Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
1,5 MB
Datum
18.04.2018
Erstellt
20.10.17, 14:01
Aktualisiert
20.10.17, 14:01
Stichworte
Inhalt der Datei
kreisübergreifender Bericht
ÜBERÖRTLICHE
PRÜFUNG
der Kreise/StädteRegion
2016
kreisübergreifender Bericht
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kreisübergreifender Bericht
INHALTSVERZEICHNIS
Inhalt des Berichts
3
Finanzen
4
Rechtliche Haushaltssituation
4
Entwicklung des Eigenkapitals
4
Wie ist die Haushaltssituation der Kreise/der StädteRegion?
5
Spannungsverhältnis Kreise/StädteRegion zu ihren Kommunen
6
Einsatz der Finanzressourcen
7
Aufgabenbezogene Personalanalyse
10
Allgemeines zu Zahlen und Daten
10
Haben Strukturen Einfluss auf die Personalausstattung?
12
Wie verteilt sich das Personal auf die Produktbereiche?
13
Haben Strukturen Einfluss auf die Verteilung des Personals auf die Produktbereichen?
14
Gibt es regionale Unterschiede?
17
In welchen Bereichen arbeiten die Kreise/die StädteRegion bereits interkommunal mit
anderen Kreisen/Kommunen zusammen?
20
Kreisübergreifende Ausführungen zu den Aufgabenblöcken Beauftragungswesen und
Sonstiges
21
Altersstruktur der Kreise/der StädteRegion
24
Altersstruktur insgesamt im interkommunalen Vergleich
24
Altersstruktur in ausgewählten Aufgabenblöcken im interkommunalen Vergleich
28
Besoldungs- und Entgeltniveau der Kreise/der StädteRegion
37
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kreisübergreifender Bericht
Inhalt des Berichts
Die gpaNRW informiert in diesem Bericht über kreisübergreifende Erkenntnisse aus der Prüfung der Kreise/der StädteRegion in den Prüfgebieten Finanzen und in der aufgabenbezogenen
Personalanalyse. Die kreisübergreifenden Auswertungen der Altersstrukturen und des Besoldungs-/Entgeltniveaus der Kreise/der StädteRegion stellen wir ebenfalls dar.
Hierbei liegt der Fokus nicht auf dem individuellen Kreis/der StädteRegion, sondern auf der
Gesamtheit der Kreise/der StädteRegion.
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kreisübergreifender Bericht
Finanzen
Grundlage der Prüfungen im Bereich Finanzen waren die Jahresabschlüsse 2010 bis 2015. Der
interkommunale Vergleich basiert bezogen auf die Gesamtabschlüsse auf den Daten des Jahres 2013. Ansonsten basiert der Vergleich auf den Daten des Jahres 2014. Aktuellere Vergleiche konnte die gpaNRW nicht vornehmen. Hierfür lagen uns nicht genügend Jahresabschlüsse
bzw. Gesamtabschlüsse vor.
Rechtliche Haushaltssituation
Im Betrachtungszeitraum 2010 bis 2014 gab es fünf Kreise, die zumindest zeitweise verpflichtet
waren, ein Haushaltssicherungskonzept aufzustellen. Das waren der Märkische Kreis, der
Rheinisch-Bergische Kreis, der Oberbergische Kreis und die Kreise Recklinghausen und
Herford. Die anderen Kreise/die StädteRegion Aachen konnten in den von uns betrachteten
Jahren zumindest fiktiv ausgeglichene Haushalte vorweisen.
Entwicklung des Eigenkapitals
Wie bei den kreisangehörigen Kommunen und den kreisfreien Städten hat sich auch bei den
Kreisen in Nordrhein-Westfalen das Eigenkapital erheblich reduziert, im Zeitraum 2010 bis 2014
insgesamt um 1,14 Mrd. Euro. Ende 2014 verfügten die Kreise noch über 62 Prozent des Eigenkapitals, das sie in ihren Eröffnungsbilanzen ausgewiesen hatten.
Die Eigenkapitalentwicklung der Kreise/der StädteRegion ist jedoch nicht homogen. Immerhin
acht der 30 Kreise sowie der StädteRegion Aachen haben in den Jahren 2010 bis 2014 Eigenkapital aufgebaut, insgesamt 108 Mio. Euro. Dagegen können Ende 2014 vier Kreise keine
Ausgleichsrücklage mehr ausweisen.
Trotz Eigenkapitalverzehr kein Anstieg der Verbindlichkeiten
Anders als bei den kreisangehörigen Kommunen und den kreisfreien Städten bedeutet der Eigenkapitalverzehr der Kreise/der StädteRegion nicht, dass ihre Verbindlichkeiten steigen. Im
Gegenteil: Ihre Verbindlichkeiten sind im Zeitraum 2010 bis 2014 sogar gesunken. Insgesamt
um 106 Mio. Euro, das entspricht fünf Prozent der Verbindlichkeiten, die die Kreise/die StädteRegion noch 2010 bilanziert haben. Ende 2014 weisen drei Kreise keine Investitionskredite
mehr aus. Die Kredite zur Liquiditätssicherung sind bezogen auf alle Kreise/die StädteRegion
gesunken. Elf Kreise weisen in ihren Schlussbilanzen 2014 noch Kredite zur Liquiditätssicherung aus, und zwar insgesamt 261 Mio. Euro.
Eigenkapitalverzehr überwiegend durch Vermögensverzehr
Der Verbrauch des Eigenkapitals ist aus zwei Blickrichtungen zu betrachten:
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Die Kreise/StädteRegion haben ihre Ausgleichsrücklagen in Anspruch genommen. Die
Summe der Ausgleichsrücklagen hat sich um 278 Mio. Euro verringert.
Die Kreise/StädteRegion haben die allgemeinen Rücklagen insgesamt um 872 Mio. Euro
verringert, weil sie Aufwendungen und Erträge ergebnisneutral mit ihr verrechnet haben.
In den 872 Mio. Euro sind allein 864 Mio. Euro enthalten, die im Zusammenhang mit
Wertveränderungen von Finanzanlagen stehen.
Vermögensverzehr hat mehrere Gründe
Insbesondere durch den Wertverfall der RWE-Aktien hat sich das Finanzanlagevermögen der
Kreise/der StädteRegion reduziert. Zudem sinkt ihr Infrastruktur- und Gebäudevermögen. Über
neue Investitionen haben sie den fortlaufenden Werteverzehr im Zeitraum 2010 bis 2014 nicht
bzw. nur zu ca. 85 Prozent kompensieren können.
Zwar hat die gpaNRW festgestellt, dass bei den Kreisen/der StädteRegion das Alter des Sachanlagevermögens bzw. der Grad der Abnutzung der Vermögensgegenstände gegenüber der
letzten Prüfrunde gestiegen ist. Die Anlagenabnutzungsgrade der Gebäude und Straßen weisen jedoch nicht darauf hin, dass das Vermögen überaltert. Im Vergleich zu den kreisfreien
Städten und den kreisangehörigen Kommunen sind bei den Kreisen/der StädteRegion insbesondere die Straßen in einem besseren Zustand.
Wie ist die Haushaltssituation der Kreise/der StädteRegion?
Ertragslage ist defizitär
Dass die Kreise/die StädteRegion Defizite geplant und somit keine auskömmlichen Umlagen
erhoben haben, ist politisch gewollt. Sie haben Rücksicht auf ihre kreisangehörigen Kommunen
genommen. Deren strukturelle Haushaltssituation ist defizitär.
Hätten die Kreise/die StädteRegion auskömmliche Umlagen erhoben, wären die kreisangehörigen Kommunen in den Jahren 2010 bis 2014 mit mehr als einer Viertelmilliarde Euro zusätzlich
belastet gewesen.
Liquiditätslage ist besser als die Ertragslage
Überwiegend positiv sind bei den Kreisen die Ergebnisse der Finanzrechnungen. 26 Kreise
weisen über die Jahre 2010 bis 2014 hinweg Überschüsse aus dem laufenden Geschäft aus.
Insgesamt standen den Kreisen/der StädteRegion ca. eine Milliarde Euro zur Verfügung, um
ordentliche Tilgungsleistungen und Investitionen zu finanzieren. 20 Kreise haben aus diesen
Mitteln Auszahlungen zur Liquiditätsvorsorge für künftige Pensionsverpflichtungen getätigt.
Hierfür haben sie insgesamt 253 Mio. Euro aufgebracht.
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Spannungsverhältnis Kreise/StädteRegion zu ihren Kommunen
Bedeutung des Umlagebedarfs
Die Kreisumlage belastet die kreisangehörigen Kommunen. Wir haben deshalb die Höhe der
Kreisumlage bei der Bewertung der Haushaltssituation des Kreises/der StädteRegion berücksichtigt:
Je höher der Umlagebedarf je Einwohner im interkommunalen Vergleich ist,
desto mehr werden die kreisangehörigen Kommunen belastet und
desto größer ist der Handlungsbedarf des Kreises/der StädteRegion, diese Belastung
durch eigene Konsolidierung zu verringern.
Entwicklung Umlagebedarf/-volumen/-grundlagen
Die folgende Grafik zeigt, wie sich Umlagebedarf, Umlagevolumen und Umlagegrundlagen
ausgehend vom Basisjahr 2010 bis 2014 entwickelt haben.
1
Entwicklung Umlagebedarf/-volumen/-grundlagen in Prozent
Die Grafik macht deutlich, dass die Kreise/die StädteRegion den Anstieg des Umlagebedarfs
zeitverzögert und nicht in vollen Umfang an die kreisangehörigen Kommunen weitergegeben
1
Das Umlagevolumen entspricht der tatsächlich erhobenen Kreisumlage. Der Umlagebedarf umfasst die Aufwendungen, die nicht durch
sonstige Erträge gedeckt sind. Für einen ausgeglichenen Haushalt müsste der Kreis/die StädteRegion diesen Betrag als Umlage von
seinen kreisangehörigen Kommunen erheben. Die Kreisumlage wird unter anderem auf Basis der Umlagegrundlagen (Summe aus
Steuerkraft und Schlüsselzuweisungen der kreisangehörigen Kommunen) ermittelt. Die Umlagegrundlagen sind ein Indikator für die
allgemeine Finanzkraft der kreisangehörigen Kommunen.
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kreisübergreifender Bericht
haben. Die Kreise/die StädteRegion haben Rücksicht auf ihre kreisangehörigen Kommunen
genommen. Insbesondere haben sie auf deren niedrige Finanzkraft im Jahr 2011 reagiert.
Deutlich wird auch, dass die Finanzkraft der Kommunen in den Folgejahren schneller gestiegen
ist als der Umlagebedarf und das Umlagevolumen der Kreise/der StädteRegion.
Die Planungen der Kreise/der StädteRegion sehen für die Jahre ab 2015 weiter steigende Umlagebedarfe vor.
Wie planen die Kreise/die StädteRegion?
Die gpaNRW zeigt auf, mit welchen haushaltswirtschaftlichen Risiken die Haushaltspläne und
damit der geplante Umlagebedarf der Kreise/der StädteRegion verbunden sind. Neben allgemeinen Planungsrisiken haben wir zusätzliche, über die allgemeinen Planungsrisiken hinausgehende Risiken identifiziert. Zusätzliche haushaltswirtschaftliche Risiken entstehen durch fehlerhafte, nicht nachvollziehbare oder offensichtlich sehr optimistische Planungsdaten. Das ist
der Fall, wenn sich die Planwerte nicht oder nur unzureichend auf Erfahrungswerte bzw. IstDaten, Umsetzungskonzepte sowie sonstige zurzeit objektiv absehbare Entwicklungen stützen.
Folgende zusätzliche haushaltswirtschaftliche Risiken haben wir wiederholt festgestellt:
Zuführungen zu Pensions- und Beihilferückstellungen wurden ohne Besoldungsanpassungen geplant.
Zum Teil war die Planung der übrigen Personalaufwendungen sowie der Aufwendungen
für Sach- und Dienstleistungen nicht nachvollziehbar.
Einsatz der Finanzressourcen
Interkommunale Vergleiche bieten Anhaltspunkte für mögliche Konsolidierungsfelder. Wir haben die Jahresergebnisse 2013 aller Produktbereiche und Produktgruppen der Kreise/der StädteRegion einander gegenübergestellt. Der Vergleich zeigt, in welchen Bereichen ein Kreis/die
StädteRegion mehr Finanzressourcen einsetzt als andere.
Der Vergleich liefert nicht nur die Erkenntnis, in welchen Produktbereichen und -gruppen die
höchsten Fehlbeträge ausgewiesen werden und in welchen Produktbereichen und -gruppen die
Ergebnisse eine hohe Spannweite aufweisen. Der Vergleich auf Kontenebene ermöglicht es
zudem auszuwerten, bei welchen Produktgruppen die meisten Erträge und Aufwendungen gebucht werden.
Wesentliche Erkenntnisse aus dem Vergleich Einsatz der Finanzressourcen
In den zehn Produktgruppen mit den höchsten Aufwendungen sind 85 Prozent der Aufwendungen gebunden.
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Anteil der Aufwendungen einer Produktgruppe an den Aufwendungen insgesamt in Prozent
Produktgruppe
Produktbereich
Anteil
Grundsicherungsleistungen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch
Soziale Leistungen
23,6
Steuern, allgemeine Zuweisungen und allgemeine Umlagen
Allgemeine Finanzwirtschaft
18,1
Grundversorgung und Leistungen nach dem Zwölften Buch
Sozialgesetzbuch
Soziale Leistungen
10,5
Verwaltungssteuerung und Service
Innere Verwaltung
8,6
Tageseinrichtungen für Kinder
Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
7,7
Sonstige Leistungen zur Förderung junger Menschen und
Familien
Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
4,3
Ver- und Entsorgung
3,3
Ordnungsangelegenheiten
Sicherheit und Ordnung
2,6
Rettungsdienst
Sicherheit und Ordnung
2,6
Soziale Leistungen
2,4
Abfallwirtschaft
Förderung von anderen Trägern der Wohlfahrtspflege
Die Sozialtransferaufwendungen einschließlich der SGB II-Leistungen der Nicht-Optionskreise,
die diese bei den sonstigen ordentlichen Aufwendungen auszuweisen haben, sind mit zusammen 34 Prozent die größte Aufwandsposition.
Weitere große Aufwandspositionen sind ebenfalls bei den Transferaufwendungen zu finden:
Allgemeine Umlagen sowie Zuweisungen und Zuschüsse. Einen erheblichen Anteil an den Gesamtaufwendungen haben zudem die Personalaufwendungen.
Anteil der Aufwandsarten an den Aufwendungen insgesamt in Prozent
Kontenklasse/-art
Anteil
Transferaufwendungen
57,6
Sozialtransferaufwendungen
26,1
Allgemeine Umlagen
17,8
Zuweisungen und Zuschüsse für laufende Zwecke
11,3
Personalaufwendungen
14,0
Dienstaufwendungen
10,4
Sonstige ordentliche Aufwendungen
Aufgabenbezogene Leistungsbeteiligungen
12,1
2
8,3
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
9,2
Aufwendungen für sonstige Dienstleistungen
4,3
Die höchsten Fehlbeträge weisen die Kreise/die StädteRegion in den folgenden Produktbereichen aus:
2
SGB II-Leistungen der Nicht-Optionskreise
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kreisübergreifender Bericht
Soziale Leistungen,
Kinder-, Jugend- und Familienhilfe,
Innere Verwaltung,
Schulträgeraufgaben,
Verkehrsflächen und -anlagen, ÖPNV.
Ergebnis je Einwohner in Euro 2013
Produktgruppe
Produktbereich
Minimum
Maximum
Mittelwert
Grundsicherungsleistungen nach
dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch
(ohne Erträge aus der direkten Kostenbeteiligung)
Soziale Leistungen
-177,64
-65,35
-115,36
Verwaltungssteuerung und Service
Innere Verwaltung
-175,12
-5,23
-58,79
Grundversorgung und Leistungen
nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch
Soziale Leistungen
-126,18
-47,64
-75,98
Sonstige Leistungen zur Förderung
junger Menschen und Familien
Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
-114,11
0,00
-41,66
Tageseinrichtungen für Kinder
Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
-106,62
0,00
-35,10
Soziale Leistungen
-83,39
0,00
-29,90
Schulträgeraufgaben
-56,45
-0,26
-5,07
ÖPNV
Verkehrsflächen und -anlagen,
ÖPNV
-46,96
0,41
-7,95
Kreisstraßen
Verkehrsflächen und -anlagen,
ÖPNV
-43,80
-3,76
-16,64
Berufskollegs
Schulträgeraufgaben
-40,33
0,00
-15,43
Förderung von anderen Trägern der
Wohlfahrtspflege
Sonstige schulische Aufgaben
Hohe Spannweiten, d h. hohe Ergebnisunterschiede, gibt es bei den Produktbereichen Soziale
Leistungen, Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, Innere Verwaltung, Schulträgeraufgaben, Verkehrsflächen und -anlagen, ÖPNV sowie im Produktbereich Allgemeine Finanzwirtschaft.
Unsere Prüfung hat aufgezeigt, dass besonders die Ergebnisse des Produktbereiches Soziale
Leistungen die Umlagebedarfe der Kreise/der StädteRegion maßgeblich beeinflussen. D. h. je
schlechter die Sozialstruktur ist, desto höher ist der Handlungsbedarf.
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kreisübergreifender Bericht
Aufgabenbezogene Personalanalyse
Allgemeines zu Zahlen und Daten
Ziel der Prüfung war es, einen Überblick über alle Aufgaben und das dafür eingesetzte Personal
zu erhalten und zwischen den Kreisen/der StädteRegion zu vergleichen. Dieser Vergleich stellt
Transparenz über den Personaleinsatz her und zeigt Unterschiede auf. Eine Bewertung der
Unterschiede bei der Personalausstattung erfolgt dabei nicht und wäre bei dem angewandten
Abstraktionsgrad auch unzulässig. Allerdings werden den Kreisen/der StädteRegion damit weitere Informationen an die Hand gegeben, den eigenen Personaleinsatz kritisch zu hinterfragen.
Um diese Transparenz herzustellen war es notwendig, einen einheitlichen Aufgabenkatalog zu
definieren. Er gibt das Aufgabenspektrum der Kreise/StädteRegion wieder und differenziert die
Aufgaben noch unterhalb der verbindlichen Zuordnungsvorgaben von Gemeindehaushaltsrecht
und Finanzstatitik. Insgesamt umfasst er 130 Aufgabenblöcke.
Gemeinsam mit den Kreisen/der StädteRegion haben wir den Aufgabenblöcken zunächst das
gesamte Personal der Kreise/der StädteRegion zum Stichtag 30. Juni 2014 zugeordnet. Insgesamt wurden dabei 28.296,6 Vollzeit-Stellen verteilt. Darüber hinaus haben wir zu den Aufgabenblöcken pro Kreis/StädteRegion insgesamt 2.329 Fragen nach Mengendaten und zur Aufgabenerledigung gestellt.
In diesem Bericht werten wir überwiegend die Gesamt-Stellendaten der Kreise/der StädteRegion unter bestimmten Annahmen und Merkmalen aus. Zusatzinformationen in Bezug auf Vergabe oder Delegation bleiben auf dieser Betrachtungsebene unberücksichtigt. Hierzu verweisen
wir auf die Auswertungen zu den Aufgabenblöcken im Bericht Aufgabenbezogene Personalanalyse. Diese enthalten auch die kreisübergreifenden Ausführungen zu den einzelnen Aufgabenblöcken.
Die Auswertungstabellen der Gesamt-Stellendaten nach Strukturmerkmalen enthalten ausschließlich absolute Zahlen. Die Tabellen mit Auswertungen auf Ebene der Produktbereiche
enthalten in der ersten Zeile zunächst die Verteilung der absoluten Vollzeit-Stellen auf die einzelnen Auswertungsmerkmale. Die zweite Spalte zeigt, wie viele Kreise/StädteRegion bei den
einzelnen Auswertungsmerkmalen einbezogen wurden. Die Verteilung auf die einzelnen Produktbereiche wird danach in Prozent abgebildet. Die Prozentangabe bezieht sich dabei auf die
jeweiligen absoluten Vollzeit-Stellen in der Vergleichsgruppe eines Auswertungsmerkmals.
Wie sich die 130 Aufgabenblöcke auf die einzelnen Produktbereiche verteilen, zeigt die folgende Tabelle.
Verteilung Aufgabenblöcke auf die Produktbereiche
Produktbereich
Anzahl Aufgabenblöcke
01 Innere Verwaltung
29
02 Sicherheit und Ordnung
26
03 Schulträgeraufgaben
12
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kreisübergreifender Bericht
Produktbereich
Anzahl Aufgabenblöcke
04 Kultur und Wissenschaft
8
05 Soziale Leistungen
20
06 Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
6
07 Gesundheitsdienste
5
08 Sportförderung
1
09 Räumliche Planung und Entwicklung, Geoinformation
5
10 Bauen und Wohnen
5
11 Ver- und Entsorgung
2
12 Verkehrsflächen und –anlagen, ÖPNV
3
13 Natur- und Landschaftspflege
4
14 Umweltschutz
2
15 Wirtschaft und Tourismus
2
Insgesamt
130
In 17 der 130 Aufgabenblöcke haben die Kreise/die StädteRegion die darin definierten Aufgaben nicht an Dritte vergeben oder delegiert. In neun dieser 17 Aufgabenblöcke setzen alle Kreise/StädteRegion eigenes Personal ein. Folgende Aufgabenblöcke (AB) gehören dazu:
AB 1: Administrative Betreuung des Kreistags und seiner Ausschüsse,
AB 15: Haushaltsplanung, Ausführung des Haushaltsplans und Erstellung des Jahresab
schlusses,
AB 16: Finanzbuchhaltung,
AB 32: Jagd- und Fischereiangelegenheiten,
AB 38: Tierschutz und sonstige Aufgaben,
AB 45: Überwachung der Halterpflichten,
AB 48: Personenstandswesen,
AB 95: Fachaufsicht SGB XII und andere Restaufgaben des Sozialamtes sowie
AB 128: Immissionsschutz.
In den anderen acht Aufgabenblöcken unterscheidet sich die Anzahl der Kreise/StädteRegion
mit eigenem Personal u. a. auch deshalb, weil die Aufgabe nicht von allen Kreisen/von der
StädteRegion erledigt wird (z.B. Zoologische und Botanische Gärten, AB 74).
In 36 der 130 Aufgabenblöcke setzen die Kreise/die StädteRegion Personal ein, das nicht in der
eigenen Personalliste enthalten ist. Bei den drei Aufgabenblöcken Schwerbehindertenangelegenheiten (AB 80), Bundeselterngeld, Betreuungsgeld (AB 101) und Sonstige schulische Aufgaben (AB 67) trifft dies für über 50 Prozent der Kreise zu.
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kreisübergreifender Bericht
Haben Strukturen Einfluss auf die Personalausstattung?
Wir haben die Vollzeit-Stellen der Kreise/der StädteRegion nach den folgenden Strukturmerkmalen ausgewertet:
Einwohnerzahl,
SGB II-Quote aller unter 65-Jährigen sowie
Katasterfläche.
Vollzeit-Stellen Kreise/StädteRegion im interkommunalen Vergleich 2014 – Auswertung nach Strukturmerkmalen
Auswertungsmerkmal
alle Kreise/StädteRegion
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
490,7
1.604,6
912,8
721,7
925,1
1.022,8
31
< 250.000 EW
490,7
696,6
582,9
./.
./.
./.
4
> 250.000 <350.000
673,0
1.010,9
839,3
715,8
861,5
925,9
14
>350.000 <450.000
754,7
1.166,0
1.005,2
965,6
1.021,2
1.096,1
6
> 450.000 EW
925,1
1.604,6
1.169,0
988,3
1.097,9
1.289,4
7
< 7 Prozent
490,7
1.057,6
787,1
584,7
754,7
959,2
9
> 7 Prozent < 8 Prozent
673,0
1.162,9
856,1
693,4
879,6
945,1
7
> 8 Prozent < 10 Prozent
679,2
1.166,0
942,9
810,0
968,8
1.100,7
8
> 10 Prozent
818,9
1.604,6
1.096,7
909,0
984,9
1.225,3
7
< 650 km²
679,2
1.034,7
837,9
704,9
831,1
952,6
8
> 650 <950 km²
490,7
1.604,6
1.056,7
900,9
968,0
1.314,7
6
>950 < 1.200 km²
584,7
1.162,9
963,1
864,7
1.057,6
1.103,4
7
> 1.200 km²
559,6
1.166,0
851,2
711,2
891,7
952,7
10
Einwohner
SGB II-Quote
Katasterfläche
Korrelationsberechnungen zu den Vollzeit-Stellen der Kreise/der StädteRegion und den Merkmalen Einwohner und SGB II-Quote belegen einen erkennbaren Zusammenhang. Wobei die
Korrelation Vollzeit-Stellen und Einwohner größer ist als die Korrelation Vollzeit-Stellen und
SGB II-Quote. Zwischen den Vollzeit-Stellen der Kreise/der StädteRegion und den Katasterflächen ergibt sich nur ein geringer Zusammenhang.
Trotz des Zusammenhangs zwischen den Vollzeit-Stellen insgesamt und dem Merkmal Einwohner erfolgt die Kennzahlenbildung in der Personalanalyse auf Basis von aufwandsprägenden Merkmalen und nicht generell mit Einwohnerbezug. Die Vollzeit-Stellen insgesamt stellen
eine höhere Betrachtungsebene als die Vollzeit-Stellen in den jeweiligen Aufgabenblöcken dar.
Aufwandsprägend wirken sich auf Ebene der einzelnen Aufgabenblöcke überwiegend eher
Mengendaten als absolute Einwohnerzahlen aus.
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kreisübergreifender Bericht
Als weitere Information haben wir die interkommunalen Vergleichswerte auf Basis der Anzahl
der kleinen kreisangehörigen Kommunen (kkK) ermittelt. Dies basiert auf der Annahme, dass
die Struktur der kreisangehörigen Kommunen sich auf das Aufgabenspektrum der Kreisverwaltungen auswirkt. Es besteht die Vermutung, dass mit steigender Zahl kleiner kreisangehöriger
Kommunen viele Aufgaben der Daseinsvorsorge beim Kreis verbleiben. Dies wirkt sich dort ggf.
auf die Personalausstattung aus.
Auswertungsmerkmal
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
alle Kreise/StädteRegion
490,7
1.604,6
912,8
721,7
925,1
1.022,8
31
Kreise Anzahl kkK < 5
490,7
1.604,6
963,1
791,6
933,4
1.050,5
12
Kreise Anzahl kkK >= 5 < 11
559,6
1.162,9
878,1
705,9
918,5
1.007,1
14
Kreis Anzahl kkK >= 11
673,0
1.166,0
889,1
754,7
892,9
959,2
5
Bei den Kreisen mit elf oder mehr kleinen kreisangehörigen Kommunen hat nur ein Kreis mehr
als 1.000 Vollzeit-Stellen. Insgesamt betrachtet stützt die Auswertung die oben formulierte Annahme nicht. Es fällt aber auf, dass sich mit zunehmender Anzahl kkK das jeweilige Minimum
steigt. Der Median dagegen sinkt mit zunehmender Anzahl kkK.
Die Aufgaben der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II sind bei den Kreisen/der StädteRegion alternativ organisiert. 19 Kreise/StädteRegion führen zusammen mit der
Bundesagentur für Arbeit eine gemeinsame Einrichtung (Jobcenter). In zwölf Kreise verbleiben
die Aufgaben in kommunaler Trägerschaft (Option). Wir haben die Vollzeit-Stellen nach beiden
Alternativen getrennt ausgewertet und die interkommunalen Vergleichswerte ermittelt.
Vollzeit-Stellen Kreise/StädteRegion im interkommunalen Vergleich 2014 – Auswertung nach Organisationsform SGB II
Auswertungsmerkmal
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
alle Kreise/StädteRegion
490,7
1.604,6
912,8
721,7
925,1
1.022,8
31
Gemeinsame Einrichtung
490,7
1.415,9
893,5
703,3
925,1
1.022,8
19
Option
584,7
1.604,6
943,4
802,8
913,1
1.011,3
12
Der Mittelwert im interkommunalen Vergleich wird u. a. durch Extremwerte beeinflusst. Ob dies
der Fall ist, lässt sich durch einen Vergleich von Mittelwert und Median ermitteln. Größere Unterschiede zwischen beiden deuten darauf hin, dass ein Minimum oder Maximum den Mittelwert
beeinflusst. Dies zeigt auch diese Auswertung. Der Mittelwert bei den Kreisen mit gemeinsamen Einrichtungen wird durch das Minimum beeinflusst. Der Mittelwert bei den Options-Kreisen
wird durch das Maximum beeinflusst. Der deutliche Abstand zwischen beiden beim Vergleich
des Mittelwertes verringert sich auf zwölf Stellen beim Vergleich der beiden Mediane.
Wie verteilt sich das Personal auf die Produktbereiche?
Die Vollzeit-Stellen aller Kreise/der StädteRegion verteilen sich wie folgt auf die Produktbereiche des Haushalts:
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kreisübergreifender Bericht
Verteilung Aufgabenblöcke und Vollzeit-Stellen aller Kreise/der StädteRegion auf Produktbereiche
im interkommunalen Vergleich 2014
Vollzeit-Stellen aller
Kreise/StädteRegion
Produktbereich
Anteil in Prozent
01 Innere Verwaltung
5.140,0
18,2
02 Sicherheit und Ordnung
6.007,2
21,2
03 Schulträgeraufgaben
1.561,2
5,5
495,4
1,8
05 Soziale Leistungen
5.809,3
20,5
06 Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
2.200,2
7,8
07 Gesundheitsdienste
1.634,2
5,8
36,8
0,1
1.965,9
6,9
10 Bauen und Wohnen
618,4
2,2
11 Ver- und Entsorgung
368,1
1,3
12 Verkehrsflächen und –anlagen, ÖPNV
917,6
3,2
1.105,3
3,9
14 Umweltschutz
270,3
1,0
15 Wirtschaft und Tourismus
166,6
0,6
28.296,6
100
04 Kultur und Wissenschaft
08 Sportförderung
09 Räumliche Planung und Entwicklung, Geoinformation
13 Natur- und Landschaftspflege
Insgesamt
In den Produktbereichen Innere Verwaltung, Sicherheit und Ordnung sowie Soziale Leistungen
setzen die Kreise/die StädteRegion rund 60 Prozent ihres Personals ein.
Haben Strukturen Einfluss auf die Verteilung des Personals auf die Produktbereichen?
Wir stellen auf Ebene der Produktbereiche dar, wie sich bei einer Auswertung der Daten nach
bestimmten Strukturmerkmalen die Verteilung des Personals verändert. Auch hier haben wir die
o. g. Strukturmerkmale Einwohnerzahl, SGB II-Quote und die Katasterfläche als Auswertungsmerkmale herangezogen.
Anteil Vollzeit-Stellen in den Produktbereichen in Prozent im interkommunalen Vergleich 2014Auswertung nach Einwohnerzahl
Produktbereiche
Vollzeit-Stellen insgesamt
Anzahl Kreise/StädteRegion in der Auswertung
01 Innere Verwaltung
alle Kreise/StädteRegion
Kreise <
250.000
Einwohner
Kreise >
250.000
<350.000
Einwohner
Kreise
>350.000
<450.000
Einwohner
Kreise/
StädteRegion
>450.000
Einwohner
28.296,6
2.331,6
11.750,8
6.031,3
8.182,9
31
4
14
6
7
18,2
15,6
18,6
16,9
19,2
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kreisübergreifender Bericht
alle Kreise/StädteRegion
Kreise <
250.000
Einwohner
Kreise >
250.000
<350.000
Einwohner
Kreise
>350.000
<450.000
Einwohner
Kreise/
StädteRegion
>450.000
Einwohner
21,2
26,8
23,2
20,0
17,7
03 Schulträgeraufgaben
5,5
4,8
5,0
6,0
6,1
04 Kultur und Wissenschaft
1,8
1,5
2,6
1,2
0,1
20,5
11,8
18,5
20,9
25,6
06 Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
7,8
9,6
7,6
8,1
7,3
07 Gesundheitsdienste
5,8
4,5
5,3
6,0
6,7
08 Sportförderung
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
09 Räumliche Planung und Entwicklung,
Geoinformation
6,9
6,6
6,9
7,6
6,6
10 Bauen und Wohnen
2,2
2,7
2,4
2,8
1,3
11 Ver- und Entsorgung
1,3
3,9
1,5
0,6
0,8
12 Verkehrsflächen und –anlagen, ÖPNV
3,2
6,2
3,2
3,8
2,0
13 Natur- und Landschaftspflege
3,9
4,2
3,7
3,9
4,0
14 Umweltschutz
1,0
1,3
0,8
1,4
0,7
15 Wirtschaft und Tourismus
0,6
0,4
0,6
0,5
0,7
Produktbereiche
02 Sicherheit und Ordnung
05 Soziale Leistungen
Mit zunehmender Einwohnerzahl entfällt weniger Personal auf den Produktbereich Sicherheit
und Ordnung. Gleichzeitig nimmt der Personaleinsatz im Produktbereich Soziale Leistungen zu.
Insgesamt binden aber auch in den gebildeten Einwohnerklassen die Produktbereiche Innere
Verwaltung, Sicherheit und Ordnung sowie Soziale Leistungen 54 bis 62 Prozent des eigenen
Personals.
Anteil Vollzeit-Stellen in den Produktbereichen in Prozent im interkommunalen Vergleich 2014 Auswertung nach SGB II-Quote aller unter 65-Jährigen
Produktbereiche
Vollzeit-Stellen insgesamt
alle Kreise/StädteRegion
Quote <
7 Prozent
Quote > 7
Prozent <
8 Prozent
Quote > 8
Prozent <
10 Prozent
Quote > 10
Prozent
28.296,6
7.084,2
5.992,5
7.542,9
7.676,9
31
9
7
8
7
01 Innere Verwaltung
18,2
16,4
18,7
19,2
18,3
02 Sicherheit und Ordnung
21,2
24,7
26,4
18,4
16,8
03 Schulträgeraufgaben
5,5
5,0
5,2
6,0
5,7
04 Kultur und Wissenschaft
1,8
2,3
1,7
2,4
0,6
20,5
14,0
14,5
21,7
30,1
06 Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
7,8
9,1
7,8
7,7
6,6
07 Gesundheitsdienste
5,8
5,6
4,7
5,6
6,9
08 Sportförderung
0,1
0,1
0,1
0,2
0,1
Anzahl Kreise/StädteRegion in der Auswertung
05 Soziale Leistungen
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kreisübergreifender Bericht
Produktbereiche
alle Kreise/StädteRegion
Quote <
7 Prozent
Quote > 7
Prozent <
8 Prozent
Quote > 8
Prozent <
10 Prozent
Quote > 10
Prozent
09 Räumliche Planung und Entwicklung,
Geoinformation
6,9
7,5
7,1
6,9
6,4
10 Bauen und Wohnen
2,2
3,2
2,7
1,9
1,1
11 Ver- und Entsorgung
1,3
1,9
1,6
1,2
0,7
12 Verkehrsflächen und –anlagen, ÖPNV
3,2
4,1
3,8
3,2
2,1
13 Natur- und Landschaftspflege
3,9
4,3
4,1
4,0
3,3
14 Umweltschutz
1,0
1,3
1,0
0,8
0,8
15 Wirtschaft und Tourismus
0,6
0,6
0,6
0,5
0,5
Anteil Vollzeit-Stellen in den Produktbereichen in Prozent im interkommunalen Vergleich 2014 –
Auswertung nach Organisationsform SGB II
Bei der Organisationsform als gemeinsame Einrichtung liegt der Anteil der Produktbereiche
Innere Verwaltung, Sicherheit und Ordnung sowie Soziale Leistungen in der Gesamtbetrachtung bei rund 59 Prozent, bei der Organisationsform als Option bei rund 62 Prozent. Betrachtet
man nur den Produktbereich Soziale Leistungen liegt der Anteil des Gesamtpersonals bei den
Kreisen/der StädteRegion mit gemeinsamen Einrichtungen bei rund 18 Prozent. Bei den Options-Kreisen liegt dieser Anteil bei rund 24 Prozent.
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kreisübergreifender Bericht
Anteil Vollzeit-Stellen in den Produktbereichen in Prozent im interkommunalen Vergleich 2014 Auswertung nach Katasterfläche
alle Kreise/Städte Region
Produktbereiche
Vollzeit-Stellen insgesamt
Fläche >
650 km² <
950 km²
Fläche <
650 km²
Fläche >
950 km² <
1.200 km²
Fläche >
1.200 km²
28.296,6
6.702,9
6.340,0
6.741,4
8.512,2
31
8
6
7
10
01 Innere Verwaltung
18,2
20,3
16,8
18,5
17,2
02 Sicherheit und Ordnung
21,2
19,0
19,4
21,2
24,3
03 Schulträgeraufgaben
5,5
5,9
5,5
5,6
5,2
04 Kultur und Wissenschaft
1,8
2,6
0,8
1,2
2,2
20,5
21,6
28,1
18,8
15,4
06 Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
7,8
5,8
8,4
8,6
8,1
07 Gesundheitsdienste
5,8
7,0
5,6
5,8
4,9
08 Sportförderung
0,1
0,2
0,1
0,1
0,1
09 Räumliche Planung und Entwicklung,
Geoinformation
6,9
6,7
6,5
7,5
7,0
10 Bauen und Wohnen
2,2
1,8
1,5
2,5
2,7
11 Ver- und Entsorgung
1,3
1,1
0,8
1,3
1,8
12 Verkehrsflächen und –anlagen, ÖPNV
3,2
2,6
1,9
2,7
5,1
13 Natur- und Landschaftspflege
3,9
4,0
3,2
4,4
4,0
14 Umweltschutz
1,0
0,8
0,7
1,0
1,2
15 Wirtschaft und Tourismus
0,6
0,6
0,5
0,7
0,5
Anzahl Kreise/StädteRegion in der Auswertung
05 Soziale Leistungen
Auch in diesem Vergleich binden die Produktbereiche Innere Verwaltung, Sicherheit und Ordnung sowie Soziale Leistungen das meiste Personal. Ab einer Fläche von 950 km² verringert
sich der prozentuale Anteil dieser drei Produktbereiche am Gesamtpersonal. Gleichzeitig steigt
der Anteil des Personals in den Produktbereichen Räumliche Planung und Entwicklung, Geoinformation, Bauen und Wohnen, Ver- und Entsorgung, Verkehrsflächen und –anlagen, ÖPNV
sowie Natur- und Landschaftspflege leicht an.
Gibt es regionale Unterschiede?
Für den nachfolgenden Vergleich haben wir die Vollzeit-Stellen getrennt nach den fünf Regierungsbezirken ausgewertet.
Vollzeit-Stellen der Kreise/StädteRegion im interkommunalen Vergleich 2014 nach Regierungsbezirken
Auswertungsmerkmal
alle Kreise/StädteRegion
Minimum
490,7
Maximum
1.604,6
Mittelwert
912,8
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
721,7
925,1
1.022,8
31
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kreisübergreifender Bericht
Auswertungsmerkmal
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
Kreise Regierungsbezirk Arnsberg
490,7
1.108,9
865,2
776,2
933,3
985,7
7
Kreise Regierungsbezirk Detmold
559,6
1.166,0
893,7
735,4
949,8
1.042,2
6
Kreise Regierungsbezirk Düsseldorf
673,0
1.097,9
918,2
843,3
941,8
1.034,7
5
Kreise Regierungsbezirk Köln
690,1
1.415,9
938,0
706,6
909,0
1.048,9
8
Kreise Regierungsbezirk Münster
584,7
1.604,6
956,6
754,7
879,6
959,2
5
Im Regierungsbezirk Münster wird der Mittelwert stark vom Maximalwert beeinflusst. Tatsächlich liegt der Mittelwert deutlich über dem Median und auf fast gleichem Niveau mit dem 3.
Quartil. Das Maximum beeinflusst erheblich den Mittelwert.
Bei der Frage nach der Korrelation zwischen Vollzeit-Stellen aller Kreise und ausgewählten
Strukturmerkmalen ließ sich ein größerer Zusammenhang zwischen den Einwohnerzahlen und
der SGB II-Quote feststellen. In der nachfolgenden Tabelle sind deshalb als zusätzliche Information die jeweiligen Vergleichswerte dieser Strukturmerkmale auf Ebene der Regierungsbezirke ergänzt.
Vollzeit-Stellen der Kreise/StädteRegion im interkommunalen Vergleich 2014- Auswertung nach
Regierungsbezirken und Strukturmerkmalen
Auswertungsmerkmal
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
alle Kreise/StädteRegion
Vollzeit-Stellen
490,7
1.604,6
912,8
721,7
925,1
1.022,8
31
Einwohnerzahl
136.365
617.807
343.778
268.607
310.337
429.773
31
SGB II -Quote
4,68
14,65
8,25
6,73
7,90
9,52
31
Vollzeit-Stellen
490,7
1.108,9
865,2
776,2
933,3
985,7
7
Einwohnerzahl
136.365
416.171
303.155
272.281
302.995
360.995
7
SGB II -Quote
4,98
12,29
8,17
6,56
7,21
9,80
7
Vollzeit-Stellen
559,6
1.166,0
893,7
735,4
949,8
1.042,2
6
Einwohnerzahl
144.010
360.642
287.484
265.175
308.691
341.325
6
SGB II -Quote
5,66
9,57
7,74
6,74
8,11
8,57
6
Vollzeit-Stellen
673,0
1.097,9
918,2
843,3
941,8
1.034,7
5
Einwohnerzahl
297.661
483.279
400.793
310.337
450.026
462.664
5
SGB II -Quote
7,37
10,03
8,78
8,47
8,57
9,46
5
690,1
1.415,9
938,0
706,6
909,0
1.048,9
8
Regierungsbezirk Arnsberg
Regierungsbezirk Detmold
Regierungsbezirk Düsseldorf
Regierungsbezirk Köln
Vollzeit-Stellen
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kreisübergreifender Bericht
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
359.937
260.253
278.091
488.473
8
11,89
8,71
7,31
8,08
10,22
8
584,7
1.604,6
956,6
754,7
879,6
959,2
5
Einwohnerzahl
218.401
617.807
385.336
277.431
369.666
443.374
5
SGB II -Quote
4,68
14,65
7,69
5,28
6,55
7,31
5
Auswertungsmerkmal
Minimum
Maximum
Mittelwert
Einwohnerzahl
191.165
596.213
SGB II -Quote
6,48
Vollzeit-Stellen
Regierungsbezirk Münster
Auch auf Ebene der einzelnen Regierungsbezirke besteht zwischen den Vollzeit-Stellen und
den Einwohnerzahlen ein großer Zusammenhang. Bei den Vollzeit-Stellen und der SGB IIQuote ergibt sich dagegen kein einheitliches Bild. Ein starker Zusammenhang zwischen beiden
besteht in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Münster. In den Regierungsbezirken Arnsberg, Detmold und Köln ist dieser Zusammenhang deutlich geringer.
Bei der Wahl der Organisationsform für die Aufgaben der Grundsicherung für Arbeitsuchende
nach dem SGB II gibt es auf Ebene der Landschaftsverbände ebenfalls Unterschiede. Von den
13 Kreisen/der StädteRegion (Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln), die im Bereich des
Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) liegen, haben sich nur zwei Kreise für die Variante
„Option“ entschieden. Dies entspricht einem Anteil von 15 Prozent der LVR-Kreise. Von den18
Kreisen (Regierungsbezirke Arnsberg, Detmold und Münster), die im Bereich des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) liegen, haben sich zehn Kreise für die Variante „Option“ entschieden. Dies entspricht einem Anteil von 55 Prozent der LWL-Kreise.
Ob es regionale Unterschiede beim Personaleinsatz in den Produktbereichen gibt, lässt die
nachfolgende Auswertung erkennen.
Anteil Vollzeit-Stellen in den Produktbereichen in Prozent im interkommunalen Vergleich 2014 Auswertung nach Regierungsbezirken
alle
Kreise/Städte
Region
Arnsberg
28.296,6
6.056,8
5.362,0
4.590,8
7.504,2
4.782,8
31
7
6
5
8
5
01 Innere Verwaltung
18,2
18,7
16,5
20,9
18,3
16,4
02 Sicherheit und Ordnung
21,2
23,3
21,5
21,8
20,3
19,2
03 Schulträgeraufgaben
5,5
5,2
6,0
5,9
6,0
4,2
04 Kultur und Wissenschaft
1,8
2,6
1,1
3,0
1,2
1,0
20,5
18,1
20,9
28,6
21,1
24,2
06 Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
7,8
6,9
8,5
6,0
9,7
6,7
07 Gesundheitsdienste
5,8
6,4
4,6
6,5
5,2
6,6
08 Sportförderung
0,1
0,1
0,0
0,2
0,1
0,1
Produktbereiche
Vollzeit-Stellen insgesamt
Anzahl Kreise/StädteRegion in der
Auswertung
05 Soziale Leistungen
Detmold
Düsseldorf
Köln
Münster
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kreisübergreifender Bericht
alle
Kreise/Städte
Region
Arnsberg
09 Räumliche Planung und Entwicklung,
Geoinformation
6,9
7,4
6,8
6,1
7,1
7,3
10 Bauen und Wohnen
2,2
2,0
2,2
1,7
2,2
2,8
11 Ver- und Entsorgung
1,3
1,8
1,6
1,0
1,3
0,6
12 Verkehrsflächen und –anlagen,
ÖPNV
3,2
2,5
4,8
2,4
2,5
4,4
13 Natur- und Landschaftspflege
3,9
3,5
3,7
4,3
3,8
4,5
14 Umweltschutz
1,0
1,1
1,0
0,8
0,7
1,5
15 Wirtschaft und Tourismus
0,6
0,5
0,7
0,7
0,6
0,4
Produktbereiche
Detmold
Düsseldorf
Köln
Münster
In einigen Produktbereichen zeigen sich regionale Unterschiede in der Verteilung des eigenen
Personals auf die Produktbereiche, z. B. im Produktbereich 12 (Verkehrsflächen und –anlagen,
ÖPNV). Diese Unterschiede können Ausgangspunkt für weitere eigene Auswertungen nach
individuellen Schwerpunkten sein.
In welchen Bereichen arbeiten die Kreise/die StädteRegion bereits interkommunal mit anderen Kreisen/Kommunen zusammen?
Interkommunale Zusammenarbeit ist auch für die Kreisen/StädteRegion ein aktuelles Thema. In
vielen Bereichen erfolgt schon eine Zusammenarbeit mehrerer Kreise bzw. von Kreisen mit
kreisfreien Städten oder kreisangehörigen Kommunen. Interkommunale Kooperationen bestehen u. a. bereits in folgenden Bereichen:
Straßenverwaltung und -unterhaltung (z. B. Winterdienst, Streusalz-Beschaffung, GerätePool),
ÖPNV/SPNV (z.B. Nahverkehrsplanung, Ausschreibung),
Abfallwirtschaft (z. B. Deponien, Schadstoffsammlung, - transport),
Amtliche Schlachttier- und Fleischuntersuchung (Trichinenuntersuchung),
Adoptionsvermittlung,
Gesundheitsförderung, - planung und –koordination (Apothekenaufsicht, Heilpraktikerprüfungen),
Führung und Bereitstellung von Geobasisdaten (Geografische Informationssysteme),
Planung und Bau von Kreisstraßen (z. B. Planung, Bauüberwachung, Brückenprüfung),
Grundstückwertermittlung, -neuordnung (z. B. Kommunale Bewertungsstellen, Geschäftsstelle Gutachterausschuss),
Zentrale Vergabe (z. B. Vergabeverfahren, Beratung),
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kreisübergreifender Bericht
Brandschutz (z. B. Brandschauen, Atemschutzwerkstatt),
Archivpflege und –verwaltung (z. B. sämtliche Archivaufgaben für kreisangehörige Kommunen),
Rettungsdienst (z. B. Notärztliche Versorgung),
Hilfe innerhalb und außerhalb der Familie (z. B. Erziehungsberatung),
Gewässerschutz, Gewässerbewirtschaftung (z. B. Gewässerunterhaltung, Renaturierung),
Verkehrssicherung/Verkehrslenkung (z. B. Unfallkommissionen, Verkehrssicherung)
Ausländerwesen (Aufgabenerledigung für große kreisangehörige Kommunen),
Beauftragungswesen (z. B. Übernahme der Funktion Datenschutzbeauftragter für kreisangehörige Kommunen),
Örtliche Prüfung von Gemeinden und Gemeindeverbänden (z. B. Übernahme der Rechnungsprüfung bei kreisangehörigen Kommunen),
Vorbeugung und Bekämpfung von Tierseuchen (z. B. Tierzuchtberatung),
Rechtsberatung für die Verwaltung (Beratung und Prozessvertretung für kreisangehörige
Kommunen),
Personalmanagement (z. B. Sachbearbeitung Beihilfe und Reisekosten).
Diese Auflistung ist nicht abschließend. Die Informationen haben wir während unserer Prüfung
erhalten. Im Datenanhang zur Personalanalyse sind die Antworten abgebildet.
Kreisübergreifende Ausführungen zu den Aufgabenblöcken Beauftragungswesen und Sonstiges
Für die Aufgabenblöcke Beauftragungswesen und Sonstiges stellen wir kreisübergreifende
Erkenntnisse auch in diesem Bericht dar. Beide Aufgabenblöcke sind auch kreisübergreifend im
engeren Sinn. Das heißt, Aussagen hierzu ergeben sich auch aus anderen Aufgabenblöcken
eines Kreises bzw. sie sind ein „Sammelbecken“ für Aufgaben und Personal, für das kein Aufgabenblock definiert wurde. Beim Beauftragungswesen haben wir uns bei der Personalverteilung auf vier Beauftragungen beschränkt. Andere Beauftragungen fanden sich aber auch in den
anderen Aufgabenblöcken. Welche dies sind, fassen wir im Folgenden zusammen. Beim Aufgabenblock Sonstiges benennen wir die Einsatzbereiche des Personals, das keinem anderen
Aufgabenblock zugeordnet werden konnte.
Aufgabenblock Beauftragungswesen (Nr. 4)
Für den Aufgabenblock 4 „Beauftragungswesen“ haben wir die Vollzeit-Stellen für die Beauftragungen Gleichstellung, Datenschutz, Korruptionsprävention und Schwerbehinderung berücksichtigt. Alle weiteren Beauftragungen haben wir redaktionell erfasst, sofern sie uns bei anderen
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kreisübergreifender Bericht
Aufgabenblöcken benannt wurden. Die Stellenanteile dafür sind in diesen anderen Aufgabenblöcken verblieben.
Durchschnittlich hat jeder Kreis/die StädteRegion weitere sieben Beauftragungen. Am häufigsten wurden benannt:
Arbeitsschutz- bzw. Arbeitssicherheitsbeauftragte,
IT-Sicherheitsbeauftragte,
Budgetbeauftrage bzw. Haushaltsbeauftragte,
Ausbildungsbeauftragte,
Klimaschutzbeauftrage bzw. Klimaschutzmanager,
Fahrrad- bzw. Radverkehrsbeauftrage,
Brandschutzbeauftragte,
Psychatrie-Koordinatoren,
Sportbeauftragte bzw. –koordinatoren sowie
Geheimschutzbeauftragte.
Daneben gibt es u. a. auch noch Beauftragte für Pandemien, Tierschutzbeauftragte, Inklusionsbeauftragte, Mobilitätsbeauftragte, Digitalfunk-Beauftragte, BuT-Koordinatoren, Integrationsbeauftragte, AIDS-Koordinatoren, Energiebeauftragte, Gewässerschutzbeauftrage, Gefahrgutbeauftragte, Südwestfalen-Beauftragte, Qualitätsmanagements-Beauftragte sowie Fahrzeugbeauftragte. Auch diese Auflistung ist nicht abschließend.
Aufgabenblock Sonstiges (Nr. 29)
Dieser Aufgabenblock enthält Personal, dessen Einsatzbereich keinem der anderen Aufgabenblöcke zugeordnet werden konnten.
22 Kreise haben hier insgesamt rund 75 Vollzeit-Stellen zugeordnet. Dies entspricht rund 0,3
Prozent aller verteilten Vollzeit-Stellen.
Folgende Einsatzbereiche wurden für dieses Personal u. a. benannt:
Studieninstitute,
Aus- und Weiterbildung in Gesundheits- und Pflegeberufen,
Erholungs- und Sportzentren,
Gesellschaften/Institute im Bereich Arbeitsmarktförderung,
Schifffahrtsamt, Hafen, Flughafen,
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kreisübergreifender Bericht
vertrauliche Personalmaßnahmen.
Ein Drittel der o. g. Vollzeit-Stellen entfällt auf Abordnungen.
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kreisübergreifender Bericht
Altersstruktur der Kreise/der StädteRegion
Altersstruktur insgesamt im interkommunalen Vergleich
Durchschnittsalter
Das Durchschnittsalter des eigenen Personals in den Kreisen/der StädteRegion lag in 2014 bei
46,5 Jahren. Die Bandbreite im interkommunalen Vergleich liegt dabei zwischen 44,9 und 48,5
Jahren.
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kreisübergreifender Bericht
Durchschnittsalter der Kreise/StädteRegion zum Stichtag 30.06.2014 geordnet nach Regierungsbezirken
Seite 25 von 39
kreisübergreifender Bericht
Altersstruktur
Für die Analyse der Altersstruktur haben wir folgende Altersgruppen gebildet:
jünger als 25 Jahre,
zwischen 25 und 34 Jahre,
zwischen 35 und 44 Jahre,
zwischen 45 und 54 Jahre,
55 Jahre und älter.
3
Einen wünschenswerten Altersmix stellt nach Erkenntnissen des Fraunhofer Instituts die sogenannte balancierte Altersstruktur dar. Bei ihr ist die Mehrheit der Belegschaft jünger als der
Mittelwert.
Eine alterszentrierte Altersstruktur liegt vor, wenn sich mehr als die Hälfte der Beschäftigten in
den Altersgruppen über 45 Jahre befindet. Dies ist bei allen 31 Kreisen/StädteRegion der Fall.
Die Spannbreite des Anteils beträgt 50 bis 64 Prozent, der Mittelwert liegt bei 57 Prozent. Diese
alterszentrierte Struktur ist überwiegend auch bei den kreisangehörigen Kommunen zu beobachten. Die kommunalen Verwaltungen treten somit alle als Mitbewerber um Nachwuchskräfte und jüngere Mitarbeiter auf.
In der nachfolgenden Grafik sind die Altersstrukturen der Kreise/StädteRegion nach Regierungsbezirken angeordnet.
3
Hartmut Buck, Bernd Dworschak und Alexander Schletz, Fraunhofer IAO 2005: Analyse der betrieblichen Altersstruktur
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kreisübergreifender Bericht
Anteil der Altersgruppen des Personals der Kreise/StädteRegion 2014 in Prozent
Eindeutige regionale Tendenzen in der Altersstruktur des Gesamtpersonals lassen sich nicht
erkennen. Die Risiken und die Chancen des demografischen Wandels innerhalb des eigenen
Personals sind eher individuell.
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kreisübergreifender Bericht
Altersstruktur in ausgewählten Aufgabenblöcken im interkommunalen Vergleich
Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels haben wir die Altersstruktur in ausgewählten Aufgabenblöcken ausgewertet. Dabei handelt es sich um Aufgabenblöcke, deren Altersfluktuationen erfahrungsgemäß überwiegend nicht durch eigene Ausbildung, sondern durch externe Bewerbungen kompensiert wird. Die Altersstruktur bilden wir auf Ebene der Produktbereiche ab.
Für folgende Produktbereiche (PB) haben wir eine differenzierte Altersstruktur erstellt:
Nr. Produktbereich
07
09
13 + 14
Produktbereich
Gesundheitsdienste
Räumliche Planung und Entwicklung,
Geoinformationen
Naturschutz- und Landschaftspflege +
Umweltschutz
Nr. Aufgabenblock
Aufgabenblock
102
Gesundheitsförderung, - planung und koordination
103
Kinder- und Jugendärztliche Dienste
104
Gutachten
105
Sozialpsychiatrischer Dienst
106
Infektionsschutz und Umwelthygiene
108
Kreisentwicklung
109
Träger öffentlicher Belange - Koordinierungsstelle
110
Erhebung von Geobasisdaten
111
Führung und Bereitstellung von Geobasisdaten
112
Grundstückwertermittlung, - neuordnung
123
Naturschutz und Landschaftspflege
124
Land- und Forstwirtschaft
125
Gewässerschutz, Gewässerbewirtschaftung
126
Bodenschutz
127
Klimaschutz
128
Immissionsschutz
Von besonderem Interesse sind bei dieser Betrachtung die Altersgruppen älter als 55 Jahre.
Deren Altersfluktuation wäre durch entsprechende externe Bewerber zu kompensieren. Aufgrund des bestehenden Fachkräftemangels kann dies eine besondere Herausforderung darstellen.
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Aufgabenblöcke im Produktbereich Gesundheitsdienste
Anteil Altersgruppen >55 im PB Gesundheitsdienste 2014
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Durchschnittlich werden in den nächsten zehn Jahren rund 39 Prozent des Personals im Produktbereich Gesundheitsdienste altersbedingt ausscheiden. In einigen Kreisen liegt dieser Anteil auch deutlich höher. Er beträgt bis zu 54 Prozent. Für diese Kreise wird es eine besondere
Herausforderung sein, diese personellen Lücken zu schließen. Die Tatsache, dass innerhalb
dieser Altersgruppen auch vermehrt Führungskräfte anzutreffen sind, stellt dabei eine zusätzliche Anforderung an die Personalgewinnung und -entwicklung. In sechs Kreisen steht diese
Herausforderung schon kurzfristig an. Der Anteil der Mitarbeiter über 60 Jahre liegt 2014 schon
bei mindestens 20 Prozent.
Einige Kreise begegnen diesen personellen Herausforderungen durch interkommunale Zusammenarbeit. So teilen sich bereits mehrere Kreise oder auch zusammen mit kreisfreien Städten einen Amtsapotheker bzw. führen die Apothekenaufsicht gemeinsam durch. Auch bei den
Heilpraktikerprüfungen gibt es bereits interkommunale Kooperationen zwischen Kreisen und
kreisfreien Städten.
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Aufgabenblöcke im Produktbereich Räumliche Planung und Entwicklung, Geoinformationen
Anteil Altersgruppen >55 im PB Räumliche Planung und Entwicklung, Geoinformationen 2014
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Durchschnittlich werden in den nächsten zehn Jahren in diesem Aufgabenbereich rund 36 Prozent des Personals altersbedingt ausscheiden. Das Maximum beträgt bis zu 55 Prozent. Regional betrachtet sind einige Regierungsbezirke insgesamt stärker von der bevorstehenden Altersfluktuation betroffen.
Auch in diesem Aufgabebereichen gibt es bereits verschiedene Formen der interkommunalen
Zusammenarbeit.
So bestehen zum Beispiel interkommunale Kooperationen von Kreisen mit Kreisen oder Kreisen mit Städten im Bereich der Geographischen Informationssysteme (GIS). Auch bei den
kommunalen Bewertungsstellen und der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses arbeiten
einige Kreise mit Kommunen bereits zusammen.
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Aufgabenblöcke in den Produktbereichen Naturschutz und Landschaftspflege
sowie Umweltschutz
Anteil Altersgruppen > 55 in den PB Naturschutz- und Landschaftspflege sowie Umweltschutz 2014
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In diesen beiden Aufgabenbereichen wird in den nächsten zehn Jahren durchschnittlich rund
ein Drittel des Personals altersbedingt ausscheiden. Das Maximum liegt hier bei 48 Prozent.
Auch hier lassen sich regionale Unterschiede erkennen.
Interkommunal arbeiten hier einige Kreise schon in den Bereichen Gewässerschutz und Gewässerbewirtschaftung zusammen.
In den folgenden Grafiken sind die Einzelauswertungen der ausgewählten Produktbereiche je
Kreis/StädteRegion zusammengefasst.
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Anteil Altersgruppen > 55 in den Produktbereichen nach Regierungsbezirken
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In einigen Kreisen/StädteRegion ist der Anteil der Altersgruppen 55 plus in mehreren Produktbereichen überdurchschnittlich. Den Herausforderungen der demografischen Entwicklung innerhalb des eigenen Personals müssen sich die Personalverwaltungen somit gleichzeitig in
mehreren Bereichen stellen.
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Besoldungs- und Entgeltniveau der Kreise/der
StädteRegion
Die Angaben zum Besoldungs- und Entgeltniveau basieren auf den Personallisten der Kreise/der StädteRegion zum 30.Juni 2014.
Die Besoldungs- und Entgeltgruppen bilden wir in folgender Form ab:
mittlerer Dienst (mD):
Entgeltgruppen 1 bis 8
Besoldungsgruppen A 6 bis A 9 mD
gehobener Dienst (gD): Entgeltgruppen 9 bis 12, S 9 bis S 18 UE
Besoldungsgruppen A 9 bis A 13 gD
höherer Dienst (hD):
Entgeltgruppen 13 bis 15 UE,
Besoldungsgruppen A 13 bis A 16; B-Besoldung.
Durch das Dienstrechtsmodernisierungsgesetz (DRModG NRW) vom 14.06.2016 reduzieren
sich die Laufbahngruppen auf die Laufbahngruppe 1 und die Laufbahngruppe 2.
Wir haben die Angaben aus den Personallisten 2014 als zusätzliche Information deshalb nur
noch nach Regierungsbezirken ausgewertet. Kreisbezogene Auswertungen sind im entsprechenden individuellen Berichtsteil der Aufgabenbezogenen Personalanalyse enthalten.
Anteil der Besoldungs-/Entgeltgruppen in den Personallisten zum 30. Juni 2014 in Prozent
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
Mittlerer Dienst
36
59
45
41
46
49
31
Gehobener Dienst
35
57
48
45
48
51
31
4
11
7
6
7
8
31
Mittlerer Dienst
37
51
44
40
42
50
7
Gehobener Dienst
43
56
49
44
50
53
7
5
8
7
6
7
7
7
Mittlerer Dienst
43
54
48
46
48
49
6
Gehobener Dienst
42
49
46
45
46
48
6
4
8
6
6
6
7
6
Mittlerer Dienst
38
59
46
40
44
10
5
Gehobener Dienst
35
52
45
41
49
50
5
alle Kreise/StädteRegion
Höherer Dienst
Regierungsbezirk Arnsberg
Höherer Dienst
Regierungsbezirk Detmold
Höherer Dienst
Regierungsbezirk Düsseldorf
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Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
6
10
8
7
9
10
5
Mittlerer Dienst
37
50
44
41
45
47
8
Gehobener Dienst
42
55
48
47
48
50
8
6
11
8
6
7
10
8
Mittlerer Dienst
36
48
43
42
45
46
5
Gehobener Dienst
44
57
49
46
48
52
5
6
8
7
7
7
8
5
Höherer Dienst
Anzahl
Werte
Regierungsbezirk Köln
Höherer Dienst
Regierungsbezirk Münster
Höherer Dienst
Eindeutige regionale Tendenzen sind nicht festzustellen.
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