Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
1,3 MB
Datum
13.09.2017
Erstellt
30.08.17, 11:01
Aktualisiert
30.08.17, 11:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Nahmobilität im ländlichen Raum
Sachstandsbericht zu den Ergebnissen
Interfraktioneller Arbeitskreis „ÖPNV“
Kreishaus Euskirchen
Andrea Fromberg,
Planungsbüro VIA eG, Köln
23.05.2017
Folie 1
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Potenziale für Nahmobilität nach den Ergebnissen der HHB
• Wegelängen sind insgesamt nicht mehr gestiegen
• 46% aller Wege sind kürzer als 5 km, 15% aller Wege sind kürzer als
1 km (Fußwegeentfernung!)
• Nordkreis-Kommunen haben den höchsten Anteil an Wegen bis zu 5 km:
in Euskirchen 57% aller Wege!
• Aber: 38% aller MIV-Fahrten sind kürzer als 5 km, 25% sogar kürzer als 3 km
• 7.000 Wege P+R, 2.100 Wege B+R: vor allem von jungen Erwachsenen
zwischen 15 und 30 Jahren genutzt. Verbesserungen im Fahrradparken und
der Fahrradmitnahme sowie der Vermietung werden gefordert.
• 26% der Arbeits- und Ausbildungswege liegen in Fahrradentfernung zwischen
3 und 10 km. Würden mehr E-Bikes genutzt, könnte das Radverkehrspotenzial
auf 45% der Arbeits- und Ausbildungswege gesteigert werden.
• Forderungen:
- Radfahren an Kreuzungen muss sicherer werden
- es fehlen Radrouten an Straßen
23.05.2017
- verbesserte Fahrradwegweisung, mehr Informationen.
Folie 2
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Fazit
• Förderung der Nahmobilität
• ÖPNV-Förderung auf den nachfragestarken Achsen sowie
Bereitstellung einer attraktiven Grundversorgung in der Fläche
Erhaltung der vorhandenen Arbeitsplätze und der wohnortnahen
Dienstleistungen: nur bei geringen Mobilitätskosten können
Standortvorteile wie hohe Lebensqualität und geringe
Lebenshaltungskosten zum Tragen kommen
Nahmobilität muss vor allem für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
sowie Senioren attraktiver gestaltet werden: Senkung des Mitfahreranteils
Stabilisierung des ÖPNV-Anteils durch Job-Tickets für große Arbeitgeber, ÖVMarketing für Senioren, Vereinfachung des flexiblen Bedienungsangebotes
Optimierung der B+R-Infrastruktur
Förderung von E-Bikes im Alltagsverkehr: Topografie spielt nur noch
untergeordnete Rolle
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Folie 3
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Zieldefinition
zur Entwicklung der
Nahmobilität
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Folie 4
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Zieldefinition zur Entwicklung der Nahmobilität
• Mittel- bis langfristig (2025 bis 2030) soll im Kreis Euskirchen ein
Radverkehrsanteil von 12 bis 15% erreicht werden
• Der Fußverkehrsanteil soll auf 15 bis 18% steigen
30% Fuß- und Radverkehrsanteil bis 2030 (heute 16%)
• Verlagerung von P+R zu B+R
• Verlagerung vom Hauptverkehrsmittel Kfz auf B+R
50% Umweltverbundanteil bis 2030 (heute 30%)
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Folie 5
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Handlungsschwerpunkte zur Entwicklung der Nahmobilität
1. Flächenhaftes Radfahren im ländlichen Raum
2. Schnelle Radverbindungen, um die Reiseweiten zu erhöhen
3. Barrierefreie Infrastruktur schaffen
4. Sichere Querungsstellen an Wander- und Radrouten einrichten
5. Touristisches Mobilitätskonzept entwickeln
6. Mieträder an Bahnhöfen zur Verfügung stellen
7. Dorfpedelec, Diensträder, Leasingräder für Firmen
8. Öffentlichkeitsarbeit
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Folie 6
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Handlungsschwerpunkte
zur Nahmobilität
1. Flächenhaftes Radfahren
im ländlichen Raum
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Folie 7
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Bestandsanalyse
• 44% der klassifizierten Straßen im
•
Kreis sind schwach belastet und
haben Erschließungsfunktion.
Hier sind keine Radwege
erforderlich.
Radwegebau kann auf die
Straßen mit überörtlicher Funktion
konzentriert werden.
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Folie 8
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Handlungsempfehlung
• Tempo 70-Zonen außerorts
•
einrichten (analog zu T 60-Zonen
in den Niederlanden)
Für Zonenregelung außerorts
muss Verkehrsversuch in zwei
oder drei Testzonen beantragt
werden
Vorschlag für einen bundesweiten Modellversuch,
noch nicht veröffentlicht
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Folie 9
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Begründung
• Effizienter Mitteleinsatz
• Sicherheitsgewinne für Fuß- und Radverkehr
• Erhöhung der Verkehrssicherheit auch für Kfz-Fahrer
• Nach Einführungsphase einfach zu vermittelnde Regelung
• Geringer Beschilderungsaufwand
• Wenig Eingriffe in Natur und Landschaft, da gemeinsam genutzt
statt neu gebaut wird.
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Folie 10
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Handlungsschwerpunkte
zur Nahmobilität
2. Radschnellweg,
Radhauptnetz, ländliche
Veloroute
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Folie 11
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Handlungsempfehlung
• Hierarchisierung des
Radwegenetzes in (potenzielle)
Radschnellwegeverbindungen,
Radhautverbindungen und
Grundnetz (ERA-Standard)
• Standards festlegen
• Potenziale ermitteln
• für ausgewählte Relationen
Machbarkeitsstudien erstellen
• Im Hinblick auf Ausbaustandards, entstehende Kosten
und Finanzierung auswerten
• Beschlussfassung
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Folie 12
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Begründung
• Radschnellverbindungen sind neues Element der
Radverkehrsförderung, wird durch Bund und Land gefördert
• Bei Radschnellwegen übernimmt das Land die Baulast
• Machen Radfahren auf mittleren und längeren Strecken im
Entfernungsbereich zwischen 5 und 20 km attraktiv
• Reisegeschwindigkeiten zwischen 20 und 25 km/h sollen erreicht
werden
• Ist ein Beitrag zur Förderung der Elektromobilität (E-Bikes)
• Verlagerung von Kfz-Verkehr zwischen den Kommunen des
Kreises: klimarelevant!
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Folie 13
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Handlungsschwerpunkte
zur Nahmobilität
3. Barrierefreie Infrastruktur
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Folie 14
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Handlungsempfehlung
Aufbauend auf den Erkenntnissen der Mobilitiätschecks konnte
Handlungsbedarf für die Infrastrukturentwicklung in den Ortslagen
festgestellt werden:
•
Geschwindigkeitssenkung in den Ortseinfahrten und -durchfahrten
•
Umgestaltung von Ortsdurchfahrten
•
Umgestaltung von dörflichen Erschließungsstraßen
•
Ordnung des Kfz-Parkens
•
Einrichtung von Querungshilfen
•
Schaffung barrierefreier Zugänge zu den Bahnhöfen
•
Optimierte Ausstattung von Bushaltestellen
•
Busfahrerschulungen
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Folie 15
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Handlungsempfehlung
•
Standards für die barrierefreie Gestaltung von Natursteinpflaster
•
Standards für die barrierefreie Gestaltung von Gebäuden
•
Barrierefreies Fußwegenetz abseits des Kfz-Verkehrs
•
Überprüfung des Beleuchtungskonzeptes
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Folie 16
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Handlungsschwerpunkte
zur Nahmobilität
4. Querungsstellen für den
Fuß- und Radverkehr
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Folie 17
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Begründung
• Unfälle mit getöteten und schwerverletzten Fußgängern und Radfahrern
sind außerorts überproportional häufig
• Ausbau des touristischen Rad- und Wanderwegenetzes führt zu einem
erheblichen Handlungsbedarf
• Auch an den Ortseingängen sind Querungshilfen für den sicheren
Übergang von der Richtungs- in die Zweirichtungsführung notwendig
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Folie 18
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Handlungsempfehlung
• Quantifizierung und Typisierung der Außerorts-Querungsstellen
• Musterlösungen mit den Kommunen des Kreises abstimmen
• Handlungsprogramm auflegen
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Folie 19
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Handlungsschwerpunkte
zur Nahmobilität
5. Touristisches
Mobilitätskonzept
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Folie 20
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Ziele
• Gäste- und Besucherbefragung bringt Erkenntnisse über:
- das Mobilitätsverhalten
- den Einzugsbereich
- die Häufigkeit des Besuchs
- Aktivitäten während des Besuchs
- Anforderung an die Vor-Ort-Mobilität
- Nutzung der GästeCard
• Aufbereitung der Ergebnisse im Hinblick auf ein touristisches
Mobilitätskonzept
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Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Handlungsschwerpunkte
zur Nahmobilität
6. Mieträder an Bahnhöfen
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Folie 22
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Ziele
Die Bahnkapazitäten lassen auf der Eifelstrecke an Wochenenden keine
gesicherte Fahrradmitnahme zu.
• Ein Angebot an hochwertigen Mietfahrrädern und Pedelecs könnte die
Engpässe beseitigen.
• Auch für Übernachtungsgäste wären Mieträder ein weiteres Angebot zu
einer umweltfreundlichen Mobilität vor Ort.
• Im Alltags- und Pendlerverkehr könnte der Nachtransport über
Mietfahrräder ermöglicht werden.
Handlungsempfehlungen
Ähnlich gelagerte Projekte werden zur Zeit als Pilotprojekt durchgeführt.
Der Kreis Euskirchen sollte prüfen, ob der kreiseigene Projektansatz als
Klimaschutzteilkonzept gefördert werden kann.
Eine Machbarkeitsstudie sollte durchgeführt und evaluiert werden.
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Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Handlungsschwerpunkte
zur Nahmobilität
7. Dorf-Pedelec, Dienst- und
Leasingräder
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Folie 24
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Ziele
Das Pedelec kann auch bei bewegter Topografie und längeren Wegen den
Durchbruch für mehr Radverkehr im Alltag bringen.
• Niederschwelligen Einstieg durch kostengünstiges Mieten oder Leasen
ermöglichen.
• Gelegenheit zum Ausprobieren muss gegeben werden.
Kreis und private Wirtschaft sollen als Schrittmacher fungieren.
Handlungsempfehlungen
• Prüfauftrag, ob ein Dorf-Pedelec-Angebot in Kooperation mit der
•
•
Marketinginitiative Fahrradferienland erfolgen kann.
Ausarbeitung eines Muster-Leasingvertrages in Zusammenarbeit mit
interessierten Händlern
Information der Firmen über das Projekt „Firmenrad“
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Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
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Folie 26
Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen
Handlungsschwerpunkte
zur Nahmobilität
8. Öffentlichkeitsarbeit zur
Nahmobilität im
Alltagsverkehr
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Ziele
Öffentlichkeitsarbeit muss im Zusammenspiel zwischen Kreis,
Kommunen und weiteren Akteuren erfolgen.
Maßnahmen sind zu bündeln und nachhaltig zu planen.
Handlungsempfehlungen
• Platzierung der Nahmobilität im Alltagsverkehr auf den Websites der
•
•
•
Kommunen
Zielgruppenarbeit
Medienarbeit
Give-aways
Konzept und Projekte mit Unterstützung einer professionellen
Werbeagentur erarbeiten
mit Wirtschaftsförderung, Klimaschutz- und Demografiebeauftragten
erstellen
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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