Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
120 kB
Datum
07.06.2016
Erstellt
23.05.16, 12:02
Aktualisiert
23.05.16, 12:02
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 146/2016
11.05.2016
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Inklusion
07.06.2016
Regionale Kulturförderung Landschaftsverband Rheinland 2017
hier: Information über die eingereichten Anträge
Der Kreis Euskirchen ist als Mitgliedskörperschaft des LVR als einziger im Kreis Euskirchen
berechtigt, Förderanträge im Rahmen der Regionalen Kulturförderung des LVR zu stellen. Dabei
muss er nicht selber Projektträger sein. Er ist dies in der Regel auch nicht. In fast allen Fällen ist der
Kreis offizieller Antragsteller für andere Einrichtungen und Institutionen, aber auch Einzelpersonen in
seinem Verwaltungsgebiet. Dies können z. B. Museen, Sammlungen, Archive, Stiftungen,
gemeinnützige Vereine oder auch freischaffende Künstlerinnen und Künstler sein.
Die vorgenannten Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden reichen ihre Förderanträge beim Kreis
ein. Sie werden hier inhaltlich geprüft und mit einer Stellungnahme versehen an den LVR
weitergeleitet.
Grundlage der gesamten Regionalförderung des LVR ist die sog. "Handreichung für die Regionale
Kulturförderung aus GFG-Mitteln des Landschaftsverbandes Rheinland" in der Fassung vom
24.5.2013. Gemäß Ziff. 3 der Handreichung ist die politische Vertretung der Mitgliedskörperschaft
über die beim LVR eingereichten Anträge zu informieren.
Für das Förderjahr 2017 wurden zwei Förderanträge eingereicht und - mit Stellungnahme versehen an den LVR weitergeleitet. Beide Projektträger versichern, „dass es sich um eine Maßnahme mit
Alleinstellungsmerkmal handelt und/oder sich klar von rein kommerziellen Kulturprojekten
unterscheidet und damit die Kriterien der besonderen Daseinsvorsorge/ Gemeinwohlverpflichtung
erfüllt.“
Hier die Anträge im Einzelnen:
Antrag I:
Römerthermen Zülpich - Museum der Badekultur
Frau Dr. Hofmann-Kastner
02252/83806101
Andreas-Broicher Platz 1
53909 Zülpich
Projektbezeichnung
Erhaltung der Thermenanlage durch Installation einer Befeuchtungsanlage in Zülpich
-2-
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Die römischen Thermen in Zülpich wurden in den 1930er Jahren ausgegraben. Diese bis dato
besterhaltene Thermenanlage ihrer Art nördlich der Alpen ist das Hauptexponat des Museums der
Badekultur. Sie dient als didaktischer Ausgangspunkt, um 2000 Jahre Geschichte der Badekultur zu
erläutern. Die Thermen Zülpichs sind im Vergleich zu denen in Trier oder Xanten von ihrer Form her
eher kompakt. Die räumliche Folge und damit auch der ursprüngliche Ablauf des Badegangs ist von
allen Stellen des Rundganges um die Thermen zu sehen. Technische Finessen sind in situ erhalten.
Die Thermenanlage steht auf der gewachsenen Erde in einem Teil des Museumsgebäudes, das 2005
baulich fertiggestellt wurde. Das Bodendenkmal ist vor äußeren Witterungseinflüssen geschützt,
reagiert jedoch auf die von der gewachsenen Erde ausgehenden thermischen Einwirkungen. Durch
diesen Wechsel von hoher und niedriger Luftfeuchtigkeit arbeitet der Mörtel sowie das Mauerwerk.
Der Mörtel erfüllt nicht mehr die Aufgabe der Bindung des Mauerwerks, was bereits zum Verlust von
Bausubstanz führte und weiterhin führen wird.
Projektbeschreibung
Zur dauerhaften Sicherung der vorgenannten Bausubstanz ist es daher unumgänglich, eine
Nachrüstung der Lüftungsanlage durch eine Be-und Entfeuchtungsanlage einzubauen. Erst mit der
Nachrüstung ist sicherzustellen, das die klimatischen Schwankungen so ausgeglichen werden, das
das Exponat gesichert wird und als kulturelles Erbe für die Zukunft erhalten bleibt.
Die bestehende Lüftungsanlage (Fabrikat Menerga) soll soweit ertüchtigt werden, dass eine geregelte
Be-und Entfeuchtung der Thermenbereiche möglich ist. Dazu ist es notwendig in den beiden
lüftungstechnischen Zonen der Thermenbereiche für die Entfeuchtungsmöglichkeit zusätzliche
Nacherhitzer mit den zugehörigen Regeleinheiten einzubauen, sowie Dampfbefeuchter für die
geregelte Befeuchtung. Die zusätzlichen Komponenten werden in der Technikzentrale des Museums
installiert, sodass im Thermenbereich lediglich eine messtechnische Überwachung nachgerüstet
werden muss. Die Umbauarbeiten müssen im laufenden Museumsbetrieb durchgeführt werden. Dies
bedeutet, dass die Umrüstung sinnvollerweise in einem Zeitraum geschehen sollte, in dem die
Außenbedingungen im Bereich 18-22°C und die Feuchte bei 40-60% rF liegen. Dies ist in der Regel
in den Monaten September/Oktober der Fall.
Die Nachrüstung durch die Inbetriebnahme einer Be- und Entfeuchtungsanlage erzeugt ein
konstantes Klima. Durch Regelungen der zu installierenden Anlage kann im Winter, der trockenen
Jahreszeit, künstlich Feuchtigkeit in die Raumluft abgegeben werden, während im Sommer der durch
die Belüftungsanlage einfließenden Luft Feuchtigkeit entzogen werden kann.
Durch die erfolgreiche Ertüchtigung der Lüftungsanlage wird dem Verlust von Bausubstanz
entgegengewirkt und der Erhalt des Bodendenkmals gewährleistet.
Begründung
Die fast 2.000 Jahre alten Thermen Zülpichs sind einzigartig. Sie wurden Ende der 1920er Jahre bei
Bauarbeiten entdeckt, ausgegraben und konserviert. Die letzte flächendeckende Restaurierung fand
2005 statt. Seit 2008 werden sie im geschlossenen Gebäude des Museums präsentiert. Es gab zu
Zeiten der Planungs- und Bauarbeiten des Schutzbaues/Museums keine Erkenntnisse, wie römische
Bodendenkmäler, die auf gewachsener Erde stehen, auf die unterschiedlichen Klimabedingungen
(Raumklima eines Museums + Bodenfeuchtigkeit sowie Bodentemperatur von unten) reagieren.
Der nun achtjährige Betrieb des Museums verdeutlicht die Notwendigkeit der Installation der Be- und
Entfeuchtungsanlage. Dadurch werden klimatische Bedingungen geschaffen, um den langzeitigen
Erhalt des Denkmals zu gewährleisten. Durch die Installation werden keine zusätzlichen Erträge für
das Museum erwirtschaftet, da die Eintrittspreise gleich bleiben werden. Es gilt das einmalige Zeugnis
der Badekultur für die uns folgenden Generationen zu bewahren. Es wird dadurch ermöglicht, ein
Urbedürfnis des Menschen - Körperhygiene - didaktisch zu vermitteln.
Projektbezogene Stellungnahme der Mitgliedskörperschaft (Kreis EU)
-3Der Kreis Euskirchen war am Aufbau des Museums "Römerthermen Zülpich - Museum der
Badekultur beteiligt. Es handelt sich bei den Thermen um ein Bodendenkmal, an dessen Erhalt der
Kreis Euskirchen sehr interessiert ist, da das Museum zu den Nordeifel-Höhepunkten, den TopSehenswürdigkeiten des Kreises Euskirchen zählt. Der Kreis unterstützt mit vollstem Nachdruck den
Antrag.
Kostenplan:
Projektkosten insgesamt:
Drittmittel (NRW-Stiftung):
Förderantrag:
90.500,00 Euro
25.000,00 Euro
65.500,00 Euro
Antrag II:
Bürgerverein Eiserfey-Dreimühlen-Vollem e.V.
Stephan Wiegmann
Zur Kakushöhle 16
53894 Mechernich-Eiserfey
Projektbezeichnung
Herrichten eines Rundwanderwegs entlang römischer Bauten des Römerkanals in Eiserfey und in der
Nähe
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Eiserfey ist reich an römischen Bauwerken, die mit der römischen Wasserleitung in Verbindung
stehen. Die bekannte Bauwerke können mit einem gekennzeichneten Rundwanderweg durch
landschaftlich schöne Gebiete verbunden werden. Einzelwanderer und Gruppen können sich abseits
des Römerkanal-Wanderwegs gezielt mit der Geschichte dieser Bauleistung römischer Ingenieure
kompakt informieren. Unsere Flyer und Streckenbeschreibungen informieren ergänzend zu den
bestehenden Informationstafeln detailliert über die jeweiligen Bauwerke. Durch den Rundwanderweg
ist der Wanderer frei in der Wahl des Startortes, hat dabei die Möglichkeit in den Orten Vollem,
Eiserfey oder an der Kakushöhle einzukehren.
Die Strecke von 10-12 km entspricht durchschnittlicher Wanderleistung bei normalen
Schwierigkeitsgraden und ist wie folgt geplant: Eiserfey-Vussem-Kallmuth-Urfey-Vollem-KakushöhleDreimühlen-Eiserfey.
Durch den Rundwanderweg besteht für Heimattouren von Schulklassen eine gezielte Information zur
Heimatkunde.
Projektbeschreibung
Zunächst wird die Wanderstrecke ermittelt, um alle Bauwerke zu erfassen und auch die
landschaftliche Schönheit unserer Gegend zu zeigen. Dann werden an Wegeabzweigungen
Kennungen für den Verlauf des Rundwanderweges angebracht. Für die Information zu den
Bauwerken werden Texte zusammengetragen und für Flyer und Wegbeschreibungen aufbereitet.
Dieses Informationsmaterial wird an möglichen Startpunkten (Parkplatzangebot) in Kästen zur
Selbstbedienung ausgelegt.
Begründung
Eiserfey, Dreimühlen und Vollem werden vom Römerkanal-Wanderweg nur gestreift. Unter Nutzung
von wenigen Teilen der bestehenden Wegeführung der Wanderweges soll ein
Rundwanderweg/Ortswanderweg entstehen, der die Schönheit und Sehenswürdigkeiten der
Ortsgemeinschaft, die kulturhistorischen Stätten wie Kakushöhle / Kartsteinhöhlen und die Ortslage
Eiserfey mit dem ehemaligen Bürgermeisteramt (- 1848), Kirche, Wassermühlen, Reste der
-4Eisenhütten und den Fachwerkbauten am Hauserbach zum Ziel hat. Daneben führt der Weg auch an
Möglichkeiten der Rast und Stärkung vorbei, z.B. an der Kakushöhle, in Eiserfey und Vollem.
Das Interesse an dem Römerkanalwanderweg soll - sofern noch nicht bestehend - geweckt werden.
Der Rundwanderweg soll regionalen und überregionalen Schulen als "Heimattour" vorgeschlagen
werden.
Die weitere Pflege übernimmt der Bürgerverein Eiserfey-Dreimühlen-Vollem.
Projektbezogene Stellungnahme der Mitgliedskörperschaft (Kreis EU)
Der rund 100 Kilometer lange Römerkanal von Nettersheim nach Köln ist in vielerlei Hinsicht gut
dokumentiert und durch den Römerkanal-Wanderweg auch gut erschlossen. Doch auch abseits des
Bodendenkmals gibt es Bauwerke aus römischer Zeit, deren Geschichte und Bedeutung der
Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Von daher ist die Initiative des Bürgervereins
Eiserfey-Dreimühlen-Vollem e.V. sehr zu begrüßen, die örtlichen Sehenswürdigkeiten als historischkulturelles Erbe der Region mithilfe eines Rundwanderweges zu erschließen.
Der örtliche Wanderweg ergänzt den Römerkanal-Wanderweg in sinnvoller Weise und informiert über
Bauwerke, die mit dem Kanal in Verbindung stehen - eine sinnvolle Ergänzung des touristischen
Angebots der Region. Wir unterstützen daher die Initiative des Bürgervereins in vollem Umfang.
Kostenplan
Projektkosten insgesamt:
Eigen-/Drittmittel:
Förderantrag:
gez.
1005,00 Euro
500,00 Euro
505,00 Euro
i.V. Poth
Landrat
Stabsstelle:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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