Daten
Kommune
Hürtgenwald
Größe
2,9 MB
Erstellt
08.07.11, 19:01
Aktualisiert
08.07.11, 19:01
Stichworte
Inhalt der Datei
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Stadtplanung Zimmermann GmbH
Linzer Straße 31 . 50939 Köln
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GEMEINDE HÜRTGENWALD
tsEBAUI.,'NGSPLAN F T,,BIOGASANLAGE'' , ORTSTEII. KLEINHAU
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Gemeinde Hürtgenwald
Einsarig:
Rathaus Kleinhau
09.06.201 1 , 18.00 Uhr bis ca. 20.30 Uhr
Teilnehmer: BM Buch, Veftreter der Veruvaltung
Fachplaner:
Dr. Janßen
Lärm
Dr. Scherer
Gerüche
Herr Fehr
Landschaft
Herr Neuß
Projektplanung
Herr Fassbinder
Bauleitplanung
Ort:
Datum:
2
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ca. 45 Bürger
Seite 1 von 5
Wesent!!che Ergebnisse:
Herr BM Buch begrußt die Anwesenden und führt in die Veranstaltung ein. Er
B-Plan-Verfahren und zu den
Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger. Er weist insbesondere auf die noch
ausstehende 2. Stufe des Verfahrens, die öffeniliche Auslegung der
Planunterlagen hin. Er stellt klar, dass im Rahmen der heutigen Veranstaltung
die erarbeiteten Planungskonzepte zur Biogasanlage sowie die Entwürfe der
Bauleitpläne vorgestellt und diskutiert werden sollen. Danach übergibt er das
Wort an Herrn Faßbinder, Stadtplanung Zimmermann, der die Veranstaltung
moderiert. Herr Faßbinder begrüßt ebenfalls die Anwesenden, erläutert kurz
den geplanten Ablauf der lnformationsveranstaltung.
Anschließend werden anhand einer Powerpoint- Präsentation die Planstände
von den Herren Neuß (Projektplanung), Dr. Janssen (Lärm), Dr. Scherer
(Gerüc.he), Fehr (Landschaft/ Artenschutz) sowie Faßbinder (Bebauungsplan/
FNP- Anderung) vorgestellt.
lm Anschluss eröffnet Herr Faßbinder die Diskussion.
gibt kurz Hinweise zum
Geschäftsführer:
Dipl.-lng. Hubertus Zimmermann, Stadtplaner DASL Architekt BDA
Dipl.-lng. Ulrich Faßbinder, Bauassessor, Stadtplaner SRL, Architekt
Stadtsparkasse Köln (BLZ 37050198) Kto.5772462, HRB Köln 24672
e-mail: rnfo@stadtplanung.zimmermann.de
Stadtplanung Zimmermann GmbH
Gemeinde Hürtgenwald: Bauleitplanung Biogasanlage Kleinhau
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nsveranstaltung, 21 .06.20
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Die anschließende Diskussion wird thematisch sortieft wie folgt
wiedergegeben:
1.
StandorUAlternativen
1.1
Lage der Anlage
Es wird gefragt, ob die Biogasanlage nicht in größerer Entfernung zum
Siedlungsbereich errichtet werden kann.
wird?
Antwort: Die Biogasanlage stellt eine gewerbliche, bauliche Anlage dar.
Bauliche Anlagen sind, mit Ausnahme der in S 3s BauGB genannten
Nutzungen, im Außenbereich nicht zulässig. Der Schutz des Außenbereiches
rvird von der Landesplanung der Bezirksregierung Köln durch die Regelungen
im Regionalplan gewahrl. Aus vergleichbaren Planungen ist bekannt, dass die
Bezirksregierung den Standorten von Biogasanlagen, die deulich vom
Siedlungsrand abrücken, nicht zustimmt. Darüber hinaus entstehen durch
entfernter gelegene standorie höhere Kosten durch Leitungslängen.
1.2
!-age des 2. Blockheizkraftwerkes (Bl-{KW}
Es wird gefragt, warum das 2. BHl,ftv neben die Turnhalle geplant wird.
Antwort: lm Rahmen des lmmissionsschutzgutachtens wurde zunächst der
Standoft untersucht, welcher am ungünstigsten zur wohnbebauung liegt
(nordwestliche Giebelwand der Turnhalle). Auch dieser Standort ist laut den
Ergebnissen der schalltechnischen Untersuchung mit den gesetzlichen
Lärmschutzanforderungen vereinbar. Aufgrund der Ergebnisse der weiteren
Planungen wird das 2. BHKW allerdings wahrscheinlich im Kellergeschoss
der Turnhalle untergebracht. Somit ist auch eine Nutzung der Wäime zum
Heizen des Schulgebäudes möglich.
2.
Anlage/ Betrieb Biogasanlage
2.1
Brandschutz/ Störfallkonzept
Es wird gefragt, ob es für die Biogasanlage ein Brandschutzkonzept vorliegt?
Unterliegt die geplante Anlage der Stör-fall- Verordnung?
Antwort: Durch den Betrieb der Anlage entsteht brennbares Methan- Gas;
unfälle hierbei
möglich. Daher
Rahmen des
Baugeneh migu n gsverfahrens ein Brandsch utz- u nd Explosionsschutzkonzept
erarbeitet. Durch den TÜV erfolgt später eine technische Abnahme hierzu, die
alle 3 Jahre wiederholt wird.
sind
wird im
Die geplante Anlage unterliegt aufgrund ihrer geringen Größe nicht der
Störfall- Verordnung.
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Gemeinde Hüftgenwald: Bauleitplanung Biogasanlage Kleinhau
Bürgerinformationsveranstaltung, 21 .06.20 1 1
2.2
Stadtplanung Zimmermann GmbH
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-
Linzer Slraße 31 . 50939 Köln
Tet.:
AZ|1t411ult-ii. Fax:41 1811-Zz
Güllei Gärreste
2.2.1 Hygiene/ lnsektenbefall
Es wird gefragt, ob durch Gülle und Fäkalien eine Gefährdung der
Bevölkerung entstehen kann (Stichwort EHEK).
Antwort: Eine Gefährdung kann ausgeschlossen werden.
ln
der
Landwitlschaft anfallende Güllemengen werden bereits heute auf die Felder
aufgebracht, wenn auch nicht direkt auf Gemüsefelder. Gesundheitsbedenken
der Behörden hiergegen bestehen nicht. Bei einer Beschickung der
Biogasanlage mit Gülle werden anschließend ausschließlich die Gärreste auf
die Felder aufgebracht. Es ist richtig, dass hierbei Bakterien nicht gänzlich
abgetötet werden.
2.2.2 Gänrest/ F!ächenver{ügbarkeit/ Gefährlichkeit
Es wird gefragt, ob für die aufzubringenden Gärrestmengen genügend
Flächen zur Verfügung stehen und ob Gärreste nicht besser verbrannt
würden? Sind Gärreste für den Mensch gefährlich?
Antwort: Gärreste werden ca. /, Jahr in der Anlage gelagert und anschließend
auf die Felder (Acker/ Weiden) aufgebracht. Die arn-Betiieb der Biogasanlage
beteiligten Landwirte stellen ausreichend Flächen zur Venruerlung der
Gärreste zur Verfügung. Wie bei konventioneller Gülie auch, werden Gärreste
nicht auf Kopfsalate oder anderes Gemüse direkt aufgebracht. Gärreste
enthalten wichtige Düngerstoffe (2.8. Phosphor, Stickstoff, Schwefel) und
sollten daher wiederveruuendet und nicht verbrannt werden. Gärreste sind
deutlich weniger geruchsintensiv als Gülle ( 1A% der Güllegerüche im
Laborversuch). Gärreste sind für den Menschen grundsätzlich nicht gefährlich.
lnnerhalb des Gärprozesses werden aber Bakterien nicht gänzlich abgetötet.
Eine weitergehende Keimabtötung er-folgt durch die UV - Strahlung nach dem
Aufbringen der Gärreste auf die Felder.
2.3
Abwärme der Anlage
Es wird gefragt, wie mit der Abwärme der Biogasanlage umgegangen wird?
Antwort: Die Abwärme des BHKW's auf der Biogasanlage wird zur Beheizung
der Fermenter und des Bauhofes genutzt. Es wird angestrebt, weitere
Gebäude im nahegelegenen Gewerbegebiet mit Wärme zu versorgen. Die
Abwärme des BHKW in der Turnhalle wird zur Beheizung der Schulen, der
Turnhalle und des Rathauses genutzt. Die Überschusswärme (insbesondere
im Sommer)wird über Notkühler an die Umluft abgeführt.
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Stadlplanung Zimmermann GmbH
Gemeinde Hürtgenwald: Bauleitplanung Biogasanlage Kleinhau
Bü rg eri nfo rmatio nsve ransta ltun
g, 21 .06.20 I
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2.4
ErschließungskostenStnaße
Es wird gefragt, wer die Kosten für die Errichtung der Erschließungsstraße zur
L 11 übernimmt? Werden die Anlieger über Beiträge finanziell belastet?
Antwort: Die Kosten für die Herstellung der Erschließungsstraße werden
vollständig von der Betreibergesellschaft der Bioqasanlage übernommen.
Anlieger werden nicht belastet.
2.5
Havariebecken/Aufbau
Es wird gefragt, wie das Havariebecken aufgebaut ist und wie im Bedarfsfall
mit den anfallenden Mengen umgegangen wird?
Antwort: Das Becken ist naturnah aufgebaut (Schluff/ Lehm). Nach einem
angenommenen Betriebsunfall wird das aufgefangene Wasser innerhalb eines
Tages abgepumpt.
3.
3.1
Umweltauswirkungen
Lärm/ Einhaltung der Grenzwerte TA- Lärm
Es wird gefragt, wie im Falle einer vermuteten Überschreitung der Grenzwefte
zu vertahren ist?
Antwort: Auf die Einhaltung der Grenzwerte (TagJ Nachtwente gemäß TA
Lärm) besteht ein Rechtsanspruch. Bei berechtigten Beschwerden kann sich
der Betrofiene an den lmmissionsschutzbeauftragten der Kreisverurraltung
Düren richten. Es erfolgt bei begründetem Verdacht eine Messung vor Ort.
3.2
Gerüchel Anzahl der Jahresstunden/ Beweislast
Es wird gefragt, wie bei der hohen Anzahl an Jahresstunden nach GIRL die
Einhaltung der Grenzwerte gewährleistet werden kann (Beweislast)?
Antwort: Laut
Geruchs-lmmissions-Richilinie
(GIRL) ist
eine
Geruchsbelästigung in Wohngebieten bis zu 10 % der Jahresstunden
hinzunehmen. lm Geruchsgutachten wird ciargelegt, dass durch die geplante
Anlage maximal eine Belastung von 1 - 2% der Jahresstunden zu envarten
ist. Bei Beschwerden zut Geruchsbelästigung kann ebenfalls der
lmmissionsschutzbeauftragte der Kreisvenvaltung Düren angesprochen
werden. Das Problem besteht im Gegensatz zu Lärmimmissionen darin, dass
Geruchsbelästigungen nicht kurzfristig messbar sind.
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Gemeinde Hürtgenwald: Bauleitplanung Biogasanlage Kleinhau
Bürgerinformationsveranstaltung, 21 .06.201 1
E
Stadtplanung Zimmermann GmbH
Linzer Slraße 31 . 50939 Kötn
Tet.: ü tZ1 t+1r ü11-ü. Fax: 41 1t/11-zz
--
3.3
GenehmiEung nach BlmSchG
Es wird gefragt, ob die Biogasanlage dem BlmschG unterliegt, oder ob die
Aufteilung auf 2 BHKW's aus dem Grund gewählt wurde, ein BlmSchGverfahren zu umgehen?
Antwofi: Die Voraussetzungen für eine BlmSchG- Anlage sind nicht erfüllt. Die
geplante Biogasanlage unterliegt dem allgemeinen Baurecht. Die 2 BHKW's
wurden gewählt, um eine bessere Venvertung der gewonnenen Energie zu
ezielen.
4.
Verkehr/ VerkehrsEutachten
Es wird gefragt, ob aufgrund der erheblichen Anzahl an Fahrlen (Ziel- und
Qu el lverkeh r) ein Verkehrsgutachten erforderl ich wä re.
Antworl
Die Ziel- und Quellverkehre der Biogasanlage werden ausschließlich über
ausreichend dimensionierte klassifizierte Straßen abgewickelt. Für den
unmittelbaren Anschluss an die L 11 wird eine separate Erschließungsstraße
hergestellt, so dass die Rinnebachstraße nicht in Anspruch genommen wird.
Die Erarbeitung eines Verkehrsgutachtens ist nicht erforderlich, da die
zusätzlichen Verkehrsmengen der Biogasanlage auch in den Spitzenstunden
(Kampagne) nur einen geringen Anteil am bestehenden Verkehrsaufkommen
ausrnachen. Die durch den landwirlschaftlichen Verkehr ausgelösten
Behinderungen des Verkehrsflusses aufgrund geringer Fahrgeschwindigkeiten
ist von den Verkehrsteilnehmern hinzunehmen.
Köln, 21.06.2011
Stadtplanu ng Zimmermann