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Allgemeine Vorlage (Mobilitätssicherung und sichere Mobilität (MoSiM) älterer Menschen in der Gemeinde Kall)

Daten

Kommune
Kall
Größe
101 kB
Datum
23.03.2010
Erstellt
12.03.10, 21:50
Aktualisiert
25.01.12, 18:13
Allgemeine Vorlage (Mobilitätssicherung und sichere Mobilität (MoSiM) älterer Menschen in der Gemeinde Kall) Allgemeine Vorlage (Mobilitätssicherung und sichere Mobilität (MoSiM) älterer Menschen in der Gemeinde Kall) Allgemeine Vorlage (Mobilitätssicherung und sichere Mobilität (MoSiM) älterer Menschen in der Gemeinde Kall)

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Inhalt der Datei

Gemeinde Kall Vorlagen-Nr. Sitzungstermin Der Bürgermeister 42/2010 23.03.2010 Federführung: Bürgermeister Radermacher Fachbereich II An den Rat mit der Bitte um X FBL: SB: öffentliche Sitzung Herr Krause Beschlussfassung Mitzeichnung durch Fassung eines Empfehlungsbeschlusses an den Bgm. Kenntnisnahme FB I (bei üpl./apl. Ausgaben) Haushaltsmäßige Auswirkungen: X Vorlage berührt nicht den Haushalt. Mittel verfügbar bei Euro über-/außerplanmäßige Ausgabe erforderlich bei Deckung erfolgt durch Euro TOP 7 Mobilitätssicherung und sichere Mobilität (MoSiM) älterer Menschen in der Gemeinde Kall Beschlussvorschlag: Der Rat der Gemeinde Kall nimmt die Ausführungen zustimmend zur Kenntnis und befürwortet die weitere Vorgehensweise der Verwaltung in Zusammenarbeit mit der Planungsgesellschaft Verkehr Köln (PGV) und der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK). Sachdarstellung: Der demografische Wandel ist mehr und mehr ein Thema in der öffentlichen Diskussion. Mittlerweile ist eindeutig zu erkennen, dass es hierbei um weit mehr geht, als die bloße Rentenversicherung der künftigen Generationen. Die demografische Entwicklung, die durch sinkende Geburtenraten und Einwohnerzahlen sowie eine kontinuierlich ansteigende Lebenserwartung geprägt ist, wird damit von einem umfassenden Wandlungsprozess gesellschaftlicher Strukturen begleitet. Dies stellt die Städte und Gemeinden vor völlig neue Aufgaben. Erste und erschreckende Auswirkung dieser Entwicklung stellen wir konkret z.B. an rückläufigen Schülerzahlen (s. Schulentwicklungsplanung) fest. Überlegungen gemeinsamer und interkommunaler Betätigungen in dieser Thematik sind in den Anfängen und müssen dringend weiterentwickelt werden. Andererseits ist eine stetige Steigerung des Anteils der älteren Menschen durch eine höhere Lebenserwartung festzustellen. Vorlagen-Nr. 42/2010 Seite 2 Während der Geburtenrückgang und die damit verbundene Schülerentwicklung unbedingt der Überlegung interkommunaler Zusammenarbeit z. B. durch die gemeinsame Nutzung von Immobilien bedarf, ist die Versorgung und die Umstellung der örtlichen Infrastruktur auf die Bedürfnisse einer sich alternden Bevölkerung eher eine Problematik, die zunächst kommunalintern angegangen und angepasst werden muss. Um hier im interkommunalen Wettbewerb als Wohnort attraktiv zu bleiben, ist die kommunale Planung gefordert, diesen sich ändernden Verhältnissen neue Rahmenbedingungen zur Standortsicherung anzubieten. Dazu zählen auch oder gerade Infrastrukturen und ÖPNV-Fahrtenangebote, die eine selbständige und sichere Mobilität der Bevölkerung bis ins hohe Alter gewährleisten. Vor dem Hintergrund all dieser Problematiken, der Situation der Gemeinde Kall (ländliche, stark verzweigte Prägung) und hier insbesondere die des Ortskerns (mehrere vorhandene und im Bau befindliche Seniorenwohnanlagen) wurde seitens der Verwaltung Kontakt zum örtlichen ÖPNV-Anbieter aufgenommen mit der Zielsetzung, die möglichen Auswirkungen demografischer Entwicklungen aufzuzeigen und im Sinne eines angewandten Mobilitätsmanagements angebotsstrukturell, wirtschaftlich und praxistauglich neu aufeinander abzustimmen. Bei diesen Verhandlungen und Gesprächen wurde festgestellt, dass im Ergebnis dieser Bemühungen die RVK bereits 2007 das Projekt „DESS ON“ *) initiierte. *) (Demografische Entwicklung und schüler- bzw. seniorengerechter Öffentlicher Nahverkehr.) Ein Untersuchungsgegenstand innerhalb dieses Projektes befasste sich mit ersten Überlegungen zu ÖPNV-Strukturen für eine immer älter werdende Gesellschaft. Dem sich darauf aufbauenden RVK-Projekt „MoSiM“ *) (2008/2009) wurden speziell die Belange und Anforderungen älterer Menschen an den ÖPNV sowie für eine insgesamt sichere und barrierefreie Mobilität in zwei Referenzräumen – für den RheinischBergischen Kreis die Stadt Overath und für den Rhein-Sieg-Kreis die Stadt Rheinbach – detailliert untersucht und mobilitätssichernde Maßnahmen ausgewiesen und entwickelt. *) (Mobilitätssicherung und sichere Mobilität älterer Menschen.) Aufgrund der Bemühungen der Verwaltung mit der RVK konnte man die Projektbeteiligten davon überzeugen auch in der hiesigen Region ein sogen. MoSiM – Projekt zu starten, wobei man innerhalb des Kreises Euskirchen die Gemeinde Kall als Referenzraum geeignet ansieht, die Entwicklungspotentiale aufzuzeigen. Nachstehende Gründe waren mit ausschlaggebend: - Aufgrund der siedlungsstrukturellen und topografischen Bedingungen ist die öffentliche Mobilitätssicherung und sichere Mobilität in der Gemeinde Kall mit besonderen Herausforderungen verbunden. - Mit der Reaktivierung des Bahnhofs zu einem Mobilitätsdienstleistungszentrum (Information, Verkauf, Aufenthalt, regionaler Standort der AST- und TaxiBus-Disposition der RVK usw.) wurde die öffentliche Mobilitätssicherung (Bus-Schiene-Verknüpfung) in der Gemeinde Kall bereits hervorgehoben. Die strukturelle und inhaltliche Kooperation mit der NET GmbH unterstreicht zudem die Bedeutung des Bahnhofs als das Nahverkehrs-Tor für den Nationalpark Eifel und „Vogelsang ip“. Vorlagen-Nr. 42/2010 Seite 3 - Ebenso hat die Kreisverwaltung Euskirchen, unter Beteiligung der RVK, erste explorative Untersuchungen zur Mobilitätssicherung in Zeiten des demografischen Wandels, u.a. in der Gemeinde Kall (Ortslagen Kall und Sistig), durchführen lassen. Aktuell führt die RVK in Kall in diesem Rahmen das Innovationsprojekt einer "BusSchule" für Seniorinnen und Senioren durch. - Die Gemeinde Kall ist zudem an führender Stelle in den Prozess regionaler Schulstrukturentwicklungen eingebunden, von welchem erhebliche Auswirkungen auf die Schülerbeförderungs- und ÖPNV-Strukturen zu erwarten sind, wie dies bereits im Projekt „DESS ON“ deutlich wurde. - Schließlich stellt die Gemeinde Überlegungen zur Stärkung des Zentralortes an ("Ab in die Mitte"), die ohne eine qualifizierte Infrastruktur zur Mobilitätssicherung und sicheren Mobilität nicht denkbar sind. Diese Voraussetzungen gilt es zu nutzen und mobilitätssichernd zu unterstützen, wobei die Zielsetzung, die Menschen sollen so lange als möglich selbstbestimmt mobil bleiben, Priorität genießt. Das ist ein substanzieller Standortfaktor, der nicht nur ältere Menschen veranlasst, dort wohnen zu bleiben, sondern auch jüngere Menschen motiviert, dorthin zu ziehen, zumal die Bahnanbindung in die Kreisstadt bzw. nach Köln den Wettbewerb mit dem Pkw nicht zu scheuen braucht. Basierend auf dem relativ guten regionalen Fahrtenangebot sollen räumlich und zeitlich ergänzende Mobilitäts- und Beförderungsstrukturen konzipiert werden, die sich an den besonderen Anforderungen älterer Menschen orientieren und zugleich der Forderung einer dauerhaften Finanzierbarkeit genügt. Um die Potenziale für den ÖPNV ausschöpfen zu können, sollen sich die Untersuchungen gleichermaßen auf die Handlungsfelder Information, Marketing, Vertrieb, Service und Sicherheit erstrecken. Ebenso werden die raumstrukturellen Gegebenheiten für eine sichere und barrierefreie kommunale Mobilität analysiert. Um ein Ergebnis in diesem Sinne zu erreichen, ist der Planungsgesellschaft Verkehr Köln (PGV) und der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) die Zeit zuzugestehen, die eine Untersuchung der verschiedenen Sachverhalte erfordert. Wie in den Städten Overath und Rheinbach agieren die Vertragspartner selbstverständlich in enger Abstimmung mit der Verwaltung. Gleichermaßen selbstverständlich wird ebenfalls zu gegebener Zeit im Rat der Gemeinde Kall über die Ergebnisse und Vorschläge berichtet. Die Konzeption wird voraussichtlich - so die jetzige Planung - Juni/Juli 2010 vorliegen. Dann wird der Rat der Gemeinde Kall darüber zu entscheiden haben, welche der konzipierten Maßnahmen zur Umsetzung gelangen sollen. Zur weiteren Information zu dem Gesamtprojekt dient die beiliegende Expertise aus den Kommunen Overath und Rheinbach, die in ähnlicher Form für die Gemeinde Kall entstehen wird.