Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
13 kB
Datum
08.03.2007
Erstellt
29.01.08, 02:55
Aktualisiert
29.01.08, 02:55
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Leopoldshöhe
Der Bürgermeister
BESCHLUSS
der 15. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (Wahlperiode 2004/2009)
am 08.03.2007:
4.
Ortskernsanierung
4.1 Gesamtkonzept
Eingangs verweist BM Schemmel auf die zu diesem Tagesordnungspunkt verteilte Tischvorlage und
erläutert die Ergebnisse der Beratungen aus dem Arbeitskreis und den Fachausschüssen. Ausdrücklich
weist er darauf hin, dass über die weitere Materialauswahl wie das Pflaster für den Marktplatz oder die
Lampen am heutigen Abend noch keine Entscheidung getroffen werden müsse. AM Hachmeister
erklärt sodann, dass seine Fraktion dem Gesamtkonzept nur zustimmen werde, wenn sichergestellt sei,
dass bezüglich des Pflasters für den Marktplatz die Rautenform zum Einsatz kommt. Da diese
Festlegung für seine Fraktion von großer Bedeutung ist, beantragt AM Hachmeister im Folgenden, den
von der Verwaltung gemachten Beschlussvorschlag entsprechend zu modifizieren.
AM tom Suden schließt sich der Sichtweise des AM Hachmeister an, da die Rautenform des Pflasters
ein wichtiger Bestandteil des Grundkonzeptes ist.
Im Laufe der sich nun anschließenden Diskussion berichtet AM Habicht aus der letzten Sitzung des
Ausschusses für Straßen, Plätze und Verkehr und äußert sein Unverständnis, wie sich der Ansatz von
2,65 Mio. Euro im Jahr 2006 auf nun 4,7 Mio. Euro in 2007 erhöhen könne. Da klar ist, dass diese
drastische Erhöhung nicht allein in der Hinzunahme von weiteren Maßnahmen in die Ortskernsanierung
(Verlängerung „Herforder Straße“/Neuaufnahme „Krentruper Straße“) begründet sein könne, habe die
CDU-Fraktion in ihrer Klausurtagung zu den Haushaltsberatungen beschlossen, die Maßnahme auf 3
Mio. Euro zu deckeln.
AM Frau Asemissen kritisiert die Vorgehensweise der Verwaltung und stellt fest, dass der Beschluss
bezüglich der Ortskernsanierung auf der Basis der damals bekannten 2,65 Mio. Euro gefasst worden
ist. Weiterhin erklärt AM Frau Asemissen, dass sich die Gemeinde Leopoldshöhe dieses Vorhaben in
dem jetzt vorgestellten Kostenrahmen nicht leisten könne und sie deshalb dem Beschlussvorschlag
nicht zustimmen werde.
BM Schemmel appelliert sodann an die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses, in Anbetracht
der Bedeutung dieses Projektes zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen. Schließlich hätten alle
Fraktionen dafür votiert, das Gebiet auszuweiten. Im Übrigen seien alle Beteiligten bemüht, alle
möglichen Sparpotentiale auszunutzen, um so die Gesamtkosten noch senken zu können.
AM Habicht verweist im Folgenden nochmals auf den Haushaltsplan für das Jahr 2006. Unter
Berücksichtigung der neu hinzugekommenen Gebiete sei eine Ansatzerhöhung auf 3,45 Mio. Euro
denkbar, nicht jedoch auf 4,7 Mio. Euro.
Kämmerer Lange nimmt sodann Stellung zu den Äußerungen der Ausschussmitglieder und weist die
seiner Auffassung nach haltlosen Vorwürfe der AM Habicht und Frau Asemissen zurück. Anschließend
erläutert er, dass er im Haushaltsplan 2006 lediglich 100.000 Euro eingestellt habe. Dieser Betrag sei
notwendig gewesen, damit zum damaligen Zeitpunkt mit der Planung der Maßnahme begonnen werden
konnte. Der Betrag in Höhe von 2,65 Mio. Euro war lediglich Gegenstand des Investitionsprogramms.
Im Übrigen sei das Investitionsprogramm bisher noch nie Gegenstand kontroverser Diskussionen im
Gemeinderat gewesen, so Kämmerer Lange abschließend.
AM Hachmeister erklärt für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nochmals, dass seine Fraktion hinter
diesem Projekt stehe und somit auch die Erhöhung der Kosten mittrage.
AM Fiedler stellt fest, dass das Investitionsprogramm mit seinem Haushaltsansatz zur
Ortskernsanierung in Höhe von 2,65 Mio. Euro die Beratungsgrundlage für die im letzten Jahr
gefassten Beschlüsse dargestellt habe. Wären die jetzt geltenden Zahlen schon damals bekannt
gewesen, so hätte es das Projekt Ortskernsanierung mit der CDU-Fraktion so nicht gegeben.
AM Baltschun verweist sodann auf die Sitzung des Hochbau- und Planungsausschusses, in der
Kämmerer Lange darauf hingewiesen habe, dass er für 2006 keine höhere Summe für die
Ortskernsanierung einstellen konnte, da die übergeordnete Behörde ihre Zustimmung zu dem Haushalt
sonst verweigert hätte. Kämmerer Lange erklärt darauf hin, dass die von AM Baltschun geäußerte
Formulierung von ihm so nicht vorgetragen worden ist, zumal der Haushaltsansatz 2006 in keinem
Zusammenhang mit einer Genehmigungspflicht des Resthaushaltes steht. Im Übrigen habe er immer
darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Betrag in Höhe von 2,65 Mio. Euro nur um eine Schätzung
gehandelt habe, da konkrete Zahlen seinerzeit noch gar nicht genannt werden konnten.
AM Puchert-Blöbaum verweist im Folgenden auf die von der Verwaltung vorgelegte „Gegenüberstellung
der rechnerisch zu erwartenden Kosten, Beiträge und Landesförderung auf Grund konkret ermittelter
Beträge“ und stellt fest, dass sich der verbleibende Gemeindeanteil bei Ausweitung des Projektes
lediglich relativ geringfügig verändert. Anhand einer Folie erläutert TA Oortman sodann die
Kostenschätzungen zur kleinen Lösung - auf der Basis der Flächen vor Durchführung des Wettbewerbs
- und zur großen Lösung – auf der Basis der aktuellen Vorplanung, d. h. inklusive Krentruper Straße
und verlängerter Herforder Straße – sowie der nunmehr einbezogenen Planungskosten.
Im Laufe der weiteren sehr kontroversen Diskussion beharrt AM Habicht darauf, dass der Betrag in
Höhe von 2,65 Mio. Euro bereits im Haushaltsplan 2006 auf der Seite 192 dargestellt wurde. Gemäß
Kämmerer Lange handelt es sich hierbei lediglich um eine entsprechend der Haushaltssystematik
ergänzende Darstellung als Hinweis auf die Fortführung im Investitionsprogramm.
Auf Nachfrage von AM Gräfe stellt Kämmerer Lange sodann fest, dass der nun veranschlagte Betrag in
Höhe von 4,7 Mio. Euro durchfinanziert ist. Ausdrücklich weist er jedoch an dieser Stelle darauf hin,
dass es immer ein unkalkulierbares Restrisiko gebe, da bereits bewilligte Landesmittel nicht immer
zeitnah
zur
Bauausführung
fließen.
In
derartigen
Fällen
fallen
zwangsläufig
Zwischenfinanzierungskosten an, was aber bei Fördermaßnahmen nicht ungewöhnlich (eher sogar die
Regel) ist.
BM Schemmel appelliert sodann nochmals an die Ausschussmitglieder, hier nun zu einer
einvernehmlichen Entscheidung zu kommen. Im Übrigen könne er zusagen, dass in der kommenden
Sitzung des zuständigen Fachausschusses aufgezeigt werde, dass ein Betrag in sechsstelliger Höhe
eingespart werden könne.
Auf Vorschlag von AM Puchert-Blöbaum wird die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses von
19.30 Uhr bis 19.38 Uhr unterbrochen.
Im Anschluss an die Sitzungsunterbrechung gibt AM Puchert-Blöbaum für die SPD-Fraktion bekannt,
dass auch seine Fraktion die Rautenform für das Marktplatzpflaster für unabdingbar hält. Aus diesem
Grunde unterstütze die SPD-Fraktion den Antrag des AM Hachmeister.
AM Fiedler stellt für die CDU-Fraktion fest, dass seine Fraktion den Beschluss nicht mittragen werde,
solange sich die Kosten des Konzeptes weiterhin auf 4,7 Mio. Euro belaufen.
Beschluss:
Der Haupt- und Finanzausschuss beschließt sodann das Gesamtkonzept „Ortskernsanierung
Leopoldshöhe“ unter Berücksichtigung des Antrages der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Dieses Konzept besteht aus
- der Umgrenzung des beschlossenen Sanierungsgebietes (inklusive Krentruper Straße und
verlängerter Herforder Straße),
- dem im Wettbewerb vorgeschlagenen ÖPNV – Konzept,
- und dem vom Büro Lohaus am 21.02.07 vorgestellten Parkplatzkonzept.
Der Ausbau der Verkehrsflächen ist so zu gestalten, dass eine Ausweisung als verkehrsberuhigter
Geschäftsbereich i. S. der Förderrichtlinien möglich ist.
Hinsichtlich der Materialauswahl wird für den Bereich der Gehwege und Parkstände das Pflaster
„Mindener Altstadt“ bzw. „Toledo“ festgelegt. Die Fahrbahnen werden in Asphaltbauweise hergestellt.
Die weitere Materialauswahl (u. a. Lampen, Stadtmöblierung und Bäume etc.) erfolgt im
Fachausschuss, wobei bereits jetzt bezüglich des Pflasters für den Marktplatz die Rautenform
festgelegt wird.
Beratungsergebnis:
- 9 Ja-Stimme(n), 7 Nein-Stimme(n), 0 Enthaltung(en) -