Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
10 kB
Datum
02.12.2010
Erstellt
10.12.10, 21:19
Aktualisiert
10.12.10, 21:19
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Leopoldshöhe
Der Bürgermeister
BESCHLUSS
der 8. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (Wahlperiode 2009/2014)
am 02.12.2010:
3.
Einbringung einer Hebesatz-Satzung für das Jahr 2011
BM Herr Schemmel verweist eingangs auf die zu diesem Tagesordnungspunkt versandte Vorlage und
erläutert die Notwendigkeit einer Anhebung der Realsteuersätze aus Sicht der Verwaltung.
AM Herr Puchert-Blöbaum erklärt sodann für die SPD-Fraktion, dass sich seine Fraktion dem Vorschlag
der Verwaltung anschließen werde. Nach Auffassung der SPD-Fraktion sei die geplante Erhöhung der
Hebesätze durchaus vertretbar, zumal die Höhe der Leopoldshöher Hebesätze im Vergleich zum
Landesdurchschnitt auch nach der Anhebung noch unter dem Durchschnitt liege. Im Folgenden bezieht
sich
AM
Herr
Puchert-Blöbaum
auf
die
in
den
letzten
Wochen
geführten
Haushaltskonsolidierungsgespräche. Da man sich bisher noch nicht auf einen Konsolidierungsbeitrag
geeinigt habe, halte er weitere Gespräche für sinnvoll. Abschließend hebt AM Herr Puchert-Blöbaum
hervor, dass seine Fraktion einen Konsolidierungsbeitrag in Höhe von insgesamt 700.000 Euro
ausgearbeitet habe. Unter Berücksichtigung des Nachtragshaushaltes der Landesregierung sei sogar
ein Konsolidierungsbeitrag i. H. v. 1.000.000 Euro möglich.
AM Herr Meckelmann äußert sich sodann für die CDU-Fraktion dahingehend, dass alle Fraktionen
derzeit die gleichen Ziele verfolgen, der Weg zur Zielerreichung jedoch ein anderer sei. Gleichwohl sei
die Zusammenarbeit zwischen Politik und Verwaltung momentan sehr konstruktiv. Im Übrigen, so AM
Herr Meckelmann weiter, seien die bisher unterbreiteten Konsolidierungsbeiträge lediglich Vorschläge
an den Kämmerer. Weiterführende Gespräche unter den Fraktionen seien daher erst im Februar 2011
zur Einbringung des Haushaltes zweckmäßig. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen macht AM Herr
Meckelmann deutlich, dass seine Fraktion schwerpunktmäßig auf Einsparungen setze. Eine höhere
Steuerkraft führe in den Folgejahren höchstwahrscheinlich zu Verlusten, darum sollten die
Realsteuersätze für 2011 lediglich um 2,25 Prozent erhöht werden. Eine Festlegung der Hebesätze für
das Jahr 2012 solle zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht erfolgen. Insgesamt habe die CDUFraktion ebenfalls einen Konsolidierungsbeitrag in Höhe von 700.000 Euro erarbeitet. Abschließend
hebt AM Herr Meckelmann nochmals hervor, dass der seitens der CDU-Fraktion unterbreitete
Vorschlag für größere Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit sorge.
Im weiteren Verlauf macht AM Frau Asemissen deutlich, dass Steuererhöhungen für die FDP-Fraktion
zwar das letzte Mittel zur Haushaltskonsolidierung seien, in der derzeitigen Lage jedoch zwangsläufig
akzeptiert werden müssten. Deshalb habe man sich sowohl in der Fraktion als auch in der Kooperation
intensiv mit diesem Thema beschäftigt und sich um Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit bemüht. Im
Ergebnis habe man einen Konsolidierungsbeitrag in Höhe von 700.000 Euro erarbeitet, wobei der
Schwerpunkt auf den Einsparungen liege. Ziel dieser Vorschläge sei, auf Dauer einen Ausgleich des
strukturellen Defizits zu erreichen, so AM Frau Asemissen abschließend.
Auch AM Herr Dr. Bruck bezieht sich in seinen Ausführungen auf das Thema Nachhaltigkeit. Deshalb
müssten zunächst die Ausgaben reduziert werden. Darüber hinaus müssten Steuererhöhungen auf das
unbedingt notwendige Maß beschränkt werden.
In der sich nun anschließenden Diskussion erinnert AM Herr Kühnel an die derzeit geltenden Standards
hinsichtlich der Schulen, Familienzentren, Vereine usw. Hier leiste Leopoldshöhe viel, so dass die
seitens der Verwaltung geplanten Steuererhöhungen zur Sicherung der vorhandenen Standards
durchaus gerechtfertigt seien. Im weiteren Verlauf der Diskussion legen einzelne Mitglieder des Hauptund Finanzausschusses ihre Positionen dar. Zusammenfassend hebt BM Herr Schemmel hervor, dass
offensichtlich Konsens bestehe, dass Steuererhöhungen im nächsten Jahr unumgänglich seien.
Fraglich sei jedoch sowohl das Ausmaß als auch die Festlegung des Zeitraums. Er schlage deshalb
vor, so BM Herr Schemmel weiter, die Diskussion hier zu beenden. Im Anschluss müssten jedoch die
Konsolidierungsvorschläge der SPD-Fraktion und der Kooperationspartner nochmals diskutiert werden,
um letztendlich zu einer einvernehmlichen Lösung kommen zu können.
Im Folgenden bezieht sich Kämmerer Herr Lange auf die Äußerungen des AM Herrn Puchert-Blöbaum
zum Thema Nachtragshaushalt der Landesregierung. Nach derzeitigen Informationen erhalte die
Gemeinde Leopoldshöhe weitere Schlüsselzuweisungen i. H. v. 170.000 Euro. Darüber hinaus sei eine
Erhöhung der allgemeinen Investitionspauschale um 40.000 Euro geplant. Diese Mehreinnahmen seien
zwar umlagefrei, wirkten sich jedoch lediglich auf die Haushaltslage des Jahres 2010 aus. Des
Weiteren müsse die nach wie vor schwache Steuerkraft der Gemeinde – insbesondere bei der
Gewerbesteuer – bedacht werden. Im Folgenden macht Kämmerer Herr Lange deutlich, dass die
Gemeinde Leopoldshöhe – auch unter Berücksichtigung der o. g. Mittel von der Landesregierung ohne Mehreinnahmen in das Jahr 2010 starten werde. Deshalb sei er auf die verwaltungsseitig
vorgeschlagenen Einnahmeverbesserungen angewiesen. Zwar sei es richtig, so Kämmerer Herr Lange
weiter, dass Steuererhöhungen in den Folgejahren zu einer Reduzierung der Schlüsselzuweisungen
sowie zu einer Erhöhung der von der Gemeinde zu zahlenden Kreisumlage führten, letztendlich bleibe
jedoch ein beachtlicher Restbetrag erhalten. Ergänzend macht Kämmerer Herr Lange darauf
aufmerksam, dass es sich bei Steuereinnahmen um kontinuierliche und planbare Einnahmen handele,
während die weitere Entwicklung des Einsparpotentials zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bis ins letzte
Detail abgeschätzt werden könne.
Im Verlauf der weiteren Diskussion regt AM Herr Dr. Bruck an, sich in der nächsten Sitzung des
Rechnungsprüfungs- und Bilanzausschusses am 15. Dezember 2010 nochmals mit den
Konsolidierungsvorschlägen der SPD-Fraktion und der Kooperationspartner zu beschäftigen. Am 16.
Dezember 2010 könne dann im Rat eine endgültige Entscheidung über die Höhe der Anhebung der
Hebesätze getroffen werden. Dies wird von den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses
zustimmend zur Kenntnis genommen. Auf Nachfrage gibt Kämmerer Herr Lange bekannt, dass mit
ersten Proberechnungen des Landes NRW zum Haushalt 2011 wohl erst im Februar des nächsten
Jahres zu rechnen sei.