Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
30 kB
Datum
16.10.2017
Erstellt
29.09.17, 09:04
Aktualisiert
29.09.17, 09:04
Stichworte
Inhalt der Datei
Bebauungsplan 11/68 Zülpich „An der Düsseldorfer Straße“
Textliche Festsetzungen
1.
Planungsrechtliche Festsetzungen
1.1
Art der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr. 1 BauGB)
Gemäß § 1 (5) BauNVO sind im Allgemeinen Wohngebiet WA die nach § 4 (2) Nr. 2
BauNVO allgemein zulässigen Nutzungen (Läden, Schank- und Speisewirtschaften,
nicht störende Handwerksbetriebe) nur ausnahmsweise zulässig.
Die gem. § 4 (3) Nr. 4 und 5 BauNVO ausnahmsweise zulässigen Gartenbaubetriebe
und Tankstellen sind nach § 1 (6) BauNVO unzulässig.
1.2
Stellung der baulichen Anlagen § 9 (1) Nr. 2 BauGB
Ist die Stellung der baulichen Anlagen zeichnerisch nicht festgesetzt, ist die Hauptfirstrichtung der Gebäude entweder parallel oder in einem Winkel von 90° zur Erschließungsstraße herzustellen. Eine Abweichung von dieser Vorgabe von bis zu 5°
ist zulässig.
1.3
Höhenlage baulicher Anlagen (§ 9 (3) BauGB) i.V. mit § 86 (1) BauO NRW
Höhe der baulichen Anlagen
Die max. Höhe der Fußbodenoberkante (FOK EG) bezieht sich auf die Höhe der
Straßenoberkante am Rand der dem Baugrundstück zugeordneten Verkehrsfläche.
Gemessen wird in der auf die Gesamtbreite des Gebäudes bezogenen Mittelachse.
Die Fußbodenoberkante des Erdgeschosses darf bis zu 0,50 m über dem Bezugspunkt liegen, nicht jedoch unter dem Bezugspunkt.
Diese Bezugshöhe ist auch für die Bemessung der Abstandsflächen sowie Aufschüttungen des Geländes heranzuziehen.
Die Firsthöhe darf im Wohngebiet W 3 max. 11,0 m und in den Wohngebieten WA 1
und WA 2 max. 9 m über dem Bezugspunkt (Straßenoberkante) liegen.
Bezugspunkt
Als Bezugspunkt für die Ermittlung der festgesetzten Höhen wird die Höhe der Oberkante der fertigen öffentlichen Verkehrsfläche (Grenze zwischen fertiger öffentlicher
Verkehrsfläche - Gehweg/Straße - und dem jeweiligen Baugrundstück), zu der der
Haupteingang des Gebäudes orientiert ist, festgesetzt.
Maßgeblich sind die ausgebauten, ansonsten die geplanten Höhen der öffentlichen
Verkehrsfläche.
Textliche Festsetzungen zum Bebauungsplan 11/68 „An der Düsseldorfer Straße“ in Zülpich
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1.4
Nebenanlagen und Stellplätze und Garagen (§ 9 (1) Nr. 4 BauGB und § 14
(2) BauNVO)
Garagen, Carports und Stellplätze sind nur innerhalb der überbaubaren Flächen und
in den seitlichen Abstandsflächen zulässig. Grenzen die seitlichen Abstandsflächen
an eine Verkehrsfläche an, müssen Garagen, Carports und Stellplätze von dieser
Grenze einen Mindestabstand von 1 m einhalten. Der zur Verkehrsfläche verbleibende Streifen von mind. 1 m muss dauerhaft begrünt werden.
Garagen und Carports müssen - ausgehend von der Straßenbegrenzungslinie um
mind. 5,0 m zurückgesetzt werden.
Pro Wohngebäude sind für die 1. Wohneinheit mind. zwei unabhängig voneinander
anfahrbare Stellplätze zu realisieren. Für die 2. Wohneinheit eines Wohngebäudes
(z.B. Einliegerwohnung) ist mind. ein Stellplatz zu realisieren.
Als Bezugshöhe für die Berechnung der Abstandsfläche wird die Mittelachse der Nebenanlage/Garage bezogen auf die Höhe der Straßenoberkante am Rand des Baugrundstückes festgesetzt.
Nebenanlagen gem. § 14 (1) BauNVO über 30 m³ umbautem Raum sind gem. § 23
(5) BauNVO nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen zulässig. Dies gilt
nicht für Garagen.
Die der Versorgung des Baugebietes dienenden Nebenanlagen sind gem. § 14 (2)
BauNVO im Baugebiet ausnahmsweise zulässig.
1.5
Zulässige Zahl von Wohnungen gem. § 9 (1) Nr. 6 BauGB
In den Wohngebieten WA 1 und WA 2 sind maximal 2 Wohneinheiten pro Hauseinheit zulässig, in den Wohngebieten WA 3 und WA 4 maximal 6 Wohneinheiten.
1.6
Grünordnerische Festsetzungen
Vorgartenflächen
Die Vorgartenflächen sind gärtnerisch anzulegen.
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2.
Bauordnungsrechtliche Vorschriften § 9 (4) BauGB i.V. mit §
86 (1) BauO NRW
2.1
Dächer
Im WA 1 sind Sattel-, Walm- und Zeltdächer mit einer Dachneigung von 25-42° zulässig. Außerdem sind Pultdächer mit einer Dachneigung von 10-22° und Flachdächer zulässig. In WA 2 und WA 3 sind Pultdächer von 10-22° und Flachdächer zulässig.
Der Drempel (Kniestock) darf max. 1,0 m betragen (senkrechte Höhendifferenz zwischen Fußbodenoberkante Dachgeschoss und Dachtraufe). Als Traufe wird die
Schnittlinie zwischen Dachhaut und Fassadenebene festgesetzt.
Die Dächer sind in dunkelgrauem bis schwarzem bzw. braun bis rotbraunem mattem
Material zu decken. Ausgenommen sind die Materialien von Einrichtungen, die der
solaren Energiegewinnung dienen.
Gauben oder ähnliche Dachaufbauten (einschl. Zwerchgiebel-/ häuser) dürfen in der
Summe max. die Hälfte der Trauflänge der zugehörigen Dachfläche betragen und
sind ab einer Dachneigung von 25° zulässig. Der Abstand von Gauben oder ähnlichen Dachaufbauten untereinander, zu Firsten und Ortgängen muss mindestens 1,0
m betragen. Bei Ortgängen zählt als Messpunkt der Schnittpunkt zwischen Außenwand und Dachhaut. Dachgauben im Bereich des Spitzbodens sind ausgeschlossen.
Staffelgeschosse, die keine Vollgeschosse sind, müssen mindestens 1,0 m gegenüber der Außenwand zurückgesetzt werden.
Solarkollektoren und sonstige Anlagen zur Gewinnung regenerativer Energie sind in
gleicher Neigung wie das Dach auszuführen und dürfen max. 10 cm über die Dachfläche vorstehen.
2.2
Fassadengestaltung
Grelle, bunte und glänzende Farben sowie Fassadenplatten sind nicht zulässig.
2.3
Einfriedungen
Straßenseitige Grundstückseinfriedung:
Zur öffentlichen Verkehrsfläche hin sind als Einfriedung nur max. 1,20 m hohe Laubholzhecken zulässig. Die max. zulässige Höhe der straßenseitigen Hecken bezieht
sich auf die Höhe der Oberkante der fertigen öffentlichen Verkehrsfläche (Grenze
zwischen fertiger öffentlicher Verkehrsfläche - Gehweg/Straße - und dem jeweiligen
Baugrundstück), zu der der Haupteingang des Gebäudes orientiert.
Zäune sind nur als offener (Doppel-) Stabmattenzaun in Anthrazit oder als offener
Maschendrahtzaun bis zu einer Höhe von 1,20 m zulässig. Das Einfädeln von Sichtschutzstreifen ist unzulässig.
Textliche Festsetzungen zum Bebauungsplan 11/68 „An der Düsseldorfer Straße“ in Zülpich
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Mauern aus Naturstein, Klinker oder in verputzter und gestrichener Form sind bis zu
einer Höhe von 0,8 m zulässig. Mauersäulen zur Befestigung von Zäunen sind in einem Abstand von 4 m mit einer max. Höhe von 1,20 m erlaubt.
Eine Kombination von Mauer und Zaun ist möglich.
Sofern die öffentliche Verkehrsfläche an die rückwärtigen Grundstücksbereiche angrenzt, sind ausnahmsweise Hecken mit 1,80 m Höhe zulässig.
Seitliche und rückwärtige Grundstückseinfriedung:
Zum Abschluss der gartenseitigen, seitlichen Grenzen sind von der Straßenbegrenzungslinie bis zur Hinterkante des Gebäudes (Vorgarten) als Einfriedung nur max.
1,20 m hohe Hecken zulässig.
Zäune sind nur als offener (Doppel-) Stabmattenzaun in Anthrazit oder als offener
Maschendrahtzaun bis zu einer Höhe von 1,20 m zulässig. Das Einfädeln von Sichtschutzstreifen ist unzulässig.
Mauern aus Naturstein, Klinker oder in verputzter und gestrichener Form sind bis zu
einer Höhe von 0,8 m zulässig. Mauersäulen zur Befestigung von Zäunen sind in einem Abstand von 4 m mit einer max. Höhe von 1,20 m erlaubt.
Eine Kombination von Mauer und Zaun ist möglich.
Ab Hinterkante des Gebäudes sowie entlang der rückwärtigen Grundstücksgrenzen
sind nur max. 2,0 m hohe Hecken sowie Zäune als Einfriedung zulässig. Trennwände
sind zur Abschirmung und Sicherung im Bereich der gartenseitigen Terrassen auf der
gemeinsamen Grundstücksgrenze bei Doppelhäusern bis zu 2,0 m Höhe und einer
Tiefe von 4,50 m ab rückwärtiger Hausfront beginnend auch als Mauern zulässig.
Einfriedung von Abfallbehältern:
Stellplätze für Abfallbehälter sind mit Laubgehölzen oder Hecken zu umpflanzen, so
dass sie von öffentlichen Verkehrsflächen aus nicht eingesehen werden können.
3.
Hinweise
Bodendenkmalpflege
Beim Auftreten archäologischer Bodenfunde und Befunde ist die Gemeinde als Untere Denkmalbehörde oder das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege, Außenstelle Nideggen, Zehnthofstraße 45, 52385 Nideggen (Tel. 02425 / 9039-0; Fax 02425 / 9039199) unverzüglich zu informieren.
Bodenbewegungen durch Braunkohlenbergbau
Das Plangebiet ist von durch Sümpfungsmaßnahmen des Braunkohlenbergbaus
bedingten Grundwasserabsenkungen betroffen. Sowohl im Zuge der Grundwasserabsenkung als auch bei einem späteren Grundwasseranstieg sind hierdurch bedingte Bodenbewegungen möglich. Dies sollte bei konkreten Bauvorhaben berücksichtigt werden.
Niederschlagswasser
Es wird empfohlen, das Niederschlagswasser der Dachflächen in Zisternen zu sammeln, zu speichern und als Brauchwasser und zur Gartenbewässerung zu nutzen.
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Erdbebengefährdung
Das Plangebiet ist der Erdbebenzone 2 und der geologischen Untergrundklasse T
zuzuordnen. Auf die Berücksichtigung der Bedeutungskategorien für Bauwerke
gem. DIN 4149:2005 und der entsprechenden Bedeutungsbeiwerte wird hingewiesen.
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