Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
321 kB
Datum
13.10.2016
Erstellt
27.09.16, 16:04
Aktualisiert
27.09.16, 16:04
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Inhalt der Datei
Bilanzierung des Eingriffs BP Nr. 126 „Hinter den Zäunen, Glehn, Stadt Mechernich als Bestandteil des
Umweltberichtes
Bilanzierung gemäß Landschaftsgesetz NRW für den BP Nr. 126 „Hinter den Zäunen“
im Ortsteil Glehn, Stadt Mechernich
Zu erwartende Auswirkungen bei Durchführung des Vorhabens
Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 126 wird der bauliche Eingriff bilanziert.
Die Bilanzierung erstreckt sich auf das Plangebiet mit ca. 8.710 m².
Im Moment kommen auf den Flächen die Biotoptypen, Intensivwiese-, weide, Baumreihe,
Obstwiese, Einzelbäume (Obstbäume), Zier- und Nutzgärten, strukturreiche Grünanlage mit
Baumbestand (Spielplatz), Straße und unversiegelter Wirtschaftsweg vor.
Der Spielplatz wurde dem Biotoptyp „Grünanlage“ zugerechnet, da die Fläche einen großen
Rasenanteil und Gehölze aufweist. Gleichwohl wurde der Biotoptyp um eine Wertstufe
wegen der atypische Ausprägung, reduziert.
Die Obstwiese zeigt einen lückigen Baumbestand. Die Bäume sind weitgehend gesund und
bedürfen eines Pflegeschnittes, um die Vitalität zu erhalten. Da der Biotoptyp nicht in seiner
reinen Ausprägung vorliegt, erfolgt eine Abwertung um einen Punkt. Die Baumreihe aus vier
Eschen an der Straße zur Trauerhalle bleibt erhalten. Von der Hainbuchenhecke auf der
anderen Seite des Weges, Eingrünung des Spielplatzes, bleiben ca. 80 m² bestehen.
Abbildung 1: Bebauungsplan Nr. 126 „Hinter den Zäunen“ Ortsteil Glehn
© Planungsbüro Ursula Lanzerath, Euskirchen-Billig, Planungsstand 05/206
Lomb, Landschaftsplanung, ökologische Bewertung, Gutachten
23.05.2016
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Bilanzierung des Eingriffs BP Nr. 126 „Hinter den Zäunen, Glehn, Stadt Mechernich als Bestandteil des
Umweltberichtes
Die Realisierung eines Allgemeinen Wohngebietes überplant einen Großteil der jetzigen
Freiflächen. Die Verkehrsfläche wird sich auf 1.810 m² vergrößern. Die wohnbauliche
Nutzung wird mit einer GRZ von 0,4 ohne Überschreitung festgesetzt um den dörflichen
Charakter der Ortschaft zu erhalten. Daraus resultieren versiegelte Flächen von
2.510 m², die für den Natur- und Landschaftshaushalt verloren sind. Der Verlust der
ökologisch hochwertigen Obstwiese, des Grünlands sowie des Spielplatzes mit seinen
Bäumen und Sträuchern bedeutet auch den Verlust der angestammten Lebensraumfunktionen, den diese Biotoptypen für die Arten hatten. Zusätzlich wird das Schutzgut Boden
modifiziert. Das heißt, dass der vorliegende Bodentyp mit seinen chemischen und
physikalischen Funktionen verändert wird. So wird die Grundwasserneubildung durch die
Versiegelung reduziert und damit das Mikroklima beeinflusst.
Die Restflächen von ca. 3.765 m² werden erfahrungsgemäß als Zier- und Nutzgarten
angelegt. Da die Grundstücke eine der ländlichen Region angemessene Größe aufweisen,
wird ein größerer Gehölzanteil für die Gärten angesetzt, der wiederum den ökologischen
Wert erhöht. Eine weitere Erhöhung der ökologischen Wertigkeit nach Realisierung des
Bauvorhabens besteht in der teilweisen Eingrünung des Gebietes zum Friedhof hin. Eine
Fortführung der Eingrünung zum Grünen Weg ist nicht möglich, weil die Erschließung von
zwei Grundstücken von dort erfolgt. Die Eingrünung wird als mehrreihige Baumstrauchhecke
aus heimischen Gehölzen mit einer Breite von ca. 5 m angelegt. Erhalten werden ca. 80 m²
der Hainbuchenhecke zum jetzigen Spielplatz.
Pflanzvorgaben:
Baumstrauchhecke (Ortsrandeingrünung) auf ca. 390 m²
Auf einer Fläche von ca. 390 m² mit einer Breite von ca. 5 m wird eine mehrreiige
Baumstrauchhecke aus heimischen Gehölzen angepflanzt. Die Pflanzen sind in Gruppen
gleicher Art auszubringen. Der Pflanzabstand der Sträucher beträgt 1 m x 1 m, der der
Bäume 3 m x 3 m.
Pflanzqualität Sträucher: Heister 2 x verpflanzt, 80 - 120 cm
Pflanzqualität Bäume, Hochstämme 3 x verpflanzt mit Ballen, 150 - 200 cm.
Bäume
Feldahorn (Acer campestre)
Hainbuche (Carpinus betulus)
Wildapfel (Malus sylvestris)
Traubenkirsche (Prunus padus)
Mehlbeere (Sorbus aria)
Eberesche (Sorbus aucuparia)
Sträucher
Blutroter Hartriegel (Cornus sanguinea)
Kornelkirsche (Cornus mas)
Haselnuss (Corylus avellana)
Weißdorn (Crateagus monogyna)
Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
Gemeiner Liguster (Ligustrum vulgare)
Hundsrose, Heckenrose (Rosa canina)
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Bilanzierung des Eingriffs BP Nr. 126 „Hinter den Zäunen, Glehn, Stadt Mechernich als Bestandteil des
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Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
Zier-, Nutzgärten
Für die Bepflanzung der Zier- und Nutzgärten sind ebenfalls ausschließlich heimische
Gehölze der oben genannten Auflistung zu verwenden.
Die Bewertung der Biotoptypen erfolgt nach dem Bewertungskatalog "Numerische
Bewertung von Biotoptypen für die Eingriffsregelung in NRW. Recklinghausen 2008" des
Landesamtes für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des
Landes NRW (LANUV NRW).
Eingriffs- /Ausgleichsbilanzierung
Bestand
Flächen
Nummer
1
2
3
4
5
6
Code
(Vgl. Biotoptypenwertliste)
3.4
Biotoptyp
Fläche
m²
(Vgl. Biotoptypen
wertliste)
Intensivwiese, weide, artenarm
1.1
Versiegelte
Fläche, Straße,
1.4
Feldweg,
unversiegelt mit
Vegetationsentwicklung
7.4
Baumreihe mit
lebensraumtypischen
Baumarten >
50%
4.7
Grünanlage
strukturreich mit
Baumbestand
und Spielplatz
3.9
Obstwiese älter
als 30 Jahre
Gesamtflächenwert
Grundwert GesamtP
wert
Vgl.
Biotoptyp
enwertliste)
Einzelflächenwert
3.398
3
3
10.194
1.650
0
0
0
200
3
3
600
157
5
5
785
1.065
5
4*
4.260
2.240
7
6*
13.440
8.710
29.279
*Abwertung um einen Punkt wegen der atypische Ausprägung des Biotoptyps
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Planung
Flächen
Nummer
A
B
C
D
E
Code
(Vgl. Biotoptypenwertliste)
1.1
Biotoptyp
Fläche
m²
(Vgl. Biotoptypen
wertliste)
Versiegelte Flächen,
WA-Gebiet mit GRZ
0,4
1.1
Verkehrsfläche
4.4
Zier- und Nutzgärten
ohne oder mit
heimischen Gehölzen
> 50 %
7.4
Baumreihe mit
lebensraumtypischen Baumarten
> 50%
7.2
Mehrreihige Hecke
mit lebensraumtypischen Gehölzanteilen > 50%
Gesamtflächenwert Planung
Bilanz
Grundwert GesamtP
wert
Vgl.
Biotoptypen
-wertliste)
Einzelflächenwert
2.510
0
0
0
1.810
3.765
0
3
0
3
0
11.295
157
5
5
785
468
5
5
2.340
8.710
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14.420
-14.859
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Bilanzierung des Eingriffs BP Nr. 126 „Hinter den Zäunen, Glehn, Stadt Mechernich als Bestandteil des
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Die Bilanzierung des Ausgangszustands im Plangebiet besitzt einen Gesamtflächenwert von
29.279 ökologischen Wertpunkten. Nach der Realisierung des Vorhabens beträgt der
Gesamtflächenwert 14.420 ökologische Wertpunkte. Es verbleibt ein Defizit von 14.859
ökologischen Wertpunkten.
Bonn, 22.05.2016
Ute Lomb
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