Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
3,8 MB
Datum
05.10.2016
Erstellt
13.09.16, 14:01
Aktualisiert
13.09.16, 14:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Metropolregion Rheinland
Datenatlas 2016, 1. Auflage
Herausgeber
Bezirksregierung Düsseldorf
Cecilienallee 2
40474 Düsseldorf
www.brd.nrw.de
und
Bezirksregierung Köln
Zeughausstraße 2-10
50667 Köln
www.bezreg-koeln.nrw.de
Der Datenatlas wurde durch die Dezernate 32
der Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf erstellt.
Layout und Grafik/Karten
Kirsten Bald und Günter Hinskes, Dezernat 32, Bezirksregierung Düsseldorf
Kartengrundlage: Bundesamt für Kartographie und Geodäsie sowie Geobasis NRW
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers
Intro zur
Steuerungsgruppe der Gründungsversammlung 2015
Steuerungsgruppe im Formatierungsprozess:
Michael F. Bayer (Hauptgeschäftsführer IHK Aachen)
Gregor Berghausen (Hauptgeschäftsführer IHK Düsseldorf )
Bertram Gaiser (Geschäftsführer Standort Niederrhein GmbH)
Thomas Geisel (Oberbürgemeister Düsseldorf )
Thomas Hendele (Landrat Kreis Mettmann)
Dr. Stephan Keller (Verkehrsdezernent Stadt Düsseldorf )
Michael Kreuzberg (Landrat Rhein-Erft Kreis)
Ulrike Lubek (LVR-Direktorin)
Anne Lütkes (Regierungspräsidentin Düsseldorf )
Burkhard Mast-Weisz (Oberbürgemeister Remscheid)
Dr. Reimar Molitor (Geschäftsführer Region Köln/ Bonn e.V.)
Hans-Jürgen Petrauschke (Landrat Rhein-Kreis Neuss)
Marcel Philipp (Oberbürgemeister Aachen)
Henriette Reker (Oberbürgemeisterin Köln)
Sebastian Schuster (Landrat Rhein-Sieg-Kreis)
Ashok-Alexander Sridharan (Oberbürgemeister Bonn)
Giesela Walsken (Regierungspräsidentin Köln)
Dr. Ortwin Weltrich (Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Köln)
Die Idee für eine Metropolregion Rheinland ist für Viele neu. Mit dem vorliegenden
Datenatlas möchten wir Ihnen die Metropolregion Rheinland vorstellen. Zum ersten
Mal wird dieser Raum insgesamt abgebildet. Mit Daten, Fakten und Grafiken soll die
jüngste aller deutschen Metropolregionen vorgestellt werden. Diese Metropolregion
ist ein Club der Handlungswilligen, die sich dem Rheinland verbunden fühlen und für
das Rheinland Projekte machen wollen. Derzeit bilden die Planungsregion Düsseldorf
zuzüglich des Kreises Wesel und der Stadt Duisburg sowie der gesamte Regierungsbezirk Köln den räumlichen Rahmen für die Metropolregion Rheinland.
Die Metropolregion Rheinland ist ein lebenswerter Raum im Herzen Europas. Sie
besteht zum einen aus den stark verdichteten Ballungsräumen Düsseldorf, Köln,
Bonn, Leverkusen und Duisburg in der Rheinschiene und weiteren Stadtregionen
um Mönchengladbach, Krefeld, den bergischen Städten sowie der StädteRegion
Aachen. Neben den städtischen Bereichen sind es die ländlicheren Regionen mit
hoher Naturerlebnisqualität, die die Metropolregion Rheinland ausmachen. Gerade
die Nähe von Stadt und Landschaft ist ein Kennzeichen von uns.
In der Metropolregion findet sich eine deutschlandweit einzigartige Hochschullandschaft, welche für hervorragende Bildungschancen sorgt. Das reichhaltige Kulturangebot der Zentren wird ergänzt durch vielfältige Freizeitangebote im Grünen.
Diese Qualität wird schon heute von zahlreichen großen Wirtschaftsunternehmen
wahrgenommen, die den Standort auch aufgrund der hervorragenden internationalen Erreichbarkeit und der großen Messeplätze schätzen. Immer mehr Menschen
wird es auch zukünftig in diese Region ziehen. Umso wichtiger ist es, dass sich die
Metropolregion Rheinland im nationalen und internationalen Wettbewerb langfristig
gut aufstellt. Denn neben den erwähnten Stärken gibt es auch Schwächen in der
Region.
Den Tausenden von Pendlern werden täglich die Defizite im Verkehr vor Augen
geführt: Veraltete Straßeninfrastruktur, Mängel im Öffentlichen Nahverkehr und nicht
miteinander verbundene unterschiedliche Verkehrsverbünde fordern viel Geduld der
Einzelnen, sorgen aber auch für erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden.
Die Flächenansprüche sind gerade in den Ballungsgebieten der Metropolregion groß
und bringen Nutzungskonflikte mit sich; die Nachfrage nach Wohnraum und Flächen
für die Wirtschaft ist enorm, gleichzeitig ist es wichtig, die Lebensqualität auch durch
ein Netz von Grünflächen zu bewahren und zu verbessern. Verdichtungsräume und
ländlichere Regionen müssen sich hier sinnvoll ergänzen.
Das Rheinland – eine Metropolregion mit vielen Chancen, aber auch großen
Herausforderungen.
Vor diesem Hintergrund wurde im Frühjahr 2015 auf Initiative der beiden Regierungspräsidentinnen ein Formatierungsprozess für die Metropolregion Rheinland angestossen. Schon heute besitzt unsere Region viele metropolitane Funktionen, die wir nicht
nur in den großen Städten sehen, sondern auch in Ergänzung dazu in den ländlicheren
Teilen des Rheinlands. Unser Ziel für morgen ist es, gemeinsam mit allen regionalen
Akteuren eine dynamische und lebenswerte Metropolregion von nationaler und internationaler Bedeutung zu schaffen.
3
8,5 Mio
EINWOHNER
12.300 km2
AUSDEHNUNG
Die
stellt sich vor!
Diese erste Auflage des Datenatlas ist ein Arbeitspapier und verzichtet auf Hochglanz. Es
ist ein erster vorsichtiger Aufschlag und soll zunächst allen interessierten Akteuren ein
anschauliches Bild der gesamten Region vermitteln. Der Atlas soll aber auch erste Fragen
aufwerfen, wie ein solcher regionaler Zusammenhalt aussehen kann. Der vorliegende
Datenatlas bildet Informationen und Geodaten aus den Bereichen Bevölkerung, Siedlung,
Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Verkehr sowie Bildung und Wissenschaft ab, die einige metropolitane Aspekte unserer Region aufzeigen. In zweijährlichem Rhythmus werden weitere
Datenatlanten zur Metropolregion Rheinland entstehen.
8
Den räumlichen Rahmen der Metropolregion bildet grob umrissen die Planungsregion
Düsseldorf zuzüglich des Kreises Wesel und der kreisfreien Stadt Duisburg und der Regierungsbezirk Köln. Die Metropolregion Rheinland insgesamt besteht damit aus 10 kreisfreien
Städten und 13 Kreisen sowie deren angehörige Kommunen. Die kreisfreien Städte sind
Bonn, Duisburg, Düsseldorf, Krefeld, Köln, Leverkusen, Mönchengladbach, Remscheid,
Solingen und Wuppertal. Die Kreise der Metropolregion sind der Kreis Kleve, der Kreis
Mettmann, der Rhein-Kreis Neuss, der Kreis Viersen, der Kreis Wesel, der Kreis Düren, der
Rhein-Erft-Kreis, der Kreis Euskirchen, der Kreis Heinsberg, der Oberbergische Kreis, der
Rheinisch-Bergische Kreis, der Rhein-Sieg-Kreis und die StädteRegion Aachen1.
OBERZENTREN
Der institutionelle und räumliche Rahmen wird im Rheinlandprozess, wie der Formatierungsprozess der Metropolregion genannt wird, mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterentwickelt, die Autoren dieses Atlasses gehen jedoch davon aus, dass sich das metropolitane
Leben des Rheinlandes innerhalb dieses Raumes abspielt.
225 km
RHEINLÄNGE
IN DER
METROPOLREGION
345 km
GRENZRAUM
NL / B /D
1
4
158
KOMMUNEN
Seit 2009 bilden die Stadt Aachen und die Kommunen des aufgelösten Kreises Aachen nach dem Aachen-Gesetz die StädteRegion Aachen. Die Stadt Aachen ist regionsangehörig und hat zugleich
die Rechtsstellung einer kreisfreien Stadt. Aufgrund der hierarchisch aufgebauten Systematik der „Amtlichen Gemeindeschlüssel“ kann diese Doppelrolle in der Regel nicht mehr dargestellt werden.
Daher wird Aachen in der Gruppe der kreisfreien Städte nicht mehr aufgeführt.
5
Europäische Metropolregionen
und die
im Kontext
Europäische Metropolregionen
in Deutschland1
Mehrere Regionen in Deutschland erheben
den Anspruch auf den Titel „Metropolregion“,
steht dieser Begriff doch für nationale und internationale Aufmerksamkeit. Was aber macht
eine Metropolregion überhaupt aus und wie
ist die Metropolregion Rheinland im Vergleich
zu anderen Metropolräumen aufgestellt?
Metropolregionen bieten Ansätze für integrierte Strategien der Regionalentwicklung,
sie können Kräfte aus Wirtschaft, Wissenschaft
und öffentlicher Hand bündeln, städtische
und ländliche Räume vernetzen und regionale Projekte umsetzen. Ein wesentliches
Kennzeichen ist ihre gute Erreichbarkeit auf
interkontinentaler Ebene.
Die Metropolräume in Europa nehmen etwa
10% der Fläche ein, beherbergen aber 50%
der Bevölkerung und erwirtschaften 65%
des Bruttosozialprodukts. Im Gegensatz zu
einer Metropole, die aus einer Kernstadt und
ihrem suburbanen, dicht bebauten Vorortbereich (Speckgürtel) besteht, ist die Metropolregion weiter gefasst und schließt auch
große ländliche Gebiete mit ein, die mit den
Oberzentren der Region durch wirtschaftliche Verflechtungen oder Pendlerströme in
enger Verbindung stehen. Kernstädte, kleinere Städte und Gemeinden bilden zusammen mit den ländlich geprägten Räumen
eine Symbiose aus Wohnen, Arbeiten und
Leben. Dieses Zusammenspiel in den Metropolregionen hat in der Raumforschung und
Raumordnungspolitik zunehmend eine größere Bedeutung und hat in den vergangenen
Jahren Eingang in raumordnerische Leitbilder
und Pläne gefunden.
Mit dem seit 2015 stattfindenden Formatierungsprozess der Metropolregion Rheinland
sind auch auf Ebene der Europäischen Metropolregionen Deutschlands Veränderungen
erforderlich; neben der Metropole Ruhr wird
sich die Metropolregion Rheinland entwickeln.
Die Ministerkonferenz für Raumordnung
MKRO hat seit den 1990er Jahren ein raumordnerisches Konzept der „Europäischen Metropolregionen in Deutschland“ entwickelt, das
elf Metropolregionen beinhaltet.
Das ist auch für den Vergleich der Metropolregionen untereinander von Bedeutung, da
bisher Monitoringdaten nur für die Teilregionen Ruhrgebiet und Köln/Bonn ohne den
Großraum Düsseldorf vorliegen.
Zuvor waren die Stadtlandschaften Deutschlands traditionell durch Begriffe, wie Oberzentrum, Verdichtungs- und Ballungszentrum
geprägt.
Die Metropolregionen in Deutschland haben sich 2001 zum „Initiativkreis Europäischer
Metropolregionen IKM“ zusammengeschlossen.
Die MKRO definiert Metropolregionen als
Standorte mit herausragenden Funktionen
im internationalen Maßstab. Sie sollen als
Motoren der gesellschaftlichen, wirtschaft-
Mitglieder sind folgende Stadtregionen:
• Berlin-Brandenburg,
• Bremen-Oldenburg,
• Frankfurt/ Rhein- Main,
1
6
lichen, sozialen und kulturellen Entwicklung die Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit
Deutschlands und Europas erhalten und zur
Beschleunigung des europäischen Integrationsprozesses beitragen.
Unter den elf Metropolregionen in Deutschland weist die 1995 gegründete Metropole
Rhein-Ruhr eine Besonderheit auf: Es haben
sich unter diesem Dach zwei separate, starke
Kooperationsräume entwickelt, die Metropole Ruhr und die Metropolregion Köln/
Bonn. Der Großraum Düsseldorf war bisher
in keiner der beiden metropolitanen Kerne
erfasst.
Quelle: BBRS und IKM: Regionales Monitoring 2012; Werkstatt Praxisheft 52
•
•
•
•
•
•
•
Hamburg,
Hannover-Braunschweig-GöttingenWolfsburg,
Mitteldeutschland,
München,
Nürnberg,
Stuttgart Rhein-Neckar,
Rhein-Ruhr.
Der IKM hat sich folgende Ziele gesetzt:
• Formulierung des Selbstverständnisses
und der Anforderungen der Europäischen
Metropolregionen in Deutschland an die
deutsche und europäische Raumordnungsund Raumentwicklungspolitik sowie an die
Fachpolitiken,
• Verbesserung der Wettbewerbs- und
Handlungsfähigkeit der Metropolregionen
auf regionaler, deutscher und europäischer
Ebene,
• Weiterentwicklung und Umsetzung des
Konzepts eines leistungsfähigen metropolitanen Netzes in Deutschland.
Abgrenzungen sind insofern nötig, als das
Regionalmonitoring konkrete räumliche
Bezüge benötigt, die in der Regel auf den
Kreisgrenzen basieren. Auf dieser Ebene
liegen stets aktuelle Daten vor.
Aufgrund vielfältiger Verflechtungen sollte
das Territorium der Metropolregionen aber
variabel bleiben. Abgrenzungen sind je nach
Thema, Projekt oder Problemstellung ständigen Veränderungen ausgesetzt. Der Blick an
den Rändern sollte offen bleiben für neue
Kooperationen mit benachbarten Regionen.
Für den Erfolg einer Metropolregion, sollte sie
in der Bevölkerung verankert sein, die Zugehörigkeit zu einer Metropolregion muss ins
Bewusstsein rücken. In diesem Zusammenhang spielen private Akteure eine wichtige
Rolle. Unternehmen tragen zum positiven
Image und Erfolg einer Region bei.
Die Initiative zur Bildung von Metropolregionen sollte im Bottom-up-Prozess erfolgen. Als
großräumige Entwicklungs-und Wachstumsbündnisse sollten sie auf bestehende lokale
und regionale Kooperationsstrukturen aufbauen. Wichtig sind der integrierte Ansatz und
das Zusammenspiel öffentlicher und privater
Akteure.
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat daraus in jüngerer Zeit
eine Ableitung und Neubestimmung vorgenommen, die die zentralen Bereiche Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verkehr, Kultur
beinhaltet.
Rheinland zu identifizieren;
• Die Metropolregion Rheinland muss Mitglied im Initiativkreis Europäischer Metropolregionen werden, damit zukünftig Daten
auch für diese Region vorliegen und sie sich
im bundesweiten Vergleich zeigen kann.
In der wissenschaftlichen Diskussion der
letzten Jahre gab es vielfältige Begriffserklärungen und Sammlungen von Indikatoren
zur Ermittlung metropolitaner Funktionen. Im
Ergebnis müssen folgende vier Funktionen
für eine stabile und erfolgreiche Metropolregion vorhanden sein:
• Entscheidungs- und Kontrollfunktion
• Innovations- und Wissensfunktion
• Gatewayfunktion
• Symbolfunktion
Dieser wissenschaftliche Exkurs macht deutlich, welche Punkte im Formatierungsprozess
für die Metropolregion Rheinland von entscheidender Bedeutung sind:
• Es müssen unterschiedlichste regionale
Akteure einbezogen werden; nur damit kann
ein breit getragener Bottom-up-Prozess entstehen;
• Die Menschen in der Region müssen
diesen Prozess erfahren und verstehen um
sich nach und nach mit der Metropolregion
Mit diesem vorliegenden Datenatlas Metropolregion Rheinland soll der Formatierungsprozess unterstützt und ein räumliches Verständnis von der Metropolregion Rheinland
geschaffen werden. Dazu wurden umfangreiche statistische Daten und Informationen
zusammen getragen, um eine Idee der Metropolregion Rheinland zu vermitteln und ihr
eine Gestalt zu geben.
7
STRASSENNETZ
5.199 km
(IT.NRW, 01.012014)
3.008 km
LANDESSTRASSEN
1.839 km
KREISSTRASSEN
BUNDESSTRASSEN
1.130 km
AUTOBAHNEN
Bewegung
Mobilität
Stress
Transport
Arbeiten
Dichte
Leben
Leistungsfähige Verkehrssysteme und der Zugang zum Fernverkehr sind das Rückgrat der
wirtschaftlichen Entwicklung. Dies gilt für alle Regionen, insbesondere aber für Metropolregionen. Dabei geht es zum einen um einen zügigen und zuverlässigen Personenverkehr,
zum andern muss der Transport von Gütern effizient und umweltschonend gestaltet werden. Die Mobilitätskonzepte der Ballungsräume sollten zudem die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel sowie den Fahrrad- und Fußgängerverkehr fördern. Neben dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur geht es verstärkt um deren optimale Ausnutzung sowie die
kontinuierliche Erhaltung und qualitative Verbesserung. Dabei sind veränderte Lebens- und
Arbeitsweisen und der demografische Wandel zu berücksichtigen.
In der Metropole Rheinland ist der Rhein das Rückgrat der Verkehrsinfrastruktur. Straßen,
Schienen und die Bundeswasserstraße sind wichtige Elemente für den Transport von
Menschen und Gütern. In Ost-West-Richtung wird diese Hauptachse durch weitere Trassen,
Straßen, Schienen und Kanäle ergänzt. Die Häfen von Emmerich bis Bonn, darunter der
größte Binnenhafen Europas in Duisburg, sind wichtige Umschlagplätze für Güter aller Art.
Die Vernetzung dieser Standorte mit Schiene und Straße ist von besonderer Bedeutung.
Die bundesweit zu den wichtigsten Flughäfen zählenden Standorte Düsseldorf und Köln/
Bonn übernehmen die für Metropolen so wichtige internationale Gatewayfunktion, ergänzt
durch die Flughäfen Weeze und Mönchengladbach.
Die Karte zur Verkehrsinfrastruktur zeigt, dass die Metropolregion nicht nur innerhalb ihrer
Grenzen gut vernetzt ist, sondern dass auch die nationale und internationale Vernetzung
gegeben ist. Sie macht allerdings nicht deutlich, dass trotz der hervorragenden Verkehrsinfrastruktur die Netze oft überlastet sind und Staus auf den Straßen sowie Verspätungen
im öffentlichen Nah- und Fernverkehr auf der Tagesordnung stehen. Eine Zusammenarbeit in diesem Bereich gehört daher zur zentralen Aufgabe einer und insbesondere dieser
Metropolregion.
SCHIENENWEGE
(REGIONALPLAN)
683 km
HOCHGESCHWINDIGKEITSVERKEHR UND
SONSTIGER GROSSRÄUMIGER VERKEHR
1.802 km
ÜBERREGIONALER UND REGIONALER VERKEHR
50 km
SONSTIGER REGIONALPLANERISCH BEDEUTSAMER VERKEHR
8
Nähe
GÜTERUMSCHLAG
IN TONNEN (2014)
23.081.000
DUISBURG (Hafen Schwelgern)
16.317.000
DUISBURG (Duisburger Hafen AG (Ruhrort))
7.316.000
NEUSS-DÜSSELDORFER HÄFEN (Neuss)
6.227.000
FLU
GG
KÖLN (Godorf)
AST
1.QU
ART ZAH
AL 2
015 LEN
3.269.000
KREFELD-UERDINGEN
2.178.200
1.955.000
NEUSS-DÜSSELDORFER HÄFEN (Düsseldorf)
DÜSSELDORF
1.216.000
881.100
KÖLN / BONN
EMMERICH
870.000
WESEL
158.900
WEEZE
620.000
BONN
9
1975
VERSIEGELTE
FLÄCHEN
hoher Versiegelungsgrad (>80%)
Die Siedlungsstruktur der
mittlerer Versiegelungsgrad (>40 – 80%)
geringer Versiegelungsgrad (<40%)
im Wandel der Zeit
1984
WACHSTUM
1975
1984
2001
2010
2015
VERSIEGELTE FLÄCHEN
FLÄCHENNUTZUNG
Nadelwald
Mischwald
Laubwald
Ackerflächen
Wiesen und Weiden
Tagebau
Truppenübungsplätze
31,6 %
Abbauflächen, Kiesgruben und Baustellen
Wachstum
Wasserflächen
im Vergleich
zu 1975
10
Quelle: Geographisches Institut der Universität Bonn, Andreas Rienow
„Columbus Eye“ Bilder der ISS (Internationale Raumstation)
2001
Die Abbildungen machen die Veränderungen des Siedlungsbildes in der Metropolregion in den letzten Jahrzehnten eindrücklich deutlich: Die versiegelten (roten)
Flächen nehmen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt erheblich zu.
Das Ganze geht auf Kosten der Acker-, Wiesen- und Weideflächen, aber auch der Wälder.
Die Metropolregion Rheinland gehört mit einer Bevölkerungsdichte von ca. 690 EW pro km² zu einer der dichtest
besiedelten Regionen in Europa. Der tägliche Verbrauch
an Freiflächen für Siedlungs- und Verkehrsprojekte hat
zwar in den letzten 10 Jahren abgenommen, lag aber in
NRW im Jahr 2011 noch bei 10 ha pro Tag.
2010
( ha )
26,8 %
126.800
Wachstum
im Vergleich
zu 1984
166.900
211.600
Die Konkurrenz um die unterschiedlichen Flächenansprüche ist enorm. Siedlungsentwicklung für die
wachsende Bevölkerung, neue Flächen für Gewerbe- und Industrieansiedlungen oder erneuerbare
Energien verdrängen landwirtschaftliche Flächen,
Erholungsflächen, Bereiche für Natur und Landschaft.
229.300
245.600
8,4 %
Wachstum
im Vergleich
zu 2001
Um die Dynamik in der Siedlungsentwicklung im
Rheinland effektiv steuern zu können, ist eine enge
Kooperation auf allen Ebenen der Planung, insbesondere aber in der übergeordneten Regionalplanung erforderlich. Hier geht es nicht nur darum,
das Städtewachstum und Flächen für gewerblichindustrielle Nutzungen nach gemeinsamen Kriterien zu koordinieren, sondern Infrastrukturkorridore
zu schaffen und ein tragfähiges Netz an grüner Infrastruktur aufzubauen und langfristig zu erhalten. Nur
so kann die Lebensqualität in der Großregion dauerhaft sichergestellt werden.
11
7,1 %
Wachstum
im Vergleich
zu 2010
25.000
20.000
Wohngebäude
Geschosswohnungsbau
Ein- und Zweifamilienhäuser
15.000
10.000
14
20
10
20
05
20
00
20
95
19
90
19
85
19
80
19
12
19
75
5.000
unbesiedelter Raum
970.000 ha
Die Karte zur Einwohnerdichte, aber auch die zuvor gezeigte Abfolge
der Siedlungsentwicklung seit Mitte der 1970er Jahre im Rheinland
zeigen deutlich den erheblichen Siedlungsdruck in dieser Region. Das
rasante Wachstum der letzten Jahrzehnte wird sich den Prognosen
zufolge bis 2040 weiter fortsetzen. Die daraus entstandene Siedlungsstruktur äußert sich in einem fast durchgängigen Siedlungsband in
der Rheinschiene sowie in einigen weiteren Verdichtungsräumen in
der StädteRegion Aachen oder in den Räumen Mönchengladbach/
Krefeld und Wuppertal. Darüber hinaus ist das Siedlungsbild geprägt
durch zahllose kleine Siedlungen. Größere weiße Flächen, also unbesiedelte Regionen, weist die Karte nur in den Braunkohletagebauen
und in Waldbereichen auf. Insgesamt sind nach dem Zensus 970.000
ha unbewohnt (≤ 3 Einwohner/ ha). 5 Millionen Menschen leben auf
50.000 ha und 3,5 Millionen auf 180.000 ha.
Ø
20
Einwohner/ ha
3,5 Mio. Menschen
auf 180.000 ha
Ø
100
Einwohner/ ha
5 Mio. Menschen
auf 50.000 ha
139
Entsprechend des hohen Zuzuges in die Zentren der Metropolregion ist das Interesse
an Immobilien in der Rheinschiene im letzten Jahrzehnt ungebremst. Der Markt
reagierte darauf mit stets steigenden Preisen. Was die Bodenpreise für das Wohnen
betrifft, ist es gemäß des Grundstücksmarktberichtes 2015 rund um Köln und Düsseldorf deutlich teurer als in ländlicheren Regionen wie der Eifel und dem Niederrhein.
Spitzenreiter bei den Baulandpreisen in mittleren Wohnlagen ist die Landeshauptstadt Düsseldorf mit 600 Euro pro Quadratmeter (€/m²). Mehr als 300 €/m² werden in
Köln (440 €/m²), Bonn (370 €/m²) und Bergisch Gladbach (330 €/m²) sowie in einigen
Gemeinden im Einzugsbereich von Düsseldorf (Meerbusch, Langenfeld, Hilden 370
€/m², Ratingen 365 €/m² und Neuss 330 €/m²) erzielt. Bei guten Wohnlagen rangiert
Köln mit 1.100 €/m² vor Düsseldorf mit 970 €/m² gefolgt von Aachen mit 480 €/m²
und Meerbusch mit 440 Euro €/m². Selbst in einfachen Lagen belegt Düsseldorf
mit 470 €/m² einen Spitzenplatz. Dagegen kann in einzelnen ländlichen Gegenden,
wie beispielsweise in der Eifel der Quadratmeter erschlossenes Bauland in mittleren
Wohnlagen noch für einen Preis unter 50 €/m² erworben werden.
14
Um die Lebensqualität in der Metropolregion Rheinland langfristig
zu erhalten und zu erhöhen, muss die zukünftige Entwicklung ein
besonderes Augenmerk auf die Freiräume richten. Die Entwicklung
einer grünen Infrastruktur bietet die Chance, in dem dicht besiedelten Raum ökologisch wirksame Verbindungen und die damit verbundenen Qualitäten zu erhalten oder zu schaffen.
Naturräumlich betrachtet prägen und verbinden vier Korridore die
Metropolregion: Im Zentrum liegt der dicht besiedelte Ballungsraum der Rheinschiene. Westlich davon lassen sich die durch den
Braunkohleabbau charakterisierte „Energielandschaft“ der Börde und
die nahe der niederländischen Grenze gelegene Landschaft des
niederrheinischen Tieflands abgrenzen. Hinzu kommt rechtsrheinisch
die durch Wald- und Wasser geprägte Mittelgebirgslandschaft des
Bergischen Landes.
15
Leben in der
Pro
weibliche Bevölkegnose 2040
rung 2014
männliche Bevölke
rung 2014
heute und morgen
Deutschland ist eines der am dichtest besiedelten Länder Europas. Rein rechnerisch leben
hier rund 230 Menschen pro Quadratkilometer. Grundsätzlich stärker verdichtet ist der
Westen. Und hier ist es vor allem ein langgezogenes Band mit der höchsten Bevölkerungsdichte1, das sich entlang des Rheintals und einiger Zuflüsse des Rheins erstreckt. In der
Metropolregion Rheinland leben 2014 etwa 8,5 Millionen Menschen. Damit ist das Rheinland
– abgesehen von der Gesamtbetrachtung Rhein-Ruhr – die bevölkerungsstärkste Metropolregion in Deutschland. Die Einwohnerzahlen der anderen „Großen“, wie Berlin-Brandenburg,
München, Frankfurt Rhein/Main oder Stuttgart liegen zwischen 5 und 6 Millionen.
Hochbetagte
> 90
4,7 %
7,7 %
80 – 85
75 – 80
14,7 %
19,1 %
70 – 75
Die Bevölkerungsvorausberechnung von IT.NRW von 2014 bis 2040 zeigt ein sehr heterogenes
Bild der Metropolregion; so liegen starkes Wachstum und Schrumpfung dicht beieinander.
Die Prognose weist allerdings eine gewisse Unschärfe auf, denn sie beinhaltet zwar eine dauerhaft hohe Migrationsquote, aber die aktuellen Flüchtlingszahlen aus dem Jahr 2015 sind
noch nicht darin enthalten. Die Vorausberechnung stellt wahrscheinlich nur eine Annäherung
an die wirklichen Entwicklungen im Zeitverlauf bis 2040 dar. Aufgrund der anhaltend hohen
Zuwanderung von Asylsuchenden ist von einer deutlichen Erhöhung der Einwohnerzahlen
auszugehen.
Laut der Vorausberechnung haben die kreisfreien Städte Köln, Düsseldorf und Bonn ein
zweistelliges Wachstum zu erwarten. Auch Leverkusen, Aachen, Solingen und Wuppertal wird
ein leichtes Wachstum prognostiziert. Die Städte Mönchengladbach, Krefeld und Duisburg
werden dagegen leicht schrumpfen, Remscheid mit einer Abnahme von fast 13% sogar
deutlich.
Bei den Kreisen der Metropolregion erreicht das Wachstum vom Rhein-Erft-Kreis, dem RheinKreis Neuss, dem Rhein-Sieg Kreis, dem Kreis Kleve, der StädteRegion Aachen und dem Rheinisch-Bergischen Kreis bis zu 8%. Die Kreise Heinsberg, Düren, Mettmann, Euskirchen und
Viersen haben mit leichten Abnahmen zwischen 1% und 4% zu rechnen. Für den Kreis Wesel
wird eine Bevölkerungsabnahme um fast 7% und für den Oberbergischen Kreis von fast 10%
erwartet.
1
http://www.demografie-portal.de/SharedDocs/Informieren/DE/ZahlenFakten/Bevoelkerungsdichte_Gemeinden.html
60 – 65
55 – 60
50 – 55
Erwerbstätige
45 – 50
66,3 %
50,6 %
40 – 45
35 – 40
Jugendliche /
Ausbildungszeit
30 – 35
25 – 30
13,9 %
11,9 %
20 – 25
15 – 20
Schulkind
Ob sich Veränderungen dieser Tendenzen durch die Integration der aktuellen Migrationsbewegungen ergeben werden, wird die Zukunft zeigen. Im Moment ist davon auszugehen,
dass die Menschen dorthin gehen werden, wo es ausreichend Ausbildungsmöglichkeiten und
Arbeitsplätze gibt.
Das bedeutet für die Zentren eine weitere Herausforderung: Zusätzlich zu den Anforderungen an den Wohnungsbau durch den Wachstumsdruck müssen künftig in großem Umfang
Wohnungen für anerkannte Asylbewerber zur Verfügung gestellt werden.
65 – 70
8,8 %
Kleinkind
Die Metropolregion Rheinland ist geprägt sowohl durch starke Wachstumsregionen als auch
Regionen mit stärkeren Bevölkerungsverlusten. In der südlichen Rheinschiene zwischen
Düsseldorf und Bonn bietet sich ein einheitliches Bild mit teilweise erheblichen Bevölkerungszuwächsen. Die nördliche Rheinschiene zeigt dagegen ein heterogenes Bild mit Wachstum
(Kreis Kleve) und Schrumpfung (Stadt Duisburg). Der Kreis Mettmann weist trotz seiner zentralen Lage in der Ballungsrandzone schon rückläufige Bevölkerungszahlen auf. Leichte bis
deutliche Schrumpfungstendenzen sind ansonsten eher in den ländlichen Regionen zu verzeichnen.
85 – 90
Ruheständler
Unter den kreisfreien Städten ist Köln die einzige Millionenstadt der Metropolregion Rheinland
und gleichzeitig viertgrößte Stadt Deutschlands. Düsseldorf nimmt mit rund 605.000 Einwohnern den zweiten Platz in der Metropolregion ein, gefolgt von Duisburg, Wuppertal und Bonn.
Am unteren Ende der Einwohnerskala der 10 kreisfreien Städte in der Metropolregion liegen
Leverkusen, Solingen und Remscheid.
Bei den 13 Kreisen der Metropolregion liegt der Rhein-Sieg Kreis mit gut 580.000 Einwohnern vorn, gefolgt von der StädteRegion Aachen, dem Kreis Mettmann, dem Kreis Wesel, dem
Rhein-Erft-Kreis und dem Rhein-Kreis Neuss.
Die Kreise Kleve, Viersen, Rheinisch-Bergischer und Oberbergischer Kreis, Düren und Heinsberg bilden ein enges Mittelfeld mit ca. 250.000 bis gut 300.000 Einwohnern. Lediglich der
Kreis Euskirchen liegt mit ca. 187.000 Einwohnern unterhalb der 200.000er Schwelle.
5,2 %
4,7 %
10 – 15
5 – 10
0–5
16
2014
Prognose 2040
Lebensalter
2.509.845 Berufseindler in der Metropolregion. Davon sind 1.422.609 = 57 % männlich und 1.087.236 = 43 % weiblich. Die durchschnittliche Pendeldistanz liegt bei 21 km (gewichteter Mittelwert)
Unterwegs in der
Das tägliche Pendeln zum Arbeitsplatz gehört für sehr viele Menschen in der Metropolregion Rheinland zum Leben dazu. Täglich pendeln rund 2,5 Millionen Menschen (innergemeindliche Berufspendler ausgenommen) in eine Kommune der Metropolregion. Dies
geschieht teils von Wohnorten innerhalb der Metropolregion Rheinland, teils von Wohnorten außerhalb.
In der Kartendarstellung auf der nächsten Seite wurden die Pendlerrechnung NordrheinWestfalen (IT.NRW) sowie die Studie Arbeitsmarkt in der Grenzregion (IT.NRW und cbs) auf
die Metropolregion Rheinland angewendet.
In der Pendlerrechnung zeigen sich ganz eindeutig zwei Hotspots bei der Aufnahme von
Berufseinpendlerströmen: Diese Hotspots sind die Stadt Köln mit rund 311.000 und die
Stadt Düsseldorf mit rund 289.000 Berufseinpendlern. Aufgrund der hohen Arbeitsplatzdichte haben beide Städte eine große Anziehungskraft auf Arbeitskräfte auch aus
größerer Entfernung. Die Pendlerrechnung registriert das Pendleraufkommen bis zu
einer durchschnittlichen Entfernung von 80 km zwischen Wohn- und Arbeitsort. Für die
Städte Köln und Düsseldorf liegt die Berufseinpendlerzahl aus einer Entfernung von mehr
als 80 km bei rund 45.000 bzw. rund 40.000 Berufseinpendlern. Solche hohen Werte werden sonst von keiner weiteren Kommune erreicht. Die Stadt Bonn erreicht zumindest
noch einen Wert von rund 20.000 Berufseinpendlern aus einer Distanz von über 80 km.
Insgesamt pendeln rund 252.000 Berufspendler täglich aus einer Distanz von über 80 km
in die Metropolregion Rheinland ein, dabei sind die Berufseinpendlerströme aus dem Ausland nicht mit erfasst. Aus diesem Grund wurde für die Darstellung auch die Studie „Der
Arbeitsmarkt in den Grenzregionen der Niederlande und Nordrhein-Westfalens“ genutzt,
um zumindest die Berufeinpendlerströme aus den Niederlanden abzubilden. Diese Daten
haben den Stand 30.06.2012 und werden in der Kartendarstellung schwarz hinterlegt dargestellt. Dort zeigt sich, dass vor allem in grenznahe Kommunen eingependelt wird und
dort vorangestellt in die Stadt Aachen, die rund 2.400 Berufseinpendler aus den Niederladen
anzieht. Die beiden Hotspots Köln und Düsseldorf können trotz ihrer Entfernung zur
deutsch-niederländischen Grenze noch rund 200 bzw. 260 Berufseinpendler registrieren.
Bei Betrachtung der gesamten Metropolregion Rheinland wird deutlich, dass sich die
Berufseinpendlerströme in einem nördlichen Bereich um den Hotspot Düsseldorf und
in einem südlichen Bereich um den Hotspot Köln konzentrieren. Zwischen diesem nördlichen und südlichen Bereich liegt die Grenze der Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln,
etwas nördlich von Leverkusen. Es scheint, als würden sich auch die Pendlerströme an
dieser Grenze orientieren und der Pendleraustausch zwischen den Regierungsbezirken
eher niedrig ausfallen. Gründe hierfür könnten die starken Anziehungskräfte der beiden
Hotspots oder die Distanz zwischen diesen sein.
18
199
Die Belastung des Straßennetzes in der Metropolregion Rheinland ist
enorm und im bundesweiten Vergleich einzigartig hoch. Das belegen
eindrücklich die Zahlen der Verkehrsmengenkarte der Bundesanstalt
für Straßenwesen für die Bundesautobahnen (2010). Die Gründe hierfür
liegen nicht nur in der hohen Einwohner- und Arbeitsplatzdichte in der
Region selbst, sondern auch in der zentralen Lage innerhalb Europas
und den damit verbundenen internationalen Vernetzungen.
Spitzenreiter der Verkehrsbelastung ist die A 3 zwischen Oberhausen
und Köln, die über viele Kilometer eine Belastung von mindestens
90.000 bis über 120.000 Kfz/24h aufweist. Ähnlich hohe Werte liegen
20
auch im westlichen Teil des Kölner Rings vor. Die A 46 zwischen Neuss
und Wuppertal verzeichnet Belastungen von 60.000 bis an die 120.000
Kfz/24h, gefolgt von der A 57 mit Werten abschnittsweise von 60.000
bis 90.000 Kfz/24h. Auch die A 4 zwischen Aachen und Köln weist diese
hohen Belastungswerte auf. Gering belastete Autobahnabschnitte gibt
es in der Metropolregion Rheinland fast nur in den Randlagen, z.B. bei
den Verbindungen in die Niederlande.
Die mit den hohen Belastungen verbundenen täglichen Staus sind nicht
nur für den einzelnen Pendler von Nachteil, sondern richten auch volkswirtschaftlich großen Schaden an. Das Thema Verkehr steht daher ganz
oben auf der Agenda dieser wie auch vieler anderer Metropolregionen.
Der öffentliche Personennahverkehr in der Metropolregion Rheinland
ist geprägt durch verschiedene Verkehrsverbünde. Den Norden der
Metropolregion deckt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr ab, im Süden
sind dies der Aachener Verkehrsverbund im westlichen Bereich sowie
der Verkehrsverbund Rhein-Sieg für den restlichen Bereich, beide unter
dem Dach des Nahverkehrs Rheinland (NVR).
Damit ist der Nahverkehr in der Metropolregion entgegen den Werbeslogans nicht besonders attraktiv. Ziele für die einzelnen Verbünde,
wie einheitliche Tarife, abgestimmte Fahrpläne, einheitliche Fahrplaninformationen oder Anschlusssicherung gelten nur bedingt über ihre
Grenzen hinweg. Ein Blick in die Informationsbroschüre zum NRWAnschlussTicket 2016 ist eher verwirrend als erhellend. Ziel muss die
Schaffung einer Nahverkehrs-Metropolregion Rheinland mit einem einheitlichen Tarif- und Informationssystem sein.
219
900 – 999
800 – 899
Wertschöpfung und Arbeiten
Versorgungsgrad der Bevölkerung mit Arbeitsplätzen
Arbeitsplatzdichte (2014)
700 – 799
Um die Metropolregion Rheinland wirtschaftlich einordnen zu können, wurden für diesen
Datenatlas die Indikatoren Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (BIP pro Kopf ) und die Arbeitsplatzdichte herangezogen. Dabei dient das BIP pro Kopf hier als wichtiger Indikator für die
Wirtschaftskraft einer kreisfreien Stadt oder eines Kreises, da es den Gesamtwert aller Waren
und Dienstleistungen, die im betreffenden Jahr innerhalb der Grenzen der kreisfreien Städte
oder Kreise hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen, veranschaulicht.
500 – 599
600 – 699
in der
Die Arbeitsplatzdichte1 hingegen ist ein wichtiger Indikator für die Bedeutung einer kreisfreien Stadt oder eines Kreises als Arbeitsstandort. Die Arbeitsplatzdichte gibt das Verhältnis
zwischen Arbeitsplätzen und Bevölkerung an. Sie berechnet sich aus der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in einer kreisfreien Stadt oder eines Kreises, dividiert
durch die Zahl der Einwohner im erwerbsfähigen Alter (von 15 bis unter 65 Jahre), multipliziert mit 1000.
Unter den kreisfreien Städten und Kreisen in der Metropolregion Rheinland erzielen die
Städte Düsseldorf (972), Bonn (795) und Köln (731) die höchsten Werte der Arbeitsplatzdichte. Erwähnenswert ist auch Remscheid mit einem Wert von 622 auf Platz vier.
Die Kreise weisen in der Mehrzahl eine geringe Arbeitsplatzdichte auf, allerdings können
der Kreis Mettmann, der Oberbergische Kreis sowie die StädteRegion Aachen mit Werten
zwischen 543 bis 609 mit der Liga der kreisfreien Städte mithalten.
Der geringste Wert für den Rhein-Sieg-Kreis (386) korrespondiert mit der hohen Arbeitsplatzdichte der kreisfreien Stadt Bonn, die fast vollständig vom Gebiet dieses Kreises umgeben ist. Hier zeigt sich deutlich eine Funktionsteilung zwischen Arbeiten und Wohnen.
Ein ähnliches Phänomen ist im Rheinisch-Bergischen Kreis (397) zu beobachten.
400 – 499
Bei der Betrachtung des BIP pro Kopf zeigt sich, dass die überwiegende Zahl der Kreise
Werte zwischen 20.000 bis 30.000 Euro pro Kopf hervorbringt. Spitzenreiter unter den Kreisen ist der Rhein-Kreis Neuss mit rund 38.400 Euro pro Kopf, gefolgt vom Kreis Mettmann,
der StädteRegion Aachen und dem Rhein-Erft-Kreis mit rund 30.200 Euro pro Kopf. Unter
den kreisfreien Städten ist Düsseldorf mit rund 69.700 Euro pro Kopf deutlich an vorderster
Position. Auf den Plätzen folgen dann Bonn und Köln. Die übrigen kreisfreien Städte erreichen Werte zwischen rund 30.000 bis 35.000 Euro pro Kopf, Ausnahme dabei ist Leverkusen
mit rund 42.000 Euro pro Kopf.
Der Schnitt über alle kreisfreien Städte und Kreise liegt bei rund 34.300 Euro und damit nur
200 Euro unter dem Landesschnitt für Nordrhein Westfalen mit rund 34.500 Euro.
300 – 399
Insgesamt ist die Metropolregion Rheinland eine wirtschaftlich starke Region, vor allem
durch die kreisfreien Städte entlang der Rheinschiene. Anhand der Arbeitsplatzdichte zeigt
sich eine klare Trennung zwischen den wirtschaftlich starken Zentren mit vielen Arbeitsplätzen und den Umlandkreisen, die vor allem die Funktion des Wohnstandortes übernehmen.
1
22
Quelle: IT.NRW; eigene Berechnung aus sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vom 31.12.2014
und erwerbstätiger Bevölkerung zw. 15 und 65 Jahren von 2013
23
STUDIERENDENZAHLEN IN DEN FACHGRUPPEN WS 2014/2015
3%
10.100
Humanmedizin /
Gesundheitswissenschaften
21 %
62.200
Ingenieurwissenschaften
Die Hochschullandschaft der
18.100
Humanmedizin /
Gesundheitswissenschaften
6%
60.900
Mathematik,
Naturwissenschaften
20 %
4.000
Agrar-, Forst- und
Ernährungswissenschaften
1%
Metropolregionen sind nicht nur Ballungsräume mit einem hohen Bevölkerungs- und
Wirtschaftspotenzial, sondern verfügen auch über ein hohes Maß an Entscheidungs- und
Kontrollfunktionen auf politischer und insbesondere auch auf wirtschaftlicher Ebene.
Daneben sind auch Wissenschaft, Innovation und Bildung entscheidende Wettbewerbsund Wachstumsfaktoren für Metropolregionen in Europa. Sie stellen mittlerweile eine eigene
Wertschöpfungsquelle dar. Die Ministerkonferenz für Raumordnung hat die Wissensgesellschaft als die wichtigste Innovationsressource und Grundlage jeder Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands beschrieben.
Eine wesentliche Voraussetzung für Metropolen als Innovationszentren ist eine hohe Dichte
von Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die Metropolregion Rheinland verfügt
mit über 60 Hochschulen1, davon jeweils der Hälfte in öffentlicher und privater Hand, über
ein hervorragendes Bildungsangebot im nationalen und internationalen Vergleich.
Zwei Exzellenz-Universitäten sind in dieser Region vertreten: Die Universität Köln hat mit ihren über 40.000 Studierenden im Jahr 2012 den Status einer Elite-Universität im Rahmen der
Exzellenzinitiative des Bundes erhalten. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule
Aachen (RWTH) mit über 35.000 Studierenden darf seit 2007 diesen Titel tragen.
Neben den starken Konzentrationen in Köln (15 Standorte), Düsseldorf (8), Aachen (5),
Duisburg (4), sowie Wuppertal (4) und Bonn (3), sind auch zahlreiche Kreise mit mehreren
Hochschulstandorten sehr gut aufgestellt: Rhein-Sieg-Kreis (6), Rhein-Erft-Kreis (4), RheinKreis Neuss (3), Kreise Mettmann und Wesel (je 2).
84.600
Rechts-, Wirtschaftsund Sozialwissenschaften
28 %
2 %
4.400
Sport,
Sportwissenschaft
19 %
56.300
Sprach- und Kulturwissenschaften
Ein Blick auf die Karte bestätigt den Eindruck, dass die Metropolregion Rheinland fast
flächendeckend über eine hervorragende Hochschullandschaft verfügt.
Das belegt auch die Zahl der Studierenden, die im Wintersemester 2014/15 bei ca. 300.600
lag. Im nationalen Vergleich der Metropolregionen liegt das Rheinland damit an der Spitze,
gefolgt von den Metropolregionen Frankfurt/ Rhein- Main (ca. 220.000), Berlin-Brandenburg
(ca. 217.000) und München (ca. 167.000)2.
1
2
24
Quelle: IT.NRW; gezählt wird jeder Standort, z.B. für die FH Aachen 2 Standorte (Aachen und Jülich)
Quelle: Initiativkreis Europäischer Metropolregionen in Deutschland 2013
259
7,1 %
Wachstum
im Vergleich
zu 2010
GÜTERUMSCHLAG
IN TONNEN (2014)
23.081.000
DUISBURG (Hafen Schwelgern)
16.317.000
DUISBURG (Duisburger Hafen AG (Ruhrort))
7.316.000
NEUSS-DÜSSELDORFER HÄFEN (Neuss)
6.227.000
FLU
KÖLN (Godorf)
GGA
1.QUA
STZ
RTAL
AHL
2015
EN
3.269.000
KREFELD-UERDINGEN
1.955.000
2.178.200
NEUSS-DÜSSELDORFER HÄFEN (Düsseldorf)
DÜSSELDORF
1.216.000
EMMERICH
881.100
870.000
KÖLN / BONN
WESEL
4
7
158.900
620.000
Die Metropolregion
Rheinland stellt sich vor!
4-5
Europäische Metropolregionen und die Metropolregion
Rheinland im Kontext
6-7
9
12
BONN
WEEZE
Vernetzung
in der Metropolregion
8-9
Die Siedlungsstruktur der
Metropolregion Rheinland
im Wandel der Zeit
10 - 12
unbesiedelter Raum
970.000 ha
Die Karte zur Einwohnerdichte, aber auch die zuvor gezeigte
Abfolge der Siedlungsentwicklung seit Mitte der 1970er Jahre
im Rheinland zeigen deutlich den erheblichen Siedlungsdruck
in dieser Region. Das rasante Wachstum der letzten Jahrzehnte
wird sich den Prognosen zufolge bis 2040 weiter fortsetzen. Die
daraus entstandene Siedlungsstruktur äußert sich in einem fast
durchgängigen Siedlungsband in der Rheinschiene sowie in einigen
weiteren Verdichtungsräumen in der StädteRegion Aachen oder in
den Räumen Mönchengladbach/Krefeld und Wuppertal. Darüber
hinaus ist das Siedlungsbild geprägt durch zahllose kleine Siedlungen. Größere weiße Flächen, also unbesiedelte Regionen, weist
die Karte nur in den Braunkohletagebauen und in Waldbereichen
auf. Insgesamt sind nach dem Zensus 970.000 ha unbewohnt (≤ 3
Einwohner/ha). 5 Millionen Menschen leben auf 50.000 ha und 3,5
Millionen auf 180.000 ha.
Ø
Entsprechend des hohen Zuzuges in die Zentren der Metropolregion ist das Interesse
an Immobilien in der Rheinschiene im letzten Jahrzehnt ungebremst. Der Markt
reagierte darauf mit stets steigenden Preisen. Was die Bodenpreise für das Wohnen
betrifft, ist es gemäß des Grundstücksmarktberichtes 2015 rund um Köln und Düsseldorf deutlich teurer als in ländlicheren Regionen wie der Eifel und dem Niederrhein.
Spitzenreiter bei den Baulandpreisen in mittleren Wohnlagen ist die Landeshauptstadt Düsseldorf mit 600 Euro pro Quadratmeter (€/m²). Mehr als 300 €/m² werden in
Köln (440 €/m²), Bonn (370 €/m²) und Bergisch Gladbach (330 €/m²) sowie in einigen
Gemeinden im Einzugsbereich von Düsseldorf (Meerbusch, Langenfeld, Hilden 370
€/m², Ratingen 365 €/m² und Neuss 330 €/m²) erzielt. Bei guten Wohnlagen rangiert
Köln mit 1.100 €/m² vor Düsseldorf mit 970 €/m² gefolgt von Aachen mit 480 €/m²
und Meerbusch mit 440 Euro €/m². Selbst in einfachen Lagen belegt Düsseldorf
mit 470 €/m² einen Spitzenplatz. Dagegen kann in einzelnen ländlichen Gegenden,
wie beispielsweise in der Eifel der Quadratmeter erschlossenes Bauland in mittleren
Wohnlagen noch für einen Preis unter 50 €/m² erworben werden.
20
Einwohner/ ha
3,5 Mio. Menschen
auf 180.000 ha
Ø
100
Einwohner/ ha
5 Mio. Menschen
auf 50.000 ha
Um die Lebensqualität in der Metropolregion Rheinland langfristig
zu erhalten und zu erhöhen, muss die zukünftige Entwicklung ein
besonderes Augenmerk auf die Freiräume richten. Die Entwicklung
einer grünen Infrastruktur bietet die Chance, in dem dicht besiedelten Raum ökologisch wirksame Verbindungen und die damit
verbundenen Qualitäten zu erhalten oder zu schaffen.
Naturräumlich betrachtet prägen und verbinden vier Korridore die
Metropolregion: Im Zentrum liegt der dicht besiedelte Ballungsraum der Rheinschiene. Westlich davon lassen sich die durch den
Braunkohleabbau charakterisierte „Energielandschaft“ der Börde und
die nahe der niederländischen Grenze gelegene Landschaft des
niederrheinischen Tieflands abgrenzen. Hinzu kommt rechtsrheinisch
die durch Wald- und Wasser geprägte Mittelgebirgslandschaft
des Bergischen Landes.
14
139
Einwohnerdichte
15
Bodenrichtwerte
13
14
Die Belastung des Straßennetzes in der Metropolregion Rheinland ist
enorm und im bundesweiten Vergleich einzigartig hoch. Das belegen
eindrücklich die Zahlen der Verkehrsmengenkarte der Bundesanstalt
für Straßenwesen für die Bundesautobahnen (2010). Die Gründe hierfür
liegen nicht nur in der hohen Einwohner- und Arbeitsplatzdichte in der
Region selbst, sondern auch in der zentralen Lage innerhalb Europas
und den damit verbundenen internationalen Vernetzungen.
Spitzenreiter der Verkehrsbelastung ist die A 3 zwischen Oberhausen
und Köln, die über viele Kilometer eine Belastung von mindestens
90.000 bis über 120.000 Kfz/24h aufweist. Ähnlich hohe Werte liegen
20
Unterwegs in der Metropolregion Rheinland
18 - 19
Die Hochschulbildungslandschaft der Metropolregion
Rheinland
24 - 25
Fließgewässer/
Grüne Strukturen
15
Leben in der
Metropolregion Rheinland
heute und morgen
16 - 17
Der öffentliche Personennahverkehr in der Metropolregion Rheinland
ist geprägt durch verschiedene Verkehrsverbünde. Den Norden der
Metropolregion deckt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr ab, im Süden
sind dies der Aachener Verkehrsverbund im westlichen Bereich sowie
der Verkehrsverbund Rhein-Sieg für den restlichen Bereich, beide unter
dem Dach des Nahverkehrs Rheinland (NVR).
auch im westlichen Teil des Kölner Rings vor. Die A 46 zwischen Neuss
und Wuppertal verzeichnet Belastungen von 60.000 bis an die 120.000
Kfz/24h, gefolgt von der A 57 mit Werten abschnittsweise von 60.000
bis 90.000 Kfz/24h. Auch die A 4 zwischen Aachen und Köln weist diese
hohen Belastungswerte auf. Gering belastete Autobahnabschnitte gibt
es in der Metropolregion Rheinland fast nur in den Randlagen, z. B. bei
den Verbindungen in die Niederlande.
Die mit den hohen Belastungen verbundenen täglichen Staus sind
nicht nur für den einzelnen Pendler von Nachteil, sondern richten
auch volkswirtschaftlich großen Schaden an. Das Thema Verkehr
steht daher ganz oben auf der Agenda dieser wie auch vieler anderer
Metropolregionen.
Damit ist der Nahverkehr in der Metropolregion entgegen den Werbeslogans nicht besonders attraktiv. Ziele für die einzelnen Verbünde,
wie einheitliche Tarife, abgestimmte Fahrpläne, einheitliche Fahrplaninformationen oder Anschlusssicherung gelten nur bedingt über ihre
Grenzen hinweg. Ein Blick in die Informationsbroschüre zum NRWAnschlussTicket 2016 ist eher verwirrend als erhellend. Ziel muss die
Schaffung einer Nahverkehrs-Metropolregion Rheinland mit einem
einheitlichen Tarif- und Informationssystem sein.
219
Verkehrsnetz/Stau
Verkehrsverbund
20
21
23
Arbeiten und Wirtschaften
in der Metropolregion
Rheinland
22 - 23
ÜBERSICHT