Daten
Kommune
Bedburg
Größe
89 kB
Datum
25.10.2016
Erstellt
08.12.16, 12:02
Aktualisiert
08.12.16, 12:02
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT Bedburg
Der Ausschussvorsitzende
Beschluss
zur 16. Sitzung des Rates
am Dienstag, den 25.10.2016.
Sitzungsbeginn:
18:05 Uhr
Sitzungsende:
TOP
Betreff
3
Flächenoptionen Kindergartenneubau im Stadtteil Kirdorf
22:03 Uhr
Bürgermeister Solbach regt an, vor der Sitzungsunterbrechung zwecks Beteiligung der Einwohner
zunächst den Fraktionen die Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.
Herr Steffens, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, bedankt sich für die ausführlichen
Ausarbeitungen des Jugendamtes und verweist insbesondere auf die Entwicklungszahlen für die
kommenden Kindergartenjahre, die bereits in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am
01.03.2016 vorgestellt wurden.
Er stellt weiter fest, dass die Thematik von Beginn der Diskussion an öffentlich beraten worden
sei, damit die interessierten Bürger daran teilhaben können. Seiner Meinung nach seien auch die
Ortsbürgermeisterinnen von Kirdorf und Blerichen von Anfang an eingebunden gewesen und
hätten so die Interessen der betroffenen Mitbürger frühzeitig einbringen können.
Weiterhin führt er aus, dass der Jugendhilfeausschuss vor der Entscheidungsfindung durch den
Rat die Durchführung einer Bürgerveranstaltung beschlossen habe, um mögliche Fragestellungen
der Anwohner und betroffenen Vereine beantworten zu können. Daher hoffe er, dass heute im
Sinne der vielen jungen Familien, die auf einen Kindergartenplatz warten, eine Entscheidung
getroffen werde.
Frau Dreikhausen verweist zunächst auf den Antrag der CDU-Fraktion, der den
Sitzungsunterlagen beigefügt sei. Darüber hinaus erklärt sie, dass es aus ihrer Sicht schade sei,
dass die mögliche dritte Standortalternative – die Feldfläche hinter der Theodor-Heuss-Straße –
nicht näher geprüft wurde, obwohl es hier auch einige Kaufinteressierte für etwaige
Baugrundstücke geben würde.
Sie kritisiert, dass es nicht der richtige Weg sei, den Kita-Bau auf den Weg zu bringen und
hinsichtlich des zu erwartenden Verkehrsaufkommens alles zu belassen, wie es sei. Eine
Standortentscheidung pro Sportplatz werde die Verkehrssituation weiter verschlechtern. Hinzu
komme das Erfordernis baulicher Veränderungen vor der Schule, was die prognostizierten
Mehrkosten in Höhe von 100.000 Euro beim Standort ‚Grundschule‘ wieder relativiere. Zudem
seien weitere Kosten für die Begradigung des Bolzplatzes hinter der Schule zu veranschlagen. Sie
spricht sich daher für die Unterstützung des Antrages der CDU-Fraktion aus.
Herr Coumanns verweist auf die Bürgerversammlung in Kirdorf, bei der man viele verschiedene
Meinungen habe aufnehmen können. Nach Abwägung aller Faktoren spreche sich die SPDFraktion nunmehr für einen Neubau am Sportplatz aus. Gründe hierfür seien insbesondere die
Kostenfrage und die Zuwegung. So seien die Kosten für einen Neubau neben der Grundschule
höher und die Frage der Zuwegung dort schwieriger; am Sportplatz hingegen sei bereits ein
Parkplatz vorhanden. Der dritte Punkt, der für den Standort am Sportplatz spreche, sei das Thema
Baulogistik. Ein Neubau am Sportplatz sei wesentlich praktikabler umsetzbar. Der vierte und
wesentlichste Punkt für einen Neubau am Sportplatz sei die Verpflichtung gegenüber den Eltern,
fristgerecht einen Kita-Platz zur Verfügung stellen zu können.
Herr Hoffmann erklärt, die Ausarbeitung der Verwaltung habe ergeben, dass der Standort am
Sportplatz der praktikabelste sei, daher spreche auch er sich für diese Alternative aus. Er regt
darüber hinaus an, dem Wunsch der Vereine nachzukommen, den Bolzplatz hinter der Schule
entsprechend herzurichten und nach Möglichkeit den Bahndamm zu öffnen.
Frau Pier-Sekul teilt für die Grünen mit, dass man ebenfalls Alternative A unterstütze. Weiterhin
schlägt sie vor, den neu zu schaffenden Spielplatz zumindest teilweise der Öffentlichkeit zur
Verfügung zu stellen. Sie erklärt, dass die Entscheidung für die Alternative A keine Entscheidung
gegen die Grundschule Kirdorf sei. Hinsichtlich der Entscheidung über die Verwendung von
Fördermitteln im Zusammenhang mit der OGS entsprechend des Antrages der CDU-Fraktion
plädiert sie, zeitnah eine Beratung im Fachausschuss durchzuführen.
Herr Giesen signalisiert für die FWG-Fraktion die Unterstützung für Alternative A des
Beschlussvorschlages. Die teilweise vorgetragenen Bedenken gegen den Standort am Sportplatz
kämen aus Sicht der FWG zu spät. Das Verfahren laufe bereits lange und die CDU hätte hierzu
früher Stellung beziehen können.
Frau Heuser führt aus, sie finde es schade, dass mit der bevorstehenden Entscheidung gegen
einen Neubau an der Grundschule voraussichtlich die Chance vertan werde, eine Kooperation
zwischen Grundschule, OGS und Kita zu ermöglichen.
Herr Schnäpp erklärt, er halte es für unrealistisch, aufgrund der Lärmschutzproblematik den
Vereinen die Fläche hinter der Grundschule als Fläche für Veranstaltungen zur Verfügung zu
stellen.
Herr Olpen weist darauf hin, dass man seitens der CDU-Fraktion die Schaffung eines
Bildungszentrums in den Vordergrund gestellt habe – Errichtung einer Kita direkt neben der
Schule, um die Kindergartenkinder an die Schule heran zu führen. Davon unabhängig sei die
CDU-Fraktion genauso daran interessiert, dass zeitnah Kita-Plätze geschaffen werden. Man habe
aber keine Befürchtungen bezüglich möglicher Klagen und denke, dass die Mehrkosten
aufgefangen werden könnten.
Um 18:53 Uhr wird die Sitzung unterbrochen, um den Einwohnern die Gelegenheit zur
Stellungnahme zu geben.
Matthias Wilbertz, Am Kleefeldchen 32, erklärt, dass er erstaunt darüber sei, wie die CDU mit
Steuergeldern umgehen und bei Umsetzung ihres Antrages 100.000 € Mehrkosten hinnehmen
wolle. Er halte den Standort am Sportplatz für die beste Alternative und weist zudem darauf hin,
dass es eine Vereinsnutzung auf dem dortigen Parkplatz nicht mehr gebe.
Daniel Düren, Im Embegrund 5, führt aus, dass sich ihm im Rahmen der
Bürgerinformationsveranstaltung der Eindruck aufgedrängt habe, dass die Entscheidung für den
Standort am Sportplatz bereits gefallen sei. Er erklärt weiter, dass es aus seiner Sicht viele
Argumente für den Standort an der Grundschule gebe. Er behalte sich daher vor, ein
Normenkontrollverfahren anzustrengen.
Beschluss der Sitzung des Rates vom 25.10.2016
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Bürgermeister Solbach weist den Vorwurf, die Entscheidung sei bereits gefallen, zurück. Er
erklärt, dass es den perfekten Standort für einen Kita-Neubau in Bedburg wahrscheinlich nicht
mehr gebe.
Herr Hoffmann führt aus, dass er die Frage nach einer vernünftigen Zuwegung am ehesten beim
Standort am Sportplatz positiv beantwortet sehe.
Herr vom Berg stellt fest, dass er neben einem Kindergarten wohne und dies als absolute
Bereicherung betrachte.
Iris Düren, Im Embegrund 5, regt an, die Thematik vielleicht einmal aus Sicht der Kinder zu
betrachten, die es als positiv empfänden, wenn die Kita und die Grundschule sich unmittelbar
nebeneinander befänden.
Um 19:18 Uhr wird die Sitzung wieder eröffnet.
Herr Olpen greift die Anregung, das Thema aus Sicht der Kinder zu sehen, auf. Man halte daher
die Errichtung eines sog. Bildungszentrums am Standort der Grundschule für sehr reizvoll und
sehe vor diesem Hintergrund auch die Mehrkosten als gerechtfertigt an.
Herr Coumanns erklärt, dass ein Neubau einer Kita hinter der Grundschule die verkehrlichen
Probleme nicht lösen könne.
Auf Nachfrage von Herrn Hoffmann, ob eine Öffnung des Bahndammes und die Herrichtung der
Rasenfläche an der Grundschule für die Vereine realistisch sei, erklärt Bürgermeister Solbach,
dass die Erfordernisse der Vereine nicht unberücksichtigt bleiben sollen und gegebenenfalls auch
eine Weiternutzung der Parkplatzfläche am Sportplatz möglich sei.
Herr Nitsche verweist abschließend auf die baurechtliche Beratung der Thematik im
Stadtentwicklungsausschuss, bei der man die Bedenken der Anwohner fest im Blick halten werde.
Sodann leitet Bürgermeister Solbach zur Abstimmung über und erklärt, dass statt der von der
Verwaltung formulierten Beschlussalternative B) der Antrag der CDU-Fraktion neben der
Beschlussalternative A) zur Abstimmung stehe. Der Antrag der CDU-Fraktion wird allerdings
mehrheitlich abgelehnt.
Beschluss:
Der Rat der Stadt beschließt, nach Würdigung und Abwägung aller Vor-und Nachteile der
gegebenen Standortoptionen für einen Kindergartenneubau im Stadtteil Kirdorf, das Grundstück
neben dem Sportplatz in Bedburg-Kirdorf (Option 5) als Standort für einen Kindergartenneubau zu
nutzen und die Verwaltung zu beauftragen, die nächsten notwendigen Schritte in die Wege zu
leiten.
Abstimmungsergebnis: Mehrheitlich dafür
(Zustimmung durch die SPD-Fraktion, FWG-Fraktion, Grünen-Fraktion,
die Herren Eckl und Hoffmann sowie durch Bürgermeister Solbach;
Gegenstimmen durch die CDU-Fraktion)
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