Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
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Erstellt
31.10.07, 18:54
Aktualisiert
31.10.07, 18:54
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BESCHLUSS
über das Ergebnis der Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt, ÖPNV und Wirtschaftsförderung am 06.09.2004 im Sitzungssaal I des Kreishauses in Euskirchen, Jülicher
Ring 32
Der Landrat gibt die ergänzende Erklärung ab, er beabsichtige
nicht, die Oleftalbahn zu boykottieren. Der Wunsch, alle Kommunen des Kreises an das Schienennetz anzuschließen, bestehe weiterhin. Auch sei er sich der besonderen Bedeutung
der Schienenstrecke Kall-Hellenthal durch den Nationalpark
und die bevorstehende Öffnung der Burg Vogelsang bewusst.
Die Strecke Kall – Hellenthal sei aufgrund unterschiedlicher
rechtlicher Voraussetzungen in drei Abschnitte zu unterteilen:
Für den Bereich Kall – Höddelbusch sei der Betrieb bis 2005
durch Truppentransporte gesichert. Die Teilstrecke Höddelbusch – Schleiden sei nach ihm vorliegenden Informationen an
das private Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) RSE unbefristet verpachtet. Für den Abschnitt Schleiden – Hellenthal,
der bereits stillgelegt ist, werde zur Zeit durch die DB Imm eine
Entbehrlichkeitsprüfung durchgeführt, so dass hier derzeit ein
Verkauf nicht anstehe. Nach Auskunft der DB Netz AG stehe
ein Rückbau der gesamten Trasse z.Zt. nicht an.
Für den Kauf relevante Fragen stünden zudem noch offen. Beispielsweise müsse noch geprüft werden, ob Grundstücke der
Gemeinden für den Bau der Bahnstrecke kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Darüber hinaus müsse geklärt werden,
ob das Land bzw. der VRS bei Reaktivierung der Strecke eine
Einsparung von Schienenkilometern auf anderen Strecken im
Kreis Euskirchen fordert. Zudem sei zu ermitteln, welche Schäden an Oberbau und Tunnel bestehen. Schließlich seien Aussagen zu treffen, inwiefern die bestehenden Sicherungseinrichtungen ausreichend sind und in welcher Höhe in die Strecke
investiert werden muss.
Ferner wird darauf hingewiesen, dass z.Zt. kein privates EIU
bereit ist, die Strecke zu den bisherigen Konditionen zu betreiben, und die Finanzierung des Betriebes über den laufenden
Probebetrieb hinaus nicht gesichert ist.
Die SPD-Fraktion beanstandet, dass seit dem ersten Beschluss
zum Kauf der Schienenstrecke kaum etwas geschehen sei.
Wichtige Fragen hätten viel früher abgeklärt werden können.
Da der DB AG seit 5 Jahren kein konkretes Angebot gemacht
wurde, könne diese jederzeit beim EBA die Stilllegung der Strecke Kall – Höddelbusch beantragen. Nach der Stilllegung sei
die Trasse nur noch ein Grundstück und damit wesentlich teurer.
Es liege ein Preisangebot der DB AG i.H.v. ca 260 T€ für Kall –
Höddelbusch und 210 TDM für Schleiden – Hellenthal vor. Dies
entspreche einem Preis von 2,--€/m². Für diesen Preis müsse
der Kreis die Schienenstrecke jetzt kaufen, da nach Wertgutachten und Stilllegung des letzten Teilstückes ein wesentlich
-2höherer Preis gefordert werde.
Es wird weiterhin angemerkt, dass durch den finanzierten Probebetrieb die Auflage in einem Vertrag, den Betrieb weiterzuführen, für ein Jahr ohne weitere Kosten erfüllt sei. Für ein evtl.
weiteres Jahr sei der Wochenendbetrieb durch den Kreis finanzierbar.
Von Seiten der Verwaltung wird nochmals darauf hingewiesen,
dass z.Zt. weder eine gesetzliche noch eine von der DBNetz
AG festgelegte Frist läuft. Die DBNetz AG habe bestätigt, dass
der Kreis ein ernsthaftes Interesse am Kauf der Schienenstrecke gezeigt habe.
Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN fordert den Landrat auf,
kontinuierlich weiter mit der DB zu verhandeln. Da jedoch noch
Prüfungen erforderlich seien und die Zeit nicht dränge, soll zum
jetzigen Zeitpunkt noch nicht gekauft werden.
Die CDU-Fraktion weist darauf hin, dass durch einen voreiligen
Kauf unübersehbare Zahlungsverpflichtungen auf den Kreis
zukommen, die über die Kreisumlage von den Kommunen und
letztlich durch den Bürger zu zahlen wären. Dies könne man
nicht verantworten. Es sei keine Eile geboten, da weder die
Stilllegung des Abschnittes Kall - Höddelbusch noch der Rückbau des Abschnittes Schleiden – Hellenthal unmittelbar bevorstünden. Der Fortgang der Verhandlungen sei durch die Verwaltung ausreichend dargelegt.
Die CDU-Fraktion erklärt, dass der Beschluss, die Schienenstrecke zu kaufen, weiterhin getragen wird, einem Kauf zum
jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht zugestimmt wird. Zunächst sollen alle preisrelevanten Fragen geklärt und die Folgekosten
konkretisiert werden.
Der Vorsitzende lässt über den Antrag der SPD-Fraktion abstimmen:
Der Vorsitzende lässt über den Antrag der SPD-Fraktion abstimmen:
„Der Kreis kauft und sichert die Trasse der Eisenbahnstrecke
Kall – Hellenthal.“
Abstimmungsergebnis:
Mehrheitlich dagegen