Daten
Kommune
Hürtgenwald
Größe
2,0 MB
Erstellt
26.01.12, 12:03
Aktualisiert
26.01.12, 12:03
Stichworte
Inhalt der Datei
WASSERSPEICHERKRAFTWERK
RURTALSPERRE
Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln
Teilabschnitt Region Aachen, 13. Änderung
FFH-Prognose
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Inhaltsverzeichnis
Seite
1
Veranlassung und Aufgabenstellung
4
2
Beschreibung des Vorhabens und seiner wesentlichen Wirkfaktoren
2.1 Kurzdarstellung des geplanten Vorhabens
2.1.1 Begründung und Standortwahl
2.1.2 Aufgabe und Funktion eines Wasserspeicherkraftwerks
2.2 Beschreibung der wesentlichen Wirkfaktoren
5
5
5
5
5
3
Grundstruktur des Untersuchungsgebietes
3.1 Lage und Abgrenzung des Untersuchungsraumes
3.2 FFH-Gebiet DE-5303-302 „Kalltal und Nebentäler“
3.3 FFH-Gebiet DE-5404-301 „Kermeter“
3.4 Vogelschutzgebiet DE-5304-402 „Kermeter-Hetzinger Wald“
6
6
7
9
10
4
Beschreibung der zu erwartenden Beeinträchtigungen der Natura 2000-Gebiete
4.1 FFH-Gebiet DE-5303-302 „Kalltal und Nebentäler“
4.1.1 Identifizierung der wesentlichen Wirkfaktoren
4.1.2 Identifizierung der potenziell betroffenen maßgeblichen
Bestandteile des FFH-Gebietes
4.1.3 Erheblichkeitsabschätzung - Erhaltungsziele und Schutzzweck
4.2 FFH-Gebiet DE-5404-301 „Kermeter“
4.2.1 Identifizierung der wesentlichen Wirkfaktoren
4.2.2 Identifizierung der potenziell betroffenen maßgeblichen
Bestandteile des FFH-Gebietes
4.2.3 Erheblichkeitsabschätzung - Erhaltungsziele und Schutzzweck
4.3 Vogelschutzgebiet DE-5304-402 „Kermeter-Hetzinger Wald“
4.3.1 Identifizierung der wesentlichen Wirkfaktoren
4.3.2 Identifizierung der potenziell betroffenen maßgeblichen
Bestandteile des Vogelschutzgebietes
4.3.3 Erheblichkeitsabschätzung Erhaltungsziele und Schutzzweck
4.4 Summationswirkungen mit anderen Projekten und Plänen
11
11
11
Zusammenfassung der Ergebnisse der FFH-Prognose
28
5
13
17
18
18
19
23
23
23
24
27
28
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Natura 2000-Gebiete im Vorhabensraum TWR
Abbildung 2:
FFH-Gebiet DE-5303-302 Kalltal und Nebentäler, Ausschnitt FFH-Lebensräume im Tiefenbach- und Klafterbachtal (Quelle:
[2])
14
FFH-Gebiet DE-5404-301 Kermeter, Ausschnitt Lebensräume im Bereich Schwammenauel (Quelle: [2])
20
Abbildung 3:
7
FFH-
2
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
FFH-Gebiet DE-5303-302 Kalltal und Nebentäler, gemeldete
Tiere und Pflanzen und ihre Habitatansprüche
15
Tabelle 2:
FFH-Gebiet DE-5404-301 Kermeter, gemeldete Tiere und
Pflanzen und ihre Habitatansprüche
21
Tabelle 3:
Vogelschutzgebiet DE-5304-402 Kermeter-Hetzinger Wald,
gemeldete Vogelarten und ihre Habitatansprüche
25
Lose beigefügte Pläne
TWR_B_RP_1_010
Maßstab
Übersichtslageplan
1:25.000
3
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
1
Veranlassung und Aufgabenstellung
Die Trianel GmbH beabsichtigt im Bereich der Rurtalsperre ein Wasserspeicherkraftwerk zu
errichten. Bei dem Vorhaben handelt es sich vor allem im Hinblick auf den mit der Errichtung
der Becken verbundenen Flächenbedarf von mehr als 10 Hektar um eine raumbedeutsame
Planung und Maßnahme, die im Regionalplan zeichnerisch darzustellen ist (vgl. § 35 Abs. 2
der Verordnung zur Durchführung des Landesplanungsgesetzes – LPlG DVO). Im Hinblick auf
die aktuellen Darstellungen des gültigen Regionalplans bedarf es somit der Änderung des
Regionalplanes. Das Änderungsverfahren wird nach Maßgabe der §§ 13 Landesplanungsgesetz NRW in Verbindung mit der Landesplanungsgesetz DVO durchgeführt.
Die vorliegende FFH-Prognose ist Teil der Umweltstudie, die als Grundlage für die behördliche Umweltprüfung zur Regionalplanänderung dient. Mit der Umweltstudie werden durch den
Vorhabensträger die voraussichtlichen erheblichen Auswirkungen einer Planung auf die Umwelt ermittelt, beschrieben und bewertet. Der Untersuchungsrahmen wurde im Rahmen eines
Konsultationsverfahrens (Scoping) gem. §9 ROG festgelegt.
Gemäß § 36 BNatschG sind (Regional-)Pläne auf die Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen
eines Natura 2000-Gebietes entsprechend § 34 Abs. 1 bis 5 BNatSchG zu überprüfen. Mit der
FFH-Prognose soll deshalb hinsichtlich der angestrebten Regionalplanänderungen dargestellt
werden, ob durch die Errichtung und den Betrieb des Trianel Wasserspeicherkraftwerks Rurtalsperre (TWR) erhebliche Beeinträchtigungen der im Untersuchungsraum ausgewiesenen
Natura 2000-Gebiete eintreten können oder nicht. Dabei sind nach § 33 Abs. 1 Satz 1
BNatschG alle Veränderungen und Störungen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung
eines Natura 2000-Gebietes führen, verboten.
Die FFH-Prognose basiert auf folgenden rechtlichen Grundlagen:
• Richtlinie 92/43/EWG (FFH-RL)
• Richtlinie 79/409/EWG (Vogelschutz-RL)
• Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG)
• Verwaltungsvorschrift zur Anwendung der nationalen Vorschriften zur Umsetzung der
Richtlinien 92/43/EWG (FFH-RL) 2009/147/EG (V-RL) zum Habitatschutz, (VV-Habitatschutz NW)
Die FFH-Prognose entspricht der in der VV-Habitatschutz beschriebenen FFH-Vorprüfung
(Screening, Stufe I der FFH-Verträglichkeitsprüfung). Als Grundlage für die FFH-Prognose
dienen die vorhandenen Daten zu den Lebensräumen und Arten von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Lebensraumtypen, Arten gem. Anh. II FFH-RL bzw. Anh. 1 V-RL und Art. 4 (2)
V-RL (Zugvögel)).
4
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
2
Beschreibung des Vorhabens und seiner wesentlichen Wirkfaktoren
2.1
Kurzdarstellung des geplanten Vorhabens
2.1.1
Begründung und Standortwahl
Die Trianel beabsichtigen auf dem Weg zur Energiewende im Bereich der Rurtalsperre ein
Wasserspeicherkraftwerk zu errichten. Bei der Standortwahl für Wasserspeicherkraftwerke
sind insbesondere die topographische Lage, die Höhendifferenz, der Abstand zwischen Oberund Unterbecken und die verfügbare Flächengröße zu berücksichtigen. Ein weiterer wichtiger
Aspekt ist die Flächennutzung. Siedlungsflächen und Verkehrswege sowie deren nähere Umgebung müssen bei der Standortsuche ausgeschlossen werden. Aufgrund der angeführten
Randbedingungen sind nur wenige Standorte in Deutschland für die Errichtung von Wasserspeicherkraftwerken geeignet.
Das Projektgebiet des Trianel Wasserspeicherkraftwerks Rurtalsperre (TWR) befindet sich in
der Eifel ca. 20 Kilometer südöstlich der Stadt Aachen im Gebiet der Gemeinde Simmerath.
Es erstreckt sich von der Rurtalsperre (Höhe ca. 280 mNN) nördlich Woffelsbach als Standortbereich eines potenziellen Ein- und Auslassbauwerkes bis auf einen Höhenrücken (Höhe
ca. 515 mNN) westlich der Rurtalsperre als Standortbereich eines potenziellen Oberbeckens.
2.1.2
Aufgabe und Funktion eines Wasserspeicherkraftwerks
Wasserspeicherkraftwerke stellen derzeit die einzige großtechnisch erprobte und vielfach realisierte Möglichkeit dar, elektrische Energie zu speichern. Hierzu wird Wasser mit Pumpen in
eine größere Höhe zu einem Oberbecken gefördert. Zu einem späteren Zeitpunkt wird das
Wasser durch eine Rohrleitung wieder ins Unterbecken abgelassen und gelangt zurück in
seine ursprüngliche Höhenlage. Beim Zurückströmen kann über Turbinen die gespeicherte
potenzielle Energie des Wassers in elektrische Energie umgewandelt werden. Der Gesamtwirkungsgrad solcher Anlagen liegt bei rund 80%.
Bauliche Bestandteile des TWR sind im Einzelnen (eine Beschreibung der einzelnen Bauwerke erfolgt in der Umweltstudie):
• Oberbecken
• Unterbecken (hier Rurtalsperre) mit Ein- und Auslassbauwerk
• Unterirdische Stollen (Verbindung zwischen Oberbecken, Kraftwerk und der Rurtalsperre)
• Kraftwerk mit Zufahrt, Zufahrtsstollen und Energieableitungsstollen
• Leitungstrasse (wird zusätzlich in einem gesonderten Raumordnungsverfahren behandelt)
• Unterhaltungszufahrten
2.2
Beschreibung der wesentlichen Wirkfaktoren
Die aufgrund der Errichtung und des Betriebs des Trianel Wasserspeicherkraftwerks Rurtalsperre (TWR) zu erwartenden erheblichen Umweltauswirkungen werden in der Umweltstu-
5
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
die ermittelt, beschrieben und bewertet. Die hinsichtlich der betrachteten Natura 2000-Gebiete
wesentlichen Wirkfaktoren lassen sich wie folgt zusammenfassend darstellen:
Baubedingte Wirkfaktoren
Während der Bauphase kommt es zur Flächeninanspruchnahme (Beseitigung von Pflanzen
und Lebensräumen) für die Baustelleneinrichtungen und -zufahrten. Für die Geländemodellierung zum Bau des Oberbeckens sowie für den Stollenbau sind Materialtransporte erforderlich.
Zudem ist mit Lärm- und Staubemissionen sowie Erschütterungen zu rechnen.
Anlagebedingte Wirkfaktoren
Im Bereich des Oberbeckens kommt es infolge der Flächenversiegelung anlagebedingt zu
einem dauerhaften Verlust von Lebensräumen auf einer Fläche von rd. 80 ha.
Betriebsbedingte Wirkfaktoren
Der Betrieb des Wasserspeicherkraftwerks führt zu Wasserstandsschwankungen im Oberbecken sowie in der Rurtalsperre (Unterbecken). Eine Überschreitung der höchsten Einstaulinie
in der Rurtalsperre ist ausgeschlossen.
3
Grundstruktur des Untersuchungsgebietes
3.1
Lage und Abgrenzung des Untersuchungsraumes
Der Vorhabensraum befindet sich innerhalb der Städteregion Aachen – Kreis Aachen und hier
in der Gemeinde Simmerath. In der unmittelbaren Umgebung des Projektgebietes befinden
sich die Ortsteile Strauch, Steckenborn und Woffelsbach (siehe Abbildung 1).
Die Abgrenzung des Untersuchungsraums ergibt sich aus den Vorhabensraum vorhandenen
Schutzgebietsausweisungen des kohärenten Europäischen ökologischen Netzes „Natura
2000“ und unter Betrachtung der vorhabensbedingt zu erwartenden Umweltauswirkungen.
Das geplante Vorhaben liegt außerhalb von Natura 2000-Gebieten, so dass es zu keiner direkten Flächeninanspruchnahme innerhalb eines Schutzgebietes von gemeinschaftlicher Bedeutung kommt. Jedoch entfalten die in der Umweltstudie beschriebenen Wirkfaktoren eine
unterschiedliche Wirkdistanz. Der Untersuchungsraum umfasst deshalb folgende Bereiche:
o FFH-Gebiet DE-5303-302 „Kalltal und Nebentäler“, insbesondere die dem Vorhaben am
nächsten gelegenen Bereiche Tiefenbach- und Klafterbachtal;
o FFH-Gebiet DE-5404-301 „Kermeter“, insbesondere die ufernahen Bereiche sowie die
Hangbereiche oberhalb der Schwammenauel;
o Vogelschutzgebiet DE-5304-402 „Kermeter-Hetzinger Wald“, insbesondere die ufernahen
Hangbereiche sowie die Bereiche oberhalb der Schwammenauel.
6
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Abbildung 1: Natura 2000-Gebiete im Vorhabensraum TWR
3.2
FFH-Gebiet DE-5303-302 „Kalltal und Nebentäler“
Etwa 200-400 m (nord-)westlich des Oberbeckens verläuft der Tiefenbach, dessen Mittel- und
Unterlauf - einschließlich Bachaue - Bestandteil des FFH-Gebiets „Kalltal und Nebentäler“ ist.
Das FFH-Gebiet umfasst auf einer Fläche von rd. 620 ha nahezu den gesamten Lauf der Kall
- mit Ausnahme der Kalltalsperre - zwischen belgischer Grenze und der Einmündung der Kall
in die Rur. Von den Nebentälern sind außer dem Tiefenbach weitere Abschnitte des Klafter-,
Senkels-, Huchels- und Drovenbachs sowie weitere kleine Siefen einbezogen. Weiterhin ist
das Gebiet durch Übergangs- und Schwingrasenmoore, Hochmoore, magere Flachlandmähwiesen und Hainsimsen-Buchenwald als wertvoll charakterisiert. Dies zeigen die Vorkommen
des Bibers, des Eisvogels sowie verschiedener Fledermausarten.
Das Gebiet stellt ein weitgehend naturnahes Bachsystem mit in ihrer Ausstattung vollständigen Auwäldern (prioritärer Lebensraumtyp) dar und ist für die Naturräume Rureifel und Hohes
Venn von herausragender Bedeutung. Das Gebiet hat zudem eine bedeutende Funktion als
Vernetzungsachse im lokalen, regionalen, landesweiten und europäischen Biotopverbund. Es
ist eine Talachse, die das Hohe Venn mit der Rur sowie mit den Fließgewässerregimen der
Maas und des Rheins verbindet.
Schutzgegenstand
Für die Meldung des Gebietes sind folgende Lebensraumtypen (LRT) gemäß Anhang I der
FFH-Richtlinie ausschlaggebend:
7
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
o Fließgewässer mit Unterwasservegetation (LRT 3260), Erhaltungszustand: gut;
o Noch renaturierungsfähige, degenerierte Hochmoore (LRT 7120), Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
o Übergangs- und Schwingrasenmoore (LRT 7140), Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
o Erlen-Eschen
und
Weichholz-Auenwälder
(LRT
91E0,
prioritärer
Lebensraum),
Erhaltungszustand: gut.
Weitere Lebensräume nach Anhang I sowie Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie im Gebiet sind:
o Feuchte Heidegebiete mit Glockenheide (LRT 4010), Erhaltungszustand: mittel bis
schlecht;
o Glatthafer-Wiesenknopf-Silgenwiesen (LRT 6510), Erhaltungszustand: gut;
o Hainsimsen-Buchenwald (Luzula-Fagetum) (LRT 9110), Erhaltungszustand: mittel bis
schlecht;
o Eisvogel (Alcedo atthis), Anhang I der Vogelschutzrichtlinie (VSR), Erhaltungszustand:
mittel bis schlecht;
o Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Zugvogel gem. Art. 4 (2) VSR, Erhaltungszustand: mittel
bis schlecht;
o Biber (Castor fiber), Anhang II und IV der FFH-RL, Erhaltungszustand: gut;
o Großes Mausohr (Myotis myotis), Anhang II und IV der FFH-RL; Erhaltungszustand: gut.
Der Standarddatenbogen benennt zusätzlich folgende bedeutende Bestandteile des FFH-Gebietes:
o Berg-Mähwiesen (LRT 6520); Anhang I der FFH-RL, Repräsentativität: nicht signifikant;
o Neuntöter (Lanius collurio), Anhang I der Vogelschutzrichtlinie (VSR), Erhaltungszustand:
mittel bis schlecht;
o Wiesenpieper (Anthus pratensis), Zugvogel gem. Art. 4 (2) VSR, Erhaltungszustand: mittel
bis schlecht;
o Schwarzkehlchen (Saxicola torquata), Zugvogel gem. Art. 4 (2) VSR, Erhaltungszustand:
mittel bis schlecht;
o Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteini), Anhang IV der FFH-RL Erhaltungszustand: gut;
o Braunes Langohr (Plecotus auritus), Anhang IV der FFH-RL, Erhaltungszustand NRW: gut;
o Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus), Anhang IV der FFH-RL, Erhaltungszustand
NRW: gut;
o Lungen-Enzian (Genitana pneumoanthe), Rote Liste (RL NRW: 2 = stark gefährdet);
o Beinbrech (Narthecium ossifragum), Rote Liste (RL NRW: 3 = gefährdet);
Erhaltungsziele und Maßnahmen
Im Vordergrund stehen der Erhalt und die Verbesserung der Bachauenstrukturen. Hierzu ist
die Erhaltung und weitgehende Herausnahme der prioritär schutzwürdigen, naturnahen Erlenauenwälder aus der forstlichen Nutzung, die Optimierung schmaler und lückiger Ufergehölzsäume, die Entwicklung von Auenwald in größeren Bestandslücken sowie die Erhaltung der
8
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Fließgewässer mit ihrer Dynamik sowie ihres Wasserhaushaltes wesentlich. Gleichfalls sind
die Moorlebensräume zu erhalten. Grünlandflächen sollten in extensiver Form, Laubwälder
naturgemäß zur Förderung altersdifferenzierter, naturnaher Bestände bewirtschaftet werden.
Im Bereich von Steilhängen und Felsen sollten sie aus der Nutzung genommen werden [2].
3.3
FFH-Gebiet DE-5404-301 „Kermeter“
Am Ostufer der Rurtalsperre erstreckt sich das ca. 3.590 ha große FFH-Gebiet „Kermeter“.
Der Kermeter ist eines der größten zusammenhängenden Laubwaldgebiete in NordrheinWestfalen. Er liegt auf einem kerbtalgegliederten Bergrücken. Vorherrschend sind ältere naturnahe Buchenwälder, Eichenmischwälder und zum Teil Fichten- und Schluchtwälder.
Aufgrund ihrer Ausdehnung und Altersstruktur sind die Bestände an Hainsimsen-Buchenwald
und Waldmeister-Buchenwald von Iandesweit herausragender Bedeutung. Weitere Waldbiotoptypen wie Schlucht- und Hangmischwald sowie bachbegleitende Erlen- und Eschenwälder
und dem seltenen Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald bilden mit kleineren Felsstandorten, naturnahen Fließgewässer sowie extensiven, artenreiche Mähwiesen und Grünlandbrachen ein
vielfältiges Biotopmosaik. Dieses bietet zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Mit
dem Uhu und der Wildkatze kommen zudem Arten vor, die ein großes Areal benötigen.
Der Kermeter bildet zusammen mit dem Bad Münstereifeler Forst und dem Waldgebiet Dedenborn ein Netz großflächiger, repräsentativer Waldrefugialgebiete der Hainsimsen-Buchenwaldlandschaft der Eifel.
Schutzgegenstand
Für die Meldung des Gebietes sind folgende Lebensraumtypen (LRT) gemäß Anhang I der
FFH-Richtlinie ausschlaggebend:
o Hainsimsen-Buchenwald (Luzula-Fagetum) (LRT 9110), Erhaltungszustand: gut;
o Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (LRT 9170), Erhaltungszustand: gut;
o Schlucht- und Hangmischwälder (LRT 9180, prioritärer Lebensraum), Erhaltungszustand:
gut;
o Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen (LRT 8150), Erhaltungszustand: gut;
o Silikatfelsen mit ihrer Pioniervegetation (LRT 8230), Erhaltungszustand: gut;
o Pfeifengraswiesen auf kalkreichen, torfigen und tonig-schluffigen Böden (LRT 6410), Erhaltungszustand: gut;
o Glatthafer-Wiesenknopf-Silgenwiesen (LRT 6510), Erhaltungszustand: gut.
Weitere Lebensräume nach Anhang I sowie Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie im Gebiet sind:
o Waldmeister-Buchenwald (LRT 9130), Erhaltungszustand: gut;
o Wildkatze (Felis silvestris), Erhaltungszustand NRW: ungünstig / schlecht;
9
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
o Eisvogel (Alcedo atthis), Anhang I der Vogelschutzrichtlinie (VSR), Erhaltungszustand:
mittel bis schlecht;
o Grauspecht (Picus canus), Anhang I der VSR, Erhaltungszustand: gut;
o Mittelspecht (Dendrocopus medius), Anhang I der VSR, Erhaltungszustand: hervorragend;
o Neuntöter (Lanius collurio), Anhang I der VSR, Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
o Rotmilan (Milvus milvus), Anhang I der VSR, Erhaltungszustand: gut;
o Schwarzmilan (Milvus migrans), Anhang I der VSR, Erhaltungszustand: gut;
o Schwarzspecht (Dryocopus martius), Anhang I der VSR, Erhaltungszustand: gut;
o Uhu (Bubo bubo), Anhang I der VSR, Erhaltungszustand: gut;
Der Standarddatenbogen benennt zusätzlich folgende bedeutende Bestandteile des FFH-Gebietes:
o Borstgrasrasen im Mittelgebirge (LRT 6230, prioritärer Lebensraum); Anhang I der FFHRL, Repräsentativität: nicht signifikant;
o Berg-Mähwiesen (LRT 6520); Anhang I der FFH-RL, Repräsentativität: nicht signifikant;
o Erlen-Eschen und Weichholz-Auenwälder (LRT 91E0, prioritärer Lebensraum), Anhang I
der FFH-RL, Erhaltungszustand: mittel bis schlecht.
o Mauereidechse (Podarcis muralis), Anhang IV der FFH-RL, Erhaltungszustand NRW:
ungünstig / schlecht;
o Sand-Thymian (Thymus serpyllum), Rote Liste (RL NRW: 2 = stark gefährdet).
Erhaltungsziele und Maßnahmen
Das wichtigste Entwicklungsziel ist der Erhalt und die Förderung der großfIächigen Laubwaldbestände und hierbei besonders der Buchenwälder, der Schluchtwälder und der ErlenEschenwälder durch naturnahe Bewirtschaftungsformen. Totholz ist zu erhalten, Forste nicht
bodenständiger Baumarten schrittweise in Laubholzbestände der potenziellen natürlichen
Vegetationen umzuwandeln. Daneben ist der Schutz und die Entwicklung der Felsformationen
sowie der extensiv zu nutzenden Grünlandflächen von Bedeutung [2].
3.4
Vogelschutzgebiet DE-5304-402 „Kermeter-Hetzinger Wald“
Das rd. 4.770 ha große Vogelschutzgebiet (VSG) „Kermeter-Hetzinger Wald“ umfasst zwei
hinsichtlich ihrer Naturausstattung ähnliche Teilräume: das FFH-Gebiet Kermeter und den
Hetzinger Wald. Die Flächen des VSG liegen in der Gebietskulisse des Nationalparks Eifel.
Das VSG beherbergt landesweit bedeutsame großflächige Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwälder, Schluchtwälder und silikatische Felsbereiche sowie eine der wenigen Vorkommen von Laubkraut-Eichen-Hainbuchenwäldern in NRW. Die naturnahen Fließgewässer einschließlich der bachbegleitenden Erlen- und Eschenwälder sind Bestandteil des weit verzweigten Fließgewässersystems der Rur. Gleichfalls sind vor allem im Teilraum Kermeter Nadelwaldbestände und im Hetzinger Wald kleinflächig Grünlandbereiche mit Mähwiesen sowie
die Urfttalsperre in das VSG einbezogen.
10
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Schutzgegenstand
Für die Meldung des Vogelschutzgebietes ist das große Vorkommen des Mittelspechtes ausschlaggebend:
o Mittelspecht (Dendrocopus medius), Erhaltungszustand: gut;
Weitere Arten nach Anhang I der Vogelschutzrichtlinie im Gebiet sind:
o Grauspecht (Picus canus), Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
o Schwarzspecht (Dryocopus martius), Erhaltungszustand: gut;
o Schwarzstorch (Ciconia nigra), Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
o Rotmilan (Milvus milvus), Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
o Schwarzmilan (Milvus migrans), Erhaltungszustand: gut;
o Wespenbussard (Pernis apivorus), Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
o Fischadler (Pandion haliaetus), Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
o Eisvogel (Alcedo atthis), Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
o Uhu (Bubo bubo), Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
o Neuntöter (Lanius collurio), Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
Der Standarddatenbogen benennt zusätzlich folgende regelmäßig vorkommenden Zugvögel
gemäß Art. 4 (2) VSR:
o Waldwasserläufer (Tringa ochropus), Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
o Flussuferläufer (Actitis hypoleucos), Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
o Gänsesäger (Mergus merganser), Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
o Raubwürger (Lanius excubitor), Erhaltungszustand: mittel bis schlecht;
Erhaltungsziele und Maßnahmen
Das wichtigste Entwicklungsziel ist die Erhaltung und die Förderung der großflächigen Laubwaldbestände aus gebietsheimischen Arten, in denen die forstliche Nutzung seit 2003 komplett eingestellt ist. Zusätzlich sollen Bestände nicht bodenständiger Baumarten (Douglasie) in
Laubwaldbestände der potenziellen natürlichen Vegetationen überführt werden [2].
4
Beschreibung der zu erwartenden Beeinträchtigungen der Natura
2000-Gebiete
4.1
FFH-Gebiet DE-5303-302 „Kalltal und Nebentäler“
4.1.1
Identifizierung der wesentlichen Wirkfaktoren
Das geplante Oberbecken liegt ca. 200 m vom FFH-Gebiet „Kalltal und Nebentäler“ entfernt.
Hier verläuft das Tiefenbachtal westlich des Beckenstandortes. Von den allgemeinen
projektbedingten Wirkfaktoren sind im Bereich des Oberbeckens im wesentlichen die baube-
11
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
dingten sowie anlagebedingten Wirkfaktoren zu berücksichtigen, die sich standortbezogen auf
Lebensräume und Arten des nahe gelegenen FFH-Gebietes ergeben können.
Erhebliche betriebsbedingte Beeinträchtigungen sowie Beeinträchtigungen, die sich durch Bau
und Anlage der übrigen Bestandteile des Wasserspeicherkraftwerks ergeben können, kann
man für das FFH-Gebiet „Kalltal und Nebentäler“ mit Sicherheit ausschließen.
Standort Oberbecken - Baubedingte Wirkfaktoren
Das Oberbecken wird durch Abgraben und ggf. Sprengen des vorhandenen Untergrundes und
durch Bau eines umlaufenden Dammes hergestellt. Zudem wird der Bereich des Oberbeckens
als Baustelleneinrichtungsfläche für den Bau der Stollen genutzt. Es ist vorgesehen, das beim
Bau gewonnene Material zur Herstellung des Dammes zu verwenden, so dass es nicht zu
größeren Materialtransporten kommt. Die Baustellenandienung erfolgt im Wesentlichen über
die L 246, so dass keine zusätzlichen Flächen für die Baustellenzufahrt in Anspruch genommen werden müssen.
Die wesentlichen baubedingten Wirkfaktoren sind
•
Lärm bei den Rodungsarbeiten,
•
Lärm und Erschütterungen bei der Herstellung des Beckens,
•
Staubemissionen im Bereich des Baustellenfeldes,
•
Lärm durch Baustellenverkehr.
Um die Auswirkungen des Lärms und der Erschütterungen auf das FFH-Gebiet beurteilen zu
können, wird in Vorbereitung des nachfolgenden Genehmigungsverfahrens ein gesondertes
Gutachten zu den Lärmemissionen / -immissionen erarbeitet.
Standort Oberbecken - Anlagebedingte Wirkfaktoren
Durch die Anlage des Oberbeckens werden rd. 80 ha land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen in Anspruch genommen. Es erfolgt eine umfangreiche Geländemodellierung mit Abtrag
des Untergrundes und Bau eines umlaufenden Dammes. Der künftige Beckenboden wird vollständig versiegelt. Die Dammkrone wird für einen Unterhaltungsweg genutzt. Die Außenböschungen werden (ggf. mit Gehölzen) bepflanzt.
Die derzeitige Nutzung der für das Oberbecken vorgesehenen Flächen besteht zu jeweils rd.
50 % aus Wald und landwirtschaftlicher Nutzfläche (Acker- und Grünland). Es überwiegen
Flächen mit intensiver Nutzung. Der Waldbestand wird von Nadelforsten mit Fichte und Lärche dominiert, die ein weitgehend einheitliches Alter aufweisen, als Unterwuchs sind Moose
und vereinzelt Heiden vorhanden. Bei der Grünlandnutzung überwiegt ebenfalls das Intensivgrünland, das Ackerland wird nahezu vollständig für den Anbau von Mais genutzt. Einzig die
als Ausgleichsflächen für den Windpark angelegten Wiesen (ca. 6 % der Gesamtfläche) werden extensiv bewirtschaftet.
12
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Hinsichtlich des Einflusses des Oberbeckens auf den Wasserhaushalt des Gebietes wurde
eine hydrologische / hydrogeologische Ersteinschätzung vorgenommen. Durch die Flächenversiegelung im Bereich des Oberbeckens wird die Grundwasserneubildung reduziert. Der
Anteil der versiegelten Flächen ist bezogen auf die betroffenen Einzugsgebiete (Tiefenbach,
Klafterbach) jedoch so gering, dass keine negativen Auswirkungen auf die Wasserführung zu
erwarten sind.
Standort Oberbecken - Betriebsbedingte Wirkfaktoren
Es ergeben sich keine betriebsbedingten Auswirkungen auf das FFH-Gebiet.
4.1.2
Identifizierung der potenziell betroffenen maßgeblichen Bestandteile
des FFH-Gebietes
Wie Abbildung 2 zeigt, sind im Umkreis von rd. 650 m um das Oberbecken folgende FFH-Lebensräume vorhanden:
o
Fließgewässer mit Unterwasservegetation (LRT 3260),
o
Erlen-Eschen und Weichholz-Auenwälder (LRT 91E0, prioritärer Lebensraum).
Für die übrigen Lebensräume des FFH-Gebietes „Kalltal und Nebentäler“ (vgl. Kap. 3.2) werden erhebliche Beeinträchtigungen durch das Vorhaben weitgehend ausgeschlossen.
13
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
FFH-Gebiet
Ausschnitt mit Lebensraumtypen
Standort
Oberbecken
Fließgewässer mit Unterwasservegetation
Kalltal
Klafterbachtal
91E0 Erlen-Eschen und
Weichholz-Auenwälder
Tiefenbachtal
Unter Verwendung von Sach- und Grafikdaten des Landesamtes für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz NRW (LANUV),
Aktualisierungsdatum: März 2011
Abbildung 2: FFH-Gebiet DE-5303-302 Kalltal und Nebentäler, Ausschnitt - FFHLebensräume im Tiefenbach- und Klafterbachtal (Quelle: [2])
14
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Die Identifizierung der potenziell betroffenen Tiere und Pflanzen erfolgt anhand der Lebensraumansprüche der für das FFH-Gebiet gemeldeten Arten in Gegenüberstellung zu den wesentlichen Wirkfaktoren.
Tabelle 1:
FFH-Gebiet DE-5303-302 Kalltal und Nebentäler, gemeldete Tiere und
Pflanzen und ihre Habitatansprüche
Deutscher Name
Schutzstatus
Erhaltungszustand
Habitatansprüche gem.
[4] bzw. [5]
Empfindlichkeiten
gem. [4]
Schutzgegenstand gemäß der Erhaltungsziele des FFH-Gebietes
Eisvogel
Alcedo atthis
Anh. I VSR
mittel bis
schlecht
Fließ- und Stillgewässer
mit Abbruchkanten und
Steilufer (aus Lehm oder
Sand), Vorkommen von
Kleinfischen
Verlust von Steilwänden, Veränderung der
Fließgewässerdynamik
Braunkehlchen
Saxicola rubetra
Zugvogel (Art.
4 (2) VSR)
mittel bis
schlecht
offene, extensiv genutzte
Kulturlandschaften; Nassund Feuchtgrünländer,
feuchte Hochstaudenfluren; Singwarten erforderlich
Verlust von Feuchtgrünland, Veränderung
des Wasserhaushalts
Biber
Castor fiber
Anh. II / IV FFH
gut
Bachauen mit gutem Nahrungsangebot (Wasserpflanzen, Kräuter, Weichhölzer), ständige Wasserführung, störungsarme u.
grabbare Ufer
Veränderungen des
Wasserhaushalts
Großes Mausohr
Myotis myotis
Anh. II / IV FFH
gut
(überwinternd)
Gebäudefledermaus;
Jagdgebiete: geschlossene
Wälder (Laubwald, Hallenwälder), tlw. kurzrasiges
Grünland; nutzt feste Flugrouten mit linearen Landschaftselementen; Winterquartier: unterirdische
Höhlen u. Stollen
Verlust von Sommerlebensräume (z.B. Umbau Laubwald zu Nadelforst) sowie Verlust
linearer Landschaftselemente; Beeinträchtigung von Winterquartieren
Weitere Arten gemäß Standarddatenbogen
Neuntöter
Lanius collurio
Anh. I VSR
mittel bis
schlecht
extensiv genutzte, halboffene Kulturlandschaften
Verlust der genannten
Lebensräume, Nutzungsänderung / Intensivierung
Wiesenpieper
Anthus pratensis
Zugvogel (Art.
4 (2) VSR)
mittel bis
schlecht
offene, baum- u. straucharme feuchte Flächen
(Extensivgrünland, Heiden,
Moore) mit Singwarten
Verlust der genannten
Lebensräume, Veränderung des Wasserhaushaltes
Schwarzkehlchen
Saxicola torquata
Zugvogel (Art.
4 (2) VSR)
mittel bis
schlecht
magere Offenlandbereiche
mit kleinen Gebüschen,
Hochstauden, strukturreiche Säume und Gräben;
wichtig sind Singwarten
und kurzrasige und vegetationsarme Flächen
Verlust von mageren
Grünländern, Ruderalund Brachflächen
15
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Deutscher Name
Schutzstatus
Erhaltungszustand
Habitatansprüche gem.
[4] bzw. [5]
Empfindlichkeiten
gem. [4]
Bechsteinfledermaus
Myotis bechsteini
Anh. IV FFH
gut
(überwinternd)
Waldfledermaus; mehrschichtige, tlw. feuchte
Laub- und Mischwälder mit
hohem Altholzanteil
Verlust von Sommerlebensräume (z.B. Umbau Laubwald zu Nadelforst)
Braunes Langohr
Plecotus auritus
Anh. IV FFH
gut (NRW)
Waldfledermaus; mehrschichtige Laub- und
Mischwälder, Jagdgebiete:
Waldränder und strukturreiche Gärten u. Streuobstwiesen
Verlust von Sommerlebensräume (z.B. Umbau Laubwald zu Nadelforst)
Kleine Bartfledermaus
Myotis mystacinus
Anh. IV FFH
gut
Gebäudefledermaus in
strukturreichen Landschaften: Jagdgebiete:
lineare Strukturelemente
wie Bachläufe, Waldränder, Hecken etc. (Flughöhe
1-6 m)
Verlust von linearen
Landschaftselementen
Lungen-Enzian
Genitana pneumoanthe
RL NRW: 2 =
stark gefährdet
Feuchtwiesen, Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen
Beinbrech
Narthecium ossifragum
RL NRW: 3 =
gefährdet
nährstoffarme Moore und
Moorwälder
Erläuterungen:
Erhaltungszustand: gemäß Standarddatenbogen bzw. bei Angabe „NRW“ gemäß Fachinformationssystem des
LANUV zu den planungsrelevanten Arten in NRW.
Lebensraumansprüche im Bereich des Oberbeckens nicht oder nur teilweise erfüllt.
Aufgrund der im Bereich des Oberbeckens und dessen Umgebung (Umkreis ca. 500 m) vorhandenen Habitatstrukturen kann die Betroffenheit folgender Arten weitgehend ausgeschlossen werden:
o
Braunkehlchen
o
Großes Mausohr und Bechsteinfledermaus (Überwinterungsgäste)
o
Schwarzkehlchen
o
Wiesenpieper
o
Lungenenzian
o
Beinbrech
Ein Vorkommen des Neuntöters im überwiegend intensiv genutzten Vorhabensgebiet ist
ebenfalls eher unwahrscheinlich. Ebenso ist der für das Becken zu rodende Wald für das
Braune Langohr nicht als Lebensraum geeignet.
Eine Betroffenheit kann sich für folgende Arten ergeben:
•
Eisvogel,
•
Biber,
•
Kleine Bartfledermaus.
16
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Beeinträchtigungen durch baubedingte Wirkfaktoren
Baustellenlärm und Erschütterungen können dazu führen, dass die entlang des Tiefenbachs
ggf. vorkommenden Arten Eisvogel und Biber aus dem Nahbereich des Oberbeckens bauzeitlich vergrämt werden. Der Abstand zwischen den in Abbildung 2 dargestellten ausgewiesenen
FFH-Lebensräumen - als bevorzugte Habitate der genannten Arten - bis zum nördlichen Rand
des Oberbeckens beträgt rd. 650 m. Es wird davon ausgegangen, dass sich bei Betroffenheit
entlang der Kall ausreichend Ausweichmöglichkeiten ergeben und die bauzeitlich vergrämten
Tiere nach Abschluss der Bauarbeiten wieder zurückkehren.
Die Kleine Bartfledermaus ist dämmerungs- und nachtaktiv. Zur Orientierung bei Raumbewegungen und zur Ortung von Beutetieren nutzt sie überwiegend Ultraschallsignale. Eine Beeinträchtigung durch den (hauptsächlich niedrigfrequenten) Baustellenlärm kann deshalb weitgehend ausgeschlossen werden.
Beeinträchtigungen durch anlagebedingte Wirkfaktoren
Durch die Flächeninanspruchnahme für das Oberbecken kommt es in Teilbereichen zum
Verlust linearer Landschaftselemente (Hecke, strukturreicher Waldsaum), die als Ausgleichsmaßnahme zum Bau der Windkraftanlagen geschaffen wurden. Hierdurch ergibt sich potenziell eine Betroffenheit der Kleinen Bartfledermaus, welche lineare Strukturelemente bei der
Jagd nutzt. Die Windkraftanlagen stellen eine Vorbelastung für die Funktion des Standortes
als Jagdhabitat für Fledermäuse dar.
Wie die Ergebnisse der hydrologischen / hydrogeologischen Ersteinschätzung zeigen, ist nicht
mit Auswirkungen auf die Fließgewässerdynamik zu rechnen. Eine Beeinträchtigung der FFHLebensräume
o
Fließgewässer mit Unterwasservegetation (LRT 3260) und
o
Erlen-Eschen und Weichholz-Auenwälder (LRT 91E0, prioritärer Lebensraum)
sowie der an sie gebundenen FFH-Arten Eisvogel und Biber kann somit weitgehend ausgeschlossen werden.
4.1.3
Erheblichkeitsabschätzung - Erhaltungsziele und Schutzzweck
Die Verträglichkeit des Vorhabens mit den für den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteile
des FFH-Gebietes „Kalltal und Nebentäler“ wird wie folgt beurteilt:
Baubedingte Wirkfaktoren
Zur Eingriffsminimierung ist darauf zu achten, dass die Rodungsarbeiten im Winterhalbjahr
außerhalb der Brut- und Fortpflanzungszeiten bzw. der Jungenaufzucht durchgeführt werden.
Aufgrund des Vorhandenseins von Ersatzhabitaten, die im Zusammenhang mit den ggf. von
Baustellenlärm und Erschütterung betroffenen Bereichen stehen, werden die baubedingten
17
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Beeinträchtigungen (Vergrämung) für die Arten Eisvogel und Biber als nicht erheblich eingestuft. Es sind keine negativen Auswirkungen für die Kleine Bartfledermaus zu erwarten.
Anlagebedingte Wirkfaktoren
Für die durch den Verlust linearer Landschaftselemente potenziell betroffene Kleine Bartfledermaus lassen sich die Beeinträchtigungen als nicht erheblich einstufen. Es sind in ausreichendem Maße Ersatzstrukturen (insbesondere der Waldsaum) vorhanden. Zudem lassen
sich die wegfallenden Strukturen durch Ausgleichspflanzungen (Hecken) relativ gut ersetzten.
Erhebliche Beeinträchtigungen auf Fließgewässer, Auenwälder, Eisvogel und Biber infolge
eines veränderten Wasserhaushaltes können weitgehend ausgeschlossen werden.
Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen
Als Erhaltungsziel steht für das FFH-Gebiet „Kalltal und Nebentäler“ der Erhalt und die Verbesserung der Bachauenstrukturen im Vordergrund. Hierzu sind die Herausnahme der naturnahen Erlenauenwälder aus der forstlichen Nutzung sowie die weitere Entwicklung von Auenwald als Maßnahmen vorgeschlagen. Durch das geplante Wasserspeicherkraftwerk ergeben
sich keine Beeinträchtigungen hinsichtlich dieses Teilziels.
Als zweites Teilziel wird die Erhaltung der Fließgewässer mit ihrer Dynamik sowie ihres Wasserhaushaltes benannt. Da gemäß hydrologischer / hydrogeologischer Ersteinschätzung keine
erheblichen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt zu erwarten sind, kann das Vorhaben
hinsichtlich dieses zweiten Teilziels als verträglich beurteilt werden.
Das Vorhaben wirkt sich nicht auf die übrigen Erhaltungsziele und für den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteile des FFH-Gebietes „Kalltal und Nebentäler“ - z.B. Moorlebensräume,
Extensivgrünlandflächen, naturnahe Laubwälder - aus.
4.2
FFH-Gebiet DE-5404-301 „Kermeter“
4.2.1
Identifizierung der wesentlichen Wirkfaktoren
Das FFH-Gebiet „Kermeter“ grenzt unmittelbar an das östliche Ufer der Rurtalsperre. Die Abgrenzung liegt an der höchsten Einstaulinie der Rurtalsperre. Somit sind im Wesentlichen die
bau- und betriebsbedingten Wirkfaktoren zu betrachten. Anlagebedingte Beeinträchtigungen
auf das FFH-Gebiet „Kermeter“ können hingegen ausgeschlossen werden.
Baubedingte Wirkfaktoren
Das FFH-Gebiet wird nur durch die offene Wasserfläche der Rurtalsperre vom Baustellenbereich für das Ein-/Auslassbauwerk in der Schilsbachbucht getrennt. Der Baustellenlärm kann
sich somit ungehindert bis zum Kermeter ausbreiten.
18
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Um die Auswirkungen des Lärms und der Erschütterungen auf das FFH-Gebiet beurteilen zu
können, wird in Vorbereitung des folgenden Genehmigungsverfahrens ein gesondertes Gutachten zu den Lärmemissionen / -immissionen erarbeitet.
Zur Eingriffsminimierung ist darauf zu achten, dass für die Baustelleneinrichtungsflächen
(Lage außerhalb des FFH-Gebietes) ökologisch geringwertige Flächen genutzt werden. Falls
das Entfernen von Bewuchs erforderlich ist, sollten diese vorbereitenden Arbeiten möglichst
im Winterhalbjahr vorgenommen werden.
Betriebsbedingte Wirkfaktoren
Durch die Entnahme und die Wiedereinspeisung von Wasser aus der Rurtalsperre ergeben
sich bei Betrieb des Wasserspeicherkraftwerks Wasserspiegelschwankungen in der Rurtalsperre (Unterbecken). Eine Überschreitung der höchsten Einstaulinie durch den Betrieb des
Wasserspeicherkraftwerks ist ausgeschlossen.
4.2.2
Identifizierung der potenziell betroffenen maßgeblichen Bestandteile
des FFH-Gebietes
Gegenüberliegend zur Schilsbachbucht ist der Hainsimsen-Buchenwald (LRT 9110) der wesentliche Lebensraumtyp, der bis an die Uferlinie der Rurtalsperre stößt (vgl. Abbildung 3).
Die übrigen Lebensraumtypen befinden sich innerhalb der geschlossenen Waldbereiche des
Kermeters, betriebsbedingte Auswirkungen können dort ausgeschlossen werden. Ebenso sind
Lärmimmissionen durch die Bauarbeiten in diesem Bereich nicht zu erwarten.
19
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Baustellenbereich E/A
Bauwerk
Ausschnitt mit Lebensraumtypen
9110 HainsimsenBuchenwald
6510 Glatthafer-Wiesenknopf-Silgenwiesen
8230 Silikatfelsen
mit Pioniervegetation
Unter Verwendung von Sach- und Grafikdaten des Landesamtes für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz NRW (LANUV),
Aktualisierungsdatum: März 2011
Abbildung 3: FFH-Gebiet DE-5404-301 Kermeter, Ausschnitt - FFH-Lebensräume im
Bereich Schwammenauel (Quelle: [2])
20
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Die Identifizierung der potenziell betroffenen Tiere und Pflanzen erfolgt anhand der Lebensraumansprüche der für das FFH-Gebiet gemeldeten Arten in Gegenüberstellung zu den wesentlichen Wirkfaktoren.
Tabelle 2:
FFH-Gebiet DE-5404-301 Kermeter, gemeldete Tiere und Pflanzen und
ihre Habitatansprüche
Deutscher Name
Schutzstatus
Erhaltungszustand
Habitatansprüche gem.
[4] bzw. [5]
Empfindlichkeiten
gem. [4]
Schutzgegenstand gemäß der Erhaltungsziele des FFH-Gebietes
Wildkatze
Felis silvestris
Anh. IV FFH
ungünstig /
schlecht
(NRW)
große zusammenhängende, störungsarme Wälder mit reichlich Unterwuchs, Jagd im Übergangsbereich zum Offenland, großer Raumanspruch
Verlust der genannten
Lebensräume, Verschlechterung des
Nahrungsangebotes,
Störung durch intensive
Freizeitaktivitäten
Eisvogel
Alcedo atthis
Anh. I VSR
mittel bis
schlecht
Fließ- und Stillgewässer
mit Abbruchkanten und
Steilufer (aus Lehm oder
Sand), Vorkommen von
Kleinfischen
Verlust von Steilwänden, Veränderung der
Fließgewässerdynamik
Grauspecht
Picus canus
Anh. I VSR
gut
alte, strukturreiche Laubund Mischwälder, Nahrungssuche an Waldrändern und auf Lichtungen
Verlust oder Entwertung alter Wälder, Verschlechterung des
Nahrungsangebotes
(Ameisen), Verlust von
Höhlenbäumen
Mittelspecht
Dendrocopus medius
Anh. I VSR
hervorragend
eichenreiche Laubwälder
sowie Laubmischwälder
(mind. 30 ha groß), Vorhandensein grobborkiger
Baumbestände und
Totholz für Nahrungssuche
Verlust, Entwertung u.
Zerschneidung geeigneter Wälder, Verschlechterung Nahrungsangebot, Störung
der Brutplätze
Neuntöter
Lanius collurio
Anh. I VSR
mittel bis
schlecht
extensiv genutzte, halboffene Kulturlandschaften
Verlust der genannten
Lebensräume, Nutzungsänderung / Intensivierung
Rotmilan
Milvus milvus
Anh. I VSR
gut
offene, reich gegliederte
Landschaften mit Feldgehölzen und Wäldern, Jagd
auf Agrarflächen, Waldgebiete mit Altholzbeständen
als Bruthabitat
Verlust der genannten
Lebensräume, Verschlechterung Nahrungsangebot (z.B.
Umbruch kurz nach
Ernte)
Schwarzmilan
Milvus migrans
Anh. I VSR
gut
alte Laubwälder in Gewässernähe (tote und kranke
Fische als Nahrung)
Verlust von geeigneten
Wäldern als Brutgebiet,
Verschlechterung Nahrungsangebot
Schwarzspecht
Dryocopus martius
Anh. I VSR
gut
ausgedehnte Waldgebiete
aber auch Feldgehölze,
Totholz (Ameisen und
holzbewohnende Wirbellose als Nahrung)
Verlust oder Entwertung der Wälder u.
Gehölze, Verschlechterung des Nahrungsangebotes, Verlust von
Nistplätzen
21
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Deutscher Name
Schutzstatus
Erhaltungszustand
Habitatansprüche gem.
[4] bzw. [5]
Empfindlichkeiten
gem. [4]
Uhu
Bubo bubo
Anh. I VSR
gut
reich gegliederte, mit Felsen durchsetzte Waldlandschaften, Nistplätze an
störungsarmen Felswänden
Verlust der genannten
Lebensräume, Störung
der Nistplätze, Verlust
durch Leitungsanflug
(Stromschlag)
weitgehend vegetationsfreie felsige und steinige
Lebensräume, z.B. Geröllhalden
Lebensraumverlust
Weitere Arten gemäß Standarddatenbogen
Mauereidechse
Podarcis muralis
Anh. IV FFH
Sand-Thymian
Thymus serpyllum
RL NRW: 2 =
stark gefährdet
ungünstig /
schlecht
(NRW)
Trocken- und Halbtrockenrasen, Laub- und Nadelwälder saurer, nährstoffarmer Böden
Erläuterungen:
Erhaltungszustand: gemäß Standarddatenbogen bzw. bei Angabe „NRW“ gemäß Fachinformationssystem
des LANUV zu den planungsrelevanten Arten in NRW.
Beeinträchtigungen durch baubedingte Wirkfaktoren
Gegenüber der Schilsbachbucht kann es zu Lärmimmissionen insbesondere innerhalb der
Hanglagen kommen. Die Störung kann ggf. dazu führen, dass einzelne Tierarten diesen Bereich bauzeitlich meiden und in störungsarme Bereiche ausweichen. Für die Arten Wildkatze,
Mittel-, Grau- und Schwarzspecht sowie Schwarzmilan, die aufgrund ihrer Lebensraumansprüche am ehesten in den betroffenen Bereichen zu erwarten sind, sind jedoch innerhalb des
FFH-Gebietes im räumlichen Zusammenhang genügend Ausweichmöglichkeiten vorhanden.
Zudem ist damit zu rechnen, dass die vergrämten Tiere nach Ende der Bauarbeiten ihre ursprünglichen Habitate rasch wieder besiedeln werden. Die baubedingten Beeinträchtigungen
werden deshalb als nicht erheblich bewertet.
Für die übrigen FFH-Arten sind baubedingt keine negativen Auswirkungen zu erwarten.
Beeinträchtigungen durch betriebsbedingte Wirkfaktoren
Die betriebsbedingten Wirkungen beschränken sich auf die Wasserspiegelschwankungen, von
denen nur die Uferlinie betroffen ist. Da die höchste Einstaulinie nicht überschritten wird, kann
eine Betroffenheit des FFH-Gebietes ausgeschlossen werden.
Die vegetationsfreien Steilufer unterhalb der höchsten Einstaulinie (Grenzlinie FFH-Gebiet)
werden ggf. von der Mauereidechse als Lebensraum genutzt. Die Mauereidechse ist im
Sommer (auf kleinen Distanzen) sehr mobil und kann bei Anstieg des Wasserspiegels rasch
ausweichen. Es kann angenommen werden, dass sie ihre Gelege und ihr Winterquartier in
Bereichen anlegt, die jeweils längere Zeit frei von Wasser sind, so dass durch die kurzzeitigen
Wasserspiegelschwankungen infolge des Betriebes des TWR keine Beeinträchtigungen zu
erwarten sind.
22
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Für die Schilsbachbucht (außerhalb des FFH-Gebietes) ist das Vorhandensein von Bruthöhlen
des Eisvogels im Bereich der Steilufer bekannt. Jedoch wird der Eisvogel hochwassersichere
Bereiche nutzen, die von den betriebsbedingten Wasserspiegelschwankungen nicht betroffen
sind.
Für die übrigen Arten des FFH-Gebietes stellen die Uferbereiche keine geeigneten Lebensräume dar, so dass eine betriebsbedingte Betroffenheit ausgeschlossen werden kann.
4.2.3
Erheblichkeitsabschätzung - Erhaltungsziele und Schutzzweck
Die Verträglichkeit des Vorhabens mit den für den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen
des FFH-Gebietes „Kermeter“ wird wie folgt beurteilt:
Baubedingte Wirkfaktoren
Aufgrund des Vorhandenseins von Ersatzhabitaten, die im Zusammenhang mit den ggf. von
Baustellenlärm betroffenen Bereichen stehen, werden die baubedingten Beeinträchtigungen
(Vergrämung) für die Arten Wildkatze, Mittel- Grau- und Schwarzspecht sowie Schwarzmilan
als nicht erheblich eingestuft. Für die übrigen FFH-Arten sind keine negativen Auswirkungen
zu erwarten.
Betriebsbedingte Wirkfaktoren
Für die durch Wasserspiegelschwankungen potenziell betroffene Mauereidechse lassen sich
die Beeinträchtigungen als nicht erheblich einstufen. Die übrigen Lebensraumtypen und FFHArten sind betriebsbedingt nicht betroffen.
Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen
Das wichtigste Entwicklungsziel ist der Erhalt und die Förderung der großfIächigen Laubwaldbestände. Daneben ist der Schutz und die Entwicklung der Felsformationen sowie der extensiv zu nutzenden Grünlandflächen von Bedeutung.
Die Erhaltungsziele des FFH-Gebietes „Kermeter“ werden durch das Vorhaben nicht beeinträchtigt.
4.3
Vogelschutzgebiet DE-5304-402 „Kermeter-Hetzinger Wald“
4.3.1
Identifizierung der wesentlichen Wirkfaktoren
Die Abgrenzung des Vogelschutzgebietes „Kermeter-Hetzinger Wald“ entspricht im Vorhabensraum weitgehend derjenigen des FFH-Gebietes „Kermeter“. Hinzu kommt der nördlich
von Hasenfeld liegende „Hetzinger Wald“ mit weiteren Vogelarten. Die vorhabensbedingte
Betroffenheit entspricht jedoch weitgehend derjenigen des „Kermeters“ (vgl. Kap. 4.1).
23
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Das Vogelschutzgebiet grenzt unmittelbar an das östliche und an das nordöstliche Ufer der
Rurtalsperre. Die Abgrenzung liegt an der höchsten Einstaulinie der Rurtalsperre. Somit sind
im Wesentlichen die bau- und betriebsbedingten Wirkfaktoren zu betrachten. Anlagebedingte
Beeinträchtigungen auf das Vogelschutzgebiet können hingegen ausgeschlossen werden.
Baubedingte Wirkfaktoren
Der Kermeter wird nur durch die offene Wasserfläche des Rurtalsperre vom Baustellenbereich
für das Ein-/Auslassbauwerk in der Schilsbachbucht getrennt. Der Baustellenlärm kann sich
somit ungehindert bis zu diesem Bereich des Vogelschutzgebiets ausbreiten. Die zu erwartenden Lärmimmissionen im Bereich des Hetzinger Walds sind aufgrund der Topographie
dagegen gering. Weitere baubedingte Wirkungen sind nicht zu erwarten.
Zur Eingriffsminimierung ist darauf zu achten, dass für die Baustelleneinrichtungsflächen
(Lage außerhalb des Vogelschutzgebietes) ökologisch geringwertige Flächen genutzt werden.
Falls das Entfernen von Bewuchs erforderlich ist, sollten diese vorbereitenden Arbeiten möglichst im Winterhalbjahr vorgenommen werden.
Betriebsbedingte Wirkfaktoren
Durch die Entnahme und die Wiedereinspeisung von Wasser aus der Rurtalsperre ergeben
sich bei Betrieb des Wasserspeicherkraftwerks Wasserspiegelschwankungen in der Rurtalsperre (Unterbecken). Eine Überschreitung der höchsten Einstaulinie durch den Betrieb des
Wasserspeicherkraftwerks ist ausgeschlossen.
4.3.2
Identifizierung der potenziell betroffenen maßgeblichen Bestandteile
des Vogelschutzgebietes
Die Identifizierung der potenziell betroffenen Vogelarten erfolgt anhand der Lebensraumansprüche der für das VSG gemeldeten Arten in Gegenüberstellung zu den wesentlichen Wirkfaktoren.
24
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Tabelle 3:
Vogelschutzgebiet DE-5304-402 Kermeter-Hetzinger Wald, gemeldete
Vogelarten und ihre Habitatansprüche
Deutscher Name
Schutzstatus
Erhaltungszustand
Habitatansprüche gem.
[4]
Empfindlichkeiten
gem. [4]
Schutzgegenstand gemäß der Erhaltungsziele des Vogelschutzgebietes
Mittelspecht
Dendrocopus medius
Anh. I VSR
gut
eichenreiche Laubwälder
sowie Laubmischwälder
(mind. 30 ha groß), Vorhandensein grobborkiger
Baumbestände und
Totholz für Nahrungssuche
Verlust, Entwertung u.
Zerschneidung geeigneter Wälder, Verschlechterung Nahrungsangebot, Störung
der Brutplätze
Grauspecht
Picus canus
Anh. I VSR
mittel bis
schlecht
alte, strukturreiche Laubund Mischwälder, Nahrungssuche an Waldrändern und auf Lichtungen
Verlust oder Entwertung alter Wälder, Verschlechterung des
Nahrungsangebotes
(Ameisen), Verlust von
Höhlenbäumen
Schwarzspecht
Dryocopus martius
Anh. I VSR
gut
ausgedehnte Waldgebiete
aber auch Feldgehölze,
Totholz (Ameisen und
holzbewohnende Wirbellose als Nahrung)
Verlust oder Entwertung der Wälder u.
Gehölze, Verschlechterung des Nahrungsangebotes, Verlust von
Nistplätzen
Schwarzstorch
Ciconia nigra
Anh. I VSR
mittel bis
schlecht
(Durchzug !)
größere, naturnahe Laubund Mischwälder mit naturnahen Gewässern,
Sümpfen und Feuchtwiesen, während der Brut sehr
störungsempfindlich
Verlust oder Entwertung der genannten
Lebensräume, Störung
während der Brut
Rotmilan
Milvus milvus
Anh. I VSR
mittel bis
schlecht
offene, reich gegliederte
Landschaften mit Feldgehölzen und Wäldern, Jagd
auf Agrarflächen, Waldgebiete mit Altholzbeständen
als Bruthabitat
Verlust der genannten
Lebensräume, Verschlechterung Nahrungsangebot (z.B.
Umbruch kurz nach
Ernte)
Schwarzmilan
Milvus migrans
Anh. I VSR
gut
alte Laubwälder in Gewässernähe (tote und kranke
Fische als Nahrung)
Verlust von geeigneten
Wäldern als Brutgebiet,
Verschlechterung Nahrungsangebot
Wespenbussard
Pernis apivorus
Anh. I VSR
mittel bis
schlecht
reich strukturierte, halboffene Landschaften mit
alten Baumbeständen,
Nahrungsspezialist (Wespen)
Verlust von Laub(misch)waldgebieten
mit lichtem Altholzbestand, Verschlechterung des Nahrungsangebotes
Fischadler
Pandion haliaetus
Anh. I VSR
mittel bis
schlecht
(Durchzug !)
Durchzug in Frühjahr /
Herbst, Rastplatz: gewässerreiche Landschaften mit
großen Stillgewässern,
Fischreichtum!
Verlust oder Entwertung von Rastplätzen
und Nahrungsflächen
Eisvogel
Alcedo atthis
Anh. I VSR
mittel bis
schlecht
Fließ- und Stillgewässer
mit Abbruchkanten und
Steilufer (aus Lehm oder
Sand), Vorkommen von
Kleinfischen
Verlust von Steilwänden, Veränderung der
Fließgewässerdynamik
25
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Deutscher Name
Schutzstatus
Erhaltungszustand
Habitatansprüche gem.
[4]
Empfindlichkeiten
gem. [4]
Uhu
Bubo bubo
Anh. I VSR
mittel bis
schlecht
reich gegliederte, mit Felsen durchsetzte Waldlandschaften, Nistplätze an
störungsarmen Felswänden
Verlust der genannten
Lebensräume, Störung
der Nistplätze, Verlust
durch Leitungsanflug
(Stromschlag)
Neuntöter
Lanius collurio
Anh. I VSR
mittel bis
schlecht
extensiv genutzte, halboffene Kulturlandschaften
Verlust der genannten
Lebensräume, Nutzungsänderung / Intensivierung
Weitere Arten gemäß Standarddatenbogen
Waldwasserläufer
Tringa ochropus
Zugvogel (Art.
4 (2) VSR)
mittel bis
schlecht
(Durchzug)
Bestandsmaximum bei
Durchzug im April bzw. im
Juli / August; Nahrungsflächen: Flachwasserzonen
und Schlammflächen von
Still- und Fließgewässern
Verlust oder Entwertung von Rastplätzen
und Nahrungsflächen
sowie Störung der
Bereiche
Flussuferläufer
Actitis hypoleucos
Zugvogel (Art.
4 (2) VSR)
mittel bis
schlecht
(Durchzug)
Bestandsmaximum bei
Durchzug im Mai bzw. im
Juli / August; Nahrungsflächen: nahrungsreiche,
flache Ufer
Verlust oder Entwertung von Rastplätzen
und Nahrungsflächen
sowie Störung der
Bereiche
Gänsesäger
Mergus merganser
Zugvogel (Art.
4 (2) VSR)
mittel bis
schlecht
(Durchzug)
Bestandsmaximum bei
Überwinterung im Januar;
ruhige Buchten und Altarme von Flüssen, Baggerund Stauseen
Entwertung von Rastplätzen und Nahrungsflächen sowie Störung
der Bereiche
Raubwürger
Lanius excubitor
Zugvogel (Art.
4 (2) VSR)
mittel bis
schlecht
(überwinternd)
(halb)offene, reich strukturierte Landschaften mit
niederwüchsiger Kraut-/
Grasflur und eingestreuten
Gehölzen; Moor-/Heidegebiete, Trockenrasen,
Extensivgrünland
Verlust der genannten
Lebensräume, Nutzungsänderung / Intensivierung
Erläuterungen:
Erhaltungszustand: gemäß Standarddatenbogen bzw. bei Angabe „NRW“ gemäß Fachinformationssystem
des LANUV zu den planungsrelevanten Arten in NRW.
Beeinträchtigungen durch baubedingte Wirkfaktoren
Gegenüber der Schilsbachbucht kann es zu Lärmimmissionen insbesondere innerhalb der
Hanglagen kommen. Die Störung kann ggf. dazu führen, dass einzelne Vogelarten diesen
Bereich bauzeitlich meiden und in störungsarme Bereiche ausweichen. Für die Arten Mittel-,
Grau- und Schwarzspecht sowie Schwarzmilan, die aufgrund ihrer Lebensraumansprüche am
ehesten in den betroffenen Bereichen zu erwarten sind, sind jedoch innerhalb des FFH-Gebietes im räumlichen Zusammenhang genügend Ausweichmöglichkeiten vorhanden. Zudem
ist damit zu rechnen, dass die vergrämten Tiere nach Ende der Bauarbeiten ihre ursprünglichen Habitate rasch wieder besiedeln werden. Die baubedingten Beeinträchtigungen werden
deshalb als nicht erheblich bewertet.
26
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Für die übrigen Arten des Vogelschutzgebietes sind baubedingt keine negativen Auswirkungen zu erwarten.
Beeinträchtigungen durch betriebsbedingte Wirkfaktoren
Die betriebsbedingten Wirkungen beschränken sich auf die Wasserspiegelschwankungen, von
denen nur die Uferlinie betroffen ist. Für die nicht wassergebundenen Vogelarten kann deshalb eine betriebsbedingte Betroffenheit ausgeschlossen werden. Dies sind:
o
Mittelspecht,
o
Grauspecht,
o
Schwarzspecht,
o
Rotmilan,
o
Wespenbussard,
o
Uhu,
o
Neuntöter,
o
Raubwürger.
Der Schwarzmilan und der Fischadler nutzen die Rurtalsperre (und seine Seitenarme) ggf. zur
Nahrungssuche, rasten jedoch im Wald.
Der Eisvogel wird vor allem die Gewässer innerhalb des Waldes zum Jagen nutzen. Für die
Schilsbachbucht (außerhalb des VSG) sind Bruthöhlen im Bereich der Steilufer bekannt. Jedoch wird der Eisvogel hochwassersichere Bereiche nutzen, die von den betriebsbedingten
Wasserspiegelschwankungen nicht betroffen sind.
Der Schwarzstorch, der Waldwasserläufer, der Flussuferläufer und der Gänsesäger nutzen
ggf. Seitenarme und Buchten mit Flachwasserbereichen zur Rast und zur Nahrungsaufnahme
auf ihrem Durchzug. Eine sich verändernde Wasserspiegellage stellt dabei keine Beeinträchtigung dar.
Für die im Vogelschutzgebiet gemeldeten Arten ergeben sich somit keine negativen Beeinträchtigungen.
4.3.3
Erheblichkeitsabschätzung Erhaltungsziele und Schutzzweck
Baubedingte Wirkfaktoren
Aufgrund des Vorhandenseins von Ersatzhabitaten, die im Zusammenhang mit den ggf. von
Baustellenlärm betroffenen Bereichen stehen, werden die baubedingten Beeinträchtigungen
(Vergrämung) für die Arten Mittel- Grau- und Schwarzspecht sowie Schwarzmilan als nicht
erheblich eingestuft. Für die übrigen Arten des Vogelschutzgebietes sind keine negativen
Auswirkungen zu erwarten.
27
Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Betriebsbedingte Wirkfaktoren
Die betriebsbedingten Wasserspiegelschwankungen wirken sich nicht erheblich auf die Arten
von gemeinschaftlicher Bedeutung des Vogelschutzgebietes „Kermeter-Hetzinger Wald“ aus.
Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen
Das wichtigste Entwicklungsziel ist die Erhaltung und die Förderung der großflächigen Laubwaldbestände aus gebietsheimischen Arten, in denen die forstliche Nutzung seit 2003 komplett eingestellt ist.
Die Erhaltungsziele des Vogelschutzgebietes „Kermeter-Hetzinger Wald“ werden durch das
Vorhaben nicht beeinträchtigt.
4.4
Summationswirkungen mit anderen Projekten und Plänen
Die für den Betrieb des Wasserspeicherkraftwerks Rurtalsperre erforderliche Anbindung an
das vorhandene Hochspannungsnetz wird in einem gesonderten Raumordnungsverfahren
betrachtet. Erheblich negative Summationswirkungen zwischen Bau, Anlage und Betrieb des
Wasserspeicherkraftwerks und der Netzanbindung sind derzeit jedoch nicht zu erwarten.
Andere Projekte und Pläne, die im Zusammenhang mit dem Wasserspeicherkraftwerk zu
Summationswirkungen mit erheblichen negativen Auswirkungen für die Natura 2000-Gebiete
führen könnten, sind derzeit nicht bekannt.
5
Zusammenfassung der Ergebnisse der FFH-Prognose
Im Umfeld des geplanten Wasserspeicherkraftwerks Rurtalsperre befinden sich folgende Gebiete des kohärenten europäischen ökologischen Netzes ,,Natura 2000“:
o
FFH-Gebiet DE-5303-302 „Kalltal und Nebentäler“,
o
FFH-Gebiet DE-5404-301 „Kermeter“ Vogelschutzgebiet,
o
Vogelschutzgebiet DE-5304-402 „Kermeter-Hetzinger Wald“.
Die FFH-Gebiete und das Vogelschutzgebiet sind in unterschiedlicher Weise durch den Bau,
die Anlage und den Betrieb des Wasserspeicherkraftwerkes betroffen. Die derzeit vorhandenen Daten lassen für die Gebiete des Netzes ,,Natura 2000“ im Umfeld des geplanten Wasserspeicherkraftwerks Rurtalsperre keine erheblichen Beeinträchtigungen erwarten.
FFH-Gebiet DE-5303-302 „Kalltal und Nebentäler“
Im FFH-Gebiet „Kalltal und Nebentäler“ ist eine Betroffenheit der Arten Eisvogel, Biber und
Kleine Bartfledermaus nicht auszuschließen. Die Beeinträchtigungen werden wie folgt bewertet:
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Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
o Eisvogel und Biber erfahren eine bauzeitliche Störung und werden ggf. durch den
Baustellenlärm vergrämt. Aufgrund des Vorhandenseins von störungsarmen Ersatzhabitaten werden die Beeinträchtigungen für die beiden Arten als nicht erheblich eingestuft.
o Die Kleine Bartfledermaus ist ggf. durch den anlagebedingten Verlust linearer Landschaftselemente betroffen. Die Beeinträchtigung wird als nicht erheblich eingestuft, da in ausreichendem Maße Ersatzstrukturen (insbesondere der Waldsaum) vorhanden sind.
FFH-Gebiet DE-5404-301 „Kermeter“ und VSG DE-5304-402 „Kermeter-Hetzinger Wald“
Die zu erwartenden vorhabensbedingten Beeinträchtigungen werden für die Arten des FFHund Vogelschutzgebietes „Kermeter“ (bzw. „Kermeter-Hetzinger Wald“) wie folgt bewertet:
o Im potenziell vom Baustellenlärm betroffenen Bereich sind aufgrund ihrer Lebensraumansprüche die Arten Wildkatze, Mittel-, Grau- und Schwarzspecht sowie Schwarzmilan zu
erwarten. Sie werden ggf. bauzeitlich in störungsarme Bereiche ausweichen. Da innerhalb
des Schutzgebietes Ersatzhabitate vorhanden sind, werden die baubedingten Störungen
als nicht erheblich bewertet.
o Die vegetationsfreien Steilufer der Rurtalsperre werden ggf. von der Mauereidechse (FFHArt) als Lebensraum genutzt. Es kann angenommen werden, dass sie ihre Gelege und ihr
Winterquartier in Bereichen oberhalb der höchsten Einstaulinie anlegt, so dass durch die
kurzzeitigen Wasserspiegelschwankungen infolge des Betriebes des TWR keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind.
o Das Vorhandensein von Bruthöhlen des Eisvogels kann für den Bereich der Steilufer nicht
ausgeschlossen werden. Jedoch wird der Eisvogel hochwassersichere Bereiche nutzen,
die von den betriebsbedingten Wasserspiegelschwankungen nicht betroffen sind.
o Die Arten Fischadler, Schwarzstorch, Waldwasserläufer, Flussuferläufer und Gänsesäger
nutzen ggf. die Rurtalsperre mit deren Seitenarme und Buchten zur Rast und zur Nahrungsaufnahme auf ihrem Durchzug. Eine sich verändernde Wasserspiegellage stellt dabei
keine Beeinträchtigung dar.
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Trianel Wasserspeicherkraftwerk Rurtalsperre
Planunterlagen, Gutachten und Datenquellen
[1]
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
des Landes Nordrhein-Westfalen
Verwaltungsvorschrift zur Anwendung der nationalen Vorschriften zur Umsetzung der
Richtlinen 92/43/EWG (FFH-RL) und 2009/147/EG (V-RL) zum Habitatschutz (VVHabitatschutz)
2010
[2]
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/
Daten zu Natura 2000-Gebieten (Standarddatenbogen, Ziele) und zur Fauna (Messtischblatt 5304)
Abfrage: September 2011
[3]
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
des Landes Nordrhein-Westfalen
Lebensräume und Arten der FFH-Richtlinie in NRW,
2004
[4]
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
des Landes Nordrhein-Westfalen
Geschützte Arten in Nordrhein-Westfalen,
2007
[5]
Bundesamt für Naturschutz:
http://www.floraweb.de/
Daten und Informationen zu Wildpflanzen und zur Vegetation Deutschlands
Abfrage: August 2011
Erstellt: November 2011
Björnsen Beratende Ingenieure
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