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Info Stab (Anlage_Teil_I_Handlungskonzept_2017)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
1,9 MB
Datum
12.06.2017
Erstellt
23.05.17, 13:01
Aktualisiert
23.05.17, 13:01

Inhalt der Datei

Anlage 1 zur Info 238/2017 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Demografieprozess, Handlungsfelder & Leitziele Mai 2017 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept Inhalt 1. 2. DemografieInitiative Kreis Euskirchen. Den Wandel gestalten. .................................. 3 Der demografische Wandel im Kreis Euskirchen: Zahlen und Fakten. ........................ 4 2.1. Bevölkerungsentwicklung .................................................................................... 4 2.2. Bevölkerungsprognose 2040 ............................................................................... 6 2.3. Aktuelle Alterstruktur............................................................................................ 8 3. Der Demografieprozess im Kreis Euskirchen. Wie alles begann. ................................ 9 3.1. Die Workshopreihe .............................................................................................. 9 3.2. Der Umsetzungsprozess.....................................................................................10 4. Handlungsfelder und Leitziele ....................................................................................12 4.1. Handlungsfeld Bildung ........................................................................................13 4.2. Handlungsfeld Integration ...................................................................................15 4.3. Handlungsfeld Kinder- , Jugend- und Familienfreundlichkeit...............................17 4.4. Handlungsfeld Wirtschaft und Arbeit ...................................................................18 4.5. Handlungsfeld Lebensqualität und Infrastruktur ..................................................19 4.6. Handlungsfeld Verständnis zwischen den Generationen ....................................23 5. Demografie-Foren......................................................................................................25 5.1. Demografie-Forum 2010 .....................................................................................25 5.2. Demografie-Forum 2011 .....................................................................................26 5.3. Demografie-Forum 2013 .....................................................................................26 5.4. Demografie-Forum 2014 .....................................................................................27 5.5. Demografie-Forum 2016 .....................................................................................28 2 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept 1. DemografieInitiative Kreis Euskirchen. Den Wandel gestalten. Zusammenfassung Die DemografieInitiative des Kreises Euskirchen hat es sich angesichts einer schrumpfenden, älter und bunter werdenden Bevölkerung zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt eines attraktiven Lebens-, Wohn- und Arbeitsumfeldes zu sorgen. Start der Initiative war bereits im Jahr 2007. In einem einjährigen Beteiligungsprozess hat die Verwaltung gemeinsam mit engagierten Akteuren und mithilfe eines Demografietrainers der Bertelsmann-Stiftung Leitziele für den Kreis Euskirchen ausgearbeitet und über die Struktur des Umsetzungsprozesses beraten. Da der demografische Wandel nahezu jeden Lebensbereich betrifft, war eine Vielzahl von Handlungsansätzen denkbar. Zur Fokussierung auf die wichtigsten Maßnahmen wurden sechs zentrale Handlungsfelder identifiziert. 1. Bildung 2. Integration/ Inklusion 3. Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit 4. Wirtschaft und Arbeit 5. Lebensqualität und Infrastruktur 6. Verständnis zwischen den Generationen In den sechs analog gebildeten Arbeitsgruppen konnten mittels Stärken-SchwächenAnalysen die Ausgangslage und die Entwicklungslinien für die jeweiligen Handlungsfelder erfasst werden. Das daraus entstandene Handlungskonzept dient seither als Grundlage für die Gestaltung des demografischen Wandels im Kreis Euskirchen und für die Ausarbeitung von Projektideen. Darunter Projekte, die besonders in den Städten des Nordkreises wirken, wie die "RucksackKitas" oder die "Smile-Sprachpaten". Beide Projektansätze dienen der Sprachförderung von Migrantenkindern und Flüchtlingen. Ein „interkultureller Garten“ bietet Begegnungsraum für Einheimische und für Menschen mit Migrationshintergrund. Zum Austausch der jungen, mittleren und älteren Generation findet seit vier Jahren eine erfolgreiche "Aktionswoche der Generationen" statt. Andere Projekte beschäftigen sich gezielt mit der Daseinsvorsorge und der Nahversorgung im ländlich geprägten Südkreis. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto im Projekt „Aktive Dörfer stärken“. Auch Mobilitätslösungen sind ein Thema und wurden zum Beispiel durch „E-ifel mobil“ mit einem gemeinsam genutzten Dorf-PKW erprobt. Die Wirtschaft wird mit Veranstaltungsformaten wie dem „DemografieDialog“ für die Herausforderungen und Chancen des demografischen Wandels sensibilisiert und die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung durch den „Aktionstag der Wirtschaft“ weiter gefördert. Insgesamt konnten bisher weit über 50 Projekte im Namen der DemografieInitiative umgesetzt werden. Alle mit dem Ziel, gleichwertige attraktive Lebensverhältnisse in allen Teilen des Kreises und für alle Generationen zu sichern. Über die Beteiligungsplattform www.demografie-initiative.de ist die Bevölkerung in den aktuellen Prozess eingebunden. Über die Projekte der DemografieInitiative informiert das Handlungskonzept Teil II. 3 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept 2. Der demografische Wandel im Kreis Euskirchen: Zahlen und Fakten. Mit dem Begriff "demografischer Wandel" wird die derzeitige Veränderung der Bevölkerungsstruktur beschrieben. Die wesentlichen Punkte dieser Veränderung sind: Wir werden weniger …  aufgrund reduzierter Geburtenrate sinkt die Anzahl der Menschen - insbesondere der Anteil jüngerer Menschen. Wir werden älter …  aufgrund steigender Lebenserwartung wird insbesondere der Anteil älterer Menschen steigen. Wir werden bunter …  eine verstärkte Zuwanderung wird angenommen. Der Anteil von Menschen mit Wurzeln im Ausland wird zunehmen. 2.1. Bevölkerungsentwicklung Die nachfolgenden Daten zur Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen und in den kreisangehörigen Kommunen basieren auf der Statistik der Landesdatenbank NRW (www.it.nrw.de). Im Jahr 2015 lebten im Kreis Euskirchen insgesamt rund 191.165 Einwohner. Die Bevölkerungsentwicklung verlief zwischen 2011 und 2015 insgesamt positiv und der Kreis Euskirchen konnte einen Bevölkerungsgewinn von 1,8 % erreichen. Die Entwicklungen in den einzelnen Kommunen verliefen jedoch unterschiedlich: während die Bevölkerung in Weilerswist (+8,9), Euskirchen (+2,4), Zülpich (+2,0), Schleiden (+2,1), Mechernich (+1,6) und Dahlem (+0,6) zunahm, nahm sie in Blankenheim (-1,6), Hellenthal (-1,4), Nettersheim (-1,1), Kall (0,9) und Bad Münstereifel (-0,4) im genannten Zeitraum ab. Die Kommunen Dahlem, Schleiden und Zülpich konnten nach einem Bevölkerungsrückgang zwischen 2011 und 2013 den Trend umkehren. Die Gemeinde Weilerswist verzeichnet das größte Bevölkerungswachstum im gesamten Kreisgebiet. Die Abbildungen 1 und 2 zeigen die Bevölkerungsentwicklung ab 2011 für den Nord- und Südkreis. 4 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept Abbildung 1: Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchens (Nord) 2011-2015. Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchens (Süd) 2011-2015. 5 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept Betrachtet man den Zeitraum ab 2013 bis 2015 konnten sowohl im gesamten Kreis Euskirchen sowie auch in allen Kommunen Bevölkerungszugewinne verzeichnet werden. Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchens 2013-2015. Veränderung Jahr Euskirchen, Kreis Bad Münstereifel Blankenheim Dahlem Euskirchen Hellenthal Kall Mechernich Nettersheim Schleiden Weilerswist Zülpich 2013 187.437 17.236 8.141 4.172 55.558 8.011 11.162 26.763 7.438 12.918 16.131 19.634 2014 188.158 17.083 8.336 4.198 56.077 7.971 11.103 26.882 7.416 12.869 16.444 19.779 absolut % 2015 2013-2015 2013-2015 191.165 3.728 +2,0% 17.367 131 +0,8% 8.471 330 +4,1% 4.236 64 +1,5% 56.769 1.211 +2,2% 8.094 83 +1,0% 11.229 67 +0,6% 27.170 407 +1,5% 7.469 31 +0,4% 13.272 354 +2,7% 16.997 866 +5,4% 20.091 457 +2,3% 2.2. Bevölkerungsprognose 2040 Die Gemeindemodellberechnung von 2015 – 2040 von it.nrw geht davon aus, dass die Bevölkerung in den meisten Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen bis 2040 zurückgehen wird (s. Abbildung 3). Lediglich die Gemeinde Weilerswist wird nach der Prognose Bevölkerungszuwächse (+7,3) zu verzeichnen haben. Im Vergleich zur letzten Prognose (2013-2030) wird der Zuwachs in Weilerswist nicht mehr so hoch ausfallen. Dagegen fallen die Vorausberechnungen für Blankenheim (-11,2), Dahlem (-19,7) und Schleiden (-23,2) deutlich negativer aus. Allen Kommunen gemein ist, dass die Zahl der älteren Einwohner über 65 Jahre zunimmt, während die Zahl der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre zurückgeht. Die Prognose der Altersstrukturverschiebung von 2015- 2040 zeigt Abbildung 4. 6 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept Abbildung 3: Bevölkerungsprognose für die Städte und Gemeinden des Kreises Euskirchen - prozentuale Veränderung 2015-2040 Abbildung 4: Bevölkerungsprognose – Altersstrukturverschiebung für die Städte und Gemeinden des Kreises Euskirchen in % 2015-2040 (blau = unter 18 Jahre; rot = 18-64 Jahre; grün = über 64 Jahre) 7 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept 2.3. Aktuelle Altersstruktur Der Anteil der unter 18-Jährigen im Kreis Euskirchen an der Gesamtbevölkerung beträgt 2015 wie auch in 2013 rund 17%. Einen geringen Anteil hat die Altersgruppe in Nettersheim, Hellenthal und Blankenheim. In den anderen Städten und Gemeinden des Kreises entspricht der Anteil dem Kreisdurchschnitt oder liegt höher. Abbildung 5: Altersstruktur der Kommunen 2015 Der Anteil der Bevölkerungsgruppe der 18 bis unter 65-Jährigen, also der Großteil der Personen im erwerbsfähigen Alter, liegt im Kreis Euskirchen bei 62% und ist damit im Vergleich zu 2013 um ein Prozent gesunken. Die Kommunen mit dem höchsten Anteil der Personengruppe sind Zülpich (64%) und Weilerswist (64%). Den niedrigsten Wert weist Dahlem (59%) auf. Der Anteil der Bevölkerung in einem Alter von 65 Jahren oder älter beträgt im Kreis Euskirchen 21%. Den höchsten Anteil dieser Altersgruppen haben Hellenthal und Bad Münstereifel mit jeweils 24%. In Schleiden, Dahlem und Blankenheim liegt der Anteil ebenfalls über dem Durchschnitt. Leicht unterdurchschnittliche Anteile haben Zülpich, Weilerswist, Nettersheim, Mechernich, Kall und Euskirchen. 8 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept 3. Der Demografieprozess im Kreis Euskirchen. Wie alles begann. Mit einer Klausurtagung und der Bildung einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe Demografie startete der Demografieprozess im Kreis Euskirchen im Jahr 2007. Am 3. April 2008 wurde das Thema "demografischer Wandel im Kreis Euskirchen" im Kreistag diskutiert. Im Rahmen der Sitzung hielt der Demografie-Experte, Herr Dr. Winfried Kösters, einen Vortrag über die "Chancen und Auswirkungen des demografischen Wandels im Kreis Euskirchen". Sein Fazit für den Kreis Euskirchen: Die Bevölkerung wird weniger, bunter und älter. Der Kreistag beschloss dass Thema des demografischen Wandels anzugehen. Es wurden die folgenden Ziele definiert:    Einbindung und Kooperation mit den Kommunen und externen Partnern Entwicklung und Abstimmung eines politischen Leitbildes und Handlungskonzeptes Erarbeitung einer Stärken-Schwächen-Analyse 3.1. Die Workshopreihe Den Auftrag der Politik annehmend, wurden von September 2008 bis Februar 2009 Workshops mit Vertretern von Politik und Verwaltung, mit den Bürgermeistern der elf Kommunen sowie mit Vertretern gesellschaftsrelevanter Institutionen durchgeführt. In diesen wurden die aktuellen Trends und absehbaren Entwicklungen des demografischen Wandels für den Kreis Euskirchen dargestellt. In einem abschließenden Workshop wurden zentrale Handlungsfelder für den Kreis Euskirchen identifiziert, Leitziele zu diesen Handlungsfeldern formuliert und die weitere Gestaltung des Prozesses vereinbart. Workshop I: September 2008 - mit Politik und Verwaltung Im September 2008 fand der 1. Workshop mit Vertretern der Verwaltung und der Kreistagsfraktionen sowie den Ausschussvorsitzenden statt. Ziel des Workshops war es, die Teilnehmer für den demografischen Wandel und die damit verbundenen Entwicklungen im Kreis Euskirchen zu sensibilisieren. Im Verlauf des Workshops formulierten die Teilnehmer Handlungsansätze und erarbeiteten eine erste Stärkenund Schwächen-Analyse für den Kreis. Workshop II: Dezember 2008 - mit den Bürgermeistern Im Dezember 2008 kamen die Bürgermeister der elf kreisangehörigen Kommunen zu einem gemeinsamen Workshop zusammen. Ziel war es, die Bürgermeister über die anstehenden demografischen Veränderungen der Bevölkerung zu informieren, sie aber auch für ein gemeinsames Vorgehen zur Gestaltung der zum Teil irreversiblen Veränderungen des demografischen Wandels zu motivieren. Die Bürgermeister vereinbarten abschließend eine gemeinsame Agenda, um das Thema Demografischer Wandel nachhaltig im Kreis Euskirchen zu verankern. Workshop III: Januar 2009 - mit den Multiplikatoren und ehrenamtlich Aktiven Zum dritten Workshop im Januar 2009 wurde eine Vielzahl gesellschaftlich relevanter Akteure aus verschiedenen Bereichen eingeladen: Bildungs- und soziale Einrichtung, Unternehmen der regionalen Wirtschaft, Gesundheitseinrichtungen, regionale Einrichtungen wie z.B. Naturpark und Nationalpark. 75 Personen nahmen am Workshop teil. 9 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept Die Vorstellung der Teilnehmenden wurde als "Wanderung" zwischen dem Ausland, Deutschland, NRW, dem Kreis Euskirchen und der Stadt Euskirchen gestaltet. Zu verschiedenen Fragen (z.B. wo sind Ihre Eltern geboren, wo habe Sie Ihre Ausbildung gemacht, wo machen Ihre Kinder Ihre Ausbildung), "wanderten" die Teilnehmer an die verschiedenen Orte. Die Botschaft des Tages, dass "Wanderungen ein Bestandteil der Biografie von nahezu allen Menschen ist und auch der Kreis Euskirchen auf Zuwanderung - auch aus dem Ausland - angewiesen ist, wurde so lebhaft und anschaulich vermittelt. Als Ergebnisse des Workshops standen erste Ideen für den Umgang mit dem demografischen Wandel, Vorschläge für konkrete Handlungsschritte und eine Potenzialkarte des Kreises Euskirchen. Workshop IV: Februar 2009 - Bündelungs-Workshop Zum vierten Workshop waren Personen aus Politik, Verwaltung, Kommunen und Vertreter gesellschaftlich relevanter Akteursgruppen eingeladen, mehrheitlich jene, die schon an einem der ersten drei Workshops teilgenommen hatten. Am vierten Workshop haben etwa 90 Personen teilgenommen. In diesem Workshop wurden die Erkenntnisse aus den vergangenen Workshops zusammengetragen, die zentralen Handlungsfelder identifiziert, Leitziele formuliert und die weitere Gestaltung des Prozesses vereinbart. 3.2. Der Umsetzungsprozess Der langfristig angelegte Umsetzungsprozess dient der Konzeption und Umsetzung von Projekten und Maßnahmen, die das Erreichen der Leitziele unterstützen. Die Gestaltung des Umsetzungsprozesses wurde im Rahmen des Bündelungsworkshops am 9. Februar 2009 beschlossen. Es wurden eine Struktur, die Organisation sowie die Kommunikation definiert und die relevanten Akteure identifiziert. Struktur und Ablauf des Demografieprozesses wurden am 3. Juni 2009 durch den Kreistag verabschiedet. Die Prozesssteuerungsgruppe ist für das Controlling des Demografieprozesses verantwortlich. Sie setzt sich aus Vertretern der Politik, der Kommunen, der Multiplikatoren sowie der Verwaltung zusammen. Sprecher und Moderatoren der Handlungsfeld-Arbeitsgruppen nehmen als Gäste an den Terminen der Prozesssteuerungsgruppe teil. Die sechs Handlungsfeld-Arbeitsgruppen Bildung, Integration, Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit, Wirtschaft & Arbeit, Lebensqualität & Infrastruktur sowie Verständnis zwischen den Generationen sin mit der inhaltlichen Arbeit betraut. Sie entwickeln Projektideen und konzipieren Projekte, die das Erreichen der Leitziele unterstützen. Jede Arbeitsgruppe wird von einer Fachexpertin bzw. einem Fachexperten der Verwaltung moderiert. Der Prozess wird durch die Verwaltung koordiniert. Die Demografiebeauftragte ist für die Gesamtkoordination, die Prozessbegleitung und das Budget verantwortlich. Unterstützt wird sie dabei von einer Projektkoordinatorin. Die Moderatoren der Handlungsfelder tauschen sich in regelmäßigen Runden aus. Eine verwaltungsinterne Steuerungsgruppe, aus Geschäftsbereichsleitern und Verwaltungsleitung, wird zu zentralen Entscheidungen einberufen. Alle zwei Jahre werden im Rahmen eines Demografieforums Öffentlichkeit, Politik und Akteure des Prozesses über Ergebnisse und Projekte des Demografieprozesses des Kreises oder auch über neue Entwicklungen und Projekte der Region, NRWs oder der Bundesebene informiert. 10 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept Neustruktur des Umsetzungsprozesses ab Frühjahr 2013 Die zu Beginn des Demografieprozesses geschaffenen Arbeitsstrukturen, wurden an die fortgeschrittenen Entwicklungen angepasst, um neue Flexibilität zu ermöglichen. Die Arbeitsgruppen wurden nicht weiter aufrechterhalten. An ihrer Stelle hat die Moderatorenrunde der Verwaltung eine interne Arbeitsgruppe gebildet. Durch die Neustruktur können Querschnittsaufgaben vernetzt und handlungsfeldübergreifende Lösungen geschaffen werden. Die Einbindung der Geschäftsbereichsleiter-Runde und der Politik bleibt unverändert bestehen. Um eine Beteiligung externer Akteure weiterhin zu ermöglichen, wurden bewährte Plattformen (Demografie-Foren, Ad-hoc Arbeitsgruppen) erhalten und zusätzliche Beteiligungsmöglichkeiten (Dialogfunktion über die Homepage) neu geschaffen. Im Demografie-Forum werden weiterhin die im Laufe des Jahres initiierten oder umgesetzten Projekte vorgestellt und Impulse für die weitere Arbeit geschaffen. Themen- oder projektbezogene Treffen mit regionalen Akteuren und Fachleuten vereinbaren die Moderatoren nach Bedarf. Die Online-Kommunikationsplattform ist unter www.demografie-initiative.de zu erreichen. 11 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept 4. Handlungsfelder und Leitziele Da der demografische Wandel nahezu jeden Lebensbereich betrifft, war eine Vielzahl von Handlungsansätzen denkbar. Zur Strukturierung des Umsetzungsprozesses und zur Fokussierung auf die wichtigsten und dringlichsten Projekte und Maßnahmen hat sich der Kreis Euskirchen dazu entschieden, die Umsetzung auf zentrale Handlungsfelder zu fokussieren. Die Identifikation der zentralen Handlungsfelder wurde im Workshop am 9. Februar 2009 gemeinsam mit Akteuren der Politik, der Kommunen, der Verwaltung des Kreises sowie mit gesellschaftsrelevanten Akteuren bzw. Multiplikatoren vorgenommen. Dazu bewerteten die Teilnehmer des Workshops eine Vielzahl von Handlungsfeldern nach einem Punktesystem. Abbildung 6: Bepunktung der Handlungsfelder Priorisierung der Handlungsfelder durch die Teilnehmer des 4. Workshops 35 31 vergebene Punkte 30 25 20 15 10 5 19 17 12 12 12 11 7 7 6 5 5 5 4 4 4 3 3 2 2 1 1 1 0 Bi ld Ki Inte ung nd g er rat / J ion u W gen irt d I n sc fra ha st ft At ruk tra tu kt r iv itä t G A en r er be at it io ne Fa n m W ilie oh n M en ob il Sc ität hu Se len n Ki nd Ge iore n er su ta nd ge he ss it tä tte G En e n n ga de ge r m en Ku t Fi ltu na r nz Kr e ei F s e ra n nt ue w Et i ck n hi l k ung /W er U te m w R elt el ig io n 0 Handlungsfelder Als zentral für den Kreis Euskirchen wurden die mit mehr als zehn Punkten bewerteten Handlungsfelder identifiziert. Darüber hinaus entschieden die Teilnehmer des Workshops, dass das Handlungsfeld Senioren im Rahmen des demografischen Wandels als zentrales Thema zu berücksichtigen ist. Im weiteren Prozess wurden die priorisierten Themen zu den folgenden sechs zentralen Handlungsfelder für den Kreis Euskirchen zusammengefasst: 1) 2) 3) 4) 5) 6) Bildung Integration Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit Wirtschaft und Arbeit Lebensqualität und Infrastruktur Verständnis zwischen den Generationen 12 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept Zu den sechs zentralen Handlungsfeldern wurden durch die Akteure des Demografieprozesses Leitziele erarbeitet und die aktuelle Situation hinsichtlich Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken künftiger Entwicklungen analysiert. Als Stärken und Schwächen wurden fördernde Faktoren bzw. Barrieren innerhalb einer Region bzw. im Einflussbereich der Akteure in der Region definiert. Chancen und Risiken sind einerseits positive/negative externe Rahmenbedingungen, die nicht im Einflussbereich der Akteure vor Ort liegen sowie andererseits positiven/negative Auswirkungen des untersuchten Faktors bzw. einer Maßnahme sowohl innerhalb der Region als auch über diese hinaus. Die Stärken-Schwächen-Analyse wurde durch die Fachexperten der Handlungsfelder im Jahr 2016 neu bewertet und aktualisiert. Vermeintliche Schwächen konnten durch die Arbeit der vergangenen Jahre zum Teil aufgearbeitet werden. 4.1. Handlungsfeld Bildung Alle Menschen im Kreis sollen gleiche Lebens- und Bildungschancen haben. Ihre aktive Teilhabe an der Gesellschaft ist wichtig und muss gefördert werden, sie sollen auch an der Produktivität teilhaben. Wir wollen die Voraussetzungen schaffen, damit ihnen dies gelingen kann: Bereitschaft zu und Freude an lebenslangem Lernen sollen ermutigt werden. Die Bildungswege sollen so geöffnet werden, dass jeder zu jedem Zeitpunkt wieder in den Prozess des Lernens einsteigen kann. Wir verstehen Bildung im umfassenden Sinne: sie soll alle Bereiche der Intelligenz fördern. 13 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept Stärken-Schwächen-Analyse (Aktualisiert 2016)           Stärken Flächendeckendes Angebot aller Schulformen im Kreisgebiet Engagement der Wirtschaft im Bildungsbereich z.B. im Rahmen von Lernpartnerschaften, Duales Studium, Ausbildungs- und Studienbörse etc. Funktionierendes Regionales Bildungsnetzwerk im Kreis Euskirchen Vielzahl von Bildungsanbietern für den Bereich lebenslanges Lernen (u.a. VHS, karitative Einrichtungen, BUND als Umweltbilder, Fernuni Hagen) Vielfalt der Kompetenzen Intensives Vereinsleben als Bildungsfaktor Bildungsangebote fördern Begegnung Gute und vielfältige Angebote im Bereich Umweltbildung Außerschulischen Lernorte Installierung der Elternmitwirkung im Regionalen Bildungsnetzwerk durch Installierung AK Elterndelegierte Chancen  Gemeinsame kreisweite Schulentwicklungsplanung, um ein ausgewogenes schulisches Angebot im Kreisgebiet sicherzustellen  Verbesserung der Berufsorientierung durch Umsetzung des Landesvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (z.B. Potenzialanalyse für alle Schüler/innen ab dem Jahrgang 8)  Verbesserung der Transparenz in den Übergängen von der KITA bis zum Beruf  Einbeziehung bestimmter Bevölkerungsschichten durch gezielte Angebote (z.B. Angebote zur Sprachförderung von Migranten)  Zusammenlegung von Schulstandorten  Lebenslanges Lernen im Berufs- und Privatleben        Schwächen Insgesamt große Entfernungen zum Schulund sonstigem Bildungsangebot im Flächenkreis Euskirchen sowie z.T. extrem weite Entfernungen zu den Berufsschulen keine kreisweite Schulentwicklungsplanung geringe Elternmitarbeit in bestimmten Bevölkerungsgruppen am Bildungsprozess ihrer Kinder Fehlende Bildungsberichterstattung auf Kreisebene Fokus der Wirtschaft auf höhere Schulabschlüsse Fehlende Lobby des ländlichen Raums als Bildungsstandort Fehlende Bildungsangebote für Kleingruppen Risiken  Rückläufige Schülerzahlen gefährden Schulstandorte und Vielfalt des Angebotes  Schüler nehmen "attraktivere" Schulangebote in Nachbarkreisen oder in benachbarten Ländern an  Sinkende finanzielle Leistungsfähigkeit der Kommunen und des Landes  Fehlende Integration führt zu sozialen Problemen und zur Bildung von Parallelgesellschaften, die von dem Bildungsangebot nicht mehr erreicht werden  Fehlende Bildungsstrukturdebatte  Finanzierung der Offenen Ganztagsschulen ist nicht ausreichend  Zunahme bildungsferner Familien mit Kindern  Staat zieht sich aus Bildungsverantwortung zurück 14 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept 4.2. Handlungsfeld Integration Zuwanderer sind im Kreis Euskirchen in ihrer kulturellen und sprachlichen Vielfalt und mit ihren beruflichen und persönlichen Kompetenzen sowie ihrem Engagement willkommen. Alle legal und dauerhaft hier lebenden Zuwanderer können gleichermaßen an gesellschaftlichen Prozessen und am öffentlichen Leben teilnehmen, wenn sie die freiheitlichdemokratische Grundordnung akzeptieren. Ausreichende Deutschkenntnisse sind dafür eine wichtige Voraussetzung. Durch Integrationskurse in ausreichendem Umfang werden sie dabei unterstützt ein Sprachniveau zu erreichen, das es ihnen ermöglicht ihre Belange eigenständig zu artikulieren, Informationen aus den hiesigen Medien zu verstehen und sich im alltäglichen Leben selbständig zu Recht zu finden. Gleichberechtigung, Chancengleichheit, gesellschaftliche Teilhabe, politische Partizipation, interkultureller Austausch und das Zusammenleben werden im Kreis Euskirchen unterstützt und gefördert. Ziel ist es, dass alle im Kreis Euskirchen lebenden Menschen in gegenseitigem Respekt zusammenleben und gemeinsam ihre Zukunft zum Wohle aller gestalten können. Damit unterstützt der Kreis Euskirchen den Bundesintegrationsplan. Stärken-Schwächen-Analyse (Aktualisiert 2016) Stärken  Interkulturalität ist ein bereits bekanntes Thema für die Sozial-, Bildungs- und Kulturarbeit im Kreis Euskirchen  Die Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ist ein wichtiger Bestandteil der Integration, für den schon Vorarbeiten geleistet wurden (z.B. die Kampagne „Integration junger Flüchtlinge im Alter von 18-21“ in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit , dem Jobcenter und der freien Wohlfahrt). Projekte mit Schwerpunkten in Bildung, Gesundheit, Jugendarbeit sind eine gute Basis  Durch die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Kooperations-und Netzwerkpartnern und Institutionen können Bedarfe identifiziert und Angebote definiert werden  Bestehende Strukturen können genutzt werden (Vermeidung von Doppelstrukturen)  Kreis hat ein Kommunales Integrationszentrum (KI), das an der Umsetzung von Ideen, Konzepten und Projekten für und mit Menschen mit Migrationshintergrund im Kreis Euskirchen arbeitet.  Kreis hat eine Integrationsbeauftragte, die das KI leitet  Verschiedene Geschäftsbereiche der Kreisverwaltung beschäftigen sich intensiv mit dem Thema "Integration"  Innerhalb des Geschäftsbereichs III, Soziales, Jugend und Familie, Gesundheit, Schule, Kreisvolkshochschule gibt es zwischen den Abteilungen eine gute Kooperation zum Thema Schwächen  Die Formulierung konkreter Bedarfe und Vorstellungen der Zielgruppe ist wenig ausgeprägt. Migrantenselbstorganisationen sind noch nicht in gewünschtem Umfang einbezogen  Die Stellung der Ausländerbehörde als Teil des Integrations-Prozesses ist in der Wahrnehmung der Migrantinnen und Migranten negativ besetzt  Der Integrationsbeauftragten des Kreises stehen keine Ressourcen und Leitlinie des Kreises zur Verfügung  Die Interkulturelle Kompetenz innerhalb der Kreisverwaltung ist noch nicht wünschenswert ausgeprägt  Vorhandene Parallelgesellschaften  Barrieren beim Zugang zu Integrationskursen???  Die Fokussierung auf Integration in den Arbeitsmarkt stellt die gesellschaftliche Integration in den Hintergrund, wovon insbesondere Migrantinnen betroffen sind 15 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept  Daten zum Thema Integration sind in verschiedenen Ämtern zu verschiedenen Schwerpunkten vorhanden und werden bei Bedarf gegenseitig zur Verfügung gestellt bzw. in Sozial-und Fachberichten verarbeitet.  Struktur und Inhalte der Projekte, die der Integration dienen, ermöglichen sowohl kurzfristige als auch längerfristige Erfolge.  Das ehrenamtliche Engagement im Kreis Euskirchen ist hoch mit zunehmend steigernder Tendenz  Ein Netzwerk „Vielfalt und Integration“ mit vier Arbeitsgruppen - Sprachliche Bildung - Bürgerschaftliche Engagement/Ehrenamt - Willkommenskultur - Projekte für und mit Frauen mit Migrationshintergrund existiert seit September 2014 Chancen  Gestaltung einer offensiveren Medienarbeit und damit bessere Erreichbarkeit der Öffentlichkeit  Es gibt bereits einen Konsens über die Notwendigkeit der Integration von Migranten, insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels.  Durch die natürliche Personalfluktuation und dem zurückgehenden Angebot an deutschen Arbeitskräften erhalten Migranten bessere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt, wenn sie entsprechend qualifiziert sind.  Die Einbindung der Migranten und deren Kompetenzen sowie Werten stellen angesichts der stetig wachsenden Globalisierung einen nicht unerheblichen Standortfaktor dar.  Kein sehr großer Anteil von Ausländern oder Migranten an der Gesamtbevölkerung.  Menschen mit Migrationshintergrund bieten Potenzial für die Region: Chancen zur Behebung von Nachwuchsproblematiken z.B. in Vereinen, bei Pflegediensten, bei der Feuerwehr, auf dem (Fachkräfte-) Arbeitsmarkt etc.  Migranten eröffnen Weitblick / Weltoffenheit  Bereitschaft der Migranten zur Integration  Bessere Integration durch Einbindung ins Vereins- und Dorfleben  Gewinnung von organisierten Migranten erweitert Einflussmöglichkeit / Bereitschaft für Integration Risiken  Soziale Probleme könnten dominieren und die positive Entwicklung des Prozesses erschweren oder verhindern.  Die Komplexität der Vielfältigkeit macht es schwer, eine verständliche und umfassende Strategie zu formulieren.  Der Prozess der Integration ist langfristig angelegt (zu wenig kurzfristige und konkrete Erfolge erzielbar)  Fehlende Integration führt noch mehr zu wachsenden sozialen Spannungen und zur Bildung von Parallelgesellschaften, die von den Institutionen nicht mehr erreicht werden können.  Bildung von „Gangs“  Ghettoisierung  Betreiben illegaler Wirtschaftsbetriebe  Schwindende Akzeptanz bei der hiesigen Bevölkerung gegenüber den Migranten 16 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept 4.3. Handlungsfeld Kinder- , Jugend- und Familienfreundlichkeit Ohne Nachwuchs ist der demographische Wandel langfristig nicht zu meistern. Wir wollen daher die Freude an Kindern stärken oder auch erst wecken und ein Klima der Familienfreundlichkeit fördern. Im Kreis soll jedes Kind eine Chance bekommen. Wir wollen die Betreuungsangebote für Kinder stärken, denn Familie und Beruf sollen besser vereinbar werden. Die Förderung von Familien soll optimiert werden. Stärken-Schwächen-Analyse (Aktualisiert 2016) Stärken  Gute Infrastruktur Betreuung Ü 3, Plätze für 100 % der Kinder  Gute Kooperation Träger/ Kommunen/ Kreis im Bereich der Kindertagesstätten  Relativ geringe soziale Belastungsfaktoren  Hohes ehrenamtliches Engagement für Kinder und Jugendliche, Vielzahl von Initiativen  Gutes Netz an Hilfen für Familien  Gute Kooperation im Bereich der frühen Hilfen  Sozialraumorientierung  Praktische Beispiele von angewandter Familienfreundlichkeit (Begrüßungsbesuche, Familienkarte, Z.T. kostenlose Kurse)  Verbesserte Informationen zu vorhandenen speziellen Unterstützungs- und Förderangeboten Schwächen  Wenig Flexibilität der Angebote  Stark belastete Akteure (auch des Personals)  Sparkonzepte der Vergangenheit (insbesondere hinsichtlich der Jugendbetreuung)  Kaum praktische Beispiele von angewandter Familienfreundlichkeit  Wenig Feedback in der Bevölkerung (z.B. Bündnis für Familien)  Kaum Partizipation von Eltern und Jugendlichen  Fachkräftemangel Chancen Bundes- und Landespolitischer Mainstream „Investitionen in Bildung und Familie“ Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und bessere Förderung benachteiligter Kinder erleichtert das Familienleben und das Aufwachsen im Kreis (diese kann durch öffentliche Hand aber auch durch Engagement der Unternehmen gesteigert werden) Die Förderung familienfreundlicher Strukturen (auch in Unternehmen) steigert die Attraktivität des Kreises Umdenken und innovative Ideen werden gefördert Risiken Haushaltsproblematik (bei Kreis und Kommunen) Überdehnung des Anspruchs (Fokussierung auf zentrale Themen ist wichtig) Realisierung nur möglich bei massiven Investitionen (realistische Schwerpunktsetzung ist alternativlos) Steigende Kinderzahlen Ü3 und U3 verstärken Platzbedarf in Kindertagesstätten Verbesserte Kinderbetreuung und die Vielzahl von Angeboten / Maßnahmen darf Eltern nicht aus der originären Verantwortung nehmen Unterschiede der Sozialräume bedingen unterschiedliche Anforderungen an Demografieprozess            17 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept 4.4. Handlungsfeld Wirtschaft und Arbeit Vor dem Hintergrund der Demografie betreiben wir im Kreis Euskirchen eine aktive Standortpolitik, deren Ziel es ist, Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern. Unternehmen sollen durch Beratung bei der Gestaltung des demographischen Wandels unterstützt werden. Wir unterstützen und begleiten auch die erwerbsfähige Bevölkerung bei ihrer beruflichen Weiterentwicklung und bei der eventuellen Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Stärken-Schwächen-Analyse (Aktualisiert 2016)        Stärken Unternehmenskultur kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU)  Unabhängigkeit  Flexibilität bei Entscheidungen & Reaktionen Hohe Innovationskraft, Dynamik & Mobilität  Traditionell geringe Arbeitslosigkeit im Landesvergleich Entwicklung von Nischenprodukten Branchenvielfalt (allerdings einige Branchen dominant, wie z.B. Maschinenbau und Automobilzulieferer) Vielfältige Aktivitäten zur aktiven Standortpolitik: Existenzgründungsberatung, Unternehmensberatung, Gründung des Studienortes Euskirchen der FH Aachen am BZE, Initiativen zum Lückenschluss A1, Bildungsberatungsstelle/Bildungsscheck, Gründung Zukunftsinitiative Eifel, Technologietransfer durch TAE, Möglichkeit zur Teilzeitausbildung u.a.m. Hohe Bereitschaft Innovationen anzunehmen, Leistungsbereitschaft sowie hohes Verantwortungsbewusstsein bei niedrigem Krankenstand Moderates Lohnniveau              Schwächen Heterogene räumliche Struktur des Kreises In KMUs fehlt es an strategischem Management, zu geringe Bereitschaft, externe Beratungen und Veränderungen an zu nehmen (mangelnde finanzielle, personelle, zeitliche Ressourcen) Bestimmte Branchen im Kreis nicht vertreten KMU fehlt Kapital zur Umsetzung von Wachstum und Innovation sowie zur Erschließung neuer Märkte Nachfolgeproblematik bei den Unternehmen im Kreis (v.a. KMUs) Z.T. schlechte verkehrliche Anbindung (v.a. im Südkreis)  geringe Attraktivität für neue Unternehmen und Wettbewerbsnachteil für bestehende Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften Unzureichendes Angebot an Gastronomie und Beherbergung (insb. mit gutem PreisLeistungs-Verhältnis). Große Entfernung zu den Hochschulen  keine Ausgliederungsunternehmen aus den Hochschulen  Fehlender Technologietransfer/ fehlende Innovationskraft (gemessen z.B. am Akademikeranteil an den Belegschaften oder an den Patentanmeldungen) Geringe Vielfalt von Bildungsträgern (insbesondere im Südkreis) Zu wenige Arbeitsplätze für akademische Arbeitnehmer Schlecht qualifizierte Schulabgänger Schwächen bei den weichen Standortfaktoren (z.B. Kulturangebot) Stärken und Potenziale der Unternehmen werden nicht genutzt 18 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept Chancen  Günstige naturräumliche Gegebenheiten  Entwicklungspotenzial für Tourismus und Gesundheitsdienstleistungen (Prävention)  Möglichkeit der Weiterbildung in den nahe gelegenen Ballungszentren Köln, Bonn, Aachen und Trier  Geografisch gute Lage im Europäischen Binnenmarkt  Nähe zu den Universitäten biete Chance für Kooperationen  Stille Reserve "Frau"  Ausbau der Kooperationen und Netzwerke von Unternehmen  Intensivierung des Technologietransfers durch Mitarbeit in (grenzüberschreitenden) Technologietransferprojekten (TeTRRA, Early Tech, ANTalive etc.) Risiken  Im Vergleich zu den Ballungsräumen fehlende Attraktivität hinsichtlich sozialer und kultureller Infrastruktur (v.a. im Südkreis)  Geringe Anziehungskraft auf Arbeitskräfte und deren Familien  Arbeitskräftemangel und Abwanderung  Alterung der Belegschaft  "Entbildung" (Abwanderung der gut gebildeten jungen Bevölkerungsgruppen)  Nachlassende Wirtschaftskraft und höhere Arbeitslosigkeit bei geringerem Unternehmenswachstum infolge von Fachkräftemangel  Fehlendes Arbeitskräftepotenzial für Neuansiedlungen und Wachstumsstrategien  Große Unternehmen gehen dort hin, wo es öffentliche Gelder gibt (wenig Fördermöglichkeiten)  Verloren gehende Unabhängigkeit der Unternehmen durch zunehmende Eingliederung in Konzerne 4.5. Handlungsfeld Lebensqualität und Infrastruktur Wir wollen die Attraktivität des Kreises Euskirchen durch die Pflege und Verbesserung unserer Angebote und Infrastruktur steigern. Unsere Natur- und Kulturangebote sollen so entwickelt werden, dass alle sie erleben können. Die Barrierefreiheit ist dabei ein wichtiges Ziel. Wir wollen im Kreis ein attraktives Wohnumfeld erhalten, indem wir die Versorgungssicherheit erhalten, für ausreichende Verkehrsinfrastruktur sorgen und das Arbeitsplatzangebot fördern. So sollen die bedürfnisgerechte Teilhabe am öffentlichen Leben und die Wohn-, Arbeits- und Lebensqualität gesichert werden. Stärken-Schwächen-Analyse (Aktualisiert 2016) Stärken Mobilität  hohe Straßennetzdichte  gute Verbindungen innerhalb des Kreises  Gute Verkehrsanbindung (für Teile des Kreises) an die Zentren Köln, Bonn, Trier  Gewährleistung der Verkehrssicherheit (Einschränkung durch Verhalten der Verkehrsteilnehmer)  Gutes ÖPNV-Angebot (flächendeckender Stundentakt) durch Busangebot in Kombination mit alternativen Bedienformen in der Fläche, Gewährleistung von Mindeststandards  Alternative Bedienformen (Taxibus, AST und Modellprojekt „Neuer TaxiBus“ mit Haustürbedienung) für Räume mit geringerer Nachfrage Schwächen Mobilität  Große Entfernung des Südkreises an die Ballungszentren, unzureichende Anbindung nach Aachen  Lange Wege zur Grundversorgung  Eingeschränkte, unzureichende Anbindung nach Aachen  ÖPNV ist durch gute Straßenverkehrsinfrastruktur (Autobahn) größtenteils keine zeitliche Konkurrenz zum MIV  In der Fläche: eingeschränktes ÖPNVAngebot in den Abendstunden und an Wochenenden 19 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept  Gute SPNV-Anbindung für 8 der 11 kreisangehörigen Kommunen  Gute Reaktiverungschancen für die EifelBördebahn (damit SPNV-Anbindung einer weiteren Kommune); Wochenendbedienung seit 2015 erfolgreich umgesetzt  Umsetzung innovativer Modellprojekte wie z.B. EifelMobil - Erprobung eines Dorfautos und ehrenamtlicher Fahrdienste  ÖPNV-Informationsangebote für Senioren (Druckmedien und Schulungen), Projekte „mobil in“ und „Smartmove“  Durchgängige Beschilderung der HauptroutenRadfahrrouten  Attraktivität der Region durch Ausbau und Beschilderung der Radrouten, hohe Potentiale für die Region   Erreichbarkeit des kulturellen Angebots mit ÖPNV/SPNV eingeschränkt  drei Kommunen ohne SPNV-Anschluss bzw. SPNV-Haltepunkt (Zülpich, Schleiden, Hellenthal)  Früh- und Nachtzug-Angebot im SPNV eingeschränkt  Haltepunkte und Bahnhöfe an der Eifelstrecke überwiegend nicht barrierefrei  Grenzen für Ausweitung des SPNVAngebotes: Infrastruktur ausgelastet  Mittelgebirgsregion  nicht immer barrierefrei für Radverkehr, nicht überall barrierefreier Innerortsausbau  Fehlende Durchgängigkeit der Radwege  Unterhaltung der Infrastruktur  Öffentl. u. private Infrastruktur nicht immer barrierefrei  Schlechte P&R- Möglichkeiten, fehlende Beschilderung der P&R Plätze, unzureichende Verknüpfung ÖPNV und MIV  Wohnen und Leben  Hohe Eigentumsquote mit Qualität in der Wohnnutzung, enge Verbundenheit mit der Region  Intakte Natur- und Kulturlandschaft mit vielfältigem und attraktivem Freizeit- und Kulturangebot  Intaktes Vereinsleben und vielfältiges Vereinsangebot  Aktive Teilnahme der Dorfgemeinschaften am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im Kreis  Mehrfachnutzung von öffentlichen Gebäuden spart Kosten  Hohe Identifikation und großes Engagement in den Orten  Ausbau des kulturellen Angebots Wohnen und Leben  Vermarktung von Wohnimmobilien schwieriger (insb. Südkreis), vermehrter Leerstand in den Ortskernen  Geringes kulturelles Angebot in der Fläche (weite Wege)  Bessere Abstimmung der kulturellen Angebote  Freizeitangebote teilweise nur am Wochenende  Landflucht  Fehlende qualifizierte Übungsleiter (Sport) – Angebote nicht abgestimmt  Nutzung von Sportstätten am Vormittag Versorgung und Infrastruktur  Bisher weitgehend stabile Kosten für soziale und technische Infrastruktur, politischer Konsens zu Mindeststandards  Flächendeckend Infrastruktur der Ver- und Entsorgung im Kreis Euskirchen  Engagement und Bewusstsein für Bedeutung der Nahversorgung in den Dörfern, einzelne Dorfläden / Hofläden  Ausbau des DSL-Netzes auch in kleinen Ortschaften Versorgung und Infrastruktur  Hohe Infrastrukturkosten; hohes pro Kopfaufkommen für Investitions- und Unterhaltungskosten, Handlungsspielräume der Kommunen begrenzt  Rückgang des Angebots an Grund- und Nahversorgung in den Dörfern  Z.T. fehlendes DSL Angebot  Fehlendes medizinisches Angebot von Fachund niedergelassenen Ärzten  Teilweise schlechte Erreichbarkeit/ Anbindung der Krankenhäuser mittels ÖPNV 20 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept Chancen Mobilität  Ausbau der A1 bessere Anbindung an die Ballungsräume Trier / Köln / Bonn  Chancen für den Strukturwandel  Anbindung an Eifel Raum und RhlPf  Bau von kleinräumigen Umgehungen  Entlastung von Ortsdurchfahrtsstraßen  Wohnumfeldverbesserung,  Sicherheitsdefizite bei der Gestaltung von Ortsdurchfahrten beseitigen  Integration von Sicherheitsaudits in den Planungsprozess  Ausbau von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen  Überregionale Anbindung (RLP, Bdg., Euregio)  Lenkung und Ableitung von Verkehrsströmen überregional  Entlastung der Ortschaften durch Lenkung  Lenkung des Schwerlastverkehrs  Vorausschauende Planung u.a. auch im ÖPNV insbesondere im Schülerverkehr / Schulentwicklung (Synergien)  Projekt „Mobilitätsmanagement für Senioren im Kreis Euskirchen“  Ehrenamtl. Bürgerbus, Ausbau der alternativen Bedienformen im ÖPNV , Kosteneinsparpotentiale  Reaktivierung Bördebahn  Infrastrukturausbau (Bahnhof/Haltestelle), Barrierefreiheit, Erschließung für alle Nutzergruppen  Barrierefreiheit der Bahnhöfe, Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen  Attraktive Radrouten nahezu barrierefrei  Urftseeroute / Erftradweg; Ziel: Ausbau des Angebots  Touristische Infrastruktur im Radverkehr (GPS-Track) ausbauen Risiken Mobilität  Hohes Pendleraufkommen durch Jobangebote in den naheliegenden (Groß-)Städten und der Kreisstadt, hohe Transitverkehre  Finanzsituation (bei Kommunen, NRWFördermittelreduzierung) kann künftig ggf. Angebotsreduzierungen im ÖPNV und insgesamt erforderlich machen  Unabgestimmte Konzepte (Schulministerium, Verkehrsministerium) können aufgrund sinkender Schülerzahlen ÖPNV-Kosten erhöhen  Ausweichverkehre aufgrund der Maut, Verkehrsumlagerung 21 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept Wohnen und Leben  Niedrige Mieten und Grundstückspreise (privat und gewerblich)  Weiterentwicklung durch Dorfwerkstätten in einzelnen Orten  Anziehungskraft für naturverbundene und gesundheitsbewusste Menschen stärken  Beachtung der Barrierefreiheit im öffentlichen und halböffentlichen Raum  Altengerechte und generationen-übergreifende Wohnmöglichkeiten in kleinen Orten entwickeln  Kooperation: Verein <-> Senioren/Wohneinrichtungen  Nachnutzung vor Neubau, Förderung der Nachnutzung alter Gebäude, Altbauplus  Mehrgenerationenhäuser, -konzepte  Mehrgenerationen-Konzept auch in Neubaugebieten, Alten-WG  Modellprojekt Hofnachfolge, Bewirtschaftung der Kulturlandschaft  Aktivierung der Ortskerne durch Sicherung der Grund- und Nahversorgungsangebote,  Kooperationen zur Sicherung der Daseinsvorsorge initiieren  Mehrfachnutzung öffentlicher Gebäude Wohnen und Leben  Gefahr der Zersiedlung an den Ortsrandbereichen  Verlust des Charakters der Dörfer und Städte, Verödung der Ortskerne  Einengung der Handlungsspielräume der Kommunen durch angespannte Finanzsituation Versorgung und Infrastruktur  Interkommunale und private Kooperation zur Sicherung der Daseinsvorsorge ausbauen  Barrierefreiheit sowie multifunktionale Gestaltung für unterschiedliche Alters- und Nutzungsansprüche konsequent bei Planungen umsetzen  Sicherung und Stärkung der Grund- und Nahversorgung und der mobilen Nahversorgung  Medizinische Versorgung sichern und ausbauen Versorgung und Infrastruktur  Überalterung durch Abwanderung junger Menschen und damit einhergehender Verlust der Dynamik des Raumes,  Mittelständische Unternehmen / die arbeitende Bevölkerung wandern ab  Erhalt und Sicherung der sozialen und technischen Infrastruktur kostenintensiver (u.a. Kindergärten, Abwasser)  Fehlen von Instrumenten und Fördermitteln, um Nachnutzung und Neustrukturierung anzuschieben  Verschlechterung der Infrastruktur durch Reduzierung der Fördermittelzuweisung  Zunahme des Transitverkehrs  Immer mehr kranke Menschen  Kostenerhöhung zur Sicherung der Infrastruktur (Erschließung, Energie, Wasser, Mobilitätskosten, soziale Infrastruktur)  Gefahr der Oligopolbildung in der Ver- und Entsorgung; marktgerechte Preise nicht mehr durchsetzbar.  Kosten für touristische Infrastruktur / Radwegebeschilderung, Wartung durch öffentliche Träger schwer zu finanzieren 22 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept 4.6. Handlungsfeld Verständnis zwischen den Generationen Das Verhältnis zwischen den Generationen ist entscheidend für die Bewältigung des demographischen Wandels. Im Kreis Euskirchen wollen wir es aktiv begleiten. Wir wollen die Lebensqualität der Senioren verbessern, indem wir Hilfe zur Selbsthilfe leisten und ihnen helfen mobil zu bleiben. Bei Bedarf bieten wir menschenwürdige Betreuung und Pflege an. Dazu gehören auch vielfältige Präventionsmaßnahmen, um die Unfallgefahr zu verringern. Wir wollen aber auch das Potenzial der Senioren für die Gemeinschaft erschließen, ihnen ehrenamtliche oder auch entgeltliche Tätigkeit ermöglichen. So können sie ihr berufliches Fachwissen weitergeben oder sich zum Beispiel als Seniorenpaten um die junge Generation kümmern. Wichtig ist die Kommunikation zwischen den Generationen. Alternative Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser sollen aktiv unterstützt werden, betreutes Wohnen ebenfalls. Damit erhalten wir die Lebensqualität, verhindern Vereinsamung und fördern die Gemeinschaft. Stärken-Schwächen-Analyse (Aktualisiert 2016) Stärken  Verbesserung der Lebensqualität: bereits vielseitige Freizeit- und Bildungsangebote für Senioren vorhanden  Umfassendes Angebot zur ehrenamtlichen Beschäftigung ist vorhanden (Forum Ehrenamt der Euskirchener Region (feder e.V.), Netzwerk an Urft und Olef, ZWAR-Gruppen, Seniorenpaten der Stadt Euskirchen, Wohlfahrtspflege, Kirchengemeinden, Krankenhäuser, Vereine)  Gut ausgebautes Beratungs- und Hilfenetz (Pflegestützpunkte, Zentrales Informationsbüro Pflege des Kreises Euskirchen, Seniorenbüro der Stadt Euskirchen, Beratungsangebote der Wohlfahrtsverbände, Selbsthilfegruppen, Alzheimer Gesellschaft, Gerontopsychiatrische Beratungsstelle, Verbraucherzentrale …)  Sicherheitskurse für Senioren und Vortragsveranstaltung "Jung und Alt gemeinsam gegen Gewalt" (Polizeiliche Beratungsstelle)  Verbesserung des ÖPNV durch Projekt "Mobil im Alter"  Beratungsangebot zum senioren- und behindertengerechten Wohnungsumbau und zur Unfallprävention (Wohnberatungsstelle der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH)  Menschenwürdige Betreuung und Pflege: Sicherstellung durch Beratung und regelmäßige Überprüfung der Qualität der Pflegeeinrichtungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung und die Heimaufsicht  Alternative Wohnformen: Angebote sind gelöscht: in Planung vorhanden (ZIEL e.V., Stiftung Marienhospital Euskirchen, flair GmbH, Ad Vitam). Schwächen  Problem Flächenkreis (z.B. Abwanderung der jungen Bevölkerung, teilweise schlechte Infrastruktur)  Thema "Verständnis zwischen den Generationen" wird nicht als wichtig wahrgenommen  Zu wenig Kooperation zwischen den Generationen  Betreuung innerhalb der Familie funktioniert immer weniger  Informationen erreichen nicht immer die Zielgruppe  Investorensuche 23 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept  Kommunikation zwischen den Generationen: Kindergärten, Schulen, Pflegeeinrichtungen und Vereine bieten zahlreiche generationenübergreifenden Aktionen an.  ein Mehrgenerationenhaus des Deutschen Roten Kreuzes ist in Euskirchen vorhanden  Durchführung der Aktionswoche der Generationen seit 2011: Stärkung des Generationendialogs, Förderung nachhaltiger Kontakte und Kooperationen zwischen Kindergärten, Schulen, Vereinen und Pflegeeinrichtungen.        Chancen Verhinderung von Vereinsamung und Förderung der Gemeinschaft Ermöglichung des Verbleibs in der häuslichen Umgebung Nutzung von Förderprogrammen für alternative Wohnformen Durch Förderung alternativer Wohnformen, evt. Einsparung von Pflegeheimkosten beim Sozialhilfeträger Zugriff auf Erfahrungen bereits bestehender Angebote Potenziale der Senioren (z.B. für ehrenamtliches Engagement, Coaching etc.) Durch die Kooperation von VHS und Seniorentreffs wird die Bildungsarbeit dezentral vor Ort aktiviert und merh Senioren werden erreicht (weiterer Ausbau durch Kooperation mit Kreis möglich)        Risiken Veränderung der Familienstrukturen (durch steigende Mobilität) Motivation der Senioren Akzeptanz der alternativen Angebote durch die Zielgruppe Senioren Finanzierung alternativer Wohnformen Investoren Belastung der öffentlichen Hand durch die nicht zu steuernden Pflegekosten und Teilhabeleistungen Gelöscht: Pflegegeld wird z.T. zweckentfremdet 24 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept 5. Demografie-Foren Alle zwei Jahre werden im Rahmen eines Demografie-Forums Öffentlichkeit, Politik und Akteure des Prozesses über die Ergebnisse und Projekte der Demografie-Initiative des Kreises Euskirchen informiert. Außerdem gilt das Forum als Plattform für Bürgerbeteiligung und Impulsstätte für neue Projektideen. 5.1. Demografie-Forum 2010 Aktive Gestaltung ist Zukunftssicherung: Demografie-Forum zieht Resümee nach einem Jahr Arbeit! "Warum Demografie - Haben wir nichts Anderes zu tun?" - Dieser Frage gingen mehr als 120 Teilnehmer des Demografieforums mit Überschrift "Aktive Gestaltung ist Zukunftssicherung" im Kreishaus nach. Die Akteure des Demografieprozesses im Kreis Euskirchen präsentierten die Ergebnisse der von Mitte 2009 bis Mitte 2010 geleisteten Arbeit und zeigten auf, wie Prozess weiter gehen wird. Der Moderator und Fachreferent Herr Dr. Kösters führte überzeugend und lebhaft durch das Demografieforum, zu dem Landrat Günter Rosenke eingeladen hatte. Zum Auftakt der Veranstaltung betont Herr Landrat Rosenke, dass die Verwaltung die mit dem demografischen Wandel verbundenen Herausforderungen nicht alleine schultern kann: dies ist nur gemeinsam mit vielen anderen Akteuren und in interkommunaler Zusammenarbeit möglich. Sowohl Herr Dr. Kösters als auch Landrat Günter Rosenke hoben die Bedeutung des Themas, insbesondere für die ländliche Region, hervor. Der Kreis Euskirchen ist schon heute keine Region mehr, in der die Bevölkerung zunimmt. Steigen werden dagegen die Anteile der älteren Menschen und der Menschen mit Migrationshintergrund. Als erforderliche Konsequenzen des demografischen Wandels stellt Herr Dr. Kösters drei Kernbotschaften vor: 1) Wir brauchen jedes Kind! Wir können es uns nicht mehr erlauben, auf ein Kinder bzw. ein Talent zu verzichten. 2) Wir brauchen ein neues Bild vom Alter, von den Alten und vom Altern. 3) Wir brauchen die Potenziale der zugewanderten Menschen und der künftig Zuwandernden. Die Ergebnisse, die in den Arbeitsgruppen zu den sechs Handlungsfeldern Bildung, Integration, Kinder-, Jugend- & Familienfreundlichkeit, Wirtschaft & Arbeit, Lebensqualität & Infrastruktur sowie Verständnis zwischen den Generationen erarbeiten wurden, wurden von den Akteuren vorgestellt: insgesamt wurden über 120 Projektideen gesammelt. Aus diesen wurden 25 konkrete Projektskizzen entwickelt, mit deren Umsetzung nun begonnen wird. Die dafür erforderlichen Mittel sind im Haushalt 2011 vorgesehen. Auch aus der Verwaltung heraus wurden bereits zahlreiche Projekte, die in engen Zusammenhang mit dem demografischen Wandel und dem Demografieprozess im Kreis stehen, umgesetzt. Eine Auswahl der Projekte wurde ebenfalls vorgestellt: das regionale Bildungsnetzwerk, die Babybegrüßungspakete im Stadtgebiet Euskirchen, das wirtschaftliche Entwicklungskonzept sowie der familienfreundliche Veranstaltungskalender. 25 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept 5.2. Demografie-Forum 2011 Aktiv das Altern gestalten: Miteinander, engagiert! Nach einem weiteren Jahr aktiver Arbeit im Demografieprozess des Kreises Euskirchen fand am 8. Dezember 2011 um 17 Uhr in der Kreisverwaltung Euskirchen das 2. Demografieforum unter dem Motto " Aktiv das Altern gestalten: Miteinander, engagiert!" statt. Ca. 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer - die Aktiven des Demografieprozesses, Vertreter von Politik, Verwaltung und Verbänden aus dem Kreis Euskirchen - wurden vom Allgemeinen Vertreter des Landrats begrüßt und von Herrn Dr. Kösters, der die Veranstaltung moderierte und gestaltete, durch den Abend begleitet. Seit dem letzten Forum, im November 2010, wurden die in sechs Arbeitsgruppen (Bildung, Integration, Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit, Wirtschaft und Arbeit, Lebensqualität und Infrastruktur, Verständnis zwischen den Generationen) konzipierten und durch die Politik priorisierten, Projekte in die Umsetzung gebracht. Eine Auswahl wurde am 8. Dezember präsentiert. In einem Rollenspiel mit elf Personen aus dem Publikum wurde den Teilnehmern eindrucksvoll verdeutlicht, mit welchen unterschiedlichen Chancen Kinder und Jugendliche im Kreis Euskirchen aufwachsen. Dann wurde der Fokus konstruktiv auf die Zukunft gerichtet: Das Jahr 2012 wurde als "Europäisches Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen" ausgerufen. Was dies mit dem Kreis Euskirchen und seinem Demografieprozess zu tun hat und welche Facetten sich dahinter verbergen, darauf ging Herr Dr. Kösters in einem Vortrag ein. Ideen und Anregungen zum Thema "Aktiv das Altern gestalten: Miteinander, engagiert!" wurden vor dem Hintergrund der Handlungsfelder des Demografieprozesses des Kreises lebhaft diskutiert. Die Ergebnisse werden für die weitere Arbeit im Demografieprozess aufbereitet. 5.3. Demografie-Forum 2013 "Inklusion als Herausforderung und Chance im demographischen Wandel!" Der große Sitzungssaal im Kreishaus Euskirchen war am Nachmittag des 18. April 2013 sehr gut besucht. Rund 130 Menschen zeigten ihr Interesse und damit die Relevanz der Thematik "Inklusion als Herausforderung und Chance im demografischen Wandel!". Unter diesem Motto stand das diesjährige Demografie-Forum, zu dem Herr Landrat Rosenke die Teilnehmer/innen begrüßte. Er blickte zurück auf den Demografieprozess im Kreis Euskirchen, der mit der Bildung einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe im Jahr 2007 startete. Seitdem ist vieles bewegt worden. In den sechs zentralen Handlungsfeldern Bildung, Integration, Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit, Wirtschaft und Arbeit, Lebensqualität und Infrastruktur sowie Verständnis zwischen den Generationen werden Jahr für Jahr Projekte entwickelt und umgesetzt, die zum Erhalt eines attraktiven Lebens- und gewerblichen Umfeldes im Kreis Euskirchen beitragen. 26 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept Der Landrat bedankte sich bei allen Mitstreitern und Aktiven der DemografieInitiative und den Anwesenden für ihre Bereitschaft verantwortungsvoll mitzumachen und mitzuhelfen, den Wandel zu gestalten. Nach der Begrüßung durch Landrat Günter Rosenke präsentierte die Demografiebeauftrage des Kreises Euskirchens, Iris Poth, in einem Rückblick beispielhaft einige Projekte der DemografieInitiative 2012. Darunter das "Bildungsportal" (www.bildungsportal-kreiseuskirchen.de), das "Netzwerk Familie und Beruf" oder das Projekt "Aktive Dörfer stärken". Belebt wurde diese Rückschau durch zwei Praxisberichte: Der Ruheständler und Ehrenamtler Uwe Koch nutzt seine Erfahrungen, Kontakte und sein Know-How, um mit dem Generationenprojekt "Georg4You" Schüler/innen der Georgschule in Euskirchen an die "Arbeitswelt" heranzuführen. Bereits einen Schritt früher setzt die "Rucksack-Kita" ein. Ein Bildungs- und Integrationsprojekt, welches von Gisela Lehmann (Erzieherin an städt. Kita Stotzheim) und Nelli Maurer (Elternbegleiterin) vorgestellt wurde. Der zweite Teil der Veranstaltung widmete sich dem aktuellen Thema Inklusion. Die Teilhabe aller Menschen in der Gesellschaft unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Bildung, Weltanschauung, Religion oder Behinderung gewinnt in einer schrumpfenden und alternden Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Inklusion erfordert ein längerfristiges Denken in die Zukunft und die Bereitschaft zu sozialen Innovationen. Demografie und Inklusion - zwei Zukunftsthemen, die aktueller nicht sein könnten. Frau Dipl. Bw. Helga Weiß, Geschäftsführerin en détail Gesellschaft für Meditation und Organisationsentwicklung, macht in Ihrem Impulsvortrag diesen Zusammenhang deutlich und beleuchtet die Bedeutung, Werkzeuge und Chancen der Inklusion im Kreis Euskirchen. Interaktiv bindet sie das Publikum ein, regt zum nachdenken an und vermittelt dadurch spielerisch den Begriff Inklusion und die Zusammenhänge zu den nachfolgenden WorkshopThemen. In diesem Teil der Veranstaltung stellten sich die Teilnehmer/innen der Frage, ob eine Gesellschaft denkbar ist, in der alle Menschen gleichberechtigt sind und akzeptiert werden. In fünf parallelen "Denkwerkstätten" werden Handlungsperspektiven in den Bereichen Bildung, Arbeitsmarkt und Mobilität unter verschiedenen Fragestellungen und Aspekten diskutiert. In einem abschließenden Blitzlichtinterview konnten durch die Moderatorin der Veranstaltung, Iris Poth, die Eindrücke aus den Gruppen sowie die "erdachten" Umsetzungs- und Lösungsvorschläge eingefangen und dem gesamten Plenum zum Abschluss präsentiert werden. 5.4. Demografie-Forum 2014 “Vielfältige Engagementformen als Standortfaktor der Zukunft” Das Demografie-Forum 2014 stellte die Ergebnisse der Demografie-Initiative des letzten Jahres vor und betrachtete darüber hinaus die vielfältigen Formen des Bürgerengagements als Standortfaktor der Zukunft. 27 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept In einem Beteiligungsworkshop wurde unter der Moderation von Dr. Winfried Kösters zu den folgenden Themen diskutiert: • • • • Vereine, Dorfentwicklung Betreuung und Wohnen im Altern Frühe Engagementförderung in der Schule Gesellschaftliche Teilhabe Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten Gelegenheit ihre persönlichen Fragestellungen, Anregungen und Herausforderungen zu platzieren. Die vielfältigen Anregungen und Ideen wurden in einer Dokumentation zusammengefasst und durch die Arbeitsgruppe Demografie zu konkreten Projektskizzen weiterentwickelt. Darunter, z.B. ein Seniorenmentoring am Übergang Schule und Beruf, ein Aktionstag der Wirtschaft, ein Projekt mit Leihomas und Leihopas oder die Qualifizierung von Dörfkümmerern. 5.5. Demografie-Forum 2016 „Die generationenfreundliche Kommune. Wunsch oder Wirklichkeit?“ Wir werden älter, bunter und weniger. Das ist – auf den Punkt gebracht – der demografische Wandel. Doch was bedeutet das für unsere Gesellschaft? Für unsere Zukunft im Kreis Euskirchen? „Wir müssen künftig noch mehr in Generationen denken, sowohl beruflich wie privat“, sagt dazu der renommierte Demografie-Experte Dr. Wilfried Kösters beim 5. Demografie-Forum im Kreis Euskirchen. Kreis Euskirchen. Alt und Jung sind out. Künftig wird es fünf Generationen in einem Jahrhundert geben. Doch was bedeutet das für eine Kommune? Woran misst sich Generationenfreundlichkeit? Im Demografie-Forum des Kreises Euskirchen lauschten 90 Akteure den Ausführungen von Dr. Kösters, der verdeutlichte, dass das kommunale Leben und die Politik stärker als bisher die Bedarfe der unterschiedlichen Generationen in den Blick nehmen müssen. In einem ebenso informativen wie unterhaltsamen Vortrag mit dem Titel „Das Leben vom Wickeltisch bis zum Rollator“ lautete seine Kernbotschaft: „Wir brauchen ein neues Bild vom Alter, wir brauchen jedes Kind und die Potentiale von zugewanderten Menschen.“ Nur so könne man für Generationengerechtigkeit sorgen. Auch für Landrat Günter Rosenke bleibt es das Ziel aller Projekte, die von der DemografieInitiative der Kreisverwaltung umgesetzt werden, für gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Teilen des Kreises Euskirchen und für alle Generationen zu sorgen. „Über 20 Projekte sind allein seit Januar 2015 umgesetzt worden“, so der Landrat. Welche Projekte das waren, stellte die Demografiebeauftragte des Kreises, Iris Poth, in ihrem Vortrag vor. „Nahezu alle Lebensbereiche sind berührt“, so Poth. Bildung, Arbeitswelt, Daseinsvorsorge, das Wohnen im Alter oder die Mobilität im ländlichen Raum. Im Bundeswettbewerb „Gesund älter werden in der Kommune“ konnte der Kreis Euskirchen sogar mit drei Projekten („Woche der Generationen“, „Eifel-mobil“ und „Pedelec-Schulung für Senioren“) den 2. Platz der Landkreise belegen und damit 6.000 Euro Preisgeld einstreichen. Nach dem Rückblick wurde der Fokus in die Zukunft gerichtet. Die Akteure waren gebeten, sich in Gruppengesprächen der Frage zu widmen, wie wir unseren Lebensraum, unsere 28 DemografieInitiative Kreis Euskirchen Handlungskonzept Städte, Gemeinden, Dörfer und Quartiere lebenswert erhalten können und welche Bedarfe der Generationen von 0 bis 100 es dabei zu berücksichtigen gilt. Insgesamt neun Thementische wurden angeboten, an denen angeregt diskutiert wurde. Nachdem 24 Projektideen geboren waren, konnten die Beteiligten mittels eines Punktesystems Prioritäten setzen. Besonders angesprochen fühlten sich die Menschen zu den Themen Wohnen, Hilfsdienste sowie Talentförderung. Mit den Maßnahmen „Plattform für Talentförderung“, „Generationenverbindender Wohnraum“, „Ausbau der Wohnraumberatung“ und einer Börse „Hilfe für Hilfe“ wird sich die Verwaltung samt interessierten Mitstreitern im kommenden Jahr befassen. Damit sei der Grundstein für die zukünftige Arbeit gelegt, so die Demografiebeauftragte Iris Poth. Sie konnte zwar nicht versprechen, dass alle guten Ideen und Anregungen schließlich in eine Projektumsetzung gelangen, aber sie versprach, dass alle Akteure ein Feedback bekommen würden. Diejenigen, die Ihre Mitwirkungsbereitschaft zu einzelnen Projektideen ausgesprochen haben, werden persönlich angesprochen, wenn die Projekte an den Start gehen sollen. 29