Daten
Kommune
Hürtgenwald
Größe
67 kB
Datum
13.06.2013
Erstellt
05.06.13, 01:01
Aktualisiert
05.06.13, 01:01
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE
HÜRTGENWALD
Beschlussvorlage
Nr.:
Der Bürgermeister
Gremium: Schulausschuss
Termin: 13.06.2013
96/2013
Abteilung:
Sachbearbeiter:
Abteilung 2
Frau Kreutz und
Herr Riester
Aktenzeichen:
Datum:
211-18
28.05.2013
öffentlich
TOP- Nr.:
Beförderung der Schülerinnen und Schüler im Gebiet der Gemeinde Hürtgenwald
Beschlussvorschlag:
Der Schulausschuss der Gemeinde Hürtgenwald nimmt die Sachverhaltsdarstellung zur Kenntnis
und beschließt, die Beförderungsart der Schülerinnen und Schüler im Gebiet der Gemeinde
Hürtgenwald für das Schuljahr 2014/2015 zu überprüfen.
Finanzielle Auswirkungen ?
Nein
X
Grundsätzlich Ja, Höhe ist noch nicht
bezifferbar
Sachverhalt:
Zum 01.08.2013 gehen die Gemeinschaftshauptschule und die Realschule Hürtgenwald in die
Schulträgerschaft des Schulverbandes Nordeifel über. Zudem nimmt die neue Sekundarschule
Nordeifel mit ihrem Standort Hürtgenwald den Schulbetrieb auf.
Der Schulverband Nordeifel wird zeitgleich Schulträger aller weiterführenden kommunalen
Schulen (GHS Monschau-Roetgen-Simmerath, Elwin-Christoffel-Realschule Monschau, St.Michael Gymnasium Monschau).
Die Schülerbeförderung in den einzelnen Verbandskommunen (Hürtgenwald, Monschau, Roetgen,
und Simmerath) ist bisher aufgrund verschiedener Faktoren unterschiedlich organisiert.
Während in Hürtgenwald (Grundschulen und weiterführende Schulen), Simmerath (Grundschulen
und Hauptschule bis zu diesem Schuljahr) und Roetgen (Grundschule) die Schülerbeförderung
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mittels freigestelltem Schülerverkehr (Schülerspezialverkehr) durchgeführt worden ist, hat sich die
Stadt Monschau vor einigen Jahren dazu entschlossen, die Schülerbeförderung für alle Schulen in
den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu integrieren. Nach dortiger Aussage hat sich die
Integration in den ÖPNV bewährt und zu einigen Vorteilen geführt (Verbesserung des ÖPNV
durch zusätzliche Linien, verstärkte Nutzung des ÖPNV auch außerhalb der Schulfahrten durch
spezielle Schülerfahrkarten („School&Fun-Tickets“).
Der AVV führt zum School&Fun-Ticket wie folgt aus:
Egal ob Schul- oder Ferienzeit, das School&Fun-Ticket gilt an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr
ohne Einschränkungen. Morgens zur Schule, nachmittags Freunde besuchen oder zum Praktikum
fahren, danach zum Training und am Wochenende in die Disco: Mit dem School&Fun-Ticket haben
Kinder und Jugendliche eine Flatrate, die sie nicht nur im Kreis Düren mobil macht, sondern auch in
der Städteregion Aachen und im Kreis Heinsberg. Zudem dürfen sie mit dem School&Fun-Ticket auch
mit vielen Linien in Kommunen fahren, die an das AVV-Verbundgebiet angrenzen, zum Beispiel nach
Vaals, Kerkrade oder Kelmis, nach Schleiden, Euskirchen, Zülpich oder Elsdorf.
So viel Bewegungsfreiheit kostet nicht die Welt: Schüler, die aufgrund ihrer Schulweglänge einen
Anspruch auf Fahrtkostenübernahme durch den Schulträger haben, zahlen im Jahresabonnement
einen Eigenbeitrag von höchstens zwölf Euro pro Monat (für Geschwisterkinder gibt es Rabatte). Vom
Eigenanteil befreit sind Schüler, die Hilfe zum Lebensunterhalt erhalten. Das School&Fun-Ticket löst
das SchoolPlus-Ticket ab.
Neben den wichtigen Fragen der Qualität und Akzeptanz der Schülerbeförderung sind auch die
finanziellen Auswirkungen zu berücksichtigen.
Zu den rechtlichen Hintergründen der Schülerfahrkosten ist folgendes zu beachten:
Schülerfahrkosten sind die notwendigen Kosten für die Beförderung von Schülerinnen und
Schülern. Fahrkosten entstehen notwendig, wenn der Schulweg nach § 7 Abs. 1 SchfkVO
(Schülerfahrkostenverordnung) in der einfachen Entfernung für die Schülerin oder den Schüler der
Primarstufe (Grundschule) mehr als zwei Kilometer und bei der Sekundarstufe I (Klassen 5 bis 10)
mehr als 3,5 km beträgt.
Der Schulträger entscheidet im Rahmen der Verordnung über Art und Umfang der
Schülerbeförderung. Ihm obliegt keine Pflicht zur Beförderung (§ 3 SchfkVO)
Die Vorschrift der Schülerfahrkostenverordnung regelt die Erstattung der Kosten, die dem Schüler
für die wirtschaftlichste und zumutbare Art der Beförderung zur Schule und zurück entstehen (vgl.
§§ 1,2 SchfkVO). Dabei haben öffentliche Verkehrsmittel grundsätzlich Vorrang vor den anderen
Beförderungskosten (Schülerspezialverkehr).
Nach § 76 Ziffer 5 Schulgesetz (SchulG) ist die Schule vom Schulträger in bedeutsamen
Angelegenheiten rechtzeitig zu beteiligen, hierzu gehört insbesondere die Art und Weise der
Schülerbeförderung.
In den Gesprächen zur Einrichtung der Sekundarschule Nordeifel bestand zwischen den
Mitgliedskommunen die übereinstimmende Auffassung, den Aachener Verkehrsverbund (AVV) als
örtlich zuständigen Zweckverband des ÖPNV der Region zu bitten, Vorschläge für die gesamte
Integration der Schülerbeförderung im Verbandsgebiet des Schulverbandes Nordeifel zu
erarbeiten. Trotz frühzeitiger Nachfragen hat der AVV erstmals am 22.05.2013 in einem
gemeinsamen Gespräch mit den Kommunen des Verbandsgebietes erste konkrete Vorschläge
unterbreitet.
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Ergebnis für das Gebiet der Gemeinde Hürtgenwald ist, dass Teilbereiche in den ÖPNV integriert
werden könnten, andere Verbindungen jedoch mittels freigestelltem Schülerverkehr weiterhin
bedient werden müssten. Hinsichtlich des knappen Zeitraums bis zum kommenden Schuljahr wird
seitens der Gemeinde Hürtgenwald vorgeschlagen, die Integration des freigestellten
Schülerverkehrs erst für das Schuljahr 2014/2015 mit dem gebotenen und notwendigen zeitlichen
Vorlauf zu überprüfen um hierbei alle Beteiligten (Politische Gremien, Eltern, Schulleitungen) in
den Prozess einbinden zu können. In diese Gesamtbetrachtung sollte auch mit Sorgfalt die
Beförderung zu den Grundschulstandorten der Gemeinde Hürtgenwald einbezogen werden.
Formal gesehen ist ab dem 01.08.2013 der Schulverband Nordeifel für die Beförderungsart der
betreffenden Schulen zuständig. Die Gemeinde Hürtgenwald sollte hierzu aber zunächst eine
eigene, gemeindliche Präferenz (ÖPNV – Schülerspezialverkehr) finden.
Den Schülerinnen und Schülern an Schulen im Gemeindegebiet ist derzeit der Erwerb eines
School&Fun-Tickets nicht möglich, da die Schülerbeförderung noch nicht in den ÖPNV integriert
ist. Die Schülerinnen und Schüler haben aber die Möglichkeit, ein Fun-Ticket beim AVV zu
erwerben. Hiermit können alle AVV-Buslinien und Nahverkehrszüge des gesamten
Verbundgebietes montags bis freitags ab 14.00 Uhr bis Betriebsschluss benutzt werden. An
Wochenenden, Feiertagen und Schulferien ist es rund um die Uhr gültig. Der Preis der
Monatskarte beträgt 17,30 Euro, im Jahresabonnement 14,42 Euro pro Monat. Es ist beabsichtigt,
die Schülerinnen und Schüler über dieses Angebot zu informieren und in den Schulsekretariaten
entsprechende Hilfestellungen bei der möglichen Antragstellung (Bereithaltung von
Antragsformularen pp.) zu geben.
Abwägung und Entscheidungsvorschlag:
Die gesetzlich präferierte Schülerbeförderung mittels Öffentlichen Personennahverkehr sowie eine
verbandseinheitliche Regelung im Schulverband Nordeifel spricht für eine Integration der bisher
freigestellten Schülerverkehre in den ÖPNV.
Zur Qualitätserhaltung und Schaffung von Akzeptanz bei Eltern und Schulleitungen ist eine
frühzeitige Beteiligung durchzuführen. Aufgrund des knappen Zeitraums zum kommenden
Schuljahr 2013/2014 ist dies nicht mehr verlässlich durchführbar. Unter Einbeziehung des AVV
und aller weiteren Beteiligten ist eine ergebnisoffene Prüfung durchzuführen, ob eine Integration
im Schuljahr 2014/2015 gewünscht und möglich ist. Hierbei sind besonders die finanziellen
Auswirkungen zu betrachten.
Aus den obigen Gründen wird der Beschlussvorschlag unterbreitet.
Gefertigt:
(Sachbearbeiter)
Mitzeichnung
(Abteilungsleiter)
(Abteilungsleiter beteil. Abt.) ( Fachbereichsleiter) (Bürgermeister)
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