Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
13 kB
Datum
03.06.2009
Erstellt
17.07.09, 04:09
Aktualisiert
17.07.09, 04:09
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BESCHLUSS
über das Ergebnis der 22. Sitzung des Kreistages am 03.06.2009 im Sitzungssaal des
Kreishauses in Euskirchen, Jülicher Ring 32
TOP 13
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.: Antrag auf
Stellenerhöhung
Der Kreistag beschließt einstimmig, die Tagesordnungspunkte
12 und 13 zusammen zu behandeln, aber über die einzelnen
Vorlagen getrennt abzustimmen.
FDP-Fraktionsvorsitzender Reiff lobt die hervorragende Arbeit
der Verbraucherzentrale zum Wohle der gesamten Bevölkerung
des Kreises Euskirchen. Es sei aber nicht zu verkennen, dass
der Kreis Euskirchen finanziell nicht in der Lage sei, einen so
langfristigen Vertrag über fünf Jahre abzuschließen (siehe
Vorlage 517/2009). Es bestehe ja durchaus die Möglichkeit,
dass der Kreis Euskirchen schon im Jahr 2010 ein
Haushaltssicherungskonzept beschließen müsse.
Im Namen seiner Fraktion beantragt er daher, sowohl den der
Vorlage 517/2009 beigefügten Vertrag als auch die in der
Vorlage 518/2009 vorgeschlagene personelle Verstärkung der
Verbraucherzentrale auf zwei Jahre zu befristen.
SPD-Fraktionsvorsitzender Uwe Schmitz betont in seiner
Stellungnahme ebenfalls die bisherige gute Arbeit der
Verbraucherzentrale. Nach Auffassung seiner Fraktion sei die
geplante personelle Verstärkung der Verbraucherzentrale
immer noch günstiger als zum Beispiel die Einstellung eines
Energieberaters beim Kreis Euskirchen. Insofern sollte beiden
Vorlagen ohne Einschränkung und Abänderung zugestimmt
werden.
Für die CDU-Fraktion spricht sich Kreistagsmitglied Kolvenbach
ebenfalls grundsätzlich für eine Zustimmung des Kreistages zu
beiden Vorlagen aus. Die der Vorlage 517/2009 beigefügten
Jahresberichte 2006 und 2007 sprächen eine eindeutige
Sprache hinsichtlich der Notwendigkeit der
Verbraucherzentrale.
Allerdings sei es erwägenswert, bei den Zielsetzungen und dem
Aufgabenkatalog der Verbraucherzentrale neue bzw. andere
Akzente zu setzen. Hier sei besonders erwähnenswert, dass
zum Beispiel bei der Schuldnerberatung von Jugendlichen eine
frühzeitige Information erforderlich sei; ausreichende
Informationen zur Vermeidung von Schulden bei Jugendlichen
bewahre den Kreis mittel- und langfristig vor weiteren Ausgaben
im Sozialhilfebereich.
Des Weiteren sollte erwogen werden, eine bessere Vernetzung
im Bereich der Prophylaxe anzustreben, damit hier die
Ausgaben für die Jugend- und Familienhilfe eingeschränkt
werden könnten.
Im Namen seiner Fraktion schlage er daher vor, dem Vertrag
V 518/2009
gemäß der Vorlage 517/2009 zuzustimmen und die personelle
Verstärkung im Sinne der Vorlage 518/2009 auf zwei Jahre zu
befristen. Dem Fachausschuss sollte in zwei Jahren ein
Erfahrungsbericht vorgelegt werden, um dann gegebenenfalls
über eine Verlängerung der personellen Verstärkung der
Verbraucherzentrale entscheiden zu können.
UWV-Fraktionsvorsitzender Troschke stimmt im Namen seiner
Fraktion der Vorlage 517/2009 hinsichtlich der
Vertragsverlängerung uneingeschränkt zu.
Der beantragten personellen Verstärkung der Vorlage 518/2009
könne seine Fraktion dagegen nicht zustimmen. Er verweist wie auch in der Sitzung des Kreisausschusses - auf einen
Bericht im Kölner Stadt-Anzeiger vom 20.05.2009, wonach sich
die Finanzsituation der Kommunen im Haushaltsjahr 2009
drastisch verschlechtert habe. Den Kommunen könne eine
weitere finanzielle Belastung nicht zugemutet werden. Aus der
Sicht seiner Fraktion sei eine Zustimmung allenfalls denkbar
durch eine adäquate Gegenfinanzierung (z. B. durch
Bereitstellung von Personal durch die Stabsstelle 80 Wirtschaftsförderung-).
Landrat Rosenke weist darauf hin, dass bei einer personellen
Verstärkung der Verbraucherzentrale mit einer Kostensenkung
im Sozialbereich des Kreises zu rechnen sei. Eine Befristung
der personellen Verstärkung der Verbraucherzentrale auf zwei
Jahre wäre denkbar. Nach Vorlage der Erfahrungsberichte
könnte dann eine erneute Entscheidung getroffen werden.
Fraktionsvorsitzender B 90/Grüne Grutke gibt zu bedenken,
dass hinsichtlich der Vertragsverlängerung und der personellen
Verstärkung der gesamte Aufgabenbereich der
Verbraucherzentrale beachtet werden müsse. Die quantitative
und qualitative Aufgabensteigerung der Verbraucherzentrale
spiegele den Zustand der Gesellschaft wieder. Alles in allem sei
der Kreis Euskirchen hier gut aufgestellt. Präventive
Maßnahmen, z. B. hinsichtlich der Maßnahmen gegen den
Anstieg der Verschuldung innerhalb der Bevölkerung, nicht nur
bei Jugendlichen, müssten verstärkt werden, da anderenfalls
mit erheblichen Kostensteigerungen im Sozialhilfebereich zu
rechnen sei. Seine Fraktion stimme dem Abschluss eines
längerfristigen Vertrages zu. Eine Befristung der personellen
Verstärkung würde mitgetragen.
Hinsichtlich des geplanten Beirates der Verbraucherberatung
(siehe § 4 Abs. 3 des Vertragsentwurfes zur Anlage 1 zur
Vorlage 517/2009) sei die Beteiligung der Politik sinnvoll und
notwendig.
Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, stellt der
Vorsitzende folgende Beschlüsse zur Abstimmung:
Zu TOP 12 - Vorlage 517/2009 -:
Der Kreistag beschließt:
a) Der Betrieb einer Beraterstelle der Verbraucherzentrale soll
auch nach 2009 durch den Kreis Euskirchen gefördert
werden.
b) Zu diesem Zwecke wird mit der Verbraucherzentrale
Nordrhein-Westfalen e. V. der Vertrag gemäß der Anlage 1
zur Vorlage 517/2009 geschlossen.
c) Die Verwaltung wird ermächtigt, etwaig notwendige
redaktionelle Änderungen in dem Vertragsentwurf gemäß
der Anlage 1 zur Vorlage 517/2009 vorzunehmen.
Abstimmungsergebnis:
Mit Mehrheit dafür
bei 4 Gegenstimmen der
FDP-Fraktion
Zu TOP 13 - Vorlage 518/2009 -:
In Abänderung der Beschlussempfehlung der Verwaltung zur
Vorlage 518/2009 fasst der Kreistag folgenden Beschluss:
Der Kreistag beschließt, dem Antrag der Verbraucherzentrale
Nordrhein-Westfalen vom 30.01.2009 dahingehend zu
entsprechen, dass für die Dauer von zwei Jahren (01.01.2010
bis 31.12.2011) eine Erhöhung der Beratungsstelle Euskirchen
um eine halbe Kraft mit Kosten für den Kreis Euskirchen in
Höhe von max. 38.000 € p. a. zugestimmt wird.
Nach Vorlage eines Erfahrungsberichtes im zuständigen
Ausschuss soll dann durch den Kreistag über die Fortsetzung
entschieden werden.
Abstimmungsergebnis:
Mit Mehrheit dafür
bei Gegenstimmen der FDPund UWV-Fraktion