Daten
Kommune
Bedburg
Größe
11 kB
Datum
16.04.2013
Erstellt
19.06.13, 18:03
Aktualisiert
19.06.13, 18:03
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT Bedburg
Der Ausschussvorsitzende
Beschluss
zur 18. Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses
am Dienstag, den 16.04.2013.
Sitzungsbeginn:
18:00 Uhr
Sitzungsende:
20:05 Uhr
TOP
Betreff
9
Antrag der SPD-Fraktion zur Gewerbeflächenentwicklung in Bedburg
Herr Drexler richtet die Frage an die Verwaltung warum das Verfahren für das Projekt terra nova
so lange dauert.
Herr Bürgermeister Koerdt erklärt daraufhin, dass für das Projekt terra nova zuerst einmal
Planungsrecht von der Stadt Bergheim als Belegenheitskommune geschaffen werden muss. Die
Umsetzung wird dann durch den Planungsverband ausgeführt. Die Arbeit des Planungsverbandes,
welche für die interkommunale Zusammenarbeit zu verrichten ist, wird von der Stadt Bergheim
durchgeführt. Für die Vermarktung dieses 20 ha. großen Geländes müssen anschließend
zunächst die Flächen erworben werden. Er führt aus, dass dieses Gebiet kein klassisches
Gewerbegebiet werden kann. Dies sei nicht die Zielrichtung von terra nova. Vor dem Hintergrund,
dass das Projekt als Zukunftsprojekt entworfen wurde, hat er in der Vergangenheit erhebliche
Zweifel geäußert, dass dieses Vorhaben einer auch nur mittelfristigen Realisierung zuzuordnen ist.
Er sieht dies als langfristiges Projekt, welches für die Region wichtig ist, jedoch keine Problem der
Stadt Bedburg innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre lösen könnte.
Herr Fachbereichsleiter Schmeier ergänzt, dass es sich hier um ein Gebiet handelt, welches nach
den Vorgaben der Landesregierung auf höchstens 20 Hektar energiewirtschaftlich tätige Betriebe
zulassen soll. Entsprechende Betriebe an solche Fläche zu binden ist erfahrungsgemäß nicht
einfach. Doch sei die Vermarktung erst der nächste Schritt. Derzeit sei der Planungsverband noch
dabei vorbereitendes Planungsrecht zu schaffen. Er sieht diesen Prozess bis zur Realisierung
auch eher mittel- bis langfristig und erläutert, dass dieses Projekt die Gewerbe- und
Industrieflächenentwicklung der Stadt Bedburg nicht beeinflussen wird und kann.
Herr Dr. Kippels erklärt, dass es aufgrund des speziellen Anforderungsprofils für diese
interkommunale Entwicklungsfläche nicht darum gehe, diese Fläche einfach nur in eine übliche
„GI-Fläche“ bisherigen Verständnisses umzuwandeln und dass dieses Thema sich nicht eigne, von
der Thematik der Flächenerweiterung des Industrieparks Mühlenerft abzulenken.
Herr Köhlen nimmt die Ausführungen seiner Vorredner zur Kenntnis und sieht derzeit keinen
Handlungsbedarf.
Herr Coumanns weist darauf hin, dass die Chancen von terra nova ausdrücklich betont werden
müssen. Die bereits genannten 20 Hektar seien lediglich der Einstieg, denn der ges. LEP6-Bereich
beinhaltete insgesamt 300 Hektar Entwicklungsfläche. Aufgrund der Politik des geringeren
Flächenverbrauchs, ist es in der Zukunft besonders wichtig, hier weiteres Flächenpotential zu
bekommen. Dies sei auch wichtig, um bei der Entwicklung von Gewerbe- und Industrieflächen
möglichen Konfliktfeldern, wie z.B. der Erweiterung des Industrieparks Mühlenerft zu entgehen.
Weiterhin richtet er die Frage an Herrn Bürgermeister Koerdt, warum er Einfluss darauf genommen
habe, dass der Vertreter der Bezirksregierung (Herr Hundenborn) nicht an den Gesprächen des
„Runden Tischs“ des Arbeitskreises Alt-Kaster e.V. am 04.09.2012 teilgenommen habe.
Herr Bürgermeister Koerdt führt aus, dass die ehem. LEP6-Fläche keine 300 Hektar sonder
lediglich 100 Hektar beinhaltet. Von diesen 100 Hektar wollten die drei Kommunen 80 Hektar
entwickeln. Die sei nicht auf Zustimmung der Bezirksregierung und der Landesregierung
gestoßen. Diese Fläche wurde für alle drei Kommunen insgesamt auf 20 Hektar reduziert. Für jede
Erweiterung wird zukünftig eine Änderung der Regionalplanung benötigt. Er hält eine Erweiterung
über diese Fläche von 20 Hektar zwar für wünschenswert, jedoch für sehr unwahrscheinlich. Dies
war auch aus persönlichen Gesprächen mit den zuständigen Mitarbeitern der Bezirksregierung zu
erfahren.
Herr Bürgermeister Koerdt nimmt Bezug auf die Frage der Teilnahme von Vertretern der
Bezirksregierung am „Runden Tisch“ des Arbeitskreises Alt-Kaster e.V. und teilt mit, dass er im
Gegensatz zu Herrn van den Berg keinen Einfluss auf das Verhalten der Bezirksregierung
genommen habe.
Im Nachgang habe er sich dann schriftlich an die Bezirksregierung gewandt und diese um
Erklärung gebeten, warum entgegen der schriftlichen Darstellung im vorhinein gegenüber der
Stadt Bedburg, dann letztendlich doch ein Mitarbeiter der Bezirksregierung Köln an diesen
Gesprächen des „Runden Tisches“ teilgenommen habe. Er weist nachdrücklich darauf hin, dass
dieses Schreiben nach der Veranstaltung des Arbeitskreises Alt-Kaster e.V. am 04.09.2012 an die
Bezirksregierung Köln gerichtet wurde.
Herr Fachbereichsleiter Schmeier erklärt, dass die Ausweisung der 20 Hektar nur durch
Einbringung von Tauschflächen der drei teilnehmenden Kommunen ermöglicht wurden. Diese
ehem. LEP 6-Fläche war darauf ausgelegt, entsprechende Großanlagen unterzubringen und sollte
letztendlich von der Landesregierung aufgegeben werden. Es sei denn, es hätte noch Bedarf
bestanden entsprechende Großanlagen wie z.B. ein weiteres Braunkohlekraftwerk oder ein
Kernkraftwerk zu errichten. Da diese Region diesbezüglich aber schon entsprechend belastet ist,
wurde hierauf verzichtet und es wurde seitens der beteiligten Kommunen versucht, die Fläche
entsprechend umzuwandeln. Die Umwandlung der vollen 100-Hektar-Fläche wurde seitens der
Bezirksregierung abgelehnt. Schlussendlich wurde dann über die Einbringung der Tauschflächen
erreicht, die 20 Hektar gemeinsam entwickeln zu können. Daran sieht man, dass es sehr schwierig
ist, dieses Gebiet zukünftig noch zu erweitern. Erst recht vor dem Hintergrund, dass selbst auf
Bundesebene Bemühungen bestehen, den Flächenverbrauch weiter einzuschränken.
Beschluss:
Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Abstimmungsergebnis: Zur Kenntnis genommen
Beschluss der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vom 16.04.2013
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