Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
158 kB
Datum
09.03.2017
Erstellt
16.02.17, 09:01
Aktualisiert
16.02.17, 09:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 211/2017
27.01.2017
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Soziales und Gesundheit
09.03.2017
Kommunale Gesundheitsberichterstattung im Kreis Euskirchen
-themenbezogener Bericht: Schuleingangsuntersuchungen 2015/2016
-8. Basisbericht Gesundheit - "Gesundheitsbericht 2016"
Inhalte und Ergebnisse:
a) Schuleingangsuntersuchungen 2015/16
Die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen basieren auf dem NRW-weit standardisierten
Vorgehen
anhand
des
„Sozialpädiatrischen
Entwicklungsscreening
für
Schuleingangsuntersuchungen“ (SOPESS), das seit 2009 eingesetzt wird. Sie geben Auskunft über
zentrale gesundheitliche Dimensionen der Einschüler/innen, wie z.B. das Gewicht, die
Sprachentwicklung, das Mengen- und Zahlenvorwissen, die Durchimpfungsrate, Seh- und
Hörstörungen, Körperkoordination sowie als sozialpädiatrische Dimension die Dauer des täglichen
Fernsehkonsums. Darüber hinaus enthält der Bericht Ergebnisse zum EU.KITA-Projekt. Die
Ergebnisse werden sowohl in Zusammenhang mit dem Sozialscore der Eltern (basierend auf einem
bildungsbasierten Index) als auch mit dem Migrationshintergrund der Kinder in Bezug gesetzt.
Erstmalig wurde die gesundheitliche Situation von neu zugewanderten Kindern, die zum Schuljahr
2016/17 schulpflichtig wurden (63 Kinder), gesondert ausgewertet.
Insgesamt ist die gesundheitliche Situation der Einschüler/innen im Kreis Euskirchen gut. Sowohl die
Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung U8, die Durchimpfung wie auch die
Untersuchungsbefunde des SOPESS zur Sprachentwicklung, dem Mengen- und Zahlenvorwissen,
etc. entsprechen im Wesentlichen den Ergebnissen auf NRW-Landesebene. Die Befunde der neu
zugewanderten Kinder sind mit denen der schon länger im Kreis lebenden Einschüler/innen
vergleichbar. Eine Ausnahme hiervon stellt der Impfstatus dar, der vermutlich aufgrund verloren
gegangener Impfdokumentationen bei neu zugewanderten Kindern Lücken aufweist. Fast alle neu
zugewanderten Kinder (98%) zeigen einen Bedarf an Sprachförderung zur Verbesserung ihrer
Sprachkompetenz.
Für die Gesamtheit der 1740 Einschüler/innen wurde weiterhin der Bildungshintergrund der Eltern als
ein zentraler Einflussfaktor auf den Gesundheitsstatus und das gesundheitsbeeinflussende Verhalten
identifiziert. Kinder aus Elternhäusern mit niedriger Bildung zeigen übereinstimmend mit Befunden
aus bundesweiten Studien deutlich schlechtere Ergebnisse in der Einschulungsuntersuchung als
Kinder aus Elternhäusern mit mittlerer oder hoher Bildung.
Kinder mit Migrationshintergrund (definitionsgemäß „nicht-deutsche Muttersprache in den ersten vier
Lebensjahren“) haben in einigen Bereichen ebenfalls schlechtere Befunde als Kinder ohne
Migrationshintergrund. Der Einfluss des Migrationshintergrunds zeigt sich in manchen Bereichen für
alle Kinder mit Migrationshintergrund unabhängig vom Sozialscore der Familie. So gehen Kinder mit
Migrationshintergrund insgesamt seltener zu den Früherkennungsuntersuchungen. In anderen
-2Bereichen wie z.B. den Befunden zur Sprache gibt es Unterschiede innerhalb der Kinder mit
Migrationshintergrund: Kinder mit Migrationshintergrund aus bildungsfernen Elternhäusern zeigen
beispielsweise bei der Sprache besonders schlechte Ergebnisse. Wohingegen Kinder mit
Migrationshintergrund aus Familien mit mittlerer oder höherer Bildung weniger auffällige Befunde
haben.
Die Ergebnisse der detaillierten kreisweiten Auswertung der Schuleingangsuntersuchung sind unter
http://www.kreis-euskirchen.de/service/gesundheit/gesundheitsberichterstattung.php
auf
den
Internetseiten des Kreises Euskirchen abrufbar. Die Abteilung Gesundheit stellt darüber hinaus jeder
Schulleiterin und jedem Schulleiter sowie den Bürgermeister/innen eine individuelle Auswertung für
die Kinder der einzelnen Gemeinden bzw. Schulen zur Verfügung.
b) 8. Basisbericht Gesundheit – „Gesundheitsbericht 2016“
Der 8. Basisbericht Gesundheit ist eine Fortschreibung eines Kern-Indikatorensets von 68 Indikatoren
zur gesundheitlichen Situation der Bevölkerung im Kreis Euskirchen, das eine gleichbleibende
Dokumentation, einen Vergleich mit den umliegenden Kommunen (Kreis Düren, Städteregion
Aachen, Kreis Heinsberg), dem Regierungsbezirk Köln und dem Land NRW sowie eine Analyse
möglicher Veränderungstendenzen über die Zeit ermöglicht. Der Basisbericht Gesundheit bereitet
umfassende Informationen zur regionalen gesundheitlichen Situation der Bevölkerung auf und macht
diese für Interessierte themenspezifisch zugänglich.
Zentrale Bereiche des Gesundheitsberichts 2016 sind
Bevölkerungsstruktur und bevölkerungsspezifische Rahmenbedingungen
Gesundheitswesens
Gesundheitszustand der Bevölkerung (Morbidität und Mortalität)
Gesundheitsrelevante Verhaltensweisen
Einrichtungen des Gesundheitswesens
Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitswesens
Beschäftigte im Gesundheitswesen
des
Zu beachten ist, dass die in 2016 neu veröffentlichten Zahlen des Zensus 2011 zur
Bevölkerungsstruktur (die erste Volkzählung seit 1987) eine Korrektur einer Reihe von
bevölkerungsbasierten Indikatoren durch das Landeszentrum für Gesundheit (LZG) NRW notwendig
gemacht haben. Diese wurden bei der Berichtslegung miteinbezogen und die Indikatoren und
Grafiken entsprechend angepasst.
Der aktuelle Basisbericht Gesundheit – „Gesundheitsbericht 2016“ ist im Internet unter dem o. g. Link
eingestellt.
Für Nutzer des papierlosen Sitzungsdienstes sind beide Berichte digital als Anlage beigefügt.
gez. i.V. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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(Unterschrift)
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