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Verwaltungsergänzung (Sozialbericht)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
8,4 MB
Datum
16.12.2015
Erstellt
25.11.15, 12:01
Aktualisiert
25.11.15, 12:01

Inhalt der Datei

Sozialbericht für den Kreis Euskirchen Fortschreibung Basis: Sozialbericht für den Kreis Euskirchen 2014 (erstellt von: empirica ag) Kontakt: Kreis Euskirchen Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum (KoBIZ) Vera Secker Datum: 30.10.2015 Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung i INHALTSVERZEICHNIS SOZIALBERICHT KREIS EUSKIRCHEN .................................................................................... 1 1. Einleitung ................................................................................................................................................. 1 1.1 2. 3. Der Kreis Euskirchen im Vergleich mit anderen Kreisen und NRW ............................................................ 2 2.1 Die Vergleichskreise ........................................................................................................................... 2 2.2 Ergebnisse ......................................................................................................................................... 5 2.2.1 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung.................................................................. 5 2.2.2 Arbeitsmarkt, Erwerbs- und Einkommenssituation ................................................................... 12 2.2.3 Soziales ................................................................................................................................... 20 2.2.4 Wohnsituation......................................................................................................................... 30 2.2.5 Bildungssituation ..................................................................................................................... 33 2.2.6 Gesundheitliche Lage ............................................................................................................... 35 Sozialraumindikatoren ........................................................................................................................... 36 3.1 4. Dialogprozess und Datenkonzept ....................................................................................................... 2 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung ........................................................................ 36 3.1.1 Wanderungen.......................................................................................................................... 47 3.1.2 Haushaltsstrukturen ................................................................................................................ 69 3.2 Arbeitsmarkt, Erwerbs- und Einkommenssituation ........................................................................... 72 3.3 Soziales............................................................................................................................................ 80 3.4 Wohnsituation ................................................................................................................................. 94 3.5 Bildungssituation ........................................................................................................................... 100 3.6 Gesundheitliche Lage ..................................................................................................................... 101 Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen ................................................................................ 114 4.1 Die Städte und Gemeinden im Überblick ........................................................................................ 114 4.2 Rückschlüsse und zentrale Herausforderungen .............................................................................. 118 4.3 Aufgabenschwerpunkte ................................................................................................................. 119 4.4 Bestehende Aktivitäten im Kreis Euskirchen ................................................................................... 124 Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung ii ABBILDUNGSVERZEICHNIS ABBILDUNG 1: EINWOHNERDICHTE IN DEN FLÄCHENKREISEN VON NRW (2013) - ZENSUSWERTE 3 ABBILDUNG 2: EINWOHNERDICHTE UND ARBEITSLOSENQUOTE IN DEN FLÄCHENKREISEN VON NRW (2013) IM VERGLEICH - ZENSUSWERTE 4 ANZAHL DER EINWOHNER IN DEN NACHBAR- UND VERGLEICHSKREISEN (2013) ZENSUSWERTE 5 ABBILDUNG 3: ABBILDUNG 4: EINWOHNERENTWICKLUNG IN EUSKIRCHEN UND IN DEN NACHBARKREISEN (2011 = 100) - ZENSUSWERTE 6 ABBILDUNG 5: EINWOHNERENTWICKLUNG IN EUSKIRCHEN UND IN DEN VERGLEICHSKREISEN (2011 = 100) - ZENSUSWERTE 6 ABBILDUNG 6: BEVÖLKERUNGSSALDEN (2011-2013 IN SUMME) - ZENSUSWERTE 7 ABBILDUNG 7: BEVÖLKERUNG NACH ALTERSKLASSEN (2013 UND 2012) - ZENSUSWERTE 8 ABBILDUNG 8: AUSLÄNDERANTEIL AN DER BEVÖLKERUNG (2012 UND 2013) - ZENSUSWERTE 9 ABBILDUNG 9: ANTEIL PERSONEN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND AN EINWOHNERN (2011) – ZENSUSWERTE (KEINE AKTUELLEREN WERTE ALS 2011 VERFÜGBAR) 10 ABBILDUNG 10: AUSBLICK: PROGNOSE DER BEVÖLKERUNGSVERÄNDERUNG 2013 2030 IN % 11 ABBILDUNG 11: EINKOMMENSNIVEAU (2012) UND RELATIVE ENTWICKLUNG (2009-2012) 12 ABBILDUNG 12: ARBEITSPLATZBESATZ (2012 UND 2013) 13 ABBILDUNG 13: TERTIÄRISIERUNGSGRAD (2011 UND 2013) 14 ABBILDUNG 14: ENTWICKLUNG DER SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTEN AM ARBEITSPLATZ (NACHBARKREISE), (2008 = 100) 15 ABBILDUNG 15: ENTWICKLUNG DER SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTEN AM ARBEITSPLATZ (VERGLEICHSKREISE), (2008 = 100) 15 ABBILDUNG 16: ARBEITSPLATZZENTRALITÄT (2012 UND 2013) ABBILDUNG 17: ZAHL DER SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTEN FRAUEN AM WOHNORT JE 1.000 FRAUEN IM ERWERBSFÄHIGEM ALTER (2011 UND 2013) - ZENSUSWERTE 17 ABBILDUNG 18: ARBEITSLOSENQUOTE (2012 UND 2014) 18 ABBILDUNG 19: ENTWICKLUNG DER ARBEITSLOSEN INSGESAMT (SGB II UND III) IN DEN NACHBARKREISEN, (2008 = 100) 19 ABBILDUNG 20: ENTWICKLUNG DER ARBEITSLOSEN INSGESAMT (SGB II UND III) IN DEN VERGLEICHSKREISEN, (2008 = 100) 19 ABBILDUNG 21: ENTWICKLUNG DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN (NACHBARKREISE), (2008 = 100) 20 ABBILDUNG 22: ENTWICKLUNG DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN (VERGLEICHSKREISE), (2008 = 100) 21 ABBILDUNG 23: ANTEIL DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN MIT KINDERN AN ALLEN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN, 2012 UND 2014 16 22 Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung iii ABBILDUNG 24: ANTEIL KINDER UNTER 15 JAHREN IN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN AN ALLEN KINDERN UNTER 15 JAHREN, 2012 UND 2014 23 ABBILDUNG 25: ANZAHL ARBEITSLOSER JUGENDLICHER JE 1.000 JUGENDLICHEN IM ALTER VON 15-25 JAHREN, 2012 UND 2013 - ZENSUSWERTE 24 ABBILDUNG 26: ANTEIL DER PERSONEN MIT GRUNDSICHERUNG IM ALTER UND ERWERBSMINDERUNG AN ALLEN EINWOHNERN DER ALTERSKLASSE 65+, 2011 UND 2013 - ZENSUSWERTE 25 ABBILDUNG 27: AUSGABEN DER KINDER- UND JUGENDHILFE EINSCHL. KINDERTAGESSTÄTTEN (JE UNTER 21-JÄHRIGEM 2011 UND 2012) - ZENSUSWERTE 26 ABBILDUNG 28: TÄTIGE PERSONEN IN DER JUGENDHILFE JE 1.000 UNTER 27 JÄHRIGE (KEINE AKTUELLEREN WERTE ALS 2010 VERFÜGBAR) 28 ABBILDUNG 29: BETREUUNGSQUOTE 0 BIS UNTER 3 JAHRE, 2012 UND 2014 29 ABBILDUNG 30: BETREUUNGSQUOTE 3 BIS UNTER 6 JAHRE, 2012 UND 2014 30 ABBILDUNG 31: ANTEIL PREISGEBUNDENER MIETWOHNUNGEN AN ALLEN GESCHOSSWOHNUNGEN, 2011 (NRW) (KEINE AKTUELLEREN WERTE ALS 2011VERFÜGBAR) 31 ABBILDUNG 32: WOHNGELDEMPFÄNGER JE 1.000 EINWOHNER, 2011 UND 2013 32 ABBILDUNG 33: ANTEIL DER SCHULABGÄNGER OHNE HAUPTSCHULABSCHLUSS AN ALLEN SCHULABGÄNGERN, 2011 UND 2013 33 ABBILDUNG 34: ÜBERGANGSQUOTE VON DER GRUNDSCHULE ZUM GYMNASIUM IN DEN SCHULJAHREN 2012/2013 UND 2014/2015 34 ABBILDUNG 35: ANTEIL PFLEGEBEDÜRFTIGER AN DER GESAMTBEVÖLKERUNG (2009 UND 2011) 35 ABBILDUNG 36: BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (NORD) - 2011 BIS 2013 - ZENSUSWERTE 37 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (SÜD) - 2011 BIS 2013 - ZENSUSWERTE 37 ABBILDUNG 37: ABBILDUNG 38: BEVÖLKERUNGSSALDEN IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (SÜD) – 2012 BIS 2013 IN SUMME 38 ABBILDUNG 39: BEVÖLKERUNGSPROGNOSE FÜR DIE STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN – PROZENTUALE VERÄNDERUNG 2013-2030 39 ABBILDUNG 40: BEVÖLKERUNGSPROGNOSE - ALTERSSTRUKTURVERSCHIEBUNG FÜR DIE STÄDTE UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN IN % 2013-2030 - ZENSUSWERTE (BLAU = UNTER 18 JAHRE; ROT = 18 – 64 JAHRE; GRÜN = ÜBER 64 JAHRE) 40 ABBILDUNG 41: ALTERSSTRUKTUR DER GEMEINDEN 2013 - ZENSUSWERTE 41 ABBILDUNG 42: ANTEIL UNTER 18 JÄHRIGER AN DER GESAMTBEVÖLKERUNG – 2012 UND 2013 ZENSUSWERTE 42 ABBILDUNG 43: ANTEIL DER KINDER UNTER 6 JAHREN AN DER GESAMTBEVÖLKERUNG – 2012 UND 2013 - ZENSUSWERTE 42 ABBILDUNG 44: ANTEIL EINWOHNER 85 JAHRE UND ÄLTER AN DER BEVÖLKERUNG – 2012 UND 2013 ZENSUSWERTE 43 ABBILDUNG 45: AUSLÄNDERANTEIL – 2012 UND 2013 - ZENSUSWERTE 45 Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung ABBILDUNG 46: iv ANZAHL ASYLBEWERBERINNEN IM KREIS EUSKIRCHEN ZWISCHEN 31.12.2012 UND 30.9.2015 2015 46 ABBILDUNG 47: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): BAD MÜNSTEREIFEL 47 ABBILDUNG 48: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: BAD MÜNSTEREIFEL 48 ABBILDUNG 49: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN: BAD MÜNSTEREIFEL 49 ABBILDUNG 50: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): BLANKENHEIM 50 ABBILDUNG 51: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: BLANKENHEIM 50 ABBILDUNG 52: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN: BLANKENHEIM 51 ABBILDUNG 53: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): DAHLEM 52 ABBILDUNG 54: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: DAHLEM 52 ABBILDUNG 55: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN: DAHLEM 53 ABBILDUNG 56: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): EUSKIRCHEN, STADT 54 ABBILDUNG 57: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: EUSKIRCHEN STADT 54 ABBILDUNG 58: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN: EUSKIRCHEN, STADT 55 ABBILDUNG 59: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): HELLENTHAL 56 ABBILDUNG 60: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: HELLENTHAL 56 ABBILDUNG 61: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN: HELLENTHAL 57 ABBILDUNG 62: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): KALL 58 ABBILDUNG 63: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: KALL 58 ABBILDUNG 64: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN: KALL59 ABBILDUNG 65: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): MECHERNICH 60 ABBILDUNG 66: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: MECHERNICH, STADT 60 ABBILDUNG 67: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN: MECHERNICH 61 ABBILDUNG 68: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): NETTERSHEIM 62 ABBILDUNG 69: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: NETTERSHEIM 62 ABBILDUNG 70: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN: NETTERSHEIM 63 ABBILDUNG 71: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): SCHLEIDEN, STADT 64 ABBILDUNG 72: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: SCHLEIDEN, STADT 64 Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung ABBILDUNG 73: v BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN: SCHLEIDEN, STADT 65 ABBILDUNG 74: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): WEILERSWIST 66 ABBILDUNG 75: BEVÖLKERUNGSSALO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: WEILERSWIST 66 ABBILDUNG 76: BEVÖLKERUNGSSALO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN: WEILERSWIST 67 ABBILDUNG 77: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): ZÜLPICH, STADT 68 ABBILDUNG 78: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: ZÜLPICH, STADT 68 ABBILDUNG 79: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN: ZÜLPICH, STADT 69 ABBILDUNG 80: HAUSHALTE MIT KINDERN 2014: ANTEIL AN HAUSHALTEN MIT KINDERN NACH ANZAHL DER KINDER 70 ABBILDUNG 81: ANTEIL DER ALLEINERZIEHENDEN HAUSHALTE AN DEN HAUSHALTEN MIT KINDERN 2013 UND 2014* 71 ABBILDUNG 82: ENTWICKLUNG DER SVP-BESCHÄFTIGTEN AM ARBEITSORT IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (NORD) – – 2008 BIS 2013 73 ABBILDUNG 83: ENTWICKLUNG DER SVP-BESCHÄFTIGTEN AM ARBEITSORT IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (SÜD) – – 2008 BIS 2013 73 ABBILDUNG 84: ARBEITSPLATZZENTRALITÄT – 2012 UND 2013 74 ABBILDUNG 85: ARBEITSLOSE JE 1.000 EINWOHNER IM ERWERBSFÄHIGEN ALTER - ZENSUSWERTE 75 ABBILDUNG 86: ENTWICKLUNG DER ZAHL DER ARBEITSLOSEN INSGESAMT (SGB II UND III) IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (NORD) – INDEX: 2008 = 100 76 ABBILDUNG 87: ENTWICKLUNG DER ZAHL DER ARBEITSLOSEN INSGESAMT (SGB II UND III) IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (SÜD) – INDEX: 2008 = 100 76 ABBILDUNG 88: ARBEITSLOSE AUSLÄNDER JE 1.000 ERWERBSFÄHIGER AUSLÄNDER IM ALTER VON 15 BIS 65, 2012 UND 2014 (SGB II UND III) - ZENSUSWERTE 78 ABBILDUNG 89: ARBEITSLOSE JUGENDLICHE (15 BIS UNTER 25 JAHRE) JE. 1.000 JUGENDLICHER DER ALTERSKLASSE, 2012 UND 2014 (SGB II UND III) - ZENSUSWERTE 79 ABBILDUNG 90: ENTWICKLUNG DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (NORD) – INDEX: 2008 = 100 81 ABBILDUNG 91: ENTWICKLUNG DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN(SÜD) – INDEX: 2008 = 100 81 ABBILDUNG 92: ANTEIL DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN MIT KINDERN AN ALLEN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN, 2012 UND 2014 ABBILDUNG 93: ANTEIL DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN MIT KINDERN AN FAMILIENHAUSHALTEN, 2012 UND 2014 83 ABBILDUNG 94: ANTEIL KINDER UNTER 15 JAHREN IN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN AN ALLEN KINDERN UNTER 15 JAHREN, 2012 UND 2013 - ZENSUSWERTE 84 82 Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung ABBILDUNG 95: vi ANTEIL KINDER UNTER 7 JAHREN IN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN AN ALLEN KINDERN UNTER 7 JAHREN, 2012 UND 2013 - ZENSUSWERTE 85 ABBILDUNG 96: ANTEIL KINDER UNTER 3 JAHREN IN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN AN ALLEN KINDERN UNTER 3 JAHREN, 2012 UND 2013 - ZENSUSWERTE 86 ABBILDUNG 97: ANTEIL BEZIEHER VON GRUNDSICHERUNG IM ALTER UND BEI ERWERBSMINDERUNG IM ALTER VON 65 JAHREN ODER ÄLTER AN DER GLEICHALTRIGEN GESAMTBEVÖLKERUNG 2013 87 ABBILDUNG 98: FALLZAHLEN: HILFE ZUM LEBENSUNTERHALT JE 1.000 EINWOHNER, 2012 UND 2013 ZENSUSWERTE 88 ABBILDUNG 99: INANSPRUCHNAHME DER ERZIEHUNGSBERATUNG (§ 28 KJHG) JE 10.000 UNTER 21JÄHRIGEN IM KREIS EUSKIRCHEN (2011 BIS 2013) - ZENSUSWERTE 89 ABBILDUNG 100: INANSPRUCHNAHME DER HILFEN ZUR ERZIEHUNG JE 10.000 UNTER 21-JÄHRIGEN IM KREIS EUSKIRCHEN (§§30, 31, 33, 34 KJHG, 2011 BIS 2013) - ZENSUSWERTE 90 ABBILDUNG 101: INANSPRUCHNAHME DER ERZIEHUNGSBERATUNG (§ 28 KJHG) JE 10.000 UNTER 21JÄHRIGEN IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (JAHRESDURCHSCHNITTSWERTE 2011 BIS 2013) - ZENSUSWERTE 91 ABBILDUNG 102: INANSPRUCHNAHME DER HILFEN ZUR ERZIEHUNG JE 10.000 UNTER 21-JÄHRIGEN IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (§§ 30, 31, 33, 34 KJHG, JAHRESDURCHSCHNITTSWERTE 2012 BIS 2013) - ZENSUSWERTE 92 ABBILDUNG 103: ANTEIL JUGENDLICHER UND HERANWACHSENDER IN BETREUUNG DER JUGENDGERICHTSHILFE AN ALLEN PERSONEN DER ALTERSKLASSE IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (JAHRESDURCHSCHNITTSWERTE 2012 BIS 2013) - ZENSUSWERTE 93 ABBILDUNG 104: ANTEIL FÜR FAMILIEN FINANZIERBARER WOHNANGEBOTE AN ALLEN FAMILIENGEEIGNETEN WOHNANGEBOTEN IM KREIS EUSKIRCHEN (2014) 97 ABBILDUNG 105: ANTEIL FÜR FAMILIEN FINANZIERBARER WOHNANGEBOTE AN ALLEN FAMILIENGEEIGNETEN WOHNANGEBOTEN IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (2014) 98 ABBILDUNG 106: WOHNGELDEMPFÄNGERHAUSHALTE JE 1.000 EINWOHNER, 2006 UND 2012 (KEINE AKTUELLEREN WERTE ALS 2012 VERFÜGBAR) 99 ABBILDUNG 107: ANTEIL PREISGEBUNDENER MIETWOHNUNGEN AN ALLEN GESCHOSSWOHNUNGEN 2013100 ABBILDUNG 108: ANTEIL DER SCHULÜBERGÄNGE VON DER GRUNDSCHULE AUF GYMNASIEN NACH GEMEINDEN (SCHULJAHRE 2011/12 UND 2013/14) 101 ABBILDUNG 109: TEILNAHME AN DER FRÜHERKENNUNGSUNTERSUCHUNG U8 IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2008/2009 BIS 2014/2015 KUMULIERT) 103 ABBILDUNG 110: ÜBERGEWICHT UND ADIPOSITAS BEI KINDERN IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2008/2009 BIS 2014/2015 KUMULIERT) 104 ABBILDUNG 111: SPRACHAUFFÄLLIGKEITEN BEI KINDERN IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2012/2013 BIS 2014/2015 KUMULIERT) 105 ABBILDUNG 112: MIGRATIONSHINTERGRUND VON KINDERN NACH SOZIAL-SCORE IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2012/2013 BIS 2014/2015) 106 Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung vii ABBILDUNG 113: TEILNAHME AN DER FRÜHERKENNUNGSUNTERSUCHUNG U8 NACH SOZIAL-SCORE UND MIGRATIONSHINTERGRUND IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2012/2013 BIS 2014/2015) 107 ABBILDUNG 114: ÜBERGEWICHT UND ADIPOSITAS BEI KINDERN NACH SOZIAL-SCORE IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2012/2013 BIS 2014/2015) - KUMULIERT 108 ABBILDUNG 115: SPRACHAUFFÄLLIGKEITEN BEI KINDERN NACH SOZIAL-SCORE IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2013/2014 BIS 2014/2015) 109 ABBILDUNG 116: SPRACHAUFFÄLLIGTEN BEI KINDERN NACH SOZIAL-SCORE UND MIGRATIONSHINTERGRUND IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2013/2014 BIS 2014/2015) 110 ABBILDUNG 117: ANZAHL DER PLÄTZE IN BETREUUNGSEINRICHTUNGEN IM KREIS EUSKIRCHEN, 2012 UND 2014 112 ABBILDUNG 118: ANZAHL DER PLÄTZE IN BETREUUNGSEINRICHTUNGEN 2012 UND 2013 IN DEN GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN JE 1.000 EINWOHNER 113 Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung viii TABELLENVERZEICHNIS TABELLE 1: AUSGABEN DER KINDER- UND JUGENDHILFE OHNE KINDERTAGESSTÄTTEN SOWIE ANZAHL DER UNTER 21-JÄHRIGEN UND AUSGABEN JE UNTER 21-JÄHRIGEN (2012) 27 TABELLE 2: TÄTIGE PERSONEN IN DER JUGENDHILFE (2006 UND 2010) (KEINE AKTUELLEREN WERTE ALS 2010 VERFÜGBAR) 27 TABELLE 3: ARBEITSLOSENKENNZIFFERN 2014 UND 2012 77 TABELLE 4: EINZELHANDELSRELEVANTE KAUFKRAFT 2015 80 TABELLE 5: ANGEBOTSMIETEN FÜR GESCHOSSWOHNUNGEN IM KREIS EUSKIRCHEN (2014 UND 2012)94 TABELLE 6: FAMILIENGEEIGNETES WOHNANGEBOT IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (2014 UND 2012) 95 TABELLE 7: AUSGEWERTETE FÄLLE DER SCHULEINGANGSUNTERSUCHUNG IM KREIS EUSKIRCHEN INSGESAMT 102 TABELLE 8: AUSGEWERTETE FÄLLE DER SCHULEINGANGSUNTERSUCHUNG IM KREIS EUSKIRCHEN NACH GEMEINDE (WOHNORT) 102 TABELLE 9: PFLEGEBEDÜRFTIGE 2007 UND 2011 (KEINE AKTUELLEREN DATEN VERFÜGBAR) 111 Sozialbericht Kreis Euskirchen 1 SOZIALBERICHT KREIS EUSKIRCHEN 1. Einleitung In dem vorliegenden Bericht wurden die empirischen Beobachtungen zentraler demografischer, sozialer, wirtschaftlicher sowie bildungsbezogener und wohnungsmarktbezogener Entwicklungen im Kreis Euskirchen auf Basis des Sozialberichtes Kreis Euskirchen, Stand Januar 2014, fortgeschrieben. Abgebildet werden – abhängig vom Aktualisierungszyklus der Daten – die Entwicklungen zwischen 2011 und 2015. Bei einer Vielzahl von Daten hat sich aufgrund von Zensus 2011 die Datengrundlage geändert. Im Mai 2011 führten die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder eine Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungszählung (Zensus) als Bundesstatistik durch. Bis 2013 wurden viele Millionen Datensätze ausgewertet, um aktuelle Zahlen zum Leben, Wohnen und Arbeiten in Deutschland zu gewinnen. Alle Daten, die in der Fortschreibung auf den Zensuswerten basieren, wurden in der Abbildungsüberschrift entsprechend mit „Zensuswerte“ gekennzeichnet. Die Vergleichswerte ab 2011 wurden in den jeweiligen Datensätzen um die Zensuswerte korrigiert. Eine Vergleichbarkeit mit den entsprechenden Daten des Sozialberichtes 2014 ist in diesen Fällen nicht möglich. Form und Inhalt des Berichtes wurden weitgehend beibehalten. Die Nummerierung der Abbildungen hat sich durch den Wegfall weniger Abbildungen jedoch geändert. Aufgrund der steigenden Flüchtlingszahlen in den letzten Jahren, insbesondere in 2015, wurde eine zusätzliche Abbildung eingebaut. Im ersten Teil des Berichts wird die Entwicklung im Kreis Euskirchen im Vergleich mit Nachbarkreisen und ausgewählten Vergleichskreisen betrachtet. In einem zweiten Schritt erfolgt die räumliche Differenzierung innerhalb des Kreisgebiets auf Ebene der kreisangehörigen Gemeinden und Städte. Die fortgeschriebenen Daten des Sozialberichts Kreis Euskirchen sind ab Januar 2016 in digitaler Form im KECK-Atlas abrufbar. In dieser Internetanwendung liegen einerseits die statistischen Indikatoren für die Fachanwender zur weiteren Bearbeitung (Auswertungen, Diagramme, Karten) vor, andererseits können ausgewählte Daten (Indikatoren) von der Öffentlichkeit eingesehen werden. Perspektivisch erfolgt die künftige Fortschreibung des Sozialberichtes im KECK-Atlas. Der KECK-Atlas ist über folgende Internetadresse aufrufbar: www.keck-atlas.de/keck/teilnahme/keck-kommune/profile/kreis-euskirchen.html Sozialbericht Kreis Euskirchen 1.1 2 Dialogprozess und Datenkonzept Die Fortschreibung erfolgte in einem Dialogprozess mit den Ansprechpartnern der Fachbereiche in der Kreisverwaltung sowie im Austausch mit kommunalen Vertretern im Kreisgebiet. Die gemeinsam festgelegten thematischen Beobachtungsbereiche wurden beibehalten. Der zeitliche Beobachtungskorridor wurde wie folgt definiert: - - Bei Verlaufsdiagrammen: bis zu fünf Jahre Rückschau ab dem aktuellsten verfügbaren Datensatz (Bsp.: 2008 bis 2013, 2010 bis 2015) Bei Balkendiagrammen: jeweils der aktuellste verfügbare Datensatz im Vergleich zu dem aktuellsten Datensatz des Sozialberichts 2014 Bei zensusbasierten Abbildungen: jeweils der aktuellste verfügbare Datensatz im Vergleich zu dem aktuellsten Datensatz des Sozialberichts 2014, korrigiert um die Zensusdaten Abbildungen, zu denen bis zum Abschluss der Datenrecherche keine aktuellen Daten verfügbar waren, wurden aus dem Sozialbericht 2014 übernommen und sind in der Überschrift mit (keine aktuelleren Werte verfügbar) gekennzeichnet. 2. Der Kreis Euskirchen im Vergleich mit anderen Kreisen und NRW 2.1 Die Vergleichskreise Um z.B. aus regionalwirtschaftlicher Perspektive die Arbeitsplatzdynamik oder die demografische Entwicklung und damit regionale Rahmenbedingungen zu untersuchen, eignet sich der Vergleich mit anderen Kreisen. Aufgrund der Nähe und bestehenden Verflechtungen bieten sich hierzu zunächst die benachbarten Kreise an, die in ihren Ausgangsbedingungen dem Kreis Euskirchen relativ entsprechen. Hierbei handelt es sich um: Städteregion Aachen, Kreis Düren und Rhein-Erft-Kreis in NordrheinWestfalen Landkreis Ahrweiler, Landkreis Vulkaneifel, Landkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz Zusätzlich zu den benachbarten Kreisen erfolgt auch eine vergleichende Betrachtung von Kreisen in NRW, die in ihrer Siedlungs- und Sozialstruktur Ähnlichkeiten mit dem Kreis Euskirchen aufweisen. Hierbei handelt es sich um: Kreis Düren, Kreis Heinsberg, Kreis Minden-Lübbecke, Kreis Lippe, Kreis Soest Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 1: 3 Einwohnerdichte in den Flächenkreisen von NRW (2013) Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten von IT.NRW, (Tab. 1 Anhang) Der Kreis Euskirchen zählt zu den Flächenkreisen mit der geringsten Einwohnerdichte (152 Einwohner pro km2). Auch die Vergleichskreise weisen eine unterdurchschnittliche Einwohnerdichte auf. Die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen ist wie bereits 2012 in 2013 nach dem Kreis Minden-Lübbecke die zweitniedrigste unter den oben genannten Vergleichskreisen. Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 2: Einwohnerdichte und Arbeitslosenquote in den Flächenkreisen von NRW (2013) im Vergleich - Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten von IT.NRW, (Tab. 1 Anhang) 4 Sozialbericht Kreis Euskirchen 2.2 5 Ergebnisse 2.2.1 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung Außer den drei benachbarten rheinlandpfälzischen Kreisen haben die Vergleichsund Nachbarkreise eine größere Einwohnerzahl als der Kreis Euskirchen mit 187.437 Einwohnern (2013, Zensuswerte). Die Städteregion Aachen ist mit rund 545.067 (2013, Zensuswerte) Einwohnern der bevölkerungsreichste Vergleichskreis. Abbildung 3: Anzahl der Einwohner in den Nachbar- und Vergleichskreisen (2013) - Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 2 Anhang) Im Betrachtungszeitraum 2011 bis 2013 ist die Zahl der Einwohner im Kreis Euskirchen im Gegensatz zum Landesdurchschnitt kontinuierlich leicht zurückgegangen. Im Landesdurchschnitt stieg die Einwohnerzahl seit 2011 von 17.544.938 auf 17.571.856 in 2013 leicht an. Vier der Nachbarkreise (Rhein-Erft-Kreis, Städteregion Aachen, Eifelkreis Bitburg-Prüm, Kreis Ahrweiler) verzeichnen von 2011 bis 2013 einen Bevölkerungsanstieg. Der Kreis Düren verlor ebenfalls wie der Kreis Euskirchen moderat an Bevölkerung, die Einwohnerzahl des Kreises Vulkaneifel ist dagegen in dem Zeitraum um 2,2% und damit am stärksten zurückgegangen. Bis auf den Kreis Heinsberg sind die anderen Referenzkreise im Betrachtungszeitraum leicht geschrumpft. Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 4: 6 Einwohnerentwicklung in Euskirchen und in den Nachbarkreisen (2011 = 100) - Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 3 Anhang) Abbildung 5: Einwohnerentwicklung in Euskirchen und in den Vergleichskreisen (2011 = 100) - Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 3 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 7 Die rückläufige Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen resultiert wie in allen Referenzkreisen aus den Bevölkerungsverlusten der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Sterbeüberschuss), die in Euskirchen mit den Wanderungsgewinnen nicht ganz kompensiert werden können. Mit Blick auf die Wanderungsentwicklung lassen sich drei Gruppen unterscheiden: Kreise mit deutlichen Wanderungsgewinnen (Rhein-Erft-Kreis, Städteregion Aachen), Kreise mit Wanderungsverlusten (Lippe, Vulkaneifel) und die übrigen Kreise mit noch weitgehend ausgeglichenem Wanderungssaldo (u.a. Euskirchen). Abbildung 6: Bevölkerungssalden (2011-2013 in Summe) - Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 4 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 8 Die Alterszusammensetzung der Bevölkerung hat sich im Betrachtungszeitraum in den Kreisen nicht auffällig verändert. Abbildung 7: Bevölkerung nach Altersklassen (2013 und 2012) Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Tab. 5(Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 9 Der Anteil von Einwohnern ohne deutsche Staatsangehörigkeit ist im Kreis Euskirchen mit 5% (2013) sowohl im Landesvergleich als auch im Vergleich der anderen Kreise gering. Ein Vergleich mit den Werten vor 2011 ist aufgrund von Zensus nicht möglich. Abbildung 8: Ausländeranteil an der Bevölkerung (2012 und 2013) Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 6 Anhang) Berücksichtigt man jedoch nicht nur die Staatsangehörigkeit, sondern auch die Herkunft der Einwohner (Migrationshintergrund nach Definition des MZ) 1 ergibt sich ein etwas anderes Bild. Während der Ausländeranteil in den Vergleichskreisen von rund 5% bis rund 13% variiert, liegen die Anteile der Einwohner mit Migrationshintergrund nach den Erhebungen von Zensus 2011 zwischen rund 14% und 26%. In einigen Kreisen wie z.B. auch in Euskirchen mit rund 16% Migranten verdreifacht sich die Zahl der Personen mit Migrationshintergrund gegenüber den Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Nur die drei rheinlandpfälzischen Nachbarkreise haben geringere Migrantenanteile als der Kreis Euskirchen. 1 Im Jahr 2005 wurde der Themenkomplex Migration und Integration neu in das Erhebungsprogramm des Mikrozensus aufgenommen. Seither ist es möglich, zwischen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund und der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund zu unterscheiden. Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund zählen alle, die nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zugezogen sind, alle in Deutschland geborenen Ausländer/ innen und alle in Deutschland mit deutscher Staatsangehörigkeit Geborene mit zumindest einem zugezogenen oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil. Der Migrationsstatus einer Person wird somit sowohl aus ihren persönlichen Merkmalen zu Zuzug, Einbürgerung und Staatsangehörigkeit wie auch aus den entsprechenden Merkmalen der Eltern abgeleitet. Sozialbericht Kreis Euskirchen 10 Zu berücksichtigen ist, dass die Angaben zum Migrationshintergrund aus dem Zensus 2011 stammen und in den Folgejahren in vergleichbarer Form nicht mehr verfügbar sind. Der jährliche Mikrozensus erfasst als Stichprobe ebenfalls dieses Merkmal, ermöglicht es jedoch nicht in allen Fällen, dies bis auf die Ebene der Kreise auszuwerten. Abbildung 9: Anteil Personen mit Migrationshintergrund an Einwohnern (2011) – Zensuswerte (keine aktuelleren Werte als 2011 verfügbar) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 7 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 11 Die vorliegenden amtlichen Bevölkerungsvorausberechnungen der statistischen Landesämter Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz prognostizieren für die Kreise bis 2030 einen nicht mehr so starken Bevölkerungsrückgang wie noch in der Prognose 2012. Mit einer fortgeschriebenen rückläufigen Bevölkerungsentwicklung um rund - 1% bis 2030 liegt Euskirchen knapp unter dem Landesdurchschnitt (+0,7%) und damit günstiger als in den meisten Vergleichskreisen. Die stärkste Wachstumsprognose hat unter den Vergleichskreisen der Rhein-Erft-Kreis (+6,5%), während die Städteregion Aachen um rund 2,1% nur leicht und Heinsberg (+0,3%) sehr leicht ansteigen werden. Den stärksten prognostizierten Rückgang hat mit -8,4% der Kreis Vulkaneifel, gefolgt von Lippe, Minden-Lübbecke und Soest mit absehbaren Schrumpfungen zwischen rund 5% und 6,4%. Abbildung 10: Ausblick: Prognose der Bevölkerungsveränderung 2013 2030 in %2 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, it.nrw sowie Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, (Tab. 8 Anhang) 2 Berechnung der Bevölkerungsveränderung auf Basis der veröffentlichten Daten der Bevölkerungsfortschreibung des Jahres 2013. Prognostizierte Einwohnerzahlen für das Jahr 2030 stammen für die Kreise in NRW aus der Bevölk erungsvorausberechnung von it.nrw (Basisvariante); für die Landkreise in Rheinland-Pfalz wurde auf die Vorausberechnung des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz zurückgegriffen (mittlere Variante). Sozialbericht Kreis Euskirchen 12 2.2.2 Arbeitsmarkt, Erwerbs- und Einkommenssituation Die Höhe des durchschnittlich verfügbaren Haushaltseinkommens liegt pro Einwohner nach den jüngsten verfügbaren Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (2012) im Kreis Euskirchen bei rund 19.899€. Der Landesdurchschnitt liegt mit rund 20.409€ höher und auch sieben Vergleichskreise verfügen über ein höheres durchschnittliches Einkommen der Privathaushalte. Euskirchen liegt im unteren Drittel der Referenzkreise, von denen drei über ein niedrigeres Durchschnittseinkommen verfügen. Eine starke Entwicklungsdynamik der Einkommen zwischen 2009 und 2012 verzeichnen die Kreise Ahrweiler und Vulkaneifel. Bei den restlichen Vergleichskreisen war die prozentuale Veränderung der Einkommen im Kreis Euskirchen mit 9% am höchsten. Hier spielt vermutlich der Zuzug einkommensstarker Familien in die Neubaugebiete im Kreis Euskirchen (insbesondere in Weilerswist) eine Rolle. Abbildung 11: Einkommensniveau (2012) und relative Entwicklung (2009-2012) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab 18 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 13 Gemessen an der erwerbsfähigen Wohnbevölkerung (15 bis 65-Jährige) verfügt der Wirtschaftsstandort Kreis Euskirchen über einen vergleichsweise geringen Arbeitsplatzbesatz. Am Arbeitsort Kreis Euskirchen sind 2013 rund 50.000 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt während gleichzeitig rund 124.000 erwerbsfähige Personen im Kreis wohnen. Somit ergibt sich bei einer Relation von rund 40,5% Beschäftigten je Erwerbsfähige, ein geringer Arbeitsplatzbesatz. Außer Ahrweiler und Heinsberg liegen die Vergleichswerte der anderen Kreise darüber (der Landesdurchschnitt bei rund 52,5%). Abbildung 12: Arbeitsplatzbesatz (2012 und 2013) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder und des Statistischen Bundesamtes, (Tab. 19 Anhang) Arbeitsplatzbesatz: Relation der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort zur erwerbsfähigen Bevölkerung (15-65 Jahre), gibt Auskunft über die regionale Arbeitsplatzversorgung Sozialbericht Kreis Euskirchen 14 Bei einem vergleichsweise geringen Arbeitsplatzbesatz verfügt der Wirtschaftsstandort Kreis Euskirchen über einen hohen Tertiärisierungsgrad. Etwas mehr als zwei Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind in Dienstleistungsbranchen tätig. Abbildung 13: Tertiärisierungsgrad (2011 und 2013) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 20 Anhang) Tertiärisierungsgrad: Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Wirtschaftszweigen G-U an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort Die günstige konjunkturelle Entwicklung nach dem Einbruch 2009 hat sowohl im landesweiten Durchschnitt als auch in den Referenzkreisen zu einem Beschäftigungsanstieg geführt. Im Vergleich war der relative Beschäftigungsanstieg im Kreis Euskirchen (im Zeitraum 2008 bis 2013 ein Plus von rund 10% sozialversicherungspflichtig Beschäftigen) höher als in einem Großteil der Vergleichskreise bzw. der benachbarten Kreise. Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 14: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsplatz (Nachbarkreise), (2008 = 100) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 21 Anhang) Abbildung 15: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsplatz (Vergleichskreise), (2008 = 100) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Tab. 21 Anhang) 15 Sozialbericht Kreis Euskirchen 16 Die Arbeitsplatzzentralität ist im Kreis Euskirchen gleich geblieben. In der Summe gehen nach wie vor mehr Einwohner im Kreis Euskirchen außerhalb des Kreises einer Beschäftigung nach, als umgekehrt Einwohner von außerhalb im Kreis Euskirchen arbeiten. Eine geringere Arbeitsplatzzentralität als in Euskirchen besteht nur in Heinsberg und Ahrweiler. Abbildung 16: Arbeitsplatzzentralität (2012 und 2013)3 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 22 Anhang) Arbeitsplatzzentralität: Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort 3 Bedeutung als Arbeitsort: Eine höhere Bedeutung einer Gemeinde als Arbeitsort denn als Wohnort liegt vor, wenn die Kennziffer > 1 ist. Sozialbericht Kreis Euskirchen 17 Der Anteil erwerbsfähiger Frauen, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, ist in den Jahren 2011 bis 2013 insgesamt weiter gestiegen. Trotz dieses Anstiegs liegt der Anteil landesweit sowie in fast allen Vergleichskreisen (bis auf MindenLübbecke und Ahrweiler) noch unter 50%. Die Entwicklungsdynamik in den Kreisen unterscheidet sich nicht erheblich. Mit dem Anteil beschäftigter Frauen an allen erwerbsfähigen Frauen von rund 46,6% liegt Euskirchen im Kreisvergleich im Mittelfeld. Abbildung 17: Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen am Wohnort je 1.000 Frauen im erwerbsfähigem Alter (2011 und 2013) - Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 23 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 18 Die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen ist 2014 mit 6,7% vergleichbar zur der von 2012 (6,8%). Bis auf den Kreis Heinsberg ist die Arbeitslosenquote in allen anderen Vergleichskreisen leicht angestiegen. Nur vier der Referenzkreise haben eine geringere Arbeitslosenquote. Abbildung 18: Arbeitslosenquote (2012 und 2014)4 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 24 Anhang) Ein etwas detaillierterer Vergleich zur Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen verdeutlicht, dass der Kreis Euskirchen im Leistungsbereich SGB II und III, weniger von der günstigen Arbeitsmarktlage profitiert hat als die Nachbar- und Vergleichskreise. Der Anstieg ist in den letzten drei Jahren jedoch als moderat zu werten. Die Entwicklung der Arbeitslosen seit 2008 ist nur in Düren und Bitburg-Prüm ungünstiger als im Kreis Euskirchen. Allerdings zeigt sich bei der Entwicklung der Arbeitslosen, dass die rückläufige Arbeitslosigkeit in allen Nachbar- und Vergleichsräumen relativ stärker erfolgt ist. Im Kreis Ahrweiler ist Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zu 2008 von allen Vergleichskreisen am stärksten zurückgegangen. Hier steht die relativ günstige Beschäftigungsentwicklung am Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort Kreis Euskirchen im Kontrast zu einer deutlich verhaltenen Beschäftigungswirkung am Wohnort Kreis Euskirchen. 4 bezogen auf alle zivile Erwerbspersonen Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 19: 19 Entwicklung der Arbeitslosen insgesamt (SGB II und III) in den Nachbarkreisen, (2008 = 100) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder und der Statistik der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 26 Anhang) Abbildung 20: Entwicklung der Arbeitslosen insgesamt (SGB II und III) in den Vergleichskreisen, (2008 = 100) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder und der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (Tab. 26 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 20 2.2.3 Soziales Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im SGB II hat sich im Kreis Euskirchen in den letzten beiden Jahren 2013 und 2014 wieder leicht reduziert. Landesweit ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften zwischen 2008 und 2014 um rund 3% angestiegen, ebenso in den meisten Vergleichskreisen. Der stärkste Rückgang an Bedarfsgemeinschaften im selben Zeitraum ist mit -16% im Kreis Vulkaneifel zu beobachten, gefolgt vom Kreis Soest mit -9%. Abbildung 21: Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften (Nachbarkreise), (2008 = 100)5 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 31 Anhang) 5 jeweils Stand zum Juni Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 22: 21 Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften (Vergleichskreise), (2008 = 100)6 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 31 Anhang) Die widersprüchliche Entwicklung mit einer stärkeren Beschäftigungsdynamik einerseits und gleichzeitig einem schwächeren Rückgang an Arbeitslosen sowie in der Folge an Bedarfsgemeinschaften im Kreis Euskirchen erklärt sich erstens durch einen Anstieg der Beschäftigungsquote (Arbeitsaufnahmen aus der sogenannten „stillen Reserve“, d. h. von Personen, die vorher nicht arbeitslos waren); zweitens durch die Pendlerbewegungen. Neu geschaffene Arbeitsplätze insbesondere an der Grenze zu den Nachbarkreisen werden häufig auch von Einpendlern besetzt und drittens durch die Wanderungsbewegungen. (Hohe Wanderungsverluste bei den 1824jährigen, insbesondere durch Aufnahme eines Studiums, Zuzüge von Bedarfsgemeinschaften /Arbeitslosen aus den Ballungsgebieten wegen Mangel an bedarfsgerechtem Wohnraum.) 6 Stand jeweils zum Juni Sozialbericht Kreis Euskirchen 22 Etwa ein Drittel der Bedarfsgemeinschaften im Kreis Euskirchen sind Haushalte mit Kindern. Dieser Anteil liegt über dem Landesdurchschnitt, jedoch im Mittelfeld der Vergleichskreise. Abbildung 23: Anteil der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an allen Bedarfsgemeinschaften, 2012 und 20147 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 25 Anhang) 7 Stand jeweils zum Juni Sozialbericht Kreis Euskirchen 23 Landesweit ist ein Anstieg der Anteile der Kinder unter 15 Jahren, die in einer Bedarfsgemeinschaft leben, zu beobachten. Verglichen mit allen Familien im Kreis, liegt der Anteil der Kinder unter 15 Jahren, die in einer Bedarfsgemeinschaft leben, mit rund 14% an allen Kindern der Altersgruppe in 2014 im unteren Bereich der Vergleichskreise (nur die rheinlandpfälzischen Kreise und der Kreis Soest haben geringere Anteile) und deutlich unter dem Landesdurchschnitt von rund 21%. Abbildung 24: Anteil Kinder unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften an allen Kindern unter 15 Jahren, 2012 und 2014 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 32 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 24 Während der Kreis über eine im Kreisvergleich geringere Kinderarmut verfügt, ist das relative Risiko bei jungen Erwerbsfähigen, keinen Arbeitsplatz zu finden, etwas stärker ausgeprägt. Der Anteil arbeitsloser Jugendlicher/ junger Erwachsener an allen Personen der gleichen Altersgruppe (2013 rund 36 auf 1.000 Personen) ist in allen Kreisen leicht angestiegen. Im Kreis Euskirchen liegt er im Mittelfeld der Vergleichsregionen und nur gering unter dem Landesdurchschnitt. Abbildung 25: Anzahl arbeitsloser Jugendlicher je 1.000 Jugendlichen im Alter von 15-25 Jahren, 2012 und 2013 - Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit und des Statistischen Bundesamtes, (Tab. 33 Anhang) Zu den demografischen Herausforderungen zählt eine insbesondere mittel- und langfristig absehbar steigende Anzahl an älteren Personen, die auf Transferleistungen angewiesen sein werden. Einerseits wachsen zukünftig mit den Babyboomern mehr Menschen „ins Alter“, so dass sich zunächst die Zahl der künftigen Rentenempfänger absolut erhöht. Selbst bei einem stabilen Anteil an „ärmeren“ Seniorenhaushalten würde damit die Zahl einkommensarmer Senioren wachsen. Modellrechnungen zeigen hingegen, dass sich zudem der Anteil an älteren Personen erhöhen wird, die auf zusätzliche Unterstützung angewiesen sein werden. Gemessen an den demografisch zu erwartenden Anforderungen einer künftigen Altersarmut ist der heute beobachtbare Anteil älterer Personen, die auf eine Grundsicherung im Alter angewiesen sind, vergleichsweise gering. Alleine die Beobachtung der Grundsicherung liefert noch keinen umfassenden Überblick über die unterschiedlichen Facetten von Altersarmut, ermöglicht jedoch systematische räumliche und zeitliche Vergleiche und Einordnungen. Sozialbericht Kreis Euskirchen 25 So ist im Kreis Euskirchen 2013 der Anteil Bezieher der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung an Personen über 65 Jahre gegenüber 2011 um 0,5% gestiegen. Der Kreis Euskirchen liegt damit immer noch deutlich unter dem Landesdurchschnitt von rund 3,8%. Im Kreisvergleich ist der Anteil nur in den drei rheinlandpfälzischen Nachbarkreisen geringer als im Kreis Euskirchen. Abbildung 26: Anteil der Personen mit Grundsicherung im Alter und Erwerbsminderung an allen Einwohnern der Altersklasse 65+, 2011 und 2013 - Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes und der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 34 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 26 Kinder und Jugendhilfe Im Vergleich mit den nordrhein-westfälischen Nachbar- und Vergleichskreisen wird sichtbar, dass die zusammengefassten Ausgaben in den Leistungsbereichen der Kinder- und Jugendhilfe bezogen auf die Zielgruppe junger Menschen unter 21 Jahren im Kreis Euskirchen 2012 - wie auch in den Vorjahren - gering sind. Abbildung 27: Ausgaben der Kinder- und Jugendhilfe einschl. Kindertagesstätten (je unter 21-Jährigem 2011 und 2012) Zensuswerte Quelle: Eigene Berechnung und Darstellung auf Basis von IT.NRW, (Tab. 1 siehe unten) Von 2011 zu 2012 sind die Pro-Kopf-Ausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe ohne Kindertagesstätten in allen Kreisen gestiegen (siehe nachfolgende Tabelle). Jedoch sind die Pro-Kopf-Ausgaben nach wie vor nur im Kreis Soest (510€) niedriger als im Kreis Euskirchen (520€). Unverändert zu 2011 ist auch, dass die Ausgaben in der Städteregion Aachen (768€) von den dargestellten Kreisen am höchsten sind. 27 Sozialbericht Kreis Euskirchen Tabelle 1: Ausgaben der Kinder- und Jugendhilfe ohne Kindertagesstätten sowie Anzahl der unter 21-Jährigen und Ausgaben je unter 21-Jährigen (2012) 2012 Ausgaben Städteregion Aachen Düren, Kreis Euskirchen, Kreis Heinsberg, Kreis Lippe, Kreis Minden-Lübbecke, Kreis Rhein-Erft-Kreis Soest, Kreis Nordrhein-Westfalen in Tsd. EUR 76.157 35.893 19.223 28.145 39.150 35.099 53.780 30.155 Anzahl unter 21Jährige 99.148 50.949 36.940 49.677 70.637 62.794 87.918 59.075 2.193.739 Quote (Ausgaben je unter 21-Jährigen) in EUR 768 704 520 567 554 559 612 510 3.320.581 661 Quelle: Eigene Berechnung und Darstellung auf Basis von IT.NRW Die Entwicklung der tätigen Personen in den Leistungsbereichen der Jugendhilfe (Einrichtungen der Jugendhilfe ohne Tageseinrichtungen für Kinder) kann anhand der amtlichen Statistik nur alle vier Jahre beobachtet werden. Zum Zeitpunkt der Fortschreibung lagen keine aktuelleren Werte als 2010 vor. Daher werden nochmal die Entwicklungen 2006 bis 2010 dargestellt. In Nordrhein-Westfalen arbeiteten 2010 rund 17% mehr Personen in der Kinderund Jugendhilfe, als das noch 2006 der Fall war. Im Vergleich verzeichnete der Kreis Euskirchen eine Zunahme von rund +12% in diesem Zeitraum. Tabelle 2: Tätige Personen in der Jugendhilfe (2006 und 2010) (keine aktuelleren Werte als 2010 verfügbar) 2006 Städteregion Aachen Düren, Kreis Euskirchen, Kreis Heinsberg, Kreis Lippe, Kreis Minden-Lübbecke, Kreis Rhein-Erft-Kreis Soest, Kreis Nordrhein-Westfalen 678 484 505 304 979 616 781 476 35.112 Tätige Personen 2010 914 397 564 492 1.116 841 836 562 40.999 2006-2010 34,8% -18,0% 11,7% 61,8% 14,0% 36,5% 7,0% 18,1% 16,8% Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Blickt man auf die Leistungsbereiche der Jugendhilfe wird erkennbar, dass sich das Verhältnis von tätigen Personen zur Zielgruppe junger Menschen verändert hat. Zwischen 2006 und 2010 sind im Kreis Euskirchen einerseits etwa 12% mehr Personen in der Jugendhilfe beschäftigt, während andererseits die Zahl der unter 27- Sozialbericht Kreis Euskirchen 28 Jährigen um etwa 6% zurückgegangen ist. Damit kommen auf rund 1.000 junge Menschen in 2010 etwa 11 tätige Personen, gegenüber 2006 mit rund 9 Personen. Mit Ausnahme von Düren und dem Kreis Vulkaneifel ist eine vergleichbare Entwicklung in allen Vergleichskreisen zu beobachten. Die Beschäftigungsrelation liegt in Euskirchen deutlich über dem Landesdurchschnitt und fast allen Vergleichskreisen. Abbildung 28: Tätige Personen in der Jugendhilfe je 1.000 unter 27 Jährige (keine aktuelleren Werte als 2010 verfügbar) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 2 siehe oben) Sozialbericht Kreis Euskirchen 29 Der Ausbau der U3-Betreuung erfolgt zwischen 2012 und 2014 in allen Vergleichskreisen mit ähnlicher Intensität. Der Kreis Euskirchen hat jedoch 2014 mit knapp 20% im Kreisvergleich eine der geringsten Betreuungsquoten. Abbildung 29: Betreuungsquote 0 bis unter 3 Jahre, 2012 und 2014 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 37 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 30 Die Betreuungsquote im Bereich Ü3 konnte von 2012 zu 2014 um 4% verbessert werden und liegt 2014 mit rund 96% im Kreisvergleich im mittleren Bereich. Abbildung 30: Betreuungsquote 3 bis unter 6 Jahre, 2012 und 2014 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 38 Anhang) 2.2.4 Wohnsituation Zum Anteil der Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern liegen zum Zeitpunkt der Fortschreibung keine aktuelleren Werte als 2011 vor. Daher wird nochmal der Stand von 2011 dargestellt. Entsprechend der eher ländlichen Siedlungsstruktur der Vergleichskreise und meisten Nachbarkreise liegt der Anteil 2011 gegenüber den Wohnungen in Mehrfamilienhäusern mit rund 57% (Rhein-Erft-Kreis) bis rund 83% (Eifelkreis Bitburg-Prüm) hoch. Im Kreis Euskirchen liegt der Anteil mit rund 76% am dritthöchsten. Einzige Ausnahme bildet die Städteregion Aachen, in der mit rund 42% mehr Haushalte im Geschoss wohnen, als in Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Ein- und Zweifamilienhausquote hat sich in den betrachteten Kreisen seit 2006 nur geringfügig geändert, in den meisten Kreisen mit einem leichten Zuwachs von etwa 0,1 bis 0,4%-Punkten. Nur bezogen auf die Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau (die in den betrachteten Kreisen einen geringeren Anteil haben) liegt der Anteil preisgebundener Mietwohnungen im Kreis Euskirchen mit rund 15% hoch. Nur der Kreis Heinsberg liegt mit einem Anteil von rund 20% höher. Im Landesschnitt liegt der Anteil bei rund 11%. Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 31: 31 Anteil preisgebundener Mietwohnungen an allen Geschosswohnungen, 2011 (NRW) (keine aktuelleren Werte als 2011verfügbar) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder und dem Bereich Wohnraumförderung der NRW.Bank, (Tab. 47 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 32 Der Anteil der Wohngeldempfänger im Kreis Euskirchen liegt 2013 nur noch bei 7,3% und ist damit von 2011 um 2,7% zurückgegangen. Ein ähnlicher Rückgang ist in den Nachbar- und Vergleichskreise zu beobachten. Abbildung 32: Wohngeldempfänger je 1.000 Einwohner, 2011 und 2013 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 48 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 33 2.2.5 Bildungssituation Der Anteil der Schulabgänger, die ohne Abschluss die Schule verlassen, geht landesweit zwischen 2011 und 2013 weiter zurück. Auch im Kreis Euskirchen kann nun dieser Trend beobachtet werden. Mit rund 3,4% (2013) hat der Kreis Euskirchen einen der geringsten Anteile und wird nur vom Kreis Heinsberg unterschritten. Abbildung 33: Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss an allen Schulabgängern, 2011 und 2013 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 52 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 34 Der Kreis Euskirchen hat mit geringeren Anteilen Schulabgänger ohne Abschluss bereits eine vergleichsweise günstige Bildungssituation. Bei den Schulübergängen von der Grundschule in die Gymnasien liegt der Kreis Euskirchen mit rund 48% nun im Kreisvergleich an erster Stelle. Die Übergangsquote konnte zwischen 2013 und 2015 nochmal um 3% verbessert werden. Abbildung 34: Übergangsquote von der Grundschule zum Gymnasium in den Schuljahren 2012/2013 und 2014/2015 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 53 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 35 2.2.6 Gesundheitliche Lage Pflegebedürftigkeit Der Anteil pflegebedürftiger Personen an der Gesamtbevölkerung liegt im Landesschnitt 2011 bei rund 3,1%. Mit 3,8% liegt der Kreis Euskirchen im oberen Drittel der Vergleichskreise. Im Vergleich zu 2009 ist der Anteil der Pflegebedürftigen in allen Vergleichskreisen leicht angestiegen. Im Kreis Euskirchen ist der Anteil 2011 in etwa so groß wie im Kreis Düren, im Kreis Heinsberg und im Kreis Vulkaneifel. Abbildung 35: Anteil Pflegebedürftiger an der Gesamtbevölkerung (2009 und 2011) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes, (Tab. 54 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 3. 3.1 36 Sozialraumindikatoren Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung Einwohnerentwicklung Die Einwohnerzahl im Kreis Euskirchen musste wie bereits eingangs erwähnt aufgrund von Zensus ab 2011 nach unten korrigiert werden. In 2013 leben im Kreis Euskirchen insgesamt rund 187.437 Einwohner. Die Größenordnungen der Städte und Gemeinde im Kreis Euskirchen haben sich durch Zensus jedoch nicht grundlegend verändert. In der Kreisstadt Euskirchen leben mit rund 55.000 Einwohnern die meisten Personen. Die zweitgrößte Stadt im Kreis ist Mechernich. Hier leben rund 27.000 Personen, also etwa halb so viele Menschen wie in der Kreisstadt. In der Stadt Zülpich gibt es derzeit rund 20.000 Einwohner und in der Stadt Bad Münstereifel leben rund 18.000 Einwohner. Die Stadt Schleiden hat gegenwärtig eine Einwohnerzahl von rund 13.000 Einwohnern und ist damit kleiner als die Gemeinde Weilerswist mit 16.500 Einwohnern. Die Gemeinde Kall ist mit 11.500 Einwohnern der siebtgrößte Ort im Kreis. Die anderen Gemeinden haben eine Einwohnerzahl von unter 10.000 Einwohnern, wobei die Gemeinde Dahlem mit 4.000 Einwohnern die kleinste Gemeinde im Kreis ist. Im Zeitraum zwischen 2011 und 2013 ist die Einwohnerzahl im Kreis Euskirchen nur um rund 350 Personen zurückgegangen, was einem prozentualen Rückgang von 0,2% entspricht. Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 36: 37 Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Nord) - 2011 bis 2013 Zensuswerte z.V. Kreiswerte: Min. 2013: Vulkaneifel, Landkreis 99 Max. 2013: Rhein-Erft-Kreis 101 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 9 Anhang) Abbildung 37: Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Süd) - 2011 bis 2013 Zensuswerte z.V. Kreiswerte: Min. 2013: Vulkaneifel, Landkreis 99 Max. 2013: Rhein-Erft-Kreis 101 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 9 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 38 Die Einwohnerentwicklung in den einzelnen Städten und Gemeinden des Kreises verlief auch 2011 bis 2013 unterschiedlich. Während die Einwohnerzahl in der Stadt Mechernich (+0,1%), Stadt Euskirchen (+0,2%) leicht und in der Gemeinde Weilerswist am stärksten (+3,4%) anstieg, ging die Einwohnerzahl in den anderen Städten und Gemeinden zurück. Den stärksten prozentualen Einwohnerrückgang gab es in der Gemeinde Blankenheim (-5,4%) und Hellenthal (-2,4%). In der Gemeinde Blankenheim ging die Einwohnerzahl auch absolut am stärksten zurück (466 Personen). Die Bestimmungsfaktoren der Bevölkerungsentwicklung sind die natürliche Bevölkerungsentwicklung – der Saldo der Geburten – und Sterbefälle sowie der Saldo aus Zu- und Fortzügen. In Summe der Jahre 2012 bis 2013 war der natürliche Bevölkerungssaldo in allen Städten und Gemeinden wie auch in den Vorjahren negativ, das heißt die Zahl der Sterbefälle hat die Zahl der Geburten überstiegen. Dieser negative natürliche Bevölkerungssaldo konnte nur in Euskirchen, Mechernich und Weilerswist durch einen positiven Wanderungssaldo überkompensiert werden. Abbildung 38: Bevölkerungssalden in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Süd) – 2012 bis 2013 in Summe Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 10 Anhang) Eine detaillierte Wanderungsanalyse erfolgt in Kap. 3.1.1. 39 Sozialbericht Kreis Euskirchen Bevölkerungsvorausberechnung (Gemeindemodellrechnung it.nrw) Die Gemeindemodellrechnung 2013 – 2030 von it.nrw geht davon aus, dass die Bevölkerung in den meisten Städten und Gemeinden im Kreis Euskirchen bis 2030 zurückgehen wird. Die vorausberechnete Entwicklung in den Städten und Gemeinden ist dabei sehr unterschiedlich und unterscheidet sich erheblich von der bisherigen Vorausberechnung 2012 bis 2030. Für die Gemeinde Weilerswist wird nun ein Bevölkerungswachstum bis 2030 von +23,1% prognostiziert. Weilerswist ist damit mit Abstand die einzige Kommune im Kreis, der ein größeres Bevölkerungswachstum vorausberechnet wird. Sehr viel kleinere Zunahmen sind laut Prognose in der Stadt Euskirchen (+3,0%) und Zülpich (+0,5%) zu erwarten. In den anderen Kommunen wird nach wie vor von einer rückläufigen Einwohnerzahl ausgegangen. Der Rückgang wird zwar nicht mehr so stark ausfallen wie bei der letzten Prognose, das Spektrum der negativen Bevölkerungsentwicklung reicht jedoch von -14,4% in Schleiden bis -2,2% in Mechernich. Allen Kommunen gemein ist, dass die Zahl der älteren Einwohner (65+) zunimmt, während die Zahl der Kinder und Jugendlichen zurückgeht. Abbildung 39: Bevölkerungsprognose für die Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen – prozentuale Veränderung 20132030 z.V. Kreiswerte: Min. 2030: Vulkaneifel, Landkreis -8,4% Max. 2030: Rhein-Erft-Kreis 6,5% Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 12 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 40: 40 Bevölkerungsprognose - Altersstrukturverschiebung für die Städte und Gemeinden des Kreises Euskirchen in % 2013-2030 - Zensuswerte (blau = unter 18 Jahre; rot = 18 – 64 Jahre; grün = über 64 Jahre) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 11 Anhang) Methodik Gemeindemodellrechnung (it.nrw) Die hier dargestellten Ergebnisse der Bevölkerungsprognose sind das Ergebnis einer Modellrechnung (Gemeindemodellrechnung), die vom statistischen Landesamt NRW (it.nrw) durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden im September 2015 abgerufen. Die Ergebnisse für einzelne Gemeinden sind vor dem Hintergrund der existierenden spezifischen Gegebenheiten, wie z.B. Aufnahmeeinrichtungen für Spätaussiedler bzw. Asylbewerber und den damit in Zusammenhang stehenden Wanderungsbewegungen mit Bedacht zu interpretieren. Darüber hinaus lässt sich bei der Analyse der Ergebnisse feststellen, dass die angewandte Berechnungsmethode zur Ermittlung der kreisspezifischen Anteile nicht immer die derzeitige Entwicklung der einzelnen Städte und Gemeinden aufzeigt. Hintergrund hierfür ist die aktuelle Wanderungsentwicklung, die vom Wanderungsverhalten des Referenzzeitraums abweicht. Es wird aber davon ausgegangen, dass langfristig, bis zum Jahr 2030, mit den vorausberechneten Entwicklung gerechnet werden kann. (Quelle: it.nrw) Sozialbericht Kreis Euskirchen 41 Altersstruktur Die Altersstruktur hat sich auch durch Zensus in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen nicht grundlegend verändert. Der Anteil der unter 18-Jährigen im Kreis Euskirchen an der Gesamtbevölkerung beträgt 2013 wie auch 2012 rund 17%. Einen geringen Anteil hat die Altersgruppe in Bad Münstereifel (16%) und Hellenthal (16%). In den anderen Städten und Gemeinden des Kreises entspricht der Anteil dem Kreisdurchschnitt oder liegt höher. Abbildung 41: Altersstruktur der Gemeinden 2013 - Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 12 Anhang) Der Anteil der Bevölkerungsgruppe der 18 bis unter 65-Jährigen, also der Großteil der Personen im erwerbsfähigen Alter, beträgt im Kreis insgesamt 63%. Die Gemeinde mit dem höchsten Anteil dieser Bevölkerungsgruppe ist mit 65% Weilerswist. Den niedrigsten Wert weist die Gemeinde Dahlem mit 59% auf. Der Anteil der Bevölkerung in einem Alter von 65 Jahren oder älter an der Gesamtbevölkerung beträgt im Kreis insgesamt 20% (2013). Den höchsten Anteil dieser Altersgruppe haben die Gemeinde Hellenthal und die Stadt Bad Münstereifel mit 24%. In Schleiden und Blankenheim liegt der Anteil mit 23%, in Dahlem mit 22% ebenfalls über dem Durchschnitt. Leicht unterdurchschnittliche Anteile haben Zülpich, Weilerswist, Mechernich und Euskirchen mit jeweils 19%. Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 42: 42 Anteil unter 18 Jähriger an der Gesamtbevölkerung – 2012 und 2013 - Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 13 Anhang) Abbildung 43: Anteil der Kinder unter 6 Jahren an der Gesamtbevölkerung – 2012 und 2013 - Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 14 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 43 Der Kreis Euskirchen wird älter. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen geht zurück. Zwischen 2012 und 2013 war dieser Rückgang jedoch moderat. Im gesamten Kreis ging die Zahl der unter 6-Jährigen um nur 150 Personen zurück. Derzeit liegt der Anteil im Kreis bei 4,7%. Einen überdurchschnittlichen Anteil mit über 5% haben die Städte Mechernich sowie die Gemeinden Weilerswist und Dahlem. Der Anteil der Bevölkerungsgruppe stieg in Blankenheim (+0,5%, +15 Personen). In den anderen Kommunen war die Entwicklung negativ. Einen überdurchschnittlichen Anteil an unter 6-Jährigen haben Dahlem (5,2%) und Weilerswist (5%). Abbildung 44: Anteil Einwohner 85 Jahre und Älter an der Bevölkerung – 2012 und 2013 - Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 15 Anhang) Die Zahl der Personen im Alter über 85 Jahre steigt zwischen 2012 und 2013 im Kreisdurchschnitt nur sehr gering an (+0,1%). Bei den Städten und Gemeinden verzeichnen Schleiden und Dahlem mit einem Plus von 0,2% die höchsten Anstiege dieser Altersklasse und weisen auch 2013 mit jeweils 3,3% die größten Anteile auf. In Weilerswist ist der Anteil mit 2,1% am geringsten. Zur Beschreibung der Verhältnisse zwischen Altersgruppen lassen sich verschiedene Quotienten heranziehen. Die Veränderung der Quotienten zeigt zudem an, wie sich die Verhältnisse zwischen den Altersgruppen verändern. Sozialbericht Kreis Euskirchen 44 Alt-Jung-Quotient Der Alt-Jung-Quotient stellt die Zahl der jüngeren Einwohner unter 18 Jahren der Anzahl der Einwohner der älteren Generation im Alter von 65 Jahren und älter gegenüber und drückt somit aus, wie viele Einwohner der älteren Generation auf 100 Einwohner unter 18 Jahren kommen. Der Alt-Jung-Quotient ist somit ein Maß für die Altersstruktur eines Gebietes, der sowohl von der Zunahme der Zahl älterer Menschen als auch von der Abnahme der Zahl der Kinder und Jugendlichen beeinflusst wird. Ergeben sich im Zeitverlauf größere Verschiebungen im relativen Anteil der einzelnen Altersgruppen, können veränderte Prioritätensetzungen der kommunalen Sozialpolitik erforderlich sein. Aufgrund von Zensus hat sich der Wert des Alt-Jung-Quotienten für den Kreis Euskirchen rückwirkend verändert und daher wurden die Werte des ersten Sozialberichts korrigiert. Im Jahr 2012 liegt der Alt-Jung-Quotient bei 115, 2013 bei 119. Auf 100 Einwohner unter 18 Jahren kommen 2013 demnach 119 Einwohner, die 65 Jahre oder älter sind. Ein leichter Anstieg dieses Wertes ist in allen Städten und Gemeinden des Kreises zu verzeichnen. Den stärksten Anstieg hatten dabei Kall, Bad Münstereifel, Dahlem und Hellenthal zu verzeichnen. Am geringsten war der Anstieg demgegenüber in Euskirchen. Altenquotient Ein weiterer Indikator zur Darstellung der Verhältnisse zwischen Altersgruppen in einem Gebiet ist der Altenquotient. Der Altenquotient gibt an, wie viele Senioren (hier definiert als Personen im Alter von 65 Jahren und älter) 100 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahre gegenüberstehen. Der Quotient ist ein Indikator für die Überalterung der Gesellschaft. Je höher der Wert, umso weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter stehen den Senioren gegenüber. Für das gesamte Kreisgebiet liegt der Wert im Jahr 2012 auch nach Zensus bei 32 und ist 2013 unverändert. Den höchsten Altenquotient im Kreis haben Hellenthal und Bad Münstereifel. In allen anderen Kommunen sind die Werte gleich geblieben oder leicht angestiegen. 45 Sozialbericht Kreis Euskirchen Ausländeranteil insgesamt sowie nach Altersgruppen Der Ausländeranteil im Kreis Euskirchen beträgt – korrigiert nach Zensus – 2012 4,8% und 2013 5,0%. Den höchsten Anteil an Ausländern hat die Stadt Euskirchen mit 7,5% in 2013. In den anderen Städten und Gemeinden des Kreises liegt der Ausländeranteil unter dem Durchschnitt des Kreises. Den niedrigsten Ausländeranteil weist dabei die Gemeinde Kall 2013 mit 2,8% auf. Abbildung 45: Ausländeranteil – 2012 und 2013 - Zensuswerte z.V. Kreiswerte: Min. 2013: Vulkaneifel, Landkreis 4,5% Max. 2013: Städteregion Aachen 11,1% Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 16 Anhang) Wie beim Ausländeranteil insgesamt, müssen die Werte für 2012 auch in den Altersgruppen (Anteil der Ausländer in der Altersklasse „x“ an allen Einwohner der Altersgruppe) aufgrund von Zensus nach unten korrigiert werden. Bei den Kindern und Jugendlichen (0 bis unter 18 Jahren) beträgt der Ausländeranteil 2013 kreisweit 3,4% (Zensuswert). Der Ausländeranteil bei den Kindern und Jugendlichen liegt damit unter dem gesamten Ausländeranteil von 5,0%. In der Altersklasse der 18 bis unter 65-Jährigen beträgt der Ausländeranteil kreisweit 6,2%. In dieser Altersgruppe sind die Ausländer also leicht überdurchschnittlich vertreten. Bei den älteren Menschen (65 Jahre und älter) verhält es sich genau andersherum. Der Ausländeranteil in dieser Altersgruppe beträgt im Kreis insgesamt 2,6%. Diese Werte werden sich in den nächsten Jahren aufgrund steigender Asylbewerberzahlen - insbesondere in den letzten drei Jahren – verändern. Sozialbericht Kreis Euskirchen 46 Die Anzahl an AsylbewerberInnen im Kreis Euskirchen ist in den letzten drei Jahren sehr stark angestiegen. Wurden zum Stichtag, 01.12.2012 238 AsylbewerberInnen gezählt, waren es am 30.9.2015 2015 1.728, die in den kommunalen Flüchtlingsunterkünften untergebracht sind. Abbildung 46: Anzahl AsylbewerberInnen im Kreis Euskirchen zwischen 31.12.2012 und 30.9.2015 2015 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Ausländerbüros Kreis Euskirchen Sozialbericht Kreis Euskirchen 47 3.1.1 Wanderungen Die hier dargestellten Daten der Wanderungen knüpfen an die Daten des Sozialberichts 2014. Die dortigen aktuellsten Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2012, so dass in den folgenden Abbildungen die Entwicklungen 2012 bis 2013 für jede Kommune einzeln dargestellt werden. In der jeweils ersten Abbildung „Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013)“ wird das Jahr 2011 der besseren Übersicht der Entwicklung mit dargestellt. Bad Münstereifel Abbildung 47: Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Bad Münstereifel Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Die Stadt Bad Münstereifel verzeichnet in 2013 Wanderungsverluste, zeigt in Summe der Jahre 2012 bis 2013 jedoch einen noch positiven Wanderungssaldo +76 Personen auf. Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 48: 48 Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013: Bad Münstereifel Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Fast gleich viele Personen wandern in Summe der Jahre 2012 bis 2013 aus dem Ausland (bzw. unbekannt) und dem restlichen Kreis Euskirchen nach Bad Münstereifel. Der Wanderungssaldo mit dem Kreis Euskirchen ist geringfügig positiv. An Rheinland-Pfalz verliert die Stadt im geringen Maße, an die übrigen Bundeländer verstärkt Einwohner. Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 49: 49 Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach Altersklassen: Bad Münstereifel Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Betrachtet man den Wanderungssaldo nach Altersklassen zeigt sich, dass Bad Münstereifel nicht mehr nur bei der Altersklasse der 18- bis unter 30-Jährigen, sondern auch bei den 30- bis unter 65-Jährigen einen negativen Saldo hat. Bei den jüngeren sind dies insbesondere Ausbildungswanderungen, in der Gruppe der jungen Erwachsenen verlassen mehr Personen den Ort, um eine Ausbildung oder Studium zu beginnen oder eine erste Arbeitsstelle anzunehmen. Dabei geht es in den Kreis Euskirchen oder in das übrige NRW. Sozialbericht Kreis Euskirchen 50 Blankenheim Abbildung 50: Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Blankenheim Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nach einem leicht positiven Bevölkerungssaldo 2012, weist Blankenheim innerhalb des Beobachtungszeitraumes 2012 bis 2013 einen leichten negativen Wanderungssaldo (-38 Personen) auf. Abbildung 51: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013: Blankenheim Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Sozialbericht Kreis Euskirchen 51 Vor allem verliert Blankenheim zwischen 2012 und 2013 Personen an die übrigen Gemeinden und Städte im Kreis Euskirchen. Auch nach Rheinland-Pfalz und in die übrigen Bundesländer wandern Einwohner ab. Aus dem restlichen NRW und aus dem Ausland gewinnt der Ort an Einwohnern hinzu. Abbildung 52: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach Altersklassen: Blankenheim Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Die Wanderungsverluste liegen zwischen 2012 und 2013 nach wie vor bei den 18bis 30-Jährigen. Wie in Bad Münstereifel sind dies Ausbildungswanderungen in den Kreis Euskirchen und in das restliche Nordrhein-Westfalen. Einen Wanderungsgewinn verzeichnet Blankenheim – wie auch in den Vorjahren – bei den 30- bis unter 65-Jährigen. Diese kommen insbesondere aus dem restlichen Teil von NordrheinWestfalen. Sozialbericht Kreis Euskirchen 52 Dahlem Abbildung 53: Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Dahlem Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nach einem negativen Wanderungssaldo im Jahr 2012 (-39 Personen), liegt der Wert 2013 wieder im positiven Bereich (+24 Personen). In Summe der Jahre 2012 bis 2013 liegt der Wanderungssaldo entsprechend der beiden obigen Werte bei -15 Personen. Abbildung 54: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013: Dahlem Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Sozialbericht Kreis Euskirchen 53 Dahlem verzeichnet zwischen 2012 und 2013 einen hohen positiven Saldo aus dem Ausland. An die anderen Gebietseinheiten verliert Dahlem Einwohner. Die höchsten Verluste bestehen dabei an den Kreis Euskirchen, an das restliche NRW und an das restliche Bundesgebiet. Abbildung 55: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach Altersklassen: Dahlem Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Auch in Dahlem besteht zwischen 2012 und 2013 der höchste Wanderungsverlust bei den 18- bis 30-Jährigen. Ein Verlust an Einwohnern im Alter von 65 Jahren oder älter ist gegenüber den Vorjahren nicht mehr festzustellen. Junge Menschen unter 18 Jahren sowie die Gruppe der 30- bis 65 Jährigen ziehen im Beobachtungszeitraum verstärkt nach Dahlem. Sozialbericht Kreis Euskirchen 54 Euskirchen, Stadt Abbildung 56: Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Euskirchen, Stadt Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Der Wanderungssaldo in der Stadt Euskirchen ist zwischen 2011 und 2013 in allen Jahren positiv. In Summe der Jahre 2012 bis 2013 konnte Euskirchen insgesamt im Saldo 295 Einwohnern hinzugewinnen. Abbildung 57: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013: Euskirchen Stadt Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Sozialbericht Kreis Euskirchen 55 Die Kreisstadt gewinnt dabei an Einwohnern insbesondere durch die Zuwanderung aus dem Ausland. Aus Rheinland-Pfalz, dem restlichen NRW und dem Kreis Euskirchen wandern jeweils zwischen 34 und 42 Personen zu. Ein negativer Saldo besteht mit dem restlichen Deutschland. Abbildung 58: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach Altersklassen: Euskirchen, Stadt Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nach Altersklassen gewinnt die Kreisstadt bei der Zuwanderung durch Familien an Einwohnern hinzu (unter 18-Jährige und 30- bis 65-Jährige). Die Familien kommen dabei insbesondere aus dem übrigen Nordrhein-Westfalen nach Euskirchen. Bei den 18- bis unter 30-Jährigen ist der Wanderungssaldo ausgeglichen. Zuzug kommt in dieser Gruppe aus dem restlichen Kreisgebiet sowie aus dem Ausland. Sozialbericht Kreis Euskirchen 56 Hellenthal Abbildung 59: Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Hellenthal Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Zwischen 2012 und 2013 verzeichnet die Kommune einen negativen Saldo (-93 Person). Im Jahr 2012 lag der Saldo nur bei -1, folglich betrug der Saldo insgesamt in Summe der Jahre 2012 bis 2013 rund -94 Personen. Abbildung 60: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013: Hellenthal Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Sozialbericht Kreis Euskirchen 57 Wanderungsverluste bestehen – wie auch in den Vorjahren - insbesondere mit den übrigen Gemeinden und Städten im Kreisgebiet (-79 Personen). Auch mit NRW und Rheinland-Pfalz besteht in Summe der Jahre ein negativer Saldo. Gewinne verzeichnet Hellenthal nach wie vor durch Zuwanderung aus dem Ausland (und unbekannt). Abbildung 61: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach Altersklassen: Hellenthal Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nach den Altersklassen verliert Hellenthal weiterhin vor allem bei den jungen Erwachsenen (18 bis unter 30 Jahre) an Einwohnern durch Abwanderung in andere Gemeinden und Städte des Kreisgebietes und durch Abwanderung in das restliche Nordrhein-Westfalen. Auch bei den 65-Jährigen und älteren ist der Wanderungssaldo in Summe der Jahre negativ. Ein Wanderungsverlust besteht hier insbesondere mit dem übrigen Kreis Euskirchen. Bei den Familien ist der Wanderungssaldo nicht mehr positiv (unter 18-Jährige sowie 30- bis unter 65-Jährige). Die Familien wandern zunehmend in die restlichen Kommunen des Kreises ab. Sozialbericht Kreis Euskirchen 58 Kall Abbildung 62: Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Kall Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen In Summe der Jahre 2012 bis 2013 war der Wanderungssaldo mit rund -99 Personen insgesamt negativ. Abbildung 63: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013: Kall Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Sozialbericht Kreis Euskirchen 59 Ein negativer Wanderungssaldo besteht in Summe der Jahre 2012 bis 2013 mit dem restlichen NRW und im geringeren Umfang mit dem übrigen Deutschland. Hinzugewinnen kann Kall demgegenüber bei den Wanderungen mit den anderen Gemeinden und Städten im Kreisgebiet sowie dem Ausland (und unbekannt) und zu einem kleinen Anteil mit Personen aus Rheinland-Pfalz. Abbildung 64: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach Altersklassen: Kall Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Wie in vielen anderen Kommunen des Kreises verliert auch Kall Einwohner weiterhin durch Abwanderung von jungen Erwachsenen (18 bis unter 30 Jahre) an den Kreis, an die restlichen Bundesländer sowie überwiegend ans restliche NRW. Zusätzlich besteht auch weiterhin ein negativer Saldo bei den 65-Jährigen und älteren. Ein positiver Saldo demgegenüber haben die Altersklassen der unter 18 Jährigen und der 30 bis unter 65-Jährigen (insbesondere Familien). Sozialbericht Kreis Euskirchen 60 Mechernich, Stadt Abbildung 65: Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Mechernich Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Der Wanderungssaldo in der Stadt Mechernich ist weiterhin positiv und konnte 2013 nochmal zulegen. Zwischen 2012 und 2013 beträgt der Zugewinn in Summe rund +288 Personen. Abbildung 66: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013: Mechernich, Stadt Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Sozialbericht Kreis Euskirchen 61 Ein positiver Wanderungssaldo besteht überwiegend mit dem Ausland (und unbekannt), dem übrigen NRW sowie dem übrigen Kreis Euskirchen. Wanderungsverluste im Saldo bestehen demgegenüber im geringen Maße mit Rheinland-Pfalz und den anderen Bundesländern. Abbildung 67: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach Altersklassen: Mechernich Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Auch Mechernich verliert nach wie vor bei jungen Erwachsenen (18 bis unter 30 Jahre) an Einwohnern durch Abwanderung. Bei allen anderen Altersklassen ist der Wanderungssaldo positiv. Auffällig hoch ist der positive Saldo bei den 30- bis unter 65-Jährigen. Sozialbericht Kreis Euskirchen 62 Nettersheim Abbildung 68: Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Nettersheim Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen In Nettersheim ist der Bevölkerungssaldo zwischen 2012 und 2013 negativ (-49 Personen). Abbildung 69: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013: Nettersheim Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Sozialbericht Kreis Euskirchen 63 Der Wanderungssaldo in Summe ist nur mit dem Ausland positiv, ansonsten, wie auch in den Vorjahren, mit allen anderen Gebietseinheiten negativ. Die höchsten Wanderungsverluste bestehen mit den übrigen Gemeinden und Städten im Kreis Euskirchen, kleinere Verluste gehen an Rheinland-Pfalz und in die restlichen Bundesländer. Abbildung 70: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach Altersklassen: Nettersheim Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nach Altersgruppen verliert Nettersheim weiterhin stark bei den jungen Erwachsenen, gewinnt dagegen leicht bei den unter 18-Jährigen. Positiv ist der Wanderungssaldo bei den 30- bis unter 65-Jährigen und den Älteren, die vor allem aus dem restlichen NRW zuziehen. Sozialbericht Kreis Euskirchen 64 Schleiden, Stadt Abbildung 71: Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Schleiden, Stadt Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen In der Stadt Schleiden ist der Bevölkerungssaldo 2013 positiv (+107 Personen). Der Saldo der Jahre 2012 bis 2013 beträgt trotz eines negativen Saldos in 2012 (-26 Personen) insgesamt +81 Personen. Abbildung 72: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013: Schleiden, Stadt Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Sozialbericht Kreis Euskirchen 65 Einen positiven Wanderungssaldo hat die Stadt Schleiden mit dem übrigen Kreis Euskirchen sowie mit dem Ausland (bzw. unbekannt). Mit den anderen Gebietseinheiten besteht ein negativer Saldo. Abbildung 73: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach Altersklassen: Schleiden, Stadt Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nach Altersgruppen verliert die Stadt Schleiden stark weiterhin bei den jungen Erwachsenen. Ein positiver Wanderungssaldo besteht demgegenüber verstärkt bei den unter 18-Jährigen, bei den 30- bis 65-Jährigen und in einem geringen Umfang bei den über 65-Jährigen. Sozialbericht Kreis Euskirchen 66 Weilerswist Abbildung 74: Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Weilerswist Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen In Weilerswist ist der Wanderungssaldo – wie auch in den Vorjahren - positiv. In Summe der Jahre 2012 bis 2013 beträgt der Wanderungsüberschuss insgesamt + 590 Personen. Weilerswist verzeichnet damit die größten Wanderungsgewinne im Kreis Euskirchen. Abbildung 75: Bevölkerungssalo in Summe der Jahre 2012-2013: Weilerswist Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Sozialbericht Kreis Euskirchen 67 Weilerswist gewinnt weiterhin stark durch die Zuwanderung aus dem restlichen Nordrhein-Westfalen und dem Ausland. Ein im Vergleich dazu geringer negativer Saldo besteht mit dem restlichen Kreis Euskirchen. Abbildung 76: Bevölkerungssalo in Summe der Jahre 2012-2013 nach Altersklassen: Weilerswist Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nach Altersgruppen gewinnt Weilerswist bei den unter 18-Jährigen und insbesondere bei den 30- bis unter 65-Jährigen (Familien). Auch bei den Älteren (65+) ist der Saldo weiterhin leicht positiv. Sozialbericht Kreis Euskirchen 68 Zülpich, Stadt Abbildung 77: Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Zülpich, Stadt Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen In Summe der Jahre 2012 bis 2013 hat die Stadt Zülpich leicht an Einwohnern gewonnen (+73 Personen), dabei war das Saldo in allen Jahren des Betrachtungszeitraumes positiv. Abbildung 78: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013: Zülpich, Stadt Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Sozialbericht Kreis Euskirchen 69 Den höchsten Wanderungsgewinn verzeichnet Zülpich bei den Wanderungen mit dem übrigen Nordrhein-Westfalen. Auch mit dem Ausland (und unbekannt), dem restlichen Deutschland und Rheinland-Pfalz bestehen positive Salden. Den geringsten Wanderungsgewinn erzielt die Stadt Zülpich bei Wanderungen mit dem übrigen Kreisgebiet und mit den restlichen Bundesländern. Abbildung 79: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach Altersklassen: Zülpich, Stadt Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nach Altersgruppen verliert Zülpich bei den 18- bis unter 30-Jährigen, gewinnt dagegen leicht bei den unter 18-Jährigen sowie verstärkt bei den 30- bis unter 65Jährigen (Familien). Auch bei den Älteren (65+) ist der Saldo positiv. 3.1.2 Haushaltsstrukturen Die Datenlage lässt eine Betrachtung der Haushalte nur nach Haushalten mit Kindern zu. Eine Betrachtung der gesamten Haushaltszahlen und deren Zusammensetzung ist nicht möglich. Im Kreis Euskirchen gibt es 2014 rund 18.450 Haushalte mit Kindern und damit 1.850 weniger als 2012 (20.300). Die meisten Haushalte mit Kindern im Kreis haben ein Kind (51%). Der Anteil der Haushalte mit 2 Kindern beträgt im Kreis 37%. Der Anteil kinderreicher Familien (3 und mehr Kinder) liegt dementsprechend kreisweit bei 12%. Die Anteile haben sich in den Kommunen im Vergleich zu 2012 nur minimal verschoben. Hellenthal hat 2014 den größten Anteil von Haushalten mit zwei Kindern (43%). Blankenheim weist mit 14% den größten Anteil von kinderreichen Haushal- Sozialbericht Kreis Euskirchen 70 ten (3 und mehr Kinder) auf. Einen leicht überdurchschnittlichen Anteil mit 13% hat die Stadt Euskirchen. Abbildung 80: Haushalte mit Kindern 2014: Anteil an Haushalten mit Kindern nach Anzahl der Kinder Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Kreisverwaltung Euskirchen Sozialbericht Kreis Euskirchen 71 Detaillierte Aussagen über die Haushalte mit Kindern sind für den gesamten Kreis für 2014 aufgrund der heterogenen Datenlage in den Kommunen nicht zu treffen. Bei den Kommunen, die die Haushalte von Alleinerziehenden ermitteln können, sind keine auffälligen Veränderungen zu erkennen. Abbildung 81: Anteil der alleinerziehenden Haushalte an den Haushalten mit Kindern 2013 und 2014* Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Kreisverwaltung Euskirchen, (Tab. 17 Anhang) * Mechernich, Euskirchen und Schleiden konnten die Daten differenziert nach alleinerziehenden Haushalten nicht liefern. Sozialbericht Kreis Euskirchen 3.2 72 Arbeitsmarkt, Erwerbs- und Einkommenssituation Erwerbstätigkeit – sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Erwerbsquote - Zensuswerte Zur Messung des Beschäftigungsumfanges in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen wird die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort herangezogen, da Zahlen zu allen Erwerbstätigen auf Ebene von Gemeinden nicht vorliegen. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an allen Erwerbstätigen liegt 2012 in Deutschland bei rund 70%8. Als Indikator wird die Erwerbsquote dargestellt. Die Erwerbsquote gibt den Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Bevölkerung im erwerbstätigen Alter zwischen 15 bis unter 65 Jahren an. Entsprechend beschreibt die Frauenbzw. Männererwerbsquote den Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen bzw. Männer an den Frauen bzw. Männern zwischen 15 bis unter 65 Jahren. Im Kreis Euskirchen liegt die Erwerbsquote 2013 insgesamt bei 51,7%. In Weilerswist (56,1%), Nettersheim (53,3%), Kall (52,5%) und Schleiden (52,2%) liegt die Erwerbsquote über dem Kreisdurchschnitt. Die niedrigsten Erwerbsquoten haben Blankenheim (48,1%), Mechernich (50,9%) und Euskirchen (50,8%). Die Erwerbsquote der Männer liegt im Kreis mit 56,7% weiterhin über der der Frauen mit 46,6%. Diese Konstellation ist in allen Städten und Gemeinden des Kreises vorzufinden. Die höchste Erwerbsquote der Männer besteht mit 62,1% in Weilerswist. Die höchste Frauenerwerbsquote haben Bad Münstereifel mit 49,9% und Nettersheim mit 49,6%. SVP-Beschäftigte am Arbeitsort Insgesamt ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die im Kreis Euskirchen arbeiten, zwischen 2008 und 2013 leicht angestiegen (+10%). Besonders dynamisch war die Entwicklung in Weilerswist (+39%), wobei es insbesondere zwischen 2011 und 2013 zu einem starken Anstieg der Beschäftigten am Ort kam. Auch in Blankenheim war die Entwicklung mit +24% sehr positiv. Eine überdurchschnittliche Entwicklung verzeichneten daneben Hellenthal und Mechernich (jeweils +11%). In Euskirchen, Zülpich (jeweils +9%) und Schleiden (+6%) stieg die Beschäftigtenzahl. Unverändert blieb die Zahl der Beschäftigten in Bad-Münstereifel, nahezu unverändert in Kall (-2%), und Nettersheim (+2%). Den einzigen stärkeren Rückgang gab es in Dahlem (-8%). 8 Quelle: www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-eutschland/61702/sozialversicherungspflichtig- beschaeftigte Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 82: 73 Entwicklung der SVP-Beschäftigten am Arbeitsort in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Nord) – – 2008 bis 2013 z.V. Kreiswerte: Min. 2013: Lippe, Kreis 104 Max. 2013: Heinsberg, Kreis 115 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 27 Anhang) Abbildung 83: Entwicklung der SVP-Beschäftigten am Arbeitsort in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Süd) – – 2008 bis 2013 z.V. Kreiswerte: Min. 2013: Lippe, Kreis 104 Max. 2013: Heinsberg, Kreis 115 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 27 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 74 Arbeitsplatzzentralität Die Bedeutung einer Stadt oder Gemeinde als Arbeitsort kann mit dem Indikator der Arbeitsplatzzentralität anschaulich gemacht werden. Der Indikator drückt das Verhältnis zwischen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort aus. In Kommunen in denen mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte arbeiten als dort wohnen liegt der Wert über 1. Hohe Werte zeigen also die besondere Bedeutung eines Ortes als Wirtschafts- und Arbeitsstandort an und geben Hinweise auf das Pendleraufkommen (siehe unten). Im Kreis Euskirchen weist auch 2013 nur die Kreisstadt einen Wert von über 1 auf. In den anderen Städten und Gemeinden liegt der Wert darunter. Die Kreisstadt ist dementsprechend der bedeutsamste Arbeitsort im Kreis. Zwischen 2012 und 2013 haben sich die Werte nur minimal verändert. Abbildung 84: Arbeitsplatzzentralität – 2012 und 2013 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 30 Anhang) Pendlersaldo Der Pendlersaldo hat sich in den Kommunen in den vergangenen Jahren kaum verändert. Auch 2014 besteht - mit Ausnahme der Kreisstadt Euskirchen - in allen anderen Gemeinden und Städten des Kreises ein negativer Pendlersaldo, das heißt, es pendeln mehr Personen zur Arbeit aus dem Gemeindegebiet aus, als zur Arbeit einpendeln (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte). Die höchste Auspendlerquote 9 9 Anteil der Auspendler an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort Sozialbericht Kreis Euskirchen 75 hat auch 2014 die Gemeinde Dahlem (86%), das heißt, von den rund 1.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten die in Dahlem wohnen, pendeln rund 1.200 Personen zur Arbeit aus, nur rund 200 Personen wohnen und arbeiten gleichzeitig im Ort. Auch Weilerswist hat 2014 mit 85% eine ähnlich hohe Auspendlerquote. Die Gemeinde hat gleichzeitig aber auch die höchste Einpendlerquote im Kreis mit 75%, das heißt von den rund 4.000 SVP-Beschäftigten, die in Weilerswist arbeiten, kommen rund 3.000 von außerhalb. Arbeitslosigkeit Die Zahl der Arbeitslosen umfasst die Bezieher von Arbeitslosengeld II nach dem SGB II, dem sog. „Hartz 4“, sowie die Bezieher von Arbeitslosengeld I nach dem SGB III. Im gesamten Kreis kommen auf 1.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter (15 bis unter 65 Jahre) 2013 insgesamt 50 Arbeitslose (2012: 49, korrigierter Wert nach Zensus). Mit Abstand die höchste Arbeitslosenzahl hat die Stadt Euskirchen. Hier kommen auf 1.000 Personen im erwerbsfähigen Alter 68 Arbeitslose. In den anderen Städten und Gemeinden liegt die Arbeitslosenzahl unter dem Durchschnittswert des Kreises. Wie auch bereits 2012 ist die Arbeitslosigkeit in Nettersheim mit 29 Arbeitslosen je 1.000 Personen im erwerbsfähigen Alter am geringsten. Abbildung 85: Arbeitslose je 1.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 86: 76 Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen insgesamt (SGB II und III) in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Nord) – Index: 2008 = 100 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Abbildung 87: Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen insgesamt (SGB II und III) in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Süd) – Index: 2008 = 100 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen 77 Sozialbericht Kreis Euskirchen Von den insgesamt rund 6.200 Personen, die 2014 im Kreis Euskirchen arbeitslos sind, bekommen unverändert zu 2012 rund Zweidrittel Arbeitslosengeld II nach dem SGB II (65%; 3.900 Personen). Überdurchschnittlich ist dieser Anteil in der Stadt Euskirchen. In der Kreisstadt bekommen 75% aller Arbeitslosen Leistungen nach dem SGB II. Eine differenzierte Betrachtung der Arbeitslosigkeit zwischen 2012 und 2014 nach SGBII und SGB III zeigt folgendes Bild: Rückgang der Arbeitslosigkeit: - durch Rückgang der Arbeitslosenzahlen nach SGB II und III: Bad Münstereifel, Hellenthal und Euskirchen durch Rückgang der Arbeitslosenzahlen nach SGB III: Blankenheim und Bad Münstereifel durch Rückgang der Arbeitslosenzahlen nach SGB II: Hellenthal Anstieg der Arbeitslosigkeit: - durch Anstieg der Arbeitslosenzahlen nach SGB II und III: Schleiden, Nettersheim und Dahlem durch Anstieg der Arbeitslosenzahlen nach SGB III: Zülpich und Dahlem durch Anstieg der Arbeitslosenzahlen nach SGB II: Blankenheim und Schleiden Tabelle 3: Bad Münstereifel, Stadt Blankenheim Dahlem Euskirchen, Stadt Hellenthal Kall Mechernich, Stadt Nettersheim Schleiden, Stadt Weilerswist Zülpich, Stadt Euskirchen, Kreis Arbeitslosenkennziffern 2014 und 2012 SGB II 259 101 44 1832 94 188 554 47 185 267 361 3932 Quelle: Bundesagentur für Arbeit Anzahl der Arbeitslosen 2012 SGBIII insgesamt SGB II 187 446 256 109 210 127 36 80 42 657 2489 1767 89 183 83 132 320 193 291 845 523 79 126 50 146 331 229 202 469 281 194 555 342 2121 6053 3894 2014 SGBIII insgesamt 171 427 94 221 47 89 700 2467 94 177 137 330 336 859 93 143 151 380 229 510 256 598 2306 6200 prozentuale Veränderung 2012-2014 SGB II SGBIII insgesamt -1,3% -8,5% -4,5% 26,0% -13,8% 5,1% -4,0% 29,6% 10,0% -3,5% 6,5% -0,9% -11,8% 6,1% -3,2% 2,7% 3,5% 2,9% -5,5% 15,3% 1,6% 7,3% 17,2% 11,9% 23,7% 3,3% 12,8% 5,4% 13,4% 8,1% -5,3% 31,9% 7,2% -1,0% 8,7% 2,4% Sozialbericht Kreis Euskirchen 78 Die Zahl der arbeitslosen Ausländer je 1.000 erwerbsfähiger Ausländer im Alter von 15 bis 65 muss für 2012 aufgrund von Zensus korrigiert werden. Sie beträgt 2012 83 und ist 2013 auf 89 angestiegen. Das heißt, auf 1.000 ausländische Personen im erwerbsfähigen Alter kommen 2013 rund 89 Arbeitslose Ausländer. Eine überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit bei Ausländern gibt es in der Stadt Euskirchen sowie in den Gemeinden Kall und Weilerswist. Der Anstieg war in der Gemeinde Kall von 2012 (75) auf 2013 (98) besonders auffällig. In Weilerswist war die Zahl im selben Zeitraum rückläufig (von 101 2012 zu 94 2013). Einen Rückgang gab es auch in Nettersheim von 50 auf 40. Abbildung 88: Arbeitslose Ausländer je 1.000 erwerbsfähiger Ausländer im Alter von 15 bis 65, 2012 und 2014 (SGB II und III) Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 28 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 79 Auch die Jugendarbeitslosigkeit im Kreis muss um die Zensuswerte für 2012 korrigiert werden. Sie liegt 2012 damit bei 36 Arbeitslosen je 1.000 Einwohner im Alter von 15 bis unter 25 Jahre. Zwischen 2012 und 2013 hat sich die Kennziffer der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen kaum verändert. Im Jahr 2013 kamen auf 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und unter 25 Jahre 37 Arbeitslose in diesem Alter. Den höchsten Wert hat auch 2013 die Stadt Euskirchen. In der Kreisstadt kommen auf 1.000 Personen der Altersklasse 53 Arbeitslose. Den geringsten Wert weist 2013 Dahlem auf. Hier kommen auf 1.000 Personen der Altersklasse nur 22 Arbeitslose. Stärkere Anstiege der Jugendarbeitslosigkeit verzeichnen Bad Münstereifel, Blankenheim und Nettersheim. In den anderen Kommunen ist die Jugendarbeitslosigkeit zwischen 2012 und 2013 entweder gleich geblieben oder leicht angestiegen. Abbildung 89: Arbeitslose Jugendliche (15 bis unter 25 Jahre) je. 1.000 Jugendlicher der Altersklasse, 2012 und 2014 (SGB II und III) - Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 29 Anhang) Kaufkraft Der Kaufkraftindex kann aus lizenzrechtlichen Gründen nicht in der gleichen Form 80 Sozialbericht Kreis Euskirchen fortgeschrieben werden. Alternativ wird die einzelhandelsrelevante Kaufkraft10 für 2015 dargestellt. Die höchste einzelhandelsrelevante Kaufkraft im Kreis Euskirchen gibt es in Weilerswist. Hier liegt der Kaufkraftindex bei 104 und damit leicht über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Auch in Bad Münstereifel ist dieser Index leicht überdurchschnittlich (101). Die anderen Städte und Gemeinden haben eine leicht unterdurchschnittliche Kaufkraft. Tabelle 4: Einzelhandelsrelevante Kaufkraft 2015 Bad Münstereifel, Stadt Blankenheim Dahlem Euskirchen, Stadt Hellenthal Kall Mechernich, Stadt Nettersheim Schleiden, Stadt Weilerswist Zülpich, Stadt Einzelhandelsrelevante Kaufkraft 2015 je Einwohner Index in € BRD = 100 6.508 101 5.906 91 6.110 95 6.315 98 6.124 95 6.243 97 6.371 99 6.240 97 6.070 94 6.712 104 6.330 98 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Michael Bauer-Research GmbH; Angaben ohne Gewähr. 3.3 Soziales Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften Im Jahr 2014 gab es im Kreis Euskirchen insgesamt rund 5.600 Bedarfsgemeinschaften (Jahresdurchschnittswert). Im Vergleich mit dem Jahr 2012 hat sich die Anzahl insgesamt kaum verändert (Rückgang um 94 Bedarfsgemeinschaften). Eine überdurchschnittliche Entwicklung bei den Bedarfsgemeinschaften gibt es seit 2008 in der Kreisstadt Euskirchen (+10%), Weilerswist (+12%), eine Steigerung im Vergleich zu 2008 in Blankenheim (+14%) und Schleiden (+12%). In den anderen Städten und Gemeinden des Kreises ging die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften zurück. 10 Seit dem 1. Januar 2015 veröffentlicht die IHK die Kraftkraft-Kennziffern der Michael Bauer-Research GmbH. Aufgrund unterschiedlicher Erhebungssystematiken sind die Daten nicht vergleichbar mit den bisher veröffentlichten Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). So werden beispielsweise bei den Daten der MB-Research im Sortiment "Gesundheit und Körperpflege" die Kaufkraft für rezeptpflichtige Arzneimittel (Apotheken etc.) mit erfasst, während die GfK diese nicht berücksichtigt hat. (Quelle: https://www.aachen.ihk.de/standortpolitik/Standort_Region_Aachen/Daten_Zahlen_Fakten/Kaufkraftkennziffern/Kaufkr aftkennziffern/608514, zuletzt abgerufen am 15.10.2015) Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 90: 81 Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften in den Städten und Gemeinden im Kreis Euskirchen (Nord) – Index: 2008 = 100 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 39 Anhang) Abbildung 91: Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften in den Städten und Gemeinden im Kreis Euskirchen(Süd) – Index: 2008 = 100 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 39 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 82 Nach wie vor leben in weit mehr als einem Drittel aller Bedarfsgemeinschaften Kinder. 2014 beträgt der Anteil von Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an allen Bedarfsgemeinschaften kreisweit 37%. Stark überdurchschnittlich ist der Anteil in Zülpich und Nettersheim mit jeweils 41% sowie in Mechernich mit 40%. Demgegenüber ist der Anteil in Hellenthal (32%), Bad Münstereifel (32%) und Dahlem (33%) am geringsten. Abbildung 92: Anteil der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an allen Bedarfsgemeinschaften, 2012 und 2014 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 40 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 83 Der Anteil der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern bezogen auf die Anzahl der Familienhaushalte ist im Kreis zwischen 2012 und 2014 minimal angestiegen (+1%) und liegt 2014 bei 12%. Besonders hoch ist der Anteil nach wie vor in der Stadt Euskirchen mit 18%. In den anderen Orten liegt der Wert unter dem Kreisdurchschnitt. Besonders niedrig ist der Anteil fast unverändert zu 2012 in Nettersheim mit 5%. Abbildung 93: Anteil der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an Familienhaushalten, 2012 und 2014 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 40 Anhang) 84 Sozialbericht Kreis Euskirchen Der Anteil der Kinder unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften an allen Kindern unter 15 Jahren hat sich im Vergleich zu 2012 – trotz Korrekturen der Werte durch Zensus kaum verändert. Abbildung 94: Anteil Kinder unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften an allen Kindern unter 15 Jahren, 2012 und 2013 Zensuswerte z.V. Kreiswerte: Min. 2014: Eifelkreis, Bitburg-Prüm 6,0% Max. 2014: Städteregion Aachen 23,4% Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 40 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 95: 85 Anteil Kinder unter 7 Jahren in Bedarfsgemeinschaften an allen Kindern unter 7 Jahren, 2012 und 2013 Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 40 Anhang) Auch der Anteil jüngerer Kinder bis unter 7 Jahren ist im Kreisdurchschnitt zu 2012 mit rund 15% 2013 fast unverändert. Auffällig ist der Anstieg in Schleiden um rund 5%. Ein etwas stärkerer Rückgang ist nur in Zülpich zu beobachten (-2,3%). In Euskirchen lebt auch 2013 mit rund 22% mehr als jedes fünfte unter 7-Jährige Kind in einer Bedarfsgemeinschaft. Sozialbericht Kreis Euskirchen 86 Bei den jüngsten Kindern unter 3 Jahren bleibt der Anteil kreisweit 2013 bei rund 16% aller Gleichaltrigen, die in Bedarfsgemeinschaften aufwachsen fast gleich zu dem Wert von 2012 (Zensuswerte). Deutlich angestiegen sind die Anteile in Kall (+4,7%), Schleiden (+3,2%) und Hellenthal (+4,2%). Einen stärkeren Rückgang weisen Blankenheim (-3,6%) und Zülpich (-5,3%) auf. Abbildung 96: Anteil Kinder unter 3 Jahren in Bedarfsgemeinschaften an allen Kindern unter 3 Jahren, 2012 und 2013 Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 40 Anhang) Entwicklung der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII erhalten ältere Personen und Personen, die auf Grund einer Erwerbsminderung dauerhaft nicht in der Lage sind zu arbeiten (voll erwerbsgemindert). Anspruchsberechtigt sind dementsprechend: Personen, welche die Altersgrenze erreicht haben (65 Jahre und älter 11)und Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und dauerhaft voll erwerbsgemindert sind, 11 Personen, die vor dem 1. Januar 1947 geboren sind, erreichen die Altersgrenze mit Vollendung des 65. Lebensjahres. Für Personen, die nach dem 31. Dezember 1946 geboren sind, wird die Altersgrenze schrittweise angehoben (§ 41 Abs. 2 SGB XII): So erfolgt für den Geburtsjahrgang 1947 eine Anhebung der Altersgrenze um einen Monat, für den Geburtsjahrgang 1948 erfolgt eine Anhebung der Altersgrenze um zwei Monate. Diese Systematik setzt sich bis zum Geburtsjahrgang 1958 fort, danach erhöht sich die Altersgrenze pro Geburtsjahrgang um zwei Monate und endet mit dem Geburtsjahrgang 1964. Für Personen ab dieser Altersgrenze beträgt die Anhebung der Altersgrenze 24 Monate. Sozialbericht Kreis Euskirchen 87 und ihren Lebensunterhalt nicht aus eigener Tätigkeit oder Mitteln sicherstellen können. Abbildung 97: Anteil Bezieher von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung im Alter von 65 Jahren oder älter an der gleichaltrigen Gesamtbevölkerung 2013 *innerhalb von Einrichtungen Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Kreis Euskirchen, (Tab. 35 Anhang) Die hier dargestellten Daten beziehen sich auf das Jahr 2013. Eine Vergleichbarkeit mit den Vorjahresdaten ist aufgrund von unterschiedlichen Quellen und Erhebungsgrundlagen nicht möglich. Im Jahr 2013 bezogen im Kreis Euskirchen insgesamt 959 Personen im Alter von 65 Jahren oder älter Leistungen der Grundsicherung. Ihr Anteil an der gleichaltrigen Gesamtbevölkerung beträgt damit 2,5%. Einen überdurchschnittlichen Anteil von Grundsicherungsempfängern gibt es 2013 mit jeweils 2,9% in Euskirchen und Schleiden. Stark unterdurchschnittlich ist der Anteil in Dahlem, Weilerswist, Hellenthal, Blankenheim und Nettersheim. Hilfe zum Lebensunterhalt (HLU) Eine weitere Leistung zur Sicherung des Existenzminimums von Personen ist die Hilfe zum Lebensunterhalt (HLU) nach dem SGB XII. Hilfe zum Lebensunterhalt erhält, wer keine Möglichkeit, hat seinen Lebensunterhalt aus eigener Arbeit oder eigen Mitteln (Einkommen, Vermögen) bestreiten zu können, keine Unterstützung von Angehörigen erfahren kann und keinen Anspruch auf andere Sozialleistungen hat (Grundsicherung oder Leistungen nach dem SGB II). Hilfe zum Lebensunterhalt ist damit die letzte Stufe der Sozialleistungen zur Absicherung des Existenzminimums. Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 98: 88 Fallzahlen12: Hilfe zum Lebensunterhalt je 1.000 Einwohner, 2012 und 2013 - Zensuswerte Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Kreises Euskirchen, (Tab. 36 Anhang) Von 2012 auf 2013 ist im Kreis Euskirchen ein Anstieg der Fallzahlen zur HLU von 1,1 (korrigierter Wert wegen Zensus) auf 1,4 pro 1.000 Einwohner erfolgt. Die Fallzahlen sind in allen Kommunen bis auf Weilerswist und Dahlem leicht angestiegen. Stark überdurchschnittlich sind die Fallzahlen auch 2013 in der Stadt Schleiden. Hilfe zur Pflege Hilfe zur Pflege nach dem SGB XII können Personen beziehen, die eine körperliche, geistige oder seelische Krankheit oder Behinderung haben. Die Leistung wird gewährt, wenn der Pflegebedürftige die Pflegeleistungen finanziell weder selbst tragen kann, noch sie von anderen erhält (z.B. Pflegeversicherung). Die Hilfe zur Pflege ist damit Bestandteil der Sozialhilfe. Informationen zu den Hilfeempfängern liegen auf Ebene des Kreises und den Kommunen vor. Im Jahr 2013 bezogen insgesamt 650 Personen innerhalb und außerhalb von Einrichtungen Hilfe zur Pflege (3,5 Personen je 1.000 Einwohner). Im Jahr 2012 betrug die Zahl der Hilfeempfänger insgesamt 665 Personen (3,4 Personen je 1.000 Einwohner). Damit nahm die Zahl der Hilfeempfänger – absolut gesehen – um 2,5% ab. Der Großteil der Hilfeempfänger lebt in einer Einrichtung (rund 90%). 12 Die Fallzahlen entsprechen nicht automatisch der Zahl der berechtigten Personen. Die Fallzahlen umfassen Fälle außerhalb von Einrichtungen und sind nach dem Wohnort erhoben. Sozialbericht Kreis Euskirchen 89 Entwicklung der Hilfen zur Erziehung Im Folgenden sind drei Leistungsbereiche der Hilfen zur Erziehung aus der Kinderund Jugendhilfe detailliert dargestellt: die Erziehungsberatung (§ 28 KJHG), die ambulanten Hilfen im Bereich der Erziehungsbeistandschaft (§ 30 KJHG) und der sozialpädagogischen Familienhilfe (§ 31 KJHG) sowie die stationären Hilfen im Bereich der Vollzeitpflege (§ 33 KJHG) und der Heimerziehung (§ 34 KJHG).13 Abbildung 99: Inanspruchnahme der Erziehungsberatung (§ 28 KJHG) je 10.000 unter 21-Jährigen im Kreis Euskirchen (2011 bis 2013) - Zensuswerte Quelle: eigene Berechnung und Darstellung KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt. Jugend und Familie, (Tab. 41 Anhang) Die Inanspruchnahme der Erziehungsberatung (§ 28 KJHG) je 10.000 unter 21Jährigen ist im Kreis Euskirchen zwischen 2011 und 2013 (Zensuswerte) angestiegen. Auch in den Bereichen der ambulanten Hilfen (§§ 30, 31 KJHG) und der stationären Hilfen (§§ 33, 34 KJHG) ist in dem Betrachtungszeitraum ein Anstieg der Inanspruchnahmen zu beobachten. 13 Die Tabellen im Anhang differenzieren zudem noch die Anzahl der Fälle und die Inanspruchnahme für die Leistungsbereiche Erziehung in einer Tagesgruppe (§ 32 KJHG) sowie Hilfen für junge Volljährige (§ 41 KJHG). Sozialbericht Kreis Euskirchen 90 Abbildung 100: Inanspruchnahme der Hilfen zur Erziehung je 10.000 unter 21-Jährigen im Kreis Euskirchen (§§30, 31, 33, 34 KJHG, 2011 bis 2013) - Zensuswerte Quelle: eigene Berechnung und Darstellung KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt. Jugend und Familie sowie eigene Berechnung, (Tab. 42 Anhang) Dargestellt sind Erziehungsbeistand (§ 30 KJHG), Sozialpädagogische Familienhilfe (§ 31 KJHG), Vollzeitpflege Minderjähriger (§ 33 KJGH) sowie Heimerziehung (§ 34 KJHG) Sozialbericht Kreis Euskirchen 91 Um eine hinreichende Differenzierung der Gemeinden zu ermöglichen, wurden für die dargestellten Leistungsbereiche Jahresdurchschnittswerte je Gemeinde berechnet. In Abbildung 101 sind die durchschnittlichen, jährlichen Inanspruchnahmen der Hilfen je 10.000 unter 21-Jährigen für die Gemeinden im Vergleich dargestellt (Zensuswerte). Auch zwischen 2011 und 2013 ergeben sich hinsichtlich der Erziehungsberatung (§ 28 KJHG) deutliche Unterschiede. In der Stadt Euskirchen sind im Durchschnitt auf 10.000 unter 21-Jährige etwas über 300 Fälle in der Statistik ausgewiesen. In Hellenthal liegt die Zahl der Inanspruchnahme der Erziehungsberatung nur knapp über 100 je 10.000 unter 21-Jährigen. Wie auch in den Vorjahren weisen die drei Städte Euskirchen, Zülpich und Bad Münstereifel im Durchschnitt höhere Inanspruchnahmen aus als der Kreis Euskirchen während in den übrigen Gemeinden die Quoten niedriger ausfallen. Abbildung 101: Inanspruchnahme der Erziehungsberatung (§ 28 KJHG) je 10.000 unter 21-Jährigen in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (Jahresdurchschnittswerte 2011 bis 2013) Zensuswerte Quelle: eigene Berechnung und Darstellung KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt. Jugend und Familie, (Tab. 41 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 92 Im Bereich der ambulanten Hilfen (§§ 30, 31 KJHG) sind Unterschiede zwischen den Kommunen auch in den Jahren 2012/2013 zu erkennen. In Nettersheim liegt die durchschnittliche Inanspruchnahme bei rund 70 Fällen je 10.000 unter 21-Jährigen, in Schleiden bei rund 140 Fällen (Zensuswerte). Die Unterschiede bei der Inanspruchnahme der stationären Hilfen (§ 33, 34 KJHG) sind mit den ambulanten Hilfen vergleichbar. Während in Nettersheim auf 10.000 unter 21-Jährige etwas unter 55 Hilfen im Jahresdurchschnitt zu verzeichnen sind, weist die Gemeinde Schleiden eine Inanspruchnahme von rund 125 Hilfen je 10.000 unter 21-Jährige auf. Diese Werte sind sehr ähnlich zu denen aus dem letzten Beobachtungszeitraum 2006 bis 2012. Abbildung 102: Inanspruchnahme der Hilfen zur Erziehung je 10.000 unter 21-Jährigen in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (§§ 30, 31, 33, 34 KJHG, Jahresdurchschnittswerte 2012 bis 2013) Zensuswerte Quelle: eigene Berechnung und Darstellung KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt. Jugend und Familie, (Tab. 42 + 44 Anhang) Dargestellt sind Erziehungsbeistand (§ 30 KJHG), Sozialpädagogische Familienhilfe (§ 31 KJHG), Vollzeitpflege Minderjähriger (§ 33 KJGH) sowie Heimerziehung (§ 34 KJHG) Entwicklung der Jugendgerichtshilfe Die Anteile der Jugendlichen und Heranwachsenden in Betreuung der Jugendgerichtshilfe wurden aufgrund von Zensus für das Jahr 2012 korrigiert und für das Jahr 2013 auf der Grundlage der Zensuswerte neu berechnet. Der Anteil der Jugendlichen (14 bis unter 18 Jahre), die durch die Jugendgerichtshilfe betreut werden, hat sich im Vergleich zu den Vorjahren nicht stark verändert – er variiert im Zeitraum 2012 bis 2013 im Kreis Euskirchen zwischen rund 8% und Sozialbericht Kreis Euskirchen 93 rund 13% gemessen an allen Jugendlichen dieser Altersklasse. Bei den Heranwachsenden (18 bis unter 21 Jahre) ist zwischen 2012 und 2013 im Vergleich zu den Vorjahren dagegen ein deutlicher Anstieg des Anteils von Personen in Betreuung der Jugendgerichtshilfe im Kreis Euskirchen zu erkennen. Im Vergleich der Gemeinden zeigen sich auch 2012 bis 2013 deutliche Unterschiede bei den beiden Gruppen „Jugendliche“ und „Heranwachsende“. Während der Anteil der Jugendlichen in Betreuung in Kall bei rund 10% liegt, beträgt der Anteil an Heranwachsenden in Betreuung 13%. Auch in Euskirchen, Dahlem und Weilerswist liegt der Anteil an Heranwachsenden in Betreuung über dem Kreisdurchschnitt von rund 8%. Am geringsten ist der Anteil der in der Jugendgerichtshilfe betreuten Jugendlichen in Bad Münstereifel mit rund 4% gemessen an allen Jugendlichen. Den geringsten Anteil an Heranwachsenden in Betreuung weist Nettersheim mit rund 4% auf. Abbildung 103: Anteil Jugendlicher und Heranwachsender in Betreuung der Jugendgerichtshilfe an allen Personen der Altersklasse in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (Jahresdurchschnittswerte 2012 bis 2013) - Zensuswerte Quelle: eigene Darstellung auf Basis KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt. Jugend und Familie, (Tab. 46 Anhang) 94 Sozialbericht Kreis Euskirchen 3.4 Wohnsituation Die folgende Tabelle 5 zeigt die durchschnittliche Miete je Quadratmeter in Geschosswohnungen14 für die Jahre 2012 und 2014 in den Kommunen des Kreises Euskirchen. Der Median der Mietpreise im Kreis beträgt 2014 5,70€/m² und ist damit im Vergleich zu 2012 nur leicht angestiegen. In der Stadt Euskirchen (6,03€/m²) sowie in der Gemeinde Weilerswist (6,69€/m²) werden im Durchschnitt höhere Angebotsmietpreise inseriert. In den übrigen Kommunen ist die durchschnittliche Angebotsmiete geringer, insbesondere in den Gemeinden Blankenheim (4,44€/m²) und Hellenthal (4,71€/m²). Die Unterschiede der durchschnittlichen Angebotsmietpreise spiegeln das in 2014 auf dem Wohnungsmarkt öffentlich inserierte Angebot wider und zeigen unterschiedlichen Mietniveaus innerhalb des Kreises. Berücksichtigt wurden für diese Auswertungen Angebotsmieten aus der empirica-Preisdatenbank (Basis: empiricasysteme). Darin erfasst sind Immobilienangebote von Internetplattformen sowie Angebote aus diversen lokalen, regionalen und überregionalen Zeitungen in Deutschland. Tabelle 5: Angebotsmieten für Geschosswohnungen im Kreis Euskirchen (2014 und 2012) 2014 Bad Münstereifel Blankenheim Dahlem Euskirchen Hellenthal Kall Mechernich Nettersheim Schleiden Weilerswist Zülpich Kreis Euskirchen Median in €/m² 5,34 4,44 k.A. 6,03 4,71 5,23 5,43 5,00 4,80 6,69 5,49 5,70 2012 Stichprobe 231,00 59,00 14,00 728,00 21,00 91,00 150,00 44,00 82,00 194,00 164,00 1778,00 Median in €/m² 5,31 4,38 k.A. 5,76 4,88 5,33 5,20 4,53 4,69 6,31 5,25 5,50 Stichprobe 205,00 51,00 16,00 746,00 26,00 104,00 231,00 37,00 132,00 224,00 202,00 1974,00 Quelle: empirica-Preisdatenbank (Basis: empirica-systeme) Für eine Auswertung des Wohnungsangebotes im Kreis Euskirchen steht – wie auch im vorherigen Sozialbericht – das Thema Familienwohnen im Fokus. Aus dem Wohnungsangebot 2014 werden diejenigen Wohnangebote ausgewählt, die anhand gesetzter Orientierungswerte als familiengeeignete Wohnangebote spezifiziert werden können. Dazu gehören alle Einfamilienhäuser sowie Mietgeschosswohnungen ab 75m² und 3 Zimmern sowie Eigentumswohnungen ab 100 m² und 4 Zimmern. Dabei ist nicht berücksichtigt, in wie weit die Wohnlagen der einzelnen Angebote auch den 14 Die nachfolgenden Angebotsmietpreise beziehen sich auf alle angebotenen Geschosswohnungen. 95 Sozialbericht Kreis Euskirchen Anforderungen von Familien entsprechen (Verkehrslage, Infrastrukturangebot oder andere Faktoren). In Tabelle 6 sind für die berücksichtigten Wohnobjekte die Anteile der Objekte angegeben, die nach der genannten Spezifikation familiengeeignet sind. Der Anteil im Kreis liegt 2014 wie bereits 2012 bei rund 73% und entspricht der ländlich geprägten Siedlungsstruktur. Entsprechend fallen die Anteile in den Städten im Kreis niedriger aus, da hier ein größeres Angebot an kleineren Geschosswohnungen vorhanden ist. Diese sind auf Grund der Größe für eine Familie nicht geeignet und werden im Folgenden nicht mehr berücksichtigt. In einigen Gemeinden liegt der Anteil der familiengeeigneten Angebote weiterhin bei über 90% (Dahlem, Hellenthal), da hier überwiegend Einfamilienhäuser angeboten werden. Tabelle 6: Familiengeeignetes Wohnangebot in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (2014 und 2012) Bad Münstereifel Blankenheim Dahlem Euskirchen Hellenthal Kall Mechernich Nettersheim Schleiden Weilerswist Zülpich Kreis Euskirchen Anzahl Objekte 544 229 108 1.326 162 239 544 142 267 508 460 4.529 2014 davon familiengeeignet Anteil familiengeeignet 407 74,8% 187 81,7% 98 90,7% 784 59,1% 151 93,2% 181 75,7% 452 83,1% 117 82,4% 207 77,5% 381 75,0% 350 76,1% 3.315 73,2% Bad Münstereifel Blankenheim Dahlem Euskirchen Hellenthal Kall Mechernich Nettersheim Schleiden Weilerswist Zülpich Kreis Euskirchen Anzahl Objekte 568 282 122 1.436 194 273 728 140 328 616 511 5.198 2012 davon familiengeeignet Anteil familiengeeignet 419 73,8% 238 84,4% 113 92,6% 878 61,1% 182 93,8% 200 73,3% 589 80,9% 121 86,4% 244 74,4% 460 74,7% 368 72,0% 3.812 73,3% Quelle: empirica-Preisdatenbank (Basis: empirica-systeme) 96 Sozialbericht Kreis Euskirchen Deutschlandweit wurden auf Basis einer Sonderauswertung des Mikrozensus (2011) auf der räumlichen Ebene von sogenannten Beobachtungsregionen 15 die Einkommen von Familien ausgewertet und anhand der Einkommen der privaten Haushalte (Basis: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder) auf Ebene von Kreisen regional gewichtet. Auf Grundlage dieser Daten erfolgt die Berechnung der im Folgenden dargestellten Indikatoren für eine Modellfamilie mit zwei Elternteilen sowie einem Kind unter 14 Jahren und einem Kind zwischen 14 und unter 18 Jahren. Es wird unterschieden zwischen einer Familie, die ein für die Region durchschnittliches, monatliches Nettoeinkommen zur Verfügung hat, sowie einer Familie mit einem Einkommen, das der regionalen Armutsschwelle entspricht. Weiterhin wird angenommen, dass diesen beiden Modellfamilien jeweils 30% des monatlichen Nettoeinkommens für die Finanzierung einer Nettokaltmiete bzw. für die Finanzierung von Eigentum zur Verfügung steht. Warme Nebenkosten werden für diese Modellierung nicht berücksichtigt. Der Kaufpreis ist so berechnet, dass die monatliche Belastung für Tilgung und Zins maximal 30% des Nettoeinkommens beträgt.16 Das Einkommen ist – analog zur letzten Auswertung – für das Vorjahr, also für 2013, modelliert worden. Dadurch ergeben sich für eine Familie mit einem mittlerem Einkommen im Kreis Euskirchen Orientierungswerte für die Finanzierung eines Mietangebots von rund 980€ im Monat (netto-kalt) und für die Einkommensbildung ein finanzierbarer Kaufpreis von rund 180.000€. Grundlage dafür ist ein monatlich verfügbares Nettoeinkommen von rund 3.100€. Eine einkommensschwache Familie kann dagegen mit einem monatlich verfügbaren Nettoeinkommen von rund 1.900€ eine Netto-Kaltmiete von rund 600€ bzw. einen Kaufpreis von rund 110.000€ finanzieren. Das durchschnittliche Primäreinkommen der privaten Haushalte im Kreis Euskirchen ist etwas stärker gestiegen als die durchschnittlichen Preise aus den Wohnungsangeboten, so dass der Anteil der finanzierbaren Objekte nach der Modellrechnung seit 2012 in allen Segmenten gestiegen ist. 2014 können im Kreis Euskirchen 64% aller Wohnungsangebote mit einem mittleren Familieneinkommen finanziert werden. Das bedeutet, eine Familie mit einem durchschnittlichen Einkommen, die im Jahr 2014 umziehen wollte, hätte rund 64% 15 Für den Kreis Euskirchen liegen aus dem Mikrozensus Daten zum Einkommen verschiedener Lebensformen (Familien, Haushalte ohne Kinder, etc.) für die Beobachtungsregion Bonn, Köln und Aachen vor. Diese Region entspricht den drei gleichnamigen Raumordnungsregionen. Die Bildung von Beobachtungsregionen ist damit begründet, dass für eine detaillierte Sonderauswertung des Mikrozensus eine ausreichend große Stichprobe erreicht werden muss, damit die einzelnen Werte von den statistischen Landesämtern ausgewiesen werden. Für die deutschlandweite Auswertung wurden darum Beobachtungsregionen mit mindestens 1 Mio. Einwohner gebildet. Eine detaillierte Beschreibung der Methodik erfolgt in Braun, R., Grade, J. u. T. Heyn (empirica ag) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung (2013): Wohnungsangebot für arme Familien in Großstädten. Eine bundesweite Analyse am Beispiel der 100 einwohnerstärksten Städte. Abrufbar unter: http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-10840BDA- 3635345B/bst/xcms_bst_dms_38453_38454_2.pdf (letzter Abruf: 15.10.2014). 16 Unterstellt ist, dass ein Objekt mit jährlich 7,5% für Zins und Tilgung und einer Eigenkapitalquote von 25% finanziert wird. Weiterhin werden für Transaktionskosten sowie einen zusätzlichen finanziellen Puffer 15% des Kaufpreises veranschlagt. Sozialbericht Kreis Euskirchen 97 aller Angebote mit 30% des monatlichen Nettoeinkommens finanzieren können. 2012 lag dieser Wert bei rund 54%. Im Eigentumsbereich sind die Anteile auch 2014 etwas geringer mit rund 46% der Einfamilienhäuser jedoch auch höher als 2012 (37%). Der Anteil der für Familien finanzierbaren Eigentumswohnungen ist dagegen stark angestiegen. Lag dieser 2012 bei rund 27%, sind 2014 rund 68% der Eigentumswohnungen mit mittlerem Familieneinkommen finanzierbar. Auch der Anteil der angebotenen Einfamilienhäuser zur Miete ist von rund 71% (2012) auf rund 90% (2014) gestiegen. Wie auch 2012 sind 2014 annähernd alle familiengeeigneten Mietgeschosswohnungen (rund 98%) unter genannten Annahmen finanzierbar. Für eine Familie mit einem geringen Einkommen fallen die Anteile finanzierbarer Wohnangebote sehr viel geringer aus, jedoch ist auch hier der Anteil 2014 für alle Wohnformen gestiegen. Für die Modellfamilie waren 2014 rund 33% aller familiengeeigneten Wohnungsangebote finanzierbar (2012: 29%).17 Dagegen ist der Anteil der finanzierbaren Mietgeschosswohnungen mit rund 73% aller familiengeeigneten Angebote immer noch relativ hoch. Abbildung 104: Anteil für Familien finanzierbarer Wohnangebote an allen familiengeeigneten Wohnangeboten im Kreis Euskirchen (2014) Quelle: eigene Berechnung, empirica-Preisdatenbank (Basis: empirica-systeme), Sonderauswertung Mikrozensus 2011 (IT.NRW), Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder (Destatis), (Tab. 51 im Anhang) 17 Im Eigentumsbereich sind es 2014 wie auch 2012 nur rund 17% der Einfamilienhäuser, dagegen rund 25% der Eigentumswohnungen (2012: 9%). Auch Einfamilienhäuser zur Miete sind weiterhin nur zu einem geringen Anteil (rund 29%) bezahlbar für diese Familien gewesen (2012: 22%). Sozialbericht Kreis Euskirchen 98 Im kommunalen Vergleich ist auch 2014 der geringste Anteil der familiengeeigneten Wohnobjekte in Weilerswist finanzierbar (rund 48% für mittlere Einkommen bzw. 16% für geringe Einkommen). Hier sind auch die Angebotsmieten im Vergleich der Gemeinden im Kreis Euskirchen am höchsten. Neben Weilerswist, ist der Anteil an für Familien finanzierbarer Wohnangebote im Vergleich zu 2012 jedoch in allen Kommunen gestiegen. Allein in Mechernich ist der Anteil an Wohnangeboten für Familien mit geringem Einkommen konstant bei rund 28% geblieben. Am höchsten liegt der Anteil für Familien mit mittlerem Einkommen 2014 mit rund 82% in Hellenthal. Abbildung 105: Anteil für Familien finanzierbarer Wohnangebote an allen familiengeeigneten Wohnangeboten in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (2014) Quelle: eigene Berechnung, empirica-Preisdatenbank (Basis: empirica-systeme), Sonderauswertung Mikrozensus 2011 (IT.NRW), Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder (Destatis), (Tab. 51 im Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 99 Zu den Wohngeldempfängerhaushalten lagen zum Zeitpunkt der Datenrecherche keine aktuelleren Werte als 2012 vor. Auf je 1.000 Einwohner im Kreis Euskirchen kommen insgesamt 9 Wohngeldempfängerhaushalte (2012). Überdurchschnittlich ist die Zahl in der Stadt Euskirchen (12) und Schleiden (10). In den anderen Orten liegt die Zahl im Kreisschnitt oder drunter. Bezogen auf die Einwohner ist die Zahl in Blankenheim, Mechernich und Zülpich stärker angestiegen. In Schleiden ging die Zahl am stärksten zurück. Im Kreis insgesamt blieb die Zahl unverändert. Abbildung 106: Wohngeldempfängerhaushalte je 1.000 Einwohner, 2006 und 2012 (keine aktuelleren Werte als 2012 verfügbar) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (Tab. 49 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 100 Der Anteil der preisgebundenen Mietwohnungen am Geschosswohnungsbestand ist im Kreis Euskirchen zwischen 2011 und 2013 insgesamt angestiegen (+3%). In Weilerswist, Kall und Blankenheim liegt der Anteil mit 25% bzw. 23% am höchsten. Einen sehr geringen Anteil haben preisgebundene Wohnungen nach wie vor in Hellenthal (12%), Bad Münstereifel (12%) und Nettersheim (10%). Abbildung 107: Anteil preisgebundener Mietwohnungen an allen Geschosswohnungen 201318 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der NRW.BANK, (Tab. 50 Anhang) 3.5 Bildungssituation Der Anteil an Schülern, die von der Grundschule auf ein Gymnasium wechseln, hat sich auch seit dem Schuljahr 2011/2012 kreisweit wieder erhöht, auf rund 48% 2013/2014. Innerhalb des Kreises reicht die Bandbreite in den Gemeinden im Schuljahr 2013/2014 von 32% bis 56%. Unterschiede ergeben sich dabei nicht ausschließlich durch die Übergangsfähigkeit der Schüler aus den Grundschulen der jeweiligen Gemeinden, sondern auch durch die Standorte der Gymnasien. Nicht alle Gemeinden sind Gymnasialstandorte. Geringere Übergangsquoten entstehen daher aufgrund von unterschiedlichen Schulstandortvoraussetzungen, wie z.B. in Weilerswist, das kein Gymnasialstandort ist. Entgegen dem Trend auf Kreisebene ist der Anteil der Schulübergänger auf Gymnasien in Hellenthal, Dahlem, Nettersheim und Bad Münstereifel in den beiden betrachteten Schuljahren zurückgegangen. Den stärksten relativen Anstieg hat Zülpich (+11%). 18 NRW.BANK: Städte und Gemeinden = kommunale Daten, Kreis Euskirchen = Verwaltungsdaten Sozialbericht Kreis Euskirchen 101 Abbildung 108: Anteil der Schulübergänge von der Grundschule auf Gymnasien nach Gemeinden (Schuljahre 2011/12 und 2013/14) Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kommunales Bildungsmonitoring 3.6 Gesundheitliche Lage Kindergesundheit Die gesundheitliche Lage von Kindern in den Gemeinden im Kreis Euskirchen wird anhand statistischer Auswertungen der Schuleingangsuntersuchung (SEU) dargestellt. Im Folgenden werden die Befunde der Schuleingangsuntersuchungen in den Bereichen Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung U8, Übergewicht/Adipositas und Sprachauffälligkeiten aufgezeigt. Eine weiterführende detaillierte Darstellung der Untersuchungen, der Begriffsdefinitionen sowie weiterer Ergebnisse in allen Bereichen der Untersuchung finden sich im Bericht zur Schuleingangsuntersuchung (http://www.kreiseuskirchen.de/service/gesundheit/gesundheitsberichterstattung.php). Bei den SEUs wird auf freiwilliger Basis anhand des Bildungsabschlusses und des Ausbildungsabschlusses der Eltern ein Sozial-Score erfasst. Dieser Sozial-Score ordnet die Kinder einem niedrigen, mittleren und hohen Sozial-Score zu. Darüber hinaus werden die Kinder anhand der in den ersten vier Lebensjahren in der Familie 102 Sozialbericht Kreis Euskirchen überwiegend gesprochenen Sprache in Kinder mit und ohne Migrationshintergrund eingeteilt. Zu beachten ist, dass die Gesamtzahl der untersuchten Kinder in einzelnen Kommunen sehr klein sein kann. Schwankungen der Werte ergeben sich hier zum Teil aufgrund von Auffälligkeiten bei nur wenigen Kindern und haben keine statistisch bedeutsame Aussagekraft. In den folgenden Tabellen sind die Anzahl der ausgewerteten Fälle nach dem Schuljahr (Einschulung des Kindes) sowie die Anzahl der ausgewerteten Fälle in den einzelnen Gemeinden dargestellt. Auf Grund der geringen Fallzahlen in einigen Gemeinden werden gemeindespezifische Auswertungen im Folgenden immer für mehrere Jahre zusammengefasst dargestellt. Tabelle 7: Ausgewertete Fälle der Schuleingangsuntersuchung im Kreis Euskirchen insgesamt19 Ausgewertete Fälle Schuljahr (Einschulung) 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014 2014/2015 insgesamt 1.824 1.701 1.656 1.760 1.703 mit Angabe zum mit Angabe zum SozialMigrationshintergrund Score 1.819 1.353 1.661 1.401 1.655 1.347 1.759 1.456 1.702 1.425 Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Tabelle 8: Ausgewertete Fälle der Schuleingangsuntersuchung im Kreis Euskirchen nach Gemeinde (Wohnort) Schuljahr (Einschulung) Bad Münstereifel Blankenheim Dahlem Euskirchen Hellenthal Kall Mechernich Nettersheim Schleiden Weilerswist Zülpich Kreis Euskirchen 2010/ 2011/ 2012/ 2013/ 2014/ 2011 2012 2013 2014 2015 166 135 134 142 126 74 73 49 74 70 45 46 43 48 44 568 563 523 576 576 73 64 63 70 53 122 100 109 96 92 275 242 266 263 219 66 54 66 56 55 107 114 89 108 117 145 130 130 154 158 183 180 184 166 179 1.824 1.701 1.656 1.753 1.689 Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen (Abweichungen der Gesamtzahl zu Tab. 8 ergeben sich aufgrund von Kindern, die im Kreisgebiet eingeschult werden, aber zum Zeitpunkt der Untersuchung noch nicht hier wohnhaft waren) 19 „Der Sozial-Score basiert auf freiwilligen Angaben der Eltern. Alle genannten Ergebnisse mit Bezug zum Sozial-Score basieren auf dieser geringeren Zahl an Kindern. Kleinere Abweichungen der Prozentwerte in den Ergebnissen können auf dieser unterschiedlichen Datenbasis beruhen, sofern Zahlen mit und ohne Bezug zum Sozial-Score verglichen werden. Sozialbericht Kreis Euskirchen 103 Die Anzahl der ausgewerteten Fälle ist insgesamt in den letzten drei Jahren relativ konstant geblieben. Die Teilnahmequote für die Früherkennungsuntersuchung U8 ist im Zeitraum von 2008 bis 2015 in allen Kommunen angestiegen und liegt kreisweit bei ca. 94% (2012/13 bis 2014/15 kumuliert). Bundesweit ist im Vergleichszeitraum ebenfalls ein Anstieg der Teilnahmequote zu verzeichnen, was auf die Einladungsschreiben der Krankenkassen sowie auf die Erinnerungen bei fehlender Teilnahme (in NRW durch die Zentrale Stelle im Landeszentrum für Gesundheit) und mögliche weitere Maßnahmen durch die Jugendämter zurückzuführen ist. Einzelne Kommunen wie z.B. Schleiden oder die Stadt Euskirchen zeigen einen besonders deutlichen Anstieg der Teilnahmequoten von 71% auf 96% bzw. von 79% auf 93%. Abbildung 109: Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung U8 in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2008/2009 bis 2014/2015 kumuliert) Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Sozialbericht Kreis Euskirchen 104 Im Kreis Euskirchen liegt die Zahl der übergewichtigen und stark übergewichtigen Kinder relativ konstant bei 9%20 (2008 bis 2015 kumuliert). Kreisweit zeigt sich im Jahr 2014/5 jedoch ein Anstieg des Anteils übergewichtiger Einschüler/innen auf ca. 11% (vgl. Anhang Abb. 2). Die Daten der zukünftigen Jahrgänge werden hier Auskunft über einen Trend zur Gewichtssteigerung geben. Beobachtete Schwankungen in einzelnen Gemeinden wie z.B. Schleiden bewegen sich im Bereich der Norm und stellen aufgrund geringer Fallzahlen keine statistisch bedeutsame Veränderung dar. Abbildung 110: Übergewicht und Adipositas bei Kindern in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2008/2009 bis 2014/2015 kumuliert) Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen 20 Als übergewichtig werden Kinder definiert, die schwerer als 90% alters- und größengleicher Kinder sind, als stark übergewichtig Kinder, die schwerer als 97% des Vergleichswertes sind. Sozialbericht Kreis Euskirchen 105 In Bezug auf Sprachauffälligkeiten, definiert als Defizite in verschiedenen sprachlichen Untertests der Schuleingangsuntersuchung wie der Artikulation oder der grammatikalischen Kompetenz, liegt der Anteil der Kinder mit Beeinträchtigungen relativ konstant um 28% (kumuliert für 2012/2013 bis 2014/2015) mit leichten Schwankungen (29% in 2012/2013 bzw. 27% in2014/2015). Abbildung 111: Sprachauffälligkeiten bei Kindern in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2012/2013 bis 2014/2015 kumuliert) Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Der soziale Hintergrund der Kinder gemessen anhand des Sozial-Scores (Bildungsniveau der Eltern) wie auch der Migrationshintergrund beeinflussen die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung zum Teil erheblich. Beschreibend lässt sich feststellen, dass die Eltern der Einschüler/innen in den letzten Jahren zu einem geringen Anteil von ca. 20% einen niedrigen Sozial-Score aufweisen. Das Verhältnis von mittlerem und hohem Sozial-Score schwankt in den einzelnen Jahren um je ca. 40%, mit einer Tendenz zu niedrigeren Anteilen an hohem Sozial-Score. In 2014/2015 beispielsweise hat über die Hälfte der Kinder einen mittleren (53%) und nur 26% einen hohen Sozial-Score. (vgl. Tab. 61 im Anhang). Der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in den Schuleingangsuntersuchungen ist zwischen 2012/2013 (18%) und 2014/2015 (19%) in etwa gleichgeblieben (vgl. Tab. 62 im Anhang). Betrachtet man das Verhältnis von Kindern mit Migrationshintergrund in den drei Kategorien des Sozial-Scores zeigt sich eine deutliche Überrepräsentation in der Kategorie niedriger Sozialstatus, d.h. Kinder mit Migrationshintergrund stammen deutlich häufiger aus Familien mit niedrigem Sozial-Score als aus Familien mit mitt- Sozialbericht Kreis Euskirchen 106 lerem oder hohem Sozial-Score. Dieses Verhältnis ist in den letzten Jahren nahezu konstant. Abbildung 112: Migrationshintergrund von Kindern nach Sozial-Score im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2012/2013 bis 2014/2015) Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Sozialbericht Kreis Euskirchen 107 Die Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung U8 hat sich in den letzten Jahren für Kinder mit niedrigem Sozial-Score deutlich erhöht und zeigt seit 2013/2014 nur geringfügige Abweichungen in Abhängigkeit vom Sozial-Score des Kindes (vgl. Abb. 5 im Anhang). Bei der gleichzeitigen Analyse von Migrationshintergrund und Sozial-Score zeigt sich diese verstärkte Teilnahme von Kinder mit niedrigem SozialScore sowohl für Kinder mit als auch ohne Migrationshintergrund. Dennoch bleibt die Teilnahmequote in 2014/2015 mit 90% für Kinder mit Migrationshintergrund deutlich unter dem Wert der Gruppe ohne Migrationshintergrund und niedrigem Bildungsniveau (97%). Im Bereich des mittleren Bildungsniveaus ist die Teilnahme der Gruppe mit Migrationshintergrund 2014/2014 leicht zurückgegangen (von 95% auf 90%). Dagegen haben mehr Kinder mit Migrationshintergrund in Familien mit hohem Sozial-Score an der U8-Untersuchung teilgenommen (95%). Abbildung 113: Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung U8 nach Sozial-Score und Migrationshintergrund im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2012/2013 bis 2014/2015) Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Sozialbericht Kreis Euskirchen 108 Für den Anteil von Kindern mit Übergewicht ist in den letzten drei Jahren durchgängig die starke Abhängigkeit vom Sozial-Score festzustellen. Während im Kreis Euskirchen im Durchschnitt rund 9% der Kinder übergewichtig oder adipös sind, beträgt der Anteil bei niedrigem Sozial-Score fast 13%. Bei mittlerem Sozial-Score liegt der Anteil im Durchschnitt, während er bei hohem Bildungsniveau der Eltern darunter liegt. Kinder mit Migrationshintergrund sind häufiger übergewichtig als Kinder ohne Migrationshintergrund. Der Sozial-Score hat bei Kindern mit Migrationshintergrund keinen nennenswerten Einfluss: unabhängig vom Sozial-Score sind ca. 14% übergewichtig (vgl. Abb. 8 im Anhang). Abbildung 114: Übergewicht und Adipositas bei Kindern nach Sozial-Score im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2012/2013 bis 2014/2015) kumuliert Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Sozialbericht Kreis Euskirchen 109 Sprachauffälligkeiten zeigen ebenfalls einen starken Sozialgradienten, d.h. Kinder mit niedrigem Sozial-Score haben sehr viel häufiger auffällige Sprachbefunde als Kinder mit mittlerem oder hohem Sozial-Score. Die Rate der Kinder mit Sprachauffälligkeiten ist bei Kindern mit Migrationshintergrund nach wie vor höher als bei Kindern ohne Migrationshintergrund, jedoch ist bei der erstgenannten Gruppe in den letzten drei Jahren ein Rückgang von 35% auf 32% (vgl. Abb. 9 im Anhang) festzustellen. Betrachtet man die Befunde zu Sprachauffälligkeiten differenziert für den Migrationshintergrund und den Sozial-Score gleichzeitig nähern sich die Ergebnisse für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund nahezu an, d.h. das Bildungsniveau der Eltern hat einen erheblich stärkeren Einfluss auf die Sprachbefunde der Kinder als der Migrationshintergrund an sich. Abbildung 115: Sprachauffälligkeiten bei Kindern nach Sozial-Score im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2013/2014 bis 2014/2015) Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Sozialbericht Kreis Euskirchen 110 Abbildung 116: Sprachauffälligten bei Kindern nach Sozial-Score und Migrationshintergrund im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2013/2014 bis 2014/2015) Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Pflegebedürftigkeit Im Kreis Euskirchen gibt es im Jahr 2011 fast 3.600 Pflegebedürftige21. Die Zahl der Pflegebedürftigen ist im Vergleich zum Jahr 2007 um rund 15% im Kreis angestiegen. Ein Anstieg der Anzahl der Pflegebedürftigen war in allen Städten und Gemeinden zu verzeichnen. Eine Ausnahme bildet Bad Münstereifel. Hier ging die Zahl der Pflegebedürftigen leicht zurück. Auf Grund des Datenschutzes kann für Kall, Nettersheim und Hellenthal nur ein gemeinsamer Wert ausgewiesen werden. 21 Als pflegebedürftig werden Personen erfasst, die Leistungen nach dem SGB XI erhalten. Generelle Voraussetzung für die Erfassung als Pflegebedürftige oder Pflegebedürftiger ist die Entscheidung der Pflegekasse bzw. des privaten Versicherungsunternehmens über das Vorliegen von Pflegebedürftigkeit und die Zuordnung der Pflegebedürftigen zu den Pflegestufen I bis III. 111 Sozialbericht Kreis Euskirchen Tabelle 9: Pflegebedürftige 2007 und 2011 (keine aktuelleren Daten verfügbar) Bad Münstereifel, Stadt Blankenheim Dahlem Euskirchen, Stadt Hellenthal , Kall und Nettersheim Mechernich, Stadt Schleiden, Stadt Weilerswist Zülpich, Stadt Euskirchen, Kreis Pflegebedürftige prozentuale Anzahl Veränderung 2007 2011 2007-2011 450 414 -8,0% 276 332 20,3% k.A. k.A. k.A. 598 694 16,1% 137 203 48,2% 668 763 14,2% 361 452 25,2% 341 369 8,2% 299 369 23,4% 3.130 3.596 14,9% Quelle: it.nrw Pflegewohngeld In Nordrhein-Westfalen können Heimbewohner einen Zuschuss zu den Investitionskosten der Pflegeeinrichtung erhalten. Das sogenannte Pflegewohngeld ist eine Sozialleistung, die auf Antrag des Bewohners oder der Pflegeeinrichtung gewährt wird. Der Anspruch auf Pflegewohngeld setzt voraus, dass bei dem Bewohner mindestens die Pflegestufe I vorliegt und seine Einkommens- und Vermögensverhältnisse zur Finanzierung der Investitionskosten ganz oder teilweise nicht ausreichen. Der Vermögensfreibetrag beträgt bei Einzelpersonen 10.000€ und bei nicht getrennt lebenden Ehepaaren, eingetragenen Lebenspartnerschaften und ehe- oder lebenspartnerschaftsähnlichen Gemeinschaften 15.000€. Sollte Vermögen über diesen Freibeträgen vorhanden sein, muss dieses zunächst für die Finanzierung der Investitionskosten eingesetzt werden. Die Höhe des Pflegewohngeldes richtet sich nach den von den Landschaftsverbänden festgesetzten Investitionskosten der Pflegeeinrichtung und ist daher in den Pflegeheimen unterschiedlich hoch. Plätze in Betreuungseinrichtungen Im Kreis Euskirchen gibt es insgesamt 3.272 Plätze in Betreuungseinrichtungen. (2014). Der Großteil der Plätze befindet sich in vollstationären Pflegeinrichtungen (74%). Zwischen 2012 und 2014 ist Zahl um 18 Plätze angestiegen. Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 117: Anzahl der Plätze in Betreuungseinrichtungen im Kreis Euskirchen, 2012 und 2014 Quelle: eigene Darstellung, Datenbasis: Kreis Euskirchen, (Tab. 57 Anhang) 112 Sozialbericht Kreis Euskirchen 113 Im Kreis kommen auf 1.000 Einwohner rund 17 Plätze in Betreuungseinrichtungen. Die höchsten Werte haben Blankenheim, Bad Münstereifel und Mechernich mit 30 bzw. 28 Plätzen je 1.000 Einwohner. Stark unterdurchschnittliche Werte haben Weilerswist und Kall sowie Euskirchen, wo die Zahl der Plätze je 1.000 Einwohner von 10 auf 7 gesunken ist. Abbildung 118: Anzahl der Plätze in Betreuungseinrichtungen 2012 und 2013 in den Gemeinden des Kreises Euskirchen je 1.000 Einwohner Quelle: eigene Darstellung, Datenbasis: Kreis Euskirchen, (Tab. 58 Anhang) Sozialbericht Kreis Euskirchen 4. Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen 4.1 Die Städte und Gemeinden im Überblick 114 Weilerswist Demografie: Weilerswist hat zwischen 2012 und 2013 die größte Bevölkerungsentwicklung und die höchste Bevölkerungsdynamik. Die Wanderungsgewinne stammen wie auch in den Vorjahren insbesondere aus benachbarten Kreisen in NRW. Leichte Wanderungsverluste ergeben sich durch Abwanderungen innerhalb des Kreises. Arbeitsmarkt: Weilerswist hat weiterhin die dynamischste Beschäftigungsentwicklung, bei leicht zunehmender Arbeitslosenentwicklung. Familiensituation: In Weilerswist leben häufig Alleinerziehende, die Hilfen zur Erziehung (HzE)-Fälle haben leicht abgenommen. Es gibt keine ausgeprägte Kinderarmut und keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen. Weilerswist ist der teuerste Wohnstandort im Kreis. Soziales: Es besteht ein leichter Anstieg der Zahl der Bedarfsgemeinschaften bei stagnierender Personenzahl der BG´s. Es gibt eine vergleichsweise geringe Altersarmut. Zülpich Demografie: Zülpich weist zwischen 2012 und 2013 keine extreme Bevölkerungsveränderung auf. Wanderungsgewinne stammen vor allem aus NRW. Arbeitsmarkt: Zülpich hat eine positive Beschäftigungsentwicklung und eine leicht rückläufige Arbeitslosenentwicklung. Familiensituation: Der Anteil an Alleinerziehenden an allen Haushalten ist konstant geblieben, die Fälle an HzE entsprechen in etwa dem Kreisdurchschnitt. Kinderarmut ist leicht ausgeprägt, wobei es keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen gibt. Die Wohnpreise liegen im Durchschnitt des Kreises. Soziales: Zülpich hat einen stärkeren Rückgang der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in den BG´s. Die Altersarmut ist durchschnittlich. Euskirchen Demografie: In Euskirchen hält die positive Bevölkerungsdynamik zwischen 2012 und 2013 an, mit besonders hohen Wanderungsgewinnen aus dem Ausland. Leichte Wanderungsverluste gibt es mit den restlichen Bundesländern. Arbeitsmarkt: Euskirchen hat eine positive Beschäftigungsentwicklung und eine unauffällige Arbeitslosenentwicklung. Familiensituation: Zur Entwicklung des Anteils Alleinerziehender liegen keine Daten vor. Die HzE-Fälle liegen weit über dem Kreisdurchschnitt. Euskirchen hat die im Vergleich höchste Kinderarmut und Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise liegen im Kreisdurchschnitt. Sozialbericht Kreis Euskirchen 115 Soziales: Euskirchen hat den stärksten Anstieg an Bedarfsgemeinschaften bei einer steigenden Personenzahl in den BG´s. Die Altersarmut ist im Vergleich auffällig. Mechernich Demografie: Mechernich hat eine positive Bevölkerungsentwicklung mit hohen Wanderungsgewinnen aus dem Ausland, den Umlandkreisen NRW, und aus dem Kreis Euskirchen. Leichte Wanderungsverluste gibt es nach Rheinland-Pfalz. Arbeitsmarkt: Mechernich hat eine positive Beschäftigungsentwicklung, bei leicht rückläufiger Arbeitslosenentwicklung. Familiensituation: Zur Entwicklung des Anteils Alleinerziehender liegen keine Daten vor. Die HzE-Fallzahlen sind weiterhin unauffällig, die Kinderarmut jedoch leicht ausgeprägt. Es gibt keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangssituationen. Die Wohnpreise liegen im Kreisdurchschnitt. Soziales: Mechernich hat einen stärkeren Rückgang an Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist durchschnittlich. Schleiden Demografie: Schleiden hat eine positive Bevölkerungsentwicklung, mit einem positiven Wanderungssaldo mit dem übrigen Kreis Euskirchen sowie mit dem Ausland. Arbeitsmarkt: Schleiden hat eine positive Beschäftigungsentwicklung bei einer stärker steigenden Arbeitslosenentwicklung. Familiensituation: Zur Entwicklung des Anteils Alleinerziehender liegen keine Daten vor. Die HzE-Fälle sind konstant. Auffällig sind in Schleiden positivere Ergebnisse bei den Schuleingangsuntersuchungen. Es gibt eine vergleichsweise geringe Kinderarmut. Die Wohnpreise sind in Schleiden niedrig. Soziales: Schleiden hat einen stärkeren Rückgang der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Schleiden hat eine vergleichsweise hohe Altersarmut. Kall Demografie: Kall hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung, insbesondere mit Wanderungsverlusten ins restliche NRW und im geringeren Umfang ins übrige Deutschland. Hinzugewinnen kann Kall demgegenüber bei den Wanderungen mit den anderen Gemeinden und Städten im Kreisgebiet sowie dem Ausland. Arbeitsmarkt: Kall hat eine konstante Beschäftigungsentwicklung. Die Arbeitslosenentwicklung ist rückläufig, allerdings mit leicht gestiegener Jugendarbeitslosigkeit. Familiensituation: In Kall gibt es häufig Alleinerziehende. Die HzE-Fälle sind unauffällig, ebenso die Kinderarmut. Es gibt keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise sind im Kreisdurchschnitt. Sozialbericht Kreis Euskirchen 116 Soziales: Kall hat einen Rückgang der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist durchschnittlich. Bad Münstereifel Demografie: Bad Münstereifel hat trotz Wanderungsverlusten in 2013 zwischen 2012 und 2013 eine positive Bevölkerungsentwicklung. Wanderungsgewinne ergeben sich aus dem Ausland und dem restlichen Kreis Euskirchen. Der Wanderungssaldo mit dem Kreis Euskirchen ist geringfügig positiv. An Rheinland-Pfalz verliert die Stadt im geringen Maße, an die übrigen Bundeländer verstärkt Einwohner. Arbeitsmarkt: Bad Münstereifel hat eine konstante Beschäftigungsentwicklung, bei einer rückläufigen Arbeitslosenentwicklung, jedoch mit auffälliger Jugendarbeitslosigkeit. Familiensituation: Bad Münstereifel hat häufig Alleinerziehende und eine Häufung der HzE-Fälle. Die Kinderarmut ist im Vergleich unauffällig. Unauffällig sind die Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise liegen im Kreisdurchschnitt. Soziales: Es gibt eine konstante Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist durchschnittlich. Nettersheim Demografie: Nettersheim hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung, mit Wanderungsverlusten gegenüber dem Kreis Euskirchen und den Umlandkreisen NRW und Rheinland-Pfalz sowie dem sonstigen Deutschland. Nur mit dem Ausland ist der Wanderungssaldo in Summe positiv. Arbeitsmarkt: Nettersheim hat eine leicht positive Beschäftigungsentwicklung bei leicht angestiegener Arbeitslosigkeit und gestiegener Jugendarbeitslosigkeit. Familiensituation: In Nettersheim hat einen gestiegenen Anteil an Alleinerziehenden. Die Zahl der HzE-Fälle ist unauffällig und die Kinderarmut im Vergleich gering. Auffälligkeiten gibt es bei den Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise in Nettersheim sind niedrig. Soziales: Nettersheim hat einen leichten Wiederanstieg an Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist unauffällig. Hellenthal Demografie: Hellenthal hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung mit Wanderungsverlusten, wie auch in den Vorjahren, insbesondere mit den übrigen Gemeinden und Städten im Kreisgebiet. Auch mit NRW und RheinlandPfalz besteht in Summe der Jahre ein negativer Saldo. Gewinne verzeichnet Hellenthal nach wie vor durch Zuwanderung aus dem Ausland. Arbeitsmarkt: Hellenthal hat eine leicht rückläufige Beschäftigungsentwicklung bei niedriger Arbeitslosigkeit. Familiensituation: Hellenthal hat einen gestiegenen Anteil an Alleinerziehenden. Unauffällig sind die HzE-Fallzahlen. Die Kinderarmut ist vergleichs- Sozialbericht Kreis Euskirchen 117 weise niedrig und es gibt keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise sind niedrig. Soziales: Es gibt einen leicht verstärkten Rückgang der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist im Vergleich niedrig. Dahlem Demografie: Dahlem hat eine leicht rückläufige Bevölkerungsentwicklung. Die höchsten Verluste bestehen dabei an den Kreis Euskirchen, an das restliche NRW und an das restliche Bundesgebiet. Der Zuwanderungsgewinn aus dem Ausland ist dagegen hoch. Arbeitsmarkt: Dahlem hat eine rückläufige Beschäftigungsentwicklung mit Tendenz nach oben, bei jedoch leicht steigender Arbeitslosigkeit und Jugendarbeitslosigkeit. Familiensituation: Dahlem hat einen gestiegenen Anteil an Alleinerziehenden. Die HzE-Fallzahlen sind unauffällig und die Kinderarmut vergleichsweise gering. Es gibt keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen. Soziales: Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften sowie die Personenzahl in BG´s sind konstant rückläufig. Die Altersarmut ist im Vergleich niedrig. Blankenheim Demografie: Blankenheim hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung mit Wanderungsverlusten insbesondere in den Kreis Euskirchen. Auch nach Rheinland-Pfalz und in die übrigen Bundesländer wandern Einwohner ab. Aus dem restlichen NRW und aus dem Ausland gewinnt der Ort an Einwohnern hinzu. Arbeitsmarkt: Blankenheim hat eine positive Beschäftigungsentwicklung mit steigender Tendenz, bei leicht gestiegener Arbeitslosigkeit und Jugendarbeitslosigkeit. Familiensituation: Blankenheim hat einen gestiegenen Anteil an Alleinerziehenden. Die Zahl der HzE-Fälle ist unauffällig. Die Kinderarmut ist im Vergleich gering. Es gibt keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise sind niedrig. Soziales: Blankenheim hat einen relativ konstanten Anstieg der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist im Vergleich niedrig. Sozialbericht Kreis Euskirchen 4.2 118 Rückschlüsse und zentrale Herausforderungen Gegensätzliche Entwicklungen Gegensätzliche Entwicklungen der Städte und Gemeinden prägen nach wie vor den Kreis Euskirchen. Bevölkerungswachstum durch Wanderungsgewinne und Schrumpfung der Einwohnerzahl mit Wanderungsverlusten stehen sich im Kreisgebiet gegenüber. Aktuell stellt der Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund und von Flüchtlingen den Kreis Euskirchen vor die Herausforderung, diese Menschen gut in das Wohn-, Lebens- und Arbeitsumfeld zu integrieren. Gleichzeitig bietet diese Herausforderung die Chance, die demografische Entwicklung positiv zu beeinflussen. Unterschiedliche Alterungsdynamik Der in den Kommunen unterschiedliche Anteil älterer Bewohner wird sich aufgrund selektiver Wanderungen künftig voraussichtlich räumlich noch stärker differenzieren. Leerstandsrisiken und Folgeeffekte Weiterhin besteht das Risiko, dass die teilräumliche Schrumpfung der Einwohner auch zu einem teilräumlichen Rückgang der wohnungsnachfragenden Haushalte und in Folge dessen leer stehender Immobilien zu negativen Ausstrahlungseffekte und resultierender Folgeeffekte auf das Wohnumfeld führen. Auch hier bietet der Zuzug von Menschen aus dem Ausland eine Chance, diesem Trend entgegenzuwirken. Wanderungsverluste junger Menschen Der Kreis Euskirchen hat nach wie vor bei jungen Menschen Wanderungsverluste. In der Altersgruppe junger Erwachsener, die nach Schulabschluss Ausbildung oder Studium beginnen, verliert der Kreis kontinuierlich Einwohner, insbesondere an die Großstädte mit Universitätsangeboten. Einzig mit dem Ausland gibt es in der Altersgruppe der jungen Menschen Wanderungsgewinne. Punktuelle Erziehungs- und Bildungsherausforderungen Auch weiterhin gibt es punktuelle Schwerpunkte der Erziehungs- und Bildungsherausforderungen innerhalb des Kreises. Die Stadt Euskirchen unterscheidet sich sehr deutlich von der durchschnittlichen Kreisentwicklung. Die Entwicklungschancen von Kindern stehen dabei im Fokus. Schwierigere familiäre Ausgangsbedingungen stehen im Zusammenhang mit schwierigeren schulischen Startvoraussetzungen der Kinder, wie die Auswertungen der Schuleingangsuntersuchungen auch für den Kreis Euskirchen belegen. Die Erfahrungen vieler anderer Städte zeigen dabei auch, dass sich Familien nach sozialem Status, oft auch im Zusammenhang mit Migrationshintergrund, in einzelnen Wohngebieten mit preiswerteren Familienwohnungen konzentrieren. Zudem erschweren auch unterschiedliche Zusammensetzung der Kinder in Kitas und Schulen den Erziehungs- und Bildungsalltag. Sozialbericht Kreis Euskirchen 4.3 119 Aufgabenschwerpunkte Die im Folgenden skizzierten strategischen Aufgabenstellungen wurden aus dem ersten Sozialbericht 2014 übernommen, da sich die Aufgabenschwerpunkte in den letzten beiden Jahren nicht verändert haben. Strategischer Umgang mit räumlich gegensätzlichen Entwicklungen Im Umgang mit den bestehenden und sich künftig verstärkenden räumlichen Gegensätzen sollten diese unterschiedlichen Entwicklungsbedingungen entsprechend „kommuniziert werden“ und sowohl Akteure als auch die Öffentlichkeit für dies Unterschiede „sensibilisiert werden“. Dabei geht es darum, offen über die Unterschiede anhand von Zahlen, Daten und Fakten zu berichten. Es geht dabei nicht um „Dramatisierung und Schlagzeilen“ und das Erzeugen von „negativen Images“ in den Gemeinden mit stärkeren Herausforderungen. Die einzelnen Städte und Gemeinden sollten im Umgang mit Schrumpfungstrends die Balance finden, jeweilige Trends zu „akzeptieren und diese Trends zu gestalten“. Es geht um eine Balance zwischen Anpassung und ggf. Gegensteuerung (z.B. Erhalt attraktiver Standortbedingungen), sofern dies in der Praxis möglich ist. Da keine kommunalen Blaupausen für die erfolgreiche Handhabung solcher Schrumpfungsentwicklungen greifbar und verfügbar sind (es gibt demgegenüber viele übertragbare Projektbeispiele), die „nur“ eins zu eins umgesetzt werden müssten, sind spezifische kommunale Handlungskonzepte erforderlich, die die jeweiligen Rahmenbedingungen und vor allem auch Handlungsmöglichkeiten und Ressourcen vor Ort aufgreifen. Bei sinkender Auslastung von Einrichtungen und Infragestellung der Wirtschaftlichkeit bisheriger privater aber auch öffentlicher Leistungsformen gewinnt die Beteiligung und letztlich auch Aktivierung von Bewohnern, Geschäftsleuten, Immobilieneigentümern, Vereinen eine voraussichtlich größere Bedeutung als unter vergangenen stabileren demografischen Voraussetzungen. Um dies zu erreichen eignet sich u.a. auch die Entwicklung einer „Engagementkultur“, mit der die Beteiligung und die Aktivitäten von Bürgern nicht nur systematisch initiiert werden, sondern auch entsprechend anerkannt und gewürdigt werden. Zudem sollte selbstverständlich sein, dass Engagementkultur nicht bedeutet, dass Engagement grundsätzlich unentgeltlich erfolgt. Auch wenn konkrete Konzepte idealerweise für Gemeinden oder auch differenziert für Ortsteile erarbeitet werden, können diese Konzepte wiederum idealerweise in einen übergeordneten „Unterstützungsrahmen“ z.B. auf Ebene des Kreises eingebettet sein. Das sind z.B. Hilfestellungen zur Entwicklung einer Engagementkultur (Beteiligungsprozesse, Anerkennung), aber auch eines übergreifenden Monitorings oder der Aktivierung von lokalen Fonds zur Finanzierung von Querschnittsprojekten. Gerade der Umgang mit Schrumpfungsprozessen ist eine Querschnittsaufgabe und erfordert entsprechende ressortübergreifende Querschnittsinstrumente (z.B. Bauen/Wohnen, lokale Wirtschaft/Infrastruktur, Familienunterstützung/Bildung/Erziehung/Gesundheit, Unterstützung von Senioren). Das schließt auch ein, dass strategische Abstimmungen über Aufgabenschwerpunkte entsprechend priorisiert werden müssen, zum einen innerhalb der Kommune, zum anderen Sozialbericht Kreis Euskirchen 120 aber auch übergreifend (z.B. bei der Schulentwicklungsplanung). Die Vielfalt erforderlicher Aufgaben und unterschiedliche fachliche Schwerpunkte lassen sich z.B. auch arbeitsteilig unter schwerpunktbezogenen Aufgabenteilungen der Kommune bearbeiten. Dies setzt wiederum eine Kooperation und Koordinierung solcher Kooperationen voraus. Umgang mit teilräumlich starker Alterung der Bevölkerung Die grundlegende Zielsetzung im Kreis Euskirchen ein „selbstbestimmtes Wohnen im Alter“ (insbesondere wohnen in der eigenen Wohnung, auch bei Einschränkungen der Alltagsbewältigung) zu ermöglichen, stößt in verschiedener Hinsicht an Grenzen. Diese Grenzen sind einerseits baulicher Art (z.B. Schaffung einer erforderlichen baulichen Barrierearmut in den bestehenden Wohnungen/Häusern). Anderseits bildet auch die „Einsamkeit“ älterer Einpersonenhaushalte in der bestehenden Wohnung eine Barriere. Die Erfahrungen z.B. im Rahmen von Befragungen zeigen zudem, dass die Umzugsbereitschaft älterer Haushalte häufig gering ist, sofern es nicht Umzüge innerhalb des Dorfes/ Quartiers oder Ortsteils sind. „Selbstbestimmtes Wohnen im Alter“ erfordert daher neben baulichen Lösungen auch die Ausbildung von lokalen Unterstützungsnetzwerken die sowohl privat als professionell (z.B. in Kombination) erfolgen. Um z.B. die „Einsamkeit“ älterer Einpersonenhaushalte abzubauen (aber auch durch gegenseitige Aufmerksamkeit die Sicherheit zu erhöhen) eignen sich private Wohngemeinschaften oder auch ambulant betreute Wohngemeinschaften sowie selbst organisierte Pflegewohngemeinschaften (Dienste werden in eigener Verantwortung organisiert, z.B. durch Poole von Pflegezuschüssen). Kommunale Aufgabe ist es, in diesen Fällen solche Prozesse zu initiieren (Möglichkeiten aufzeigen, Interessen bündeln und vermitteln, etc.). Darüber hinaus können Quartierskonzepte/ Dorfkonzepte für Jung und Alt im Bestand und Mehrgenerationennachbarschaften (z.B. mit Neubau barrierearmer Wohnungen im Dorf/ Quartier) erarbeitet werden. Weiterführende Initiativen sind z.B. die Initiierung von Mehrgenerationenhäusern, mit dem Ziel gemeinschaftliches Zusammenleben in getrennten Wohnungen mit Gemeinschaftsräumen zu ermöglichen. Ein beispielhaftes Projekt für gemeinschaftliches Wohnen in einem Dorf ist z.B. die Initiative Bürgergemeinschaft Eichstetten22 e.V. (Bürgerverein mit rund 500 Bürgern). Die Bürgergemeinschaft bietet mit Hilfe von ehrenamtlichen Kräften aus dem Dorf hauswirtschaftliche und in Zusammenarbeit mit anerkannten Pflegediensten pflegerische Hilfen für Bewohner des „Schwanenhofes“ an, einer betreuten Wohnanlage im Ortskern (mit Umbau und Neubau), die vom Verein initiiert wurde. Die Dienstleistungsangebote beschränken sich dabei nicht nur auf den Schwanenhof, sondern werden auch im ganzen Dorf angeboten. Ein anderes beispielhaftes Projekt ist die Dorfgemeinschaft Külz23 e.V., die mit Nachbarschaftshilfe und sozialen Dienstleistungen einen Hilfe-Mix im Dorf anbietet. Mit dem initiierten Bauvorhaben einer „Seniorenwohngruppe“ (Umbau eines Be- 22 Baden Württemberg 23 Rheinland-Pfalz Sozialbericht Kreis Euskirchen 121 standsgebäudes), die auch Pflegeangebote einschließt, sollen alle Menschen im Dorf wohnen bleiben und alt werden können. Das Projekt erfolgt in Trägerschaft und ehrenamtlichem Betrieb durch die Dorfgemeinschaft. Es erfolgt eine Zusammenarbeit mit ambulanten Pflegediensten (bis Kurzzeitpflege). Das Projekt zielt auf die Schließung von Versorgungsketten (gegenseitige Hilfsprogramme, verbesserte Mobilität und neue Wohngemeinschaften). Strategischer Umgang mit Leerständen und negativen Ausstrahlungen Im Sinne einer strategischen Herangehensweise mit Leerstandsfolgen spielt gerade eine frühzeitige Beobachtung absehbare Leerstände bzw. Leerstandsrisiken eine besondere Rolle. Ein Monitoring der „Früherkennung“ unterstützt z.B. Aktivitäten, die die Entstehung von Leerständen dort verhindern, wo diese besonders schädlich sind. Sind bereits längerfristige Leerstände entstanden, steigt der Aufwand für eine Folgenutzung bzw. Inwertsetzung dieser Leerstände. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit negativer Ausstrahlungen und Folgewirkungen. Da die absehbare Schrumpfung der wohnungsnachfragenden Haushalte in einzelne Gemeinden deutlich stärker werden wird, wird Früherkennung in diesen Gemeinden künftig dringlicher werden als in der Vergangenheit. Es liegt auf der Hand, dass bei rückläufiger Wohnungsnachfrage weniger attraktive Immobilien keine Nachfrager finden werden. Allerdings sollten mit einem strategischen Umgang Dörfer/Dorfkerne und Ortsteile/Ortskerne priorisiert werden, auf die sich Aktivitäten zur Verhinderung dauerhafter Leerstände konzentrieren, um dort negative Folgewirkungen zu minimieren oder auch zu verhindern. Grundlage für strategische Herangehensweisen und Früherkennungen bilden kleinräumige Auswertungen aus Kataster und Melderegister (Überlagerung von Gebäuden und Alter der Bewohner auf Ebene von Baublöcken) sowie die Erfassung von Leerständen bzw. qualitativen Einschätzungen in einer fortschreibungsfähigen Datenbank. Diese können z.B. durch Ortsvorsteher mit Kenntnissen vor Ort erfasst und fortgeschrieben werden. Die amtlichen Erfassungen haben hierzu erhebliche Unzulänglichkeiten, so dass alternative Herangehensweise erforderlich sind. Alternative Herangehensweise ermöglichen es z.B. Schlüsselimmobilien zu identifizieren, die für Ortskerne eine wichtige Funktion haben oder auch Sanierungszustände leerstandsgefährdeter Gebäude zu erheben. Auf Grundlage eines Monitorings sowie der Priorisierung von Lagen/Gebäuden können entsprechende Aktivierungsstrategien entwickelt werden, wie diese z.T. in den Initiativen/Maßnahmen in Gemeinden des Kreises Euskirchen bestehen. Dazu zählen Beratungen von Eigentümern oder Nutzungsinteressenten, Informationsbereitstellungen zu Investitions- und Bewirtschaftungsfragen, Klärung von Investitionsbereitschaften, Verkaufsbereitschaften oder Umzugsbereitschaften. Erfolgversprechende Ansätze sind z.B. die Etablierung von lokalen Beratungsnetzwerken, Ansprechpartnern oder auch Börsen. Sozialbericht Kreis Euskirchen 122 Umgang mit selektiver Wanderung junger Menschen Da viele erfolgreiche Schulabgänger den Kreis verlassen (insb. Studium) entsteht eine selektive Zusammensetzung junger Erwerbstätiger (Ausbildung und Beruf), häufig auch junger Erwerbstätiger mit Migrationshintergrund. Der Übergang von der Schule in den Beruf (Ausbildung) hat dadurch eine besondere Bedeutung für den Arbeitsmarkt im Kreis Euskirchen. Mit einer besseren Verknüpfung von Schulen und Unternehmen vor Ort (z.B. Intensivierung/Ausweitung und Ergänzung der bestehenden Projekte und Maßnahmen) könnten ggf. künftig Schulabgänger für Ausbildungsberufe oder kombinierte Formen von Hochschulausbildung mit beruflicher Praxis im Kreisgebiet gewonnen werden. Ausgangspunkt wären z.B. der Ausbau von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen. Ergänzende Themen können z.B. sein, dass Unternehmen im Rahmen des Unterrichts eingebunden werden oder Lehrerfortbildung in Unternehmen stattfinden. Es könnten lokale Fonds gegründet werden für gemeinsame Aktivitäten mit Schulen/Schülern. Andere Möglichkeiten sind, dass Kompetenznachweise für Schüler in den Unternehmen erworben werden können oder Unternehmen im Rahmen von Schulmessen auftreten. Andererseits kann aus der selektiven Zusammensetzung junger Menschen für den Arbeitsmarkt gefolgert werden, dass gerade die Weiterqualifikation zuwandernder junger Menschen in den Gemeinden des Kreises einen Schwerpunkt bilden könnte. Dabei dürfte es gerade um die jungen Erwerbstätigen gehen, die bereits in den Unternehmen (mit „einfachen Arbeiten“) tätig sind und „im Job“ systematisch weiterqualifiziert werden. Um zu erörtern, ob eine solche Strategie praktikabel und sinnvoll ist, sollte die Zusammenarbeit bzw. der Austausch mit den Unternehmen gesucht werden. Umgang mit punktuellen Bildungsherausforderungen Die sozialräumliche Beobachtung zeigt gerade in der frühen Bildung (Schuleingangsdaten) einzelne „Problembefunde“. Erkennbar ist etwa die leichte Zunahme von schwächerem Bildungshintergrund bei Eltern mit Migrationshintergrund und in der Folge erkennbarer Problembefunde beim Schuleingang der Kinder. Erfahrungen anderer Städte zeigen, dass sich vergleichbare „Problembefunde“ auch kleinräumig häufen und meist einzelne Kitas und Grundschulen dadurch größere Anforderungen haben. Entsprechend sollten die „betroffenen Grundschulen“ sowie Kitas und Quartiere (insb. in Stadt Euskirchen) identifiziert werden, so dass hier gezielt an Unterstützungsleistungen bei bestehenden Engpässen (z.B. Intensivierung und Ergänzung vorhandener Maßnahmen der Elternarbeit, der frühen Sprachförderung) gearbeitet werden kann. Die Erfahrungen in Modellprojekten zeigen, dass Ganztagsangebote in Kombination mit der Öffnung der Schule und qualifizierter Einbindung außerschulischer Partner Erfolgskriterien sind, um Integration und Bildungschancen systematisch zu verbessern. Idealerweise werden diese Ansätze mit einer differenzierten Bildungsbeobachtung begleitet und gesteuert. Sozialbericht Kreis Euskirchen 123 Steuerung und Beobachtung Die zentralen Indikatoren des hier vorliegenden, fortgeschriebenen Sozialberichts werden in dem unter Kapitel 1.1 erwähnten KECK-Atlas eingestellt und künftig jährlich für eine Berichterstattung ergänzt. Sozialbericht Kreis Euskirchen 4.4 124 Bestehende Aktivitäten im Kreis Euskirchen Viele der bestehenden Aktivitäten im Kreis Euskirchen greifen die unter Kapitel 4.3 genannten Aufgabenschwerpunkte bereits auf. Im Folgenden werden diese Aktivitäten in aktualisierter Form vorgestellt. Das Kommunale Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Euskirchen (KoBIZ), eine Anfang 2014 neu gegründete Organisationseinheit im Kreis Euskirchen, befasst sich mit den Themenfeldern Bildung und Integration. Bestehende Aktivitäten, Projekte und Maßnahmen in den entsprechenden Handlungsfeldern werden aufgrund der Vielzahl hier nicht im Einzelnen aufgeführt. Alle in 2014 und 2015 durchgeführten Projekte des KoBIZ finden sich in folgenden Berichten: Integrationsbericht Kreis Euskirchen 2015 Jahresbericht Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Euskirchen (KoBIZ) 2015 Das Handlungskonzept der DemografieInitiative Kreis Euskirchen - als Grundlage für die Gestaltung des demographischen Wandels im Kreis Euskirchen - wurde 2015 fortgeschrieben. Aktuelle und bereits umgesetzte Projekte der Handlungsfelder Bildung; Integration; Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit; Wirtschaft und Arbeit; Lebensqualität und Infrastruktur sowie Verständnis zwischen den Generationen aus dem Jahr 2014 werden im Folgenden vorgestellt (vgl. auch Handlungskonzept Teil II – Die Projekte, Stand Januar 2015). Bildung aktuelle Projekte: Rucksack KiTa, Rucksack Grundschule: Ziele des Projektes sind die Förderung der Mehrsprachigkeit bei Migrantenkindern, Stärkung der Erziehungskompetenz der Mütter, Stärkung des Selbstwertgefühls der Kinder und der Mütter sowie die Stärkung der Interkulturellen Pädagogik und des Mehrsprachenkonzepts der Einrichtung (KITA/Schule). Fachberatungsstelle Herkunftssprachlicher Unterricht SmiLe (Sprachbildung mit individuellem Spracherfolg): Sprachpatenschaften für Kinder mit Migrationshintergrund Übergangsmanagement Schule - Beruf mit dem EDV-Verfahren "Schüler-online": Ziele des Projektes sind die Sicherstellung der Schulpflichtüberwachung beim Übergang von der Sek. I in die Sek. II durch Optimierung des Verfahrens (Stichwort „kein Schüler darf verloren gehen“). Bildungsregion Euskirchen (BRE) – Bildungsportal: Mit dem Pilotprojekt wird die Erstellung eines Bildungsportals als Datenbank im Internet mit einer übersichtlichen Darstellung des Bildungssektors, aller Weiterbildungsakteure sowie Zielgruppen und Ressourcen verfolgt, um die Angebote sichtbarer zu machen und mehr Nachfrage zu generieren (insbesondere bildungsferner Schichten) 4. Bildungskonferenz: „Erfolgreich Netzwerken im Kreis Euskirchen“ Regionales Bildungsnetzwerk Kreis Euskirchen Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAOA): Das neue Übergangssystem SchuleBeruf in NRW unterstützt die Schülerinnen und Schüler frühzeitig bei der Berufs- und Studienorientierung, der Berufswahl und beim Eintritt in Ausbildung oder Studium. Ziel ist es, allen jungen Menschen nach der Schule möglichst rasch eine Anschlussperspektive für Berufsausbildung oder Studium zu eröffnen und durch ein effektives, kommunal koordiniertes Gesamtsystem unnötige Warteschleifen zu vermeiden. (Quelle: www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de) Weitere Projekte: siehe Jahresbericht Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Euskirchen (KoBIZ) Sozialbericht Kreis Euskirchen 125 abgeschlossene und verstetigte Projekte: Informationsveranstaltung "Duales Studium": Das Projekt informiert Gymnasiasten über Ausbildungsmöglichkeiten des dualen Studiums in der Region (Schwerpunktzielgruppe: SchülerInnen des Südkreises) mit dem Ziel, Nachwuchskräfte an die Region zu binden. Bildungscampus Euskirchen: Das Ziel des Projektes ist es, Bildungsangebote an Unternehmer zu vermitteln. Mittlerweile ist das Projekt an die Arbeiten zum Bildungsportal übergegangen. Entwicklung eines Bildungsprogramms für werdende Eltern und Eltern mit einem Kind im ersten Lebensjahr: Der Zielgruppe wird ein ortsnahes und kostenfreies sowie mehrstündiges Bildungsprogramm angeboten. Ziel ist die Steigerung der Kommunikation zwischen Eltern und Kind und der Vorbeugung von seelischen Erkrankungen des Kindes. Das Programm wird regelmäßig angeboten und stark nachgefragt. Das Projekt ist verstetigt. Potenzialanalyse 2011/2012 und 2012/2013: Durch die systematische Beobachtung während der Potenzialanalyse entsteht Aufschluss über berufsrelevante Fähigkeiten, wie personale-, berufsbezogene-, und soziale Kompetenzmerkmale. Das Ergebnis der Potenzialanalyse wird in einer aussagekräftigen Bewertung festgehalten und anschließend werden zielgerichtete individuelle Fördermö glichkeiten entwickelt. Die Potenzialanalyse wird seit drei Jahren durchgeführt. Zielgruppen waren bisher Haupt- und Förderschüler/innen. Ab 2012 wird das Angebot auf die Realschulen im Kreis Euskirchen ausgedehnt, da die beiden anderen Schulformen größtenteils durch andere Programme bedient werden. Berufsorientierungsprogramm (BOP) - Vertiefte Berufsorientierung in überbetrieblichen Bildungsstätten - BIBB Modul für die SI: Das Projekt richtet sich an SchülerInnen der Jahrgangsstufe 8 der SISchule. Ziel ist eine vertiefte Berufsorientierung in überbetrieblichen Bildungsstätten zur Verbesserung der Ausbildungsreife. Im Schuljahr 2011/2012 beteiligten sich sieben Schulen. Derzeit läuft eine neue Ausschreibung. Komm auf Tour 2011: Das Projekt ist ein Impulsangebot zur Stärkenentdeckung mit Elementen der Berufsorientierung und Lebensplanung für Jugendliche in der 7. Klasse der Hauptschule, der 8. Kla sse einzelner Förderschulen und der Gesamtschule. Das Projekt ist mittlerweile dreimal durchgeführt worden. Vorausgesetzt, dass die Finanzierung des Parcours weiterhin durch die Arbeitsagentur und die BzgA gesichert ist, gilt das Projekt als fester Berufsorientierungsbaustein. KURS - Kooperation Unternehmen der Region und Schulen: Integration von Expertenwissen in den Unterricht in einzelnen Fächern an allen Schulen der SI und SII (außer BKs). Ziele sind unter anderem eine systematische und nachhaltige Kooperation und Vernetzung, Neuorientierung in der Bildungslandschaft, verbesserte Ausbildungsvoraussetzungen und wirtschaftsnaher Unterricht. Das Projekt ist verstetigt. Schulabgängerbefragung 2011: Die Befragung wurde im Februar und Juni 2012 durchgeführt. Das Befragungsergebnis unterstützt die Arbeit des Regionalen Übergangsmanagements und gibt Aufschluss über die Ausbildungssituation der Jugendlichen der Haupt-, Förder- und Realschulen im Kreis Euskirchen. Die Ergebnisse unterstützen auch die Arbeit der Berufsberatung der Arbeitsagentur. Haus der kleinen Forscher - Aufbau eines regionalen Netzwerkes im Kreis Euskirchen: Über das Netzwerk werden Kinder an naturwissenschaftliche und technische Phänomene herangeführt. Das Projekt ist verstetigt. Gute Einschulungsvorbereitung: Ortsnahe, niederschwellige Angebote in Familienzentren (Elternabende) hinsichtlich der Förderung von visueller und auditiver Wahrnehmung und Motivation, um eine gute Einschulungsvorbereitung sicherzustellen. Elternabende werden mittlerweile regelmäßig angeboten. Einrichtung eines Regionalen Bildungsnetzwerks im Kreis Euskirchen: Systematischer Ausbau bereits vorhandener Kooperations- und Vernetzungsstrukturen aller Bildungsakteure auf kommunaler Ebene. Für die Region bedeutsame Entwicklungen sollen künftig im Rahmen einer kommunalenstaatlichen Verantwortungsgemeinschaft auf der Grundlage eines Kooperationsvertrages mit dem Land NRW getragen werden. Die bisherigen Handlungsfelder "Übergang KITA - Grundschule" und "Übergang Schule - Beruf/Studium" werden um den Bereich "Übergang Grundschule - weiterführende Schule" erweitert und künftig in einem Handlungsfeld mit der Bezeichnung "Übergänge gestalten" zusammengefasst. Integration aktuelle Projekte: Siehe Integrationsbericht Kreis Euskirchen 2015 Siehe Jahresbericht Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Euskirchen (KoBIZ) 2015 Sozialbericht Kreis Euskirchen 126 abgeschlossene und verstetigte Projekte: Reise durch die Welt: Das Projekt zielt darauf ab die Vorurteile bei Kindern und Eltern bezüglich andere Kulturen durch einen interkulturellen Austausch nachhaltig abzubauen (Besuch von Familien anderer Kulturkreise im Kreis). Offenen Zeltstadt: Mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund sollen in die Planung und Durchführung der für in den Sommerferien daheimgebliebene Jugendlichen angebotenen Zeltstadt eingebunden werden. Das Projekt ist verstetigt. Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit aktuelle Projekte: Öffentlichkeitsarbeit: Mit dem Projekt wird die Bereitstellung von Informationen für Familien durch den Aufbau eines Internetportals fokussiert. Familienfreundliche Verwaltung: Mit dem Projekt verbessert die Kreisverwaltung Euskirchen die familienfreundliche Gestaltung. Zielgruppe sind sowohl die Bürger als auch die Mitarbeiter. Qualitätssiegel Familienfreundlicher Arbeitgeber: Eine Zertifizierung des Kreises Euskirchen durch die Bertelsmann-Stiftung zum Erhalt des „Qualitätssiegel Familienfreundlicher Arbeitgeber“ verbunden mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen hierzu mit dem Ziel, die Motivation der Belegschaft weiter zu erhöhen und die Attraktivität des Kreises Euskirchen als Arbeitgeber weiter zu steigern. Familienkarte: Mit der Familienkarte erhalten Familien Vergünstigungen bei privaten Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Übergeordnetes Ziel ist die Steigerung der Familienfreundlichkeit im Kreis Euskirchen. der familienfreundliche Veranstaltungskalender: Ziel des familienfreundlichen Veranstaltungskalenders ist es, die im Kreis vorhandenen Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien gebündelt darzustellen. abgeschlossene und verstetigte Projekte: Quantitativer und qualitativer Ausbau der Betreuung für Kinder U3: Laufende Umsetzung Ausbauplanung in Kooperation mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden von Jahr zu Jahr. Alle Träger verfügen über Kinderschutzfachkräfte. Intensivierung der Fortbildungsangebote für Erzieherinnen, insbesondere U 3-Bereich. Weiterhin Initiierung geeigneter Familienbildungsangebote in den Familienzentren. Babybegrüßungsbesuche im Stadtgebiet Euskirchen: Nach guter Resonanz der Begrüßungsbesuche werden diese seit Oktober 2011 nun auch in den Gemeinden Blankenheim, Kall, Nettersheim, Weilerswist und der Stadt Schleiden angeboten. Das Angebot wird stetig auf weitere Städte und Gemeinden ausgeweitet. Familien-Unterstützungs-Netzwerk (FUN) im Kreis Euskirchen: Im Netzwerk tauschen die Beteiligten Informationen aus und stimmen ihre Angebote untereinander ab. Zusammenarbeit Schule und Jugendhilfe: Die Beratung und Unterstützung bei der Schulentwicklung und die fortlaufende Information zur Zusammenarbeit, insbesondere im Kinderschutz, soll mit dem Projekt verbessert werden. Das Projekt gilt als abgeschlossen. Ein Aufbau bzw. eine Weiterführung findet im Rahmen des Projekts "Partizipation von Eltern und Jugendlichen" statt. Partizipation von Eltern und Jugendlichen: Ein Kreiselternrat wurde im Jahr 2011 gegründet. Es wurde ein gemeinsames Handlungskonzept der Schulsozialarbeit entwickelt. Nachgehende Fürsorge: Follow-up-Beobachtung und Intervention in KiTa / Schulen und Beurteilungen der Gefährdungssituation sowie nachgehende Fürsorge (ggf. mit Jugendamt) für gesunde Kindsentwicklung sind Bestandteile des Projektes. Das Projekt wird fortgeführt und auf den gesamten Kreis ausgedehnt. Zahnärztliche Gesundheitsförderung: Niederschwellige Angebote in Familienzentren zur Verbesserung der Zahngesundheit von 0 bis 6-Jährigen Kindern sind Ziel des Projektes. Es wurde ein Informationsflyer erstellt (auch in russischer Sprache). Wirtschaft und Arbeit aktuelle Projekte: Familienfreundlicher Arbeitgeber: Die Zertifizierung des Kreises Euskirchen mit dem „Qualitätssiegel Familienfreundlicher Arbeitgeber“ durch die Bertelsmann-Stiftung ist verbunden mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen, um die Motivation der Belegschaft weiter zu erhöhen und die Attraktivität des Kreises Euskirchen als Arbeitgeber weiter zu steigern. Darüber hinaus übernimmt die Kreisverwaltung eine Vorbildfunktion für weitere Unternehmen in der Region. Eine Steigerung der Arbeitgeberattraktivität wirkt sich positiv auf die Attraktivität des gesamten Standortes aus. Demografie Dialog für Unternehmen: Mit dem Projekt Demografie-Dialog sollen die Unternehmen für die mit dem demografischen Wandel verbundenen Herausforderungen sensibilisiert und über ihre Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten informiert werden. Spezifische Beratungsangebote sollen präsentiert werden. Sozialbericht Kreis Euskirchen 127 Initiative Duales Studium: Für viele Unternehmen wird es zunehmend schwerer, Fachkräfte zu finden und zu binden. Abhilfe verspricht in dieser Situation die zielgerichtete Ausbildung eigener Nachwuchskräfte. So wurden in den letzten Jahren an den Hochschulen rund um den Kreis Euskirchen vermehrt duale Studiengänge aufgebaut. Im Rahmen des hier beschriebenen Projektes werden einerseits Informationsveranstaltungen für zukünftige Schulabgängerinnen und -abgänger mit entsprechender Hochschulzugangsberechtigung und andererseits Veranstaltungen für Unternehmen, die ihren Auszubildenden ein duales Studium ermöglichen wollen, angeboten. Demografie-Plattform: Mit dem Projekt Demografie-Plattform sollen die Unternehmen für die mit dem demografischen Wandel verbundenen Herausforderungen sensibilisiert und über ihre Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten informiert werden. Spezifische Beratungsangebote sollen dabei präsentiert werden. abgeschlossene und verstetigte Projekte: Netzwerk Familie und Beruf: Durch den Aufbau eines Unternehmernetzwerkes sollen die demografischen Nachteile des ländlichen Raumes in Stärken umgewandelt werden. Durch die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und der Mitarbeiterzufriedenheit wird das Ziel verfolgt, dem Fachkräftemangel und der Landflucht entgegenzuwirken. Betrieblicher Familienkoffer: Der betriebliche Familienkoffer ist eine Informationssammlung zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Der Koffer soll klare Orientierung beim plötzlichen Eintreten eines Pflegefalls bieten. Er soll weitergehende Informationen über konkrete Hilfestellungen bündeln und somit bei der praktischen Umsetzung helfen. Zusätzlich werden auch Aspekte der Kinderbetreuung berücksichtigt. Ziel ist es, die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Pflege/Betreuung zu verbessern. Wirtschaftliches Entwicklungskonzept für den Kreis Euskirchen: Die Wirtschaftsstruktur des Kreises Euskirchen wurde hinsichtlich ihrer Bestandskraft und ihrer Wachstumspotenziale durch die Prognos AG untersucht. Neben der betrieblichen Ebene wurde auch die zu prognostizierenden vorhandenen bzw. fehlenden Kapazitäten/ Potenziale am Arbeitsmarkt miteinbezogen. Als Schlüsselmaßnahme wurde ein Markenbildungsprozess definiert, der sich in der Umsetzung befindet. Weitere Maßnahmen werden sukzessive aus dem Konzept entwickelt. Technology Transfer and Recruiting in Rural Areas: Der Technologietransfer und die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und kleinen bzw. mittelständigen Unternehmen in den ländlichen Regionen soll aktiv initiiert und verbessert werden. Dies geschieht u.a. durch den Ausbau oder die Errichtung von Relaisstationen, Errichtung einer Kooperationsplattform oder Marketingaktionen. Projekt befindet sich in der Umsetzung und wird durch zahlreiche Einzelmaßnahmen und Veranstaltungen begleitet. Maßnahmen zur Bindung von Fachkräften / Studenten an den Standort: Insbesondere durch die Beteiligung des Kreises Euskirchen an der Landesinitiative Fachkräftesicherung NRW für 3 Jahre werden entsprechende Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Lebensqualität und Infrastruktur aktuelle Projekte: Nahversorgung erhalten und stärken: Projektziel ist dem Verlust von Grund- und Nahversorgungsangeboten zu begegnen. Konzept Übungsleiter Ausbildung / Freizeitangebote vor Ort im ländlichen Raum: Ziel des Projektes ist es, das Ehrenamt in Sportvereinen zu stärken und neue Zielgruppen zu erreichen. Maßnahmen sind die Schaffung einer Ehrenamtsbörse des Sports (Übungsleiterbörse) sowie die Einbindung / Angebotsentwicklung für die Nachmittagsbetreuung in offenen Ganztagsschulen. Neues Leben in alten Gebäuden - Innenentwicklung / Leerstandsmanagement: Oberstes Ziel des Projektes ist es, die Attraktivität in den Dorfkernen zu erhalten und die Wohn- und Lebensqualität in den Dörfern zu sichern. Es werden verschiedene Teilprojekte und Maßnahmen hierfür umgesetzt (z.B. "Leerstandsmonitoring und Daseinsvorsorge in Dahlem und Hellenthal"; Beratungsangebote für Eigentümer zum Thema der energetischen Sanierung, Aufbau einer Immobilien- & Baulückenbörse als Vermarktungstool für leerstehende und leerstandsbedrohte Wohnimmobilien). abgeschlossene und verstetigte Projekte: Aktive Dörfer Stärken! (ehemals: Werkstätten zur Dorfentwicklung): Ziel ist die Stärkung der Ortsvereine /Kartelle in den Dörfern und eine breite Einbindung der Bevölkerung in die Dorfentwic klung (Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements). Altengerechtes Wohnen im ländlichen Raum: Das Projekt verfolgt das Ziel, Senioren möglichst lange das Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen durch Fokussierung von barrierefreien oder barrierearmen und bezahlbaren Wohnungsneubau und Umbau sowie der Etablierung von Dienstleistungen rund ums Haus. Sozialbericht Kreis Euskirchen 128 Aktionsplan Verknüpfung der Verkehrsträger: Das Projekt verfolgt das Ziel, das Mobilitätsangebot im Kreis Euskirchen zu verbessern. Eine Zielgruppe die besonders im Vordergrund dabei steht sind die Senioren. Zielgruppenspezifische Mobilitätskonzepte: Ziel ist Konzeption und Prüfung der Umsetzbarkeit zielgruppenspezifischer Mobilitätskonzepte ( z.B. Krankenhausbus, Jugendbus/-taxi) Projekte im Rahmen Kommunales Mobilitätsmanagement für Senioren im Kreis Euskirchen: o Checkliste zur Nutzung von Bus & Bahn (Mobil in..) o Bus- und Bahntraining für Senioren o Dauerhafte Erreichbarkeit der Zielgruppe: Sicherstellung von Beratungsmöglichkeiten für Senioren zu Mobilitätsfragen o Barrierefreie Bushaltestellen o Barrierefrei zum ÖPNV – Kall o Barrierefrei zum ÖPNV – Blankenheim o Neue Tarif-Angebote o Seniorengerechte Radroute: Euskirchen – Zülpich im Alltags- und Freizeitradverkehr Ärztliche Versorgung im ländlichen Raum: Eine Arbeitsgruppe der Politik, Verwaltung, Ärztekammer, Kassenärztliche Vereinigung und Krankenkasse erarbeitet Vorgehen auf kommunaler Ebene, um der erwarteten Minderversorgung entgegenzuwirken und hausärztliche und fachärztliche Versorgung der Bürger sicherzustellen. Verständnis zwischen den Generationen aktuelle Projekte: Aktionswoche der Generationen - Gemeinsam geht`s besser!: Ziel des Projektes ist es, den Kontakt zwischen den Generationen (jung, mittel, alt) herzustellen und zu verbessern. abgeschlossene und verstetigte Projekte: Erweiterung der Pflegeberatung des Z.I.P. um aufsuchende Hilfen: Das bisherige Beratungsangebot des Z.I.P. wird um aufsuchende Hilfe und einzelfallbezogene Beratung (Case-Management) erweitert Einrichtung von Pflegestützpunkten: Ziel der Pflegestützpunkte ist es, auf wohnortnaher Ebene bereits bestehende Versorgungs- und Beratungsangebote so zu vernetzen, dass eine optimale abgestimmte Versorgung und Betreuung Pflegebedürftiger gewährleistet wird.