Daten
Kommune
Bedburg
Größe
14 kB
Datum
08.09.2009
Erstellt
11.11.09, 17:55
Aktualisiert
11.11.09, 17:55
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT Bedburg
Der Ausschussvorsitzende
Beschluss
zur 27. Sitzung des Ausschusses für Struktur und Stadtentwicklung
am Dienstag, den 08.09.2009.
Sitzungsbeginn:
18:00 Uhr
Sitzungsende:
20:49 Uhr
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Betreff
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Bebauungsplan Nr. 56 Bedburg / Siedlungserweiterung Zuckerfabrik
Bedburg "Bedburger Höfe"
-Bauflächen östlich der Erft / Flächennutzungsplan der Stadt Bedburg, 29.
Änderunga) Vorstellung des überarbeiteten Plankonzeptes
b) Aufstellungsbeschluss gem. § 2 Abs. 1 des Baugesetzbuches
Ausschussvorsitzender Heinen begrüßt vom Ingenieurbüro Färber & Partner aus Mainz
Herrn Dipl.-Ing. Färber und bittet um seinen Vortrag.
Herr Färber bedankt sich für die Worterteilung und stellt anschließend den
Ausschussmitgliedern sowie der anwesenden Öffentlichkeit das überarbeitete
Plankonzept mittels einer Powerpoint-Präsentation ausführlich vor.
Anschließend wird durch den Ausschussvorsitzenden der Verwaltungsvorstand der
Zuckerfabrik Jülich AG, Herr Mewis, begrüßt und Gelegenheit zur arrondierenden
Stellungnahme gegeben.
Herr Mewis erläutert kurz und betont die verkehrsgünstige Lage sowie die markt- und
zukunftsorientierte Angebotsplanung.
Durch Herrn Schnäpp wird großes Gefallen an dem Grundkonzept geäußert und die
Nachfrage gestellt, warum die geplante Grundschule entgegen der ursprünglichen
Planung von vor 5 Jahren nunmehr direkt am Einfahrtsbereich der
Haupterschließungsachse dargestellt ist und ob die damit verbundenen Ziel- und
Quellverkehre hinreichend berücksichtigt wurden, da insbesondere die genaue
Positionierung an mehreren Stellen denkbar sei.
Herr Mewis verweist darauf, dass er die Anregung aufnimmt und ferner im Hinblick auf
die fortzuschreibende Schulentwicklungsplanung auf einen prognostizierten Zeitraum
von ca. 5 Jahren ein endgültiger Standort mit der Verwaltung zu finden sein wird. Bei der
vorliegenden Konzeptdarstellung handelt sich um keine endgültige Planung,
insbesondere im Hinblick auf die öffentlichen sowie die Verwaltungsgebäude. Im Zuge
der zukünftigen Detailplanungen besteht genügend Spielraum um bedarfsangepasst
agieren zu können.
Fachbereichsleiter Schmeier erläutert, dass mit dem Plankonzept eine abschnittsweise
Entwicklung möglich ist und eine verfrühte Standortfestlegung nicht unkritisch
anzusehen wäre. Die aktuellen Darstellungen sind als Entwurf zu verstehen, was eine
bedarfsorientierte Planung ermöglicht.
Herr Druch hinterfragt das Plankonzept (auch Stichwort „Hofcharakter“) hinsichtlich der
Vereinbarkeit mit den Bedürfnissen der Bedburger Bürgerinnen und Bürger; überdies
hinsichtlich einer wirtschaftlich vernünftigen Umsetzung. Im Zuge dessen bittet er um
Erläuterung zur Erschließungssituation sowie die angedachte großflächige
Unterkellerung (Tiefgaragen) in Bezug auf die vorhandenen Bodenverhältnisse. Darüber
hinaus erachtet er es als nicht unproblematisch, dass die gesamten Verkehrsströme
zentral über eine Erschließungsachse geleitet werden und so die Grundstücke im
jeweiligen Anfangsbereich besonders stark belastet werden. Abschließend bittet er um
kurze Erläuterung der Niederschlagswasserbeseitigung und der Einsehbarkeit der
privaten Grundstücke durch den dargestellten Aussichtsturm.
Herr Färber gibt erläuternd zur Auskunft, dass hinsichtlich der Akzeptanz vor Ort bzw. in
der Region die nachhaltige Werthaltigkeit des geleisteten Invests sowie das gesteigerte
Energiebewusstsein signifikante Parameter darstellen, die neben der günstigen
Verkehrsanbindung, der Nähe zum Bahnhof und zur Innenstadt sowie der umliegenden
Naherholungsgebiete/Natur eine erfolgreiche Vermarktung des gesamten Areals
versprechen. Hinsichtlich der zeichnerischen Darstellungen der Höfe dürfe man nicht
verkennen, dass diesbezüglich noch Detailplanungen insbesondere zur Gestaltung und
Grüneinbettung zu erarbeiten sein werden, so dass eine spürbare Wohnqualität mit
Aufenthaltscharakter geschaffen wird. Zum Boden gibt er dahingehend Auskunft, dass
dieser sich in einem allgemeinen schlechten Zustand befindet, was den Aspekt zur
großflächigen Unterkellerung bzw. Anlage von Tiefgaragenstellplätzen untermauert.
Der Aussichtsturm könne so gestaltet werden, dass die Einsehbarkeit des Areals
beschränkt wird, um evtl. Interessen der Anwohner zu wahren.
Anfallende Niederschlagswässer sollen nach Möglichkeit schnellstmöglich abgeführt
werden, so dass sich kein regelrechtes Feuchtgebiet entwickelt, in dem es z.B. in den
Sommermonaten zu verstärktem Mückenschlupf kommen kann.
Herr Schnäpp schlägt vor, die angedachte Radwegeverbindung entlang der Erft von
Blerichen in das Stadtzentrum möglichst frühzeitig zu realisieren.
Herr Mewis nimmt den Vorschlag zur Kenntnis und erwidert, dass aufgrund noch
ausstehender Gespräche mit der Unteren Landschaftsbehörde keine diesbezügliche
Zusicherung zum jetzigen Zeitpunkt erfolgen könne, das Anliegen jedoch weiter verfolgt
werde.
Herr Splettstöhser äußert sich dahingehend, dass er gerade im Hinblick auf den
Masterplan Bedburg das Vorhaben für sehr interessant hält. Bei der Weiterentwicklung
der Planung ist in besonderem Maße auf die sich ändernde Marktsituation, gerade in
Bezug auf die demographische Entwicklung, Rücksicht zu nehmen.
Herr Mitter hebt lobend hervor, dass bei der Planung ein zukünftiges Zusammenleben
sowie eine Zusammenführung unterschiedlicher Generationen gefördert wird, nicht
zuletzt aufgrund des Stichworts der Barrierefreiheit, so dass die Umwelt nicht verbaut
sondern zu ihrem Gebrauch geöffnet wird. Diesbezüglich sei dieses Projekt als ideal
anzusehen.
Beschluss der Sitzung des Ausschusses für Struktur und Stadtentwicklung vom 08.09.2009
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Fachbereichsleiter Schmeier ergänzt die Ausführungen auf die Verkehrssituation und
macht darauf aufmerksam, dass unter Anderem als planerische Zielsetzung eine
Verkehrslenkung in die Innenstadt erfolgen soll.
Herr Zöphel begrüßt die planerische Absicht, das Gebiet zumindest von ruhendem
Verkehr weitestgehend frei zu halten und hält es für folgerichtig, anfallende Kfz-Verkehre
möglichst früh abzufangen.
Herr Heinen stellt Einvernehmen bei den Ausschussmitgliedern fest,
Beschlussvorlage folgen zu wollen und bittet um Handzeichen zur Abstimmung.
der
Beschluss:
Zu a) Der Ausschuss für Struktur und Stadtentwicklung nimmt das vorgestellte
Plankonzept zur Kenntnis.
Zu b) Der Ausschuss für Struktur und Stadtentwicklung empfiehlt dem Rat der Stadt Bedburg, den
Aufstellungsbeschluss gem. § 2 Abs. 1 des Baugesetzbuches, in der Fassung der
Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt geändert durch Artikel 4 des
Gesetzes vom 24. Dezember 2008 (BGBl. I S. 3018) für den Bebauungsplan Nr. 56 / Bedburg,
Flächen östlich der Erft (Bedburger Höfe) zu fassen.
Wesentliches Planungsziel dieser Bauleitplanung ist
• unter den aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenverknappung und
demographischem Wandel die Entwicklung einer energetisch nachhaltigen Wohnsiedlung
im Rahmen eines Energie-Plus-Quartiers in Zusammenarbeit mit der DGNB (Deutsche
Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e.V.) zu entwickeln.
• die Ausweisung von Grünflächen entlang der Erft
• die Herstellung einer Radwegeverbindung entlang der Erft von Blerichen in das
Stadtzentrum
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig, 0 Enthaltung(en)
Beschluss der Sitzung des Ausschusses für Struktur und Stadtentwicklung vom 08.09.2009
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