Daten
Kommune
Bedburg
Größe
131 kB
Datum
12.05.2015
Erstellt
19.06.15, 18:01
Aktualisiert
19.06.15, 18:01
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT Bedburg
Der Ausschussvorsitzende
Beschluss
zur 7. Sitzung des Rates
am Dienstag, den 12.05.2015.
Sitzungsbeginn:
18:00 Uhr
Sitzungsende:
TOP
Betreff
2
Antrag der SPD-Fraktion vom 27.04.2015
„Geordneter Strukturwandel statt radikaler Strukturbruch“
20:48 Uhr
Die Mitglieder der CDU-Fraktion verlassen nach Aufruf des Tagesordnungspunktes 2 geschlossen
den Sitzungssaal und kehren erst nach Ende der Beschlussfassung über diesen
Tagesordnungspunkt wieder in den Sitzungssaal zurück.
Herr Coumanns zeigt sich verwundert über das Verhalten der CDU-Fraktion, den Sitzungssaal zu
verlassen. Er führt aus, dass man mit der Resolution zeigen wolle, dass auch der Rat der Stadt
Bedburg an der Seite der Betroffenen stehe.
Herr vom Berg erklärt, dass man seitens der Grünen grundsätzlich ebenfalls einen geordneten
Strukturwandel befürworte. Er wirft aber unter anderem die Frage auf, ob RWE in der
Vergangenheit genug zum Erhalt der Arbeitsplätze getan habe. Zudem stellt er fest, dass die
Entwicklung weg von der Braunkohle nicht aufzuhalten sei und RWE den Strukturwandel selbst
aktiv betreiben müsse. Die Resolution werde man daher nicht unterstützen, sie halte eher noch
vom richtigen Weg ab.
Herr Giesen weist darauf hin, dass die FWG-Fraktion vorbehaltlos zur Braunkohle stehe, ein
geordneter Strukturwandel aber dennoch sehr wichtig sei. Der Resolution werde man zustimmen.
Herr Stefan Merx regt an, die Thematik künftig im Ausschuss für Umwelt und Strukturwandel
anzusiedeln und zu beraten.
Herr Spielmanns erklärt, es müsse hierbei auch bedacht werden, dass RWE nachhaltig in die
Region investiert habe und 1,8 Mrd. Euro an Löhnen im gesamten Rheinland zahle.
Herr Hoffmann führt für die FDP aus, dass RWE es versäumt habe, rechtzeitig auf die sich
verändernden Gegebenheiten zu reagieren. Er werde sich daher bei der Beschlussfassung
enthalten.
Beschluss:
Der Rat der Stadt Bedburg beschließt nachfolgende Resolution:
Ein geordneter Strukturwandel statt ein radikaler Strukturbruch
In den letzten Wochen haben die Vorschläge für einen nationalen Klimabeitrag große Sorgen bei
vielen Bürgern im Rheinischen Revier ausgelöst. Das Bundeswirtschaftsministerium hat in
Abstimmung mit dem Kanzleramt ein „Eckpunktepapier Strommarkt“ vorgelegt, das in seiner
Konsequenz massive Auswirkungen auf die Kraftwerke und Tagebaue im Rheinischen Revier
hätte. Sie würden dazu führen, dass im Rheinischen Revier kurzfristig Kraftwerke stillgelegt
werden müssten mit entsprechenden Konsequenzen für Arbeitsplätze und Familien.
Für die Stadt Bedburg ist es wichtig, dass für eine erfolgreiche Energiewende der Pfad eines
geordneten und langfristigen Strukturwandels eingeschlagen wird. Kurzfristige soziale und
wirtschaftliche Verwerfungen und radikale Strukturbrüche müssen verhindert werden. Die
Vorschläge des „Eckpunktepapier Strommarkt“ erfüllen diese Voraussetzungen nicht. Die
Vorschläge werden deshalb vom Rat der Stadt Bedburg abgelehnt.
Der Rat der Stadt Bedburg unterstützt die nationalen Klimaschutzziele, im Vergleich zu 1990 bis
2020 rund 40% CO2-Minderung zu erzielen. Die Anstrengungen müssen aber auf viele Schultern
verteilt werden (z.B. Einsparungen im Verkehr) und nicht nur allein von der Energiewirtschaft
getragen werden. Die in dem „Eckpunktepapier“ bewusst in Kauf genommenen Strukturbrüche mit
ihren Arbeitsplatzverlusten würden europaweit nicht zu nennenswerten CO2-Einsparungen führen.
Der nach dem erzwungenen schnellen Abschalten fast aller Braunkohlekraftwerke notwendige
Strom würde von ausländischen Atom-und Kohlekraftwerken geliefert werden müssen.
Klimaschutz wird eben nur dann zum Fortschrittsmotor, wenn er einen geordneten Strukturwandel
ermöglicht.
Die Proteste der Menschen aus den Braunkohlerevieren und der parteiübergreifende politische
Druck
vieler
Landesund
Bundestagsabgeordneten
haben
bewirkt,
dass
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel Verhandlungsbereitschaft signalisiert hat. Jetzt geht es
darum, Planungssicherheit für die Beschäftigten und deren Familien zu erreichen und an einem
geordneten Strukturwandel für die Region festzuhalten.
Abstimmungsergebnis: Mehrheitlich dafür
Beschluss der Sitzung des Rates vom 12.05.2015
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