Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
93 kB
Datum
06.06.2016
Erstellt
25.05.16, 14:46
Aktualisiert
25.05.16, 14:46
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 154/2016
17.05.2016
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Wirtsch.Förd.,Tourismus u.Konvers.Vogels.
06.06.2016
Nationalpark Eifel: Abschlussbericht zum Sozioökonomischen Monitoring 2014-2015
Der Nationalpark Eifel führt neben dem ökologischen Monitoring auch ein sog. Sozioökonomisches
Monitoring (SÖM) durch. Die erste Untersuchungsphase verlief von der Gründung 2004 bis 2010, die
nächste Phase von Frühjahr 2014 bis Mitte Mai 2015, für die das Institut für Natursport und Ökologie
der Dt. Sporthochschule Köln sowie das Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und
Naturschutzplanung der Uni für Bodenkultur in Wien beauftragt wurden.
Die Besucherzählungen wurden im o.g. Zeitraum unterstützt durch den Aufbau von Zählgeräten an 19
Nationalparkeingängen. Um auf Dauer jährlich konkrete Besucherzahlen errechnen zu können,
bleiben die meisten der Zählgeräte auch nach Projektende im Einsatz.
Darüber hinaus wurden 1.500 Besucherbefragungen an 13 ausgewählten Terminen im genannten
Jahreszyklus durchgeführt.
Außerdem wurden Bachelor- und Masterarbeiten an Studierende vergeben, die Gäste zu Themen
rund um ihren Besuch im Nationalpark wie Art der Information und Anreise, Verweildauer,
Beweggründen, Erwartungen, Wahl der Wanderrouten und vieles mehr befragten.
Die Kurzfassung der Untersuchungsergebnisse ist als Anlage zu Info 154/2016 beigefügt.
Ziel ist es neben den Besucherzahlen und dem Besucherverhalten auch etwas über die Akzeptanz
und Motivation der Nationalparkgäste zu erfahren, um daraufhin entsprechende Maßnahmen, z.T.
auch mit den touristischen Akteuren der Region, ergreifen zu können.
Hier einige markante Aussagen der Studien:
- mehr als 870.000 Gäste besuchen den Nationalpark Eifel im Jahr, also nahezu eine Verdopplung zu
2007 mit 450.000 Besuchern
- 30 Mio.€ Bruttoumsatz (in 2007 8,7 Mio.€ )
- Vollzeitbeschäftigungsäquivalente: 700 ( in 2007 : 265 )
- Erfreuliche Veränderung im Übernachtungsverhalten der Besucher: Immer mehr entwickelt sich die
Reise in den Nationalpark Eifel zu einem mehrtägigen Aufenthalt. Im Vergleich zu 2007, da lag der
Anteil der Übernachtungsgäste bei 24%, hat sich der Anteil fast verdoppelt.
- Die Aufenthaltsdauer hat sich im Durchschnitt auf 4,6 Nächte erhöht (2007 waren es noch 3,93
Tage)
- Bei der Hälfte der Touristen spielte bei der Auswahl der Urlaubsregion der Schutzstatus
Nationalpark eine wesentliche Rolle. Diese Personen werden als Nationalparktouristen im engeren
-2Sinne bezeichnet. 2007 waren dies noch 27% und 2014/2015 49%. Außerdem gaben 70 % der
befragten Übernachtungsgäste an, erst seit der Nationalparkgründung ins Gebiet gereist zu sein und
sind damit als echte Neukunden zu bezeichnen. Zwei Drittel der Touristen beabsichtigen, den
Nationalpark Eifel in den nächsten fünf Jahren auf jeden Fall erneut zu besuchen
- Tagesausgaben pro Gast liegen in der engeren Nationalparkregion bei 25,49€ , in der weiteren
Nationalparkregion bei 16,77€,
- Übernachtungsgäste geben in der engeren und weiteren Nationalparkregion ca. 77€ am Tag aus,
- die Befragten waren zur Hälfte zu zweit unterwegs, ca. 13 % kamen allein in den Nationalpark, alle
anderen waren in Gruppen unterwegs,
- die Gäste kommen wegen des Nationalparks , des Erholungs- und Naturerlebnis,
- die Besuche im Nationalpark konzentrieren sich auf Frühjahr bis Herbst einschl.,
- gut besucht sind die konkreten Besucherangebote, was für eine positive Besucherlenkung spricht,
-ebenfalls gut bekannt sind die barrierefreien Angebote, denn 9 % der Nationalparkbesucher gaben
an, mit Menschen mit Beeinträchtigung unterwegs zu sein (Wilder Kermeter oder am Staudamm
Paulushof lag der Anteil sogar bei 15 %),
den Mitte 2014 eröffneten barrierefreien Naturerkundungspfad „Der Wilde Weg“ besuchten im ersten
Jahr 50.000 Gäste.
-Erfreulich ist auch, dass sich fast alle (90%) der befragten Einheimischen (ca.1/4 aller Befragten) als
gut oder sogar sehr gut über den Nationalpark Eifel informiert fühlen.
-Dem wichtigsten Informationsmedium, der Internetseite für den Nationalpark, gaben die Touristen die
Schulnote 1,7.
- künftig wird eine Herausforderung, aber auch ein großes Potential in der Inszenierung des
Naturerlebnis gesehen,
- Professionalisierungen, Vernetzung, Vermarktung stehen auf der Agenda,
- Potenziale werden auch in der radtouristische Wertschöpfung gesehen.
Zitat:
"Die Auswertungen zeigen, dass der Nationalpark nicht nur für den Naturschutz von höchster
Bedeutung ist, sondern auch für eine erfolgreiche Entwicklung der gesamten Nationalparkregion
steht, belegbar durch handfeste Zahlen zu den regionalwirtschaftlichen Aspekten", freut sich der
Parlamentarische Staatssekretär des NRW-Umweltministeriums, Horst Becker, über die Entwicklung
des Großschutzgebietes und seine positiven Auswirkungen auf die Nationalparkregion."
Die Ergebnispräsentation fand am 2. Mai 2016 im Kurhaus in Gemünd statt. Das komplette Dokument
sowie die Kurzfassung können auf der Website www.nationalpark-eifel.de herunter geladen werden.
Der Ausschuss wird um Kenntnisnahme gebeten.
gez. Rosenke
Landrat
Stabsstelle:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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