Daten
Kommune
Bedburg
Größe
13 kB
Datum
29.01.2013
Erstellt
10.04.13, 18:10
Aktualisiert
10.04.13, 18:10
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT Bedburg
Der Ausschussvorsitzende
Beschluss
zur 17. Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses
am Dienstag, den 29.01.2013.
Sitzungsbeginn:
18:00 Uhr
Sitzungsende:
20:38 Uhr
TOP
Betreff
7
Flächennutzungsplan der Stadt Bedburg, 44. Änderung
- Flächentausch Otto-Hahn-Straße / Industriepark Mühlenerft
hier: Antrag der SPD-Fraktion vom 17.01.2013
Herr Drexler erklärt, dass sich die SPD-Fraktion für eine Weiterentwicklung von Gewerbegebieten
ausspricht. Aus dem vorliegenden Antrag der SPD-Fraktion gehe hervor, dass man nicht nur für
die freigewordene Optionsfläche von Sany oder der Tauschfläche an der Otto-Hahn-Straße,
sondern auch für die Prüfung weiterer Gewerbeflächen offen ist, da die Stadt Bedburg bekanntlich
Gewerbeansiedlungen zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Sicherung der Steuereinnahmen
benötigt. Die Weiterentwicklung der zurückgegebenen Optionsfläche von Sany wird jedoch derzeit
nicht mehr so vorrangig angesehen.
Herr Dr. Kippels weist auf die gemeinsame Sitzung der Planungsausschüsse der Kommunen des
Rhein-Erft-Kreises am 04.02.2013 hin und führt aus, dass das Thema der Industrie- und
Gewerbeansiedlung sehr komplex ist und überregional betrachtet werden muss. Aufgrund dieser
Querverbindungen zu den überregionalen Gegebenheiten verbietet es sich, hier und heute aus
dem Thema „Erweiterung des Industrieparks Mühlenerft“ endgültig auszusteigen.
Der Planungsprozess, der in der letzten Stadtentwicklungsausschuss-Sitzung einen Kompromiss
andeutete, sei als Grundlage für eine Lösungsmöglichkeit zu sehen. Deshalb lehnt die CDU den
vorliegenden Antrag der SPD-Fraktion ab.
Herr Köhlen führt aus, dass derzeit kein Zeitdruck für die bauleitplanerische Weiterführung der
zurückgegebenen Optionsfläche von Sany besteht, dies habe auch die Bezirksregierung bestätigt.
Es ergebe sich nun eine völlig neue Sachlage. Für die Durchführung der geplanten
Industrieflächenerweiterung von ca. 6 Hektar ergibt sich nun nach Freiwerden der Optionsfläche
von Sany für die Stadt kein Bedarf mehr. Die FWG-Fraktion ist jedoch auch nicht bereit, den mit
dem „Arbeitskreis Alt-Kaster“ verhandelten Kompromiss so einfach aufzugeben, gleichwohl vertritt
er die Ansicht, dass es nicht notwendig sei, das Entwicklungsverfahren unter Zeitdruck weiter zu
betreiben. Er empfiehlt, das Verfahren entsprechend ruhen zu lassen. Unter Umständen muss
diese Fläche gar nicht mehr erweitert werden, wenn gar kein Bedarf hierfür besteht, da im
Augenblick wieder ausreichend Fläche vorhanden ist.
Herr Coumanns empfiehlt die Planung an dieser konfliktträchtigen Stelle zwischen dem
Industriepark Mühlenerft und dem Naherholungsgebiet des Kasterer Sees aufzugeben und zu
prüfen, an welchen Alternativstandorten Gewerbeflächen entwickelt werden können.
Herr Bürgermeister Koerdt stimmt Herrn Köhlen zu, dass derzeit nicht mehr der gleiche Zeitdruck
wie zuvor bestehe. Insofern habe sich eine Veränderung der Sachlage eingestellt. Er erinnert aber
an die Beratung im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Rat, dass die Analyse ergeben hat,
dass die Stadt selbst unter Berücksichtigung dieser 20 Hektar Optionsfläche von Sany viel zu
wenig Industrie- und Gewerbeflächen habe und dass dies mit eine Hauptursache der derzeitigen
Haushaltsmisere sei. Der Unterschied sei lediglich, dass diese 20 Hektar nun wieder für die
Vermarktung zur Verfügung stehen, jedoch waren diese vorher in der Gesamtbeurteilung bereits
enthalten. Insofern beabsichtige er hier nur die Richtigstellung der einstimmigen Beschlüsse des
Haupt- und Finanzausschusses und des Rates. Da dies unstrittig sei, bestehe weiterhin enormer
Handlungsbedarf hinsichtlich der Hinzugewinnung von Gewerbe- und Industrieflächen.
Weiterhin führt er aus, dass es derzeit eine Auflage der Landesregierung durch die
Bezirksregierung gebe, keine Neuflächen mehr sondern dass nur für nicht entwickelbare
Industrieflächen Tauschflächen ausgewiesen werden können. Diese sechs Hektar gehen der Stadt
Bedburg verloren, wenn sie nicht an das Industriegebiet Mühlenerft angrenzen. Bevor das
Verfahren weitergeführt wird, werde die Verwaltung zur Klarstellung der rechtlichen Situation die
Bezirksregierung anschreiben und in einer der nächsten Sitzungen hierüber berichten. Dies sei
zudem auch Gegenstand der gemeinsamen Planungskonferenz der Rhein-Erft-Kreis Kommunen
am 04.02.2013, weil sich alle Städte mit dieser Kernfrage auseinandersetzen müssen.
Herr Coumanns bestätigt die Auflage der Bezirksregierung, dass die 6 Hektar IndustrieErweiterungsfläche nicht separat ohne Anbindung an ein vorhandenes Industriegebiet
ausgewiesen werden dürfen. Dies stelle derzeit lediglich das Industriegebiet Mühlenerft sicher.
Aus diesem Grunde dränge die SPD-Fraktion darauf, zu prüfen, wo es noch andere Chancen gibt,
zusätzliche Gewerbeflächen auszuweisen, die anschließend mit der Tauschfläche gemeinsam
entwickelt werden können.
Herr Bürgermeister Koerdt begrüßt diese Idee und bietet Herrn Coumanns diesbezüglich ein
persönliches Gespräch zur weiteren Zusammenarbeit in dieser Angelegenheit an.
Herr Reuter begrüßt die Aufklärung der Rechtslage durch eine Anfrage an die Bezirksregierung.
Die Ausschussvorsitzende richtet die Frage an Herrn Bürgermeister Koerdt, bis wann mit einer
Antwort von der Bezirksregierung zu rechnen ist.
Herr Bürgermeister Koerdt teilt darauf hin mit, dass eine zeitliche Garantie nicht gegeben werden
kann, da die Beantwortung dann in den Händen der Bezirksregierung liegt.
Herr Köhlen gibt zu bedenken, dass für die Erweiterung des Industriegebietes Privatflächen
erworben werden müssen. Er fragt, inwieweit diesbezüglich Interesse seitens der Eigentümer
bestehe, Flächen zu veräußern?
FBL Schmeier teilt mit, dass Gespräche dazu noch laufen.
Die Ausschussvorsitzende formuliert die Beschlussvorschläge:
1. die Planungen zur Erweiterung des Industriegebietes Mühlenerft durch einen Flächentausch mit
Gewerbeflächen der Otto-Hahn-Straße werden eingestellt.
2. Auskunft über ein neues Gewerbegebiet westlich des Autobahnanschlusses „Jackerath“.
3. Die Verwaltung prüft unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Modellprojektes „Nachhaltige
Gewerbegebiete“ Möglichkeiten, das Industriegebiet Mühlenerft nachhaltig zu entwickeln. Dabei
soll auch ein klares Profil für das Industriegebiet erarbeitet werden.
Beschluss:
Der Stadtentwicklungsausschuss
Stimmenmehrheit ab:
lehnt
den
Beschlussvorschlag
Beschluss der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vom 29.01.2013
der
SPD-Fraktion
mit
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Abstimmungsergebnis: 4 Ja-Stimme(n), 7 Gegenstimme(n), 2 Stimmenthaltung(en)
Beschluss der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vom 29.01.2013
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