Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
30 kB
Datum
20.04.2016
Erstellt
28.01.16, 11:12
Aktualisiert
28.01.16, 11:12
Stichworte
Inhalt der Datei
KREIS EUSKIRCHEN
ANLAGE zur D18/2016
Der Landrat
Resolution in den Kreisen und kreisfreien Städten in der Region Köln/Bonn zur
inhaltlichen Unterstützung der Kampagne für die Stilllegung der belgischen
Atomkraftwerke in Tihange und Doel
Ende 2015 hat die belgische föderale Nuklearaufsichtsbehörde Agence Fédérale de
Contrôle Nucléaire (AFCN) dem Betreiber Electrabel das Hochfahren der AKWBlöcke Doel 3 (in der Nähe von Antwerpen) und Tihange 2 (in Beide Anlagen waren
wegen tausender Risse in den Reaktorbehältern im Frühjahr 2014 abgeschaltet
worden und sollten eigentlich nach 40 Jahren Laufzeit bereits 2015 vom Netz gehen.
der Nähe von Lüttich) genehmigt.
Zwischenzeitlich wurde die Laufzeit der Anlagen, wegen angeblich sonst fehlender
Versorgungssicherheit, um zehn Jahre bis 2025 verlängert. Nunmehr vertritt die
AFCN die Auffassung, die Risse seien keine Gefahr für die Sicherheit der Reaktoren
und hat das Wiederanfahren genehmigt. Selbst Atomkraftbefürworter halten dies für
unverantwortlich. Argumentation der AFNC überzeugt angesichts der langen Serien
von Sicherheitspannen, Notabschaltungen und anderen Störfällen in den beiden
belgischen Atomkraftwerken nicht.
Der Kreis Euskirchen fordert daher die belgische Regierung auf, diese
Atomkraftwerke sofort und endgültig stillzulegen. Der Kreis Euskirchen teilt insofern
die berechtigten Sorgen vieler Menschen in Belgien, in den Niederlanden und in
Deutschland vor einer atomaren Katastrophe.
Zudem ruft der Kreis Euskirchen die Bundesregierung auf, sich gegenüber der
belgischen Regierung nachdrücklich im Sinne dieser Resolution einzusetzen, wie
dies durch die Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz
schon seit geraumer Zeit geschieht. Insbesondere erwarten wir von Bundes- und
Landesregierung, dass zum Schutz der in der Einflusszone der Kraftwerke lebenden
Menschen, ein bilaterales Abkommen mit Belgien für einen möglichen nuklearen
Ernstfall vereinbart wird. Ebenso soll ein übernationales, grenzüberschreitendes
Katastrophenschutzkonzept erarbeitet werden.
Unabhängig davon unterstützt der Kreis Euskirchen ausdrücklich die juristischen
Bemühungen unserer Nachbarregion Aachen zur Erwirkung einer besonderen
Informations- und Auskunftspflicht gegenüber dem Betreiber der Anlagen und dem
belgischen Staat.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Rosenke
Landrat