Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
128 kB
Datum
13.06.2017
Erstellt
02.06.17, 08:01
Aktualisiert
02.06.17, 08:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Schulberatungsstelle
für den Kreis Euskirchen
Jahresbericht 2016
Schülerinnen / Schüler Eltern Lehrkräfte
Nebenstelle der Kreisverwaltung Am Schwalbenberg 5 53879 Euskirchen
Tel: 02251 81068-0 Fax: 02251 81068-20
Email: info@schulberatung-euskirchen.de www.kreis-euskirchen.de
2
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ..............................................................................................................................................3
2. Ziele und Aufgaben der Schulberatungsstelle für den Kreis Euskirchen .............................................3
3. Personalsituation 2016 .........................................................................................................................3
4. Kennzahlen 2016..................................................................................................................................4
4.1 Kennzahlen Schülerinnen und Schüler und Eltern ..................................................................4
4.2 Kennzahlen Lehrerinnen und Lehrer und andere ....................................................................5
4.3 Kennzahl Anzahl Veranstaltungen (Fortbildungen / Supervision etc.).....................................5
5. Arbeitsbereiche.....................................................................................................................................5
5.1 Beratung von Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern ....................................................5
5.1.1 Anmeldegründe / Beratungsanlässe...........................................................................5
5.1.2 Anteil Jungen - Mädchen ............................................................................................6
5.1.3 Klassenstufen .............................................................................................................6
5.1.4 Schulformen................................................................................................................6
5.1.5 Wohnorte.....................................................................................................................6
5.2 Beratung Lehrkräfte und andere ..............................................................................................6
5.2.1 Anmeldeanlässe Lehrkräfte und andere.....................................................................6
5.2.2 Schulformen Lehrkräfte...............................................................................................7
5.3 Fortbildungen / Supervision / Prozessberatung .......................................................................7
5.3.1 Themen .......................................................................................................................7
5.3.2 Schulpsychologisches Krisenmanagement ................................................................7
5.3.3 Schulpsychologie im Kontext „Integration durch Bildung“ ..........................................8
5.4 Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit .......................................................................................8
6. Qualitätssicherung und Evaluation.......................................................................................................9
7. Ausblick ................................................................................................................................................9
3
1. Einleitung
Die Schulberatungsstelle für den Kreis Euskirchen
stellt den psychologischen Fachdienst der Schulen dar. In diesem Rahmen bietet sie psychologisch-pädagogische Beratung bei schulischen
Fragestellungen für Schülerinnen und Schüler,
deren Eltern, Lehrkräfte sowie Bezugspersonen
und andere schulische und außerschulische Personen und Institutionen.
Die Trägerschaft der Beratungsstelle durch den
Kreis Euskirchen und das Land NordrheinWestfalen wird als freiwillige – bzw. vertraglich
gebundene – Aufgabe des Landes und der Kommune gemeinsam geleistet. Die Strukturen und
Aufgaben der Schulberatungsstelle sind durch
Erlasse, Beschlüsse und Empfehlungen des Lan1
des NRW und des Kreises Euskirchen geregelt.
Zudem orientiert sich die Arbeit der Beratungsstelle an den Ergebnissen des „Arbeitskreises Kommunale Schulpsychologie beim Städtetag NRW“
und den Qualitätsstandards, die im „Berufsprofil
Schulpsychologie“ des Berufsverbandes deutscher Psychologinnen und Psychologen (BdP,
Sektion Schulpsychologie) beschrieben werden.
Wesentliche Grundlagen der Arbeit sind:
•
•
•
•
•
Freiwilligkeit der Inanspruchnahme
Freier Zugang
Schweigepflicht
Kostenfreiheit für die Ratsuchenden
Unabhängigkeit und Neutralität
2. Ziele und Aufgaben der Schulberatungsstelle für den Kreis Euskirchen
Tabelle 1: Ziele und Aufgaben der Schulberatungsstelle
Prävention und Intervention
Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern /
Bezugspersonen in der Gestaltung der Schullaufbahn unterstützen
Beratung in den Bereichen
Allgemeine Lernschwierigkeiten
•
Lese-, Rechtschreib- und RechenSchwierigkeiten
•
Besondere Begabungen
•
Konzentration/Aufmerksamkeit
•
Lern- und Arbeitsverhalten, Wahrnehmung,
Motorik
Verhalten und sozialer Bereich
•
Schul-/Prüfungsängste,
•
Aggressionen, Gewalt/Konflikte, Mobbing
•
Schulabsentismus
•
Überspringen/Wiederholen einer Klasse
Schullaufbahn
•
Klassen-, Schul- oder Schulformwechsel
Lehrkräfte in der Erfüllung ihres Bildungsund Erziehungsauftrag professionell unterstützen
•
•
•
•
•
1
•
•
•
•
Erlass: „Aufgaben, Laufbahn, Einstellungsvoraussetzungen und Eingruppierung von Schulpsychologinnen und Schulpsychologen“, des Ministeriums für
Schule und Weiterbildung des Landes NordrheinWestfalen, 15.1.2007
Kreistags-Beschluss „Einrichtung einer kommunalen
Schulpsychologenstelle in der Regionalen Schulberatungsstelle des Kreises Euskirchen“, 20.06.2007
Kooperationsvertrag zwischen dem Kreis Euskirchen
und dem Land NRW, 15.10.2007
Empfehlungen zu Strukturen, Aufgaben und Verfahrensweisen des Schulpsychologischen Krisenmanagements in Schulen in Nordrhein-Westfalen, 2015
(Ministerium für Schule und Weiterbildung, Städtetag
NRW, Landkreistag NRW, Städte- und Gemeindebund NRW, Unfallkasse NRW)
•
Individuelle Beratung zu Fragen bzgl.
einzelner Schülerinnen und Schüler oder
Lerngruppen (Fallberatung)
Supervision / Coaching für einzelne Lehrkräfte
und Gruppen/Teams
Fortbildung (psychologische Aspekte von
Lehr- und Lernprozessen, Gesprächsführung
und Kommunikation, Lehrergesundheit, Krisenmanagement, Interkulturelle Kompetenz)
etc.)
Begleitung von Teamentwicklungsprozessen
Beratung und Fortbildung zum Krisenmanagement
Unterstützung von Schulen in den Bereichen
Inklusion, Integration durch Bildung
3. Personalsituation 2016
Von März bis August 2016 waren die Fachstellen
voll besetzt. Vakanzen ergaben sich im Januar
und Februar sowie August bis Dezember.
Die Initiative „Integration durch Bildung“ des
Ministeriums für Schule und Weiterbildung widmet
sich der Bildung und damit Teilhabe von zugewanderten Menschen. Sie unterstützt die Schulen
4
auch mit schulpsychologischen Ressourcen (vgl.
Abschnitt 5.2.3). Die Schulberatungsstelle erhält
in diesem Zusammenhang für zunächst drei Jahre
ab 1. 8. 2016 bis 31.7.2019 eine zusätzliche halbe Fachstelle Psychologie und verfügt somit über
3,75 statt bisher 3,25 Fachstellen.
Im Zuge der Nachbesetzung einer Elternzeit mit
einer neuen Fachkraft entstand für eine halbe
Stelle eine Vakanz von drei Monaten.
4. Kennzahlen 2016
Tabelle 2: Kennzahlen Schulberatungsstelle
2016
1. Schülerinnen und Schüler und Eltern
1.1. Anzahl in Anspruch
genommener Beratungen
(bezogen auf Neuanmeldung
pro Kalenderjahr)
1.2. Wartezeit in Kalenderwochen (Durchschnitt)
(Zeit zwischen Anmeldung
und erstem Kontakt mit
Fachmitarbeiter/in, telefonisch
oder persönlich)
2. Lehrerinnen und Lehrer
und andere
2.1. Anzahl in Anspruch
genommener Beratungen:
(bezogen auf Neuanmeldung
pro Kalenderjahr)
2.2. Wartezeit in Kalenderwochen (Durchschnitt)
Zeit zwischen Anmeldung und
erstem Kontakt mit Fachmitarbeiter/in, telefonisch oder
persönlich)
3. Anzahl Veranstaltungen
(Fortbildungen/Supervision
etc.)
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
2015
2016
210
173
6
4,7
81
91
2
2
lut gesehen sank die Anzahl der Anmeldungen
aus dem Primarbereich um 45 (von 98 auf 53)
deutlich stärker als die Anzahl der Anmeldungen
aus dem Sekundarbereich um 7 (von 129 auf
122). Der Rückgang der Anmeldungen ist also
statistisch relevant im Primarbereich (vgl. Abschnitt 5.1.3).
Dies ist möglicherweise auch durch Fortbildungen
im Bereich der Prävention, Erkennung und Förderung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten in der
Grundschule zu erklären. Die Schulberatungsstelle bildete in 2016 Lehrkräfte aller Grundschulen
gemeinsam mit zwei Moderatorinnen der Kompetenzteams NRW (Rhein-Erft/Euskirchen) fort.
zu 1.2 Wartezeit in Wochen (Durchschnitt):
Die durchschnittliche Wartezeit für die ratsuchenden Familien (N=173) zwischen Anmeldung und
dem ersten Beratungs-Fachkontakt betrug bei
einer Anmeldung im Jahr 2016 im Durchschnitt
unter 5 Wochen (vgl. Abb.1).
39,9% (2015: 26,2 %) der Ratsuchenden erhielten
innerhalb einer Kalenderwoche eine Beratung,
insgesamt 58% (2015: 44%) innerhalb von vier
Wochen. 80% konnte innerhalb von acht Wochen
eine Beratung angeboten werden; der Anteil der
Wartezeiten von über zwölf Wochen sank von
14% auf 8%.
Unterschiedlich lange Wartezeiten entstehen neben der Dringlichkeit durch die unterschiedliche
Anzahl von Anmeldungen pro Monat. Von November bis Februar erfolgen tendenziell die meiste Anmeldungen. In 2016 entstanden die höchsten Wartezeiten im Januar, Februar, März sowie
November, da zudem in diesen anmeldestarken
Monaten keine Vollbesetzung gewährleistet werden konnte.
45%
41
41
40%
40%
35%
239
30%
288
4.1 Kennzahlen Schülerinnen und Schüler
und Eltern
zu 1.1 Anzahl in Anspruch genommener Beratungen:
Im Vergleich zum Jahr 2015 (N=210) hat sich die
Anzahl der Beratungsprozesse 2016 (N=173) reduziert. Nicht alle Beratungen wurden in 2016 begonnen oder abgeschlossen, teilweise dauern die
Beratungsprozesse bis ins Frühjahr 2017 an
Der Anteil der Schülerinnen und Schüler der Primarstufe ist von 41% auf 28,4% gesunken. Abso-
25%
A nz a h l
18%
20%
15%
11%
11%
13%
8%
10%
5%
0%
1
2- 4
5- 6
7- 8
9-12
Wa r t e z e i t e n
Abbildung 1: Wartezeit bis zum ersten Beratungskontakt in Prozent (N=173)
Die Ratsuchenden wurden bei der Anmeldung auf
die voraussichtliche Wartezeit hingewiesen und
13- 16
5
auf die Möglichkeit, sich bei unvorhergesehenen
Entwicklungen auch aktiv selbst wieder zu melden. Bei dringenden oder termingebundenen Anliegen erfolgte zeitnah ein Rückruf oder eine Terminvergabe durch eine Fachkraft.
4.2 Kennzahlen Lehrerinnen und Lehrer
und andere
zu 2.1. Anzahl in Anspruch genommener Beratungen
Insgesamt wurden 74 Lehrkräfte und 17 weitere
Ratsuchende im Kontext Schule (Schulsozialarbeit, Kräfte der Offenen Ganztagsschule und andere) individuell beraten (N=91).
zu 2.2 Wartezeit in Wochen (Durchschnitt)
Die durchschnittliche Wartezeit für Lehrkräfte betrug durchschnittlich zwei Wochen. Der kürzere
Durchschnitt im Vergleich zu Familien ergibt sich
aus der Tatsache, dass der Anteil der als krisenhaft beschriebenen dringlichen Anfragen prozentual höher liegt.
Zudem kann man davon ausgehen, dass die Beratung einer Lehrkraft neben der konkreten Anfrage multiplikatorisch im System wirkt und daher
zeitnah viele Schülerinnen und Schüler indirekt
erreicht werden.
5. Arbeitsbereiche
5.1 Beratung von Schülerinnen und
Schülern und ihren Eltern
5.1.1 Anmeldegründe / Beratungsanlässe
In Abbildung 2 sind die Themen angegeben, die
die Ratsuchenden 2016 bei der Anmeldung genannt haben (N=187). Am häufigsten waren nach
wie vor Anfragen zur Förderberatung im Bereich
Lesen/Schreiben/Rechnen, wobei die Anzahl
hier insgesamt um jeweils 5 % abnahm.
Eine Zunahme um mehr als 5 % zeigte sich im
Bereich des Schulabsentismus (15%) und um
mehr als 10 % bei der Schullaufbahnberatung
(17,6%). Die Anfragen bezogen sich hier v.a. auf
Schülerinnen und Schüler der siebten bis zehnten
Klassenstufe.
30,0%
Prozent 15,0%
4.3 Kennzahl Anzahl Veranstaltungen
(Fortbildungen / Supervision etc.)
151
Supervision /
Fallberatung
22
83
ProzessBegleitung /
TeamEntwicklung
7
L er n
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3,7%
n
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Anmeldegründe I
ei ts
b
r
A
30,0%
24,6%
25,0%
54
20,0%
Prozent
41
288
2,7%
Abbildung 2: Anmeldegründe I – Schülerinnen und
Schüler, Mehrfachnennungen möglich (N=187)
15,0%
10,0%
Summe
5,9%
0,0%
Teilnehmerinnen und
Teilnehmer
12
11,8%
5,0%
Tabelle 4: Fortbildungen / Supervision
Fortbildungen
20,3%
19,3%
20,0%
10,0%
Anzahl
24,6%
25,0%
5,0%
17,6%
15,5%
15,0%
12,3%
7,5%
2,1%
0,0%
An insgesamt 41 Veranstaltungen nahmen 288
Lehrkräfte teil (vgl. auch Abschnitt 5.2)
us
e n r at io n
ahn
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s
gr e
Ag
Anmeldegründe II
Abbildung 3: Anmeldegründe II – Schülerinnen und
Schüler, Mehrfachnennungen möglich (N=187)
ere
an d
6
In etwa 25% der Beratungen wurde neben der
qualitativen Analyse der schulischen Situation, der
Stärken und Schwierigkeiten der Schülerinnen
und Schüler, der Möglichkeiten von Lehrkräften,
Eltern und anderen, mit Hilfe psychometrischer
Testverfahren diagnostisch gearbeitet.
5.1.2 Anteil Jungen - Mädchen
5.1.4 Schulformen
Die Verteilung der Anmeldungen auf die Schulformen zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr kaum
verändert. Beratungsanfragen kamen verstärkt
aus dem Bereich der Grundschulen, Gymnasien
und Realschulen sowie Gesamtschulen.
35,0%
29,4%
30,0%
25,0%
22,5%
20,0%
Anzahl
13,4%
15,0%
10,0%
8,0%
7,0%
2,2%
1,1%
1,1%
1,1%
Schulformen
Abbildung 6: Schulformen (N = 187)
5.1.5 Wohnorte
80%
67%
Die Inanspruchnahme in Abhängigkeit vom
Wohnort spiegelt in etwa die Rangfolge bezogen
auf die Einwohnerzahlen wieder. Daher wird hier
auf eine Abbildung verzichtet.
60%
Anzahl
33%
40%
20%
Das für Ratsuchende aus dem Südkreis vorgehaltene Beratungsangebot im Rathaus Schleiden
konnte in 2016 auf maximal einen Tag in der Woche gebündelt werden.
0%
Jungen
Mädchen
5.2 Beratung Lehrkräfte und andere
Abbildung 4: Anteil Jungen - Mädchen (N = 187)
5.2.1 Anmeldeanlässe Lehrkräfte und andere
5.1.3 Klassenstufen
Die Anfragen von Lehrkräften und anderen Ratsuchenden sind im Jahr 2016 im Vergleich zu den
Vorjahren weiter gestiegen: Die Schulberatungsstelle wird als Angebot nicht nur für Familien bei
schulischen Fragen wahrgenommen.
Im Vergleich zu den Vorjahren meldeten sich prozentual mehr Schülerinnen und Schüler aus der
Sekundarstufe I zur Beratung an (vgl. Abschnitt
4.1).
14%
Primarstufe:
12%
Sekundarstufe:
12,3%
11,8%
28,4%10,7%
10,7%10,7%
65,3%
10,2%
10%
8,0%
8%
7,5%
7,0%
Anzahl
6%
5,3%
4%
2,7%
2%
1,6%
1,1%
0,5%
0%
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Klasse
Abb. 5: Klassenstufen einzeln in Prozent
(N = 187)
10
11
12
k.A.
2,7%
0,0%
vo
rs
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ul
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G
ru
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W
lle
al
g
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Se
hu
ku
le
nd
ar
sc
hu
le
Mit einem Anteil von 125 Jungen (67%) zu 62
Mädchen (33%) wurden Jungen doppelt so häufig
angemeldet wie Mädchen. Dies spiegelt Beobachtungen im Bereich der psycho-sozialen Beratung
allgemein wieder.
5,0%
11,8%
k.
A.
In 32% der Beratungsprozesse fand ein ausführlicher Kontakt mit den Lehrkräften statt; zum Teil in
gemeinsamen Gesprächen, in denen Beobachtungen ausgetauscht und Ideen und konkrete
Schritte zur Unterstützung der Schülerinnen und
Schüler festgelegt werden konnten.
Abbildung 7 zeigt die Anmeldeanlässe, mit denen
sich Lehrkräfte (74) und andere Fachkräfte (17),
z.B. Schulsozialpädagoginnen und -pädagogen
an die Schulberatungsstelle wandten (N=91).
Es zeigt sich eine Häufung an Anfragen im Kontext krisenhafter Entwicklungen, Aggressionen,
Konflikte und Mobbing.
60% der Anfragen waren schülerbezogen, es
handelte sich somit um eine Fallberatung. Knapp
ein Fünftel (18,7%) der Anfragen bezogen sich
auf schulorganisatorische Fragen, 15,3% auf persönliche Anliegen im Kontext der schulischen Tätigkeit.
7
45%
•
Umgang mit Trauer und Trauma im Kontext Zuwanderung
•
Teamentwicklung
41,7%
40%
35%
30%
25%
Anzahl
20%
18,7%18,7%
16,5%
15%
8,8%
10%
5,5%
6,6%
6,6%
4,4% 4,4% 4,4%
5%
6,6%
Ag
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0%
Abb. 7: Anmeldeanlässe Lehrkräfte und andere
(N = 91)
5.2.2 Schulformen Lehrkräfte
Hauptanfragende waren in 2016 Lehrkräfte der
Grund- und Förderschulen; zugenommen hat der
Anteil der Gesamtschullehrkräfte. Hier hat sich
den prozentuale Schüleranteil durch die Schulen
im Aufbau vergrößert.
40,0%
35,0%
33,8%
30,0%
25,0%
23,0%
Anzahl 20,0%
13,5%
15,0%
9,5%
10,0%
9,5%
8,1%
5,4%
5,0%
sc
hu
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H
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hu
le
G
es
am
ts
ch
ul
e
G
ru
nd
sc
hu
le
0,0%
Schulform
Abbildung 8: Schulformen Lehrkräfte (N=74)
5.3 Fortbildungen / Supervision / Prozessberatung
5.3.1 Themen
In den Supervisionen und Fallberatungen fanden Anliegen zum Umgang mit einzelnen Schülerinnen, Schülern oder Lerngruppen und zu Fragen
zur eigenen Rolle Platz. Inhaltlich standen krisenhafte Entwicklungen, Fragen im Kontext Inklusion
und Umgang mit zugewanderten Schülerinnen
und Schülern im Vordergrund.
Die Teamentwicklungsprozesse widmeten sich
vorrangig dem Umgang mit Veränderungen des
Schulsystems z.B. durch die Inklusion.
Durch einen längeren krankheitsbedingten Ausfall
mussten einige bereits geplante Veranstaltungen
sowie die Etablierung der schulübergreifenden
Supervisionsgruppen auf 2017 zugunsten der
zeitnahen Beratung von Schülerinnen und Schülern und deren Familien verschoben werden.
5.3.2 Schulpsychologisches Krisenmanagement
Die Schulberatungsstelle bietet Schulen Unterstützung bei der Krisenprävention (z.B. Fortbildungen und Teamentwicklung für „Teams für Gewaltprävention und Krisenintervention“) und in
konkreten schulischen Krisen. Aufgabe ist es
dann, vor allem Schulleitungen und schuleigene
Krisenteams im Krisenmanagement zu unterstützen und somit zur Stabilisierung und Normalisierung beizutragen. Auch unterstützende Angebote
für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie
Eltern sind möglich. Die Schulberatungsstelle gewährleistet durch zwei benannte Mitarbeiterinnen
und speziell geschultes Personal die zeitnahe Unterstützung im Rahmen der Servicezeiten des
Kreises. Alle Angebote erfolgen im Auftrag der
Schule und in enger Absprache bzgl. des Bedarfs.
Zudem arbeitet die Schulberatungsstelle im lan2
desweiten Netzwerk (Strukturen des MSW : Krisenbeauftragte beim Ministerium und bei der Bezirksregierung Köln, Schulpsychologisches Landesteam für Krisenintervention) und im regionalen
Netzwerk (Benannte für Krisenprävention und intervention der Schulpsychologischen Dienste in
der Bezirksregierung Köln).
Fortbildungen
•
Studientage Beratungslehrkräfte (Gesprächsführung, Beratungskompetenz,
Mobbing, Rollenklärung) - drei Termine
•
LRS in der Primarstufe – Prävention –
Diagnostik- Förderung
2
Ministerium für Schule und Weiterbildung
8
Anfragen zum Krisenmanagement 2016
Unterstützung in Notfällen oder krisenhaften Entwicklungen machten einen Großteil der Anfragen
von Lehrkräften und Schulleitungen aus.
In 2016 forderte ein Vorfall schwerer Gewalt und
Körperverletzung unter Schülern einer weiterführenden Schule die Schulgemeinde und viele weitere Beteiligte. Neben der Bewältigung der Betroffenheit und der pädagogischen Aufarbeitung
stellte der Umgang mit Presse und sozialen Medien eine zusätzliche Herausforderung für die
Schule dar.
Die Schulberatungsstelle konnte die Schulgemeinde vor Ort konkret mit folgenden Angeboten
unterstützen:
•
•
•
•
Beratung der Schulleitung und des Krisenteams im Krisenmanagement
Persönliche und vertrauliche stabilisierende Beratungsangebote für Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie pädagogisches Personal (Präsenzzeiten und Terminvereinbarungen)
Teilnahme an Konferenzen und Elternpflegschaftssitzung
Angebot zeitnaher Termine in der Nachsorge (bei Bedarf)
Die Maßnahmen erforderten für zwei Wochen den
Einsatz aller Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter
(krankheits- und urlaubsbedingte Vakanzen), um
die angefragte und abgestimmten Unterstützungsangebote für die Schulgemeinde sicherzustellen.
Zunächst war nicht absehbar, ob die personellen
Ressourcen der Schulberatungsstelle für die
schulpsychologische Unterstützung ausreichen.
Der Bedarf konnte in dieser Situation schlussendlich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor
Ort gedeckt werden. Die alltäglichen Aufgaben
und regulär geplante Termine mussten jedoch
verschoben werden.
5.3.3 Schulpsychologie im Kontext „Integration durch Bildung“
Die Zuwanderung durch v.a. geflüchtete Kinder
und Jugendliche und ihre Familien stellt die Schulen vor Herausforderungen.
Seit August verfügt die Schulberatungsstelle über
erweiterte Ressourcen für diesen Arbeitsbereich.
Der Fokus lag in 2016 auf der Öffentlichkeitsarbeit durch Vorstellung der Angebote z.B. bei der
Schulaufsicht, Netzwerkpartnern wie z.B. dem
Kommunalen Integrationszentrum und in Schulen.
Ebenso gab es inhaltliche Angebote für Lehrkräfte
zum Thema „Umgang mit Trauer und Trauma“,
sowie schulübergreifende Einzel- und Fallberatung.
Bewährte schulpsychologische Konzepte und Angebote sowie fachspezifisches Wissen können
weiter unterstützend wirksam werden.
Angebote für Schulen, Lehrkräfte sowie
weitere pädagogische Fachkräfte
Fortbildungen, Vorträge & Workshops z.B.
Umgang mit Trauer und Trauma im
Schulkontext
Lehrergesundheit/Umgang mit Stress
Umgang mit Heterogenität
Supervisions- & Fallberatungsgruppen
Reflexion der eigenen beruflichen Rolle in
der pädagogischen Arbeit mit zugewanderten Kindern und Jugendlichen
Methodisch strukturierte Besprechung eigener Fälle
Schulübergreifende oder schulinterne
Gruppen
Beratung bei Anfragen zu Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungshintergrund
Lernen und Leistung
Verhalten, sozial-/emotionaler Bereich
Schullaufbahn
Angebote für Schülerinnen, Schüler und ihre
Familien
Beratung zu schulischen Fragestellungen
Die Qualität der Arbeit wird unterstützt durch die
aktive Teilnahme der zuständigen Mitarbeiterin in
der schulpsychologische Regionalgruppe „Integration durch Bildung“ in der Bezirksregierung Köln.
5.4 Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit
Die regelmäßige und aktive Teilnahme der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulberatungsstelle an regionalen und überregionalen Arbeitskreisen dient der bedarfsbezogenen Mitgestaltung
der Unterstützungsangebote der Schullandschaft
und der Schulpsychologie im Kreis Euskirchen.
Zugleich erhöht sich dadurch die Qualität des Beratungsangebotes, da effektiv zu weiteren Angeboten vermittelt werden kann.
9
Kreisweite Arbeitskreise (AKs):
• AK Kinder psychisch- oder suchtkranker
Eltern / PSAG des Kreises Euskirchen
• AK Psychiatrie / PSAG des Kreises Euskirchen
• AK Übergang Kita / Grundschule (KoBIZ)
• AK Suchtprävention / PSAG des Kreises
Euskirchen
• AK „Medienkompetenz und Gewaltprävention“ / Opfernetzwerk e.V.
• AK Elterndelegierte im Kreis Euskirchen
• AK Praxisgespräche im Kontext Zuwanderung (KoBIZ
• Netzwerk „Schulisches Krisenmanagement im Kreis Euskirchen“
Schulpsychologische überregionale Arbeitskreise
(AKs):
• Regionalgruppe Schulpsychologisches
Krisenmanagement Bezirksregierung
Köln
• AK Leiterinnen und Leiter schulpsychologischer Beratungsstellen in der Bezirksregierung Köln
• AK Kommunale Schulpsychologie im
Städtetag NRW
Austausch und Kooperation:
• Untere Schulaufsicht für den Kreis Euskirchen (Schulrat und Schulrätinnen für
Primarschulen, Hauptschulen, Förderschulen), anlassbezogen und Jour fixe
gemeinsam mit Abteilungsleitung 40 –
Schulen
• Ausschuss für Bildung und Inklusion des
Kreises Euskirchen
• Dezernentinnen und Dezernenten verschiedener Schulformen und Generalen
der Bezirksregierung Köln
• Inklusionskoordinatorinnen und Koordinatoren sowie Inklusionsfachbeauftragte für den Kreis Euskirchen
• KoBIZ, Bildungsbüro und Kommunales Integrationszentrum, u.a. Teilnahme „Komm
auf Tour 2016“, AK Praxisgespräche Zuwanderung
• Abteilung Gesundheit
• Abteilung Jugend und Familie
• Erziehungsberatungsstelle
• Schulleitungen, Beratungslehrkräfte und
Beratungsteams, Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter verschiedener Schulen
• Opferschutzbeauftragter der Kreispolizeibehörde Euskirchen
• Kriseninterventionsdienst des Deutschen
Roten Kreuzes Kreis Euskirchen
• Sozialpädiatrisches Zentrum Mechernich
•
•
Behandlungszentrum Euskirchen (Tagesklinik und Ambulanz) der LVR Klinik
Bonn (Kinder- und Jugendpsychiatrie,
Psychosomatik und Psychotherapie)
Niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiaterinnen und -psychiater
6. Qualitätssicherung und Evaluation
Neben der Teilnahme an kollegialer Intervision
(gemeinsame Reflexion des beruflichen Handelns) in dienstübergreifenden Gruppen bildeten
sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schulpsychologischem Krisenmanagement, Inklusion, Moderation und psychischen Krisen fort.
In der Regel wöchentlich und nach Bedarf z.B. bei
Anfragen im Kontext krisenhafter Ereignissen finden zudem im Team kollegiale Fallbesprechungen statt.
Die Evaluation, d.h. die fortlaufende Bewertung
und Reflexion von Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität, stellt ein wichtiges Instrument zur Sicherung und Verbesserung der Angebote der
Schulberatungsstelle dar, das vor allem in der
direkten Interaktion mit den Ratsuchenden und
Auftraggebern qualitativ genutzt wird.
7. Ausblick
Die Aktivitäten zur bedarfs- und ressourcenorientierten Aufgabenerfüllung in der Beratung, Fortbildung und Supervision/Fallberatung haben sich
bewährt und werden fortgesetzt.
Geplante Angebote in 2017:
•
Weiterführung des Kurses 2016/17
und Durchführung des Kurses
2017/18 zur einjährigen Fortbildung
von Beratungslehrkräften der Bezirksregierung Köln (ab September
2017) in Zusammenarbeit mit der Regionalen Schulberatungsstelle des
Rhein-Erft-Kreises (insgesamt 16
Studientage und 4 Arbeitskreise)
•
Arbeitskreis für alle interessierten
Beratungslehrkräfte im Kreis Euskirchen ab Juni 2017
•
Durchführung einer Fortbildung für
die Primarstufe zum Thema „Prävention von und Förderung bei Rechenschwierigkeiten“ im Kooperation mit Moderatorinnen der Kompetenzteams NRW (Team RheinErft/Euskirchen) ab September 2017
10
•
Vorbereitung einer Fortbildung für
die Sekundarstufe I zum Thema
„Lese-Rechtschreibschwierigkeiten erkennen und fördern“ im
Kooperation mit Moderatorinnen der
Kompetenzteams NRW (Team RheinErft/Euskirchen) ab September 2017
(Durchführung geplant für Frühjahr
2018)
•
Schul- und schulformübergreifende Angebote zur Supervision und
Fallberatung
•
Weiterführung der Angebote im Kontext „Integration durch Bildung“