Daten
Kommune
Kall
Größe
200 kB
Datum
28.04.2015
Erstellt
17.04.15, 18:07
Aktualisiert
17.04.15, 18:07
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Kall - Sanierungskonzept Kanalisation 2015
Die Kanalisationssysteme im Bereich der Gemeinde Kall sind im Wesentlichen ausgerichtet auf
zwei Kläranlagen. Die Ortsteile Rinnen, Sötenich, Keldenich, Golbach, Straßbüsch, Anstois und
der Hauptort Kall entwässern zur Kläranlage Kall. Die Ortsteile Benenberg, Rüth, Roder, Krekel,
Diefenbach, Gillenberg, Steinfelderheistert, Steinfeld und Urft entwässern zur KA Urft Nettersheim.
Dort werden zusätzlich die Abwässer von großen Teilen der Gemeinde Nettersheim behandelt.
Die Ortsteile Dottel, Wallenthal und Scheven entwässern aus topographischen Gründen in
Richtung Stadtgebiet Mechernich und werden dort in das städtische Kanalisationssystem mit
anschließender Kläranlage übernommen. Die entsprechenden Kanalnetze wurden zu
unterschiedlichen Zeiten, i.d.R. aber im Zusammenhang mit dem Bau oder der Erweiterung der
entsprechenden Kläranlagen erstellt. Abhängig vom Alter der Kanäle befinden diese sich baulich
in unterschiedlichen Erhaltungszuständen. Die Gemeinde Kall ist verpflichtet den Zustand der
Kanäle in regelmäßigen Abständen zu untersuchen.
Nachdem in den Vorjahren Teilbereiche des gemeindlichen Kanalisationsnetzes bereits untersucht
worden waren, erfolgten in den Monaten Juli bis Oktober 1999 die fehlenden Kanal-TVUntersuchungen zur Ersterfassung des Kanalnetzes in der Gemeinde Kall. Die Ersterfassung
wurde zur Erfüllung der Forderungen aus der seinerzeit gültigen Selbstüberwachungsverordnung
Kanal (SüwV Kanal) durchgeführt.
In den Folgejahren hat sich die Gemeinde Kall schwerpunktmäßig um die Kanalisierung der noch
nicht kanalisierten Ortsteile und um die Sanierung in den Fremdwasserschwerpunktbereichen
Wahlen, Gewerbegebiet Kall 1 und Rinnen bemüht. Die Sanierung der Kanalisation in den
Fremdwasserschwerpunktgebieten ist ein wesentlicher Bestandteil der Kanalsanierung.
Insbesondere in den OT Wahlen und Rinnen wurde bzw. wird im Zuge der Arbeiten zur
Fremdwasserbeseitigung das gesamte Kanalnetz erneuert, so dass nach Abschluss der Arbeiten
ein mängelfreies Kanalnetz vorhanden ist.
Im Zusammenhang mit der Aufstellung des Abwasserbeseitigungskonzeptes für die Jahre 2014
bis 2019 (ABK 2014 – 2019) wurde seitens der Bezirksregierung gefordert ein Sanierungskonzept
für das gesamte Kanalnetz der Gemeinde Kall aufzustellen. Dieses Sanierungskonzept ist so
aufzustellen, dass die im Kanalnetz bei der Erstuntersuchung erkannten Mängel mit kurzfristigem
bzw. mittelfristigem Handlungsbedarf zeitnahbeseitigt werden.
Zunächst wurde das Kanalnetz der Gemeinde Kall nach dem Alter der jeweilig vorhandenen
Kanalisation gegliedert:
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Kall, Sötenich; Keldenich: historisch, Untersuchungsdaten liegen vor
Sistig: historisch, verwertbare Daten aus der Erstbefahrung liegen nicht vor
Steinfeld: historisch, verwertbare Daten aus der Erstbefahrung liegen nicht vor
Anstois: jüngeres Netz, kein Sanierungsbedarf
Dottel, Scheven, Wallenthal: jüngeres Netz, kein Sanierungsbedarf
Golbach, Straßbüsch: jüngeres Netz, kein Sanierunsgbedarf
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Urft: jüngeres Netz, kein Sanierungsbedarf
Rinnen: wird derzeit vollständig saniert
Frohnrath: jüngeres Netz, kein Sanierunsgbedarf
Steinfelderheistert, Gillenberg, Diefenbach, Krekel, Rüth, Roder, Beneberg: jüngeres Netz,
kein Sanierunsgbedarf
Wahlen: wurde kürzlich vollständig saniert
Aus der o.a. Gliederung ergibt sich, dass die Notwendigkeit zur Sanierung sich vordringlich für die
Kanalnetze in Kall, Sötenich, Keldenich, Sistig und Steinfeld besteht.
Für die OT Kall, Sötenich und Keldenich liegen verwertbare Daten aus der Erstbefahrung bis 1999
vor. Diese wurden ausgewertet, klassifiziert und kartiert. Bereiche, für die gem. ABK eigene
Sanierungsmaßnahmen, z.B. im Zusammenhang mit Straßenausbauvorhaben, vorgesehen sind,
wurden bei dem Sanierungskonzept nicht betrachtet. Das Sanierungskonzept beinhaltet die
dezentral erforderlichen Maßnahmen zur kurz- bzw. mittelfristig erforderlichen Instandsetzung des
Kanalnetzes.
Auf Grundlage der Ergebnisse der Kanal-TV-Untersuchung wurde eine Einschätzung des
Zustandes der Kanalisation im Untersuchungsgebiet vorgenommen. Dabei wurde eine
Zustandsklassifizierung für die Zustandsklassen Z1 bis Z4 vorgenommen.
Die Kartierung der Mängel zeigt, dass sich die Mängel bereichsweise und nach Schadensart
häufen. Räumlich verdichtet treten Mängel der Zustandsklasse 1 in Kall verstärkt in den Bereichen
Knoppen, Loshardt sowie Zinnstraße auf. In Sötenich ist vor allem der Bereich oberhalb der Kirche
betroffen. In Keldenich wurden verstärkt Mängel in der Frankenstraße und im Bereich
Talweg/Urfeyer Straße festgestellt.
Ca. 70 % der Mängel an Hauptkanal sind nicht ordnungsgemäß hergestellte Seitenzuläufe. Zum
Zeitpunkt der Erstellung der Kanalleitungen wurden die Öffnungen für die Seitenzuläufe meist
gemeißelt. Anschließend wurden die Anschlussrohre in die gemeißelte Öffnung eingeschoben.
Diese Anschlüsse sind undicht. Hier kann sowohl Abwasser exfiltrieren, wie auch Fremdwasser
infiltrieren. Außerdem stellen die eingeschobenen Anschlussrohre in vielen Fällen im Hauptkanal
ein Fließhindernis dar. Der Rohrüberstand im Hauptkanal ist abzufräsen. Anschließend sind die
Anschlüsse mittels Spachtelverfahren oder Inliner-Hutprofil abzudichten.
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Bei etwa 30 % der Mängel handelt es sich um Streckenschäden (Längsrisse, Querrisse, Versätze
etc.). Je nach Längenausdehnung dieser Streckenschäden sind diese mit Kurzlinern (ca. 1,00 m
bis 1,50 m) oder Inlinern (bis hin zu gesamten Haltungslängen) zu sanieren. Nur in wenigen Fällen
sind Sanierungen in offener Bauweise durch Austausch von Rohrleitungen vorzunehmen.
Hinzu kommen Sanierungen an Schächten (Auskleidung mit entsprechendem modifizierten
Mörtel, Abdichtung durch Packer Ersatz oder Ergänzung von Steigeisen/Steigbügeln etc.) oder
Schachtabdeckungen (i.d.R. Austausch).
Für den OT Keldenich wurde für 2015 keine Sanierung vorgesehen. Aufgrund der Lage eines
Teilbereiches des OT Keldenich in der WSZ III erfolgen hier in 2015 gem. SüwVO Abw
Untersuchungen der Anschlussleitungen. Nach Auswertung dieser Untersuchungen ist das
Sanierungsprogramm für den OT Keldenich für die Jahre 2016 ff. zu überarbeiten. Bei dieser
Überarbeitung kann dann außerdem die bereits erfolgte Kanal-TV-Folgeuntersuchung des
Hauptkanalnetzes berücksichtigt werden.
Für die OT Kall und Keldenich ist vorgesehen, die Mängel der Zustandsklasse 1 in 2015 zu
sanieren. Eine tabellarische Aufstellung der entsprechenden Mängel und zugehörigen Kosten ist
als Anlage beigefügt. Die Sanierung der Mängel der Zustandsklasse 2 in Kall und Sötenich soll
dann in den Jahren 2016/2017 erfolgen.
Eine entsprechende Klassifizierung der Mängel und Erstellung eines Sanierungsprogramms für
die Kanalnetze der OT Sistig und Steinfeld erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt unter Verwendung
der Ergebnisse der Kanal-TV-Folgeuntersuchungen nach SüWVO Abw, die teilweise schon erfolgt
sind (Steinfeld) bzw. derzeit erfolgen (Sistig).
Aufgestellt: Kall, den 16.04.2015
(Dipl.-Ing. Andreas Göttgens)
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