Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
383 kB
Datum
13.12.2017
Erstellt
06.11.17, 12:01
Aktualisiert
06.11.17, 12:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 1 zur V 375/2017
Zwischenberichte zu den Projekten der DemografieInitiative 2017
1.) Handlungsfeld Bildung
Rucksack-Kita - "Wir sprechen eine Sprache"
Hintergrund:
Rucksack-KiTa ist ein Projekt zur Sprachförderung der Kinder und Stärkung der
Erziehungskompetenz der Eltern in Kindertagesstätten. Das Projekt richtet sich vorrangig an
Kinder und Familien mit Migrationshintergrund. Mittlerweile wird dieses Programm aber
auch Familien und Kindern deutscher Herkunft angeboten, wenn eine Sprachförderung
angezeigt ist. Zu Hause erfolgt die Förderung der Muttersprache durch die Eltern, in der Kita
die Förderung der Zweitsprache Deutsch durch die Erzieherinnen.
Die Mütter treffen sich einmal in der Woche in der Kindertageseinrichtung und bekommen
Tipps, Informationen und Material für die Förderung des Kindes in der Muttersprache zu
Hause. Zeitgleich werden die Themen welche zu Hause in der Muttersprache behandelt
werden, in der KiTa in der deutschen Sprache aufgegriffen. Die Förderung der
Muttersprache und der deutschen Sprache erfolgt durch verschiedene Aktionen und Spiele
und "learning by doing". Eine Mutter wird als Elternbegleiterin ausgebildet und geschult, um
die Elterngruppe selbst zu leiten. In den Elterngruppen werden neben Möglichkeiten der
Sprachförderung auch Erziehungsthemen besprochen und diskutiert. Bei Bedarf kann ein
Input durch eine Erzieherin oder eingeladene Experten erfolgen.
Die Erfahrung zeigt, dass auch Eltern deutscher Herkunft von dem Rucksackprojekt
profitieren können und wollen. Diese Eltern fördern ihre Kinder zu Hause in der deutschen
Sprache und bekommen Ideen und Anregungen, warum und wie Sprachförderung in
Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte funktionieren kann. Des Weiteren hat das
Rucksackprogramm positive Auswirkungen auf die interkulturelle Öffnung der Einrichtungen.
Das Rucksackprogramm ist auf die Dauer eines KiTa-Jahres angelegt. Erfahrungsgemäß
besuchen KiTa-Eltern die Rucksackgruppe über mehrere Jahre, bis das Kind die KiTa
verlässt. Die Aufgaben und Materialien werden dabei dem Entwicklungsstand des Kindes
angepasst.
Sachstand:
Das Rucksackprojekt wurde ab dem Kindergartenjahr 2011/2012 bis zum Ende des
Kindergartenjahres 2014/2015 jährlich in 3 Einrichtungen durchgeführt:
Familienzentrum Nilpferd, Euskirchen
Städtisches Familienzentrum Stotzheim, Euskirchen-Stotzheim
AWO Familienzentrum Regenbogen, Mechernich
Im Ausweitungsprojekt wurden ab dem Kita-Jahr 2014/15 zwei neue Einrichtungen
gewonnen, die die "Rucksack-Kita" umsetzen.
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AWO KiTa, Frauenbergerstraße in Euskirchen
Familienzentrum Kiefernweg, Euskirchen
Im Kindergartenjahr 2015/2016 wird das Rucksackprojekt in 4 Kindertagesstätten
durchgeführt und zwar:
Familienzentrum Nilpferd, Euskirchen
AWO Familienzentrum Regenbogen, Mechernich
AWO KiTa, Frauenbergerstraße in Euskirchen
Familienzentrum Kiefernweg, Euskirchen
Ab dem Kindergartenjahr 2017/2018 kamen drei neue Kindertagesstätten dazu:
AWO Familienzentrum Roggendorf
Städtisches Familienzentrum Blayerstraße, Zülpich
Städtische Kindertageseinrichtung Kölner Straße, Euskirchen
Somit beteiligen sich derzeit insgesamt 7 Kindertagesstätten am Rucksack Programm.
2017 wurden die Familienzentren Kiefernweg und Frauenbergerstraße in Euskirchen über
die DemografieInitiative gefördert. Ebenfalls finanziell gefördert wurde eine 2tägige Schulung
aller Rucksack-KiTa beteiligten (Erzieherinnen und Elternbegleiterinnen).
Die Einrichtungen Mechernich Zentrum (ehemals Regenbogen) und Nilpferd e.V., werden
über den Haushalt der Abteilung Jugend und Familie des Kreises gefördert.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 2.956,00 €
Ausgaben: 2.181,06 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 774,94 €
Durch die drei neu dazugekommenen Einrichtungen belaufen sich die tatsächlichen
Ausgaben bis 31.12.17 auf insgesamt 4.645,06€. Die Differenz zum für 2017 bestehenden
Mittelansatz wird von der Abteilung Jugend und Familie übernommen.
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 0,00 €
Rucksack-Grundschule
Hintergrund:
„Rucksack Schule“ ist ein Programm zur Elternbildung und Sprach(-en)förderung. Das
Programm richtet sich an Kinder nicht deutscher Erstsprache im Grundschulalter, deren
Eltern und an die Grundschulen, welche von diesen Kindern besucht werden.
Erfahrungsgemäß wirkt es einerseits in die Familien andererseits in die Klassen und das
System Schule hinein und beeinflusst hier wie da den Umgang miteinander.
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Ziel des Projekts ist die durchgängige sprachliche Bildung sowohl in der Herkunftssprache
wie auch in der Förderung der deutschen Sprache unter besonderer Berücksichtigung der
Schriftsprache.
„Rucksack Schule“ ist ein Elternbildungsprogramm, in dem die Eltern erfahren, wie sie ihre
Kinder in der allgemeinen und schulischen Entwicklung zu Hause optimal fördern können.
Die Gruppen werden von Müttern unterschiedlicher Herkunft besucht, deshalb ist die
Gruppensprache Deutsch. Die Mütter nutzen sehr gerne diese Möglichkeit, ihre
Deutschkenntnisse hier zu erweitern und dies auch in den gemeinsamen Übungen mit dem
Kind zu Hause fortzusetzen.
Durch die Teilnahme an der Rucksackgruppe werden Mütter besser in das Schulleben
eingebunden, beteiligen sich aktiv an Veranstaltungen der Schule und finden besseren
Zugang zum deutschen Bildungssystem, welches sich zum Teil erheblich von den
Bildungssystemen anderer Länder unterscheidet.
Die Grundschulen erhalten mit „Rucksack Schule“ ein Angebot zur mehrsprachigen und
interkulturellen Unterrichts- und Schulentwicklung, das auf Wertschätzung und Anerkennung
von Vielfalt, Ressourcen und Kompetenzen beruht und im Schulprogramm festgeschrieben
wird.
Sachstand:
Das Programm konnte bis zum Schuljahr 2016-17 an drei Grundschulen installiert werden:
Katholische Grundschule Mechernich (2014-2016),
Gemeinschaftsgrundschule Weststadt (2015-2018),
Gemeinschaftsgrundschule Nordstadt (ab Januar 2017)
Die Grundschule an der Hardtburg in Euskirchen Stotzheim beendete mit dem Ende des
Schuljahres 2015-16 ihre Zusammenarbeit mit Rucksack. Grundsätzlich besteht
perspektivisch wieder Interesse an der Einrichtung einer neuen Gruppe.
In der katholischen Grundschule Mechernich nahmen im Schuljahr 2016-17 sechs Mütter
russischer Herkunft und Sprache, eine Mutter bulgarischer Herkunft und Sprache und eine
Mutter kurdischer Herkunft und Sprache am Programm mit ihren Kindern teil. Die Gruppe
unterstützte verschiedene Schulaktivitäten, wie den Tag der offenen Tür oder das
Sommerfest. Inhaltlich arbeiteten die Mütter zu den Themen Herbst, Winter, Feiertage,
Karneval, Zootiere, Ostern, Einkaufen und Natur/Umwelt/Müll.
Neun Kinder bekamen eine Urkunde für ihre erfolgreiche Teilnahme am Programm.
Seit dem Schuljahr 2016-17 wird die Rucksack-Gruppe an der KGS Mechernich von der
Kommune kofinanziert. Das Honorar für die Elternbegleitung stellt die Kommune zur
Verfügung. Materialkosten, Kosten für Fortbildung, Coaching und weitere Sachkosten
übernimmt die Demographie-Initiative.
Seit August 2015 nimmt die Gemeinschaftsgrundschule Weststadt am Rucksackprojekt
teil. Das zurückliegende Schuljahr war für das Programm Rucksack in der Weststadtschule
aufgrund des Wechsels von Verantwortlichkeiten ein spannendes. Die Zusammenarbeit der
neuen Kontaktlehrerin und Elternbegleiterin wird den Neustart des Programms an der
Weststadtschule erfolgreich gestalten.
An der Rucksackgruppe der Weststadtschule nahmen seit Januar zwei Mütter aus Polen und
eine aus der Türkei teil.
Zwei Kinder bekamen eine Urkunde für ihre erfolgreiche Teilnahme am Programm.
Seit Januar 2017 nimmt auch die Gemeinschaftsgrundschule Nordstadt am Rucksack
Programm teil. Die Elternbegleiterin ist erfolgreich mit vier Müttern arabischer und
rumänischer Herkunft und Sprache gestartet. Die Gruppe der Mütter unterstützte zwei
Schulveranstaltungen, das Schulfest und das Sportfest. Darüber hinaus war die Gruppe sehr
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umtriebig, so dass das Programm bereits bei vielen Eltern und Lehrkräften bekannt ist.
Inhaltlich befassten sie die Mütter mit den Themen Ostern, Natur/Umwelt/Müll und
Einkaufen. Die Elternbegleiterin gab praktische Hinweise zu den Abläufen in Schule und
OGS und erklärte den Müttern einige Regeln, wie die Entschuldigung von Kindern oder wie
ein Entschuldigungsschreiben aussehen soll.
10 Kinder bekamen eine Urkunde für ihre erfolgreiche Teilnahme am Programm.
Zum Schuljahresende werden den teilnehmenden Müttern und Elternbegleiterinnen in einer
gemeinsamen Feierstunde Urkunden für ihr Engagement verliehen.
Begleitung und Austausch
Insgesamt konnten vier Kooperationstreffen angeboten werden. Diese fanden gemeinsam
mit den Beteiligten am Rucksack Kita und Rucksack Schule Programm statt.
Die Gruppe der Elternbegleiterinnen Schule trifft sich regelmäßig einmal im Monat zum
Coaching. Hier werden die Themen für die Müttergruppe bearbeitet, Informationen
ausgetauscht, sich kollegial beraten und Ideen für die Umsetzung des jeweiligen Themas in
der Müttergruppe besprochen.
Neben den monatlichen Reflektionstreffen der Elternbegleiterinnen im Programm Rucksack
Schule werden fortlaufend Qualifizierungen angeboten, welche den Elternbegleiterinnen wie
auch den Lehrkräften Handwerkszeug für die gemeinsame Arbeit im Programm geben soll.
Themen sind hier neben der Arbeit mit den Materialien unter anderem Didaktik und Methodik
Erwachsenenbildung, interkulturelle Sensibilisierung, Vielfalt und Mehrsprachigkeit sowie
Literacy.
Im Frühjahr 2017 hat eine Fortbildungsveranstaltung im Kreishaus zu Vielfalt in Kinderund Jugendmedien stattgefunden, die vom Verband binationaler Familien und
Partnerschaften während des Projekts „Bilder im Kopf“ angeboten wird. Die Veranstaltung
war sehr gut besucht. Es kamen interessierte Mütter aus den Gruppen aber auch Lehrkräfte
und Fachkräfte aus den Kitas.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 12.000,00 €
Ausgaben: 6.974,97 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 5.025,03 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 0,00 €
Für das erste Halbjahr 2018 wurde bereits zur Fortführung des begonnenen Schuljahrs ein
Beschluss zur Mittelbereitstellung über das Sachkonto Demografie gefasst.
Chancengleichheit von Anfang an (Broschüre)
Hintergrund:
In Ergänzung zu der von der Abt. Jugend und Familie angebotenen dreitägigen Fortbildung
"Vielfalt- Chancen und Herausforderungen in der täglichen KiTa-Arbeit" wurde ein
Handlungsleitfaden erarbeitet.
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Thematisch befasst sich der Leitfaden mit den vielfältigen Lebensformen, Biografien und
Herausforderung der Kinder und Eltern, denen Fachkräfte in ihrer täglichen Arbeit begegnen.
Ziel des Handlungsleitfadens ist zum einen die Sensibilisierung für Lebenssituationen wie
Armut, Migration und veränderte Familienformen, zum anderen beinhaltet der Leitfaden
zahlreiche konkrete Tipps und Anregungen für die Elternzusammenarbeit und den
pädagogischen Alltag mit den Kindern. Dadurch sollen gerechte Bildungs- und
Lebenschancen von Anfang an unterstützt und gefördert werden, indem die Fachkräfte
Anregungen und Impulse für ihre Arbeit erhalten.
Die Broschüre wird allen Kindertagesstätten im Kreis zur Verfügung gestellt. Eventuell wäre
dies auch für Grundschulen/Lehrer interessant.
Viele der Tipps und Anregungen des Leitfadens resultieren aus Gesprächen und Interviews
mit den hiesigen Kita- Fachberatungen und Familienzentren worden.
Sachstand:
2016 wurde entschieden die Broschüre nicht in Papierform herauszubringen, sondern als
interaktive PDF- Datei, so dass die Einrichtungen direkt damit arbeiten können. Anhand der
Datei kann eine Selbstevaluation sowie ein Maßnahmenplan vorgenommen werden.
Die Überlegung Flyer zur Info der Einrichtungen herauszugeben konnte bis dato nicht
umgesetzt werden, wird aber weiter verfolgt.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 500,00 €
Ausgaben: 0,00 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 0,00 €
Durch einen bevorstehenden Stellenwechsel innerhalb der Abteilung kann das Vorhaben bis
31.12.2017 nicht mehr realisiert werden.
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 500,00 €
PIDES Senioren-Mentoring für den Berufseinstieg
Hintergrund:
Auch wenn die demographische Entwicklung und die aktuelle Situation auf dem
Ausbildungsmarkt jungen Menschen viele Chancen bieten, gibt es immer noch eine
relevante Anzahl Jugendlicher für die Hürde von der Schule ins Berufsleben zu hoch ist oder
die die Ausbildung abbrechen. Auch junge Geflüchtete sehen sich oft vor einer ungewissen
Perspektive.
Um hier die Lücke zwischen Herkunft und Zukunft zu schließen, unterstützen engagierte
Seniorinnen und Senioren im Projekt PIDES ehrenamtlich diese jungen Menschen in vielen
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Bereichen und versuchen, die Hindernisse auf dem Weg in den Beruf gemeinsam zu
beseitigen.
Die Jugendlichen benötigen Hilfe bei schulischen und sprachlichen Defiziten sowie vor
Bewerbungssituationen; für sie müssen sinnvolle Praktika und passende Ausbildungsplätze
gefunden werden – am meisten brauchen sie aber eine individuelle persönliche
Unterstützung auf der informellen Ebene, eine Person, die sich (unentgeltlich) für sie
interessiert, sie ermutigt, ihre Fähigkeiten erkennt, an den Defiziten mitarbeitet und das
Selbstwertgefühl stärkt.
Die ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren sind Vorbild und stärkende Begleitung und
profitieren ebenfalls: Durch den Kontakt zu den jungen Menschen, durch Austausch,
Qualifizierung und Zusammenarbeit mit Hauptamtlichen auf Augenhöhe. Ein
generationenübergreifender Dialog wird initiiert, der den Tendenzen zu isolierten
Lebenswelten der Generationen entgegenwirkt. Berufliche Realität wird in die Schule
getragen und die Ressourcen der Älteren werden genutzt.
Sachstand:
Über die kollegiale Zusammenarbeit mit den AWO-Kolleginnen und -Kollegen an den
Berufskollegs in Euskirchen und Kall werden viele der Jugendlichen ins Projekt vermittelt.
Sie kommen mehrheitlich aus den Klassen der Ausbildungsvorbereitung und den
Internationalen Förderklassen. Einige sind aber auch bereits in Ausbildung und drohen
diese abzubrechen.
Um dies zu verhindern, kümmert sich z.B. eine ehemalige Vermessungsingenieurin mit
gutem Erfolg um Auszubildende aus der Klasse der Dachdecker.
In diesem Jahr haben auch die Anfragen zur Unterstützung von unbegleiteten
minderjährigen Flüchtlingen zugenommen. Aktuell sind ebenfalls an der Matthias-HagenFörderschule und der Georgschule in Euskirchen ehrenamtliche Mentoren bzw. Mentorinnen
eingesetzt.
Die Aufgaben der Projektkoordination beinhaltet u.a.
Vermittlung und kontinuierliche Begleitung der Mentoren-Tandems
Offene Austauschtreffen, die in der Regel monatlich angeboten werden
Gesamttreffen (bisher) im Februar und September 2017
Vorbereitung des Seminars "So motiviere ich im Erstgespräch"
Simulierte Bewerbungsgespräche mit Schülerinnen und Schülern der Ausbildungsvorbereitung am Thomas-Eßer-Berufskolleg im Mai 2017
Zum Teil Nutzung & Kommunizierung des Angebots der Veranstaltungen des KoBIZ
Teilnahme an den Veranstaltungen des Netzwerk Ausbildungspaten-Projekte NRW
im Mai, Oktober und November 2017
Zu Beginn des Jahres 2017 waren 20 Ehrenamtliche im Projekt aktiv. Aus Krankheits- oder
Altersgründen reduzierte sich die Zahl der Aktiven auf aktuell 15. Dennoch konnten dieses
Jahr bisher 29 Jugendliche betreut werden. Ein großer Teil von ihnen hat eine
Zuwanderungsgeschichte. Viele der Jugendlichen konnten signifikante Fortschritte in ihrer
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Schullaufbahn erreichen, einige haben ihre Ausbildung nicht abgebrochen, bzw. erfolgreich
durchlaufen. Auch drei Flüchtlinge, die noch nicht lange in Deutschland sind, konnten durch
die sehr engagierte Unterstützung seitens der Mentor*Innen eine Ausbildung beginnen und
werden zum Teil weiter unterstützt.
Die Lücke, die durch das Ausscheiden einiger langjähriger Ehrenamtlichen entstanden ist, ist
schwierig zu schließen.
Die bisherigen Aktivitäten
ein größerer Pressebericht
die Erstellung und Verteilung neuer Flyer
der verstärkte Kontakt zum Forum Ehrenamt & zur Koordination Ehrenamt innerhalb
des KoBIZ
waren bisher noch nicht sehr erfolgreich. Über die Kontakte von Ehrenamtlichen und
kooperierendem Lehrpersonal zu Betrieben und Innungen werden verstärkte Anstrengungen
zur Akquise weiterer engagierter Bürger und Bürgerinnen unternommen, um den
zunehmenden Anfragen nachkommen zu können.
Mittelverwendung:
Mittelansatz:
15.000,00 €
Ausgaben:
10.072,73 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017:
13.253,27 €
Ausgaben insgesamt:
(fehlende Mittel konnten über Spenden akquiriert werden)
23.326,00 €
0,00 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018:
Nicht nötig, da die 15.000 Euro im Jahr 2017 verausgabt werden können.
2.) Handlungsfeld Integration
Wegweiser für Migrantinnen und Migranten
Hintergrund:
Die Broschüre „Wegweiser für Migrantinnen und Migranten“ bietet neu zugewanderten
Menschen mit Migrationshintergrund im Kreis Euskirchen eine erste Orientierung und
Hinweise auf die wichtigsten Anlaufstellen. Neben einer deutschen Ausgabe Ende 2014 ist
der Wegweiser seitdem nach und nach in mehreren Sprachen erschienen. Die Auswahl der
Sprachen richtet sich nach dem Bedarf im Kreisgebiet. Der Wegweiser ist Teil der
Integrationsarbeit und einer Willkommenskultur im Kreis Euskirchen und soll
Benachteiligungen vermeiden und Integration fördern. Die Broschüre ist ein
Kooperationsprojekt mit der Integrationsagentur des DRK Kreisverband Euskirchen.
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Inhalt des Wegweisers:
Kontaktdaten Ausländerbehörde, Migrations- und Flüchtlingsberatungsstellen, Anbieter
Integrations- und Deutschkurse, Beratungsstellen zu Kinder, Jugend und Familie,
Sozialberatungsstellen, Frauenberatungsstellen, Schwangerschaftsberatungsstellen, Stadtund Gemeindeverwaltungen, Arbeitsagentur und Jobcenter, Tafeln, Kleiderkammer und
Möbellager, Polizei und Krankenhäuser mit Notfallnummern.
Sachstand:
Nachdem 2014 der erste Wegweiser auf Deutsch erschienen ist, konnten 2015 bis 2016 die
Wegweiser in Türkisch, Russisch, Englisch, Französisch, Arabisch, Kurdisch, Albanisch,
Serbisch, Tigrinisch (Eritrea), Persisch und Paschtunisch (Afghanistan) umgesetzt werden.
Die Sprachen Deutsch, Arabisch, Türkisch, Französisch und Russisch wurden teilweise
mehrmals neu aufgelegt. Die Wegweiser sind in der Regel mit 2.000 Stück pro Sprache
gedruckt worden.
Die Übersetzungen ins Englische, Französische und Türkische sind innerhalb des KoBIZTeams erfolgt. Für die anderen Sprachen wurden teilweise muttersprachliche Ehrenamtliche
angefragt und mit der Übersetzung betraut. Für die Übersetzungen wurden
Aufwandsentschädigungen gezahlt.
Ende
des
Jahres
erfolgt
noch
die
Neuauflage
von
Persisch
und
Deutsch.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 3.174,19 €
Ausgaben: 443,68 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 650,00 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 0,00 €
SmiLe Sprachpaten
Hintergrund:
Im Projekt SmiLe engagieren sich Ehrenamtliche ab 15 Jahren in einer Patenschaft für neu
zugewanderte SchülerInnen. Nach einer Einführungsschulung werden sie einem Patenkind
in einem Kindergarten oder einer Schule nach Wunsch vermittelt.
Mit diesem Patenkind spielen, erzählen, singen, lesen die SmiLies mindestens einmal in der
Woche für eine Stunde. Damit verbessern sie die sprachlichen Kenntnisse ihrer Patenkinder,
unterstützen Schulen in ihrem Bildungsauftrag und erweitern ihre eigene interkulturelle
Kompetenz.
Sachstand:
Im März und August haben viermodulige Einführungsveranstaltungen stattgefunden.
Insgesamt wurden 45 neue erwachsene Ehrenamtliche geschult und an Schulen und
Kindergärten im gesamten Kreis vermittelt. Im Februar wurden 28 OberstufenschülerInnen
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des Frankengymnasium Zülpich geschult und an Gymnasium, Hauptschule, Grundschule
und Kindergarten in Zülpich vermittelt.
Im Laufe des Oktobers gibt es Informationsveranstaltungen für neue Interessierte aus der
Oberstufe in den Gymnasien Emil-Fischer, Marienschule (beide Euskirchen),
Frankengymnasium (Zülpich) und Sankt-Michael-Gymnasium (Bad Münstereifel). Aus der
Oberstufe des Gymnasiums am Turmhof (Mechernich) haben sich 26 Interessierte gemeldet,
für die Anfang November zwei Schulungstage angeboten werden. Die zentrale Schulung
aller interessierten OberstufenschülerInnen aus Euskirchen, Zülpich und Bad Münstereifel
wird am 24.11.ganztags im Kreishaus stattfinden. Im November startet eine neue
Einführungsreihe für Erwachsene. Fünf Austauschtreffen haben bereits stattgefunden. Dazu
kamen in der Regel 25-30 SmiLies. Ein weiteres Austauschtreffen findet im November statt.
Momentan sind etwa 200 SmiLies aktiv. Ihre Tätigkeit garantiert die Erreichung der
gesteckten Ziele.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 6.000,00 €
Ausgaben: 3.599,74 €
Zu erwartende Ausgaben bis 13.12.2017: 2.000,00 € (Catering für Module und
Austauschtreffen, Honorar Referentin)
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 400,26 €
Ehrenamtskoordination
Hintergrund:
Vielen
EhrenamtlerInnen
fehlen
Hintergrundinformationen
zu
den
Unterstützungsmöglichkeiten und benötigen auch Reflektion ihrer eigenen Arbeit. In einer
Info-Reihe sollen daher grundsätzliche Informationen von Fachleuten, die nach den
Vorträgen noch für Rückfragen zur Verfügung stehen, geboten werden. Die Reihe soll eine
Hilfe für die Alltagsbewältigung und die helfende Praxis sein. 2017 wird verstärkt
ehrenamtliches Engagement durch Begleitung, Austausch und psychosozialer Unterstützung
intensiver angeboten.
Seit 2015 wird die Info-Reihe in Kooperation mit dem Caritasverband Kreisdekanat
Euskirchen und seit 2016 zusätzlich mit dem Caritasverband Region Eifel durchgeführt.
Der Kooperationspartner Caritas Euskirchen hat das Katholische Bildungswerk Euskirchen
um Kostenübernahme gebeten. Das Bildungswerk gewährt einen Zuschuss von 50 EUR pro
Veranstaltung.
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Sachstand:
Im 1. Halbjahr wurden 10 Veranstaltungen durchgeführt:
März: -Arbeitsmarktzugang für Geflüchtete
-Rückkehr von Geflüchteten
-Interkulturelle Sensibilisierung und Kommunikation (Workshop)
April: -Filmvorführung: syrisches Flüchtlingsdrama „Meine Heimat“
-Asylrecht im Umbruch Teil 1
Mai:
-Asylrecht im Umbruch Teil 2
-Flucht und Sucht
Juni:
-Afghanistan
-Aleppo und Damaskus
Juli:
-Salafismus
Durchschnittlich haben 20 BesucherInnen pro Veranstaltung an der Info-Reihe
teilgenommen. Veranstaltungsorte waren in der Regel das Pfarrzentrum der
Kirchengemeinde St. Martin in Euskirchen und das Caritaszentrum für Geflüchtete in
Euskirchen. Alle Räume standen kostenfrei zur Verfügung.
Für das 2. Halbjahr wurden weitere 9 Veranstaltungen geplant, von denen schon drei
durchgeführt wurden. Zwei Veranstaltungen werden in Schleiden stattfinden.
September:
-Argumente gegen Stammtischparolen (Workshop)
-Gewalt in Gottes Diensten – Verhältnis von Religion u. Gewalt
Oktober:
-Erzählcafé „Neuanfang“
-Auf Augenhöhe (Workshop)
November:
-Salafismus
-Afghanistan
-„Zurück in die Armut“
Dezember:
-Frieden im Nahen Osten
-Interkultureller Musikabend
Weitere in 2017 geplante und bereits vorbereitete Veranstaltungen konnten nicht
durchgeführt werden und sollen im Frühjahr 2018 stattfinden. Die dafür notwendigen Mittel
sollen übertragen werden.
In beiden Halbjahren wird mit weiteren Kooperationspartnern (DRK Integrationsagentur,
AWO Euskirchen, Flüchtlingsseelsorge Bistum Aachen) Begleitung, Austausch und
psychosoziale Unterstützung für ehrenamtliches Engagement intensiver angeboten.
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Der Projektteil „Schulung und Begleitung von ehrenamtlichen Übersetzungshelferinnen und helfern“ wurde über andere Fördermittel finanziert.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 5.200,00 €
Ausgaben: 1.146,47 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 1.000,00 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 1.500,00 €
Interkulturelle Woche
Hintergrund:
Ziel der Interkulturellen Woche ist die Begegnung unterschiedlicher Menschen zum Abbau
von Ängsten und zur Schaffung von Verständnis. Diesem Ziel sollte 2017 durch die
Veranstaltung eines Interkulturellen Festes sowie durch weitere Angebote nahegekommen
werden. Die 3. Interkulturelle Woche im Kreis Euskirchen fand 2017 unter dem Motto „Vielfalt
verbindet“ statt.
Innerhalb der Interkulturellen Woche sollen Religionsgemeinschaften, Vereine
(Sportvereine), Wohlfahrtsverbände, Städte und Gemeinden, Schulen…etc. Aktionen,
Diskussionen für alle Bürgerinnen und Bürgern mit und ohne Migrationshintergrund anbieten.
Diese Angebote können z.B. interkulturelle Sportangebote, interkulturelles Kochen,
bildnerisches Gestalten, interreligiöse Andachten oder ökumenische Gottesdienste sein.
Zur Abstimmung der Angebote und für Kooperationen bildet sich eine Planungsgruppe.
Beim ersten Planungstreffen für 2017 wurde die Veranstaltung eines großen interkulturellen
Festes zur Begegnung von Menschen jeglichen Alters mit und ohne Migrationshintergrund
gemeinsam mit mehreren Kooperationspartnern (u.a., DRK, Caritas Eifel, Caritas
Euskirchen, ev. Kirche Blankenheim, JMD, Kreismedienzentrum) angestrebt.
Hier ist eine kurze Projektbeschreibung samt Zielsetzung zu formulieren.
Sachstand:
Das Programm im Kreis Euskirchen ist im Vergleich zum Vorjahr auf 18 Veranstaltungen
gewachsen. Im Kreisgebiet fanden zum Beispiel statt:
Interkulturelles Fest in Mechernich, Interreligiöse Andacht in Kall und Blankenheim,
Schulkino in Euskirchen, Vortrag Islam in Schleiden, Mehrsprachige Einführung in die
Bibliotheksnutzung in Euskirchen, Film „Meine Heimat“ in Vogelsang, Klezmerkonzert in
Euskirchen, Ausstellung Pro Asyl in Mechernich.
Die Veranstaltungen wurden ab April in Kooperation mit Trägern der freien Wohlfahrtspflege
im Kreis Euskirchen (DRK, Caritas Eifel, Caritas Euskirchen) sowie weiteren
Netzwerkpartnern (wirkstatt e.V., Frauen helfen Frauen e.V., Jugendmigrationsdienst,
Projekt BINGO, Diakonie Kontaktkreis Flüchtlingsarbeit Blankenheim, Ahmadiyya Gemeinde
Euskirchen, feder e.V., Stadtbibliothek Euskirchen, Akademie Vogelsang, Katholisches
Bildungswerk, Kreismedienzentrum, Aktion Mensch, Welcome Projekt) organisiert.
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Über ein Programmheft, Plakate, Banner und Pressearbeit sowie über Emailverteiler und
Internetseiten wurden die Interkulturelle Woche beworben.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 10.000,00 €
Ausgaben: 5.367,35 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 4.632,65 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 0,00 €
Unterstützung von Lehrern in der Integrationsarbeit
Hintergrund:
Das KoBIZ unterstützt Lehrkräfte aller Schulformen, die neu zugewanderte SchülerInnen
unterrichten, durch die Organisation und Durchführung von Austauschtreffen und
Fachvorträgen zu relevanten Themen. Ziel ist es, Lehrkräften didaktische, methodische und
psychosoziale Impulse und Anregungen zu bieten, damit sie bei der Unterrichts- und
Schulentwicklung im Hinblick auf gelungene Bildungsintegration der neu Zugewanderten
unterstützt werden.
Sachstand:
Im März wurde jeweils ein Austauschtreffen in Kall-Sistig und in Euskirchen angeboten, um
möglichst vielen interessierten Lehrkräften die Gelegenheit zu geben, daran teilzunehmen.
Dennoch war die Resonanz gering. In Kall-Sistig nahmen fünf Lehrkräfte das Angebot wahr,
in Euskirchen nur zwei Lehrkräfte. Daher wurden die Praxisgespräche in der bisherigen
Form nicht weitergeführt.
Ein schon angedachter Fachtag für Sprachsensiblen Fachunterricht mit einer Referentin und
Workshopangeboten am 06.11.2017 wird durchgeführt. Dazu gibt es bereits 40
Anmeldungen.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 2.400,00 €
Ausgaben:
Da bisher nur zwei Treffen mit minimaler Beteiligung stattfanden und in Kall-Sistig die
Bewirtung seitens der Grundschule übernommen worden ist, sind keine Kosten entstanden.
Zu erwartende Ausgaben bis 13.12.2017: 2.000,00 € für Referentin und Catering Fachtag
Sprachsensibler Unterricht am 06.11.2017
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 400,00 €
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Interkultureller Garten
Hintergrund:
Im Interkulturellen Garten Zülpich findet seit 2015 beim gemeinsamen Gärtnern, Kochen
und Feiern Begegnung und Austausch zwischen der Bevölkerung vor Ort und
Neuzugewanderten statt. Ziel ist es, das Angebot auszuweiten sowie über Veranstaltungen
und Öffentlichkeitsarbeit auf die Angebote im Garten weiter aufmerksam zu machen. Die
Einbindung weiterer Personen (Einheimischen und Neuzugewanderten) ist Schwerpunkt des
Projektes in 2017.
Sachstand:
Es fanden alle ein bis zwei Monate Treffen der Projektgruppe statt, bei denen die
Ausstattung mit Gerätschaften, Pflanzmaterialien und Küchenutensilien, die Terminierung
der Arbeitstreffen sowie die Maßnahmen zur Bewerbung und zur Gewinnung weiterer
UnterstützerInnen festgelegt wurden.
Die ein bis zweimal in der Woche Arbeitstreffen konnten ab April nicht mehr regelmäßig
sondern nur vereinzelt stattfinden, da die ehrenamtlich engagierte gartenpädagogische
Fachkraft aufgrund von Krankheit längerfristig ausgefallen ist.
Im Mai hat das Projektteam im Garten erstmalig eine Pflanzentauschbörse veranstaltet, um
über diesen Weg weitere Engagierte zu gewinnen. Zahlreiche Besuchende machten die
Veranstaltung einerseits zum Erfolg, andererseits kamen viele der Gäste nicht aus der
unmittelbaren Umgebung und konnten so nicht für das Projekt gewonnen werden.
Dennoch konnte der Garten dank des engagierten Einsatzes der Ehrenamtlichen auch in
2017 bewirtschaftet, gepflegt und mit den erforderlichen Materialien weiter ausgestattet
werden.
Im Sommer nutzte die Interkulturelle Kochgruppe Zülpich den Ort, um Ernteprodukte
zuzubereiten und gemeinsam zu essen.
Im September fand in Kooperation mit dem Runden Tisch Flüchtlingsarbeit Zülpich und dem
JMD (Jugendmigrationsdienst) die Eröffnung der Ausstellung BINGO (Beste INteGratiOn) in
Verbindung mit dem Begegnungsfest im Garten statt.
Über Presseaufrufe, über die Verteilung von Flyern, die Bewerbung bei den Leuchtenden
Gärten wurden weitere UnterstützerInnen und GärtnerInnen gesucht.
Im Oktober konnten mit den Boule-Freunden Zülpich, deren Boule-Bahnen neben den
Garten verlegt wurden, und dem neu gegründeten Kindergarten „Burgmäuse“ an der
Landesburg weitere Kooperationspartner gefunden werden.
Der bereits bestehende Kooperationspartner FairZülpich e.V. übernimmt die
Haftpflichtversicherung für die Aktivitäten im Garten, so lange, bis genug Aktive für eine
Vereinsgründung gefunden sind.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 5.830,00 €
Ausgaben: 2.002,92 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 2.940,00 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 887,08 €
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Ehrenamtstag SmiLe
Hintergrund:
Viele Ehrenamtliche unterstützen den Kreis Euskirchen bei seinen Bemühungen, alle
Menschen zu integrieren und ihnen bestmögliche Bildungschancen zu ermöglichen. Dazu
gehören auch die SmiLies, die im SmiLe-Projekt ehrenamtlich engagiert sind. Im Rahmen
eines Ehrenamtstags soll deren Einsatz gewürdigt werden.
Sachstand:
Am 16. September hat der Ehrenamtstag SmiLe stattgefunden. 45 SmiLies kamen ins
Kreishaus. Das Theaterduo „Zuvielcourage“ trat auf mit seinem interaktiven Programm
„Argumentieren gegen Stammtischparolen“ und anschließend gab es einen Ausklang mit
Austausch bei Kaffee und Kuchen. Die SmiLies waren rundweg angetan von dieser Art der
Anerkennung und fühlten sich und ihren SmiLe-Einsatz wertgeschätzt
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 2.250,00 €
Ausgaben: 1.008,17 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 0,00 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 0,00 €
Ferienschule für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche
Hintergrund:
Die Sommerferien sind besonders für Kinder und Jugendliche, die neu zugewandert sind,
eine lange Zeit. Es gibt kaum Freizeitangebote und auch die bereits erworbenen
Deutschkenntnisse werden nicht aktiv wiederholt oder weiterentwickelt. Dem soll durch das
Ferienschulangebot entgegen gewirkt werden.
Sachstand:
Vom 16. - 21. August hat die Ferienschule in Räumen der Gesamtschule Euskirchen in
Kooperation mit der Offenen Zeltstadt/ Katholische Jugendagentur Bonn stattgefunden. Von
41 angemeldeten Jugendlichen erschienen zunächst 29, in den folgenden Tagen pendelte
sich die Zahl bei 16-19 ein. Diese Jugendlichen sind gerne gekommen und haben auch zum
größten Teil nachmittags das Angebot der Offenen Zeltstadt genutzt. Sie haben alle ihre
Deutschkenntnisse festigen können. Aufgrund der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel
war es für einige sehr schwierig, am Wochenende pünktlich oder überhaupt zu kommen. Der
Verein Vielfalt Leben (VieLe e.V.) hat die Kosten für das Projekt übernommen.
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Mittelverwendung:
Mittelansatz: 5.000,00 €
Ausgaben: 0,00 €
Der Verein Vielfalt leben hat die Finanzierung der Ferienschule übernommen.
Zu erwartende Ausgaben bis 13.12.2017: 0,00 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 0,00 €
3.) Handlungsfeld Kinder-, Jugend und Familienfreundlichkeit
Leihoma / Leihopa
Hintergrund:
Eine Patenschaft ist dann eine Win-Win Situation für alle Beteiligten, wenn ein Geben und
Nehmen innerhalb der hier angestrebten Tandembeziehungen erfolgt. Das kann bedeuten,
dass im Gegenzug für die Betreuungsleistung der SeniorINNen, die jüngere Generation im
Tausch z.B. eine Einkaufsfahrt übernimmt. Geldleistungen sollen nicht fließen. Im Sinne der
Nachbarschaftshilfe und der "Bekanntheit" untereinander in einem Ort, scheint es von Vorteil,
das Modell lokal zu organisieren. Hier können die örtlichen Familienzentren die
Partner bzw. Träger des Projektansatzes werden.
Die Kontaktaufnahme zwischen den Generationen geschieht in gelöster Atmosphäre in den
Familienzentren als Treffpunkt. Hier kann ein "Offenes Café" entstehen, indem sich beide
Seiten treffen. Ähnlich einer Kontaktbörse, die einmal im Monat oder alle zwei Monate
stattfindet.
In einem ersten Schritt werden 2-3 Modellzentren gesucht, die als Pilot die Maßnahme
"Leihgroßeltern" umsetzen und bei positivem Feedback als Gute-Beispiele mit
einer entsprechenden Öffentlichkeitsarbeit verbreitet werden. Das Jugendamt des Kreises
Euskirchen wird in der Ansprache und Koordinierung der Rahmenbedingungen (z.B.
Vorhandensein eines Führungszeugnisses für Betreuungspersonen) tätig.
Eine Verknüpfung mit dem Jobcenter, Fachbereich Alleinerziehende, wird ebenso erfolgen,
wie die Einbindung des Projektes in die Aktionswoche der Generationen.
Sachstand:
Auch 2017 wurde deutlich, dass die Familienzentren im Kreis Euskirchen bereits mit einer
Fülle an Aufgaben betraut und befasst sind, so dass für das Vorhaben keine weiteren
Ressourcen zur Verfügung stehen.
Ebenfalls zu beobachten ist, dass Ehrenamtliche bereits in sehr vielen Feldern unterwegs
sind, hauptsächlich in der Flüchtlingsarbeit. Gespräche mit Kooperationspartnern der
Abteilung Jugend und Familie bestätigen, dass es immer schwieriger wird, weitere
Ehrenamtliche zu akquirieren.
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Im Kreis Euskirchen bestehen bereits viele Bestrebungen Ehrenamtlich für die
unterschiedlichsten Aufgaben zu gewinnen. (z.B. Feder e.V., die GenoEifel, kirchliche und
kommunale Institutionen).
Sinnvoll wäre es hier sicherlich, das Gespräch mit diesen zu suchen.
Mittelverwendung:
Mittelansatz 2017: 2.000,00 €
Ausgaben: 0,00 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 0,00 €
Mittelübertrag: 0,00 €
Aufgrund der Stellenneubesetzung in der Abteilung Jugend und Familie wird angeregt, das
Vorhaben für 2018 auszusetzen.
WIR2-Bindungstraining
Hintergrund:
Studien belegen ein hohes Armutsrisiko sowie erhöhte psychosoziale und gesundheitliche
Belastungen für alleinerziehende Mütter und ihre Kinder.
In der aktuellen Familienbildungslandschaft im Kreis Euskirchen gibt es bisher noch kein
konkretes Angebot, welches auf die Besonderheiten, Bedürfnisse und Risiken von
alleinerziehenden Müttern und deren Kindern ausgerichtet ist.
Wir2 ist ein bindungsorientiertes und emotionszentriertes Elterntraining für alleinerziehende
Mütter mit Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren. Es besteht aus wöchentlichen
Gruppensitzungen, die mit Hilfe eines ausführlichen Manuals geleitet werden. Wir2 wirkt den
Risiken und Belastungen entgegen, denen viele alleinerziehende Mütter und ihre Kinder
ausgesetzt sind.
Wir2 hat einen starken positiven und nachhaltigen Effekt auf das seelische Wohlbefinden
von Mutter und Kind. Die emotionalen Fähigkeiten der Mütter und die Beziehung zum Kind
werden gestärkt. Emotionales und physisches Wohlbefinden der Mutter wirkt sich direkt auf
das Wohlbefinden des Kindes aus. Ziel ist es auch, mögliche Risiken für diese Kinder zu
minimieren, ihnen ein Aufwachsen in Wohlergehen zu ermöglichen und die Chancen auf
eine gelingende Lebens- und Bildungsbiografie zu erhöhen.
Sachstand:
2017 wurde das Wir2 Kurskonzept ausgesetzt. Die beiden geschulten Referentinnen
entwickelten ein eigenes reduziertes Konzept in Absprache mit der Abteilung Jugend und
Familie, welches insgesamt 6 Termine umfasst und auch für allein erziehende Männer
zugänglich ist.
Der Kurs wurde im September 2017 in Euskirchen und im Oktober 2017 in Mechernich
angeboten. Beide Male kam der Kurs aufgrund zu geringer Anmeldungen nicht zustande.
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Mittelverwendung:
Mittelansatz 2017: 2.100,00 €
Ausgaben 2017: 0,00 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 0,00 €
Es wird angeregt, die Mittel auch 2018 weiterhin aus dem Sachkonto Demografie
bereitzustellen, da die Belastungssituation von allein erziehenden nach wie vor gesehen wird
und ein Kursangebot unterbreitet werden soll.
Mittelübertrag: 2.100,00 €
Projekt für Schwangere
schWUNG schwanger – Weiterbildung – Unterstützung - Gemeinschaft
Hintergrund:
Im Jobcenter bedeutet die Meldung einer Schwangerschaft in der Regel, dass die Kundinnen
sich aus weiteren Bewerbungsbemühungen zurückziehen und die herkömmlichen
Maßnahme-Angebote kaum gewinnbringend für sie sind. Die Schwangerschaft ist jedoch
eine bedeutsame und sensible Zeit für die betroffenen Frauen und es lohnt sich für alle
Beteiligten, diese Zeit zu nutzen um Veränderungsprozesse anzustoßen und wichtige
Weichen für die (berufliche) Zukunft zu stellen.
Durch eine gute Vorbereitung der Frauen auf die Mutterschaft können die Startbedingungen
des Kindes deutlich verbessert werden. Gleichzeitig wird mit den Frauen eine Perspektive
nach der Schwangerschaft und Elternzeit konkret in den Blick genommen und somit die
Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Umsetzung erarbeiteter Perspektiven nach der
Geburt des Kindes mit dem Kind gelingen kann. Erwerbslosenbiografien werden auf diese
Weise nachhaltig unterbrochen. Sowohl die teilnehmenden Frauen als auch ihre Kinder
profitieren von diesem Projekt.
Sachstand:
Während der insgesamt zwei Jahre umfassenden Ko-Finanzierung des Projekts durch die
Demografieprojektmittel vom 01.07.2015 bis 30.06.2017 haben 90 Frauen am schWUNGProjekt teilgenommen.
Der Zugang erfolgte in der Regel über das Jobcenter. Zunehmend fanden aber auch
schwangere Frauen über Hinweise aus den Schwangerschaftsberatungsstellen oder über
Hinweise in der gynäkologischen Praxen im Kreis Euskirchen den Weg ins Projekt.
Die individuelle Verweildauer der Teilnehmerinnen sollte in der Regel 12 Wochen betragen
(unterteilt in drei Module à 4 Wochen mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten),
die Gruppengröße variierte monatlich, da ein Neu-Einstieg jeweils zu Beginn eines neuen
Themenblocks möglich ist.
Die Frauen haben in jeweils unterschiedlichen Phasen ihrer Schwangerschaft am Projekt
teilgenommen (je nachdem, zu welchem Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft sie von diesem
Projekt erfahren haben). 29 Teilnehmerinnen besuchten (aufgrund der bereits
fortgeschrittenen Schwangerschaft) nur ein Modul, 55 Frauen besuchten zwei bis drei
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Module und 6 Schwangere verweilten sogar länger als die geplanten 3 Module im Projekt
(bis zu 7 Module!), weil sie wahrnahmen, dass sie für sich und ihre Mutterrolle davon
profitierten und sie sich dort gut aufgehoben fühlten.
Das Angebot wurde intensiv und mit Freude von den teilnehmenden Frauen genutzt. Es
zeigte sich, dass die Frauen die Auseinandersetzung mit den vielfältigen angebotenen
Themen für sich und ihre Rolle als Mutter intensiv nutzten. Als besonders wirkungsvoll hat
sich dabei die kontinuierliche Betreuung durch eine Projektbegleitung kombiniert mit dem
Einsatz unterschiedlicher ReferentInnen von Institutionen erwiesen.
Mittlerweile sind viele Kinder geboren, deren Mütter am schWUNG-Projekt teilgenommen
haben. Die Mütter nehmen in der Regel auch nachfolgende Angebote (z.B. Mutter-KindAngebote in der Familienbildungsstätte) für sich und ihre Kinder wahr, die sie ohne die
vorausgehende Erfahrung in schWUNG sehr wahrscheinlich nicht genutzt hätten. Immer
wieder besuchen auch ehemalige Teilnehmerinnen das Projekt, bleiben vernetzt, holen sich
Hilfe im vertrauten Raum und kennen Hilfssysteme, die sie unterstützen können.
Die Kinder der „schWUNG-Frauen“ starten mit gut vorbereiteten Müttern und bewusster
gestalteten Rahmenbedingungen ins Leben und die Frauen haben klare Vorstellungen
bezüglich ihrer persönlichen und beruflichen Perspektiven.
Das schWUNG-Projekt hat sich als eine sehr effektive Maßnahme erwiesen, um die
Lebenssituation von erziehenden Frauen und ihren Kindern in einer entscheidenden
Lebensphase nachhaltig positiv zu verändern. Andere Kommunen (z.B. die Stadt Trier)
orientieren sich an diesem Beispiel und planen ebenfalls die Realisierung von schWUNG.
Eine Fortsetzung des Projekts über die Pilotphase wurde daher für den Kreis Euskirchen
unbedingt angestrebt.
Eine zukünftige Finanzierung konnte über Mittel des Bistums Köln und der Abteilung Jugend
und Familie sichergestellt werden.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 14.776,00 €
Ausgaben: 14.776,00 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: alle Ausgaben für 2017 sind getätigt
Mittelübertrag: 0,00 €
Projekt für schwangere Geflüchtete (schWUNG für Geflüchtete)
Hintergrund:
Weibliche Flüchtlinge kommen überwiegend aus Herkunftsländern, deren Gesellschaft
patriarchalisch strukturiert ist. Sie haben dort häufig die Erfahrung von Benachteiligung und
strukturellen Barrieren aufgrund ihres Geschlechtes gemacht. Manchmal kommen darüber
hinaus noch Gewalterfahrungen im Herkunftsland oder auf der Flucht dazu.
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Die Rahmenbedingungen, die sie nach ihrer Flucht antreffen sind für sie in besonderem
Maße fremd und stellen sie vor Schwierigkeiten, die auf den ersten Blick kaum
nachvollziehbar sind, sich aber subjektiv als nahezu unüberwindbare Hürden für eine
gelungene Integration darstellen.
Weibliche Flüchtlinge benötigen auf diesem Hintergrund eine individuelle Unterstützung und
Stärkung der eigenen Ressourcen, da ihnen darüber hinaus eine wichtige Rolle bei der
Vermittlung von Einsichten und Werten für die nächste Generation zukommt.
Dies gilt besonders für schwangere Flüchtlinge. Mit der Schwangerschaft verbinden
geflüchtete Frauen häufig die Hoffnung, dass ihnen eine bessere Bleibeperspektive
ermöglicht wird, gleichzeitig sind sie nicht vertraut mit den hiesigen Strukturen,
außerfamiliärer Kinderbetreuung und ziehen sich durch eine Schwangerschaft von weiteren
Integrationsbemühungen zurück. Hier kann ein Projekt speziell für schwangere Flüchtlinge
ansetzen.
Das Projekt schWUNG hat gezeigt, dass die Phase der Schwangerschaft die Chance birgt,
wichtige Weichen für Mutter und Kind zu stellen. In einem Setting, das auf die Bedürfnisse
von schwangeren Frauen eingeht, können wichtige Kompetenzen und Erkenntnisse nahezu
beiläufig vermittelt werden. Für schwangere Flüchtlinge bedarf das Konzept von schWUNG
einer entsprechenden Anpassung bzw. Neuorientierung.
Ergänzend zu der individuellen Vorbereitung auf die Mutterschaft muss auf die besonderen
Lebensumstände und Vorerfahrungen eingegangen werden. Ziel ist es, die gesellschaftlichen Strukturen (z.B. die Teilhabe von Frauen, außerfamiliäre Kinderbetreuung) in
Deutschland zu vermitteln und das Vertrauen bei den Frauen aufzubauen, dass diese Strukturen auch für sie hilfreich und nützlich sind. Das kann gelingen, wenn die Frauen durch eine
arabisch-sprechende Referentin kontinuierlich betreut werden, ihnen unsere Werte in einem
geschützten Rahmen näher gebracht werden und sie in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden,
so dass sie sich zutrauen, die hier ermöglichten Freiräume für sich und ihre Kinder zu
nutzen.
In dem insgesamt für 18 Monate geplanten Projekt können schwangere Flüchtlingsfrauen im
Haus der Familie die Chance der sensiblen Lebensphase Schwangerschaft für eine
Orientierung und Stabilisierung nutzen. Der Zugang erfolgt über die Institutionen und
Ehrenamtliche, die mit geflüchteten Frauen arbeiten (Integration Point, Wohnheime). Um den
Frauen eine Teilnahme am Projekt zu ermöglichen, sollen vor den monatlichen
Beginnterminen jeweils Infoveranstaltungen für potenzielle Teilnehmerinnen gemeinsam mit
ihren Partnern stattfinden. Die Akzeptanz des Projektes bei den Partnern ist eine wesentliche
Voraussetzung für die regelmäßige Teilnahme der schwangeren Frauen.
An zwei Nachmittagen in der Woche werden folgende Themen im Projekt bearbeitet:
Vermittlung kultureller Werte
Orientierung im neuen Wertesystem
Entwicklung eines kultursensiblen Wertekompass
als Schwangere in unserer Kultur
Welche Rechte und Freiräume habe ich als Frau und wie kann ich sie sinnvoll
nutzen?
Kinderrechte
Möglichkeiten externer Kinderbetreuung
Umgang mit Einschränkungen aus der Religion
Kennenlernen von Institutionen
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Aufbau eines Netzwerks
Geburtsvorbereitung
Sprachvermittlung
Ergänzend zu den verschiedenen Referentinnen zu den unterschiedlichen Themen ist
kontinuierlich eine arabisch-sprechende Referentin präsent.
Die individuelle Verweildauer der Teilnehmerinnen beträgt 12 Wochen (unterteilt in drei
Themenblöcke à 4 Wochen), die Gruppengröße kann 4-8 Teilnehmerinnen betragen, ein
Neu-Einstieg ist jederzeit möglich.
Sachstand:
Um die Zielgruppe der schwangeren Flüchtlingsfrauen zu erreichen bedarf es
unterschiedlicher Zugänge. Die Frauen können in den Sammel-Einrichtungen, den
Beratungsstellen, den Institutionen und durch Ehrenamtliche auf das Projekt aufmerksam
und zur Teilnahme motiviert werden. Am 17.10.2017 hat deshalb eine Info-Veranstaltung für
die Institutionen und Ehrenamtliche stattgefunden mit dem Ziel diese als Multiplikatoren für
das Projekt zu gewinnen.
Einmal monatlich finden zukünftig die Info-Termine für schwangere Flüchtlingsfrauen und
ihre Partner statt. Geplanter Start ist der 07.11.2017.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 17.667 €
Ausgaben: 0,00 €
Da sich der Starttermin des Projektes um 8 Monate verschoben hat sind bisher noch keine
Ausgaben erfolgt.
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 3.624 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 14.043,00 €
4.) Handlungsfeld Wirtschaft und Arbeit
Kompetenznetzwerk familienfreundliche Arbeitgeber (Neu: Vereinbarkeit 4.0)
Hintergrund:
Familiengerechte Arbeitswelten mit Entwicklungspotenzial für Mütter und Väter etablieren
den Wirtschaftsstandort Kreis Euskirchen als Lebensraum mit Zukunft. Mit einer
familienfreundlichen Personalpolitik sorgen Unternehmen bei ihren Mitarbeitenden für mehr
Zufriedenheit, Motivation und Produktivität.
Sie binden sie besser an das Unternehmen und begegnen aktiv Fachkräftemangel sowie
Landflucht. Angenehmer Nebeneffekt ist eine Imageaufwertung. Dafür tauschen die
Netzwerkmitglieder Informationen zu neuen Entwicklungen aus und erarbeiten gemeinsam
Modelle und Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mitglieder
20
profitieren von besonderen Serviceangeboten, wie z.B. dem „Betrieblichen Pflegekoffer“
oder der Schulung von betriebsinternen Familienlotsen.
Sachstand:
Im Jahr 2016 wurde mit der Maßnahme „Wirtschaftsfaktor familienfreundliche Unternehmen“
ein gesamtregionaler Zusammenschluss der bestehenden Netzwerkstrukturen in der Region
geschaffen. Die Vernetzungsstrategie mit Blick auf die Wirtschaftsregion Aachen wurde
durch das Kompetenzzentrum Frau und Beruf befördert. Als weitere Partner wurden die IHK
und HWK Aachen sowie das Jobcenter EU-aktiv und die Agentur für Arbeit Brühl ins Boot
genommen. Die Regionalmarke Eifel (Arbeitgebermarke Eifel) und die VR-Bank Nordeifel
sind ebenfalls Partner des gesamtregionalen Bündnisses geworden.
Die Struktur- und Wirtschaftsförderung hat als lokale Initiative ein Unternehmerprogramm
unter dem Titel „Vereinbarkeit 4.0 – Die Zukunft der Arbeit“ konzeptioniert und mit
Marketingprodukten (Flyer, Einleger für Veranstaltungen, Roll-up) ausgestattet und intensiv
beworben. Zum Leistungsspektrum gehört u.a. ein Unternehmertreffen, welches zweimal im
Jahr angeboten wird (11.05.2017 und 14.11.2017). Im zweiten Halbjahr 2017 wurden zudem
zwei Seminare in Form sogenannter Werkstattgespräche angeboten (4.Juli: Arbeit 4.0 mit
Smartphone Laptop & Co. Gestalten, 06. September: Familienbedingte Ausfallzeiten
erfolgreich managen). Im Winter findet eine Schulung „Familienlotsen“ in vier Modulen statt.
Eine Projekthomepage wurde in die bestehende Homepage der DemografieInitiative
integriert und ist unter www.vereinbarkeit –vierpunktnull.de aufzurufen.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 4.900,00 €
Ausgaben: 3.741,69 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 500,00 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 658,31 €
Unternehmensnachfolge in Hotellerie und Gastronomie
Hintergrund:
Im Kreis Euskirchen suchen derzeit viele Inhaberinnen und Inhaber touristischer
Übernachtungsbetriebe aus Altersgründen einen engagierten Nachfolger. Vor dem
Hintergrund des demografischen Wandels wird die Zahl der aufgrund dieses Phänomens
von Stilllegung bedrohten Betriebe in den nächsten Jahren noch deutlich ansteigen. Dadurch
droht auch der Verlust von Arbeitsplätzen in einer Branche, die zu den tragenden Säulen der
Wertschöpfung insbesondere im ländlichen Raum zählt.
Die Betriebe im Kreis Euskirchen sollen frühzeitig für dieses Problem sensibilisiert werden.
Ihnen sollen Beratungs- und Serviceangebote zur Verfügung gestellt werden, die es ihnen
erleichtern, ihren Betrieb Nachfolgeinteressenten gegenüber wettbewerbsfähig bzw.
wirtschaftlich tragfähig zu präsentieren, einen geeigneten Nachfolger zu finden und den
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Übergabeprozess effektiv und rechtssicher zu gestalten. Das Projekt ist Teil des Regionalen
Entwicklungskonzeptes der LEADER-Region Eifel und dort als sogenanntes Leitprojekt
verankert.
Sachstand:
Zum 01. Mai 2017 wurde eine Teilzeitkraft (19,5 h/Woche) für Projektentwicklungen befristet
auf zwei Jahre in der Stabsstelle 80 eingestellt. Die Stelle befasst sich mit der Umsetzung
des geförderten LEADER-Projektes „Unternehmensnachfolge in der Hotellerie und
Gastronomie in der Nordeifel“ und wird anteilig aus Fördergeldern refinanziert.
Nach erfolgter Identifizierung und Kontaktaufnahme betroffener Betriebe ist ein mehrstufiges
Beratungsangebot konzeptioniert worden. Hieraus abgeleitete Maßnahmen sind neben der
Erstellung einer Imagebroschüre und eines kommunalen Einlegers (zunächst beispielhaft für
die Stadt Bad Münstereifel) auch die Entwicklung und Umsetzung eines Beraterleitfadens,
der bei Einzelberatungen in den Betrieben eingesetzt wird.
Diese Gespräche werden anhand einer Beratermappe nachbearbeitet und in ein GesamtCoachingkonzept eingebunden, welches neben diversen Checklisten auch eine ExposeErstellung für betroffene Objekte umfasst.
Im Oktober 2017 wurde die EXPO REAL in München besucht und es wurden diverse
Gespräche zur Investoren- und Betreibersuche geführt.
Des Weiteren wurde an verschiedenen Netzwerkveranstaltungen wie z.B. bei der IHK,
DEHOGA, FVW, Ministerium teilgenommen.
Derzeit laufen Konzeption und Planung zweier Ganztages-Veranstaltung „Nachfolgetag“ und
„Matching-Day“, die im ersten Halbjahr 2018 stattfinden werden.
Eine projektflankierende Öffentlichkeitsarbeit findet fortlaufend statt.
Die für 2017 angesetzten Mittel konnten wegen eines verzögerten Projektstarts nicht
verausgabt werden. Die Mittelverschiebung- und Übertragung wurde bereits mit der
Bezirksregierung Köln abgestimmt.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 8.472,45 €
Ausgaben: 2.862,67 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 0,00 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 5.609,78 €
Aktionstag der Wirtschaft
Hintergrund:
Zur regionalen Aktivierung bürgerschaftliche Engagements von Unternehmen und ihren
Mitarbeitern in sozialen Einrichtungen vor Ort, soll im Jahr 2018 der zweite Aktionstag der
Wirtschaft im Kreis Euskirchen durchgeführt werden. Statt Geld an soziale Einrichtungen zu
spenden, stellen Unternehmen am Aktionstag mindestens einen Mitarbeiter/ eine
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Mitarbeiterin frei und eventuell auch notwendiges Werkzeug oder Material zur Verfügung. An
diesem Tag werden dann für und gemeinsam mit gemeinnützigen, sozialen und kulturellen
Einrichtungen konkrete Projekte unterstützt und realisiert, die die Einrichtungen alleine nicht
bewältigen können. Geld ist dabei Nebensache - vielmehr sind Ressourcen wie Zeit, Wissen,
Kompetenz, Kontakte, Logistik, etc. gefragt.
Durch den Aktionstag entsteht ein vielfältiger Nutzen für beide Seiten:
Vernetzung untereinander (Unternehmen, Einrichtungen, Bürger/innen, Kommunen)
Standortentwicklung: konkrete Probleme des Gemeinwesens lösen
Attraktivität als Arbeitgeber stärken
Förderung ehrenamtlicher Arbeit
Nachhaltiges Engagement und Imagegewinn durch gute Taten
Die konkrete Unterstützung von gemeinnützigen, oft auch ehrenamtlich getragener,
Einrichtungen vor Ort durch das soziale Engagement der Wirtschaft.
Sachstand:
Die Auftaktveranstaltung zum Aktionstag der Wirtschaft 2018 im Kreis Euskirchen hat am
17.10.2017 mit 46 Teilnehmenden stattgefunden.
Bei der Auftaktveranstaltung standen die Information, der gemeinsame Austausch und das
Kennenlernen im Fokus. Ziel war es, das Kommitment der Unternehmen zur Teilnahme am
Aktionstag zu gewinnen. Außerdem wurden die gemeinnützigen Einrichtungen darauf
vorbereitet, ihre Projektideen einfach und aussagestark zu beschreiben und diese online zu
erfassen.
Bei der Projektmesse am 11.12.2017 präsentieren die Einrichtungen ihre Projektideen den
Unternehmen der Region. Die Unternehmen wählen an diesem Tag die für sie passenden
Projekte aus, die sie mit ihren Mitarbeitenden am Aktionstag der Wirtschaft am 15.03.2018
umsetzen werden.
Über die Projekthomepage
Projektfortschritt dokumentiert.
unter
www.aktionstag-kreis-euskirchen.de
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 8.000,00 €
Ausgaben: 3.134,00 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 0,00 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 4.866,00 €
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wird
der
5.) Handlungsfeld Lebensqualität und Infrastruktur
Qualifizierung von Dorfkümmerern (Neu: Stärkung des dörflichen Engagements)
Hintergrund:
Mit dem Projekt sollen die Ortsvorsteher und Dorfkümmerer qualifiziert werden, um in ihren
Dörfern, Dörfergemeinschaften und Vereinen zukunftsfähige Strukturen aus- und
aufzubauen. Ziel ist es, weitere Menschen in den Dörfern zu gewinnen, die ihr Lebensumf eld
aktiv mit gestalten, konkrete Projekte umsetzen, sich an diesen beteiligen oder
Verantwortung übernehmen. Neues, weiteres Engagement im und für das Dorf soll aus dem
Projekt entstehen. Das Projekt möchte Ortsvorsteher und Dorfkümmerer in die Lage
versetzen, in ihrem Dorf als Moderator, Vermittler und Ideengeber mit einer strukturierte
Herangehensweise und Blick auf die Dorfentwicklung, das Zusammenspiel und die
Kooperation von Gemeinde, Dorf, örtlichen Vereinen und Politik aufzutreten.
Die Qualifizierung soll Vereinsvertretern, Ortsvorstehern und Dorfkümmerern konkrete
Anregungen geben, wie neue Strukturen für Vereine im Dorf aussehen und umgesetzt
werden können.
Sachstand:
Das Projekt ist Teil des Regionalen Entwicklungskonzeptes der LEADER-Region Eifel und
wird federführend durch die Städteregion Aachen bearbeitet.
Mit der Antragstellung und Umsetzung durch die Städteregion Aachen konnte in diesem Jahr
auf Grund von notwendigen Abstimmungen und der personellen Situation bei der
Städteregion noch nicht begonnen werden.
Im Jahr 2017 werden keine Haushaltsmittel benötigt. Die Haushaltsansätze aus 2017 sind in
das nächste Haushaltsjahr zu übertragen. Für 2018 wird nach Überarbeitung der
Kostenberechnung ein geänderter Finanzierungplan vorgelegt.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 4.783,00 €
Ausgaben: 0,00 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 0,00 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 4.783,00 €
(Ggf. ist nach Vorlage des geänderten Finanzierungsplanes eine Anpassung erforderlich).
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Ambulante Bewegungsbetreuung
Hintergrund:
Ältere bzw. demente Personen, die nicht mehr mobil sind, sollen in ihrem häuslichen Umfeld
erreicht werden. Dort sollen sie die Möglichkeit haben, ein individuelles
Bewegungsangebote, unter Anleitung ausgebildeter Übungsleiter/innen, in Anspruch zu
nehmen. Ziel ist es, durch das Bewegungsangebot die Alltagskompetenz der betagten
Bürger/innen zu erhalten oder wieder zu verbessern. Übungsleiter/innen aus ortsnahen
Sportvereinen, die im Bereich „Bewegung mit Älteren/Dementen“ ausgebildet wurden,
besuchen die älteren/dementen Personen in ihrem häuslichen Umfeld. Dort führen sie
Bewegungseinheiten durch. Ein großer Vorteil bei dieser „ambulanten BewegungsBetreuung“ ist, dass dabei individuell auf den einzelnen älteren/dementen Menschen
eingegangen werden kann. Besonders auch auf Menschen, die nicht mehr mobil sind. Die
„ambulante Bewegungs-Betreuung“ soll hiermit auch ein Städte- und Kreisübergreifender
Faktor sein, um die Alltagskompetenz der Bürger erhalten oder wieder verbessern zu
können. Dieses Projekt ergänzt sinnvoll und nachhaltig die meist lückenhaft vorhandenen
Ressourcen von Pflege-/Krankendiensten.
Sachstand:
Das Projekt sollte in der LEADER-Region Zülpicher Börde unter Federführung des
KreisSportBund Rhein-Erft e.V. zur Förderung beantragt werden. Der KreisSportBund RheinErft e.V. ist jedoch aus dem Projekt ausgestiegen und hat sein Engagement
zurückgenommen. Wegen des Ausstiegs des Projektpartners konnte das Projekt in der Form
nicht umgesetzt werden. Es besteht seitens des KreisSportBundes Euskirchen e.V. weiterhin
ein Interesse an der Durchführung des Projekts unter einer angepassten Konzeption, die für
2018 erarbeitet und abgestimmt werden soll.
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 2.680,00 €
Ausgaben: 0,00 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 0,00 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 2.680,00 €
(Ggf. ist nach Vorlage eines geänderten Projekt- und Finanzierungsplanes eine Anpassung
erforderlich).
6.) Handlungsfeld Verständnis zwischen den Generationen
Kein Mitteleinsatz aus dem Sachkonto Demografie.
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7.) Overhead für Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen
Mittelverwendung:
Mittelansatz: 5.000,00 €
Ausgaben: 968,67 €
Zu erwartende Ausgaben bis 31.12.2017: 0,00 €
Notwendiger Mittelübertrag nach 2018: 2.500,00 €
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