Daten
Kommune
Kall
Größe
167 kB
Datum
24.03.2015
Erstellt
13.03.15, 18:06
Aktualisiert
13.03.15, 18:06
Stichworte
Inhalt der Datei
Durchblick
2013/14
Wie immer, Ende des Jahres , der Durchblick,
nun ist es so weit, die Inklusion greift und die Regelschulen nehmen ab diesem Schuljahr alle Kinder
auf. Dies ist, wie wir immer wieder betonen, ein schöner Gedanke und Plan und einer aufgeklärten
und ethischen Gesellschaft angemessen.
Was uns immer wieder nachdenklich und teilweise ärgerlich macht, dass dieser Gedanke und Plan
immer wieder mit dem Thema Geld verknüpft wird, und zwar zu Lasten der Kinder .
Alle Experten, die sich schon Jahre mit diesem Thema befassen betonen immer wieder, dass so eine
Schulpolitik sich nur in die (gute) Tat umsetzen lässt, wenn richtig Geld in die Hand genommen wird.
So sind alleine Umbauten zu bewältigen, um alle Schulen behindertengerecht auszustatten. Zudem
brauchen wir mehr Räume, um den unterschiedlichen Möglichkeiten der uns anvertrauten Kinder
gerecht zu werden.
Wir brauchen viel mehr Material und last not least mehr Menschen der unterschiedlichsten
Professionen, die mithelfen, diesen schönen Plan umzusetzen zum Wohle aller Kinder.
Zudem besteht ein großes Missverständnis in unserer Gesellschaft darüber, was Inklusion bedeutet.
Es bedeutet nicht, alle Kinder in dieselbe Leistungs -und Ergebnisschiene zu pressen. Es bedeutet
vielmehr, jedem Kind in seiner Möglichkeit und Entwicklung Hilfe und Raum zu geben. Es bedeutet
Teilhabe, nicht Dressur auf ein bestimmtes Ziel hin.
Aus diesem Grunde ist es auch müßig, darüber zu diskutieren, ob ein Trisomie 21 Kind in ein
Gymnasium gehört oder nicht, denn so wie die Grundschulen zieldifferenziert arbeiten und nicht alle
4. Klässler mit dem gleichen Leistungsstand abgeben, so können auch die weiterführenden Schulen
Schüler zieldifferent unterrichten, was bedeutet, dass solche Kinder eben kein Abitur machen müssen,
aber mit ihren Freunden in die gleiche Schule gehen können. Das bedeutet – entgegen der landläufigen
Meinung – übrigens nicht, dass Beliebigkeit in die Schule einkehrt, sondern der Leistungsgedanke
bleibt bestehen, nur eben differenziert. Im Übrigen gibt es inzwischen immer mehr Trisomie 21
Menschen, die Regelschulabschlüsse oder gar Abitur gemacht haben und heute z. Bsp. u.a. Professor
an einer spanischen Universität sind (Pablo Pineda) und das nur, weil sie Lehrer und Eltern hatten, die
sie nicht gleich auf eine Schiene gesetzt haben, sondern sie unterstützt und an Sie geglaubt haben.
Er(PabloPineda)schreibt:
„Ich bin ein Glückspilz, weil ich Lehrer hatte, die mich gefördert haben. Sie haben mich darin
unterstützt, aus mir selbst heraus zu lernen und zu denken, damit ich all die Dinge selbst entdecken
kann... Ich glaube, dass wir alle mit etwas Besonderem geboren werden. Es stimmt nicht, dass wir
angefüllt werden müssen. Wenn wir Kindern die Chance lassen, ihre Potentiale zu nutzen, können sie
nicht nur weit kommen, sondern weiter, als sich jeder vorstellen kann....“
Auch wenn wir im Zuge der Inklusion eher Kinder mit den Schwerpunkten Lernen, Sprache und
emotionale Entwicklung aufnehmen werden gilt das o. Gesagte auch für diese wie für alle anderen
Fälle von Besonderheiten bei Kindern.
Es ist also ein Umdenken erforderlich, zuerst und vor allem in der Gesellschaft, in der Lehrerschaft
aber auch ganz besonders in der Politik, um diese Chancen zu eröffnen. Wie ist es möglich, dass in
Italien 99% aller Kinder mit Besonderheiten in der Regelschule unterrichtet werden? Weil dort viele
Professionen in einer Klasse zusammen an und mit den Kindern arbeiten.
Wir Lehrer sind bereit, umzudenken und noch vieles zu lernen, aber wir alleine können das nicht
stemmen, wir brauchen Hilfe.
Um den Anforderungen, die jetzt vermehrt auf uns zukommen gerecht zu werden, werden wir in
unserer Schule einige Umstrukturierungen vollziehen.
So werden wir zu Beginn des Schuljahres 2014/15 die Schüler der ersten Klassen sowohl in
sprachlicher Entwicklung als auch im emotional – sozialen Entwicklungsstand einiger Beobachtungen
und Überprüfungen unterziehen. Das wird uns helfen, unseren Unterricht auf die unterschiedlichen
Entwicklungstände der Kinder aufzubauen.
Des Weiteren werden unsere Sonderpädagoginnen auf den Ergebnissen dieser Tests Lern – und
Entwicklungsmappen erstellen, die die Regelschullehrer dauerhaft, d.h. auch wenn keine
Sonderpädagogen mit im Unterricht sind, einsetzen können. Wir versprechen uns dadurch eine
intensivere und nachhaltigere Betreuung der Kinder mit Besonderheiten.
Alle 12 – 16 Wochen werden die Lernentwicklungen evaluiert und darauf aufbauend neue Mappen
erstellt. Den Kindern selber werden überschaubare Lernziele an die Hand gegeben, die sie verstehen
und umsetzen können.
Zudem werden wir in Zukunft im Zuge der Inklusion mit verschiedenen Heilmittelerbringern
kooperieren. D.h., dass die Kinder Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie an unserer Schule
erhalten können. Das hat den großen Vorteil, dass dies im direkten Austausch mit den Klassenlehrern
geschehen kann.
Unsere tiergestützte Pädagogik wird jetzt auch um die Mitarbeit eines Ponys bereichert, dass uns
unsere Sonderpädagogin Frau Rühl zur Verfügung gestellt hat. Neben der Fürsorge für das Pony
lernen unsere motorisch nicht so gut aufgestellten Kinder mit und auf dem Pony Balance,
Körperspannung und ihre motorischen Defizite aufzuarbeiten,
Und nun zum Schuljahr:
Wir begannen wieder mit voller Lehrerbesetzung und einer neuen Lehrerin, die eine
Zusatzausbildung zur Sonderpädagogin machte ,und nun damit fertig ist.
Unser Sitzungsthema im Karneval war dieses Jahr „Märchen“ und mit einem tollen Bühnenbild
und einem von allen vorbereiteten Programm erlebten unsere Schüler einen turbulenten
Weiberdonnerstag.
Am 03.04.2014 konnten unsere Schüler an der Aufführung der Oper „Edgar, das gruselige
Schlossgespenst“ der Tournee – Oper Mannheim teilnehmen. Durch gute Vorbereitung mit dem
vom Ensemble zu Verfügung gestellten Material folgten die Kinder gespannt der für die meisten
recht neuen Form des Theaters mit „fremdartiger“ Musik.
Am 02.05. 2014 erliefen unsere Schüler beim Sponsorenlauf rund 2600,00 Euro. Ganz vielen
Dank an alle eifrigen Läufer. Das Geld wird zur Gänze in unser Zirkusprojekt im nächsten Jahr
gesteckt.
In der Woche vom 13.05.2014 waren wieder 3 Tage „Vera Tests“ für die 3. Schuljahre angesagt.
Am „Tag der offenen Tür“ am 14.06.2014 konnten Eltern unserer Schule sowie zukünftige
Schulkinder an Unterrichtsstunden teilnehmen. In der Zeit wurde in der Pausenhalle ein großer
Flohmark aufgebaut, bestückt mit aussortierten Kindersachen und –spielzeugen. Da wir Anfang
des Schuljahres 2012/13mit der Pflegschaft und der Schulkonferenz beschlossen hatten, durch
Aktionen Geld zu beschaffen, um Freiarbeits- und Selbstlernmaterialien für die Klassen
anzuschaffen, geht der Erlös (immerhin rund 1.300-- Euro) aufgeteilt in jede Klasse. Einige
Klassen erwarben zusätzlich Geld durch Aktionen wie den „leckeren Freitag“ oder durch Spenden
der Eltern. Wir sind sehr stolz auf unsere Eltern, die einfach die Initiative aufgenommen haben
und dadurch allen Kindern bessere Möglichkeiten des Lernens ermöglicht haben.
Am 30.06.2014 fand dann unsere Sternwanderung aller Klassen statt mit Eltern und Geschwistern.
Zu alle dem kamen wieder unsere jährlichen Veranstaltungen wie:
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Weltreligionen für die 4. Schuljahre
Radfahrtraining und Führerschein ebenfalls für die 4. Klassen
Handballtraining für die 4. Klassen
Inlineskater – Führerschein für die 3. Klassen
Tanzschule für die 2. Klassen
Selbstverteidigung für die 1. Klassen, zum zweiten Mal geleitet von Herrn Koch, der dafür
eine spezielle Ausbildung absolviert hatte
Klassenfeste
Lesenächte
Campingnächte
Klassenfahren und vieles mehr
Hinzu kamen 2 Fortbildungstage für uns Lehrer, in denen wir uns intensiv mit dem Thema
Autismus auseinandersetzten und viele Anregungen und Hilfen an die Hand bekamen,
unseren Job nachhaltiger zu bewältigen.
Ebenso leisteten wir uns wieder 3 Nachmittage Supervision mit Frau Zemp, in denen wir
Einzelfallbesprechung praktizierten.
Unsere Theaterbesuche sowohl im Clara – Fey Gymnasium als auch im Städtischen
Gymnasium Schleiden.
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Ein großes Dankeschön an:
Alle Eltern, die mitgeholfen haben, Feste, Märkte und Theaterstücke zu verschönern
Unsere „Schwimmeltern“, die uns ermöglichten, kostbare Lehrerstunden nicht für reine
Aufsicht im Schwimmbad wegzugeben.
Den Förderkreis, der nun wieder in neuer Aufstellung für unsere Kinder u.a. Geld bereit
gestellt hat für unsere Inlineskater –Kurse, einen Teil „Kunst und Kultur“ unterstützte,
Spielzeuge für den Pausenhof und den Bauwagen finanzierte und mit der Trägerschaft für
die OGTS inzwischen ein kleines Unternehmen leitet.
Unsere Computer – Eltern Frau Latz und Herrn Kratz
Mit freundlichen Grüßen
Anne Dobring