Daten
Kommune
Bedburg
Größe
105 kB
Datum
29.11.2016
Erstellt
06.02.17, 18:04
Aktualisiert
06.02.17, 18:04
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT Bedburg
Der Ausschussvorsitzende
Beschluss
zur 15. Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses
am Dienstag, den 29.11.2016.
Sitzungsbeginn:
18:05 Uhr
Sitzungsende:
TOP
Betreff
7
Vergabe städtischer Baugrundstücke
hier:
Antrag der SPD-Fraktion vom 06.11.2014
Antrag der FDP vom 12.08.2016
21:51 Uhr
Herr Nitsche begrüßt den Inhalt der Tischvorlage und die entsprechend der
Diskussionsergebnisse aus der letzten Ausschusssitzung erfolgte Zusammenfassung durch die
Verwaltung. Eine Zustimmung werde daher erteilt.
Herr Mitter bedankt sich für die Tischvorlage und schließt sich inhaltlich der Zusammenfassung
an.
Herr Giesen teilt mit, dass die FWG-Fraktion vereinzelte Kriterien als zu komplex, nicht
nachvollziehbar und daher ggf. rechtlich anfechtbar erachte.
Darüber hinaus seien Kriterien teilweise nicht gerecht. Andere Kommunen seien mit einem
ähnlichen Ansatz bereits gescheitert.
Es werde ferner angenommen, dass das „Bürokratiemonster“ von der Verwaltung nicht bewältigt
werden könne, daher werde keine Zustimmung erteilt.
Zur Ausarbeitung sinnvoller Kriterien werde - entgegenkommend - nochmals die Einrichtung eines
Arbeitskreises angeregt.
Herr Speuser bekräftigt die geäußerten Bedenken aus der letzten Ausschusssitzung,
insbesondere hinsichtlich des bürokratischen Aufwandes, der Gewichtung und fehlenden
Rechtssicherheit der Kriterien.
Herr Schnäpp erläutert am Beispiel eines Ehrenamtlers - vorliegend eines Mitgliedes der
freiwilligen Feuerwehr, welches entsprechend bei der Punktevergabe berücksichtigt würde und
eines Mitgliedes des Malteser Hilfsdienstes oder Roten Kreuzes, welches nach aktuellem Stand
keine Berücksichtigung finden könnte - die Diskrepanz und Unausgegorenheit der erarbeiteten
Vergabekriterien.
Weiterhin verweist auch er auf Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, wonach der Versuch
einer Einführung von sozialen Aspekten bereits gescheitert wäre. Das bisherige Listenverfahren
habe sich darüber hinaus bewährt.
Herr FDL Köster weist darauf hin, dass der bürokratische Aufwand für die Verwaltung nicht zu
bestimmen sei, da diesbezüglich noch keine Erfahrungswerte zugrunde lägen.
Eine ideale Lösung mit zu 100 % gerechten Kriterien sei seiner Meinung nach ohnehin nicht
möglich, es handele sich hierbei vielmehr um eine politische Entscheidung.
Herr Krichel fragt an, ob die Kriterien juristisch überprüft worden seien und verweist am Beispiel
des Kriteriums „Arbeitsplatz“ auf bestehende Manipulationsmöglichkeiten.
Ferner erkundigt er sich nach der aktuellen Bewerberanzahl für das Baugebiet „Im Sonnenfeld“.
Frau Brings ruft das Abstimmungsergebnis des SEA vom 05.05.2015 in Erinnerung, wonach mit
Mehrheitsbeschluss die Zustimmung zur Einführung der Vergabekriterien erteilt worden sei.
Bedenken gegen einen Arbeitskreis bestünden jedoch grundsätzlich nicht.
Herr Mitter weist darauf hin, dass der Beschlussvorschlag aus zwei Teilen bestehe, zum einen
über Entscheidungskriterien, welche die Sozialkomponente darstellen, als auch einer
objektivierten und transparenten Vergaberichtlinie.
Herr Nitsche zeigt sich verwundert, dass der Mehrheitsbeschluss der letzten Sitzung nicht von der
FWG-Fraktion getragen werde und erläutert nochmals die Vorteile einer transparenten Vergabe.
Herr Giesen erklärt, dass durchaus mehr Transparenz gewünscht werde, jedoch das Ergebnis der
Vorlage über das Ziel hinausgehe. Man habe sich hier juristisch informiert und Erfahrungswerte
eingeholt und sehe erhebliche rechtliche Bedenken.
Herr Giesen beantragt nochmals die Bildung eines Arbeitskreises.
Herr FDL Köster ergänzt, dass eine externe juristische Begleitung nicht erfolgt, jedoch die Sachund Rechtslage einer hausinternen Überprüfung in Form einer Stellungnahme des RPA
unterzogen worden sei.
Aufgrund von abweichenden Rechtsauffassungen sei eine einheitliche juristische Meinung oftmals
nicht zu erlangen. Darüber hinaus könne das Risiko einer gerichtlichen Überprüfung letztendlich
nicht ausgeschlossen werden.
Es handele sich ferner um einen privatrechtlichen Regelungscharakter, wonach kein europaweites
Ausschreibungsverfahren zum Tragen komme.
Zur Thematik möglicher Karteileichen wird mitgeteilt, dass Interessenten regelmäßig abgefragt
und die Listen entsprechend bereinigt würden.
Nach Auffassung der Verwaltung könne die Transparenz bei der Vergabe sicherlich noch erhöht
werden, dem Vorwurf von „Gutdünken“ und „Mauschelei“ werde jedoch entschieden
entgegengetreten.
Herr Coumanns stellt die mehrheitliche Bereitschaft fest ein einheitliches Vergabeverfahren zu
erarbeiten. Es wird daher der Vorschlag geäußert, keine Beschlussfassung zu treffen und einen
Arbeitskreis zu gründen.
Herr Schnäpp hält eine Ausarbeitung, Bewertung und rechtliche Beurteilung der Kriterien für
erforderlich und stimmt einem Arbeitskreis zu.
Herr Brosch fragt an, ob eine Bonitätsprüfung der Bewerber erfolge, und wer die Entscheidung
über die Vergabe treffe.
Herr Krichel erkundigt sich zur Aktualität der Interessentenliste, was jedoch durch Herrn Köster
ohne weitere Prüfung nicht beantwortet werden könne.
Zu der Anfrage des Herrn Brosch teilt Herr FDL Köster mit, dass die einzelnen Kriterien durch die
Beschluss der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vom 29.11.2016
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Verwaltung abgefragt würden und es sich hierbei um freiwillige Angaben handele.
Sofern keine Angabe getätigt werde, könne allerdings auch keine Berücksichtigung bei der
Punktevergabe erfolgen.
Bonität sei nach Auffassung des Herrn Köster von vielen Faktoren abhängig, deren Überprüfung
sich im Vorfeld äußerst schwierig gestalte. Da letztendlich eine geplatzte Finanzierung - auch nach
erfolgter Bonitätsprüfung - grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden könne, sei die
Sinnhaftigkeit der Aufstellung von entsprechenden Kriterien insofern zweifelhaft.
Beschluss:
Der Stadtentwicklungsausschuss beschließt, die Entscheidung erneut zu vertagen und einen
Arbeitskreis - bestehend aus jeweils einem Mitglied jeder Fraktion nebst Stellvertreter, sowie
Mitarbeitern der Verwaltung - zu gründen.
Beschlussergebnis
Mehrheitsbeschluss:
CDU
SPD
Grüne
FWG
Abstimmungsergebnis:
Ja
5
5
1
3
14
Nein
1
Enthaltung
1
Die Zusammensetzung des Arbeitskreises wird wie folgt festgesetzt:
Fraktion
FWG:
Grüne:
CDU:
FDP:
SPD:
Mitglied
Markus Giesen
Jochen vom Berg
Achim Niepel
Willi Hoffmann
Rudolf Nitsche
stellv. Mitglied
Wolfgang Merx
Janina Pier-Sekul
Hans Schnäpp
Jürgen Mitter
Friedel Moritz
Abstimmungsergebnis:
Beschluss der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vom 29.11.2016
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