Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
23 kB
Datum
16.10.2017
Erstellt
29.09.17, 09:04
Aktualisiert
29.09.17, 09:04
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ZÜLPICH
BEBAUUNGSPLAN Nr. 11/40C
„INDUSTRIEGEBIET
BEGRÜNDUNG
1
Vorbemerkungen
1.1
Stand des Planungsverfahrens
Der BP 11/40 C umfasst nach den Teilbereichen 11/40 A und 11/40B den dritten Teilbereich des Rahmenplans, den die Stadt Zülpich zur Entwicklung ihres
Gewerbestandortes aufgestellt hat.
1.2
Flächennutzungsplan und bestehendes Planungsrecht
Im rechtswirksamen Flächennutzungsplan der Stadt Zülpich ist für das Plangebiet gewerbliche Baufläche dargestellt. Somit ist der vorliegende Bebauungsplan aus dem Flächennutzungsplan entwickelt.
Unmittelbar an das Plangebiet grenzt im Nordwesten der BP 11/40a und der
BP 11/40B an, wobei der eingrünungssteifen des BP 11/40 B vom Geltungsbereich überlagert wird. Im Südwesten wird der Eingrünungsstreifen des angrenzenden BP 11/28 vom Geltungsbereich überlagert.
1.3
Geltungsbereich
Der Geltungsbereich wird begrenzt:
im Nordosten durch die Parzelle des Wirtschaftsweges,
im Südwesten durch die Bauflächen (nord-östliche Baugrenze) des BP
11/28,
im Südwesten durch die Bauflächen des BP 11/40a.
im Südosten durch die Parzelle Nr. 62.
-
Die genaue Abgrenzung des Plangebietes ist dem Bebauungsplan im
M. 1 : 1.000 zu entnehmen.
1.4
Lage des Plangebietes und Bestand
Das Plangebiet liegt nordöstlich der Ortslage Zülpich. Die Fläche wird z. Zt.
ackerbaulich genutzt.
Der nord-westlich angrenzende Bereich wird durch eine gewerblich-industrielle
Nutzung geprägt.
2
Zielsetzungen
Mit diesem Bebauungsplan werden weitere industrielle Bauflächen ausgewiesen unter Berücksichtigung des bestehenden Gewerbestandortes.
Des Weiteren ist es Zielsetzung, den künftigen Bebauungsplan als einen Bestandteil der Gesamtkonzeption der gewerblichen Flächen im Nordosten von
Zülpich zu sehen.
Außerdem ist vorgesehen, Einzelhandelsbetriebe, die sich ganz oder teilweise
an Endverbraucher richten, einzuschränken, um den Bereich für Gewerbebetriebe zu sichern und die Bemühungen der Stadt Zülpich zur Stärkung ihres
Zentrums nicht zu unterlaufen. Durch die Festsetzungen des Bebauungsplans
wird eine für das im Süden an das Bahngelände angrenzende Wohngebiet
verträgliche gewerbliche Nutzung ausgewiesen.
.
3
Erläuterung der Planinhalte
3.1
Art der baulichen Nutzung
Entsprechend den Darstellungen des Flächennutzungsplans und der Zielsetzung des Bebauungsplans ist für das Plangebiet Industriegebiet - GI dargestellt.
Es ist vorgesehen, mit dem B-Plan eine Gliederung des Gebietes gem.
§ 1 (4) Nr. 2 BauNVO nach Art und Eigenschaften der Anlagen in Hinblick auf
die in südwestlicher Richtung liegenden Wohngebäude auf der Grundlage der
Abstandsliste zum Runderlass des Ministers für Umwelt, Raumordnung und
Landwirtschaft vom 02.04.1998 (MBl. NW. Nr. 43 vom 02.07.1998 S. 744)
vorzunehmen.
Die maßgebliche Wohnbebauung liegt innerhalb des Bebauungsplanes
Nr. 11/10 "Krefelder Straße", der für die an die Bahn angrenzenden Bereiche
Allgemeines Wohngebiet - WA festsetzt.
Industriegebiet – GI
In dem als GI abgegrenzten Bereich werden die Betriebe der Klassen I-III des
Abstandserlasses ausgeschlossen. Dieser Bereich weist für den überwiegenden Teil des Plangebietes einen Abstand von > 700 m zur nächst gelegenen
Wohnbebauung auf. Mit den Festsetzungen werden Betriebe mit einem Störgrad, der der 500 m-Klasse entspricht, zugelassen. Insofern sind erhebliche
Beeinträchtigungen auf das Wohngebiet im Bereich der Krefelder Straße nicht
zu erwarten.
Betriebe, die einen Abstand von mind. 700 m erfordern (Klasse III), sind ausnahmsweise zulässig, wenn im Rahmen der Baugenehmigungsverfahren
nachgewiesen wird, dass hieraus keine Störungen entstehen, die über den
Störgrad der Klasse IV hinausgehen. Des Weiteren ist zu berücksichtigen,
dass das Plangebiet in der Wasserschutzzone III c der Wassergewinnungsanlage Oberelvenich liegt. Innerhalb der Wasserschutzzone ist der Umgang mit
wassergefährdenden Stoffen nicht bzw. nur eingeschränkt zulässig.
Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie Betriebsinhaber
und Betriebsleiter im GI
Wie im § 9 (3) Nr.1 BauNVO dargelegt, sind Wohnungen ausnahmsweise zulässig. Es ist jedoch der Nachweis zu führen, dass durch entsprechende Maßnahmen in den Schlafräumen ein Innenraumpegel von nachts 35 dB(A) eingehalten wird. In Industriegebieten sind Wohnungen nur ausnahmsweise und für
einen bestimmten, in der BauNVO bezeichneten Personenkreis zulässig. Hieraus ergibt sich die Verpflichtung, bei der Inanspruchnahme der Ausnahmeregelung passive Maßnahmen gegen Lärmimmissionen durchzuführen, damit
der Charakter des Gebietes gewahrt und die zulässige Nutzungen nicht über
Gebühr eingeschränkt werden. Auf Grund der bisher vorliegenden Ergebnisse
der Lärmwirkungsforschung, so u. a. „Klosterkötter- Grenzwerte und Richtwerte“ ist davon auszugehen, dass ein Innengeräuschpegel von 30-35 dB(A)
nachts im schlafgünstigen Bereich eines durchschnittlich Lärmempfindlichen
liegt.
Beschränkungen für Einzelhandelsbetriebe im GI
Des Weiteren sind Einzelhandelsbetriebe sowie Verkaufsstellen für Handwerksbetriebe und andere Gewerbebetriebe, die sich ganz oder teilweise an
Endverbraucher wenden, nur eingeschränkt zulässig. Diese Festsetzung erfolgt im Hinblick auf die Bemühungen der Stadt Zülpich zur Stärkung des Zentrums, die ohne diese Festsetzung unterlaufen würde.
3.2
Maß der baulichen Nutzung
Das Maß der baulichen Nutzung wird durch die Grundflächenzahl, GRZ, und
die Höhe baulicher Anlagen begrenzt.
Die GRZ ist mit 0,8 entsprechend den Obergrenzen der BauNVO ausgewiesen. Sie erlaubt eine flexible Grundstücksausnutzung.
Im Hinblick auf mögliche Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes wurde die
Höhe der baulichen Anlage auf 175 m ü NN (Normal Null), das entspricht ca.
17-21 m über Gelände, beschränkt. Im BP 11/40 C ist die gleiche Höhenfestsetzung, wie in den BP 11/40 A und B ausgewiesen.
Ausnahmsweise sind Überschreitungen für Schornsteine, Ableitungsvorrichtungen und untergeordnete Dachaufbauten zulässig. Diese Festsetzung orientiert sich an den technischen Erfordernissen. Eine pauschale Anhebung der
zulässigen Höhe der baulichen Anlagen hätte eine wesentliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes zur Folge.
3.3
Bauweise und überbaubare Grundstücksflächen
Auf die Festsetzung einer Bauweise wird verzichtet, um die Nutzung des Industriegebietes in Bezug auf die Baumöglichkeiten nicht einzuschränken.
Die überbaubaren Grundstücksflächen werden ausschließlich durch Baugrenzen festgesetzt. Sie wurden so bemessen, dass eine individuelle und funktionsgerechte Gestaltung der Baukörper ermöglicht wird.
3.4
Verkehrsflächen
Das Plangebiet ist über den vorhandenen Anschluss im Bereich des 11/40a
an die B 265 an das überörtliche Straßennetz angebunden.
Die Stadt Zülpich beabsichtigt, möglichst große zusammenhängende Industrieflächen zu schaffen. Eine kleinteilige Erschließung des Plangebietes ist daher zunächst nicht vorgesehen.
3.5
Wasserschutzzone
Das Plangebiet liegt in der geplanten Wasserschutzzone III c der Wassergewinnungsanlage Oberelvenich.
Hieraus können sich im Einzelfall neben der Ableitung der stark verschmutzten
Niederschlagswässer in die Kanalisation technische Maßnahmen ergeben, die
im Rahmen der Baugenehmigung abschließend geprüft werden.
Siehe auch Punkt 3.10
4
Ökologische Belange
Zum Bebauungsplan wird zur Offenlage gem. § 3 Abs. 2 BauGB ein Umweltbericht mit integrierter Eingriffs/Ausgleichbilanzierung sowie eine Artenschutzprüfung erarbeitet.
5
Entwässerung
Die Entwässerung des Plangebietes erfolgt im Trennverfahren. Das Niederschlagswasser wird in einer überwiegend in den Verkehrsflächen verlegten
Regenwasserkanalisation gesammelt und nach einer geeigneten mechanischen Vorbehandlung (Absetzbecken; Regenklärbecken) in einer weitergehenden Reinigungsstufe (Retentionsbodenfilter) behandelt. In einem nachgeschalteten Regenrückhaltebecken werden die über die geplante
Einleitungsmenge in den Fitschgraben hinausgehenden Niederschlagswasserabflüsse zwischengespeichert. Mit der Ableitung des Niederschlagswassers
in den Fitschgraben wird dem § 51a LWG-NW nach einer ortsnahen Niederschlagswasserbeseitigung entsprochen.
Das Schmutzwasser aus dem Plangebiet wird gemeinsam mit dem stark verschmutzten Niederschlagswasser in einer in den Verkehrsflächen verlegten
Schmutzwasserkanalisation gesammelt und der bestehenden Kanalisation zugeleitet. Über die bestehende Kanalisation wird das Schmutzwasser dann zur
Kläranlage Bessenich abgeleitet.
Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens erfolgt parallel die Sicherstellung
eines Ausbaus des Fitschgrabens, damit die zusätzlichen Niederschlagswassermengen kontrolliert abgeführt werden können. Zusätzlich wird unmittelbar
neben der B 265 das o.g. Regenrückhaltebecken erforderlich, das von der
Dimensionierung her das Niederschlagswasser der Bebauungsplangebiete
11/40 B, 11/28 und 11/40 c aufnehmen muss.