Daten
Kommune
Kall
Größe
96 kB
Datum
08.03.2016
Erstellt
26.02.16, 18:06
Aktualisiert
26.02.16, 18:06
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Kall
Vorlagen-Nr.
Sitzungstermin
Der Bürgermeister
24/2016
08.03.2016
Vorlage erstellt:
17.02.2016
Federführung:
2.3
An den
Ausschuss für Jugend,
Schule, Soziales, Kultur und
Sport
mit der Bitte um
X
TL:
SB:
öffentliche Sitzung
Frau Hochscheid
Beschlussfassung
Mitzeichnung durch
Fassung eines Empfehlungsbeschlusses an den
Bürgermeister
Kenntnisnahme
Allg. Vertreter
Haushaltsmäßige Auswirkungen:
X
Teamleiter/in
Vorlage berührt nicht den Haushalt.
Mittel verfügbar bei
Euro
Sachbearbeiter/in
über-/außerplanmäßige Aufwendungen/
Auszahlungen erforderlich bei PSK
Deckung erfolgt durch PSK
Euro
Kämmerer, wenn haushaltsrechtl. Auswirkungen:
TOP 1.3
Zentrale Flüchtlingsunterkunft in Kall
hier: Sachstandsbericht
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Jugend, Schule, Soziales, Kultur und Sport nimmt den Sachstandsbericht der
Verwaltung zur Kenntnis.
Sachdarstellung:
Auf Initiative der Gemeindeverwaltung wurde am 14.12.2015 zu einer ersten Bürgerinformationsveranstaltung zur Zentralen Flüchtlingsunterkunft (ZUE) in die Bürgerhalle Kall eingeladen. Zudem wurde ein Runder Tisch unter Beteiligung u.a. der Gemeinde Kall, der Bezirksregierung
Köln, der Polizei, der Flüchtlingshilfe Kall, des Caritasverbands der Region Eifel e.V., der Kaller
Tafel e.V., des Gewerbevereins Kall e.V., des Betreibers ZOF e.V. und der Sicherheitsfirma MTS
Security GmbH ins Leben gerufen, der sich am 28.01.2016 und am 24.02.2016 im Ratssaal zusammengefunden hat. Die bisherige Kommunikation innerhalb dieser Runde wird von den Beteiligten durchaus positiv bewertet.
Die ZUE im Gewerbegebiet II wird aktuell durch verschiedene Gewerke umgebaut, um bis zu
500 Flüchtlinge beherbergen zu können. Die Umbauarbeiten dauern nach Auskunft der Bezirksregierung Köln noch bis etwa Mitte-Ende März an. Der Starttermin kann sich ggf. noch verzögern, wenn sich unerwartete bauliche Schwierigkeiten ergeben sollten. Die Bezirksregierung
Köln geht jedoch zum aktuellen Zeitpunkt von einem Start der Belegung etwa um Ostern herum
aus. Vor dem Start der Belegung wird zunächst noch ein Probelauf durchgeführt. Danach wird
der angekündigte Termin für die Besichtigung durch die Öffentlichkeit bekanntgegeben. Dieser
Termin wird etwa eine Woche vor dem Start der Unterbringung der Flüchtlinge erfolgen. Die Besichtigung soll jeweils in kleinen Gruppen in Begleitung von Mitarbeitern des Betreibers ZOF e.V.
erfolgen, die dann auch Fragen beantworten können. Die Belegung der ZUE mit Flüchtlingen
wird dann sukzessive erfolgen, es wird nicht sofort mit der maximal möglichen Belegung gestartet.
Vorlagen-Nr. 24/2016
Seite 2
Das Personal für die ZUE wird zurzeit vom Betreiber ZOF e.V. rekrutiert. Es werden 36 Stellen
im Bereich der Sozialbetreuung besetzt werden, wobei auch Bewerber aus Kall und der Region
Berücksichtigung finden. Das Catering wird durch die überregionale Firma Schubert erfolgen, die
ebenfalls noch Personal in der Region sucht. Die Flüchtlinge erhalten mit dem Catering eine umfassende Vollverpflegung. Die Hygiene in der ZUE wird durch eine Reinigungsfirma gewährleistet. Dort sind noch 2 Vollzeitstellen und 2 geringfügige Beschäftigungsverhältnisse zu vergeben.
Der Betreiber ZOF e.V. wird die noch offenen Stellenangebote zeitnah mitteilen, damit diese
auch auf der Internetseite der Gemeinde Kall angeboten werden können, um unmittelbar Bewerber aus Kall anzusprechen.
Nach Angaben der Bezirksregierung Köln sollen die Flüchtlinge bei Ankunft in der ZUE Kall bereits die medizinischen Erstuntersuchung und das Impfangebot durchlaufen haben. Einzelfälle,
bei denen das nicht gegeben ist, können aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die ärztliche Versorgung wird in der ZUE durch eine regelmäßige „kleine“ Sprechstunde sowie die niedergelassenen Ärzte erfolgen. Hierzu wird in der ZUE ein ausgestattetes Behandlungszimmer
vorgehalten, in dem die Flüchtlinge durch eine Krankenschwester und Sanitätspersonal zweimal
am Tag in Sprechstunden gecheckt werden können. Es wird nach Angaben von ZOF e.V. in der
ZUE zusätzlich ein Angebot zur Krisen- und Traumabewältigung geben. Zudem werden dort
Sprechstunden durch Ärzte geplant, die die Flüchtlinge untersuchen und dann bei Bedarf an die
jeweiligen niedergelassenen Haus- bzw. Fachärzte überweisen. Die Abrechnung der ärztlichen
Versorgung erfolgt dann durch die Ärzte über die Bezirksregierung Köln.
Die Sicherheitsfragen werden durch die Firma MTS Security GmbH geklärt. Die Firma hat sich im
Vorfeld bereits mit verschiedenen Gewerbetreibenden im Gewerbegebiet II in Verbindung gesetzt. Die Mitarbeiter der Sicherheitsfirma werden anhand von Führungszeugnissen bei der Bewerbung überprüft und durch die Bezirksregierung durchleuchtet. Sie müssen zudem den Sachkundenachwies der IHK besitzen. Der Einsatzleiter wurde aus Kall rekrutiert. Es wird eine 24Stunden-Präsenz in der ZUE geben. Alle Mitarbeiter der Sicherheitsfirma sind mit Diensthandy
und Funkgerät ausgestattet und tragen einen Dienstausweis bei sich. Zudem werden Wachbücher geführt. Ferner soll eine Zusammenarbeit mit der lokalen Polizei erfolgen.
Die Flüchtlinge werden nach entsprechender Zuweisung von der Bezirksregierung Köln in der
ZUE untergebracht und können sich im Übrigen frei bewegen. Über die An- und Abwesenheiten
der Flüchtlinge wird vom Betreiber ZOF e.V. in der ZUE ein Buch geführt. Damit kann jederzeit
nachvollzogen werden, welcher Flüchtling gerade an- oder abwesend ist. Sollte sich ein Flüchtling aus der ZUE für mehr als 72 Stunden entfernen, erfolgt eine Zurückverweisung an die Erstaufnahmeeinrichtung (EAE). Von dort wird der Flüchtling dann ggf. erneut einer ZUE zugewiesen. Zudem erfolgt ein Vermerk über die Abwesenheit im System, da die Abwesenheit ausländerrechtliche Konsequenzen nach sich zieht.
In der ZUE wird es für die Flüchtlinge einen freien WLAN-Zugang geben, damit die erforderliche
Kommunikationsmöglichkeit gewährleistet ist.
Die ZUE ist an den ÖPNV angeschlossen. Seit Jahresbeginn besteht eine Bedarfshaltestelle in
der Messerschmittstraße, die von der Taxibus-Linie bedient wird. Zur Nutzung des Taxibusses
muss dieser nach Bedarf telefonisch bestellt werden.
Für Ehrenamtler will der Betreiber ZOF e.V. verschiedene Module anbieten, damit die Auswahl
für Freiwillige anhand der angebotenen Tätigkeitsgebiete erleichtert wird.
Die verwaltungsmäßige Betreuung der ZUE obliegt einem Mitarbeiter der Bezirksregierung Köln,
der zu den allgemeinen Dienstzeiten vor Ort sein wird. Verantwortlich für den Betrieb der Einrichtung sind die Bezirksregierung Köln und der Betreiber ZOF e.V. Die Gemeindeverwaltung Kall
erwartet auch weiterhin eine optimale Kommunikation und Organisation der Einrichtung. Es ist
ein weiterer Runder Tisch nach Inbetriebnahme der ZUE geplant, um erste Erfahrungswerte aus
dem Betrieb der Einrichtung auszutauschen und Abläufe gemeinsam abzustimmen.