Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
10 kB
Datum
15.03.2012
Erstellt
20.04.12, 21:21
Aktualisiert
20.04.12, 21:21
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Leopoldshöhe
Der Bürgermeister
BESCHLUSS
der 11. Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz (Wahlperiode 2009/2014)
am 15.03.2012:
4.
4.1
Klimaschutz
Präsentation des Klimaschutzkonzeptes
AV Herr Hachmeister erteilt Herrn Brieden-Segler vom e&u energiebüro das Wort.
Herr Brieden-Segler stellt eine Zusammenfassung des Klimaschutzkonzeptes anhand einer
Powerpoint-Präsentation vor, die dem Protokoll als Anlage 1 beigefügt ist.
Der Referent betont zum Thema „Klimaschutz ist Wirtschaftsförderung“, dass es zur Umsetzung des
Konzeptes wichtig ist, jemanden zu haben, der organisieren und moderieren kann. Die zukünftige
Klimaschutzmanagerin / der Klimaschutzmanager sollte eine Persönlichkeit sein, die Menschen
begeistern kann, das Wissen um die Technik sei dabei weniger wichtig. Des Weiteren hebt er hervor,
dass beim Teilbereich „Gebäude“ in Leopoldshöhe am Beispiel Baugebiet Waldstraße deutlich wird,
dass man durch das Setzen von Rahmenbedingungen sogar mehr erreichen kann als gefordert. Beim
Thema „Verkehr“ wirbt er dafür, den ÖPNV zu erhalten und das Fahrrad als geeignetes Verkehrsmittel
für Leopoldshöhe zu stärken. Ein Ziel könnte sein, „die Fahrradstadt Lippes“ zu werden. Die
Voraussetzungen dafür seien durchaus gegeben: relativ geringe Höhenunterschiede im Gelände und
geringe Entfernungen zwischen den Ortsteilen.
Als organisatorische Rahmenbedingungen stellt Herr Brieden-Segler fünf Maßnahmen-Bereiche dar,
von denen er zwei hervorhebt: den Klima-Tisch, da dort eine gezielte Beratung der Bürgerinnen und
Bürger durch Fachleute erfolgen kann, und die Klimaschutzmanagerin / den Klimaschutzmanager.
Auf die Frage aus der FDP-Fraktion, ob in der Verwaltung dafür personelle Kapazitäten vorhanden sind,
antwortet FBL Herr Oortman mit einem klaren Nein, die Verwaltung hat keine Kapazitäten frei.
Bezüglich der Möglichkeiten der CO2-Minderung sieht das Büro die Hauptlast bei den privaten
Haushalten, sowohl bei der Modernisierung der Heizungen als auch v. a. bei der energetischen
Sanierung alter Gebäude. Das Ziel sollte hier 3% in zehn Jahren sein. Als Steuerungsinstrument wird
ein Förderprogramm vorgeschlagen.
Die erneuerbaren Energien können bis 2020 einen Anteil von 50% am Strombedarf decken. Als
Maßnahmen wären dafür die Erhöhung des Anteils an Strom aus Photovoltaikanlagen auf 10% sowie
der Bau von zwei Windanlagen à 3 MW möglich. Das Potenzial für Biogasanlagen ist mit den zwei
vorhandenen ausgeschöpft.
Zum Thema Biogasanlagen wird aus der CDU-Fraktion die Frage gestellt, ob die Biogasanlage an der
Eckendorfer Straße bezüglich der Energieproduktion überhaupt Leopoldshöhe zugerechnet werden
kann, da ja das Gas nach Bielefeld geführt wird. Herr Brieden-Segler erklärt, dass man die
bestehenden in die Bilanz eingerechnet hat. Die geplante Anlage sei jedoch nicht dazuzurechnen, da
es sich um eine Industrieanlage handelt.
Bezüglich der Windenergieanlagen wird von der CDU-Fraktion nach dem Stand der Planung gefragt.
FBL Herr Oortman erklärt, dass man auf die Vorgaben der Landesregeierung wartet. Ein Erlass sei
bereits da, aus Schallschutzgründen müssen 500 bis 600 m Abstand zu Wohnbebauung eingehalten
werden. Man wird also zunächst ermitteln, welche Flächen in Frage kommen und anschließend mit
dem Kreis die Umsetzungsmodalitäten klären. Laut Herrn Brieden-Segler ist in Leopoldshöhe der
größte Energiezuwachs über den Wind zu erreichen.
AV Herr Hachmeister bedankt sich beim Referenten. Folgendes Stimmungsbild stellt sich in der
anschließenden Diskussion dar:
Die CDU-Fraktion hat zunächst Klärungsbedarf bezüglich des Unterschiedes zwischen Klima-Tisch und
Klimabeirat. Tatsächlich gibt es dort eine gewisse Überschneidung, wobei der Beirat eher politisch und
mit den Bürgerinnen und Bürgern arbeitet und der Klimatisch eher fachlich. Insgesamt hat die Fraktion
das Konzept diskutiert und ist für die Einrichtung beider Gremien. Bezüglich des Klimamanagers / der
Klimamanagerin wird es als hilfreich und gut angesehen, dass durch den Vortrag deutlich geworden ist,
worin die Vorteile liegen. Diesen Punkt möchte die Fraktion allerdings nochmals beraten.
Die FDP-Fraktion findet insbesondere den Klimatisch sehr gut, da durch dieses Gremium Handwerk
und Gewerbe in Leopoldshöhe gestärkt wird. Sie unterstützt daher den Vorschlag, beide Gremien zu
installieren.
Die SPD-Fraktion begrüßt, dass Klimaschutz auch Wirtschaftsförderung sein kann und hält das
vorgestellte Konzept für gut. Es sei jedoch weiterhin Wert darauf zu legen, dass möglichst viele Akteure
miteingebunden sind.
Aus der Fraktion von B90/Die Grünen werden noch einige Fragen an den Referenten gestellt: ob es
schon Kommunen gibt, die ein Klimaschutzkonzept haben und erfolgreich umgesetzt haben. Laut Herrn
Brieden-Segler ist der Zeitraum für eine erfolgreiche Umsetzung noch zu kurz. Die Stadt Bielefeld hat
einen Klimaschutzmanager mit einer Drei-Jahres-Frist eingestellt, die in Kürze ausläuft. Bei der Stadt
Bad Salzuflen ist es so, dass die Stadtwerke das Konzept umsetzen. Zum Thema Klimamanager erklärt
die Fraktion, dass der unter TOP 4.2 gestellte Antrag nicht in Richtung Anstellung, sondern in Richtung
Förderung geht.
AV Herr Hachmeister verdeutlicht, dass der Antrag auf Förderung eines Klimamanagers / einer
Klimamanagerin am 31.03.2012 bei der entsprechenden Stelle eingegangen sein muss, und eine
Bedingung hierfür die Beschließung des Klimaschutzkonzeptes ist.
Nach ausführlicher Diskussion hält AV Herr Hachmeister fest, dass die Empfehlung an den Rat, das
Klimaschutzkonzept zu beschließen, im Haupt- und Finanzausschuss erfolgen soll.