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Beschlussvorlage Stab (Anlage zu V 274/2016)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
51 kB
Datum
14.12.2016
Erstellt
03.11.16, 15:00
Aktualisiert
03.11.16, 15:00
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Inhalt der Datei

Anlage zu V 274/2016 Maßnahmen im „Themenspeicher“ des Klimaschutzkonzeptes Neben dem Sofortprogramm und dem 3-Jahresprogramm wurden im Klimaschutzkonzept bereits 14 Maßnahmen im sogenannten „Themenspeicher“ zur Umsetzung vorgeschlagen. Diese wurden in der aktuellen Projektlaufzeit nicht oder nur in Querbezügen zu umgesetzten Maßnahmen bearbeitet. Die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Themenspeicher sind aus Sicht der Struktur- und Wirtschaftsförderung aber weiterhin geeignet die CO2-Bilanz des Kreises weiter zu verbessern. C 1 Gebäudesiegel „klimafreundlich saniert“ einführen Es wird empfohlen ein Siegel für alle klimafreundlichen Sanierungen einzuführen (für den privaten und den öffentlichen Bereich), das von den Akteuren für das eigene Image werbewirksam eingesetzt werden kann. Als Vorlage könnte das Siegel aus der Stadt Neumarkt herangezogen werden (http://www.neumarkt.de/fileadmin/neumarkt.de/mitarbeiter/PdfDateien/Buerger/Nachhaltigkeit/Flyer_ Gruene_Hausnummer.pdf). Erfolgreich umgesetzte Sanierungen sollten zudem als lokale Best-Practice-Projekte öffentlich verfügbar gemacht werden, damit sie eine Vorbildfunktion bewirken können. Geeignet ist dabei z. B. die Bekanntmachung von Beispielprojekten auf der Internetseite des Kreises Euskirchen bzw. der vorgeschlagenen Internet-Plattform für Klimaschutz mit Einzelinformationen zu den jeweiligen Sanierungen (z. B. Handwerker, Bauherr, Kosten). C 2 Erstellung einer kreisweiten Leerstandskarte Aufgrund der Tendenz einer abnehmenden und älter werdenden Bevölkerung stellt das Thema demographischer Wandel ein zentrales Handlungsfeld im Kreis Euskirchen dar, mit dem sich der Kreis und die kreisangehörigen Kommunen seit mehreren Jahren intensiv beschäftigen. Diesbezüglich wurde aktuell ein Handlungskonzept erarbeitet, das u. a. Aussagen zur weiteren Entwicklung der Bereiche Bildung, Integration und Wirtschaft im Kreis trifft. Das querschnittsorientierte Thema Klimaschutz wurde dabei bisher nicht explizit betrachtet. Es wird vorgeschlagen, das Thema Klimaschutz in Zukunft stärker zu berücksichtigen. Als erster Schritt wird die Erstellung einer kreisweiten „Leerstandskarte“ empfohlen. Anknüpfungspunkte gibt es zurzeit in den Kommunen Dahlem und Hellenthal. Hier wird zurzeit durch die Universität Bonn ein Forschungsprojekt zum Leerstandsmonitoring durchgeführt, auf dessen Grundlage diese Maßnahme aufbauen kann. Vorgesehen ist die Erstellung eines Plans, der Angaben zu Gebäuden und seinen Eigentümer- bzw. Nutzerstrukturen beinhaltet. Ziel ist es leerstehende Gebäude und Gebäude zu identifizieren bzw. zu lokalisieren, die besonders hohe Energieeinsparpotenziale aufweisen und aufgrund der Nutzerstruktur (Alter, Wohnform) die Möglichkeit eröffnen, verstärkt energetische Beratungen o. ä. Maßnahmen anzubieten (z. B. bei Eigentümerwechsel der Gebäude). Diese Maßnahme ist in Kooperation mit den kreisangehörigen Kommunen umzusetzen. C 3 Energieberatung der Gelegenheiten Die Nutzung der bisherigen Energieberatungsangebote setzt vornehmlich eine aktive Kontaktaufnahme durch die Kunden voraus. Eine Förderung von Fachberatungen sollte jedoch verstärkt eine aktive Ansprache der Zielgruppe „Hauseigentümer“ durch die Beratungsträger voraussetzen. Ein Instrument dafür wird in der mobilen Energieberatung in Form von Infoständen gesehen. Stark frequentierte Orte eignen sich dazu besonders, z. B. Foyers von Banken, Bibliothek, Marktplatz oder auch Veranstaltungen. Ein Infostand sollte testweise Passanten bzw. Besucher zum Thema Energieberatung ansprechen und informieren (Sommermonate können hierbei entfallen). Neben einer mobilen Energieberatung wird zudem auch eine Gelegenheit für Energieberatungen bei Eigentumsübergängen speziell für Kaufinteressenten und Käufer von Bestandsimmobilien im Kreis Euskirchen gesehen. Die Kosten für die Beratung können z. B. bei späterer Sanierung zurückerstattet werden oder durch Warengutscheine kompensiert werden. Hierdurch sollten den Neubesitzern beispielsweise die Vorteile einer weitergehenden Beratung genannt werden und Fördermöglichkeiten aufgezeigt werden. Den Neubesitzern einer (alten) Immobilie sollten beim Erwerb die Sanierungsmöglichkeiten und Wirtschaftlichkeitspotenziale der jeweiligen Maßnahmen bewusst werden, so dass die Umsetzung von Maßnahmen im finanziellen Rahmen sinnvoll durchgeführt werden kann. Es wird vorgeschlagen, dass der Kreis ein Beratungskonzept/-paket entwickelt (ggf. mit externer Unterstützung) und diese Maßnahme in Kooperation mit den kreisangehörigen Kommunen probeweise (z. B. über zwei Jahre in mehreren Kommunen) durchführt. C 4 Bekanntmachung und Begleitung von Leuchtturmprojekten In verschiedenen Kommunen hat sich gezeigt, dass „Leuchttürme“ sehr gut zur Nachahmung anregen und motivieren können. Hierzu kontaktiert die Kreisverwaltung beispielsweise die jeweiligen kreisangehörigen Kommunen zu spezifisch geplanten Projekten, bereitet diese für die Verwendung als Modellprojekte auf und organisiert den Erfahrungsaustausch. Schließlich sollen die Erfahrungen durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit verbreitet werden, auch auf der vorgeschlagenen InternetPlattform. Zu den Zielgruppen zählen dabei neben Bürgern und Bauherren auch beteiligte Berufsgruppen wie die Architekten, Planer und Handwerker. Mögliche Leuchtturmprojekte, die in den Kommunen umgesetzt werden könnten, wären z. B. die Umsetzung einer Klimaschutzsiedlung im Rahmen der NRWAuslobung “100 Klimaschutzsiedlungen in NRW“. Dafür können Fördermittel des Landes NRW im Programm „progres.nrw“ genutzt werden. Auch die Umsetzung einer Passivhaussiedlung ist diesbezüglich als Beispiel grundsätzlich denkbar. Darüber hinaus ist aufgrund der Bedeutung der Holzwirtschaft auch ein nachhaltiger Holzbau als Leuchtturmprojekt in Betracht zu ziehen (s. Beispiel Landesgartenschau Zülpich, Jugendherberge Vogelsang). Neben der Bekanntmachung von Leuchtturmprojekten sollte es auch Aufgabe des Kreises sein, entsprechende Projekte durch Netzwerkarbeit anzuregen und als Koordinator zu begleiten. C 5 Themenspezifische Kampagnen für KMU Die Maßnahme umfasst die Entwicklung und Durchführung von themenspezifischen Kampagnen zu Energieeffizienzthemen in KMU (z. B. als Veranstaltung zu einem spezifischen Thema und die Vermittlung von weiteren Informationsquellen/Ansprechpartnern). Vorgeschlagen wird, zu einzelnen technischen Energieeffizienzthemen, die eine gute Wirtschaftlichkeit aufweisen und in mehreren Branchen anwendbar sind, entsprechende Informationskampagnen zu entwickeln und zielgerichtet einzelne Branchen anzusprechen (jährlich eine Kampagne zu einem Thema, dadurch zeitliche wie thematische Fokussierung auf einzelne Branchen (z. B. Gastronomie, Tourismus oder Einzelhandel) und keine Behandlung der gesamten Facette der betrieblichen Energiekosteneinsparung auf einmal und unspezifisch). Mögliche Themen sind z. B. Beleuchtungsoptimierung, Green IT, Wärmespeichermaterialien und baulicher Wärmeschutz. Es können zur Umsetzung von Folgeprojekten insbesondere auch KfW-Berater ("Sonderfonds Energieeffizienz in KMU") vermittelt werden. Auch Hinweise auf aktuelle/innovative Projekte wie Mitarbeiter-Solaranlagen können gegeben werden. Die Kampagnen sollten zentral durch den Kreis vorbereitet bzw. begleitet werden und in Kooperation mit den kreisangehörigen Kommunen dezentral umgesetzt werden. C 6 „Firma-zu-Firma-Beratung“ in Gewerbegebieten Im Rahmen einer einmaligen - lokal (z. B. auf ein Gewerbegebiet) wie auch zeitlich begrenzten Aktion kann eine externe Initialberatung für dort ansässige Firmen durch einen "Energiecoach" Einsparpotenziale aufzeigen, deren Organisation durch den Kreis hiermit empfohlen wird. Die Initialberatung umfasst eine Beratung mit Rundgang vor Ort mit einem Fachmann, der einen konkreten Maßnahmenkatalog zur anschließenden Umsetzung für den spezifischen Akteur aufstellen kann. Die Maßnahme kann als Pilot z. B. im Laufe von zwei Wochen im Rahmen einer größer angelegten Aktion ein Gewerbegebiet umfassen. C 7 Regionale Servicestelle für Nutzermotivation Zahlreiche Projekte in der Bundesrepublik zeigen, dass sich durch Einbindung von Gebäudenutzern – in unterschiedlichsten Gebäudetypen wie Altenheimen, Krankenhäusern, Bürogebäuden etc. – durch Veränderungen im Nutzerverhalten Energieeinsparungen zwischen 5 – 15% erzielen lassen. Es wird empfohlen, eine Servicestelle für Nutzermotivation für den Kreis Euskirchen (in Kooperation mit den kreisangehörigen Kommunen) einzurichten. Best-Practice-Konzepte mit Materialien sowie einem Beratungsangebot werden entwickelt und Kommunen, sozialen Einrichtungen und Unternehmen zur eigenständigen Durchführung von Mitarbeiterprojekten zur Verfügung gestellt. In einem Baukasten „Wege zur erfolgreichen Erschließung nutzerbedingter Energieeinsparpotenziale“ sollen u.a. Erfolgsbilanzen bisheriger Projekte, methodische Hinweise zur Durchführung, Materialien für die Durchführung und Nutzeransprache, Ausschreibungstexte für die Angebotsabfrage bei externen Dienstleistern etc. zusammengestellt werden. Eine Förderung durch das BMU ist voraussichtlich wieder ab Januar 2013 bei kommunalen und sozialen Einrichtungen möglich. Neben der Einbindung der Mitarbeiter soll Sensibilisierung für das Thema Klimaschutz erreicht werden, was auch über eine Teilhabe bzw. gemeinsame Verfügung über Einsparungen sinnvoll ist. C 8 Strategischer Ausbau der Biomassenutzung Der Kreis Euskirchen liegt mit seinen Kommunen in der waldreichen Eifel. Das Thema der energetischen Holznutzung ist daher nicht neu und wird durch verschiedene Initiativen bereits vorangebracht (z. B. Bioenergieregion Eifel, AGIT, Holzkompetenzzentrum Rheinland). Diesbezüglich gibt es neben der privaten Nutzung (Scheitholzverbrennung im Kamin etc.) bereits auch verschiedene Projekte zur Nutzung von Holzhackschnitzeln und Pellets in öffentlichen Gebäuden und Unternehmen sowie zur Holzverstromung. Aufgrund der hohen Waldflächenanteile im Kreis Euskirchen wird nach bisherigem Kenntnisstand noch ein weitergehendes Potenzial zur Nutzung von regionalen Holzbrennstoffen gesehen. Es wird vorgeschlagen, dass der Kreis Euskirchen sich mit seinen Kommunen und den entsprechenden Initiativen weiterhin in der Nutzung der regionalen Holzbrennstoffe positioniert und weitere Projekte und Kampagnen zur Nutzung lokaler bzw. regionaler Holzbrennstoffe umsetzt (ggf. auch in Abstimmung mit Nachbarkreisen) bzw. bestehende Projekte wie die Zukunftsinitiative Eifel fortführt. Hier kann der Kreis koordinierend tätig werden und insbesondere die Netzwerkaktivitäten durch weitere gemeinsame Veranstaltungen und durch ergänzende Hinweise weiter fokussieren. In einem nächsten Schritt bzw. ergänzend wird vorgeschlagen, die Möglichkeiten zur Etablierung eines Informations- und Demonstrationszentrums einzurichten, die die Kompetenzen im Bereich energetische und stoffliche Holznutzung bündelt. Als Vorbild hierfür kann das Projekt I.D.E.E. in Olsberg benannt werden. C 9 Förderung der Solarenergienutzung Die Solarenergienutzung in Form von Solarthermie-Kollektoren und PhotovoltaikModulen stellt eine CO2-freundliche Energieform zur Deckung des Wärmebedarfs und zur Stromproduktion dar. Zum weiteren Ausbau der Solarenergienutzung wird daher eine kreisweite Kampagne vorgeschlagen. Diese Kampagnen für Photovoltaik und Solarthermie können unter Einbindung von Installateuren und Händlern kombiniert werden. Auch Aktionen zur Einbindung der Öffentlichkeit z. B. ein SolarSponsorenlauf von Schülern können für weitere Aufmerksamkeit sorgen. Es können durch verstärkte Netzwerkaktivitäten außerdem Dachflächeneigentümer und Investoren (z. B. Energiegenossenschaft) zusammengebracht werden, sofern Eigentümer nicht selbst investieren möchten. Erste Solar-Bürgerbeteiligungsprojekte und entsprechende Netzwerkaktivitäten wurden bereits durch die Eifeler Energiegenossenschaft und KEVER realisiert. Diese Aktivitäten sind zu vertiefen und zu ergänzen. Zusätzlich dazu könnten die bestehenden Aktivitäten der kreisangehörigen Kommunen und des Kreises zur Vermietung der eigenen Dachflächen durch eine Kontaktbörse unterstützt werden. Zur Akquirierung von großen PV-Dachflächen bei Industrie und Gewerbe wird eine „Tauschbörse“ für Investoren, Anbietern von Dachflächen und privaten Initiativen bzw. Akteuren vorgeschlagen. Der Kreis könnte dieses Vorhaben als übergeordneter Koordinator organisatorisch unterstützen. Durch die zentrale Betreuung und die einheitliche Darstellung erhöht sich die Nutzerfreundlichkeit der Kontaktbörse. Die Pflege und Nutzung der Börse läge jedoch in der Eigenverantwortung der kreisangehörigen Kommunen. C 10 Potenzialermittlung zur Abwärmenutzung Es wird empfohlen, dass der Kreis Euskirchen im Rahmen eines Ausbaus effizienter Wärmeversorgungslösungen und dezentraler Energieerzeugung die kreisangehörigen Kommunen methodisch dabei unterstützt, die lokalen Potenziale von Abwärmenutzung in neuen Nah- oder Fernwärmenetzen zu untersuchen und zu nutzen. Sie sichert dabei den regionalen Blick auch über die Grenzen der Kommunen hinaus. Nach Erfassung der zentralen Wärmequellen vor Ort kann ggf. ein Verbundprojekt der größeren produzierenden Unternehmen in der Region folgen. Begleitet von den regionalen Hochschulinstitutionen sowie ggf. Technologieunternehmen könnte durch die Entwicklung integrativer Versorgungslösungen eine koordinierte und technischwissenschaftlich begleitete Minderung des Energieverbrauches sowie die Weiterverwendung der anfallenden Abwärme erfolgen. C 11 Umweltverträgliches Lkw-Routing Stadtverträgliches Lkw-Routing bietet durch eine Optimierung der Erreichbarkeit von Gewerbe- und Industriebetrieben auf stadtverträgliche Routen neben der Entzerrung der Verkehrssituation und der effizienten Leitung von ortsfremden Gewerbe- und Güterverkehrs zusätzlich einen Schutz der Bevölkerung vor Lärm und Schadstoffen durch eine hohe Verkehrsbelastung. Hierfür gibt es bereits verschiedene Anwendungsbeispiele von Kommunen aus NRW (z. B. Bottrop oder Hamm sowie das Pilotprojekt der Metropolregion Ruhr). Grundlage ist die Erarbeitung eines LkwRoutenkonzeptes durch die beteiligten Kommunen und den Kreis. Hierzu müssen verschiedenartige Restriktionen (Brückenhöhen, Durchfahrtsverbote etc.) erfasst und geeignete Straßen im Hinblick auf die Nutzung durch den Schwerlastverkehr (Randnutzung, Ausbauzustand, Luftqualität etc.) definiert werden. Ziel ist, den Straßengüterverkehr auf umweltverträglichen Routen sicher und schnell zu den Wirtschaftsstandorten zu leiten und Verzögerungen durch vermeidbare Umwegfahrten sowie schwierige Verkehrsverhältnisse zu minimieren. Dieses städtische Routenkonzept für den Wirtschaftsverkehr wird so aufbereitet, dass es über Telematiksysteme (Lkw-Navigationssysteme) verfügbar gemacht werden kann. Mit Hilfe der direkten Integration städtischer Verkehrsleitinformationen in die Navigationssysteme der Verkehrsteilnehmer kann somit die angestrebte Verbesserung der Verkehrsführung geleistet werden. C 12 Potenzialprüfung: Nutzung von Schieneninfrastruktur zur Verlagerung von Güterverkehr In der Vergangenheit sind bereits einzelne produzierende Unternehmen in den Gewerbegebieten des Kreises erfolgreich an das Schienennetz angebunden worden. Die Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene bietet insgesamt großes Potenzial zur Reduzierung verkehrsbedingter Emissionen. Andere Unternehmen könnten diesem Beispiel folgen, jedoch erscheint ggf. eine Bündelung der Nachfrage erforderlich, um wirtschaftlich attraktive Rahmenbedingungen für die Anbieter im Schienengüterverkehr herzustellen. Auch kann durch eine eventuelle realisierte komplette Reaktivierung der Bahnstrecke Düren-Euskirchen für den Güterverkehr zusätzliche Nachfrage entstehen. Im Rahmen der partizipativen Maßnahmenentwicklung wurden einzelne Unternehmen als potenzielle Nutzer einer Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene benannt. Der Kreis sollte vor diesem Hintergrund prüfen, welche einzelnen Unternehmen konkret daran interessiert sind, Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern und bei positiver Potenzialprüfung die Zusammenführung der verschiedenen Akteure aktiv unterstützen, um eine bessere Koordinierung der Gesamtnachfrage zu ermöglichen. C 13 Aufbau von Infrastruktur zur Antriebstechnologien (Individualverkehr) Förderung umweltfreundlicher Im Bereich der umweltverträglichen Antriebstechnologien bietet der Einsatz von Elektromobilität mittelbis langfristig ein erhebliches CO2-Minderungspotenzial für den Kreis Euskirchen. Aufgrund des (auch perspektivisch) hohen Verkehrsanteils des motorisierten Individualverkehrs im Kreis, ist das CO2Minderungspotenzial durch Elektromobilität als besonders hoch einzustufen, sofern es mittel- bis langfristig gelingt, eine flächendeckende Ladeinfrastruktur aufzubauen und Elektrofahrzeuge anzubieten, die größere Reichweiten und kürzeren Ladezyklen aufweisen, als es bis dato Stand der Technik ist. Jedoch wäre ein Großteil der bestehenden Pendlerdistanzen bereits heute mit aktuellen Elektrofahrzeugen abzudecken. Dieses Potenzial wird besonders dann realisiert werden können, wenn die zum Antrieb der Elektrofahrzeuge aufgewendete Energie sich überwiegend aus Erneuerbaren Energiequellen speist, wodurch der Betrieb von E-Fahrzeugen perspektivisch CO2neutral erfolgen könnte (bei einem Erneuerbare Energien-Anteil am Energiemix von 100%). Neben dem Anschaffungspreis wird die verfügbare öffentliche Ladeinfrastruktur ein wichtiges Entscheidungskriterium für potenzielle Nutzer von E-Fahrzeugen sein. Daher sollte in Abstimmung mit den Kommunen und regionalen Energieversorgern sukzessive eine Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge errichtet werden. Die weiterführend zu prüfenden Antriebstechnologien sind neben der Elektromobilität, Brennstoffzellen, Erdgas und auch Biokraftstoffe. Auch hier gilt es, bei Bedarf Überlegungen zum Aufbau einer passenden Infrastruktur anzugehen. C 14 Förderung umweltfreundlicher Antriebstechnologien (ÖPNV) Die Etablierung von effizienteren und damit umweltfreundlichen Antriebsformen spielt neben dem motorisierten Individualverkehr auch im Bereich des ÖPNV eine Rolle. Auch hier gibt es große Potenziale für den Ausbau der umweltfreundlichen Mobilität. Bei den im Kreisgebiet aktiven Anbietern gibt es bereits erste Ansätze zum Einsatz neuartiger Antriebstechnologien (z. B. BrennstoffzellenHybridbusse). Auch liegen schon Evaluationsergebnisse bei den Verkehrsunternehmen vor, die bestätigen, dass diese Konzepte den versprochenen Nutzen erbringen. Der Kreis Euskirchen sollte sich daher ebenfalls für einen Einsatz umweltfreundlicher Fahrzeuge im Kreis einsetzen und entsprechend auf die Verkehrsunternehmen einwirken. Falls eine Ausweitung bestehender Projekte ansteht, gilt es diese Chance wahrzunehmen. Bei Bedarf ist ggf. zu prüfen, in welcher Form im Kreisgebiet mittel- bis langfristig eine entsprechende Infrastruktur, z. B. in Form einer Wasserstofftankstelle, zur Verfügung gestellt werden kann. Darüber hinaus bieten Busse, die per Leichtbau Verfahren gefertigt werden, ebenfalls CO2-Minderungspotenziale bis zu 30% gegenüber herkömmlich gefertigten Bussen. Zudem liegen die Anschaffungskosten für Leichtbaubusse derzeit noch deutlich unterhalb derer von etwaigen Hybridkombinationen.