Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
11 kB
Datum
27.08.2009
Erstellt
11.09.09, 21:21
Aktualisiert
11.09.09, 21:21
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Leopoldshöhe
Der Bürgermeister
BESCHLUSS
der 28. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (Wahlperiode 2004/2009)
am 27.08.2009:
3.
Information der Verwaltung
hier: Fortschreibung des Reportings über die aktuelle Ergebnis- und Finanzrechnung
der Gemeinde Leopoldshöhe zum Stichtag 19.08.2009 - Antrag der CDU-Fraktion
vom 5. August 2009
Einleitend verweist BM Schemmel auf die letzte Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 4. Juni
2009 in der bereits über die aktuelle Ergebnis- und Finanzrechnung der Gemeinde Leopoldshöhe
berichtet worden war. Die zum damaligen Zeitpunkt dargelegte Tendenz habe sich nicht wesentlich
verändert. Der Kämmerer habe das Reporting über die aktuelle Ergebnis- und Finanzrechnung nun
zum Stichtag 19. August 2009 fortgeschrieben. Die entsprechenden Unterlagen seien den Mitgliedern
des Haupt- und Finanzausschusses mit Nachgang vom 20. August 2009 zugegangen. Abschließend
fragt BM Schemmel nach, ob es seitens der Ausschussmitglieder weiteren Informationsbedarf gebe.
AM Frau Asemissen bezieht sich im Folgenden in ihren Ausführungen auf den Deckelungsbeschluss
zum Bau des neuen Aula- und Mensagebäudes. Da die derzeitige Negativtendenz in den Folgejahren
wohl anhalten werde, rege sie an, darüber zu diskutieren, ob nicht die ein oder andere Maßnahme
zurückgestellt werden könne. Abschließend erkundigt sich AM Frau Asemissen bei Kämmerer Lange,
aus welchem Grund er sowohl von der Verhängung einer haushaltswirtschaftlichen Sperre als auch der
Aufstellung eines Nachtragshaushaltsplanes abrate.
Zu Beginn seiner Ausführungen stellt Kämmerer Lange fest, dass seine Erfahrung ihm bisher gezeigt
habe, dass sich mit Maßnahmen wie Haushaltssperre oder Nachtragshaushalt keine wesentlichen
Verbesserungen der Haushaltslage erzielen lassen. So sei beispielsweise der Anteil der
Haushaltspositionen, die man mit einer Sperre belegen könne, im Verhältnis zum Gesamthaushalt eher
gering. Tendenziell bringe eine Haushaltssperre lediglich bei freiwilligen Maßnahmen etwas,
verursache jedoch einen erheblichen Aufwand. Er habe deshalb einen anderen Weg gewählt, so
Kämmerer Lange weiter. Derzeit werden alle Erträge und Aufwendungen sowie auch Ein- und
Auszahlungen durch gezielte Controllingmaßnahmen ständig überprüft. Darüber hinaus habe er in
seiner haushaltsrechtlichen Verfügung zum Haushalt 2010 nochmals eindringlich auf die angespannte
Situation hingewiesen, um so alle Fachbereiche zu sensibilisieren. Gleichzeitig habe er klargestellt,
dass der Haushalt 2010 ein absoluter Sparhaushalt werden müsse. So könnten die Maßnahmen, die
für das Jahr 2010 im Finanzplan stehen, nicht ohne intensive Prüfung in den Haushaltsplan des Jahres
2010 übernommen werden. Denkbar wäre hier beispielsweise die Verschiebung von einigen
Straßenendausbaumaßnahmen. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen betont Kämmerer Lange,
dass ein Stillstand bei den bereits anfinanzierten Maßnahmen, wie z. B. dem Bau des Sportplatzes in
Greste oder dem Umbau der Feuerwache, eher kontraproduktiv sei. Schließlich berührten diese
Maßnahmen die Liquidität und diese sei ja vorhanden. Abschließend hebt Kämmerer Lange nochmals
hervor, dass er den derzeit eingeschlagenen Weg für den besten halte.
Im weiteren Verlauf bezieht sich AM Frau Asemissen nochmals auf das Thema Liquidität und stellt fest,
dass die Fortführung der bereits anfinanzierten Maßnahmen die Mittel der Eigenkapitalentnahme vom
Abwasserwerk über kurz oder lang aufbrauchen wird. Hier solle man doch über eine Verschlankung der
Maßnahmen nachdenken, so AM Frau Asemissen abschließend.
Kämmerer Lange erklärt sodann, dass von den 9,2 Mio. Euro immerhin 3,2 Mio. Euro zur Entschuldung,
und zwar zur Rückzahlung der früheren Kassenkredite, eingesetzt worden seien. Im Übrigen könne er
nur nochmals betonen, dass die bereits anfinanzierten Maßnahmen im nächsten Jahr beendet werden
sollten, man die Maßnahmen des Finanzplanes 2010 jedoch genauestens auf den Prüfstand stellen
müsse.
Im weiteren Verlauf der Diskussion verweist AM Werner auf die letzte Sitzung des Haupt- und
Finanzausschusses am 4. Juni 2009 und fragt nach, ob der Kämmerer die derzeit bekannten Einbrüche
bei den Steuereinnahmen nun als massiv ansehe. Kämmerer Lange entgegnet daraufhin, dass aktuell
zwar ca. 1,7 Mio. Euro an Gewerbesteuereinnahmen fehlen, dies bezogen auf das Gesamtvolumen
seiner Auffassung nach jedoch noch nicht als massiv bezeichnet werden könne. AM Werner stellt
sodann fest, dass die Einbrüche auf der Einnahmeseite ein gemeinsames Handeln von Politik und
Verwaltung notwendig machen. Hier müsse dann sehr genau geschaut werden, welche investiven
Maßnahmen geschoben werden könnten. Kämmerer Lange äußert sich im Folgenden dahingehend,
dass es – neben dem inneren Controlling – auch sein Wunsch wäre, die Politik intensiv in die
Haushaltsberatungen einzubinden.
AM Puchert-Blöbaum erläutert sodann, dass die Entwicklung der aktuellen Wirtschaftslage nicht
vorhersehbar war. Nun müsse man sich fragen, wie man mit der Situation umgehe. Den Vorschlag des
Kämmerers sehe er als das mildeste Mittel für Leopoldshöhe an und sei aus seiner Sicht vertretbar.
Aus diesem Grund unterstütze seine Fraktion das Modell des Kämmerers. Die beiden bereits
anfinanzierten Maßnahmen sollten jedoch nicht gestoppt werden. Notfalls müsse die Gemeinde zur
Weiterfinanzierung entsprechende Kassenkredite aufnehmen. Nichtsdestotrotz müsse geklärt werden,
welche Maßnahmen geschoben werden können, so AM Puchert-Blöbaum abschließend.
Im Folgenden stellt AM Gräfe fest, dass man nun frühzeitig eingreifen müsse, damit die
Haushaltssituation nicht aus dem Ruder laufe. So sei es unter den derzeitigen Umständen durchaus
möglich, dass die Ausgleichsrücklage bereits Ende 2010 aufgebraucht sei.
Zurückkommend auf die Äußerungen von AM Werner hebt BM Schemmel hervor, dass die Politik auch
weiterhin zeitnah über die aktuelle haushaltsrechtliche Entwicklung informiert werde. Kämmerer Lange
ergänzt, dass er die Politik bereits im Vorfeld der Haushaltseinbringung einbinden werde.
AM Puchert-Blöbaum erinnert abschließend an die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom
März dieses Jahres, in der bereits über eine Aufwertung des Rechnungsprüfungsausschusses
diskutiert worden war. Abschließend besteht Einigkeit, dass der neue Rechnungsprüfungsausschuss
zukünftig intensiver eingebunden werden soll. Darüber hinaus besteht Konsens, dass sich diese neue
Rolle des Gremiums auch in der Besetzung widerspiegeln soll.