Daten
Kommune
Kall
Größe
5,2 MB
Datum
07.02.2012
Erstellt
27.01.12, 18:05
Aktualisiert
27.01.12, 18:05
Stichworte
Inhalt der Datei
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Regionales Gewerbeflächenkonzept für die Region Aachen
Fortschreibung 201 2 (Entwurf)
Uberörtlich bedeutsame Gewerbeflächen
Die insgesamt 13 Standorte, die im Rahmen der Fortschreibung 2009 als,,Überörilich bedeutsame Gewerbeflächen (ÜBG)" eingestuft worden waren, sind ebenfalls einer eingeÜberprufung unterzogen worden: Das bislang als ÜeG eingestufte Gewerbegebiet
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Königskamp ll (Stadt Jülich, Kreis Düren) wird danacd nicht mehr alJ solches dargestellt, da
derzeit nur noch Restflächen von 0,4 ha zur Verfügung slehen und in absehbaör Zeit am
standort keine neuen Gewerbeflächen mehr angeboten werden können.
lm Gewerbegebiet ,,Pascalstraße" (Krfr. Stadt Aachen, ÜBG) stehen derzeit nur noch Restflächen von 2,6 ha zur direkten Vermarktung bereit. lm Rahmen des laufenden Masterplanprozesses ,,Aachen 2030. und im Zuge der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der
Stadt Aachen wird jedoch die gesamte räumliche Entwicklung dieses Bereiches neu betrachtet und eine entsprechende Erweiterung des Gewerbestandortes erwogen. ln unmittelbarer Nachbarschaft stellt der FNP derzeit ca. 1B ha gewerbliche Baufläche (Gewerbegebiet
Schleckheim) dar. Als erster Schritt wurden beide Areale im Rahmen von gisTRA unter der
Bezeichnung ,,Pascalstraße-Schleckheim" zusammengefasst, d. h. als ein Vermarktungsstandort betrachtet. Da die weiteren Planungs- bzw. Aktivierungsmaßnahmen seitens der
Stadt Aachen abgewartet werden müssen, wird der Standort zunächst ats ÜgG beibehalten
und bei der nächsten Fortschreibung erneut überprüft.
für di9 kurzfristige Erschließung und Vermarktung des
Standortes "Camp pirotte" (Krfr.
Stadt Aachen) sind die notwendigen Voraussetzungen gegeben. Aufgrund seiner guten Erreichbarkeit (Autobahnnähe) im südlichen Stadtgebiet kann mit einer über die Stadl hinausweisenden Nachfrage gerechnet werden. Er wird daher neu in die Kategorie der "überör1ich
bedeutsamen Gewerbef lächen" aufqenommen.
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Karte 4:
Uberörtlich bedeutsame Gewerbeflächen
AGIT mbH 2011.
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2.4
Zu entwickelnde regional und überörtlich bedeutsame Gewerbeflächen
Um im Hinblick auf die Zielsetzung des Regionalen Gewerbeflächenkonzeptes schon frÜhzeitig die Sicherung der für die Region relevanten Gewerbestandorte von morgen zu betreiben,-werden nachitehend auch dle Planungs- und Entwicklungsstandorte von regionaler
und überörtlicher Bedeutung dargestellt. Als ,,Zu entwickelnde regional bedeutsame Ge'
werbefläche" werden folgende Gewerbegebietsplanungen verfolgt:
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Merzbrück (Stadt Würselen, StädteRegion Aachen): Bereits im Regionalen Gewerbefläcfrent<onzept aus 1998 wurde der Standort als eine für die Region bedeutsame Gewerbefläche dargestellt. Ziel war es, eine Erweiterung des durch besondere Entwicklungsdynamik gekennzeichneten Standortes am Aachener Kreuz aus regionalökonomischer
Slcht frühleitig vorzubereiten. Mittlerweile ist er durch die 6. Anderung des Regionalolans mit einer Bruttofläche von rd. 80 ha planerisch gesichert. Um den Standort gemeinsam mit Stadt und Kreis Aachen interkommunal zu entwickeln, wurde die gemeinsame Gesellschaft ,,Aachener Kreuz Merzbrück GmbH - (AKM)' gegründet. Die besondere Standortqudität leitet sich aus der zentralen Lage innerhalb der StädteRegion Aachen, dem vorhandenen Autobahnanschluss, der Flugplatznähe und der geplanten Anbindung an die Euregiobahn ab. lm zur Zeil in Aufstellung befindlichen neuen Flächennutzunlsplan der Städt Würselen wird nur ein ca. 19ha großer-Teil der GIB-Flächen
zwischen dem neuen Flugplatz, der Autobahn und der L 223 als Gewerbegebiet dargestellt, während der südlich des Flugplatzes gelegene ca. 61 ha große Teil noch als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt bleibt.
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Kall/Schleiden (Gemeinde Kall, Kreis Euskirchen): Ebenfalls bereits seit 1998 bestand
d'te Plalungsabsicht, frühzeitig die Erweiterung der für die Region bedeutsamen Gewerbefläche Kätl zu betreiben. Dieser Standort mit einer Bruttofläche von ca. 45 ha wurde in
der Zwischenzeit ebenfalls als GIB Kall/Schleiden regionalplanerisch gesichert. lm Jahr
2007 wurde zwischen der Gemeinde Kall und der Stadt Schleiden eine öffentlichrechtliche Vereinbarung zum ,,lnterkommunalen Gewerbegebiet Kall-Schleiden" geschlossen, mit dem Ziel, den Standort gemeinsam vorzubereiten und zu entwickeln' Eine
besondere Standortqualität besteht aufgrund der Funktion des Gesamtareals (Gewerbegebiet Kall und intekommunale Fläche) als gewerblicher Entwicklungsschwerpunkt für
äen Südkreis Euskirchen, seine gute infrastrukturelle Anbindung sowie seine auch im
Hinblick auf großräumige Freiraumfunktionen gegebenen Erweiterungsmöglichkeiten in
nordwestlicher Richtung.
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.,Merscher Höhe" (Stadt Jülich, Kreis Düren): lm Bereich der ehemaligen KurzwellensenOeantage und angrenzender Flächen plant die Stadt Jülich die Entwicklung eines bis zu
45 ha großen Gewerbegebietes. Der geplante Gewerbestandort verfügt über einen
di-
rekten Anschluss an die A 44. Teile des geplanten Areals werden einen starken inhaltlichen Bezug zum benachbarten Fachhochschulstandort aufweisen und eine enge Kooperation mit den ortsansässigen Forschungseinrichtungen wie dem solarthermischen Versuchskraftwerk und dem Forschungszentrum Jülich eingehen. Baulich soll dies durch eine Campus-Struktur aufgegriffen werden, die technologieorientierten Unternehmen und
Ausgrünbu ngen aus den J ü licher Forschu ngsein richtu ngen optimale Wachstumsvoraussetzüngen b'ietet. Mit den benachbarten Forschungs- und Hochschuleinrichtungen genießt d-er Standort für die zukünftige Entwicklung der "Technologieregion" eine hervorgehobene Bedeutung. Er wird zugleich den bisher für den Nordkreis Düren über lange
Jahre wichtigsten Gewerbestandort "Jülich-Königskamp" ablösen.
Unter den weiteren in der Region Aachen bestehenden kommunalen Planungsabsichten
werden die Ansätze unterstützt, die unter den Aspekten der überörtlichen Strukturwirkung,
der interkommunalen Kräftebündelung sowie der Ressourcenschonung vorangetrieben werden. Nachstehende Standorte sind daher als ,,Zu entwickelnde überörtlich bedeutsame
Gewerbefläche" einzustuf en :
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lnterkommunales Gewerbeqebiet Aldenhoven-Siersdorf / Baesweiler-Setterich: Die Gemeinde Aldenhoven sowie die Stadt Baesweiler bemühen sich seit Jahren intensiv, den
Kraftwerksstandort Aldenhoven-Siersdorf (LEP Vl-Fläche) zu Gunsten der Ausweisung
von Siedlungsraum umwidmen zu lassen und dadurch eine gewerbliche Nachfolgenutzung zu ermöglichen. Hierdurch würde ein interkommunales Gewerbegebiet entstehen,
welches eine Fläche von 33,3 ha (16,8 ha Baesweiler I 16,5 ha Aldenhoven) umfasst.
Ausgangspunkt der gemeinsamen Planungen ist das große Forschungs- und Entwicklungspotential, das sich in den kommenden Jahren an diesem Standort weiter entwickeln
wird. So sind in den nächsten Jahren Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe im
Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten geplant. Die RWTH Aachen engagiert sich in einer Betreibergesellschaft und garantiert Forschungs- und Entwicklungsvorhaben u. a. sollen an diesem Standort drei renommierte Institute der RWTH forschen
und entwickeln.
GanqelVselfkanVwaldfeucht: Planung der Gemeinden Gangelt, Selfkant und Waldfeucht, im Kreuzungsbereich der B 56n/L 410 bzw. der B 56 alUL 410 ein interkommunales Industrie- und Gewerbegebiet in einer Größenordnung von ca. 30 bis 35 ha) auszuweisen. Die genaue kleinräumige Lage wird nach weiteren Untersuchungen bestimmt.
Holthausen-Drinhausen: Der Rat der Stadt Übach-Palenberg hat im Mai 2009 beschlossen, das Gewerbegebiet an der B 221 im Bereich Holthausen-Drinhausen um 35 ha zu
erweitern und eine entsprechende Ausweisung im Regionalplan zu beantragen. Die Planungen hierfür befinden sich in landesplanerischer Vorabstimmung. Grundlage hierfür
bildet ein Gutachten der Firmen ASS Düsseldorf Hamerla-Gruss-Rinck-Wegmann +
Partner. Durch die Verla.gerung des Hauptsitzes der Firma Oerlikon Schlafhorst von
Mönchengladbach nach Ubach-Palenberg und die Ansiedlung einer Lebensmittelfabrik
im Gewerbegebiet Holthausen wird sich durch die zu erwartenden Synergieeffekte ein
erheblicher Flächenbedarf ergeben.
Titz: Planung der Gemeinde Titz (8. Anderung der FNP) für ein neues Gewerbegebiet an
der A44 mit einer Größe von ca. 35 ha (brutto). Hervorzuheben ist nicht nur die direkte
Autobahnanbindung, sondern auch die besondere Strukturwirkung, die dieser Standort
als Entwicklungsschwerpunkt für den Nordkreis Düren entfalten kann. Die Verkehrsgunst
sowie die ,,ln-between-Lage" gegenüber den Ballungsräumen Aachen, Mönchengladbach, Düsseldorf und Köln stellen Standortvorteile bei hoher Flächenverfügbarkeit dar.
Bei der Flächenvermarktung sollen im besonderen Maße wirtschaftliche Schwerpunkte
der Gemeinde Titz wie Landwirtschaft, Ökologie und regenerative Energien berücksichtigt werden.
Brand-Nord: Neuer Gewerbestandort des Oberzentrums Aachen, der erst mittelfristig zur
Verfügung stehen wird, jedoch im Hinblick auf den technologieorientierten, im Hochpreissegment angesiedelten grenzüberschreitenden Gewerbepark AVANTIS ein wichtiges Komplementärangebot darstellen wird. Einer guten Erreichbarkeit der Autobahn
steht eine befriedigende Anbindung an das Schienennetz (Personen und Güter) gegenüber.
,.Am Gericht": Es besteht die gemeinsame Planungsabsicht der Stadt Monschau und der
Gemeinde Simmerath, am Kreuzungspunkt von B 2661L 106 ein Gewerbegebiet mit ei-
ner Größe von ca. 19 ha (Brutto) zu errichten. Angesichts der lagebedingten Voraussetzungen ist die verkehrliche Erreichbarkeit zufrieden stellend und auch zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten scheinen gegeben, ohne wertvolle Kulturlandschaften anzutasten.
ZurZeit wird allerdings seitens der Stadt Monschau prioritär eine Erweiterung des vorhandener Standorts lmgenbroich/HIMO vorangetrieben.
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Blankenheim/Dahlem/Nettersheim: Gemeinsame Planungsabsicht der Südkreisgemeinden und Grundzentren Blankenheim, Dahlem und Nettersheim mit einer Größe von ca.
42 ha(Brutto) mit einer ausgezeichneten, unmittelbaren Autobahnanbindung.
Darüber hinaus existieren
mit den
Standorten Geilenkirchen-Lindern
und
Euskir-
chenryeilerswist zwei Bereiche, die für großflächige Ansiedlungsvorhaben landesplanerisch
ausgewiesen sind. Diese sog. LEP-Flächen werden nicht den regional verfügbaren Flächenreserven zugerechnet und sind hier nachrichtlich kartographisch berÜcksichtigt. Für den
Fall, dass es in Euskirchen/ Weilerswist im Rahmen der Vermarktungsaktivitäten durch
NRW.INVEST (sog. PrimeSite Rhine Region) binnen der kommenden zehn Jahre zu keiner
großflächigen Ansiedtung kommt, verpflichtet sich das Land NRW die Initiative zur Aufgabe
der Zweckbindung zu ergreifen, um die Umwandlung der LEP-Fläche in eine überregionale
bedeutsame odeiinterkommunal zu vermarktende Gewerbe- und Industriefläche zu ermöglichen. Die Fläche in Geilenkirchen-Lindern hingegen soll weiterhin als Sonderfläche der
Ansiedlung von Großvorhaben vorbehalten sein.
Zur strukturellen Förderung des ländlich geprägten Eifel-Raumes der Region ist es wichtig,
dass die betreffenden Städte und Gemeinden nach Bedarf auch kleinteilige Flächen (bis
10 ha) zur Unternehmensansiedlung ausweisen zu können. Untersuchungen belegen, dass
Städtä wie Monschau durch Ansiedlung von Hochschul-Ausgründungen auch von Ausstrahlungseffekten des Hochschulstandortes Aachen profitieren können. Auf diese Weise kann
einlssentieller Beitrag zur Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur in der und zur Förderung
des Technologietransfers in die Nordeifel geleistet werden. Darüber hinaus ist ein intensiverer Abstimmungsprozess der Gewerbeflächenentwicklung zwischen den Eifel-Gemeinden
wünschenswert. Daher soll das Thema ,,Gewerbeflächenenlwicklung im ländlichen Raum"
im Rahmen der Zukunftsinitiative Eifel besonderen Stellenwert erhalten.
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Zu entwickelnde regional und überörtlich bedeutsame Gewerbeflä
chen
Karte 5:
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regional bedeutsme Gewerbefläche
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Quelle:
10 Kilometer
AGIT mbH 2011.
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