Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
15 kB
Datum
24.04.2008
Erstellt
09.05.08, 21:29
Aktualisiert
09.05.08, 21:29
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Leopoldshöhe
Der Bürgermeister
BESCHLUSS
der 23. Sitzung des Rates (Wahlperiode 2004/2009)
am 24.04.2008:
5.2 Beschlussfassung über die Haushaltssatzung 2008 nebst Anlagen
Eingangs gibt BM Schemmel den einzelnen Fraktionen bzw. Gruppen Gelegenheit, sich zu diesem TOP zu
äußern.
Für die SPD-Fraktion stellt RM Puchert-Blöbaum zunächst einmal fest, dass seine Fraktion dem
vorgelegten Haushaltsplanentwurf für 2008 in allen Bereichen zustimmen werde.
Die erstmalige Aufstellung des Haushaltsplanes nach den Grundsätzen des Neuen Kommunalen
Finanzmanagements (NKF) und die damit einhergehende neue Struktur fordere die Politiker zu einem
Umdenken auf. Die Darstellung in Form von Produktbereichen und Produkten -anstatt der bisherigen
Haushaltsstellen- erschwere zum einen die Zuordnung einzelner Positionen, zum anderen eine politische
Kontrolle. Sodann betont er, dass dies aber keinesfalls als Kritik zu werten sei, vielmehr resultiere diese
Äußerung allein aus dem Wunsch heraus, einzelne Positionen nachvollziehen zu können. In diesem
Zusammenhang lobt er die detaillierten Erläuterungen, die die Verwaltung zu den einzelnen Produkten
hinterlegt habe und verbindet dies gleichzeitig mit dem Wunsch, auch zukünftig so zu verfahren.
Geprägt sei der Haushalt 2008 durch die Eigenkapitalentnahme vom Abwasserwerk i.H.v. ca. 9,2 Mio. €
sowie durch die Gründung der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung „Kommunales Gebäudemanagement
Leopoldshöhe“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende weiter. Hierdurch werden der Gemeinde Leopoldshöhe
Gestaltungsspielräume eröffnet und Liquiditätsengpässe beseitigt. Seine Fraktion wolle gestalten und
Verantwortung übernehmen. Nur wer dem vorliegenden Haushaltsplanentwurf zustimme, könne von sich
behaupten, dass er diesen Grundsatz zum Ziel habe.
Auch den größten, im laufenden Haushaltsjahr anstehenden Ausgabepositionen stimme die SPD-Fraktion
zu. Beispielhaft nennt RM Puchert-Blöbaum hier die Erweiterung der Feuerwache, die Durchführung von
Straßensanierungsmaßnahmen sowie den Bau des Mensagebäudes im Schulzentrum der FelixFechenbach-Gesamtschule. In Bezug auf den letztgenannten Punkt unterstreicht er die vorbehaltlose
Unterstützung seiner Fraktion für die Schulform Gesamtschule. Gleichzeitig kritisiert er die diesbezüglich,
seitens der Landesregierung betriebene Schulpolitik, die nach seiner Auffassung den Ganztagsbetrieb
ausschließlich für Gesamtschulen nicht fördere und bezeichnet dies als skandalös, gerade auch deshalb,
weil diese Schulform derzeit eine sehr hohe Nachfrage nachweisen könne.
Abschließend unterstreicht RM Puchert-Blöbaum den Gestaltungswillen der SPD-Fraktion und sieht die
Weichen für das Haushaltsjahr 2008 als richtig gestellt an. Die geschaffenen Handlungsspielräume sollen
seiner Ansicht nach genutzt werden und er unterstütze –neben den oben genannten Maßnahmen- auch
Ausgaben wie beispielsweise für eine gute Ausstattung der Grundschulen, die Fortführung der
Ortskernsanierung und die Anschaffung eines Kunstrasenplatzes in Asemissen.
Als Fazit zieht er, dass die SPD-Fraktion -wie auch im vergangenen Jahr- den eingebrachten
Haushaltsplanentwurf voll mittragen werde, die geschaffenen Gestaltungsspielräume genutzt werden
sollen sowie Stillstand und Blockadehaltung verhindert werden müssen.
Gerichtet an Kämmerer Lange spricht er seinen Dank für die geleistete Arbeit aus.
Gerichtet an RM Puchert-Blöbaum stellt RM Fiedler zunächst fest, dass die Mitglieder seiner Fraktion die
Äußerungen zur Schulpolitik der derzeitigen Landesregierung zur Kenntnis genommen haben.
Sodann betont er, dass die CDU-Fraktion für das Prinzip der Haushaltswahrheit und der Haushaltsklarheit
sei. Der nach den Grundsätzen des NKF vorgelegte Haushaltsplanentwurf stelle jedoch die finanziellen
Verhältnisse der Gemeinde Leopoldshöhe seiner Ansicht nach besser dar als sie es in Wirklichkeit seien.
Dies begründet er damit, dass die Jahresrechnung 2007 mit einem herben Verlust i.H.v. rund 2 ½ Mio. €
abgeschlossen habe, dieses Minus jedoch nicht in das Haushaltsjahr 2008 vorgetragen worden sei. Wäre
der Haushalt noch nach den Grundsätzen der Kameralistik aufgestellt worden, so wäre die Gemeinde
Leopoldshöhe in die Haushaltssicherung abgerutscht, so RM Fiedler. Weiter stellt er fest, dass sich die
Verwaltung selbst unter Druck gesetzt habe, die haushaltsrechtliche Umstellung bereits zum 1. Januar
2008 zu vollziehen, obwohl nach den gesetzlichen Bestimmungen hierfür noch ein weiteres Jahr Zeit
gewesen wäre.
Im Folgenden erinnert er an seine Ausführungen des Vorjahres, bei denen er davor gewarnt habe, dass
sich die Haushaltssituation ohne strukturelle Veränderungen immer weiter verschlechtern werde und hier
auch mittelfristig gesehen die Eigenkapitalentnahme des Abwasserwerkes nicht weiterhelfen werde.
Vielmehr sei der richtige Weg die Kontrolle der Ausgabeseite, da eine Einflussnahme auf die
Einnahmeseite kaum möglich sei. Er erinnert daran, dass das seitens der CDU-Fraktion geforderte
Personalkonzept noch immer nicht vorliege und verweist im Weiteren auf die am 17. April 2008 im Hauptund Finanzausschuss bezüglich des Stellenplanes geführte Diskussion. Im Weiteren gibt er zu bedenken,
dass es sich bei den Personalkosten um die größte Ausgabeposition des Haushalts handele.
Bei Fortführung der derzeitigen Haushaltspolitik werde die Ausgleichsrücklage innerhalb von 4 Jahren zu
50% aufgebraucht sein und voraussichtlich müssen ab 2010 wieder Mittel vom Kreditmarkt in Anspruch
genommen werden. Ebenso sieht RM Fiedler die Vorgaben der Wirtschaftsprüfer nicht umgesetzt;
vielmehr werde der Trend aus dem Jahr 2007 fortgeschrieben. Dieser aktuell eingeschlagene Weg werde
nach Ansicht seiner Fraktion die Gemeinde Leopoldshöhe unweigerlich in die Pleite führen.
Gerichtet an RM Puchert-Blöbaum führt er aus, dass auch die CDU-Fraktion für Fortschritt stehe, dieser
aber nur mit Augenmaß vorangetrieben werden dürfe.
Abschließend resümiert RM Fiedler, dass er die Prinzipien der Haushaltswahrheit und Haushaltsklarheit
vermisse und seine Fraktion den Haushalt 2008 aus diesem Grund ablehne.
Seine Ausführungen schließt er mit dem Dank an Kämmerer Lange und dessen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter für deren geleistete, hervorragende Arbeit.
RM Hachmeister beginnt seine Haushaltrede mit dem Dank an Kämmerer Lange und dessen Team.
Insbesondere lobt er in diesem Zusammenhang die –auch im Vergleich zu anderen Kommunenvorbildlichen Erläuterungen zum Haushaltsplan.
Geprägt sei der Haushalt 2008 von der Eigenkapitalentnahme des Abwasserwerkes, die zur Ablösung von
Kassenkrediten und für Investitionen eingesetzt werde. Hierdurch können nun Ausgaben getätigt werden,
die Leopoldshöhe teilweise seit über 30 Jahren vor sich hergeschoben habe. Hier führt er die
Ortskernsanierung an, die die Attraktivität des Ortes steigern werde.
Weiter begrüßt er, dass im laufenden Haushaltsjahr Zuschüsse für die Nutzung regenerativer Energien
gezahlt werden können und die Ortskernsanierung zum Abschluss kommen werde. In Bezug auf den
letztgenannten Punkt bedauert er jedoch, dass das Wasserspiel, das Gegenstand der Ausschreibung war,
nicht im ursprünglich geplanten Umfang errichtet werde.
Wichtig für die Zukunft sei die Festsetzung konkreter Ziele, die in Zusammenarbeit mit der Verwaltung
erarbeitet werden sollen, um so Spielraum für Beschlüsse und Zielsetzungen zu ermöglichen. Hier solle
eine Steuerung durch die Politik gegeben sein.
In Bezug auf den Stellenplan fordert RM Hachmeister, dass dieser alle Beschäftigungsverhältnisse, auch
Zeitarbeitsverträge, beinhalten solle, um eine Transparenz zu gewährleisten. Die Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen werde deshalb zur nächsten Ratssitzung einen entsprechenden Antrag stellen.
Zu Beginn ihrer Ausführungen stellt RM Frau Asemissen zunächst fest, dass die Umstellung des Haushalts
auf das NKF für alle Beteiligten eine große Herausforderung bedeute und sie spricht dem Kämmerer und
dessen Team für die geleistete Arbeit ihren Dank aus.
Bezug nehmend auf die Ausführungen von RM Puchert-Blöbaum merkt sie kritisch an, dass ihrer Ansicht
nach die SPD 39 Jahre lang Zeit hatte, eine vernünftige Schulpolitik zu machen.
Weiter führt sie aus, dass ihrer Ansicht nach der auf Ausfälle bei der Gewerbesteuereinnahmen
basierende Fehlbetrag aus dem Jahr 2007 nach den bislang geltenden Haushaltsgrundsätzen den
Abrutsch in die Haushaltssicherung bedeutet hätte. Die Situation stelle sich aber für Leopoldshöhe durch
die Entnahme von Eigenkapital des Abwasserwerkes ganz anders dar. Da diese Mittel jedoch nicht zur
Haushaltskonsolidierung eingesetzt werden, sondern –neben der Ablösung von Kassenkrediten- für
Investitionen (beispielhaft nennt sie hier die Ortskernsanierung, den Mensabau und die
Sportstättensanierung) genutzt werden, fordert sie eine Selbstdisziplin bei den Ausgaben. Sie vermisse
hier den Willen einer sparsamen und nachhaltigen Haushaltsführung. Da ein sparsamerer Weg –wie von
der FDP gefordert- nicht eingeschlagen werde, sieht sie eine hohe Belastung auf die nächsten
Generationen zukommen. Aus diesem Grund werde sie den Haushalt 2008 ablehnen.
RM Frau Bucerius gibt eingangs bekannt, dass sie den Haushalt 2008 nicht mittragen werde. Sie schlägt
vor, dass die Verwaltung ihre Struktur durch einen Unternehmensberater überprüfen lassen solle, um so
eine Einsparung von Personalkosten zu erzielen. Des Weiteren regt sie an, den Krankenstand der
einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachzuhalten.
Abschließend spricht sie ihren Dank für die zur Verfügung gestellten Unterlagen aus.
Sodann lässt BM Schemmel über den Haushalt 2008 wie folgt abstimmen:
Beschluss:
Entsprechend der Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses vom 17. April 2008 stimmt der Rat dem
Haushaltsplanentwurf 2008 zu und beschließt damit die Haushaltssatzung für das Jahr 2008 nebst
Anlagen.
Beratungsergebnis:
- 19 Ja-Stimme(n), 15 Nein-Stimme(n), 0 Enthaltung(en) -