Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
9,5 MB
Datum
20.04.2016
Erstellt
28.01.16, 07:39
Aktualisiert
28.01.16, 08:35
Stichworte
Inhalt der Datei
Teil C – Jahresabschlüsse zum 31.12.2014
Auf den folgenden Seiten werden die Bilanzen, die Gewinn- und Verlustrechnungen und die Lageberichte zum 31.12.2014 abgebildet. Bei der KKM GmbH und der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG und
RVK ist der Konzernlagebericht enthalten. Aus Datenschutzgründen wurden personenbezogene Angaben unkenntlich gemacht.
Gesellschaft
1. RWE AG *1
2. VkA – Stand 30.06.2014
3. AGIT
4. TAE *2
5. EuGeBau *3
• Jahresabschluss zum 31.12.2013
• Jahresabschluss zum 31.12.2014 *3
6. Kreiskrankenhaus Mechernich
• KKM Konzern *2
• KKM GmbH
• Geriatrisches Zentrum Zülpich GmbH
• Schloß Schleiden Immobilienverwaltungsgesellschaft mbH (31.12.2013)
• Schloß Schleiden Immobilienverwaltungsgesellschaft mbH (31.12.2014)
• Schloß Schleiden Immobilien GmbH & Co. KG (31.12.2013)
• Schloß Schleiden Immobilien GmbH & Co. KG (31.12.2014)
• St. Antonius Krankenhaus Schleiden gGmbH
• Liebfrauenhof Schleiden GmbH
• AmbuMed – Gesellschaft für ambulante Dienstleistungen mbH
• KKM Servicegesellschaft mbH
• KKM Gebäudedienste GmbH
• VIVANT – Ihr Pflegedienst im Kreis Euskirchen gGmbH
7. Radio Euskirchen GmbH & Co. KG und Veranstaltergemeinschaft für lokalen Rundfunk im Kreis Euskirchen e.V.
8. Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang mbH
9. Vogelsang ip gGmbH
10. RVK
• RVK Konzern
• RVK GmbH
11. Energie Nordeifel GmbH & Co. KG
• Konzern
• Energie Nordeifel GmbH & Co KG
• Energie Nordeifel Beteiligungs-GmbH
• KEV Schleiden GmbH
• KEV Energie GmbH
• KEVER Projekt-Betriebs-Beteiligungsgesellschaft mbH
• Sun Park Kalenberg GmbH & Co. KG
• Nordeifeler Regenerative GmbH & Co. KG
• Sun Park Herhahn GmbH & Co. KG
• BWP Bürgerwindpark Schleiden GmbH & Co. KG
• BWP Bürgerwindpark Schleiden Verwaltungs-GmbH
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256
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Gesellschaft
12. Nordeifel Tourismus GmbH *2
13. Rheinisches Studieninstitut für kommunale Verwaltung in Köln GbR
• Jahresabschluss zum 31.12.2013
• Jahresabschluss zum 31.12.2014 *3
14. LEP-Fläche Euskirchen/Weilerswist AöR
15. Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Rheinland Anstalt des öffentlichen Rechts
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*1 Wegen des geringen Beteiligungsanteils wird bei der RWE AG auf die Wiedergabe des Lageberichts verzichtet.
*2 Bei Beteiligungen über 50% (KKM, TAE und NeT) sind die Berichte über die Einhaltung der öffentlichen Zwecksetzung beigefügt.
*3 Der Jahresabschluss für 2014 lag zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch nicht vor und wird im nächsten Beteiligungsbericht dargestellt.
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EUR
Vorjahr
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
II. Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten und Schecks
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen Gesellschafter
3. Sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
B .UMLAUFVERMÖGEN
1. Beiteiligungen
III. Finanzanlagen
Bauten eingschließlich der Bauten auf fremden
Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
1 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und
II. Sachanlagen
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen
Rechten und Werten
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen,
14 430,46
154 580,15
708 3042 L
48 996,38
7 427 165,88
--
168,00
338 354,66
1 215 669,84
877 315,18
48 996,38
6 211 328,04
8 714 815,15
2 006,84
272 615,87
1 628.138,22
68 165,05
200 941,95
1 086 415,35
1 355 522,35
48 996,38
48 996,38
7 084 670,09
91 750,31
7 035 499,71
62 653,26
174,00
174,00
6 929 999,40
13 750,00
6 153 410,66
8 921,00
6 083 630,40
7 127,00
8 921,00
31 12 2014: EUR 10 675,67
31 12 2013: EUR 9 122,21
- davon Im Rahmen sozjaler Sicherheiten:
- davon aus Steuern:
31 12 2014: EUR 175 719,13
31 12 2013: EUR 29 350,05
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern
4. Sonstige Verbindlichkeiten
D. VERB NDLICHKEITEN
1 Sonstige Rückstellungen
C. RÜCKSTELLUNGEN
UND ZULAGEN
B. SONDERPOSTEN FÜR ZUSCHÜSSE
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
EUR
I. Gezeichnetes Kapital
II. Verlustvortrag
III. Jahresüberschuss
EUR
Bilanz zum 31.Dezember 2014
A. EIGENKAPITAL
A. ANLAGEVERMÖGEN
AKTIVA
AGIT Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer mbH
Aachen
243 118,85
139 314,01
629 987,42
2 904 196,24
92 700,00
3 253 000,00
-2 093 075,38
1 538,39
EUR
7.427.165,88
3 916 616,52
92 700,00
2 256 386,35
1.161.463,01
EUR
8 714 815,15
4 479 581,33
331 051,80
139 897,12
498 005,84
3 510 626,57
174 600,00
174 600,00
2 900 709,20
3 253 000,00
-2 103 488,79
10 413,41
1.159.924,62
EUR
Vorjahr
PASSIVA
AGIT Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer mbH
Aachen
Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom
1. Januar bis 31. Dezember 2014
EUR
Vorjahr
EUR
EUR
1. Umsatzerlöse
3.534.699,60
3.697.228,51
4. Sonstige betriebliche Erträge
2.412.523,08
2.279.622,62
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
-1.281.874,56
-1.324.604,21
-340.999, 15
-339.053,05
- davon für Altersversorgung:
EUR 98.104,59 (LV. EUR 100.891,46)
-1.622.873,71
7. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-1.663.657,26
-902.094,77
-900.408,23
-3.081.450,73
-3.147.144,94
470,19
270,08
-113.305,58
-148.080,39
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
19. Sonstige Steuern
20. Jahresüberschuss
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229.654,62
116.143,85
-228.116,23
-105.730,44
1.538,39
10.413,41
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014
Vorbemerkung zum Jahr 2014
Das Jahr 2014 war das Jahr 2 der AGITneu nach dem Restrukturierungsprozess der Region
Aachen. Die AGIT hat sich von einem Teil ihrer Aufgaben getrennt und sich ihrem Auftrag gemäß
neu aufgestellt. Die nach den Prinzipien des Profit Center zu führenden Geschäftsbereiche „Technologiezentrumsmanagement" und „Wirtschaftsförderung" haben zu einer Veränderung der finanziellen Bewertung beider Bereiche geführt. Bei der Darstellung der AGIT-Leistungen wird auf diese
Aufteilung so weit wie möglich Bezug genommen.
Dadurch ist das Jahr 2013 geprägt durch diese Aufgabenvertei lung zwischen Zweckverband (ZV)
der Region Aachen und der AGITneu bzw. AGIT 2.0. Mitarbeiter wurden vom ZV übernommen
oder haben das Unternehmen verlassen; Aufgaben und Projekte wurden übergeben oder aufgrund
vertraglicher Vereinbarungen weitergeführt. 2014 wurde dieser Prozess weitgehend abgeschlossen.
Mit dieser neuen Aufgabentei lung zwischen ZV und AGIT hat sich auch die AGIT einer strategischen Neuausrichtung unterworfen. Die sogenannte AGITneu oder AGIT 2.0 hat ihre Linie einer
verstärkten Konzentration auf ihre klassischen Aufgaben konsequent weitergeführt und weiterentwickelt und den weltweit in Bewegung geratenen Umfeldbedingungen angepasst: der technologieorientierten Beratung, der Betreuung von Ansiedlungen, der Innovationsförderung und dem Business Development Support, aber auch dem klassischen Technologietransfer sowohl im regionalen
als auch im überregionalen, grenzüberschreitenden Kontext einen großen Platz eingeräumt. Durch
diese Arbeitsteilung mit dem ZV und der Fokussierung auf ihre Kernkompetenzen hat die AGIT ihr
Personal deutlich in 2013 gegenüber 2012 reduziert, jedoch in 2014 konnte das 2013er Niveau
beibehalten werden.
Entsprechend diesem neuen Aufgabenprofil hat sich die AGIT in 2013 eine neue Organisationsstruktur mit den Geschäftsbereichen „Technologiezentrumsmanagement" und „technologieorientierte Wirtschaftsförderung" gegeben, das in 2014 stabilisiert wurde. Beide Bereiche arbeiten finanziell streng getrennt als Profit Center. Der vorliegende Bericht nimmt deswegen weitgehend
Bezug auf diese Geschäftsbereichsauftei lung.
Gleichzeitig konnte im Rahmen dieser Neuausrichtung die FH Aachen als neuer Gesellschafter
hinzugewonnen werden, so dass damit die regionalen Hochschulen erstmals als Gesellschafter in
der AGIT vertreten sind. Dies bedeutet einen neuen Meilenstein in der Entwicklung der AGIT und
eine verstärkte Hinwendung zu den klassischen Aufgaben der AGIT, dem Technologie- und Wissenstransfer sowie der Innovationsförderung. Die FH Aachen verfügt über einen Sitz im Aufsichtsrat. Die Anzahl der Aufsichtsratssitze wurde damit wieder auf den ursprünglichen Stand von 17
heraufgesetzt. In 2014 gab es im Gesellschafterkreis und im Aufsichtsrat keine Veränderung. Bei
den Beteiligungen gab es eine Veränderung, denn die Mess- und Prüfzentrum Kraftfahrzeugtechnik Alsdorf GmbH wurde verkauft; die aus dem Verkauf erzielte Einnahme (vollständige Rückerstattung des Gesellschafteranteils) wird als Sonderertrag jedoch erst 2015 bilanziell wirksam werden.
Betonen sollte man nochmals, dass sowohl inhaltliche als auch finanzielle Vergleiche zum Jahr
2012 wg. der Aufteilung der AGIT in AGITneu und Zweckverband Region Aachen (ZV) ab dem
Jahre 2013 nur mit Einschränkungen möglich sind.
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1.
1.
Grundlagen des Unternehmens
Geschäftsmodell des Unternehmens
Die AGIT ist eine Agentur für Innovation und Technologietransfer, die eine technologieorientierte
Wirtschaftsförderung betreibt. Gegenstand des Unternehmens sind laut Satzung die Förderung
und Entwicklung der Wirtschaftsregion Aachen in allen relevanten Entwicklungsfeldern, die geeignet sind, den Wirtschaftsraum wettbewerbsfähig fortzuentwickeln. Für die gesamte Region Aachen
hat die Gesellschaft die Aufgabe, mit den hierfür geeigneten Partnern aus den Bereichen Wissenschaft (Hochschulen/Qualifikationsei nrichtungen), Wirtschaft, Politik und Verbänden, auch grenzüberschreitend, die gemeinsam definierten Zielprojekte zu erarbeiten und umzusetzen. Hierzu gehören die Errichtung und der Betrieb von Technologiezentren, das Angebot von Beratungs- und
anderen Dienstleistungen, die Durchführung von Vorhaben auf dem Gebiet der technologieorientierten Wirtschaftsförderung, die Vermittlung und Verwertung von Urheberrechten und Know-how,
die Standortwerbung für die Region im In- und Ausland und die Vermittlung und Moderation von
strukturpolitischen Fördermaßnahmen des Landes NRW, des Bundes und der EU. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die den Gesellschaftszweck fördern.
Sie kann sich hierbei anderer Unternehmen bedienen, andere Unternehmen gleicher oder ähnlicher Art übernehmen, vertreten, sich an solchen Unternehmen beteiligen und Zweigniederlassungen errichten.
Entsprechend diesem Aufgabenprofil hat die AGIT ab 2013 zwei finanziell streng voneinander geteilte Geschäftsbereiche:
- Der Geschäftsbereich „Technologiezentrumsmanagement" betreibt das TZA BA 1, das sich
im Eigentum der AGIT befindet, und das TZA BA II, das nach Auslauf des Leasingvertrages
7/2019 von der AGIT erworben wird. Das MTZ und das ZBMT werden von der AGIT als DLAuftrag für die Stadt Aachen betrieben.
- Der Geschäftsbereich „Wirtschaftsförderung" ist unterteilt in die Geschäftsfelder „Beratung
technologieorienti er Unternehmen" (BTOU), „Ansiedlungswerbung und lnvestorenberatung"
(A & 1) sowie „Technologie-Transfer & Business Development Support" (TT & BDS).
2.
Forschung und Entwicklung
Die AGIT hat keine eigene F+E-Abteilung. Neue Dienstleistungen werden in Abstimmung mit der
Region Aachen und den Stake- und Shareholdern der AGIT in Form von Pilotprojekten erarbeitet,
die meist öffentlich gefördert und durch Eigenanteile der Gesellschafter hinterlegt sind. Nach dieser Pilot- und Testphase wird über die Einführung dieser Dienstleistung durch die AGIT und die
Finanzierung der Dienstleistung entschieden. Auch in 2014 wurden neue Produkte und Dienstleistungen im Rahmen von Projekten entwickelt (z. B. TeTRRA, The Locator), die bereits als neue
Dienstleistungen seitens der AGIT unseren Kunden angeboten werden.
Seite 70
II.
Wirtschaftsbericht
1.
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
Natürlich wirken sich die europäische Wirtschaftskrise und die Weltwirtschaftskrise auf das Nachfrageverhalten bei Ansiedlungen aus, in den letzten Jahren aber deutlich weniger als in der Phase
nach dem 11. September 2001. Genau genommen ist sogar ein gegenläufiger Trend zu beobachten, denn Deutschland ist wirtschaftlich erstaunlich robust und damit für Investoren interessanter
als andere vergleichbare europäische Länder.
Die gute Konjunktur in Deutschland und die hervorragenden beruflichen Chancen für Absolventen
der ingenieurwissenschaftlichen und technischen Disziplinen führen in ganz Deutschland zu einem
Rückgang von innovativen und technologieorientierten Gründungen. Auch hier bildet die Region
Aachen, zumindest was die Gründungsfirmen angeht, die die AGIT betreut, eine Ausnahme.
Im Bereich der Aufträge konnte die AGIT ihre Position in 2014 halten. In der öffentlichen Projektförderung ergeben sich in 2014 jedoch deutliche Einschränkungen, denn die Ziel-2-Programme
und lnterreg-Programme liefen in 2013 aus. Es wurden nur noch die laufenden Projekte bearbeitet,
die jedoch wegen Projektverlängerungen noch in das Jahr 2014, teilweise in das Jahr 2015 hineinreichen. Die neue Programmperiode begann zwar offiziell in 2014, jedoch sind die Durchführungsbestimmungen zurzeit nur für die EFRE-Programme bekannt, jedoch noch nicht für die lnterregProgramme und viele Ausschreibungen stehen noch aus. Neue Projekte kommen somit nur verzögert zur Anwendung und deshalb fand ein deutlicher Rückgang dieser Projektaktivitäten in 2014
statt, da viele Projekte in der zweiten Jahreshälfte ausliefen. Erste Neuanträge in 2015 laufen gerade an. Zudem sind auch heute noch nicht nach aktuellem Stand die konkreten Zuwendungsbedingungen (z. B. Förderungsanteile) in vielen Details bekannt, so dass nicht gewährleistet ist, ob
die AGIT-Gesellschafter ggf. diese deutlich höheren, jedoch notwendigen Eigenleistungsanteile
aufbringen wollen und werden.
2.
Geschäftsverlauf
Die zwei Geschäftsbereiche der AGIT „Technologiezentrumsmanagement" und „technologieorientierte Wirtschaftsförderung" werden in ihrem Geschäftsverlauf beschrieben. Die konkreten Projekte
und Aufträge werden inhaltlich nur summarisch dargestellt. Sie sind im Jahresbericht aufgeführt
und können auch auf der Internetseite der AGIT eingesehen werden.
Das Jahr 2014 war weiterhin geprägt von der Neuorientierung der AGIT und den Maßnahmen, die
für diese Entwicklung notwendig waren. Da zum 31.12.2012 viele Projekte ausgelaufen sind bzw.
Projekte an den ZV überführt wurden, hat sich die Mitarbeiterzahl von ca. 40 Personen in 2012 auf
ca. 28 Personen in 2014 reduziert. In 2015 wird sich der Personalbestand ein weiteres Mal möglicherweise reduzieren, weil dann alle Projekte endgültig auslaufen und die neuen Projektanträge
noch nicht genehmigt sind.
Geschäftsbereich 1: Technologiezentrumsmanagement (TZM)
Die große Nachfrage von jungen Unternehmen und Technologieunternehmen nach Mietflächen
setzte sich erfreulicherweise auch in 2014 in den drei von der AGIT betriebenen und betreuten
Technologiezentren TZA, MTZ und ZBMT fort.
Die Auslastung des Technologiezentrums am Europaplatz konnte bezogen auf das gesamte Jahr
wieder auf einem hohen Niveau von fast 100 % beibehalten werden, nachdem Mitte des Jahres
2013 der größte Mieter des TZA über 10 % der Fläche freigemacht hat. Der dadurch erwartete
Erlösrückgang trat in 2014 nicht ein, im Gegenteil sind die realisierten Umsätze und das Ergebnis
in Summe für das TZA positiv und deutlich besser als 2013. Das MTZ war in 2014 wie in den letz-
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ten Jahren mit 100 % wieder voll ausgelastet und erzielte vor Umlage zentraler Dienste ein leicht
negatives Ergebnis. Erfreulicherweise konnte auch das im Sommer 2011 in Betrieb genommene
ZBMT in 2014 am Ende des Jahres Vollauslastung vermelden. Hier muss jedoch angemerkt werden, dass wegen erheblicher technischer Mängel am Gebäude Mietminderungen entstanden sind.
Trotzdem ist das Ergebnis um 58 T€ besser als 2013, so dass der Verlustausgleich durch die Stadt
Aachen in 2014 mit -133 T€ deutlich geringer ausfällt.
Mehr als erfreulich entwickelt sich der Bereich Seminarraum- und Kongressraumvermietung im
TZA. Mit über 45.000 Personen in 2014 (ca. 40.000 Personen in 2013) wurde nochmals eine Steigerung auf die bisher größte Teilnehmerzahl erreicht und der bisher höchste Umsatz erzielt.
Geschäftsbereich II: Wirtschaftsförderung
a. Beratung technologieorientierter Unternehmen (Geschäftsfeld 1)
Die betriebswirtschaftliche Unterstützung für technologieorientierte Gründer und Unternehmen von
der Ideenphase bis hin zur Etablierung am Markt seitens der AGIT lag in 2014 qualitativ und quantitativ noch deutlich über dem hohen Niveau der Vorjahre und erreichte den bisher höchsten Wert.
Die 47 (Vorjahr 27) neu gegründeten Unternehmen werden laut Businessplan im ersten Jahr nach
der Gründung 121 Arbeitsplätze (Vorjahr 67) schaffen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 15,5 Mio. € (Vorjahr 4,4 Mio. €). Die Region Aachen bleibt damit bei den technologieorienti erten Gründungen stabil, wogegen deutschlandwei t ein deutlicher Rückgang der Gründer zu verzeichnen ist.
Im Auftrag der Stadt Aachen, der StädteRegion Aachen und der Kreise Düren, Euskirchen und
Heinsberg wurde in 2014 zum zweiten Mal das neue Konzept des Innovationspreis Region
Aachen in Kooperation mit den AC2-Gründungs- und Wachstumswettbewerben durchgeführt.
b. lnvestorenberatung (Geschäftsfeld II)
Im Jahr 2014 betreute die AGIT 68 potenzielle Investoren (Vorjahr 60). Insgesamt 5 Unternehmen
(Vorjahr 13), die von der AGIT oder den regionalen Partnern begleitet wurden, entschieden sich für
eine Investition in der Technologieregion Aachen. Bei 9 Unternehmen (Vorjahr 4) handelt es sich
um Unternehmen, die bereits in der Region Aachen ansässig waren und sich bei der kreisübergreifenden Suche nach einem neuen Standort an die AGIT gewandt haben.
Die Technologieregion Aachen beteiligt sich seit 2011 an der Marketingkampagne des Landes
NRW, die von NRW.INVEST GmbH verantwortet wird und die mit dem Slogan "Germany at its
best" wirbt, auch im Jahr 2014. In Kooperation mit NRW.INVEST wurden lnvestorenseminare in
Russland, der Türkei und in China sowie Korea durchgeführt. 2014 besuchten 17 Delegationen
(Vorjahr 14) aus dem In- und Ausland die AGIT.
c. Technologietransfer & Business Development Support (Geschäftsfeld /II)
Neben der Gründung und Ansiedlung neuer Unternehmen in der Region Aachen stellt die Betreuung der bereits hier ansässigen, insbesondere technologieorientierten, kleinen und mittleren Unternehmen für die AGIT eine wichtige Aufgabe dar. Dabei geht es einerseits um die Förderung der
Zusammenarbeit zwischen regionaler Hochschul- bzw. Forschungslandschaft und Wirtschaft (Science to Business - S2B), andererseits um die Förderung der Kooperation von Unternehmen untereinander (Business to Business - B2B).
Im Bereich S2B stehen Aktivitäten des Technologietransfers im Vordergrund. Im Jahr 2014 sind
hier insbesondere die zahlreichen Unterstützungsleistungen im Rahmen des Projektes TeTRRA
hervorzuheben, das die Zusammenarbeit zwischen mittelständischem Gewerbe und Hochschulen
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intensiv in der gesamten Region Aachen unterstützt. Dieses Projekt wurde bis Mitte 2015 als BProjekt verlängert. Ebenfalls zu nennen sind die Aktivitäten in Wegberg-Wildenrath (GALILEO), die
demselben Ziel dienen und die Chancen, die durch das europäische Satellitensystem möglich
werden, in den Vordergrund der Aktivitäten rücken.
Nachdem die AGIT in den letzten zwanzig Jahren zahlreiche Business-Netzwerke in den technologischen Stärkefeldern der Region Aachen mit gegründet und unterstützt hat, die nunmehr eigene
Strukturen und Aktivitäten entfalten, konzentrieren wir uns nunmehr im Bereich B2B vor allem auf
die neuen Herausforderungen, die sich im erweiterten grenzüberschreitenden Umfeld stellen. Hier
geht es insbesondere darum, die besonderen Stärken der „Hochtechnologie-Hot-Spots" im gesamten Raum zwischen Eindhoven (NL), Leuven (B) und Aachen (D) noch deutlich stärker für die Wirtschaft zu erschließen. Mit zwei grenzüberschreitenden Modellprojekten, TTC und GCS, konnten
hier in 2014 markante Zeichen gesetzt werden, in dem über zwanzig KMU-getriebene Forschungsund Entwicklungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von rd. 15 Mio. € über die Grenzen hinweg
stimuliert und begleitet werden konnten. Das Projekt GCS erhielt den europäischen Preis für eine
vorbildliche europäische Zusammenarbei t (Sail of Papenburg). Die mit der südlimburgischen Industriebank LIOF (NL) in 2013 geschlossene strategische Partnerschaft wurde in 2014 konkretisiert und sie stärkt insbesondere die euregionale Zusammenarbeit deutlich.
Sowohl für Technologietransfer als auch Business Development Support relevant waren darüber
hinaus die Aktivitäten im Rahmen des „Industrie-Dialogs Region Aachen", die gemeinsam mit anderen Akteuren aus der gesamten Region initiiert worden sind, um die Bedürfnisse der Unternehmen aus dem produzierenden und verarbeitenden Gewerbe in den Mittelpunkt neuer Aktivitäten zu
stellen.
Diese Aufgaben werden in wesentlichen Teilen mittels Dienstleistungsauftrag oder über Projekte
durchgeführt. Dabei greift die AGIT auf die nordrhein-westfälisch-europäische Strukturfondsförderung und hierbei vor allem das NRW-EU Ziel-2-Programm 2007-2013 (EFRE) bzw. auf die Interreg-Förderung zu, die ebenfalls von NRW kofinanziert wird. Die fehlende Implementierung dieser
für die AGIT so wichtigen Förderprogramme, die beide ab 2014 in Kraft treten sollten - und es zurzeit immer noch nicht bzw. erst in ersten Ansätzen sind - haben dazu geführt, dass die AGIT über
keine direkten Anschlussprojekte verfügt und deshalb in 2015 viele befristete Verträge nicht verlängern kann und damit Personal abbauen muss.
Unternehmenskommunikation
Im Rahmen ihrer Unternehmenskommunikation wurde wegen der regionalen Strukturreform das
Magazin Region Aachen 46 letztmalig 2013 mit dem neuen ZV der Region Aachen herausgegeben. Der im Mai 2012 neu gestaltete Internetauftritt wurde auf die AGIT 2.0 angepasst. Um den
Standort Region Aachen sowie die Dienstleistungen der AGIT in den Medien bekannter zu machen, wurden im Jahr 2013 im Rahmen der Pressearbeit insgesamt 40 (Vorjahr 37) Pressemitteilungen, redaktionelle Artikel und Fernseh- und Radioberichte verbreitet und lanciert. Hieraus entstanden 144 (Vorjahr 176) Veröffentlichungen. In Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderern
der Region Aachen konnten bis 2014 insgesamt 53 Firmen für die Standortwerbekampagne
„Wussten Sie schon, dass...?" gewonnen werden, davon 12 in 2014. Für diese Kampagne wurde die AGIT in 2013 - wie bereits berichtet - mit dem zweiten „Platz des Aachener Marketingpreises" ausgezeichnet.
3.
Lage
a)
Ertragslage
Das Geschäftsjahr 2014 brachte wiederum wie in 2013 eine deutliche Reduzierung des Projektvolumens, was mit der Strukturreform zusammenhängt. AGIT 2.0 wurde um wesentliche Aufgabenbereiche, wie etwa die „Regionalagentur" (RA) oder die Projekte „Frau und Beruf", „SAG AN", „Re-
Seite 73
gion Aachen Innovativ", „Region Aachen vis-a-vis", „Region Aachen.think" sowie die „Landesinitiative zur Fachkräftesicherung" etc. reduziert. Hierdurch ergaben sich natürlich entsprechend reduzierte Projekteinnahmen in 2013, die durch das Auslaufen vieler Projekte in 2014 nochmals erheblich rückläufig waren.
Die Umsatzerlöse nahmen deutlich gegenüber 2013 mit einem Wert von -162 T€ (Vorjahr 328 T€)
auf jetzt 3.535 T€ (Vorjahr 3.697 T€) ab, was primär mit dem Auslaufen großer Projekte Mitte 2014
zusammenhängt, obwohl die Mieteinnahmen aufgrund der hohen Auslastung gegenüber 2013 und
mit der Seminarraumvermietung im TZA, die in 2014 ihren bisher größten Umsatz erzielte, deutlich
gestiegen sind. Für das ZBMT war 2014 das dritte volle Geschäftsjahr und die Auslastung stieg auf
100 % an. Die Umsatzerlöse im ZBMT stiegen leicht um 20 T€ gegenüber dem Jahr 2013 an und
gleichzeitig stiegen die Mietaufwendungen nur leicht. Die Umsatzerlöse werden insbesondere im
Bereich des Technologiezentrumsmanagement erwirtschaftet. Das Ergebnis für das TZM liegt bei
107 T€ (Vorjahr 41 T€}, die nachrichtlich in die lnstandhaltungsrücklage überführt wird. Dieser
Wert ist deutlich besser als der Planwert für 2014, was mit der sehr guten Entwicklung der Umsatzerlöse im TZA in 2014 und geringeren lnstandhaltungsaufwendungen in 2014 als in 2013 zusammenhängt.
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 133 T€ auf nunmehr 2.412 T€ (Vorjahr 2.280
T€}. Sie setzen sich im Wesentlichen aus Zuschüssen der Gesellschafter in Höhe von 1.056 T€
(Vorjahr 1.241 T€}, Erträgen aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse zum
Anlagevermögen in Höhe von 647 T€ (Vorjahr 650 T€) sowie Zuschüssen aus dem Bundes- und
Landeshaushalt in Höhe von 650 T€ (Vorjahr 308 T€) zusammen. Die Gesellschafterzuschüsse in
der Grundfinanzierung der AGIT in 2014 konnten somit gegenüber 2013 deutlich reduziert werden.
Gesellschafterzuschüsse und Projekterlöse werden primär im Geschäftsbereich „Wirtschaftsförderung" verausgabt.
Das Gesamtergebnis 2014 muss betrachtet werden unter der Prämisse der strikten Trennung der
Geschäftsbereiche „TZM" und „Wirtschaftsförderung", die als jeweils eigene Profit Center fungieren. In dem Ergebnis laut GuV von knapp 2 T€ (Vorjahr 10 T€) hat die AGIT ihr Wirtschaftsziel in
2014 weitgehend erreicht, insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass hierin das negative Ergebnis des TZA BA II in Höhe von -191 T€ (Vorjahr -286 T€) bereits enthalten ist. Hingewiesen
werden sollte zudem noch auf die Tatsache, dass die jährlich steigende Leasingrate mit ihrem hohen Tilgungsanteil von 344 T€ (Vorjahr 310 T€) erheblich zur Reduzierung der Darlehensschuld
des TZA BA II beiträgt, so dass 2019 der Rückkaufswert von 1.800 T€ erreicht werden kann. Das
Ergebnis hätte deutlich besser ausfallen können, wenn in 2014 eine Umsatzsteuersonderprüfung
nicht zu einer Rückerstattung an das Finanzamt in 2014 in Höhe von 65 T€ für die Jahre 20092013 geführt hätte.
Nach Berücksichtigung der laufenden Zuschüsse der Gesellschafter für wirtschaftsfördernde Maßnahmen verbleibt damit für die Gesellschaft ein Jahresüberschuss in Höhe von 2 T€ (Vorjahr 10
T€). Dieser Wert liegt im erwarteten Bereich und er fällt nicht besser aus, da die AGIT in 2014
noch einige Projekte abschließen musste aufgrund der vertraglichen Bindungen, die von den Gesellschaftern jedoch nicht wie in 2013 mit den entsprechenden Eigenanteilen unterlegt wurden,
sondern von der AGIT aus den laufenden Geschäften aufgebracht werden mussten.
Die sehr gute Leistung der AGIT drückt deshalb eher die Zahl für das „Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit" in der Gewinn- und Verlustrechnung aus, das gegenüber 2013 um 114 T€ auf
230 T€ gestiegen ist, sich somit fast verdoppelt hat.
GB „Technologiezentrumsmanagement" (TZM)
Trotz der hohen lnstandhaltungsaufwendungen und des Auszugs des größten AGIT-Mieters im
TZA BA II in 2013 sowie der Neuregelungen im Profit-Center-Bereich „TZM" mit der Verrechnung
des negativen Ergebnisses vom TZA BA II mit dem Überschuss aus dem TZA BA 1 konnte ein
Überschuss von insgesamt 107 T€ (Vorjahr 41 T€} erzielt werden; dieser Überschuss wird ver-
Seite 74
tragsgemäß nachrichtlich in eine außerbilanzielle lnstandhaltungsrücklage überführt. Das Geschäftsbereichsergebnis ist umso erfreulicher, als mit dem Auszug des größten Mieters des TZA in
2013 eine Fläche von über 10 % freigemacht wurde. Diese Lücke konnte jedoch noch in 2013
weitgehend durch eine schnelle Neuvermietung weitgehend geschlossen werden und hatte damit
keine Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2014; durch eine nochmalige Steigerung der Seminarraum- und Kongressraumvermi etung in 2014 kam dieses solide Ergebnis zustanden. Positiv wirkte
sich zudem die Tatsache aus, dass verschiedene Darlehen ausliefen und neu verhandelt wurden,
so ein Darlehen für das TZA 1 und das Darlehen für den Leasingvertrag für das TZA II in 2013.
Letzteres führte zu deutlich besseren Finanzierungkonditionen (ca. 45 T€) in 2013 und für die folgenden Jahre. Die notwendigen und geplanten lnstandhaltungsmaßnahmen wurden alle durchgeführt, wobei die Planungskosten mit den üblichen Abweichungen nach oben und unten eingehalten
wurden.
Die Gesellschaft hat unter Berücksichtigung der Personalkosten und der Umlage der Zentralen
Dienste für das TZA BA 1 einen Überschuss in Höhe von 298 T€ (Vorjahr 327 T€) erzielt.
Die Gründe für diesen relativ geringen Überschuss gegenüber 2013 liegen eindeutig in den
erhöhten lnstandhaltungsaufwendungen vom 35 T€ gegenüber 2013, die zur Ertüchtigung des
über 21 Jah- re alten TZA BA 1 jetzt jedes Jahr notwendig sind und von den Gesellschaftern auch
so gewünscht und beschlossen wurden. Auch in 2014 wurde die Dachsanierung im TZA BA 1
weiter durchge- führt. Im TZA BA II entstand ein Verlust von rund -191 T€ (Vorjahr -286 T€), der
deutlich geringer als in 2013 ausfiel und zu dem besseren Ergebnis in 2014 beiträgt. Gründe
hierfür sind die gestie- genen Erlöse von 41 T€ und die um 48 T€ geringeren
lnstandhaltungsaufwendungen gegenüber 2013. Da durch die AGIT-Neuregel ung die
Zuschussregelung durch die Stadt Aachen und die
StädteRegion Aachen für das negative Ergebnis des TZA BA II (2012 -98 T€) nicht mehr angewendet, sondern durch die neue Regelung der Ergebnisverrechnung mit dem TZA BA 1 ersetzt
wird, ergibt sich hier ein positives Ergebnis, das für die lnstandhaltungsrücklage verwendet werden
kann. Hierbei sollte zumindest erwähnt werden, dass der Tilgungsantei l der Leasingrate in 2014
immerhin 344 T€ für das TZA BA II betrug und dem Ergebnis hinzugeschlagen muss.
=
Im MTZ, das in 2014 wiederum zu 100 % ausgelastet war, lag das Ergebnis vor Verlustübernahme
bei knapp -21 T€ (Vorjahr -9 T€). Das negative Ergebnis, das gegenüber 2013 etwas schlechter
ist, ergibt sich aus der Tatsache, dass trotz einer leichten Zunahme der Umsatzerlöse um 4 T€ in
2014 bei den Kosten die Leistungen der AGIT und GEWOGE aus dem Jahr 2015 mit einbezogen
werden müssen, da das MTZ zum 31.12.2014 an die GEGRA zurückgegeben bzw. an das UKA
übergeben wurde. Die Nebenkostenabrechnung für das MTZ für das Jahr 2014 erfolgt erst in
2015, die entstehenden Verwaltungskosten müssen jedoch im letzten Jahresabschluss (2014)
berücksichtigt werden. Der Fehlbetrag wird von der Stadt, Aachen wegen der Vereinbarung über
eine Verlustabdeckung, ausgeglichen.
In 2011 wurde das ZBMT sukzessiv ab Juli in Betrieb genommen. Durch zahlreiche Baumängel
(Heizung, Lüftung, Aufzug) konnte eine Vermietung nicht entlang der vorgesehenen Zeitachse
erfolgen, was damit zu erheblichen Mietminderungen geführt hat. Auch in 2014 konnten nicht alle
diese Mängel beseitigt werden, so dass weiterhin Mietminderungen entstanden sind, die das Ergebnis negativ beeinflussen. Ebenso mussten weiterhin wie in 2013 Forderungsverluste im Bereich der Nebenkosten eingeplant werden. Das Ergebnis von ca. -133 T€ vor Verlustübernahme
durch die Stadt Aachen (Vorjahr -191 T€) ist jedoch deutlich besser als 2013, insbesondere auch
weil ein leichtes Umsatzplus gegenüber 2013 erzielt werden konnte. Das Ergebnis ist noch nicht
zufriedenstellend, wir erwarten aber 2015 deutlich geringere Aufwendungen, so dass auch hier
eine akzeptable Verlusthöhe - ähnlich dem MTZ - eintreten wird. Es belastet die AGIT jedoch
nicht, da über eine Verlustabdeckungsvereinbarung mit der Stadt Aachen dieser Verlust ausgeglichen wird. Erfreulich ist die Tatsache, dass ab 2013 trotz immer noch erheblicher Mietmängel im
ZBMT der Vermietungsstand bei 100 % liegt.
Seite 75
GB „Wirtschaftsförderung"
Der Bereich technologieorientierte „Wirtschaftsförderung" konnte kein ausgeglichenes Ergebnis
vorweisen, also ein Ergebnis, das dem Planergebnis entspricht. Dies ist im Wesentlichen darauf
zurückzuführen, dass die Projekte aus AGITalt bzw. aus den Vorjahren zwar erfolgreich durchgeführt und die Zuwendungen fast vollständig realisiert werden konnten, jedoch oft verlängert werden
mussten, was die Frage des Eigenanteils aufwirft. In 2014 haben die Gesellschafter nicht mehr
den Eigenanteil für die Projekte übernommen, wie noch in 2013 mit 169 T€. Die Projekte, die oft
zeitlich verlängert werden, müssen aber aufgrund vertraglicher Bindungen zu Ende gebracht werden. Forderungsverluste bei den Projekten, die an den Zweckverband weitergeben wurden, halten
sich bisher im Rahmen, allerdings liegt in manchen Fällen noch keine offizielle Stellungnahme vor.
2014 haben die Gesellschafter nur noch die finanzielle Grundausstattung der AGIT in Höhe von
866 T€ (Vorjahr 845 T€) getragen, jedoch nicht die laut Zuwendungsbescheid aufzubringenden
Eigenanteile für die auslaufen Projekte, die im Vorjahr 169 T€ betrugen. Die AGIT musste in 2014
diesen Anteil selbst aufbringen. Bei einer Gesamtzuwendung seitens der AGIT-Gesellschafter in
Höhe von 866 T€ (Vorjahr 1.014 T€) und bei einem Gesamtkostenblock für den Bereich „Wirtschaftsförderung", einschließlich der durchgeführten Projekte, in Höhe von1 .569 T€ (Vorjahr 1.565
T€), wären höhere Gesellschafterzuschüsse erforderlich gewesen für den zu leistenden Eigenanteil im Rahmen der Projektabwicklung. Laut Gesellschaftervertrag sind diese Mittel von den Gesellschaftern aufzubringen. Insgesamt zeigt sich, dass die von den Gesellschaftern bereitgestellten
Mittel für die Kernaufgaben der AGIT auskömmlich waren, jedoch nicht für die Projektaufgaben
(Eigenanteile), die vertraglich zu Ende geführt werden mussten. Durch Transferleistungen aus dem
anderen AGIT-Bereich konnte jedoch ein insgesamt ausgeglichenes Ergebnis erzielt werden.
b)
Finanzlage
Auf Grund des Rückgangs der Projekte und der Projektförderung, die in der Vergangenheit zu hohen bis sehr hohen Außenstände geführt haben, und eines systematischen Forderungs- und Kostenmanagements in 2014 hat sich eine deutliche Verbesserung der Liquiditätssituation für die
AGIT ergeben. Der Kontokorrentkredit in Höhe von 850 T€ musste in 2014 selten mit mehr als 400
T€ in Anspruch genommen werden. Wenn man berücksichtigt, dass die durchgeführten Projekte
meistens vorfinanziert werden müssen (die Forderungen aus Projekten zum Stichtag 31.12.2014
betrugen 581 T€), so ist die Liquidität der AGIT für ihre Kernaufgaben ausgesprochen gut. Die daraus resultierende Zinsbelastung war mit ca. 10 T€ jedoch auf Grund des niedrigen Zinsniveaus
überschaubar und lag noch unter dem Wert des Vorjahres (ca. 12 T€ in 2013). Insgesamt konnte
die Zinsbelastung jedoch auch in 2014 deutlich reduziert werden, da ein Darlehen in 2013 für das
TZA BA 1 neu verhandelt wurde; ebenso wurde der Leasingvertrag für das TZA BA II in 2013 neu
verhandelt mit dem Ergebnis deutlich besserer Konditionen. An der oben angeführten immer noch
zu niedrigen Liquidität hatten in 2014 auch zugestandene Mietminderungen im ZBMT und verminderte Nebenkostenzahlungen seitens der Mieter im ZBMT einen erheblichen Anteil.
GB „Technologiezentrumsmanagement" (TZM)
Liquiditätsmäßig ergeben sich im TZA und MTZ keinerlei Probleme. Lediglich machen sich die
baulichen Mängel im ZBMT noch negativ bemerkbar, denn die NK-Abrechnung für 2013 konnte
noch nicht vollständig abgeschlossen werden. In 2014 konnte aber die NK-Vorauszahlung den IstKosten angepasst werden. Teilweise bestehen noch Nebenkostenforderungen aus 2012 und 2013,
jedoch nur noch in geringem Umfang in 2014, und belasten die Liquidität der Gesellschaft. Im Umfang von 156 T€ (Vorjahr 153 T€) wurden Darlehen für das TZA BA 1 zurückgezahlt.
GB „Wirtschaftsförderung"
Im Bereich der Wirtschaftsförderung führt die AGIT öffentlich geförderte Projekte durch, meist mit
Mitarbeitern, die über Zeitverträge vertraglich gebunden sind. Durch die späte und verzögerte Auszahlung der Zuwendungen in dem geförderten Projektbereich wurde die Liquiditätssituation der
AGIT in 2014 immer noch stark belastet. Die Projektbearbeitung erfolgt nach dem Kostendeckungsprinzip. Jedoch müssen die Projekte größtenteils immer noch vorfinanziert werden, da die
Projektabrechnung nach dem Kostenerstattungsprinzip sehr zeitverzögert stattfindet und Auszah-
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lungen oft erst 1,5 Jahre nach erbrachter Leistung erfolgen; zudem gibt es keine Projektvorschüsse. Die Forderungen im Projektbereich haben sich gegenüber 2013 durch den Rückgang der Projekte jedoch deutlich entspannt; sie liegen zum Stichtag 31.12.2014 aber immer noch bei 581 T€
(Vorjahr 973 T€).
c)
Vermögenslage
Die Vermögenslage des Unternehmens ist wie in Vorjahren durch eine hohe Anlagenintensität
(Anlagevermögen I Gesamtvermögen) von 84 % (Vorjahr 81 %) wegen des in früheren Jahren
errichteten TZA gekennzeichnet. Insgesamt entwickelt sich das Vermögen durch die Abschreibung
des Gebäudes rückläufig.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich deutlich von 68 T€ in 2013 auf
14 T€ in 2014. Die unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesenen sonstigen Forderungen aus Projektförderungen verringerten sich deutlich aufgrund reduzierter Außenstände bei
den zugesagten Fördermitteln auf 581 T€ (Vorjahr 973 T€); sie sind aber immer noch sehr hoch
und belasten die Liquidität der Gesellschaft erheblich. Diese Entwicklung korrespondiert mit der
Reduzierung bzw. der Beendigung vieler Projekte in 2014. Da sich der Bestand an liquiden Mitteln
verglichen mit dem Vorjahr deutlich erhöht hat, war unterjährig nur noch etwa die hälftige Inanspruchnahme des Euribor-Kredites notwendig.
Das positive Ergebnis 2014 laut GuV hat zur Konsequenz, dass auf der Passivseite das Eigenkapital nicht weiter aufgebraucht wird. Die Eigenkapitalquote (Eigenkapital I Bilanzsumme) beträgt 15,6
% (Vorjahr 13 %). Unter Berücksichtigung des Sonderpostens ergibt sich eine Eigenkapitalquote
von 46 % (Vorjahr 47 %). Der Sonderposten wird entsprechend der Abschreibung der bezuschussten Vermögensgegenstände aufgelöst. Im Berichtsjahr ist der Sonderposten um 644 T€ gesunken.
Die „Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten" in Höhe von 2.904 T€ in 2014 haben sich deutlich um 606 T€ gegenüber 2013 reduziert; ebenso reduziert haben sich die „Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen" um 88 T€ (der Wert in 2014 betrug 243 T€), wogegen sich die „Sonstigen Verbindlichkeiten" um 132 T€ auf den Wert von 630 T€ erhöht haben, was steuerliche Gründe hatte.
Unter strategischen Gesichtspunkten hält die AGIT acht Beteiligungen an Betreibergesellschaften
für TGZ (Technologie- und Gründerzentren) und Wirtschaftsförderungsgesellschaften. Weitere
wesentliche Sachverhalte zu diesen Beteiligungen als die beiden unten angeführten gibt es nicht
zu berichten.
- Bei der Beteiligung an der TAE GmbH - Technik Agentur Euskirchen, Euskirchen, ist die
AGIT nachschusspflichtig. Aufgrund der negativen Geschäftsentwickl ung hat die Gesellschafterversammlung der TAE GmbH die Abdeckung des Verlustes durch zu leistende
Nachschüsse beschlossen. Die AGIT hat im abgelaufenen Jahr daher einen Nachschuss zur
Verlustabdeckung von rd. 3,7 T€ (Vorjahr 1,8 T€) geleistet.
- Die Mess- und Prüfzentrum Kraftfahrzeugtechnik Alsdorf GmbH in Alsdorf wurde in 2014
verkauft. Die AGIT erhält ihre Einlage vollständig zurück, jedoch wird der Zufluss dieses
Sonderertrags erst in 2015 wirksam.
4.
Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Die AGIT arbeitet in jedem Geschäftsfeld mit Leistungsindikatoren, die anforderungsgerecht monatlich, vierteljährlich oder halbjährlich erhoben und bewertet werden. Nach unserem QM-System
steht der jewei lige „Kunde" und Auftraggeber (AG) und dessen Zufriedenheit mit dem Ergebnis im
Vordergrund. Felgende Kennzahlen werden, für jeden Geschäftsbereich (GB) spezifiziert, verwandt.
Seite 77
Finanzielle Leistungsindikatoren
Als finanzieller Leistungsindikator für den GB „TZM" wird das Ergebnis herangezogen. Ein „positives Ergebnis" wird unter der Voraussetzung, dass die notwendigen Maßnahmen für die Werterhaltung des TZA durchgeführt werden, als Zielerreichung akzeptiert. In 2014 wurde dieses Ziel unter
Berücksichtigung von Gesellschafterzuschüssen (Stadt Aachen) in Höhe von 154 T€ (Vorjahr
200 T€) erreicht. Das TZA erwirtschaftete einen Überschuss von 107 T€, der in die lnstandhaltungsrücklage nachrichtlich überführt wurde. Weiter wird die Anlagenintensität zur finanziellen Bewertung der AGIT hinzugezogen. Die Vermögenslage des Unternehmens ist wie in Vorjahren
durch eine hohe Anlageni ntensität 84 % (Vorjahr 81 %) wegen des in früheren Jahren errichteten
TZA gekennzeichnet. Insgesamt entwickelt sich das Vermögen korrespondierend zur AfA des Gebäudes rückläufig.
Für den GB „Wirtschaftsförderung" wird als finanzieller Leistungsindikator die Budgeteinhaltung
bzw. Kostendeckung als Kriterium festgelegt. Dies wird auf die einzelnen Aufgabenfelder (BTOU,
A&I, TT&BDS) heruntergebrochen. Auch hier wurde in 2014 wie in 2013 das Ziel der Budgeteinhaltung erreicht.
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
GB „Technologiezentrumsmanagement" (TZM)
Nach den Leistungsindikatoren „Auslastung" sowie „Einzüge/Auszüge" erfüllt die AGIT ihr Soll,
denn alle Zentren sind mit 100 % voll ausgelastet (95 % gilt als „Vollauslastung") und der Einzug
von neuen Firmen mit 12 Einzügen (Vorjahr 12 Einzüge) bei einem durchschnittlichen Jahresbestand von 88 Firmen bzw. korrespondierend mit dem Auszug von etablierten Firmen liegt ebenfalls
im Soll (> 12,5 % pro Jahr).
GB „Wirtschaftsförderung"
Nach dem Leistungsindikator „Gründung" von Unternehmen" (Anzahl) im Geschäftsfeld „Beratung
technologieorientier Unternehmen" (BTOU) liegt die AGIT mit 47 technologieorientierten Gründungen in 2014 deutlich über dem Durchschnitt und Soll der letzten Jahre. Das Jahr 2014 war ein Rekordjahr.
Nach dem Leistungsindikator „Angesiedelte Unternehmen" (Anzahl) im Geschäftsfeld „Ansiedlungswerbung und lnvestorenberatung" (A & 1) ist in 2014 erwartungsgemäß deutlich zurückgegangen, nachdem 2013 das bisher beste Ergebnis seit 10 Jahren festzustellen war. Bezogen auf
die geschaffenen Arbeitsplätze war 2014 ein Durchschnittsjahr.
Im Geschäftsfeld „Technologie-Transfer & Business Development Support" (TT & BDS) werden
insbesondere Aufträge und Projekte bearbeitet. Inhaltlich wird die „Zufriedenheit" der Auftraggeber
(AG) bzw. Zuwendungsgeber als Indikator verwendet. Je nach Auftrag und Projekt wird dies unterschiedlich ermittelt. In 2014 wurde dieses Ziel, bis auf kleine Schwankungen im Projektbereich,
erreicht.
Weitere Parameter bzw. Indikatoren, die systematisch beobachtet werden, sind:
Forecast: Projekte und Aufträge (vierteljährliche Erfassung)
- Liquiditätsplan (monatlich)
- Forderungsmanagement (Forderung aus Projekten I monatlich).
III.
Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach Schluss des Geschäftsjahres wie folgt eingetreten.
Seite 78
Liquidität
Die hohe Anzahl und das Volumen der Projekte haben in den letzten Jahren zu einer angespannten Liquidität der AGIT geführt. In 2014 hat sich gezeigt, dass die getroffenen Maßnahmen einer
deutlichen Reduzierung der Projekte, die in großen Teilen zum ZV übergegangen sind, zu einer
deutlichen Verringerung der Vorfinanzierungsleistungen und damit auch zu einer deutlichen Verbesserung der Liquidität geführt haben. Der Euribor-Kreditrahmen wird ab 4/2014 nur noch knapp
zur Hälfte in Anspruch genommen. Diese Inanspruchnahme resultiert auch weiterhin aus der Vorfinanzierung der Projekte, aber auch aus den NK des ZBMT. Die dargelegte Verbesserung ist auch
dadurch eingetreten, dass die Gesellschafter den Eigenanteil der Projekte für 2013 durch zusätzliche Zuschüsse in Höhe von ca. 169 € finanziert haben, so dass sich für 2014 hieraus keine weiteren finanziellen Belastungen ergeben haben. Die Eigenanteile der Projekte in 2014 hat die AGIT
selbst erwirtschaftet.
Projektprüfungen
In 2014 haben verschiedene Projektprüfungen im Auftrag der Zuwendungsgeber stattgefunden.
Soweit die Ergebnisse der Prüfungen bekannt sind, wurden sie in den Jahresabschl uss übernommen. Die Projektprüfungen fanden meist gemeinsam mit dem Zweckverband statt, da viele Projekte ab 2013 vom neu gegründeten Zweckverband mit den früheren AGIT Mitarbeitern übernommen
wurden.
IV.
Prognosebericht
Liquidität
Wie im Nachtragsbericht ausgeführt, hat sich durch die getroffenen Maßnahmen die Liquidität der
AGIT in 2014 deutlich verbessert. Der Euribor-Kreditrahmen wird ab 4/2014 nur noch knapp zur
Hälfte in Anspruch genommen. Die Situation hat sich seitdem deshalb deutlich entspannt. Die
ZBMT-Problemati k mit der NK-Vorauszahlung ist im Klärungsprozess begriffen und Mitte 2015
wird der notwendige Umbau bezüglich der neuen Verbrauchsmesseinrichtungen abgeschlossen
sein. Damit werden verbrauchgerechte NK-Abrechnungen möglich. Ab Mitte 2015 dürften sich keinerlei Liquiditätsprobleme mehr für die AGIT ergeben, unter der Voraussetzung einer stabilen
Wirtschaftslage.
GB „Technologiezentrumsmanagement" (TZM)
Inspektionen am Technologiezentrum am Europaplatz, die nach jeder Winterperiode verstärkt
durchgeführt werden, haben ergeben, dass spätestens im Jahr 2012 eine größere Dachsanierung
am Gebäude erforderlich wurde. Die ersten Dachsanierungen erfolgten in 2012. Weitere Sanierungen wurden in 2013 und 2014 entsprechend der Planung durchgeführt. Die vom Gutachten
ermittelten lnstandhaltungsaufwände von ca. 350 T€/Jahr für die nächsten 10 Jahre sind aus heutiger Sicht realistisch, da sich immer wieder neue Problemlagen auftun. Die hohe Auslastung von
100 % im TZA in 2015 hat die Kostensituation weiter gemildert, so dass in diesem Jahr unter Berücksichtigung von Gesellschafterzuschüssen für das ZBMT (Stadt Aachen) auch mit einem positiven Ergebnis im TZM gerechnet werden kann. Dies gilt bei stabiler Wirtschaftslage auch für die
nächsten Jahre. Auch wenn die Leasingrate im TZA BA II jährlich deutlich ansteigt, kann für die
Jahre 2015 bis 6/2019 bei einer hohen Auslastung durchaus ein positives Ergebnis für das gesamte TZA erreicht werden.
Mittels Dienstleistungsvertrag betreut das Technologiezentrumsmanagement der AGIT auch das
MTZ und ZBMT. Das MTZ ist vertragsgemäß zum 1.1.2015 an die GEGRA zurück bzw. das UKA
übergeben worden. Der Betreuungsvertrag der AGIT mit GEGRA bzw. der Stadt Aachen und dem
UKA endet damit. Alle Verträge wurden gekündigt. Ein Risiko besteht nicht mehr. Die AGIT betreut
in 2015 noch die Nebenkostenabrechnung für das MTZ. Die hieraus entstehenden Kosten wurden
im JA 2014 bereits berücksichtigt.
Obwohl erhebliche bauliche Mängel am ZBMT in 2013 und auch in 2014 zu Mietminderungen geführt haben, belasten diese nicht die AGIT, da die Stadt Aachen die Gesamtverluste mittels einer
Seite 79
Verlustausgleichsregelung vollständig ausgleicht. In 2014 sind diese Mängel (Aufzug) inzwischen
behoben, jedoch taten sich in 2013 im Zuge der Nebenkostenabrechnung neue Probleme auf.
Somit ist in 2014 zwar eine deutliche Ergebnisverbesserung eingetreten, eine endgültige Klärung
kann erst in 2015 erfolgen, da für eine verbrauchsgerechte Nebenkostenabrechnung neue Messeinrichtungen in 2015 eingebaut werden. Erst nach dieser Neuberechnung der Nebenkosten können die gesamten Forderungsverluste angemessen bewertet werden. Ende 2015 dürften alle
Probleme mit den Mietern, die sich aus der Nebenkostenabrechnung ergeben haben, ausgeräumt
sein.
Obwohl in 2014 wiederum 12 neue Mieter - davon 9 Gründerfirmen - in das TZA eingezogen sind,
können wir die Nachfrage von Gründern nicht mehr alle befriedigen, da alle Aachener Zentren zu
100 % ausgelastet sind. Hier sollten perspektivisch Erweiterungsmöglichkeiten, ggf. auf dem
CAMPUS-Gelände, geprüft werden.
GB „Wirtschaftsförderung"
Das im Jahre 2011 entwickelte Reformkonzept, das zu neuen, verbesserten Strukturen in der Region führen soll, wurde ab dem 1.1.2013 mit der Gründung des Zweckverbandes Region Aachen
(ZV) und der AGITneu umgesetzt. Die AGITneu konzentriert sich im Bereich der technologieorientierten Wirtschaftsförderung auf ihre Kernaufgaben und führt deutlich weniger Projekte durch als
bisher oder ausschließlich Projekte, die in ihr Kernportfolio passen und die zu 100 % finanziert
sind. In 2013 betrug das Auftrags- und Projektvolumen für die AGITneu 1.070 T€ und in 2014 war
der Ist-Wert 877 T€. In 2015 werden noch langlaufende Projekte zu Ende geführt. Neue Projekte,
auch für die Folgejahre, die von den Gesellschaftern mit Eigenanteilen hinterlegt sein müssen, sind
noch keine zugesagt, obwohl schon erste Projekte skizziert und Anträge gestellt wurden. Neue
Projekte sind somit erst ab 2016 zu erwarten. Hierzu müssen die Gesellschafter allerdings die Eigenanteile noch beschließen. Dies betrifft insbesondere die Weiterführung von ARIC in WegbergWildenrath, wo der Projektstand sehr stark zurückgegangen ist und erst 2016 mit neuen Aufträgen
und Projekten gerechnet werden kann (ein Auftrag über ca. 160 T€ ab der zweiten Jahreshälfte
liegt bereits vor). Eine Schließung des Standortes ist nicht mehr auszuschließen, wenn die Gesellschafter hier keine Sonderlösung finden. Hierzu hat die Geschäftsleitung ein Strategiepapier entwickelt, das dem Vorstand des Aufsichtsrates vorgelegt wurde.
In 2015 kann damit gerechnet werden, dass alle Projekte, die die AGIT noch aus 2012 aufgrund
rechtlicher Verpflichtungen übernommen hat, vollständig geprüft sind. Erst dann kann definitiv gesagt werden, ob alle Leistungen anerkannt und genehmigt wurden. Die Prüfungen in 2013 und
2014 haben gezeigt, dass dies in dem einen oder anderen Falle eintritt und zu Forderungsverlusten geführt hat und somit können auch in 2015 weitere Forderungsverluste eintreten. Über das
Volumen dieser möglichen Verluste können keine Aussagen getroffen werden, da erst die offiziellen Bescheide abgewartet werden müssen. Zudem mussten Projekte aufgrund von Verträgen über
den ursprünglichen Zeitraum hinaus weitergeführt werden, die nicht durch Eigenanteile hinterlegt
sind. Eindeutig zeichnet sich aber die Tatsache ab, dass durch die Beendigung von Projekten und
das Fehlen von Anschlussprojekten der Personalbestand sich deutlich reduzieren wird. Dies bedeutet ein Substanzverlust der AGIT gegenüber früheren Jahren, auch wenn die von den Gesellschaftern finanzierten Kernaufgaben der AGIT auf sehr hohem Niveau fortgeführt werden. Gerade
mittels der Projekte konnte die AGIT in der Vergangenheit wichtige Impulse für die regionale Wirtschaft und Industrie leisten.
Für 2015 laufen die Kernaufgaben der AGIT stabil. Die Ergebnisse im Arbeitsfeld BTOU lassen
ähnlich hohe Gründerraten erkennen wie in 2014. Das Ansiedlungsgeschäft im ersten Halbjahr
2015 pendelt sich auf dem relativ niedrigen Niveau von 2014 ein, was oft der Fall ist nach einem
sehr guten Jahr wie in 2013. Die vorhandenen Aufträge und Projekte werden in 2015 vertraglich zu
Ende geführt. Neue Projekte wurden in geringem Umfang eingeworben und sie werden nur dann
durchgeführt, wenn sie mit 100 % der Kosten durch Einnahmen gedeckt sind. Das Auftrags- und
Projektvolumen kann aus heutiger Sicht planmäßig abgearbeitet werden. Hinsichtlich der Anerkennung der Projektkosten müssen die Projektprüfungen in 2015 abgewartet werden. Für 2015
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lässt sich zurzeit die Prognose stellen, dass die geplanten Ziele und Ergebnisse des Wirtschaftsund Stellenplanes 2015 - verbunden mit dem geplanten Stellenabbau - erreicht werden können.
Gesamtergebnis 2015
Laut Wirtschaftsplan wird für das Geschäftsjahr 2015 mit einem ausgeglichenen Jahresergebnis
gerechnet. Nachdem das erste Quartalsergebnis vorliegt, kann diese Einschätzung bestätigt werden.
V.
Chancen- und Risikobericht
1.
Risikobericht
In 2014 wurde ein Plan-Auftrags-/Projektvolumen von 876 T€ (Vorjahr 1.070 T€) bearbeitet und
damit das Niveau von 2012 sowie 2013 deutlich - wie geplant - unterschritten. Das Projektvolumen wurde seitens der AGIT-Gesellschafter durch entsprechende Eigenanteile in 2013 hinterlegt,
so dass nur noch durch nicht anerkannte Projektkosten Risiken entstehen. Risiken aus Arbeitsverträgen ergaben sich nicht, da Projekt- und Arbeitsverträge befristet sind und eine kontinuierliche
Anpassung des Personalbestands an den Umfang der Projektarbeiten damit ermöglicht wird.
Mit dem Beschluss der Gesellschafter vom 21.11.2012, den Eigenanteil der Projekte zzgl. Gemeinkosten in 2013 zu genehmigen, hat sich diese Problematik ab 2013 deutlich entschärft. Diese
Regelung wurde 2014 jedoch nicht mehr beibehalten und hat damit das Gesamtergebnis 2014
negativ belastet. Die Liquidität ist aber wegen der guten Auslastung des TZA - nach einer begründbaren Übergangszeit in 2013 - ab Mitte 2014 deutlich verbessert, was sich auch in 2015
mehr als deutlich zeigt.
In 2015 liegt das Plan-Projektvolumen in der AGITneu mit etwas über 400 T€ deutlich unter dem
Niveau von 2014. Dies reduziert deutlich etwaige Liquiditätsprobleme, da das Vorfinanzierungsvolumen geringer ausfällt. Natürlich können auch für 2015 - wie die Jahre 2013 und 2014 gezeigt
haben - leichte Forderungsverluste in Projekten entstehen.
Hauptproblem im Projektbereich sind die fehlenden Projekte ab 7/2015. Sollten sich bis zu diesem
Zeitpunkt keine neuen Folgeprojekte ergeben, sind aktuell 5 Arbeitsplätze gefährdet, auch wenn
sich aufgrund der befristeten Verträge für die AGIT keine direkten finanziellen Auswirkungen ergeben. Neben diesen arbeitsrechtlichen Fragestellungen hat sich jedoch in 2014 gezeigt, dass ein
wesentliches finanzielles Problem darin besteht, dass insbesondere die größeren Projekte in der
Regel nicht im Rahmen der Laufzeit komplett abgeschlossen werden können, sondern Nacharbeiten nach Projektende erforderlich sind (Mittelanforderungen, Berichtswesen, Projektaudits), die
von dem Projektpersonal bearbeitet werden müssen. Dadurch kann es zu höheren Personalkosten
kommen, als im Projektrahmen kalkuliert; es hat sich gezeigt, dass der bürokratische Abwicklungsaufwand deutlich höher ist, als von Zuwendungsgeberseite vorgesehen.
Durch die in der Sitzung im Februar 2013 beschlossene weitergehende Neuregelung der Verlustabdeckung für TZA BA II im Rahmen einer Vereinbarung zwischen der Stadt Aachen und der
StädteRegion Aachen auf der einen Seite sowie den anderen Gesellschaftern auf der anderen
Seite, ergeben sich bis 6/2019 (Dauer des Vertrages I Auslauf des Leasingvertrages) unter normalen wirtschaftlichen Verhältnissen keine Risiken für die AGIT. Die vorgesehenen lnstandhaltungsmaßnahmen im Bereich des TZA BA 1 und BA II wurden auch in 2014 und werden in 2015 durchgeführt. Das in Auftrag gegebene lnstandhaltungsgutachten hat einen Finanzierungsrahmen von
350 T€/Jahr für die nächsten 1O Jahre ermittelt. Diese Werte wurden bereits in die Wirtschaftspläne der nächsten Jahre übernommen.
Zur Verbesserung ihrer Prozessabläufe hat die AGIT im Rahmen der Neuausrichtung in 2013 ein
Qualitätsmanagementsystem (QM-System) entwickelt, das als Test in 2014 eingeführt werden
sollte. In 2015 wurde ein neues ERP/CRM-System eingeführt, dass das QM-System in seinen
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Prozessstabilität unterstützt. Teil des QM-Systems ist ein Risikomanagementsystem (RM-System),
das wesentliche Kennzahlen periodisch verfolgt.
2.
Chancenbericht
Auf Grund der vorgesehenen finanziellen Trennung von „Technologiezentrumsmanagement" und
„Wirtschaftsförderung" ergab sich die Notwendigkeit vollständig neuer Wirtschafts- und Stellenpläne ab 2013. In einer Arbeitsgruppe wurden alle Kostengruppen der „Zentralen Dienste" (ZD) bewertet und weitgehend den Sparten zugeordnet. Die verbleibenden Kosten der „ZD" wurden mit
unterschiedlichen sachgerechten Schlüsseln auf die Bereiche verteilt. Gegenüber der bisherigen
Vorgehensweise der Verteilung der „ZD" auf die Bereiche nach „Personenanzahl " (VZÄ) wurde der
Schlüssel „Personalkosten" gewählt, der als sachgerechter für die AGITneu als der bisherige
Schlüssel eingestuft wurde.
Nach der Prüfung der Spartengewinnermittlung 2013 durch die Wirtschaftsprüfer für das TZA 1 / II
und das MTZ sowie das ZBMT zeigt sich, dass bei gleich bleibender hoher Auslastung von fast
100 % nur unwesentliche Veränderungen in den Einnahmen zu erwarten sind, dass umgekehrt die
Werte aber auch gehalten werden können. Die geplanten Maßnahmen zur Werterhaltung des TZA
können damit wie vorgesehen durchgeführt werden. Ein Ankauf des TZA BA II ab 7/2019 durch die
AGIT kann dann planmäßig erfolgen.
Im Bereich Personal- und Sachkosten werden sich nur Veränderungen auf Grund der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst ergeben. Im Planbudget sind entsprechende Erhöhungen berücksichtigt, die den aktuellen Verhandlungsergebnissen entsprechen. Um weitere finanzielle Risiken zu vermeiden, werden auf Seiten der AGIT alle Arbeitsverträge der Projektmitarbeiter den Projektlaufzeiten angepasst.
Die Ausgliederung des AIC in eine neue Gesellschaft (ARIC), die für Ende 2009 geplant war,
musste aufgrund veränderter Rahmenbedingungen, verzögerter Projektzuwendungen und der Klärung wichtiger Detailfragen in 2011 in der geplanten Form aufgegeben werden. In 2012 wurden
eine Kooperationsvereinbarung mit der RWTH Aachen und ein Zuwendungsvertrag mit dem Kreis
Heinsberg erarbeitet, die in 2013 unterzeichnet und in Kraft treten sollen. Dies ist nun in 2015 erfolgt. Der Zuwendungsbescheid wurde vom Kreis Heinsberg ab dem 01.07.2013 vollzogen. Der
Kooperationsvertrag mit der RWTH Aachen konnte zwar nicht wie geplant Mitte 2014 unterzeichnet werden, jedoch jetzt Anfang 2015. Diese Vereinbarungen sind die Voraussetzungen für die
Weiterführung der AGIT-Aktivitäten im Arbeitsbereich GALILEO vor Ort in Wegberg-Wildenrath,
auch wenn hier der Auftragsvorlauf nur bis Mitte 2015 reicht, jedoch bereits Projekte für 2016 und
2017 genehmigt sind.
3.
Gesamtaussage
Mit der Förderung von technologieorientierten Gründungen, der Unterstützung von Wachstumsfirmen, der Förderung von Innovation und Technologietransfer, der Ansiedlungswerbung und lnvestorenberatung sowie der Unterstützung des Business Development Supports in der Region
Aachen steht die Gesellschaft auch weiterhin vor interessanten Aufgaben. Die weltweite Arbeitsteilung und die Wirtschaftskrise in Europa, die sich in Ansiedlungsveränderungen niederschlagen,
und die hohe weltweite Innovationsdynami k, die eine rein regionale Innovationspolitik immer
schwieriger macht, führen zu immer anspruchsvolleren Aufgabenstellungen, denen die AGIT begegnen muss. Der Lösungsraum für die Anforderungen wird immer komplexer.
Die Bewältigung dieser Aufgaben ist durch die Neuaufstellung der AGIT in 2013 und die Fokussierung der AGIT auf diese Schwerpunkte deutlich erleichtert und verbessert worden. Das neue Finanzierungsmodell der AGIT ab 2013, das eine konsequente finanzielle Trennung von „Technologiezentrumsmanagement" (das quasi als Profit Center arbeitet) und technologieorientierter „Wirtschaftsförderung" (die rein durch Zuwendungen der Gesellschafter getragen wird) vorsieht, hat
Seite 82
sich als richtige Entscheidung und Perspektive für die AGIT herausgestellt. Diese Aussage gilt
nicht nur für die finanzielle Situation, sondern auch für die inhaltliche Ausrichtung der Fokussierung
auf die Kernkompetenzen der AGIT.
Die Risiken im Bereich technologieorienti erte „Wirtschaftsförderung", die sich noch aus den alten
Vertragsbindungen ergeben können, insbesondere aus den Projekten aus dem Jahr 2012, die
nicht alle an den ZV übergeben wurden und die in 2013 und 2014 von der AGIT fortgeführt werden
mussten, sind überschaubar. Hier können nach erfolgter Projektprüfung durch die Zuwendungsgeber Forderungsverluste entstehen bzw. es sind auch in 2015 noch Eigenleistungen zu erbringen,
die sich aus den Verträgen ergeben. Aufgrund der hohen Auslastung und der guten wirtschaftlichen Lage in Deutschland sowie der vertraglich vereinbarten Verlustübernahmeregel ungen ergeben sich für den Zeitraum bis Mitte 2019 im GB „Technologiezentrumsmanagement" aus heutiger
Sicht keine wesentlichen finanziellen Risiken für die AGIT.
Für 2015 kann aus heutiger Sicht deshalb gesagt werden, dass die Gesellschaft das PlanErgebnis erreichen kann, sofern keine gravierenden Sondereffekte eintreten. Die strategische Ausrichtung der AGIT 2.0 ist deshalb auf einem guten Weg.
Aachen, im April 2015
Dr. Helmut Greif
Geschäftsführer
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Geriatrisches Zentrum Zülpich GmbH, Mechernich
Gewinn‐ und Verlustrechnung für das
Geschäftsjahr 2014
2014
EUR
2013
EUR
1. Umsatzerlöse
2. sonstige betriebliche Erträge
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh‐, Hilfs‐ und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
6.738.173,44 6.479.905,93
3.363.591,47 3.420.699,36
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
davon für Altersversorgung: EUR 230.524,37;
Vorjahr: EUR 217.647,51
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen
6. sonstige betriebliche Aufwendungen
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 162,80;
Vorjahr: EUR 162,80
davon aus der Abzinsung von Rückstellungen: EUR 4.773,00;
Vorjahr: EUR 10.880,00
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen: EUR 30.127,33;
Vorjahr: EUR 43.935,51
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
9. sonstige Steuern
Jahresüberschuss
‐691.407,16 ‐723.884,39
‐1.486.150,06 ‐1.427.429,56
‐3.359.830,73 ‐3.139.216,66
‐902.113,02 ‐836.331,36
‐668.774,39 ‐626.615,71
‐2.073.396,90 ‐1.943.143,26
7.694,98
16.315,32
‐459.944,62
‐483.823,49
467.843,01
‐8.754,32
459.088,69
736.476,18
‐7.824,06
728.652,12
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Liebfrauenhof Schleiden GmbH
Mechernich
Bilanz zum 31. Dezember 2014
AKTIVSEITE
31.12.2014
EUR
A.
31.12.2013
TEUR
ANLAGEVERMÖ
GEN Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und
Bauten einschließlich der Bauten auf fremden
Grundstücken
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
2.593,00
3
193,00
0
2.786,00
3
16.373,82
16
B. UMLAUFVERMÖGEN
I.
Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Sonstige Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
153.696,60
106
1.103.642,98
971
3.288,16
11
1.260.627,74
1.088
288.010,44
233
1.396,42
1
1.569.194,42
1.341
Seite 141
PASSIVSEITE
31.12.2014
EUR
31.12.2013
TEUR
A. EIGENKAPITAL
I.
Gezeichnetes Kapital
II. Gewinnrücklagen
100
100.000,00
1.070,00
1
III. Gewinnvortrag
677.585,75
496
IV. Jahresüberschuss/-fehlbetrag
286.162,42
182
B. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN ZUR
FINANZIERUNG DES SACHANLAGEVERMÖGENS
1.064.818,17
779
2.593,00
3
233.171,00
264
C. RÜCKSTELLUNGEN
Sonstige Rückstellungen
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
- davon mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr
76.383,17 EUR (Vorjahr 102 TEUR)
76.383,17
102
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
12.255,14 EUR (Vorjahr 16 TEUR)
12.255,14
16
163.744,86
135
3. Sonstige Verbindlichkeiten
-
davon mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr
163.744,86 EUR (Vorjahr 135 TEUR)
davon aus Steuern
36.088,47 EUR (Vorjahr 25 TEUR)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
20,00 EUR (Vorjahr 0 TEUR)
252.383,17
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
Seite 142
253
16.229,08
42
1.569.194,42
1 341
Liebfrauenhof Schleiden GmbH
Mechernich
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2014
2014
EUR
1. Umsatzerlöse
2. Sonstige betriebliche Erträge
2013
TEUR
7.175.501,06
6.925
370.251,64
263
7.545.752,70
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
7.188
502
859
514.708,28
884.736,23
1.399.444,51
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung
140.650,71 EUR (Vorjahr 135 TEUR)
1.361
2.770.413,40
2.624
698.634,13
662
3.469.047,53
2.677.260,66
3.286
2.541
5. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten aus
Zuwendungen zur Finanzierung des
Anlagevermögens
234,00
0
6. Abschreibungen auf Sachanlagen
526,00
0
2.408.954,74
2.372
268.013,92
18.648,50
169
14
500,00
1
286.162,42
182
Zwischenergebnis
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Zwischenergebnis
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
-
davon aus verbundenen Unternehmen
18.003,10 EUR (Vorjahr 14 TEUR)
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
- davon aus der Aufzinsung
500,00 EUR (Vorjahr 0 TEUR)
10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit,
zugleich Jahresüberschuss/-fehlbetrag
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Seite 144
AmbuMed ‐ Gesellschaft für ambulante Dienstleistungen mbH, Mechernich
Gewinn‐ und Verlustrechnung für das
Geschäftsjahr 2014
1. Umsatzerlöse
2. sonstige betriebliche Erträge
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh‐, Hilfs‐ und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
davon für Altersversorgung: EUR 0,00; Vorjahr: EUR 0,00
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen
6. sonstige betriebliche Aufwendungen
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 88,00;
Vorjahr: EUR 88,00
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
2014
EUR
2013
EUR
702.169,47
776.609,54
44.207,33
331.012,67
‐105.421,44
‐36.955,24
‐126.152,62
‐41.516,33
‐300.745,48
‐48.376,16
‐304.237,86
‐47.307,56
‐65.138,91
‐106.293,04
‐155.222,81
92,53
‐150.419,06
97,20
‐23.524,45
‐35.312,46
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
11.084,84
296.480,48
Jahresüberschuss
11.084,84
296.480,48
davon an verbundene Unternehmen: EUR 5.269,04;
Vorjahr: EUR 10.283,59
Seite 145
Seite 146
KKM Servicegesellschaft mbH, Mechernich
Gewinn‐ und Verlustrechnung für das
Geschäftsjahr 2014
2014
€
1. Umsatzerlöse
2. Sonstige betriebliche Erträge
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh‐, Hilfs‐ und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
davon für Altersversorgung: € 0,00; Vorjahr: € 0,00
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
2013
€
6.434.958,43
6.564.494,38
875,10
‐5.981.461,64
‐253.760,00
453,80
‐6.096.336,49
‐269.900,94
‐65.191,11
‐13.793,07
‐64.621,96
‐14.642,59
‐914,11
‐938,65
‐98.793,07
316,97
‐96.058,94
119,80
‐9.200,00
‐9.210,18
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
13.037,50
13.358,23
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
‐4.041,79
‐4.135,78
Jahresüberschuss
8.995,71
9.222,45
Seite 147
Seite 148
KKM Gebäudedienste GmbH, Mechernich
Gewinn- und Verlustrechnung für das
Geschäftsjahr 2014
1. Umsatzerlöse
2. sonstige betriebliche Erträge
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
davon für Altersversorgung: € 0,00; Vorjahr: € 0,00
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen
6. sonstige betriebliche Aufwendungen
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Jahresüberschuss
2014
€
2013
€
1.570.751,59
220,08
1.064.041,15
206,55
-1.066.167,85
-245.815,90
-714.038,91
-163.572,62
0,00
-249.378,75
134,38
9.743,55
-2.996,75
6.746,80
-1.746,24
-178.891,30
94,13
6.092,76
-1.871,75
4.221,01
Seite 149
VIVANT - Ihr Pflegedienst im Kreis Euskirchen gGmbH
Mechernich
Bilanz zum 31. Dezember 2014
AKTIVSEITE
31.12.2014
EUR
31.12.2013
TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
13.349,00
6
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
B. UMLAUFVERMÖGEN
I.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
452.724,94
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
1.000.534,40
36.429,58
3. Sonstige Vermögensgegenstände
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
52.093,00
60
461
862
12
1.489.688,92
217.781,11
5.112,43
1.778.024,46
Seite 150
1.335
145
5
1.551
PASSIVSEITE
31.12.2014
EUR
31.12.2013
TEUR
A. EIGENKAPITAL
I.
Gezeichnetes Kapital
II. Gewinnrücklagen
III. Gewinnvortrag
IV. Jahresüberschuss/-fehlbetrag
25.050,00
25
610,00
1
1.015.031,75
810
330.073,83
205
1.370.765,58
1.041
286.368,00
379
B. RÜCKSTELLUNGEN
Sonstige Rückstellungen
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
15.644,26 EUR (Vorjahr 50 TEUR)
15.644,26
50
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
34.432,82 EUR (Vorjahr 33 TEUR)
34.432,82
33
3. Sonstige Verbindlichkeiten
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
70.813,80 EUR (Vorjahr 48 TEUR)
- davon aus Steuern
29.518,73 EUR (Vorjahr 14 TEUR)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
949,64 EUR (Vorjahr 0 TEUR)
70.813,80
48
120.890,88
131
1.778.024,46
1.551
Seite 151
VIVANT - Ihr Pflegedienst im Kreis Euskirchen gGmbH
Mechernich
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2014
2014
EUR
1. Umsatzerlöse
2013
TEUR
3.503.797,96
3.102
2. Zuweisungen und Zuschüsse zu Betriebskosten
101.211,68
105
3. Sonstige betriebliche Erträge
227.644,83
127
3.832.654,47 3.334
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
182.549,55
191.432,21
167
153
373.981,76
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung
1.645,14 EUR (Vorjahr 5 TEUR)
Zwischenergebnis
6. Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Zwischenergebnis
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
- davon aus verbundenen Unternehmen
15.882,00 EUR (Vorjahr 14 TEUR)
- davon aus der Abzinsung
4,00 EUR (Vorjahr 0 TEUR)
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
- davon aus der Aufzinsung
290,00 EUR (Vorjahr 1 TEUR)
10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
11. Sonstige Steuern
12. Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Seite 152
320
1.806.564,02
1.619
373.848,73
354
2.180.412,75
1.278.259,96
1.973
1.041
17.589,48
19
944.546,24
316.124,24
829
193
16.546,82
14
290,00
1
332.381,06
206
2.307,23
1
330.073,83
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Seite 168
Seite 169
Seite 170
Seite 171
Seite 172
Seite 173
Seite 174
Seite 175
Seite 176
Seite 177
Seite 178
Seite 179
Seite 180
Seite 181
Seite 182
Seite 183
Seite 184
Seite 185
Seite 186
Seite 187
Seite 188
Seite 189
Seite 190
Seite 191
Seite 192
Seite 193
Seite 194
Seite 195
Seite 196
Seite 197
Seite 198
Seite 199
Seite 200
Seite 201
Seite 202
Seite 203
Seite 204
Seite 205
Seite 206
Seite 207
Seite 208
Seite 209
Seite 210
Seite 211
Seite 212
Seite 213
Seite 214
1 Grundlagen des Unternehmens
1.1
Rechtliche Verhältnisse
Die Energie Nordeifel GmbH & Co. KG, Kall (ene) ist das Mutterunternehmen des eneKonzerns, welche in 2004 aus der Kreis-Energie-Versorgung Schleiden GmbH, Kall (KEV
GmbH) hervorgegangen ist. Sie ist unter der Nummer HRA 2498 im Handelsregister des
Amtsgerichts Düren eingetragen.
Am ene-Konzern waren zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 der Kreis Euskirchen, Euskirchen und die RWE Deutschland AG, Essen, zu gleichen Teilen beteiligt. Beide Kommanditisten sind darüber hinaus zu gleichen Teilen an der Komplementärin der ene, die Energie
Nordeifel Beteiligungs-GmbH, Kall beteiligt.
Das Unternehmen erbringt Dienstleistungen im Rahmen der Energieerzeugung und versorgung auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel: Planung und
Durchführung von Energieeffizienzprojekten, die Planung, der Erwerb, die Anpachtung, Anmietung, Wartung, Instandhaltung und Bau von Energieerzeugungs-, Energieversorgungsund Energieverbrauchsanlagen einschließlich der Vermietung, Verpachtung von Transformatorenstationen, Schaltanlagen, das Energiecontracting sowie Energielieferungen.
Hierzu gehört ferner das Halten von Beteiligungen im Rahmen der vorgenannten Zwecke,
insbesondere an der KEV GmbH und der KEV Energie GmbH, Kall (KEV Energie) sowie die
Verwaltung der Beteiligungen.
Die ene hält an der KEV GmbH eine Beteiligung von rd. 95 % und an der KEV Energie eine
95%ige Beteiligung. Der Kreis Euskirchen und die RWE Deutschland AG sind jeweils mit
2,5% an beiden vorgenannten Gesellschaften beteiligt. Am 08. Dezember 2003 wurde zwischen der KEV GmbH und der ene sowie am 23. August 2011 zwischen der KEV Energie
und der ene ein Gewinnabführungsvertrag für die Zeit von fünf Jahren abgeschlossen. Beide
Verträge verlängern sich unverändert jeweils um ein Jahr, falls sie nicht jeweils spätestens
sechs Monate vor ihrem Ablauf von einer Vertragspartei gekündigt werden.
Am 10. Dezember 2013 wurden beide Ergebnisabführungsverträge dahingehend geändert,
dass im § 2 ein Verweis auf § 302 AktG in seiner jeweils gültigen Fassung enthalten ist.
Der Unternehmensteil Vertrieb der KEV GmbH ist im Rahmen einer Abspaltung rückwirkend
zum 01. Januar 2012 nach den Vorschriften des Umwandlungsgesetzes auf die KEV Energie
übertragen worden. Der entsprechende Abspaltungsvertrag zwischen der KEV GmbH und
der KEV Energie ist am 15. August 2012 abgeschlossen worden. Mit der Eintragung der Ab-
Seite 215
spaltung in das Handelsregister des Amtsgerichts Düren am 24. August 2012 ist das gesamte, dem Unternehmensbereich Vertrieb zuzuordnende Vermögen der KEV GmbH auf die
KEV Energie im Wege der sog. Sonderrechtsnachfolge übergegangen.
Die BWP Bürgerwindpark Schleiden GmbH & Co. KG wurde am 20. Dezember 2013 gegründet. Die Geschäftsführung der Gesellschaft erfolgt durch die ebenfalls im Dezember
2013 gegründeten BWP Bürgerwindpark Schleiden Verwaltungs-GmbH als Komplementärin
ohne
Kapitalanteil.
An
dieser
Gesellschaft
hält
die
KEVER
Projekt-Betriebs-
Beteiligungsgesellschaft mbH (KEVER PBB GmbH) 100%.
Die KEV Energie hielt einen Anteil von 51% in Höhe von 255 T€ am Gesamtkommanditkapital der BWP Bürgerwindpark Schleiden GmbH & Co. KG von zunächst 500 T€. Das gesamte
Kommanditkapital wurde im Laufe des Jahres 2014 auf 5.620 T€ aufgestockt. Zum Jahresende wurden 9,25 % der Anteile an die eegon - Eifel Energiegenossenschaft eG veräußert,
so dass sich der Anteil der KEV Energie auf 46,37 % reduziert.
Mit Gesellschafterbeschluss vom 23. Juni 2014 wurde Herr Markus Böhm mit Wirkung zum
gleichen Tag als weiterer Geschäftsführer der ene bestellt. Durch den Tod von Geschäftsführer Dieter Hinze am 25. Juni 2014 ist Herr Böhm seitdem alleiniger Geschäftsführer der ene.
Er ist berechtigt, die Gesellschaft alleine zu vertreten.
Seite 216
Nachfolgende Tabelle zeigt die Kerngeschäfte und die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaften in 2014:
Tab. 1: Kerngeschäfte der Gesellschaften
Konzerngesellschaften
Mitarbeiter
2014
Anteil
im
Mitarbeiter
Jahresdurchin %
schnitt
T€
Betriebliches
Ergebnis
2014
T€
Gezeichnetes
Kapital /
Kommanditkapital
T€
Kerngeschäft
Energie Nordeifel GmbH & Co. KG,
Kall
33
49
-3.723
2.945
Energiedienstleistungen und
gewerbliche Dienstleistungen, Bau und
Instandhaltung
Kreis-Energie-Versorgung Schleiden
GmbH, Kall
56
84
7.812
3.100
Regionale Energieversorgung
und Asset Owner
Versorgung, Vertrieb u.
Handel mit Energie und
verbundenen
Dienstleistungen
Entwicklung, Planung, Bau
von Anlagen zur
Energieerzeugung
KEV Energie GmbH
11
17
1.086
300
KEVER Projekt-BetriebsBeteiligungsgesellschaft mbH
0
0
147
25
Sun Park Kalenberg GmbH & Co. KG
0
0
363
310
Planung, Errichtung u.
Betrieb von PV-Anlage
BWP Bürgerwindpark Schleiden
GmbH & Co. KG (at equity in den eneKonzern einbezogen)
0
0
1030
5613
Planung, Errichtung u.
Betrieb eines Windparks
BWP Bürgerwindpark Schleiden
Verwaltungs-GmbH
0
0
0,6
25
Komplementär der BWP
Schleiden GmbH & Co. KG
Nordeifeler Regenerative GmbH & Co.
KG (at equity in den Konzern
einbezogen)
0
0
80
200
Planung, Errichtung u.
Betrieb von PV-Anlagen
Sun Park Herhahn GmbH & Co. KG
(at equity in den ene-Konzern
einbezogen)
0
0
204
360
Planung, Errichtung u.
Betrieb von PV-Anlage
1.2
Ziele und Strategie des Unternehmens
Der Energiesektor befindet sich in Deutschland – insbesondere aufgrund der Energiewende
– in einem stetig wandelnden Umfeld. Die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen verändern sich schneller und umfassender als in den vergangenen Dekaden. Dies
nimmt erheblichen Einfluss auf die Markt- und Wettbewerbsstrukturen. Vor diesem Hintergrund ist der ene-Konzern gehalten, die Geschäftsmodelle entlang der Wertschöpfungskette
(Energieerzeugung, Netzbetrieb, Vertrieb und Dienstleistungen) ständig zu prüfen und ggf.
auf neue Marktgegebenheiten auszurichten. Hierbei verfolgt der ene-Konzern eine ausgewogene und langfristig orientierte Unternehmensstrategie mit dem Ziel, die Zukunftsfähigkeit
des Unternehmens zu sichern. Die Strategie berücksichtigt die Interessen der Kunden, des
kommunalen Umfeldes, der Gesellschafter sowie der Mitarbeiter.
Seite 217
Wesentliche Elemente der strategischen Ausrichtung des ene-Konzerns spiegelt das Beteiligungsportfolio der KEV Energie wieder. So wird in der KEVER PBB GmbH als Kerngeschäftsfeld die Entwicklung, die Umsetzung und der Betrieb von regenerativen Energieerzeugungsprojekten im regionalen Umfeld fokussiert. Durch die Projektierung, den Bau und
die Betriebsführung des Bürgerwindparks Schleiden gelang in 2014 der Einstieg in die regenerative Stromerzeugung durch Windenergie.
Dezentrale Erzeugungskonzepte sowie eine Ausweitung von Energiedienstleistungen sind
politisch erwünscht und werden gefördert. Insbesondere die Steigerung der Energieeffizienz
in Industrie, Handel und Gewerbe wird durch die jüngsten gesetzlichen Entwicklungen verpflichtend. Ziel ist, am steigenden Bedarf an energieeffizienten und klimafreundlichen Versorgungskonzepten und der resultierenden Nachfrage an spezialisierten Dienstleistungen zu
partizipieren.
Ein weiterer wichtiger Themenkomplex im Dienstleistungssegment ist die Technische Gebäudeausrüstung. Neben Industrie, Handel und Gewerbe rückt hier zunehmend das kommunale Umfeld in den Vordergrund.
Die strategische Ausrichtung der KEV GmbH wird im Wesentlichen durch die Ziele des
Energiewirtschaftsgesetzes bestimmt, wodurch eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der
Allgemeinheit mit Elektrizität sichergestellt werden soll.
Die seit dem 01. Januar 2011 mit der Westnetz GmbH, Dortmund, erfolgreich bestehende
vertragliche Aufgabenteilung führt zu Pacht- und Dienstleistungserlösen für das Stromnetz
der KEV GmbH. Dafür stehen der Westnetz GmbH die Netznutzungserlöse sowie die Erlöse
aus Messung und Abrechnung zu. Die gesamte technische und kaufmännische Betriebsführung für das verpachtete Netz erfolgt durch die KEV GmbH. Zur Stabilisierung der Pachtund Dienstleistungserlöse innerhalb des regulatorischen Rahmens verfolgt die KEV GmbH
eine Optimierungsstrategie in den Bereichen Instandhaltung, Investitionen und Kostenmanagement.
Erstmalig in 2013 hatte die KEV GmbH Interessensbekundungen auf Gaskonzessionen in
angrenzenden Städten und Gemeinden abgegeben. Das damit verfolgte Ziel, die KEV GmbH
zum Mehrspartenunternehmen zu entwickeln, wurde auch in 2014 weiter verfolgt. Weitere
Bewerbungen sind für 2015 und in den Folgejahren vorgesehen.
Seite 218
1.3
Forschung und Entwicklung
Aufgrund der Gesellschaftsstruktur und der ausschließlich operativen Unternehmensausrichtung fanden im Berichtszeitraum keine Aktivitäten in den Bereichen Forschung und Entwicklung statt.
2 Wirtschaftsbericht
2.1
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die deutsche Wirtschaft hat zum Jahresende weiter an Fahrt gewonnen und lag gegenüber
dem Vorjahresquartal um 1,6 Prozent höher. Dies führte für das Gesamtjahr 2014 zu einem
Wirtschaftswachstum von ebenfalls 1,6 Prozent. Auch im 4. Quartal 2014 kamen die Wachstumsimpulse weiterhin aus dem Inland. Sowohl die privaten Konsumausgaben als auch die
Konsumausgaben des Staates legten zu, die Investitionen entwickelten sich ebenfalls positiv. Zudem lieferte auch der Außenhandel einen positiven Wachstumsbeitrag. Sowohl die
Abwertung des Euro als auch die niedrigen Ölpreise sorgen derzeit für insgesamt positive
Impulse, daher geht die Bundesregierung in ihrem aktuellen Jahreswirtschaftsbericht von
einem BIP-Wachstum von 1,5 Prozent im Jahr 2015 aus. Dennoch ist nur vorsichtiger Optimismus angebracht, da es sich um Sondereinflüsse handelt, die ihre Wirkung auch schnell
wieder verlieren können, denn die wirtschaftlichen und politischen Risiken im Euroraum sowie rund um den Ukrainekonflikt sind weiterhin hoch.
[Quelle: BDEW Energie-Info März 2015; Konjunktur und Energieverbrauch]
2.2
Branchenbezogene Rahmenbedingungen
Primärenergieverbrauch
Der Primärenergieverbrauch in Deutschland ging 2014 verglichen mit dem Vorjahr um 4,7
Prozent zurück. Hauptursache für diese Entwicklung war die im Vergleich zum sehr kalten
Jahr 2013 die deutlich mildere Witterung im Berichtsjahr. Laut Deutschem Wetterdienst war
2014 mit einer Durchschnittstemperatur von 10,3°C das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen 1881. Die Konjunktur der deutschen Wirtschaft entwickelte sich 2014
insgesamt positiv. Dem stand aber ein Produktionsrückgang von fast 7 Prozent in der Chemischen Grundstoffindustrie gegenüber, der für einen sinkenden Energieverbrauch sorgte.
Bereinigt um die Witterungseinflüsse sank der Primärenergieverbrauch um etwa ein Prozent.
Tendenziell ist der effektive Primärenergieverbrauch seit 1990 rückläufig. Nach dem Krisenjahr 2009 stieg der Verbrauch 2010 zwar sichtbar, erreichte aber noch nicht wieder das Niveau der Jahre 2007 und 2008. 2013 gab die sehr kühle Witterung zwar einen Verbrauchsschub, die sinkende Tendenz setzte sich 2014 jedoch fort.
[Quelle: BDEW Energie-Info März 2015; Entwicklung der Energieversorgung 2014]
Seite 219
Stromerzeugung
In Deutschland wurden 2014 nach ersten Zahlen brutto 614,0 Mrd. kWh Strom erzeugt. Im
Vergleich zum Vorjahr nahm die Stromerzeugung damit um 19,2 Mrd. kWh – das entspricht
3,0 Prozent – ab. Der Rückgang verteilte sich in unterschiedlicher Höhe auf nahezu alle konventionellen Energieträger. Zuwächse konnten die regenerativen und die sonstigen Energieträger erzielen.
Die Steinkohlekraftwerke lieferten 2014 weniger Strom als im vorangegangenen Jahr. Sie
produzierten 109,0 Mrd. kWh – 12,7 Mrd. kWh weniger als im Vorjahr. Das entspricht im
Vergleich mit 2013 einem Minus von 10,4 Prozent. Der Anteil der Steinkohle am Energieträgermix der deutschen Stromversorgung betrug 17,8 Prozent.
Die Stromerzeugung der Braunkohlekraftwerke belief sich 2014 auf 155,8 Mrd. kWh. Das
entspricht einem Rückgang von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert. Der Beitrag der
Braunkohlekraftwerke zur Bruttostromerzeugung betrug 25,4 Prozent. Braunkohle war somit
auch im vergangenen Jahr der wichtigste Energieträger im deutschen Strommix.
Der Beitrag der Kernenergie zur Stromerzeugung betrug im Berichtsjahr 97,1 Mrd. kWh. Die
Kernkraftwerke lieferten damit annähernd die gleiche Strommenge wie 2013 (97,3 Mrd.
kWh). Der Anteil der Kernkraft an der Bruttostromerzeugung Deutschlands betrug 15,8 Prozent.
Aufgrund des Mehreinsatzes anderer Energieträger und des 2014 insgesamt niedrigeren
Strombedarfs wurde deutlich weniger Erdgas zur Strom- und Wärmeerzeugung in den Kraftwerken der allgemeinen Versorgung eingesetzt. Im Berichtsjahr wurden 58,3 Mrd. kWh
Strom aus Erdgas erzeugt. Das entsprach einem Rückgang von 13,7 Prozent. Der Anteil
dieses Energieträgers an der Stromerzeugung betrug 9,5 Prozent.
2014 wurde aus Erneuerbaren Energiequellen 5,4 Prozent mehr Strom erzeugt als im Jahr
zuvor. Den größten Zuwachs konnte die Stromerzeugung aus Windenergie verzeichnen. Mit
56,0 Mrd. kWh wurden 4,3 Mrd. kWh Strom mehr erzeugt als im Vorjahr. Das entspricht einem Anstieg um 8,2 Prozent. Insgesamt war 2014 im langjährigen Vergleich wie schon 2013
ein eher schwaches Windjahr. Photovoltaikanlagen lieferten 2014 34,9 Mrd. kWh Strom.
Diese Strommenge beinhaltet nicht nur die Einspeisungen in das Netz der allgemeinen Versorgung, sondern auch den Selbstverbrauch – unabhängig davon, ob dieser EEG-vergütet
wurde oder nicht. Verglichen mit 2013 waren das 3,9 Mrd. kWh mehr. Der Beitrag der Solarenergie zum deutschen Strommix betrug 5,7 Prozent. Insgesamt wurden im Berichtsjahr
160,6 Mrd. kWh Strom aus Erneuerbaren Energien gewonnen. Der Beitrag der Erneuerbaren
Seite 220
Energien zur Deckung des Brutto-Inlandsstromverbrauchs belief sich nach ersten Zahlen
2014 somit auf 27,8 Prozent (2013: 25,4 Prozent).
Stromverbrauch
Der Stromverbrauch aus dem Netz der allgemeinen Versorgung (einschließlich Netzverluste)
ging um 3,7 Prozent auf 509,4 Mrd. kWh zurück. Der Stromverbrauch von Industrie, Handel
und Gewerbe sank von 321,4 Mrd. kWh im Jahr 2013 um 2,0 Prozent auf 315,0 Mrd. kWh im
Berichtsjahr. Hauptgrund für diese Entwicklung war die schwache Konjunktur energieintensiver Industrien. Deutlich stärker sank der Stromverbrauch der privaten Haushalte: von 136,0
Mrd. kWh um 6,4 Prozent auf 127,3 Mrd. kWh. Ein wichtiger Grund war die im Vergleich zu
2013 insgesamt mildere Witterung. Hinzu kamen Sparmaßnahmen bei den Verbrauchern
sowie Effizienzverbesserungen. Der Verbrauch in den übrigen Sektoren öffentliche Einrichtungen, Verkehr und Landwirtschaft ging um 3,6 Prozent zurück. Insgesamt sank der Stromverbrauch um 3,3 Prozent.
Entwicklung des Wettbewerbs
Der Wettbewerb im Endkundenmarkt ist weiterhin dynamisch: Die kumulierte Wechselquote
der Haushalte betrug im Oktober 2014 bei Strom 36 Prozent und lag damit um knapp 3 Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor. Auch im Erdgasmarkt wechseln die Kunden: Hier haben
bis September 2014 knapp 28 Prozent der Haushalte mit eigenem Vertragsverhältnis den
Anbieter gewechselt. Ein Jahr zuvor waren es noch knapp 26 Prozent. Am Terminmarkt der
EEX stieg das gehandelte Volumen im Jahr 2014 weiter auf inzwischen 1.570,4 Mrd. kWh.
Das ist ein Zuwachs um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei nahm sowohl das Volumen im Parketthandel (+28 Prozent) als auch das Volumen in bilateral geschlossenen Handelsgeschäften, die an der EEX zum Clearing registriert wurden, gegenüber 2013 deutlich zu
(+20 Prozent).
Preisentwicklung
Die Strompreise im Spotmarkt an der Strombörse sind auch 2014 weiter gesunken und lagen
im Mittel bei 32,78 Euro/MWh (Phelix Day Base/Marktgebiete Deutschland/Österreich) gegenüber 37,82 Euro/MWh 2013. Das entspricht einem Rückgang um 13,3 Prozent. Der mittlere Preis des Phelix Day Peak 2014 betrug 36,82 Euro/MWh (2013: 43,18 Euro/MWh) und
verlor damit 14,7 Prozent.
Am Strom-Terminmarkt waren die Preise gegenüber dem Vorjahr ebenfalls weiter rückläufig.
Der durchschnittliche Preis 2014 für eine Jahreslieferung Grundlast-Produkt im Folgejahr
Seite 221
(Phelix-Base-Year-Future) lag bei 35,09 Euro/MWh gegenüber 39,07 Euro/MWh im Vorjahr).
Für das Jahresband tagsüber von 8 bis 20 Uhr (Phelix-Peak-Year-Future) wurde am Terminmarkt ein durchschnittlicher Preis von 44,40 Euro/MWh bezahlt (2013: 49,67 Euro/MWh).
Der Preis für CO2-Emissionsberechtigungen hat hingegen zugelegt, bewegt sich aber immer
noch auf niedrigem Niveau. Im Jahresdurchschnitt 2014 lag der Preis bei 5,96 Euro/t CO2
und damit um ein Drittel höher als im Vorjahr.
Die Gaspreise für Haushalte blieben 2014 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert, die
Gaspreise für Industriekunden sanken um gut 4 Prozent.
Die Strompreise für Industriekunden sind 2014 leicht um ein Prozent gestiegen. Trotz deutlich gesunkener Beschaffungspreise am Großhandelsmarkt konnte der neuerliche Anstieg
der EEG-Umlage 2014 von 5,3 Ct/kWh auf 6,2 Ct/kWh nicht vollständig kompensiert werden.
Die steigende Belastung durch Steuern und Abgaben bei gleichzeitig rückläufigen Beschaffungskosten hat den Anteil der staatlichen Belastungen am Strompreis für Industriekunden
von 42 Prozent im Jahr 2013 auf 50 Prozent im Jahr 2014 (ohne Stromsteuer) ansteigen
lassen. Dementsprechend ist der Anteil der Stromversorgung von 58 Prozent auf 50 Prozent
gesunken.
Auch die Strompreise für Haushalte stiegen leicht um ein Prozent an. Damit fiel der Preisanstieg deutlich moderater als noch in den Jahren zuvor aus. Wie bei den Industriekunden war
auch bei den Haushaltskunden der Anteil der Stromversorgung am Strompreis rückläufig,
konnte aber den neuerlichen Anstieg der Steuern, Abgaben und Umlagen nicht kompensieren, sodass deren Anteil auf nunmehr 52 Prozent angestiegen ist. Damit haben sich Steuern,
Abgaben und Umlagen am Strompreis 2014 gegenüber 1998 nahezu vervierfacht. Im Jahr
2015 sinken Steuern, Abgaben und Umlagen erstmals seit langem geringfügig, zum einen
aufgrund des leichten Rückgangs der EEG-Umlage, vor allem aber wegen der OffshoreHaftungsumlage, welche aufgrund der Rückverrechnung des Vorjahres im Jahr 2015 sogar
mit negativem Vorzeichen in die Preiskalkulation einberechnet wird.
[Quelle: BDEW Energie-Info März 2015; Entwicklung der Energieversorgung 2014]
2.3
Geschäftsverlauf 2014 (ene Konzern)
Die in das Verteilnetz des Konzerns (Tochtergesellschaft KEV GmbH) eingespeiste Strommenge betrug im Berichtsjahr 389 GWh (Vorjahr 387 GWh). Insgesamt lag die Netznutzung
bei 324 GWh (Vorjahr 334 GWh). Aus erneuerbaren Energien werden 208 GWh (Vorjahr 187
GWh) in unser Netz eingespeist. Dies entspricht einem Anteil von 53%.
Seite 222
Für den ene-Konzern als regionaler Energieversorger (Tätigkeit wird über die KEV Energie
ausgeübt) war auch in 2014 das regionale Umfeld wichtigster Absatzmarkt für Strom und
energienahe Dienstleistungen.
Die Preise in der Grundversorgung der KEV Energie wurden zum 01. April 2014 angepasst.
Gesunkenen Marktpreisen im Strombezug standen Mehrkosten aus den gesetzlichen Umlagen (insbesondere die EEG-Umlage 2014) gegenüber. Darüber hinaus erhöhten sich für das
Grundversorgungssegment die Kosten für die Netznutzung. Für einen Durchschnittshaushalt
mit 3.500 kWh/Jahr bedeutete diese Anpassung Mehrkosten von rd. 1,9 % für das Kalenderjahr 2014. Die Preiserhöhung führte zu keinem überproportionalen Wechselverhalten. Mit
den Grundversorgungspreisen bewegten wir uns im NRW-weiten Mittelfeld.
Bei Sonderverträgen im Privat- und Gewerbekundensegment außerhalb der Grundversorgung wurden die Preise mit Beginn der Vertragsverlängerung angepasst.
Im Geschäfts- und Industriekundensegment (Lieferstellen mit registrierender Leistungsmessung) wurden geänderte Umlagen und Aufschläge und angepasste Netznutzungsentgelte
über entsprechende Anpassungsklauseln in den Verträgen im Markt weitergegeben.
Trotz massivem Wettbewerb und hartem Konkurrenzdruck im Markt konnten zahlreiche
Schlüsselkunden weiterhin vertraglich gebunden werden. Die jahrelange Erfahrung in diesem Segment ermöglichte es, sehr individuell auf die Kunden zugeschnittene Angebote zu
erstellen.
Durch eine insgesamt gute Auftragslage einiger Schlüsselkunden ist die Stromverkaufsmenge bei leistungsgemessenen Geschäfts- und Industriekunden insgesamt gegenüber dem
Vorjahr gestiegen. Hierbei konnte die außerhalb des Grundversorgungsgebietes gelieferte
Menge auf 26,6 GWh (Vorjahr 17,8 GWh) gesteigert werden. Dennoch konnten der Mengenrückgang, bezogen auf alle Liefersegmente des Unternehmens, nicht kompensiert werden.
Im Jahresverlauf konnten erste Gaslieferverträge im Privat- und Gewerbekundensegment im
Rahmen eines Pilotprojektes gewonnen werden. Die Absatzmenge im Berichtsjahr betrug
181 MWh. Die Gaserlöse betrugen insgesamt 8,9 T€.
Im 2. Halbjahr 2014 wurde durch die Beratungsgesellschaft imug, Hannover, gemeinsam mit
16 weiteren Stadtwerken bzw. regionalen Versorgern
eine
Kundenzufriedenheitsanalyse
über alle Kundensegmente der KEV Energie durchgeführt. Die Teilnahme an der Vergleichsstudie bot eine gute Möglichkeit zur seriösen, effizienten und kostengünstigen Befragung von
Kunden der beteiligten Unternehmen.
Seite 223
2.4
Geschäftsverlauf 2014 (ene Jahresabschluss)
In 2013 war letztmalig die Belieferung einiger Stromkunden durch die ene erfolgt. Diese werden seit Jahresbeginn 2014 durch die KEV Energie beliefert.
Die Umsätze im externen Dienstleistungsgeschäft der ene (Anlagenbau, Straßenbeleuchtung, Beratungsleistungen, Arbeitsschutz, Planungsleistungen im Bereich technischer Gebäudeausrüstung usw.) wurden in der bewährten vertrieblichen Kooperation mit der KEV
Energie realisiert.
Wichtigste Ertragssäule der ene war unverändert das konzerninterne und konzernexterne
Dienstleistungsgeschäft.
Am 19. Februar 2008 hatte die ene für 164 T€ einen 0,3%igen Kommanditanteil an dem
Gemeinschaftskraftwerk Steinkohle Hamm GmbH & Co. KG, Essen (GSH) erworben und
damit entsprechend der Beteiligungsquote einen Kraftwerksanteil mit einer Leistung von 5
MW erhalten. Zur Finanzierung des Kraftwerkbaus wurde der GSH ein Darlehen mit einem
Bestand zum Bilanzstichtag von 6.649 T€ (Vorjahr 6.774 T€) zur Verfügung gestellt.
Block E ist am 02. Juli 2014 in Betrieb gegangen. Die Inbetriebnahme von Block D verzögert
sich aufgrund zwischenzeitlich aufgetretener technischer Probleme weiter. Die kommunalen
Gesellschafter stimmen sich regelmäßig über das weitere gemeinsame Vorgehen ab.
Die Gesamtinvestitionen in das Kraftwerk liegen inzwischen deutlich über der ursprünglichen
Planung; auch Brennstoffkosten und Zinsaufwand übersteigen die Planansätze. Durch die
vorrangige Einspeisung erneuerbarer Energien ins Stromnetz und den daraus resultierenden
geringeren Betriebszeiten für konventionelle Kraftwerke sind neue Kohlekraftwerke ohne
Wärmeauskoppelung derzeit nicht rentabel. Auf diese Entwicklung hat die ene mit einer weiteren Zuführung zur Drohverlustrückstellung hinsichtlich der Stromabnahmeverpflichtung aus
der Kraftwerksbeteiligung über rd. 4.000 T€ reagiert. Der Gesamtbetrag der Rückstellung
beträgt zum 31. Dezember 2014 7.747 T€. Die Zuführung zur Drohverlustrückstellung ist
wesentlicher Grund für die Verschlechterung des Ergebnisses der ene in 2014 gegenüber
der Vorjahresprognose.
Grundsätzlich besteht die Erwartungshaltung, dass mit Blick auf längerfristige Entwicklungen
an den Strommärkten der spätere Betrieb des Gemeinschaftskraftwerkes Hamm auf Steinkohlebasis Möglichkeiten zur kostendeckenden Erzeugung von Strom bietet. Chancen ergeben sich ggfs. aus der Etablierung eines sog. Kapazitätsmarktes für vorgehaltene Kraft-
Seite 224
werksleistungen und aus preislichen Entwicklungen an der Strombörse nach geplanten Stilllegung von AKW-Kapazitäten, aber auch konventioneller Kraftwerke.
Die ene hatte sich mit Gesellschaftsvertrag vom 16. Februar 2010 mit einem 2,1%igen Anteil
an der Green GECCO Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG (SBG) beteiligt. Komplementärin der SBG ist die Green GECCO Stadtwerke Beteiligungsgesellschaft-VerwaltungsGmbH mit Sitz in Troisdorf, weitere Kommanditisten sind andere kommunale Energieversorgungsunternehmen. Mittelbar ist die ene damit durch den Eintritt der SBG in die von RWE
Innogy GmbH gegründete Green GECCO GmbH & Co. KG, Essen (GG) und den Erwerb
eines Geschäftsanteils an deren Komplementärin (Green GECCO Verwaltungs-GmbH) an
der GG beteiligt. Durch Eintritt weiterer Energieversorger in die Gesellschaft war die Anteilsquote der ene in 2012 leicht gesunken und liegt seitdem bei rd. 1,7258 %.
Der ursprünglich für 2012 geplante Kauf des Windparks Düshorner Heide erfolgte zu Jahresbeginn 2014. Das von der ene zur Finanzierung der Green GECCO bereitgestellte Kapital
per 31. Dezember 2014 beträgt nach einer weiteren unterjährigen Einlage zur Finanzierung
des Windparks Düshorner Heide 991 T€ (Vorjahr 788 T€).
2014 war für die ene und den ene-Konzern ein gutes Jahr. Das prognostizierte Jahresergebnis der ene sowie das Konzernjahresergebnis konnten erreicht werden.
2.5
Lage des Unternehmens
Neben dem operativen Netzgeschäft der KEV GmbH, dem Stromvertriebsgeschäft der KEV
Energie und der Erbringung von Dienstleistungen inner- und außerhalb des Konzerns durch
die ene selber, entwickeln sich die Aktivitäten der KEVER PBB GmbH im Bereich der Projektierung von regenerativen Energieerzeugungsanlagen zunehmend zu einem weiteren wirtschaftlichen Standbein des ene-Konzerns.
Insgesamt kann die wirtschaftliche Lage im abgelaufenen Geschäftsjahr als gut bezeichnet
werden.
2.5.1 Ertragslage (Konzern)
Die Umsatzerlöse (ohne Stromsteuer) des Konzerns betrugen im Berichtszeitraum
74.116 T€ (Vorjahr 72.149 T€). Sie lagen damit im Wesentlichen preisbedingt rd. 2,73% über
denen des Vorjahres. Der Konzernjahresüberschuss erreichte 4.389 T€ (Vorjahr 3.461 T€).
Der Konzernbilanzgewinn 2014 beträgt unter Berücksichtigung der Anteile anderer Gesellschafter 3.924 T€ (Vorjahr 3.464 T€).
Seite 225
Die Entwicklung der Ertragslage der Konzerngesellschaften stellt sich wie folgt dar:
Tab. 2: Außenumsätze ohne Stromsteuer) der ene und des Konzerns
in T €
2014
2013
Veränderung
Außenumsätze
ene
KEV GmbH
KEV Energie
2.583
18.146
51.095
2.553
18.524
50.202
30
-378
893
KEVER Projekt-Betriebs-Beteiligungsgesellschaft mbH
92
66
26
Sun Park Kalenberg GmbH& Co. KG
BWP Bürgerwindpark Schleiden GmbH & Co. KG
∑ Konzern
875
1.325
74.116
804
0
72.149
71
1.325
1.967
Betriebliches Ergebnis
ene
KEV GmbH
KEV Energie
KEVER Projekt-Betriebs-Beteiligungsgesellschaft mbH
Sun Park Kalenberg GmbH& Co. KG
BWP Bürgerwindpark Schleiden GmbH & Co. KG
BWP Bürgerwindpark Schleiden Verwaltungs- GmbH
∑ Konzern
-3.723
7.812
1.086
147
363
1.030
1
6.716
-167
4.607
1.582
12
308
-7
0
6.335
-3.556
3.205
-496
135
55
1.037
0
380
Die Umsatzrendite (Konzernjahresüberschuss / Konzernumsatzerlöse ohne Stromsteuer)
betrug im Geschäftsjahr 5,92% (Vorjahr 4,80 %). Die Außenumsätze wurden ausschließlich
im Inland erzielt.
Verteilnetz:
Das Netzaufkommen im Verteilnetz des Konzerns (Netzbetreiber KEV GmbH) ist insbesondere durch den weiteren Ausbau der dezentralen Erzeugung (Einspeisung und Rückspeisung in das vorgelagerte Netz) gekennzeichnet.
Die ins Verteilnetz der KEV GmbH eingespeiste Strommenge betrug im Berichtsjahr
389 GWh (Vorjahr 387 GWh). Insgesamt lag die Netznutzung bei 324 GWh (Vorjahr
334 GWh).
Aus erneuerbaren Energien wurden 208 GWh (Vorjahr 187 GWh) in unser Netz eingespeist.
Dies entspricht einem Anteil von 53 %.
Im Zusammenhang mit der Verpachtung des Netzes an die Westnetz GmbH, Dortmund, erzielte der Konzern aus Dienstleistungen Erlöse in Höhe von 17.377 T€ (Vorjahr 17.845 T€).
Seite 226
Der Anteil der Konzessionsabgaben bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen beträgt
im Berichtsjahr 2.163 T€ (Vorjahr 2.329 T€).
Stromvertrieb:
Die Umsatzerlöse des Stromvertriebs des Konzerns (KEV Energie) ohne Stromsteuer betrugen im Berichtszeitraum 50.774 T€ (Vorjahr 50.684 T€), wobei der Umsatzanstieg im Wesentlichen preisbedingt ist.
Stromverkauf
Kunden mit
Standardlastprofil (SLP)
Kunden mit
temperaturabhängigen
Lastprofil (TLP)
Kunden mit registrierender
Leistungsmessung (RLM)
Summe Stromverkauf
2014
2013
Abweichung
GWh
GWh
GWh
%
113,5
119,5
-6,0
-5,0
17,5
23,3
-5,8
-24,9
142,7
133,3
9,4
7,1
273,7
276,1
-2,4
-0,9
Wesentliche Einflussfaktoren für eine Verschlechterung des Ergebnisses gegenüber der Vorjahresprognose war die Zuführung zu einer Drohverlustrückstellung, die die Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf des Stromnetzes in Mechernich im Wesentlichen kompensierte.
Seite 227
2.5.2
Finanzlage (Konzern)
Die Veränderung des Finanzmittelfonds zeigt die nachfolgende Tabelle:
Tab. 3: Veränderung des Finanzmittelfonds
in T€
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
2014
2013
Veränderung
18.636
5.583
13.053
-33.811
90
-33.901
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
26.752
-6.482
33.234
Zahlungswirksame Veränderungen des
Finanzmittelfonds
11.577
-809
12.386
8.534
9.343
-809
20.111
8.534
11.577
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Aus laufender Geschäftstätigkeit erzielte der Konzern 2014 einen Cashflow in Höhe von
18.636 T€ (Vorjahr 5.583 T€). Der Anstieg ist im Wesentlichen bedingt durch den Anstieg der
Rückstellungen für drohende Verluste sowie übrigen Verbindlichkeiten, Rückgang der Forderungen sowie Buchgewinnen aus der Veräußerung des Netzes in Mechernich.
Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeit resultiert insbesondere aus Investitionen in
den Windpark Schleiden vor Entkonsolidierung der BWP Bürgerwindpark Schleiden GmbH
& Co KG. Korrespondierend hat sich der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit durch die Aufnahme von Darlehen zur Finanzierung dieser Investitionen erhöht.
Im Saldo ist der Bestand an liquiden Mitteln von 8.534 T€ auf 20.111 T€ gestiegen. Die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaften im Konzern war zu jedem Zeitpunkt gegeben. Alle Beteiligungen - insbesondere die KEV GmbH und die KEV Energie - sind in das Liquiditätsmanagement des ene-Konzerns eingebunden.
Die Anlagenzugänge im Konzern resultieren im Wesentlichen aus Investitionen in die Stromversorgungsanlagen und Geschäftsausstattung. Die Anlagenabgänge im Konzern ergeben
sich hauptsächlich aus dem Abgang des Netzes Mechernich, der Demontage von Leitungsnetzanlagen, Teilabgängen der Geschäftsausstattung und des Fuhrparks. Am Bilanzstichtag
waren die Sachanlagen zu 74,5 % abgeschrieben. Die Anlagenintensität beträgt 55,0 %.
Der Zuwachs bei den Finanzanlagen resultiert hauptsächlich aus den im Berichtsjahr erfolgten Erhöhungen der Kommanditbeteiligung BWP Bürgerwindpark Schleiden GmbH & Co. KG
Seite 228
und den Ausleihungen an die Gemeinschaftskraftwerk Steinkohle Hamm GmbH & Co. KG in
Höhe von 325 T€. Die Ausleihungen an GSH Hamm betragen zum 31.Dezember 2014 insgesamt 6.649 T€ (Vorjahr. 6.774 T€).
Die Konzern-Bilanzsumme steigt um 10.686 T€ auf 59.937 T€. Die Eigenkapitalquote des
Konzerns beträgt 20,3% (Vorjahr 23,9%).
2.6
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage (ene)
Insgesamt erreichte die ene mit dem internen und externen Dienstleistungsgeschäft einen
Umsatz von 11.573 T€ (Vorjahr 11.795 T€).
Eine Übersicht der Eckdaten des Einzelabschlusses der ene zeigt nachfolgende Darstellung:
Tab. 4: Eckdaten des Einzelabschlusses
Angaben vor Konsolidierung
in T €
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Eigenkapital (ohne
Jahresüberschuss)
Rückstellungen
Verbindlichkeiten (einschließlich
des zur Ausschüttung
vorgesehenen
Jahresüberschusses)
Eigenkapitalquote in Prozent
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss
2014
2013
Veränderung
11.232
14.047
11.215
8.364
17
5.683
2.947
2.947
0
9.929
5.897
4.032
12.405
10.735
1.670
25,2
32,8
-7,6
11.573
3.412
11.795
3.468
-222
-56
Die Vermögenslage der ene ist geprägt durch die Beteiligung an der KEV GmbH und der
KEV Energie und die Ergebnisabführungsverträge mit diesen Gesellschaften.
Unser Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen. Im
vergangenen Jahr haben wir unseren Finanzbedarf fast vollständig mit dem Cashflow aus
der laufenden Geschäftstätigkeit gedeckt.
Seite 229
2.7
Leistungsindikatoren
2.7.1
Finanzielle Leistungsindikatoren
Die Umsatzserlöse der ene haben sich von 11.795 T€ auf 11.573 T€ vermindert. Das Controlling der ene stellt dem Management in einem regelmäßigen Reporting und in Prognoserechnungen sowie in darüber hinausgehenden Analysen ein umfassendes Bild der aktuellen
wirtschaftlichen Situation sowie der zukünftigen Entwicklung bereit.
Für die interne Unternehmensteuerung berücksichtigen wir die Kennzahlen Umsatzerlöse
sowie Jahres- bzw. Konzernüberschuss und Cashflow. Die Cashflows sind bereits in dem
Abschnitt Finanzlage dargestellt.
Aufgrund der oben geschilderten Entwicklung des Jahres- bzw. Konzernergebnisses, ist die
Bruttoumsatzrendite der ene im Vergleich zum Vorjahr von 29,4 % auf 29,5 % gestiegen. Im
Konzern lag die Bruttoumsatzrendite bei 7,5 % (Vorjahr 7,5 %). Die Nettoumsatzrendite im
Konzern beträgt 5,3 % (Vorjahr 4,8 %)
2.7.2
Nicht finanzielle Leistungsindikatoren
Als nicht finanzielle Leistungsindikatoren eruieren wir die Kundenzufriedenheit durch regelmäßige Rückfragen bei unseren Kunden.
Die Kundenzufriedenheit und Qualität unserer Leistungen hängt wesentlich von der Qualifikation unserer Mitarbeiter ab. Damit wir weiterhin qualifizierte Mitarbeiter/innen an unser Unternehmen binden können, haben wir in 2014 mit strategischen Personalentwicklungsmaßnahmen, Laufbahnplanungen und Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen verstärkt begonnen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gleichermaßen zu fördern. Ein Schwerpunkt in
2014 war u.a. die Qualifizierungsmaßnahme „Führung für Teamleiter“, die wir gemeinsam
mit einem externen Beratungsunternehmen erfolgreich durchgeführt haben. Seit dem Jahre
2013 sind wir von der Bertelsmann-Stiftung als familienfreundlicher Arbeitgeber zertifiziert.
3 Berichterstattung gem. § 108 Abs. 3 Nr. 2 GO NRW
Gemäß § 13 des Gesellschaftsvertrages, der auf § 108 GO NRW verweist, ist im Lagebericht
zur Einhaltung der öffentlichen Zwecksetzung und zur Zweckerreichung Stellung zu nehmen.
Seite 230
Der ene-Konzern erfüllt im Kreisgebiet einen öffentlichen Zweck durch den Betrieb des
Stromverteilnetzes, die kommunale Versorgung mit Energie, den Betrieb regenerativer
Stromerzeugungsanlagen und die Erzeugung erneuerbarer Energien in diesen Anlagen.
Gleiches gilt für die ene selbst, die durch die Errichtung von Photovoltaikanlagen in den Gemeindegebieten sowie die Erbringung von energienahen Dienstleistungen im kommunalen
Umfeld einen öffentlichen Zweck im Rahmen der Daseinsvorsorge erbringt.
Tätigkeiten
Im Zusammenhang mit der Erstellung des Jahresabschlusses nach Maßgabe des § 6b
Abs. 1. EnWG war die ene gemäß § 6 Abs. 3 EnWG zur Kontentrennung verpflichtet. Seit
der vollständigen Übertragung der Stromkunden auf die KEV Energie zum 01. Januar 2014
und der Veräußerung des Sun Parks Herhahn an die SPH in 2013 betreffen die geschäftlichen Aktivitäten der der ene ausschließlich „Tätigkeiten außerhalb des Elektrizitäts- und
Gassektors“, sodass der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2014 allein diese Tätigkeit
reflektiert.
Mitarbeiter
Im Jahresdurchschnitt beschäftigten wir konzernweit 150 Mitarbeiter (Vorjahr 148) inklusive
Auszubildende.
Tab. 5: Mitarbeiterentwicklung
Mitarbeiter im
Jahresdurchschnitt
ene
KEV GmbH
KEV-Energie GmbH
Konzern
Auszubildende
ene
KEV GmbH
Konzern
2014
2013
Veränderung
49
68
17
134
50
67
17
134
-1
1
0
0
0
16
16
0
14
14
0
2
2
Von unseren Mitarbeitern befanden sich im Jahresdurchschnitt 31 (Vorjahr 30) in einer Teilzeitbeschäftigung, von denen wiederum 8 Mitarbeiter (Vorjahr 9) in einem Altersteilzeitarbeitsverhältnis standen.
Seite 231
Am Jahresende beschäftigten wir im Konzern 6 Mitarbeiter (Vorjahr 6) mit einer anerkannten
Schwerbehinderung. Zum 31. Dezember 2014 sind 14 Mitarbeiter (Vorjahr 18) befristet beschäftigt.
Die Fluktuationsquote lag im Berichtsjahr bei 0 % (Vorjahr 2,2 %).
Bereinigt um die in Altersteilzeit (Freizeitphase) befindlichen Mitarbeiter ergibt sich zum
31. Dezember 2014 ein aktives Arbeitsvermögen von 114,6 Mitarbeiteräquivalente (MÄ)
(Vorjahr 113,5 MÄ).
Es wurden Personalentwicklungs- und Qualifikationsmaßnahmen sowie notwendige Pflichtschulungen und Unterweisungen durchgeführt. Insgesamt nahmen im Berichtsjahr 61 Mitarbeiterinnen an Personalentwicklungs- und Qualifikationsmaßnahmen teil. Sechs Mitarbeiter
absolvieren derzeit ein berufsbegleitendes Studium. Das Unternehmen unterstützt durch
anteilige Übernahme von Studiengebühren bzw. Kosten für Fachliteratur. Wir nutzen intensiv interne Besprechungen, um über Arbeitsschutz zu informieren und zu motivieren. Im Berichtsjahr wurden die leistungsorientierte Vergütungsstruktur sowie die Systematik der Jahresgespräche unter Einbindung der Mitarbeitervertretung neu eingeführt und angewendet.
4 Nachtragsbericht
Nach dem 31. Dezember 2014 sind keine Ereignisse oder Vorgänge mit wesentlichen Auswirkungen auf die Finanz,- Vermögens- und Ertragslage der ene und des Konzerns eingetreten. Am 01. Januar 2015 wurde das Teilstromnetz der RWE Deutschland AG im Stadtgebiet
Bad Münstereifel übernommen.
5 Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten
Zu den wesentlichen Finanzinstrumenten des ene–Konzerns zählen neben Anteilen an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und Ausleihungen insbesondere auch Forderungen
und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit Dritten sowie mit anderen Gesellschaften innerhalb des ene-Konzerns.
Seite 232
Grundsätzliches Ziel der Gesellschaft ist es, finanzielle Risiken zu vermeiden oder zu verringern. Risiken, die im Rahmen unseres Geschäftes bestehen, begrenzen wir durch konservative Anlageformen mit 100%iger Kapitalgarantie auf Rückzahlung zum Nominalwert.
Ausfall- und Liquiditätsrisiken werden im Rahmen der Finanzplanung kontinuierlich überwacht. Die Überwachung der verbundenen Unternehmen sowie der Beteiligungen erfolgt
unter Berücksichtigung der Anforderungen des Unbundling. Der ene-Konzern verfügt für sich
selbst und seine Beteiligungen über gute Finanzierungsmöglichkeiten und -modelle. Mit der
Budgetplanung für das Folgejahr und der mittelfristigen Ergebnis- und Finanzplanung wird
das Unternehmen erfolgreich gesteuert. Dies zeigt sich bei turnusmäßigen Aktualisierungen
und den in diesem Zusammenhang angefertigten Plan-/Ist-Vergleichen sowie Abweichungsanalysen.
Das Versicherungssystem wird grundsätzlich einer jährlichen Überprüfung unterzogen. Insbesondere wurde in 2014 die Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für Organmitglieder überprüft und optimiert. Die Haftpflichtversicherungen der KEVER PBB GmbH und der
von ihr betriebsgeführten Beteiligungen wurden an die jüngsten Entwicklungen angepasst.
Auf Konzernebene erfolgte eine Optimierung der bestehenden Rechtsschutzversicherungen.
Die bestehende Warenkreditversicherung (für Forderungsausfälle größerer Stromkunden)
wurde an die aktuellen Entwicklungen angepasst.
Seit dem 02. Juli 2014 ist Block E im Gemeinschaftskraftwerk Steinkohle Hamm GmbH &
Co. KG, Essen (GSH) in Betrieb. Die auf ene entfallenden Strommengen werden von Quantum GmbH vorwiegend am Terminmarkt vermarktet. Wesentlich für die durch die GSH in
Zukunft fakturierten Stromarbeitspreise sind die Kosten für den Hauptbrennstoff Steinkohle.
Zur Minimierung der Risiken aus möglichen Preisschwankungen bei der Steinkohle bis zum
Erfüllungszeitpunkt des Stromgeschäfts werden entsprechende Sicherungsinstrumente eingesetzt.
Weitere derivative Finanzinstrumente kommen im ene-Konzern nicht zum Einsatz.
Seite 233
6 Prognose, Risiko- und Chancenbericht
6.1
Prognosebericht (Konzern sowie Beteiligungen der ene)
Der Sachverständigenrat erwartet für das Jahr 2015 eine jahresdurchschnittliche Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 1,8 %, nachdem im Jahresgutachten
2014/15 lediglich von einem Zuwachs von 1,0 % ausgegangen wurde. Die Anhebung um 0,8
Prozentpunkte im Vergleich zur Prognose im Jahresgutachten 2014/15 ist auf drei Gründe
zurückzuführen: Erstens stellte sich aufgrund von Datenrevisionen durch das Statistische
Bundesamt das konjunkturelle Bild der ersten Jahreshälfte 2014 etwas besser dar als noch
zum Zeitpunkt der Prognose im Oktober. Zweitens haben sich die Konjunkturindikatoren zum
Jahresende deutlich aufgehellt, sodass die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2014 kräftig stieg, während im Jahresgutachten aufgrund der vorlaufenden Indikatoren noch von einer
Stagnation ausgegangen worden war. Diese beiden Faktoren führen dazu, dass der statistische Überhang um 0,5 Prozentpunkte höher ausfällt als zunächst prognostiziert. Drittens
haben sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen erheblich verbessert. So ist der Ölpreis
deutlich gefallen. Zudem wirkt die Abwertung des Euro stimulierend. Insgesamt stellt sich der
konjunkturelle Ausblick für dieses Jahr deutlich besser dar als im November des vergangenen Jahres. Die Risiken sind nach wie vor hoch, die mittelfristigen Risiken insbesondere für
die Finanzstabilität sind infolge der ausgesprochen lockeren Geldpolitik der EZB gestiegen.
(Quelle: Aktualisierte Konjunkturprognose des Sachverständigenrates für das Kalenderjahr
2015 vom 26.03.20154)
Trotz der positiven konjunkturellen Entwicklung setzt sich der rückläufige Trend beim Stromverbrauch in Deutschland weiter fort. Die höhere Produktionsauslastung der Industrie wurde
durch verbrauchsmindernde Faktoren infolge des milden Winters überkompensiert. Anders
als noch im Zeitraum 1971-1990 ist seit Anfang der 90er Jahre der Zusammenhang zwischen Wirtschaftsleistung und Stromverbrauch nicht mehr so stark. Es zeigt sich eine zunehmende Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Entwicklung des Stromverbrauchs.
Gründe hierfür sind der Einsatz effizienterer Technik, der steigende Anteil des weniger energieintensiveren Dienstleistungssektors und der bewusstere Umgang der Verbraucher mit
Energie. Weiterhin werden die Entwicklung der Eigenerzeugung und der Selbstverbrauch
von Strom zunehmend Einfluss auf den Letztverbraucherabsatz nehmen. Neben einer
schwächeren konjunkturellen Entwicklung in den energieintensiven Industrien und der vergleichsweisen milden Witterung kommen auch Effizienzverbesserungen bei den Verbrauchern zum Tragen.
(Quelle: BDEW Energie-Info, Konjunktur und Energieverbrauch vom 12.03.2015)
Seite 234
Im Rahmen der Netzübergänge der Stromverteilnetze in Mechernich und Bad Münstereifel
hat kein Netzbetreiberwechsel stattgefunden, daher war keine Entflechtung erforderlich. Die
technische und kaufmännische Bewirtschaftung der beiden Teilnetze verbleibt bei den bisherigen Verantwortlichen. Somit wird das abgegebene Stromverteilnetz in Mechernich und das
Teilnetzgebiet in Bad Münstereifel weiterhin von der KEV GmbH betrieben.
Zur Stabilisierung der künftigen Ergebnisse beabsichtigt die KEV GmbH, da das Pacht- und
Dienstleistungsverhältnis mit der Westnetz GmbH zum 31.12.2015 endet, das Netz ab dem
01.01.2016 neu zu verpachten. Erste Sondierungsgespräche wurden Anfang 2015 bereits
geführt.
Es besteht weiterhin hoher Investitionsbedarf in die Netze der KEV.
Ein Vergleich der beschriebenen Entwicklung des Stromverbrauches in Deutschland zeigt für
das Grundversorgungsgebiet der KEV Energie einen noch deutlicheren Trend. Der bislang
einmalige und rapide Einbruch der Konjunktur in den produzierenden Industrie- und Gewerbesegmenten im Jahr 2009 hatte gravierende Folgen für die Absatzentwicklung. Gemäß
veröffentlichten Zahlen des Verteilnetzbetreibers sank der Letztverbraucherabsatz im Grundversorgungsgebiet über alle Kundensegmente innerhalb von fünf Jahren von ca. 412,0 GWh
im Jahr 2008 auf ca. 334,0 GWh im Jahr 2013. Es zeichnet sich ab, dass sich dieser Trend
in 2014 fortgesetzt hat und in 2015 anhält. Das bedeutet für die KEV Energie im Kernvertriebsgebiet einen Verlust von Verkaufsmengenpotential in Höhe von ca. 20% bzw. ca. 80
GWh in knapp 5 Jahren.
Dieser Entwicklung im „heimischen“ Stromgeschäft versucht die KEV Energie durch verstärkte Akquise von Strommengen außerhalb des Grundversorgungsgebietes entgegen zu wirken.
Die Preise der Grundversorgung konnten über den Jahreswechsel 2014/2015 stabil gehalten
werden. Die im Dezember 2014 veröffentlichten Netzentgelte des Netzbetreibers für das
Jahr 2015 wirken sich für das Grundversorgungssegment kostensteigernd aus. Dem gegenüber stehen jedoch preisentlastende Komponenten aus der Anpassung der gesetzlichen
Umlagen und Aufschläge sowie günstigere Strombezugskosten. Im Privat- und Gewerbekundensegment wird weiter zunehmender Wettbewerb erwartet, der zu weiteren Kundenverlusten führen wird.
Mit dem Bürgerwindpark Schleiden konnte Mitte Oktober 2014 ein Leuchtturmprojekt in der
Region fertig gestellt werden. Die KEV Energie hält aktuell eine Beteiligung an der BWP
Seite 235
Bürgerwindpark Schleiden GmbH & Co. KG in Höhe von 2.606.200 T€ bzw. 46,37%. In den
kommenden Jahren werden stabile Erträge aus diesem Beteiligungsengagement erwartet.
Es ist beabsichtigt im Jahr 2015 Kommanditanteile an interessierte Bürger im Stadtgebiet
Schleiden, an die Stadt Schleiden und an weitere lokale institutionelle Akteure zu veräußern.
Die Umsatzerlöse der ene im internen Dienstleistungsgeschäft werden auf Vorjahresniveau
prognostiziert.
Block E der ene-Beteiligung Gemeinschaftskraftwerk Steinkohle Hamm (GSH) ist zur Jahresmitte 2014 in Betrieb gegangen. Die Inbetriebnahme von Block D verzögert sich weiterhin. Es gilt, die Verzögerungen bei der Inbetriebnahme des Blocks D zu beobachten und die
weitere Entwicklung im Gesellschafterkreis aktiv mitzugestalten.
Sofern das aktuell niedrige Preisniveau am Strommarkt fortbesteht, werden sich Belastungen
ergeben aus der Differenz zwischen den Marktpreisen und den Gestehungskosten der von
GSH abzunehmenden Strommengen. Es wird ständig zu prüfen sein, ob die bestehende
Risikovorsorge über die gebildete Drohverlustrückstellung ausreichend ist. Für bestehende
Risiken wurde bis zum 31.12.2014 eine Drohverlustrückstellung in Höhe von 7.747 T€ gebildet.
6.2
Risikobericht
Das Risikomanagementsystem ist konzernumfassend in die Aufbau- und Ablauforganisation
integriert und gewährleistet so weitgehend die Vermeidung und Begrenzung bestehender
Risiken. In diesem Rahmen werden potenzielle Risiken identifiziert, dokumentiert und nach
ihrer Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Die Risiken werden kategorisiert, fortlaufend überwacht und quartalsweise hinsichtlich Risikosituation und –ausprägung
analysiert. Einzelbezogene Meldungen aktualisieren das Risikoportfolio regelmäßig. Die vorhandenen Steuerungs- und Kontrollsysteme werden durch den Prozess zur Risikosteuerung
ergänzt.
Der ene-Konzern unternimmt alle Anstrengungen, um die Auswirkungen der in diesem Rahmen identifizierten Risiken zu minimieren.
Aufgrund der steigenden Komplexität in der Energiewirtschaft wird weiterhin der Umstieg auf
eine andere Softwarelösungen geprüft, um künftig eine bessere Verzahnung mit dem ERPSystem unter Berücksichtigung der Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) zu gewährleisten.
Seite 236
6.2.1
Branchenspezifische Risiken
Branchenspezifische Risiken betreffen neben der ene selber die beiden Tochtergesellschaften KEV GmbH und KEV Energie.
Neben den allgemeinen energiepolitischen Rahmenbedingungen ergeben sich für die KEV
GmbH mögliche Risikopotenziale insbesondere aus Änderungen im regulatorischen Umfeld.
Hier gilt es, solche Änderungen frühzeitig zu identifizieren und die Unternehmensstrategie
den neuen Gegebenheiten anzupassen. Betriebsrisiken begegnet die KEV GmbH durch ihr
risikoorientiertes Management.
Auf den liberalisierten Energiemärkten ergeben sich für die KEV Energie neben Preis- und
Mengenrisiken auch Ausfallrisiken bei Marktpartnern. Tägliche Bedarfsaktualisierungen im
Stromeinkauf begrenzen diese Risiken. Die Wertung der Marktpartner hinsichtlich ihrer Bonität und Eigenkapitalausstattung werden in die Risikobewertung einbezogen. Während der
laufenden Geschäftsbeziehung werden die Kunden der KEV Energie durch ein automatisiertes Mahnverfahren überwacht.
Die Beschaffungsstrategie der KEV Energie ist eine deckungsbeitragsorientierte Beschaffung. Für die größeren Kunden im Geschäfts- und Industriekundensegment wird im Regelfall
eine back-to-back Beschaffung am Terminmarkt durchgeführt. Die Beschaffung für die Privat-, Gewerbe- und Raumheizungskunden erfolgt im Rahmen eines Portfoliomanagements,
bei dem Teilmengen zu vorher definierten Termin- und Preiskorridoren gekauft werden. Diese sind in einem Beschaffungshandbuch definiert.
Zusätzliches Risikopotential in Verträgen mit Privat- und Gewerbekunden außerhalb der
Grundversorgung sehen wir in einem Urteil des BGH vom 31. Juli 2013. Der EuGH hatte im
Vorfeld mit Urteil vom 31. März 2013 dem BGH den Weg gewiesen, Preisanpassungsklauseln in Sonderkundenverträgen, die sich an die Regelungen der StromGVV orientieren, für
unwirksam zu erklären. Wir haben zwischenzeitlich die AGB in unseren Sonderverträgen
außerhalb der Grundversorgung für Neukunden, in Bezug auf die implementierten Preisanpassungsklauseln, angepasst. Bei bestehenden Kundenverträgen erfolgt eine AGBAnpassung im laufenden Vertrag. Der Kunde kann wegen der AGB-Änderung das vertraglich
zugesicherte Sonderkündigungsrecht in Anspruch nehmen. Eine weitere Entscheidung des
EuGH vom 23.10.2014 hat massive Auswirkungen auf die Preisanpassungsregelung innerhalb der Stromgrundversorgungsverordnung (StromGVV). Der EuGH hat dabei entschieden,
dass die bestehende gesetzliche Regelung nicht mit dem Europarecht vereinbar ist. Die Ur-
Seite 237
teile des EuGH werden für die Zukunft kaum noch Bedeutung haben. Eine mittlerweile in
Kraft getretene Novelle der Strom- (und Gas-) GVV beinhaltet die Anforderungen des EuGH
an eine rechtskonforme Preisanpassungsklausel. Auch für die Vergangenheit folgt aus den
Urteilen nicht automatisch die Nichtigkeit GVV-Regelungen oder die Unwirksamkeit der darauf gestützten Preisanpassungen. Der EuGH hat nur über die an die BRD und die anderen
Mitgliedstaaten gerichteten Binnenmarktrichtlinien entschieden. Richtigerweise offengelassen hat er die Frage der Auswirkung auf zivilrechtliche Rechtsstreitigkeiten. Es ist nun vielmehr Sache des BGH, über die konkreten Klagen der Kunden zu entscheiden. Dabei wird
der BGH auch die weiteren Voraussetzungen für Rückforderungsansprüche nach nationalem
Recht zu prüfen haben. Der BGH wird dabei zu berücksichtigen haben, dass der EuGH mit
seiner Entscheidung hervorgehoben hat, dass die wirtschaftlichen Interessen der Versorger
insoweit zu berücksichtigen sind, als sie sich im Bereich der Grundversorgung ihren Vertragspartner nicht aussuchen können.
Um die täglichen Anforderungen an die Geschäftsprozesse im ene-Konzern rentabel zu gewährleisten, ist es notwendig, die benötigten Kommunikations- und Informationstechnologien
risikominimiert zu nutzen. Bedeutende Risiken in der IT sind dabei etwaige Softwaredefekte,
Hardwareausfälle, Bedienungsfehler, Wartungsdefizite oder Einflüsse höherer Gewalt. Um
diesen Risiken entgegenzuwirken, wird im ene-Konzern in modernste Kommunikations- und
Informationstechnologien investiert. Ebenso werden tägliche Wartungen an den Systemen
vorgenommen und Erfahrungen aus Störungen unverzüglich zur Verbesserung der ITSysteme verarbeitet. Mitarbeiter der ene werden regelmäßig bei Anpassungen von Softwareprodukten geschult.
Weitere mögliche Risiken verbergen sich bei IT-Dienstleistern, die durch fehlerhafte Programmierungen, nicht fristgerechte Anpassungen von gesetzlichen Regularien oder benötigten Erweiterungen eine Erhöhung von Ressourcenaufwendungen personeller und finanzieller
Art notwendig machen. Durch enge Zusammenarbeit mit unseren Dienstleistungspartnern
und genauer Ausarbeitung der benötigten Anforderungen in Form von Lastenheften können
fehlerhafte Programmierungen minimiert werden. Des Weiteren wird durch intensive Testphasen vor Abnahme des Produktes oder der Erweiterung gewährleistet, dass die eingesetzten Applikationen möglichst fehlerfrei arbeiten. Notwendige Anpassungen an gesetzliche
oder behördliche Regularien werden nach Bekanntgabe sofort in Auftrag gegeben und fristgemäß umgesetzt.
Seite 238
6.2.2
Ertragsorientierte Risiken
Erkennbaren Risiken wird - soweit handelsrechtlich zulässig - durch eine angemessene Dotierung von Rückstellungen Rechnung getragen.
Der Wettbewerb um Kunden der KEV Energie hält in allen Kundengruppen unvermindert an.
Die Insolvenzen von TelDaFax und Flexstrom bewirkten zwar mehr Wechselbewusstsein
und dämpfen die Bereitschaft, zu Vorkassemodellen zu wechseln. Dem Kundenkauf mittels
Bonuszahlung stehen die Kunden jedoch unverändert positiv gegenüber. Risiken für das
Kundenportfolio ergeben sich daher insbesondere durch Kundengewinnungsaktionen beim
Eintritt neuer Marktteilnehmer.
Die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpenheizungen ist nach wie vor schwierig darzustellen.
Aufgrund der gestiegenen Steuern- und Abgabenlast im Wärmepumpenstrompreis sind deutliche Nachteile gegenüber Heizungsanlagen auf Erdgasbasis erkennbar. Durch die Folgen
der Energiewende sind strombasierte Heizungslösungen gegenüber anderen Energieträgern
benachteiligt.
Sofern das aktuelle Preisniveau am Strommarkt unverändert besteht, werden sich Belastungen ergeben aus der Differenz zwischen den Marktpreisen und den Gestehungskosten der
von GSH abzunehmenden Strommengen. In Abhängigkeit von der weiteren Marktpreisentwicklung sind in den kommenden Jahren permanente Chancen- und Risikobewertungen
durchzuführen, bis hin zu einem möglichen Desinvestment.
6.3
Chancenbericht
Die systematische und dauerhafte Verbesserung von Arbeitsabläufen und Prozessen stellt
für die KEV GmbH ein wichtiges Ziel dar. Hier eröffnen sich Möglichkeiten zur Hebung von
Effizienzen und zur Steigerung der Ergebnisse. Hinzu kommen die Teilnahme an Konzessionsverfahren und Kooperationsmodellen.
Die starke Position der KEV Energie GmbH im Grundversorgungsgebiet bietet Chancen,
über die klassische Rolle als reiner Energielieferant, im Verbund mit der ene verstärkt Energieberater und Energiedienstleister zu sein. Neben den bisher bereits vermarkteten Dienstleistungen, bietet der Themenkomplex Energieeffizienz noch weitere Wachstumspotentiale,
die es zu erschließen gilt. Aber auch die EU-Energieeffizienzrichtlinie, die aktuell ihre Umsetzung in nationales Recht durch die Neufassung des Energiedienstleistungsgesetztes findet,
bietet neue Ertragspotentiale. Alle großen Unternehmen werden zu regelmäßigen Energie-
Seite 239
audits
verpflichtet,
die
von
Fachleuten
durchgeführt
werden
müssen.
Die
ene-
Unternehmensgruppe verfügt über entsprechend qualifizierte personelle Ressourcen.
Die aktive Mitgestaltung der Energiewende stellt einen wesentlichen Eckpfeiler der Strategie
im ene-Konzern dar. Dies soll mit der Beteiligungsgesellschaft KEVER PBB GmbH vorangetrieben werden, vorrangig beim Bau von Windenergieanlagen in der Region. Nachdem die
neue Bundesregierung das EEG 2.0 auf den Weg gebracht hat, stellt sich die Chancenlage
etwas verschlechtert dar. Trotzdem wird es voraussichtlich auch in Zukunft möglich sein,
Windenergieanlagen in der Region unter wirtschaftlichen Bedingungen bauen und betreiben
zu können.
Weitere Möglichkeiten können darin bestehen, den aus erneuerbaren Quellen erzeugten
Strom außerhalb des EEG-Mechanismus zu Marktpreisen zu verkaufen. Hier bietet sich speziell im Privat- und Gewerbekundensegment die Vermarktung von attraktiven Produkten an,
z.B. die Umsetzung von Bürgerstrommodellen in Kooperation mit regionalen regenerativen
Erzeugungsanlagen. Mit der Region verbundene Kunden können so langfristig gebunden
werden.
Hier bestehen für den ene-Konzern gute Chancen, als Dienstleister für energiewirtschaftliche
Prozesse (Portfoliobewirtschaftung, Marketing- und Vertriebsleistungen, Kundenwechselmanagement, Call- und Billingleistungen, Energieaudits usw.) für Projektgesellschaften (z.B.
Bürgerwindparks) zu agieren.
7 Gesamtaussage
Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand bestehen für 2015 keine die Substanz gefährdenden Risiken.
Seite 240
8 Ausblick
Für die ene wird in 2015 mit leicht steigenden Umsatzerlösen gerechnet. Dies liegt begründet in den unverändert hohen Investitionen der KEV GmbH, welche in den Innenumsätzen
mit Konzerngesellschaften abgebildet sind, sowie in der positiven Entwicklung im externen
Dienstleistungsgeschäft. Auf Konzernebene wird für 2015 mit Umsatzerlösen etwa auf dem
Niveau von 2014 gerechnet.
Nach dem Wegfall der Sondereffekte durch den Netzverkauf Mechernich und der damit verbundenen Normalisierung der Ertragslage wird für die ene und auf Konzernebene ein Ergebnis leicht unter dem Vorjahresniveau erwartet.
Kall, 31.03.2015
(Markus Böhm, Geschäftsführer)
Seite 241
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Seite 249
10
11
12
13
14
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Finanzergebnis
Jahresüberschuss
Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführter Gewinn
Sonstige Steuern
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
9
Sonstige betriebliche Erträge
5.411.584,86 €
-
€
1.120.747,59 €
12.000,11 €
1.132.747,70 €
-
€
1.576.077,60 €
16.245,20 €
1.592.322,80 €
10.114,93 €
1.582.207,87 €
1.086.555,83 €
46.191,87 €
2.539.117,87 €
47.258,23 €
957.277,42 €
45.882.060,02 €
2.972.369,28 €
47.322,21 €
1.060.189,27 €
46.390.419,15 €
51.007.921,41 €
51.556.855,74 €
50.684.089,74 €
323.831,67 €
-
56.095.674,60 €
2013
168.159,63 €
51.388.696,11 €
5.229.907,86 €
-
Stromsteuer
8
56.618.603,97 €
2014
Umsatzerlöse
Anhang
Gewinn- und Verlustrechnung der KEV Energie GmbH vom 01.01. - 31.12.2014
Seite 250
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Seite 254
Seite 255
Seite 256
Seite 257
96.652,41 €
108.452,41 €
95.456,90 €
Jahresüberschuss / -fehlbetrag
-
203.909,31 €
70.109,55 €
181.837,00 €
10.969,64 €
604,35 €
466.221,15 €
11.800,00 €
9
8
7
2014
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Finanzergebnis
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Abschreibungen
Materialaufwand
Sonstige betriebliche Erträge
Umsatzerlöse
Anhang
Gewinn- und Verlustrechnung der
Sunpark Herhahn GmbH & Co. KG
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014
34.559,71 €
34.559,71 €
-
-
30.791,66 €
3.768,05 €
23.821,92 €
60.612,00 €
-
-
€
17.609,02 €
-
98.274,89 €
30.08.2013 31.12.2013
Seite 258
Seite 259
Ergebnis nach Verwendungsrechnung
-
€
796.706,91 €
Gutschrift / Belastung auf Kapitalkonten
96.950,92 €
796.706,91 €
-
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
11
Finanzergebnis
1.030.475,83 €
181.064,63 €
136.818,00 €
10
Sonstige betriebliche Aufwendungen
71.409,94 €
Steuern vom Einkommen und Ertrag
9
Abschreibungen
101.560,44 €
933.524,91 €
8
Materialaufwand
1.384.510,84 €
2014
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
7
Umsatzerlöse
Anhang
Gewinn- und Verlustrechnung der
BWP Bürgerwindpark Schleiden GmbH & Co. KG
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014
-
-
-
-
€
€
€
€
-
€
6.856,41 €
6.856,41 €
-
6.856,41 €
37,47 €
6.893,88 €
6.893,88 €
-
-
-
20.12.201331.12.2013
Seite 260
Gewinn- und Verlustrechnung der
BWP Bürgerwindpark Schleiden Verwaltungs-GmbH
für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2014
Anhang
1.1.2014 31.12.2014
20.12.201331.12.2013
Sonstige betriebliche Erträge
6
14.730,00 €
2.000,00 €
Sonstige betriebliche Aufwendungen
7
14.122,09 €
1.788,99 €
607,91 €
211,01 €
49,43 €
1,81 €
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
657,34 €
212,82 €
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
164,59 €
-
Jahresüberschuss
492,75 €
212,82 €
Finanzergebnis
8
Seite 261
€
Seite 262
Seite 263
Seite 264
Nordeifel Tourismus GmbH
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014
I.
Grundlagen des Unternehmens
1.
2.
3.
Geschäftsmodell des Unternehmens
Ziele und Strategien
Forschung und Entwicklung
II.
Wirtschaftsbericht
1.
2.
3.
a)
b)
c)
4.
Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen
Geschäftsverlauf
Lage
Ertragslage
Finanzlage
Vermögenslage
Finanzielle Leistungsindikatoren
III.
Nachtragsbericht
IV.
PrognoseBericht
V.
Chancen- und Risikobericht
1.
2.
3.
Risikobericht
Chancenbericht
Gesamtaussage
VI.
Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten
VII.
Bericht über Zweigniederlassungen
Seite 265
I. Grundlagen des Unternehmens
1. Geschäftsmodell des Unternehmens
Die Nordeifel Tourismus GmbH hat die Aufgabe, die touristischen Potenziale zu profilieren und
die Stärken der Teilregion Nordeifel in und um den Nationalpark Eifel weiter auszubauen. Es
wird weiterhin das Ziel verfolgt, auch die Kommunen Bad Münstereifel und Dahlem für eine
Beteiligung zu gewinnen. Weitere Gespräche mit Verantwortlichen in der Stadt Bad
Münstereifel haben im Jahresverlauf, bislang ergebnisoffen, stattgefunden.
Die Nordeifel Tourismus GmbH fungiert als Touristische Arbeitsgemeinschaft (TAG) im
Zusammenspiel mit der eifelweit agierenden Regionalagentur Eifel Tourismus GmbH mit Sitz
in Prüm und bildet mit den benachbarten Organisationen Rureifel Tourismus e.V. und
Monschauer Land Touristik e.V. die Erlebnisregion Nationalpark Eifel.
2. Ziele und Strategien
Im Sinne der Tourismusstrategie Eifel und zur Erreichung der im Gesellschaftervertrag
verankerten Ziele nimmt die Nordeifel Tourismus GmbH als Tourismus-Service-Center (TSC)
der Stufe III folgende Aufgaben für die Gesellschafter und die Region Nordeifel wahr:
Produktentwicklung, gesamtes Außenmarketing, Binnenmarketing, Vertrieb,
Gästeinformation / Reservierung, Beratung bei der touristischen Infrastrukturkonzeption in
Kooperation mit Funktionalpartnern*, Deskline 3.0 - Pflege des Datenbanksystems, PRKoordination für touristisch relevante Themen, Veranstaltungen und Infrastruktureinrichtungen
und das Marketing für touristische Großveranstaltungen der Gesellschafter, Betriebliches
Qualitätsmanagement, Betrieb des Nationalpark-Tors Gemünd
3. Forschung und Entwicklung
Die Nordeifel Tourismus GmbH hat im Jahr 2014 keine eigenen Forschungstätigkeiten
durchgeführt. Mit Ausnahme von Gästebefragungen durch die Nordeifel Tourismus GmbH
werden eifelbezogene Marktforschungstätigkeiten durch die Eifel Tourismus GmbH, NRW
Tourismus e.V. und das Nationalparkforstamt Eifel veranlasst.
Das Gutachten aus dem Jahr 2012, das den Wirtschaftsfaktor Tourismus im Kreis Euskirchen
näher beleuchtet hat, soll in nächster Zeit erneuert werden. Damit würde wieder eine neue,
fundierte Grundlage über die Bedeutung des Tourismus im Kreisgebiet vorliegen.
* Funktionalpartner sind: Nationalparkforstamt Eifel, Naturparke Nordeifel und Rheinland, Kreis Euskirchen
(ÖPNV und Fahrradfreundlicher Kreis)
Seite 266
II. Wirtschaftsbericht
1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen
Der Tourismus in Nordrhein-Westfalen und in der Eifel entwickelt sich weiterhin positiv. Dieser
Eindruck wird untermauert durch die Statistik, die NRW-Tourismus e.V. für das Jahr 2014
vorgelegt hat. Dabei verzeichnen die Eifel mit der Region Aachen sowie die Stadt Köln mit
dem Rhein-Erft-Kreis das höchste Wachstum im Bereich Gästeankünfte und Übernachtungen.
Bei den absoluten Übernachtungszahlen lagen im Betrachtungszeitraum Köln & Rhein-ErftKreis (6,9 Mio.), der Teutoburger Wald (6,6 Mio.) und das Sauerland (6,2 Mio.) vorne. Hier sei
angemerkt, dass für die Eifel die Zahlen von Rheinland-Pfalz nicht berücksichtigt werden.
Bei der prozentualen Entwicklung der Gästeankünfte weisen die Eifel und die Region Aachen
(+ 9,2 Prozent) sowie die Stadt Köln mit dem Rhein-Erft-Kreis (+ 10,8 Prozent) die höchsten
Wachstumsraten auf. Bei der Übernachtungsentwicklung lagen ebenfalls die Eifel und die
Region Aachen (+ 12,4 Prozent) sowie die Stadt Köln mit dem Rhein-Erft-Kreis (+ 11,3
Prozent) vorn.
Im Kreis Euskirchen konnte in 2014 ein Übernachtungsplus von 5,6 Prozent erzielt werden. Im
Bereich der Ankünfte kann ein Anstieg um 5,3 Prozent verzeichnet werden. In absoluten
Zahlen ausgedrückt haben 291.604 Gäste insgesamt zu 888.285 Übernachtungen
beigetragen, was zu einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 3 Tagen führt.
Entgegen des Trends auf Landesebene, dass mehr ausländische Gäste NRW bereist haben,
sind die Zahlen für das Kreisgebiet im Jahresverlauf 2014 rückläufig gewesen. Bei den
Ankünften ist ein Rückgang von -6,4 Prozent und bei den Übernachtungen von -12,3 Prozent
festzustellen.
Es bleibt festzuhalten, dass die amtliche Übernachtungsstatistik die touristische Entwicklung
nur lückenhaft abbilden kann, da Übernachtungen in Betrieben unter 10 Betten, die in der Eifel
die Basis im Übernachtungssegment bilden, nicht erfasst werden.
Entwicklung der Übernachtungszahlen in den Jahren 2013 und 2014 in NRW, im Kreis
Euskirchen und in der Nordeifel:
Gäste
Anzahl
Veränderung
in %
Übernachtungen Aufenthaltsdauer
Anzahl
Veränderung
in %
+4,2 47.924.391
+3,9
2,3
NordrheinWestfalen
21.234.311
Kreis Euskirchen
291.604
+5,3
888.285
+5,6
3,0
Teilregion
Nordeifel
Tourismus
210.454
+7,3
656.992
+8,5
3,0
Quelle: Landesbetrieb Information und Technik des Landes NRW, Februar 2015
Seite 267
2. Geschäftsverlauf 2014
Die Unternehmensziele und -strategie wurden im Jahresverlauf mit folgenden Maßnahmen
verwirklicht:
-
Umsetzung des Marketingplans 2014 gemäß der Vorgaben im Marketingkonzept
2010 – 2015 mit Maßnahmen wie Herstellung von Printprodukten,
Anzeigenschaltungen,
Direktmarketing,
Onlinemarketing,
Projektbeteiligungen,
Pressearbeit, Prospektauslage und Messen / Präsentationen
-
Eigene Gremienarbeit: Gesellschafterversammlung (2 x pro Jahr), VerkehrsamtsleiterBeirat (5 x pro Jahr), Marketingausschuss ( 2 x pro Jahr), AG Kulturelle Höhepunkte (2
x pro Jahr)
-
Mitarbeit in folgenden Arbeitskreisen: Q-Team Eifel, Angebotsgruppe Eifelsteig,
Routenteam Römerkanal-Wanderweg, AG TAG Nationalpark-Region, AG Tourismus
Römerkanal-Wanderweg, Routenteam Erft-Radweg, Routenteam Eifel-Höhen-Route,
AG
Nationalpark-Tore,
Angebotsgruppe
Nationalpark-Gastgeber,
ÖPNVProduktentwicklungsforum Nationalpark Eifel, Arbeitskreis-Sitzungen Nordeifel der
Eifel Tourismus GmbH, Redaktionskonferenz Weiss-Verlag, Ausbilderarbeitskreis
Berufskolleg Köln, Expertenteam Deskline 3.0, Prüfungsausschuss der IHK Köln
-
Umsetzung des Relaunchs der Homepage www.nordeifel-tourismus.de mit Arbeiten
wie Textredaktion, Bild- und Videoauswahl, Abstimmung mit dem Auftragnehmer,
Schulung und Implementierung der Inhalte inkl. Suchmaschinenoptimierung und
Erarbeitung englischsprachiger Übersetzung
-
Teaminterner Facebook-Workshop
-
Go-Live der Homepage der Eifel-Höhen-Route
-
Zusammenarbeit mit 166 Gastgebern in Deskline 3.0
-
Betrieb
der
Homepages
www.nordeifel-tourismus.de,
www.roemerkanalwanderweg.de, www.eifel-hoehen-route.de, www.die-wasserburgen-route.de
-
Veröffentlichung der Printprodukte „Gästejournal Nordeifel“, Pocketguide „Nordeifel
Höhepunkte“, Flyerkarte „Aktiv-Pauschalen“, Flyer „Eifel-Höhen-Route“, Flyer „AhrRadweg“, Flyer „GästeTicket“, Flyer „Nordeifel frühlingshaft“, „Nordeifel sommerlich“,
„Nordeifel herbstlich“ und „Nordeifel winterlich“, Flyer Tages- und Mehrtagesangebote
im Rahmen des Projektes „KlimaTour Eifel“, Flyer „Auf einen Blick“, Flyer
Beratungstage 2015
-
Produktion des Sommerprogramms „Familienspaß 2014“ mit Sehenswürdigkeiten,
Freizeiteinrichtungen und weiteren Dienstleistern
-
Unterstützung bei der Produktion der Wanderkarte „Zülpicher Börde“
-
Produktentwicklung
neuer
Angebote:
Drei
Mehrtagesarrangements
„Landesgartenschau 2014“, „Wandern ohne Gepäck auf dem EifelBahnSteig“, zwei
Tagesarrangements „Wilder Kermeter“, „Wandern auf dem AhrSteig“
Seite 268
-
Koordination der Standbesetzung des Infopavillons auf dem Eifeler Landschaftsgarten/
Rheinlandgarten während der gesamten Dauer der Landesgartenschau 2014
-
Betreuung von Drittpartnern im Vorfeld der Präsentation am Infopavillon auf dem
Eifeler Landschaftsgarten / Rheinlandgarten während der gesamten Dauer der
Landesgartenschau 2014
-
Verkauf von Eintrittskarten für die Landesgartenschau in der Geschäftsstelle in Kall
und im Nationalpark-Tor Gemünd
-
Präsentation bei folgenden Veranstaltungen: NRW Tag Bielefeld, LAGA 2014
Globeboot Brühl, 10 Jahre Nationalpark Eifel, Innenstadteinsätze Köln, Essen und
Bonn, Burgfest Reifferscheid, Tour de Ahrtal, Euskirchener Burgenfahrt, Kräutertag
Nettersheim, Country Homes in Mechernich, Gewerbeschau in Kall
-
Durchführung von sechs Beratungstagen mit 27 Teilnehmern als potenzielle Existenzgründer von Übernachtungsbetrieben in Zusammenarbeit mit dem Startercenter NRW
Kreis Euskirchen
-
41 DTV-Klassifizierungen, 4 Zertifizierungen „Wanderbares Deutschland“ und 4
Zertifizierungen „Regionalmarke Eifel“
-
3 Schulungstermine für die Counterkräfte der Tourist-Informationen: Produktschulung
in Nettersheim, Touristiker-Tag in Zülpich sowie Informationsveranstaltung mit
Baustellenführung in Vogelsang IP
-
Teaminterne Weiterbildung auf dem „Wilden Weg“ im Nationalpark Eifel
-
Akquisition von touristischen Leistungsträgern für die Seminare der Aktivakademie von
Tourismus.NRW in Vogelsang
-
Mitwirkung und unterstützende Koordination in der Lenkungsgruppe für die Kampagne
„Römisches Rheinland 2014“
-
Koordination und Durchführung des erstmaligen Aktionstages in der Nordeifel „Zu Gast
in der eigenen Heimat“ am 6. April mit 21 beteiligten Einrichtungen sowie Vorbereitung
der Veranstaltungsreihe in 2015
-
Koordination des erstmalig stattfindenden Veranstaltungsformates „Nordeifel – Kultur
bei Nacht“ im Herbst 2014 mit sechs Partnern sowie Vorbereitung der
Veranstaltungsreihe mit Erstellung eines Förderantrags beim Zweckverband Region
Aachen für die Neuauflage in 2015
-
Zwei Pressekonferenzen: Einführung des GästeTickets und Veranstaltung „Zu Gast in
der eigenen Heimat“
-
Pressemitteilungen zu folgenden Themen: Veröffentlichung der Flyerkarte „AktivPauschalen“, Veröffentlichung Pocketguide „Nordeifel Höhepunkte“, „GästeTicket“, vier
jahreszeitliche Veranstaltungskalender, Veranstaltung „Zu Gast in der eigenen
Heimat“, „Familienprogramm Sommer 2014“, Beratungstage 2014, Besuch Touristiker
Siegerland-Wittgenstein, Relaunch Homepage, Kultur bei Nacht, LAGA 2014,
Gästejournal Nordeifel 2015, Beratungstage 2015
Seite 269
-
-
Vorbereitung des Projektes „Qualitätsoffensive Wandern“ im Kreis Euskirchen, u.a.
fachliche Unterstützung durch Präsentation in diversen Gremien und Mitgestaltung
eines Kreativ-Workshops unter Beteiligung aller relevanten Partner im November 2014
Beratungen mit den Projektverantwortlichen des GästeTickets Erlebnisregion
Nationalpark Eifel mit dem Ergebnis der Fortsetzung des Ticketmodells bis zum
31.12.2015
-
Vorbereitung und Erteilung des Auftrags zur Überarbeitung des Marketingkonzepts der
Nordeifel Tourismus GmbH für die Periode 2015-2020 an die Agentur kasperkoeppl.
Der teaminterne Workshop fand im Dezember 2014 statt, ein Workshop mit den
Vertretern der Gesellschafter am 21. Januar 2015. Ein Abstimmungsgespräch mit
Funktionalpartnern erfolgte am 18. März 2015. Das Marketingkonzept wird der
Gesellschafterversammlung im Jahresverlauf 2015 vorgestellt.
-
Fachliche und inhaltliche Unterstützung bei beiden LEADER-Antragsstellungen Eifel
und Zülpicher Börde
-
Auftragserteilung an eine Schüler-Projektgruppe des Müller-Armack-Berufskollegs in
Köln mit Beteiligung der eigenen Auszubildenden Jennifer Geyer zur Konzeption,
Organisation und Durchführung einer erstmaligen touristischen Netzwerkveranstaltung
in der Nordeifel mit dem Titel „NeTworking Nordeifel“ am 24. Februar 2015 im LVRIndustriemuseum Euskirchen
-
Auftragserteilung an einer Gruppe von Studierenden der Wirtschaftsfachschule Kall
zum Thema „touristische Vision für die Stadt Zülpich und die Nordeifel nach der
Landesgartenschau 2014“
-
Mitarbeit beim Framework-Prozess der Eifel Tourismus GmbH mit dem Ziel eines
Relaunchs von www.eifel.info unter Berücksichtigung einer ansprechenden Darstellung
der Teilregionen
-
Gespräche mit folgenden Unternehmen bezüglich Kooperation / Sponsoring:
Regionalverkehr Köln, ENE, Nordeifel Werkstätten und Thermen & Badewelt
Euskirchen
-
Jahresgespräche mit den Gesellschaftern Blankenheim, Euskirchen, Hellenthal, Kall,
Schleiden und Zülpich. Gespräche mit den übrigen Gesellschaftern finden Anfang
2015 statt.
-
Vorbereitung des Pedelec-Anbieterwechsels von Movelo zu Fahrradferienland mit
Auswirkung auf die gesamte Erlebnisregion Nationalpark Eifel
-
Angebotsabgabe zur Umsetzung des Förderprojektes „Konzept zur Naturerfahrung
Sternenhimmel und zum Schutz der natürlichen Nacht in der Nationalpark-Region
Eifel“. Die Entscheidung über die Beauftragung erfolgt im Januar 2015.
Seite 270
Statistische Erhebungen
Entwicklung der Besucherzahlen auf der Homepage www.nordeifel-tourismus.de bis zum
31.12.2014 im Vergleich zu den Jahren 2011, 2012, 2013 und 2014 nach Besuchern und
Seitenaufrufen:
Besucher und Seitenaufrufe:
Eigene Erhebungen, Januar 2015
Entwicklung der Übernachtungsbuchungen:
Entwicklung der Prospektanfragen:
Eigene Erhebungen, Januar 2015
Eigene Erhebungen, Januar 2015
Entwicklung der Buchungen von
Mehrtagespauschalen:
Eigene Erhebungen, Januar 2015
Seite 271
Besucher des Nationalpark-Tors in Schleiden-Gemünd im Jahresvergleich 2013 und
2014
Monat
2013
2014
Januar
1.194
1.630
Februar
1.228
1.618
März
2.131
2.718
April
4.563
3.668
Mai
4.006
3.895
Juni
3.643
4.176
Juli
5.083
4.501
August
5.363
6.546
September
3.917
4.667
Oktober
4.037
3.906
November
1.861
2.547
Dezember
1.639
1.259
Gesamt
38.665
41.131
Seite 272
Informations- und Reservierungssystem Deskline 3.0:
Deskline-Umsätze in 2012, 2013 und 2014 eifelweit und bei der Nordeifel Tourismus GmbH
TOTAL
2012
1.379.417
2013
1.727.510
2014
1.774.732
30.029
68.288
107.106
GESAMT eifelweite Portale
112.464
261.538
332.261
GESAMT Sonstige Vertriebswege
4.238
3.895
7.246
464.807
767.879
675.072
92.816
105.211
92.045
13.164
456.564
937.615
840.161
97.455
125.238
117.415
7.822
504.202
824.003
727.634
96.367
108.329
93.865
14.464
GESAMT
Accommodation Websites Eifeler
Betriebe
Gesamt
GESAMT TIs (ohne ET)
Eifel Tourismus GmbH
Nordeifel Tourismus GmbH
Gesamt*
Expert Client
Internet
Gesamt
Expert Client
Internet
Expert-Client: Buchungen der NeT an den Standorten in Kall und Gemünd und der Gemeinde Hellenthal in der TI
Hellenthal
Internet: Direktbuchungen auf den Homepages der NeT und der Gesellschafter
1.
2.
3.
4.
Umsatzstärkste Buchungs-Stützpunkte in
der Eifel
Eifel ET
Adenau
Gesundland Vulkaneifel
Nordeifel
250.542,63 €
131.180,90 €
125.974,13 €
108.228,33 €
Quelle: Eifel Tourismus GmbH, Januar 2015
Mit den Deskline-Umsätzen in Höhe von 108.329 € in 2014 nimmt die Nordeifel Tourismus
GmbH im eifelweiten Vergleich der Tourismusorganisationen den 4. Platz hinter der Eifel
Tourismus GmbH, der Touristischen Arbeitsgemeinschaft Hocheifel-Nürburgring und der neu
formierten Gesundland Vulkaneifel GmbH ein.
Seite 273
Die statistischen Erhebungen verdeutlichen das steigende Interesse von Gästen, sich mittels
Homepage und Broschüren der Nordeifel Tourismus GmbH sowie im Nationalpark-Tor in
Gemünd über das touristische Angebot der Nordeifel zu informieren.
Das gesteigerte Interesse hat sich im Jahr 2014 jedoch nicht auf das Buchungsgeschäft
ausgewirkt. Die Rückgänge gehen mit dem Trend einher, dass Gäste online bzw. direkt beim
Gastgeber buchen. Leistungsträger vermarkten ihre Objekte zusehends stärker eigenständig,
so dass die Vermittlungstätigkeit der Tourismusorganisationen ein wenig an Bedeutung
verliert. Auffällig ist, dass sich die Anzahl an Direktbuchungen auf www.nordeifel-tourismus.de
im Vergleich zu 2013 nahezu verdoppelt hat - eine Bestätigung des Trends, dass direkt online
gebucht wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Relaunch der Homepage im September 2014
auf das Direktbuchungsverhalten auswirkt.
Bei einer genaueren Betrachtung der Statistik aus dem InformationsReservierungssystem Deskline 3.0 sind folgende Erkenntnisse interessant:
und
Der überwiegende Teil der Buchungen wird bis zu 3 Tage vor der Anreise vorgenommen. Dies
unterstreicht die Kurzfristigkeit der Reiseentscheidung. Buchungen von Gruppen werden im
Gegensatz dazu größtenteils mit einer Vorlaufzeit von mehr als 70 Tagen vorgenommen, d.h.
zu Jahresbeginn wird schon der Wanderurlaub im Frühjahr gebucht. Aufgrund der schlechten
Witterung im Sommer 2014 wirkt sich der Trend der kurzfristigen Buchungsaktivität im
Vergleich zu 2013 mit negativen Folgen auf die Nordeifel aus.
Die über Buchungen in Deskline 3.0 ermittelte durchschnittliche Aufenthaltsdauer entspricht
den Ergebnissen der amtlichen Statistik, wonach sich Gäste im Durchschnitt 1-3 Tage in der
Region aufhalten. Favorisiert werden mit großem Abstand Buchungen im 3-Sterne-Bereich.
Dies gilt für Hotels gleichermaßen wie für Ferienwohnungen und Privatzimmer.
Eine weitere Erklärung für den Rückgang an Buchungsumsätzen liegt darin begründet, dass
im Jahr 2014 rund 10 Betriebe weniger buchbar waren als noch 2013. Verstärkt wird diese
Tendenz dadurch, dass kooperationsunwilligen Gastgebern über die Homepages einiger
Gesellschafter eine kostenfreie Darstellung eingeräumt wird. Hierdurch entgehen der Nordeifel
Tourismus GmbH zum einen ein Erlös aus Anzeigenaufträgen und zum anderen eine
mögliche Provision. Zudem war ein großer Hotelbetrieb in Schleiden im Jahr 2014 teilweise
geschlossen und konnte z.B. bei Vorab-Buchungen von Gruppen nicht einbezogen werden.
Die betriebliche Struktur der Nordeifel, mit überwiegendem Anteil an Ferienwohnungen, trägt
dazu bei, dass in anderen durch größere Betriebe geprägte Teilregionen der Eifel
verhältnismäßig höhere Umsätze generiert werden können.
Seite 274
Weitere Entwicklungen
Bilanz Beratungstage seit dem Jahr 2011 bis Dezember 2014
Seit dem Jahr 2011 bieten die Nordeifel Tourismus GmbH und das STARTERCENTER NRW
Kreis Euskirchen erfolgreich die Beratungstage für Existenzgründer / -innen von touristischen
Übernachtungsbetrieben an. Ein Anlass für dieses Angebot sind auch die Entwicklungen, dass
zahlreiche touristische Übernachtungsbetriebe in den nächsten Jahren aufhören und ihren
Betrieb einstellen. Zudem überlegen zahlreiche Haus- und Wohnungseigentümer, ihre bislang
privat genutzten Immobilien, zukünftig an Gäste zu vermieten. Im Rahmen beider
Entwicklungen – Betriebsnachfolge und Existenzgründung – ergeben sich zahlreiche Fragen
und ein großer Beratungsbedarf auf dem Weg in die Selbständigkeit. Pro Jahr haben zunächst
vier Sprechtage mit maximal sechs Terminen stattgefunden.
Seit Anfang 2014 werden aufgrund der hohen Nachfrage sechs Beratungstage pro Jahr
angeboten. Das Konzept wird seit Anfang 2015 erweitert um die Zielgruppe der bereits aktiven
Leistungsträger, die sich im Bereich Zielgruppenorientierung, Vermarktung, aber auch Qualität
beraten lassen können, um ihre Betriebe zu optimieren. Es sei angemerkt, dass neben den
Beratungstagen in dem Zeitraum weitere individuelle Termine mit touristischen
Leistungsträgern stattgefunden haben.
Jahr
Anzahl der
Beratungstermine
2011
17
2012
23
2013
24
2014
27
Gesamt
91
Eigene Erhebungen, Januar 2015
Tatsächliche
Betriebsgründungen
7
11
13
15
46
Vertrieb:
Ferner hat sich die Anzahl der Vertriebsstellen, in denen das Prospektmaterial der Nordeifel
Tourismus GmbH angeboten wird, bis Dezember 2014 auf 130 Stellen ausgeweitet.
Inbegriffen
sind
neben
den
Tourist-Informationen,
Sehenswürdigkeiten
und
Freizeiteinrichtungen in der Region auch zahlreiche Stellen in den Quellmärkten der Gäste.
Beispiele sind die Kundencenter der KVB, ASEAG Aachen, Dürener Kreisbahn und RVK, der
Sängerhof in Meckenheim, die Schlösser Brühl, aber auch die beiden Globetrotter-Stores in
Köln und Bonn.
Im Bereich der Kundenbindung sei noch die Entwicklung der Newsletterabonnenten von 900
zur Mitte des Jahres 2012 auf über 2.600 im Dezember 2014 erwähnt. Auch die Anzahl der
Facebook-Fans wächst stetig auf derzeit über 770.
Die Geschäftsleitung beurteilt den Geschäftsverlauf insgesamt positiv.
Seite 275
3. Lage
Berichterstattung gemäß § 108, Abs. 2, Nr.2 GO NRW
Gemäß § 108, Abs. 2, Nr. 2 GO NRW muss im Lagebericht zur Einhaltung der öffentlichen
Zwecksetzung und zur Zweckerreichung Stellung genommen werden.
Gegenstand der Nordeifel Tourismus GmbH ist die Wahrnehmung touristischer
Strukturentwicklung und Tourismusförderung sowie touristischer Produktentwicklung des
Kreises Euskirchen und seiner kommunalen Gesellschafter. Ab dem Jahr 2013 zählen auch
die Kommunen Blankenheim und Nettersheim zu den Gesellschaftern.
Die Gesellschaft ist im Rahmen der Vorgaben der Gemeindeordnung NRW zu allen
Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die mit dem genannten Gesellschaftszweck
zusammenhängen oder ihn fördern. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben (sowohl bei
Entwicklung wie bei Service) anderer Unternehmen bedienen, sich an ihnen beteiligen oder
solche Unternehmen sowie Hilfs- und Nebenbetriebe errichten, erwerben oder pachten.
Der Nordeifel Tourismus GmbH obliegen insbesondere die Aufgaben einer Touristischen
Arbeitsgemeinschaft, so dass es sich bei der touristischen interkommunalen Vermarktung um
eine originäre kommunale Aufgabe handelt. Der vom Gesetzgeber geforderte öffentliche
Zweck wird erfüllt.
a) Ertragslage
Die Finanzierung der Nordeifel Tourismus GmbH erfolgt überwiegend durch die beteiligten
Kommunen Blankenheim, Euskirchen, Hellenthal, Kall, Nettersheim, Mechernich, Schleiden,
Zülpich, Weilerswist und dem Kreis Euskirchen. Der Anteil der Finanzierung an den gesamten
Erträgen betrug 2014 64,02 % (Vorjahr 63,28 %).
Die Zuschüsse der Gesellschafter werden in das Eigenkapital eingestellt. Im Geschäftsjahr
zahlten die Gesellschafter 417.150 € ein (Vorjahr 406.300 €).
Ziel der Nordeifel Tourismus GmbH ist es, die Erträge – soweit möglich – kontinuierlich zu
steigern und neue Einnahmemöglichkeiten zu erschließen.
Die Umsatzerlöse (ohne Gesellschafterfinanzierung) betragen 2014 234.458,74 € (Vorjahr
235.751,71 €).
Der geringfügige Rückgang der Umsatzerlöse erklärt sich aus weniger verkauften Pauschalen
in 2014, was vorwiegend dem schlechten Wetter zugeschrieben werden kann. Dieser
Rückgang konnte aber zum großen Teil durch die Erlöse im Verkauf Tickets der
Landesgartenschau 2014 in Zülpich ausgeglichen werden.
2013
Umsatzerlöse
Sonstige betriebliche Erträge
Betriebsleistung
Seite 276
235.751,71 €
Wirtschaftsplan
2014
206.750,00 €
2014
234.458,74 €
1.105,97 €
1.150,00 €
11.156,15 €
236.857,68 €
207.900,00 €
245.614,89 €
Die Betriebsleistung konnte gegenüber dem Vorjahr und dem Wirtschaftsplan 2014 erhöht
werden.
Wesentliche Erlöse kamen aus Anzeigen, Buchungen über Deskline 3.0, dem Verkauf von
Arrangements, Tickets für die Landesgartenschau 2014 sowie durch Verkäufe im NLP-Shop.
In den sonstigen betrieblichen Erträgen ist ein Zuschuss des Landes Nordrhein-Westfalen zur
Projektförderung „Nordeifel – Kultur bei Nacht“ enthalten. Dieser Zuschuss wurde zum einen
den betrieblichen Partnern zur Verfügung gestellt, zum anderen für das Marketing der
Nordeifel Tourismus GmbH genutzt.
Diesen Erlösen stand folgender Aufwand gegenüber:
2013
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
Aufwendungen für
Betriebsleistung
Betriebsergebnis
Steuern vom Einkommen
+ sonstige Steuern
Jahresfehlbetrag
Wirtschaftsplan
2014
2014
359.055,29 €
373.450,00 €
367.014,49 €
12.631,63 €
19.000,00 €
12.325,95 €
278.170,92 €
232.600,00 €
285.260,11 €
649.857,84 €
625.050,00 €
664.600,55 €
-413.000,16 €
-417.150,00 €
-418.985,66 €
-172,34 €
0,00 €
-17,17 €
-413.172,50 €
-417.150,00 €
-419.002,83 €
Die Personalaufwendungen sind um 6.435,51 € niedriger als im Wirtschaftsplan, resultierend
aus dem Ausscheiden einer Mitarbeiterin.
Die Abschreibungen sind um 6.674,05 € niedriger als im Wirtschaftsplan.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Wirtschaftsplan um
52.660,11 € höher ausgefallen. Wesentliche Kostenstellen sind dabei die Steigerung des
Materialaufwandes, bedingt durch das GästeTicket, die LaGa-Tickets sowie der Erhöhung des
Shop-Verkaufs im NLP-Tor in Gemünd.
Weiterhin kamen im Jahr 2014 die Zahlungen der Nebenkostenabrechnungen für die NeT
sowie für das NLP-Tor zum Tragen. Die Rechts-und Beratungskosten für den Rechtsstreit mit
der ausgeschiedenen Mitarbeiterin tragen ebenfalls zur Erhöhung der sonstigen betrieblichen
Aufwendungen bei.
Insgesamt beträgt das Betriebsergebnis -419.002,83 € (Wirtschaftsplan – 417.150 €).
b) Finanzlage
Der Zahlungsmittelbestand hat sich im Vergleich zum Bilanzstichtag des Vorjahrs vermindert
und zwar von 69.269,04 € auf 60.472,54 €.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen zum 31.12.2014 6.772,71 €
(Vorjahr 10.564,44 €).
Die Zahlungsfähigkeit war jederzeit gewährleistet. Die flüssigen Mittel betragen mit
60.472,54 € rund 42 % der Bilanzsumme.
Seite 277
c) Vermögenslage
Die Vermögenslage der Nordeifel Tourismus GmbH (NeT GmbH) zeigt auch im Jahr 2014
keine gravierenden Änderungen.
Im Anlagevermögen stehen den Zugängen von 27.959,95 €, Abgänge in Höhe von 1,00 €
sowie laufende Abschreibungen in Höhe von 12.325,95 € gegenüber, so dass der Buchwert
zum Bilanzstichtag noch 53.184,00 € beträgt.
Die Eigenkapitalausstattung der Gesellschaft ist mit 61,69 % gut.
Die Lage des Unternehmens ist abhängig von den kommunalen Gesellschafterzuschüssen
sowie vom operativen Geschäft.
Insgesamt kann die wirtschaftliche Lage des Unternehmens als für die Geschäftstätigkeit
angemessen bezeichnet werden.
D) Finanzielle Leistungsindikatoren
Für die interne Unternehmenssteuerung berücksichtigen wir die Kennzahlen Umsatzrendite
und Cash Flow. Der Cash Flow beträgt im Jahr 2014 TEUR -398 (Vorjahr TEUR -396).
Die Umsatzrendite beträgt im Geschäftsjahr 2014 -178,71 % (Vorjahr -175,26 %).
Zum Ausgleich des negativen Cash Flow erfolgt eine Finanzierung aus Zuschüssen der
kommunalen Gesellschafter.
III. Nachtragsbericht
Nach Schluss des Geschäftsjahres haben sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung
ergeben.
IV. Prognosebericht
Der im Herbst 2014 beschlossene Wirtschaftsplan für das laufende Jahr 2015 weist für das
laufende Wirtschaftsjahr einen prognostizierten Verlust in Höhe von 439.200,00 € auf. Dieser
wird durch die Gesellschafter nach den Anteilen ihrer Stammkapitaleinlage finanziert.
Ziel der Geschäftsführung ist es, die definierten Aufgaben im Rahmen des durch den
Gesellschaftervertrag festgelegten Deckelungsbetrages zu erfüllen. Gleichermaßen sollen die
initiierten Marketing- und Vertriebsaktivitäten zur weiteren Steigerung der Umsatzerlöse
beitragen. Das Jahr 2015 ist geprägt von einer Phase der Vorbereitung, da sowohl im Rahmen
des EU-Förderprogramms LEADER als auch des ausstehenden Projektaufrufs Tourismus des
Landes NRW Förderanträge aus der Nordeifel geplant sind. Ebenso steht die Fortschreibung
des Marketingkonzeptes 2015-2020 an, das die konzeptionelle Grundlage für die Arbeit der
Nordeifel Tourismus GmbH bilden wird und damit die Perspektive für das operative Geschäft
abbildet.
Im Bereich des Marketings sind zahlreiche Außenpräsentationen sowohl in aber auch
außerhalb der Region in den Quellmärkten vorgesehen. Erstmalig sind auch Einsätze in
Seite 278
Belgien und den Niederlanden geplant. Durch die im Marketingplan definierten Maßnahmen
sind positive Effekte für den Bekanntheitsgrad der NeT und ihrer Produkte zu erwarten.
Weiterhin wird die neue Homepage der Nordeifel Tourismus GmbH, die seit September 2014
online ist, für weitere spürbare Effekte sorgen.
Wichtige Basis für die Steigerung der Gäste- und Übernachtungszahlen ist die Kooperation
innerhalb der Erlebnisregion Nationalpark Eifel mit den Partnern Rureifel e.V. und Monschauer
Land Touristik e.V., mit dem NRW Tourismus e.V., der Eifel Tourismus GmbH und nicht
zuletzt die Zusammenarbeit mit den Leistungsträgern.
Bezüglich der Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe bestehen nach wie vor berechtigte
Sorgen dahingehend, dass zahlreiche Betriebe, darunter auch strategisch bedeutsame
Schlüsselbetriebe, - so lassen es auch die Beratungssprechtage erkennen - vor der
Problemstellung der Nachfolgeregelung stehen und/oder aus anderen Gründen eine
Betriebsaufgabe droht. Diese Situation trifft die Nordeifel Tourismus GmbH in besonderem
Maße, da sie ohne funktionierende Leistungsträger in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt
wird, z.B. in der Produktentwicklung und in der Gesamtvermarktung für die Region. Die
privaten Leistungsträger bilden die wichtigste Basis für die Aufgabenerfüllung der NeT und
tragen in erheblichem Maße zur Wertschöpfung im Wirtschaftsfaktor Tourismus bei.
Angestrebt wird daher eine Qualitätsoffensive zum Erhalt der Betriebe. Voraussetzung dafür
ist wiederum die Bewilligung eines dazu geplanten Projektes im Rahmen der LEADERProgrammphase ab 2015. Daraus resultierend ist ein modulartig aufgebautes
Schulungsprogramm geplant. Damit einher geht ein Ausbau und eine Stärkung der NeT
hinsichtlich ihrer Beraterfunktion.
Ebenso wird sich die Teilregion Nordeifel hinsichtlich ihrer Ausrichtung als Wanderdestination
einer Qualitätsverbesserung des Wandernetzes unterziehen müssen, um im Wettbewerb mit
Teilregionen der Eifel und anderen Mittelgebirgsregionen in Deutschland Vorteile zu erlangen.
Hier hat die NeT mit der Aufgabenstellung Infrastrukturkonzeption in Kooperation mit dem
Kreis Euskirchen, den Kommunen, den Naturparken sowie dem Nationalparkforstamt Eifel
eine impulsgebende und beratende Rolle. Eine Antragsstellung zur Beteiligung am Aufruf
Tourismus des Landes NRW Mitte 2015 ist geplant.
V. Chancen- und Risikobericht
1. Risikobericht
Die Finanzierung der Nordeifel Tourismus GmbH erfolgt zum überwiegenden Teil (ca. 65 %)
aus Zuschüssen der kommunalen Gesellschafter, die teilweise als finanzschwache
Kommunen durch Haushaltssicherungskonzepte eingeschränkt sind.
Im sechsten Jahr der Geschäftstätigkeit der Nordeifel Tourismus sind die Umsatzerlöse auf
dem stabilen Niveau des Jahres 2013 geblieben. Bemühungen zum Erhalt bzw. zur
Steigerung werden fortgesetzt.
Die Gesellschafterversammlung der Nordeifel Tourismus GmbH muss sich bewusst sein, dass
die im Fünfjahresplan des Wirtschaftsplanes festgesetzten Gesellschafterzuschüsse
eingehalten werden müssen, da Kürzungen eine einschneidende Auswirkung auf die Tätigkeit
Seite 279
der Nordeifel Tourismus GmbH haben würden. Gravierende Kosteneinsparungen sind nicht
möglich, ohne dass die Gesellschaft Gefahr läuft, ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen zu
können.
2. Chancenbericht
Die Nordeifel Tourismus GmbH hat einen erfolgreichen Umsetzungsprozess hin zum
Tourismus-Service-Center (TSC) absolviert. Auch die Betriebsübernahme des Nationalpark
Tor Gemünd ist dabei als erfolgreiches Teilmodul zu betrachten. Größere Flexibilität
(insbesondere bezüglich personeller Ressourcen) würde sich ergeben, wenn weitere TouristInformationen durch die NeT geführt würden. Allerdings würden auch die
Verantwortungsbereiche gleichermaßen zunehmen und eigener Managementressourcen in
der Geschäftsstelle bedürfen. Die Kooperation mit den übrigen Tourist-Informationen im
Gesellschafterraum funktioniert gut und sollte weiter intensiviert werden.
Die drei schwerpunktmäßig verfolgten Produktleitlinien aus dem im Jahre 2010
verabschiedeten Marketingkonzept 2014 bedürfen der Überprüfung und Fortschreibung.
Daher wird im Jahresverlauf eine Evaluierung des bisherigen Marketingkonzeptes hin zu
einem angepassten Strategie- und Marketingkonzept mit Handlungsempfehlungen für die
Periode 2015-2020 erfolgen.
Auch mit der beabsichtigten Koordination und schließlich der Umsetzung einer
Wanderoffensive Nordeifel erhofft die NeT, die Nordeifel noch besser am Markt platzieren zu
können und Wettbewerbsvorteile zu erlangen.
Im Bereich Radfahren wird derzeit ein eifelweites Radkonzept erarbeitet. Ziel ist es, das
Thema weiter in den Quellmärkten auszubauen und die Eifel als fahrradfreundliche
Destination mit einem Angebot für unterschiedliche Zielgruppen zu etablieren.
Mit der Schaffung nachhaltiger Tourismusinstrumente, z.B. Fortsetzung des GästeTickets und
dessen möglicher Weiterentwicklung zur GästeCard ab 2016, sollen weitere Anreize
geschaffen und der Wirtschaftsfaktor Tourismus gestärkt werden.
Neu geschaffene Veranstaltungskonzepte wie „Zu Gast in der eigenen Heimat“ und
„Nordeifel – Kultur bei Nacht“ bereichern das kulturelle Angebot und werden sich im zweiten
Durchführungsjahr 2015 weiter etablieren.
Zu Stärkung des Binnenmarketings und zum Austausch der touristischen Leistungsträger
findet unter dem Motto „NeTWorking Nordeifel“ im Februar 2015 erstmals ein regionales
Netzwerk-Treffen statt, das als regelmäßige Veranstaltung vorgesehen und weiterentwickelt
wird.
Um den Wirtschaftsfaktor Tourismus im Kreis Euskirchen beleuchten zu lassen, strebt der
Kreis Euskirchen die Auftragsvergabe eines kreisweiten Gutachtens an.
Mit den Projekten „Vogelsang IP“, „Thermen & Badewelt Euskirchen“, „Gartenschaupark
Zülpich“, „den touristisch inwertgesetzten römischen Relikten“ und dem Thema „Nachterlebnis
in der Sterneregion Nationalpark Eifel“ werden weitere neue Angebote geschaffen, so dass die
Aussichten als positiv bewertet werden können.
Seite 280
Weiteres Entwicklungspotenzial liegt in den möglichen Gesellschafterbeitritten der Stadt Bad
Münstereifel und der Gemeinde Dahlem.
3. Gesamtaussage
Insgesamt steckt in organisatorischen sowie produktorientierten Maßnahmen weiteres
Entwicklungspotential für die Nordeifel Tourismus GmbH.
Dennoch bleibt die Nordeifel Tourismus GmbH in zahlreichen Belangen auch von
Entscheidungen Dritter abhängig. Sie wird daher immer nur so erfolgreich arbeiten können,
wie auch die Leistungsträger (Betriebe aus Gastronomie und Hotellerie) sich qualitativ
weiterentwickeln und für eine Zusammenarbeit mit der NeT gewonnen werden können.
Gleiches gilt für die Entwicklung der touristischen Infrastruktur, die entsprechend der
Gästewünsche stetig angepasst und optimiert werden muss.
Voraussetzung zur Erfüllung sämtlicher Aufgabenbereiche ist die Kooperation und eine
uneingeschränkte, vertrauensvolle Unterstützung durch die Gesellschafter.
VI. Risikoberichterstattung über die Verwendung von
Finanzinstrumenten
Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen Forderungen,
Verbindlichkeiten und Guthaben bei Kreditinstituten. Darüber hinaus erfolgt die Finanzierung
durch Gesellschafterzuschüsse.
Forderungsausfälle sind die absolute Ausnahme.
Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt.
VII. Bericht über die Zweigniederlassungen
Am 01.01.2013 erfolgte die Betriebsübernahme des Nationalpark-Tor in Gemünd, in das die
Tourist-Information der Stadt Schleiden integriert ist. Die Betriebsübernahme erfolgte per
Dienstleistungsvertrag mit der Stadt Schleiden, wobei das Personal auf die Nordeifel
Tourismus GmbH überging.
Alle zwischen Nationalparkverwaltung und Stadt Schleiden definierten Vereinbarungen (z.B.
ganzjährig tägliche Öffnungszeiten des Nationalpark-Tor) wurden von der Nordeifel Tourismus
GmbH übernommen.
Dieser Entwicklungsschritt bedeutete zusätzlichen Kompetenzaufbau im Counterbereich sowie
Ausbau des Buchungsgeschäftes.
Seite 281
Die Tourist-Information im Nationalpark-Tor erhielt im Oktober 2013 die sog. i-Marke, ein
Qualitäts- und Servicesiegel, das der Deutsche Tourismus Verband nach einem
umfangreichen unangekündigten Qualitätscheck an touristische Informationsstellen vergibt.
Bemerkenswert ist das hervorragende Ergebnis der Zertifizierung mit 108 von 120 möglichen
Punkten. Damit liegt das Nationalpark-Tor sowohl über dem Bundes- als auch über dem
Landesdurchschnitt von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Mit dem Personalwechsel der neuen Nationalpark-Tor-Leiterin von Kall nach Gemünd
wanderten auch die Aufgabenbereiche Pauschalarrangementabwicklung, Familienspaß und
teilweise Betriebsberatung mit nach Gemünd.
Die Umsatzerlöse im Nationalpark-Tor wurden gemäß Wirtschaftsplan auf 161.500,00 €
prognostiziert, im Ergebnis wurden 163.090,32 € erreicht.
Kall, den 27. März 2015
Iris Poth
Geschäftsführerin
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LEP-Fläche Euskirchen/Weilerswist
Anstalt des öffentlichen Rechts
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014
1.
Überblick über den Geschäftsverlauf
1.1.
Beschreibung der Geschäftstätigkeit
Aufgabe der 2009 gegründeten LEP-AöR ist die Finanzierung und Entwicklung einer interkommunalen
Ansiedlung von flächenintensiven Großvorhaben auf der im Regionalplan für den Regierungsbezirk
Köln, Teilabschnitt Region Aachen, ausgewiesenen und im Landesentwicklungsplan vorgesehenen
Fläche in Euskirchen und Weilerswist. Zur Erfüllung dieser Aufgabe soll das gemeinsame Kommunalunternehmen
die erforderlichen Grundstücksflächen erwerben oder deren Verfügbarkeit auf andere Weise
sicherstellen,
die Grundstücke zur Baureife entwickeln,
die erworbenen Grundstücksflächen an ansiedlungswillige Unternehmen veräußern,
alle hiermit zusammenhängenden oder dem Unternehmensziel förderlichen Aufgaben und Tätigkeiten wahrnehmen (wie z.B. Finanzierung, Erschließung, Tausch, Verpachtung, Vermietung, Bestellung von Erbbaurechten, Regionalmarketing, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Verbesserung der Infrastruktur, Beratung ansiedlungswilliger Unternehmen).
Am 25.06.2009 haben das Land Nordrhein-Westfalen, die Trägerkommunen und die LEP-AöR die
„Vereinbarung zur gemeinsamen Finanzierung und Entwicklung der interkommunalen Ansiedlung von
flächenintensiven Großvorhaben auf der LEP-Fläche in Euskirchen / Weilerswist" (nachfolgend Vereinbarung NRW genannt) abgeschlossen.
Nach § 5 der Vereinbarung NRW begleitet ein Projektbeirat, bestehend aus Vertretern der Trägerkommunen und des Landes NRW, das Vorhaben. Nach § 4 Abs. 3 der Vereinbarung NRW übernimmt
das Land zur Absicherung der Darlehen eine modifizierte Ausfallbürgschaft in Höhe von 60 % der
Projektkosten, maximal 25 Millionen Euro zugunsten der LEP-AöR.
1.2.
Rahmenbedingungen
1.2.1.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die Rechte und Pflichten der LEP-AöR und ihrer Organe ergeben sich aus
der Unternehmenssatzung vom 28.04.2009 (geändert am 26.08.2011),
der Vereinbarung NRW,
den §§ 27 und 28 des Gesetzes über kommunale Gemeinschaftsarbeit des Landes NordrheinWestfalen (GkG), § 114a der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (GO
NRW) und die gemäß Abs. 11 anzuwendenden §§ 14 Abs. 1, 31, 74, 75 Abs. 1, 77, 84 sowie
die Bestimmungen des 13. Teils aaO.
der Verordnung über kommunale Unternehmen und Einrichtungen als Anstalt öffentlichen
Rechts (Kommunalunternehmensverordnung — KUV )
dem dritten Buch des Handelsgesetzbuches (HGB), das gemäß § 114a Abs. 10 der GO NRW
und § 20 Abs. 2 der KUV anzuwenden ist.
1.2.2.
Eigentumsverhältnisse
Zu Beginn des Geschäftsjahres 2014 waren ca. 119 ha der LEP-Fläche im Eigentum der LEP-AöR
und weitere 23 ha im Eigentum der Kreisstadt Euskirchen und der Gemeinde Weilerswist.
Die gesamte Fläche wird weiterhin als Ackerland bewirtschaftet.
Seite 287
1.3.
Wesentliche Entwicklungen im abgelaufenen Wirtschaftsjahr
Grunderwerb
Im Jahre 2014 konnten keine weiteren Flurstücke erworben werden
Zunächst wird versucht, die Flächen der LEP-AöR im Zentrum des Gebietes zu arrondieren
Durch den Abschluss eines Tauschvertrages konnte der Anteil der Flächen im Eigentum der LEP-AöR
in diesem Bereich um ca. 8,66 ha erhöht werden. Die Fläche der LEP-AöR im nördlichen Bereich reduzierte sich entsprechend in gleicher Größe.
Trotz weiterhin erheblicher Anstrengungen konnten Ersatzlandflächen außerhalb des LEP-Gebietes
auch im Jahre 2014 nicht erworben werden.
Der am 08.10.2013 vom Verwaltungsrat und Projektbeirat beschlossene Ankauf einer insgesamt 16,2
ha großen Fläche in den Gemarkungen Kleinbüllesheim und Wüschheim wurde nicht durchgeführt
weil der Grundbesitz zwischenzeitlich an einen anderen Bewerber veräußert wurde.
Bodenordnung
Der Rat der Stadt Euskirchen hat in seiner Sitzung am 28.05.2013 die Durchführung einer Umlegung
angeordnet. Die im Umlegungsgebiet betroffenen Fremdeigentümer wurden sowohl von der LEP-AöR
als auch von der Stadt Euskirchen angeschrieben und über das Verfahren grundsätzlich informiert.
Ferner wurden entsprechend den Vorgaben des Umlegungsverfahrens mit den betroffenen Eigentümern von der Stadt Euskirchen Gespräche zu Mitwirkungsbereitschaft bei einer Umlegung und die
Bereitschaft zu einem freihändigen Erwerb geführt.
Mitte 2014 wurde erneut mit 4 Eigentümern, die im südlichen Teil der LEP-Fläche insgesamt 19,7 ha
Fläche besitzen, Gespräche im Zusammenhang mit der Anordnung der Baulandumlegung unter Beteiligung der LEP-AöR geführt. In diesen Gesprächen wurden den Eigentümern die durch die Landesplanung sich abzeichnenden Änderungen gegenüber den in 2013 gegebenen Informationen erläutert.
Alle Eigentümer erklärten, sich nicht grundsätzlich gegen eine großflächige Industrieansiedlung sperren zu wollen. Die LEP-AöR ist im Nachgang zu diesen Gesprächen in Kontakt mit den Grundstückseigentümern geblieben, um Kauf- und Tauschangebote zu formulieren, die im Ansiedlungsfall sicherstellen, dass die Flächen verfügbar sind. In 2014 wurde darauf (noch) nicht eingegangen. Daher wurde der Umlegungsbeschluss noch hinausgezögert. Der Vorstand der LEP-AöR ist zuversichtlich, die
aufwendige und langwierige Umlegung noch abwenden zu können.
Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans
Die aktuellen Festlegungen des Landesentwicklungsplans erschweren die Vermarktung einer großflächigen Industrieansiedlung erheblich. In ihrer Stellungnahme vom 02.04.2014 zur Neuaufstellung des
Landesentwicklungsplans hat die LEP-AÖR vorgeschlagen, soweit auf Flächenmindestgrößen nicht
ganz verzichtet werden kann, diese als Orientierungsgröße zu formulieren; derartige Werte sollten in
Zukunft flexibel gehandhabt werden können.
Vermarktung
Trotz zahlreicher Aktivtäten auf nationaler und internationaler Ebene hat NRW.INVEST auch in 2014
keinen Vermarktungserfolg hinsichtlich der LEP-Fläche „PrimeSite Rhine Region" erreichen können.
In den Sitzungen des Verwaltungsrates und des Projektbeirates am 02.04.2014 und 10.12.2014 wurden die Ursachen und neue Strategien erörtert.
Eine von NRW.INVEST durchgeführte umfassende Recherche zu realisierten großflächigen Investitionen seit 2009 in Deutschland, Belgien, Frankreich, Niederlande, Polen, Rumänien und Tschechien
ergab, dass sich zwar das Nachfrageverhalten hinsichtlich großer Industrieflächen verändert habe,
aber auch künftig großflächige Investitionsvorhaben in Europa getätigt würden, wobei Deutschland
vornehmlich in den hochindustrialisierten Branchen und der Logistik ein attraktiver Standort sei. Aufgrund der Recherche-Ergebnisse wird seitens NRW.INVEST ein Herabsetzen der Flächenmindestgröße auf ca. 35 bis 50 ha empfohlen.
Im Verfahren zur Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans gaben sowohl NRW.INVEST als auch
die LEP-AÖR dringende Empfehlungen zur Lockerung und Flexibilisierung der bisherigen Mindestflächenvorgaben ab.
Seite 288
Des Weiteren stellte NRW.INVEST eine Potentialanalyse zur Fläche und den ersten Entwurf einer
neuen Vermarktungsstrategie vor. Danach will NRW.INVEST insbesondere stärker auf nationale und
internationale Unternehmen der Branchen Logistik und Handel zugehen sowie Workshops mit namhaften Projektentwicklern durchführen. Darüber hinaus sind eine Verbesserung des Bekanntheitsgrades der „PrimeSite Rhine Region“ und des Marketings vorgesehen.
Im Projektbeirat/Verwaltungsrat wurde entschieden, dass die Detailentwicklung der neuen Vermarktungsstrategie in enger Kooperation zwischen NRW.INVEST und Vorstand der LEP-AÖR zügig vorangetrieben und dem Projektbeirat/Verwaltungsrat darüber laufend berichtet werden soll.
Vorbereitende Untersuchungen zur Entwicklung des Gebietes
Die bodenarchäologischen Erkundungen wurden im Geschäftsjahr 2014 fortgesetzt.
Die Grabungsarbeiten durch das Bodendenkmalamt und die Firma Troll Archäologie werden im Laufe
des Jahres 2015 abgeschlossen sein.
Die Arbeiten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes wurden 2015 beendet.
Aufstellung von Bebauungsplänen
Die Bauleitplanung ist zwischen den Kommunen Weilerswist und Euskirchen in den Jahren 2012 und
2013 terminlich und inhaltlich abgestimmt worden. Das Verfahren zur Erstellung der Bebauungspläne
soll vor dem Hintergrund des möglichen Umlegungsverfahrens weitergeführt werden. Die Stadt Euskirchen hat die Anpassung Ihrer Bauleitplanung entsprechend der Hinweise der Landesplanung vorbereitet. Außerdem wurden Gutachten für Immissionsschutzbelange (Lärm und Geruch) beauftragt.
Allerdings sollen weitere Schritte hinsichtlich der Planfassung, der Textlichen Festsetzungen, der Begründung und des Ausgleichs konkretisiert und beraten werden, wenn sich abzeichnet, dass die Umlegung eingeleitet wird. Anschließend kann die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie die
Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange vorgenommen werden.
Sonstige Entwicklungen
Verwaltungsrat und Projektbeirat tagten am 02.04.2014 und am 10.12.2014.
Der Jahresabschluss 2013 mit dem Lagebericht wurde vom Verwaltungsrat am 02.04.2014 einstimmig
festgestellt, dem Vorstand Entlastung für das Jahr 2013 erteilt und über die Deckung des Jahresfehlbetrages entschieden (Deckung aus Kreditmitteln).
Der Verwaltungsrat hat in seiner Sitzung am 10.12.2014 die bisherigen Vorstandsmitglieder für die
Zeit vom 26.05.2014 bis 25.05.2019 weiter als Vorstand bestellt.
Im Jahre 2014 fanden 11 Sitzungen des Vorstandes statt.
2.
Darstellung der Lage der Gesellschaft
2.1.
Darstellung der Vermögenslage
Das Bilanzvermögen zum 31.12.2014 besteht im Wesentlichen aus dem Wert der erworbenen Grundstücke (13.723.476,40 Euro)
Das Stammkapital in Höhe von 10.000,00 Euro (§ 3 der Unternehmenssatzung) ist eingezahlt.
Der zum 31.12.2014 kumulierte Bilanzverlust in Höhe von 795.390,53 Euro soll durch künftige Verkaufserlöse für Grundstücke im LEP-Gebiet gedeckt werden.
Seite 289
2.2.
Darstellung der Ertragslage und des Geschäftsergebnisses
Gegenüber dem vom Verwaltungsrat am 19.12.2013 beschlossenen Wirtschaftsplan für 2014 ergaben
sich folgende wesentliche Veränderungen:
Erträge
Zinsaufwand
Sachaufwand
Materialaufwand
Jahresverlust/-überschuss
Einnahmen aus Krediten
Grunderwerb inkl. Nebenkosten
Wirtschaftsplan in €
Ergebnis in €
Differenz in €
75.000,00
667.000,00
106.500,00
0,00
-706.500,00
7.388.500,00
6.684.000,00
2.067.932,73
444.280,83
81.358,39
993.345,10
+541.669,85
895.820,49
225.719,55
1.992.932,73
-222.719,17
-25.141,61
993.345,10
1.248.169,85
- 6.492.679,51
-6.458.280,45
Die dargestellten Abweichungen gegenüber dem Wirtschaftsplan erklären sich wie folgt:
Erträge
Die 2014 erzielten Erträge in Höhe von 2.067.932,73 Euro resultieren im Wesentlichen aus der Veräußerung eines Grundstückes im Tauschwege zur Arrondierung der im Eigentum der LEP-AöR stehenden Flächen und Erleichterung einer evtl. Umlegung (866.410 €) der Bilanzierung der Verpflichtungserklärung des Landes (1.153.221,66 €) sowie Pachten (48.203,55 Euro).
Zinsaufwand
Die erhebliche Zinsersparnis ist auf die wesentliche Reduktion des Grunderwerbsaufwandes zurück
zu führen. Durch die Aufnahme sehr zinsgünstiger kurzfristiger Liquiditätskredite wurden weitere Einsparungen erzielt.
Sachaufwand
Die Grundsteuern sind geringer, weil Grundbesitz im geplanten Umfang nicht erworben werden konnte. Die Aufwendungen für den Dienstleister waren ebenfalls geringer.
Materialaufwand
Aufwand zum Erwerb des Grundstückes zur Arrondierung im Zentrum des Gebietes, das gegen ein
Grundstück im nördlichen Bereich getauscht wurde. Vertragstechnisch handelt es ich um einen
Grundstückserwerb (hier dargestellt incl. Aufwandsnebenkosten) und den Verkauf eines Grundstücks
im nördlichen Randbereich, dessen Erlös als Ertrag zu buchen war.
Jahresergebnis
Der Überschuss des Jahres 2014 in Höhe von 541.669,85 Euro mindert den Verlust der Vorjahre in
Höhe von 1.337.060,38 Euro zum Bilanzverlust zum 31.12.2014 in Höhe von 795.390,53 Euro.
Der verbleibende Bilanzverlust 2014 ist gemäß der Vereinbarung NRW auf neue Rechnung vorzutragen.
Einnahmen aus Krediten / Grunderwerbsaufwand
Im Wirtschaftsplan waren ausreichende Mittel vorgesehen, um alle noch zu erwerbenden Grundstücke zu kaufen. Da dies wegen der fehlenden Veräußerungsbereitschaft der Eigentümer nicht möglich
war, reduzierten sich die Einnahmen aus Kreditaufnahmen und die Ausgaben für den Grunderwerb
entsprechend. Der Tausch zur Arrondierung der Flächen der LEP-AöR erfolgte flächenneutral Die
wertmäßigen Zugänge des Wirtschaftsjahres betreffen ausschließlich Anschaffungsnebenkosten
(Notarkosten, Grunderwerbsteuer bodenarchäologische Untersuchungen, Entschädigungen bei
Kampfmittelräumung, Dienstleisterhonorare)
Zur weiteren Erläuterung wird auf den Anhang zum Jahresabschluss verwiesen.
Seite 290
2.3.
Darstellung der Finanzlage
Aufgrund der Beschlüsse des Verwaltungsrates und des Projektbeirates vom 07.07.2011 wurde ein
Kredit in Höhe von 12 Millionen Euro (Auszahlungsbetrag) zu einem Festzinssatz von 3,05 % jährlich
aufgenommen. Die Zinsfestschreibung erfolgte gemäß den Beschlüssen bis zum 30.06.2020. Der
Kredit ist zu 60 % landesverbürgt. Für die Landesbürgschaft ist ein jährliches Entgelt in Höhe von
0,5 % des jeweils verbürgten Kreditbetrages zu zahlen. Am 31.12.2014 valutierte dieser am
30.06.2020 gesamt fällige Kredit mit 13.245.470,50 Euro.
Mit der Kreditaufnahme ist für die bisher erworbenen Vermögenswerte das Zinsänderungsrisiko bis
zum Ende der voraussichtlichen Projektlaufzeit (30.06.2020) ausgeschlossen.
Weiterer Finanzbedarf wird zunächst durch erheblich günstigere Liquiditätskredite (Kassenkredite)
und dann durch weitere Tranchen eines zu 60 % vom Land verbürgten Bankkredites gedeckt. Der
Kreditrahmen für Liquiditätskredite gemäß den Beschlüssen vom 07.07.2011 (13,0 Mio. Euro) war am
31.12.2014 mit 2,5 Mio. Euro in Anspruch genommen.
Aufgrund der Trägerhaftung gemäß §§ 27 Abs. 1 und 28 Abs. 3 GkG in Verbindung mit § 114a Abs. 5
GO NRW ist die finanzielle Leistungsfähigkeit der LEP-AöR jederzeit gegeben.
3.
Darstellung der voraussichtlichen Entwicklung
Die weitere Entwicklung des Gebietes hängt im Wesentlichen davon ab, in welchem Umfang die Eigentümer zur Mitwirkung bei der Bodenordnung bereit sind. Dabei wird sich zeigen, wie ernsthaft die
Bereitschaft zum Tausch mit landwirtschaftlichen Flächen statt der Zuweisung gewerblich nutzbarer
Flächen sein wird.
Vorrangig soll zeitnah eine zusammenhängende Fläche für einen Investor bereitgestellt werden, die
dem Eigentumsanteil der LEP-AöR an der Gesamtfläche entspricht.
Die Arbeiten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes sind bereits abgeschlossen. Die bodenarchäologischen Arbeiten werden im Laufe des Jahres 2015 abgeschlossen sein .Das Verfahren zur Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans, der die künftigen verbindlichen landesplanerischen Vorgaben für
die Nutzung der PrimeSite enthalten wird, dürfte nach unserer Einschätzung erst im Laufe des Jahres
2016 abgeschlossen werden.
4.
Risiken der voraussichtlichen Entwicklung
In der fortgeschriebenen Kosten- und Finanzierungsübersicht, die vom Verwaltungsrat und vom Projektbeirat am 10.12.2014 gebilligt wurde, ist ein Betrag zur Risikoabdeckung (Zinssteigerungsrisiko,
Schadensersatzpflichten aus Bodenuntersuchungen, ungewisse Aufwände bei der Aufstellung der
Bebauungspläne etc.) in Höhe von 395T€ einkalkuliert.
Die Attraktivität als Standort für eine industrielle Großansiedlung wurde durch das Interesse der Firma
HARIBO erneut bewiesen.
Das Risiko, dass möglicherweise der Grunderwerb und die Vermarktung der Fläche in einem vertretbaren Zeitraum nicht oder nicht vollständig gelingen, ist in der Vereinbarung NRW berücksichtigt. Sie
enthält deshalb Regelungen zur Risikominimierung wie z.B.
einstimmige Beschlüsse oder Beschlüsse mit 80 %- Mehrheit im Projektbeirat,
begrenzte Laufzeit, danach Vermarktungsmöglichkeit als überregionales Gewerbegebiet,
Landesbürgschaft,
Rückabwicklungsbestimmungen usw..
Für den Fall, dass innerhalb der vereinbarten Laufzeit kein geeigneter Investor gefunden wird und die
Laufzeit nicht verlängert wird, ist eine Umwandlung der Zweckbestimmung der Fläche in ein überregionales Gewerbegebiet in § 1 Abs. 2 der Vereinbarung NRW vereinbart. Für diesen Fall regelt die Vereinbarung NRW Kündigungsmöglichkeiten (§ 9) und die Rückabwicklung (§ 10 in Verbindung mit § 4
Abs. 3 und 4).
Im Einzelnen wird auf den Inhalt der Vereinbarung NRW verwiesen.
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Während der Laufzeit der Vereinbarung ist damit zu rechnen, dass die Neuaufstellung des Landesentwicklungsplanes in Kraft treten wird.
Das Neuaufstellungsverfahren bietet dem Land NRW die Möglichkeit, sich abzeichnenden Vermarktungsproblemen mit Planausweisungen zu begegnen, die die Argumente der Stellungnahme der LEPAÖR vom 02.04.2014 berücksichtigen.
Gemäß § 14 Abs. 2 KUV soll ein nach Ablauf von fünf Jahren nicht getilgter Verlustvortrag durch Abbuchung von den Rücklagen ausgeglichen werden, wenn dies die Eigenkapitalausstattung zulässt. Ist
die Abbuchung von den Rücklagen – wie im Fall der LEP-AöR – nicht möglich, so ist der Verlust aus
Haushaltsmitteln der Träger auszugleichen. Entsprechend der o.g. Vorschrift stünden die nicht ausgeglichenen Verluste der Jahre 2009 ff. ab dem Jahr 2015 (2009 = EUR 30.970,00) zum Ausgleich an.
Das Land NRW hat sich durch eine schriftliche Erklärung vom 07.01.2015 verpflichtet, rückwirkend ab
Gründung der LEP_AöR 60 % des im Jahresabschluss der LEP-AöR ausgewiesenen Jahresfehlbetrages vor Berücksichtigung des Ertrages aus dieser Ausgleichsforderung nach Verrechnung mit Gewinnvorträgen auszugleichen. Für die Jahre 2009 bis einschließlich 2014 ergab sich für das Land
NRW eine Verlustübernahme in Höhe von EUR 1.153.221,66 (abgezinst), welche im Rahmen des
Jahresabschlusses 2014 ertragswirksam berücksichtigt wurde. Die Fälligkeit der Forderung wurde
entsprechend der v.g. Verpflichtungserklärung bis zum Ende der Projektlaufzeit hinaus geschoben.
Nach Berücksichtigung des Ertrages aus der Verlustübernahme ergibt sich für das Jahr 2014 ein Jahresüberschuss in Höhe von EUR 541.669,85. Dieser Überschuss wird mit dem Verlustvortrag aus
dem Vorjahr verrechnet. Es verbleibt ein bilanzieller Verlust in Höhe von EUR 795.390,53.
Der Verlustvortrag der Jahre 2009 (EUR 30.970,00), 2010 (EUR 86.331,07) und 2011 (EUR
315.634,37) kann durch den Jahresüberschuss 2014 vollständig ausgeglichen werden. Der Verlustvortrag des Jahres 2012 (EUR 430.549,37) kann um EUR 108.734,41 reduziert werden. Der Restbetrag in Höhe von EUR 321.814,96 wäre dann nach § 14 Abs. 2 KUV spätestens im Jahre 2018 aus
Haushaltsmitteln der Träger auszugleichen sofern bis dahin keine Verrechnung mit künftigen Jahresüberschüssen möglich oder die Abbuchung von den Rücklagen erfolgen kann.
In 2014 wurde einem privaten Grundstückseigentümer von der LEP-AÖR und der Gemeinde Weilerswist ein notarielles Angebot zum Abschluss eines Grundstückskaufvertrages abgegeben (befristet bis
31.12.2029). Hieraus ergibt sich eine finanzielle Verpflichtung von TEuro 866 zuzüglich in Zukunft
darauf entfallender Anschaffungsnebenkosten. Durch Vereinbarung zwischen der LEP-AÖR, der Gemeinde Weilerswist und dem Land NRW vom 24.03.2014 ist geregelt, dass die Gemeinde Weilerswist
nur auf Anforderung der LEP-AÖR in die Kaufverpflichtung eintritt und dass das Land NRW - im Rahmen seiner Bürgschaftserklärung - einen 60 % igen Anteil trägt, sofern es überhaupt zu einem Zahlungseintritt der LEP-AÖR kommt. Die Beteiligen gehen von einer guten Vermarktbarkeit des Grundstücks aus und erwarten einen mindestens die Aufwände deckenden Verkaufserlös.
Sofern die Gemeinde Weilerswist Eigentum am Grundstück erlangt, wird sie der LEP-AÖR den Kaufpreis und die Anschaffungsnebenkosten sowie hälftig darüber hinaus gehende Weiterverkaufserlöse
erstatten.
5.
Sonstige Angaben
5.1.
Risikomanagement und Finanzinstrumente
Die Gesamtfinanzierung des Projektes ist durch den am 01.07./07.07.2011 erfolgten Abschluss des
Darlehensvertrages mit der NRW.BANK im Gesamtvolumen von 43,4 Mio. Euro gesichert.
Der Wirtschaftsminister hat mit der Bürgschaftserklärung vom 28.09.2011 die in der Vereinbarung
NRW zugesagte Bürgschaft des Landes übernommen.
Durch die erste Tranche des am 30.06.2020 gesamt fälligen Darlehens in Höhe von 13.245.470,51
Euro (Stand 31.12.2014) sind Investitionen von 12 Mio. Euro einschließlich der darauf entfallenden
Zinslasten durch eine Festzinsvereinbarung gegen Zinserhöhungen gesichert.
Wann die nächste Tranche des Investitionsdarlehens abgerufen wird ist nach Lage des Kapitalmarktes zu entscheiden sobald ein weiterer Kreditbedarf von mindestens 3,0 Mio. Euro vorliegt.
Bis dahin wird die ständige Zahlungsfähigkeit der LEP-AöR durch Liquiditätskredite sichergestellt.
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5.2.
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres
Durch die Verpflichtungserklärung des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Mittelstand und Handwerk
des Landes Nordrhein-Westfalen vom 07.01.2015 hat das Land NRW erklärt:
„1. Das Land verpflichtet sich rückwirkend ab Gründung der LEP-AöR 60 % des im jeweiligen Jahresabschluss der LEP-AöR ausgewiesenen Jahresfehlbetrages vor Berücksichtigung des Ertrages
aus dieser Ausgleichsforderung nach Verrechnung mit eventuellen Gewinnvorträgen auszugleichen.
Die Forderung der LEP-AöR gegen das Land entsteht mit Ablauf des jeweiligen Kalenderjahres. Für
die Jahre 2009 bis 2013 entsteht die Gesamtforderung mit Ablauf des 31.12.2014.
2. Die Fälligkeit der Forderung wird bis zum Ende der Projektlaufzeit hinausgeschoben (gestundet),
weil die Finanzierung bzw. die Liquidität während der Projektlaufzeit über die Darlehnsfinanzierung
des Gesamtprojekts sichergestellt werden soll. Sofern und soweit am Ende der Projektlaufzeit die in
Ziffer 1 genannte Ausgleichsverpflichtung des Landes durch die erzielten Erlöse nicht mit gedeckt ist,
erfolgt die Auszahlung als Teil der Abschlagszahlung gemäß § 4 Abs. 3 der ÖV 2009.
3…“
Euskirchen, den 27.04.2015
Der Vorstand
gez. Johannes Adams
Vorstandsvorsitzender
gez. Josef Forstner
Vorstandsmitglied
gez. Oliver Knaup
Vorstandsmitglied
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