Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
67 kB
Datum
19.07.2011
Erstellt
21.09.11, 06:39
Aktualisiert
23.09.11, 06:38
Stichworte
Inhalt der Datei
Beschluss
der Sitzung
des Rates am 19.07.2011
16
Anregung bzgl. Resolution zur Erweiterung des Phantasialandes (358/2009)
Die Rat der Stadt Erftstadt beschließt nachstehende Resolution:
Resolution
Die Stadt Erftstadt lehnt eine Erweiterung des Phantasialandes über die L 194
(alt: B 51) in den Villewald mit folgender Begründung ab:
1)
Die vom Phantasialand beanspruchte Erweiterungsfläche gehört zu einem
wertvollen, großflächigen Waldgebiet mit 60- bis 80-jährigen Bäumen. Dieses
Waldgebiet erstreckt sich von Brühl bis Erftstadt. Bei einer Umsetzung der
vorgelegten Planung wird die Naherholung u.a. durch verstärkte Verlärmung und
eingeschränkte Zugänglichkeit auch für die Erftstädter Bürgerinnen und Bürger
beeinträchtigt. Aus dieser Sorge heraus haben sich auch viele Erftstädter Bürger an
der Unterschriftenaktion der Bürgerinitiative ,50-tausend Bäume' beteiligt.
2)
Mit einer Inanspruchnahme von Waldflächenjenseits der L 194 ist zu erwarten, dass
der zukünftige Flächenbedarf des Phantasialandes insbesondere dort zu einer
weiteren Reduktion von Waldflächen führt.
3)
Es gibt bereits genehmigte Erweiterungsflächen, die das Phantasialand aber bisher
noch nicht genutzt hat. Vor einer Genehmigung von neuen Flächen sind die bereits
genehmigten Flächenreserven auszunutzen.
4)
Zu den beantragten Erweiterungsflächen liegen Alternativvorschläge vor, die eine
entsprechende Erweiterung des Phantasialandes ermöglichen. Folgt man diesen
Vorschlägen, ist eine umweltverträglichere Lösung möglich.
5)
Der Umweltminister von NRW fordert, den Flächenverbrauch in NRW für Siedlungs-,
Gewerbe- und Straßenbau erheblich zurückzufahren. („Täglich verschwindet in
unserem Land ein gutes Stück Natur. ein Stück unbebauter Landschaft. Auf den
ehemals freien Flächen entstehen Wohnhäuser, Gewerbegebiete und Verkehrsflächen.
Das ist meist notwendig und hat seine Berechtigung. Trotzdem müssen wir umdenken.
Denn die neue Bebauung ist mit der Zerstörung von Natur, Landschaft und dem
unwiederbringlichen Verlust wertvoller Acker- und Weideflächen verbunden. Wohnen,
Arbeiten und Verkehr dürfen in Zukunft nicht mehr so flächenintensiv sein.“ Minister
Uhlenberg im Vorwort auf S. I der Broschüre: „Flächen schützen statt verbrauchen“ Juli
2008.)“
Auch an das Phantasialand ist die Forderung einer flächensparenden Angebotserweiterung zu stellen. Solange dort nicht alle internen Flächeneinsparpotentiale (z.B.
mehrgeschossige Parkplatzlösungen) und die Nutzung bereits genehmigter
Erweiterungsflächen nachweislich ausgeschöpft sind, ist auf der Grundlage der
richtigen, o.g.. Zielvorgaben des Landesumweltministeriums ein Verlust von Natur und
unbebauter Landschaft nicht akzeptabel.
31 Ja-Stimme(n), 19 Gegenstimme(n), 1 Stimmenthaltung(en)
Beschluss der Sitzung des Rates vom 19.07.2011
Seite 2