Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
7,4 MB
Datum
16.12.2015
Erstellt
02.11.15, 12:01
Aktualisiert
02.11.15, 12:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Sozialbericht für den Kreis Euskirchen
Fortschreibung
Basis: Sozialbericht für den Kreis Euskirchen 2014
(erstellt von: empirica ag)
Kontakt:
Kreis Euskirchen
Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum (KoBIZ)
Vera Secker
Datum: 30.10.2015
Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung
i
INHALTSVERZEICHNIS
SOZIALBERICHT KREIS EUSKIRCHEN ....................................................................................... 1
1. Einleitung ............................................................................................................................................... 1
1.1 Dialogprozess und Datenkonzept ............................................................................................................ 2
2. Der Kreis Euskirchen im Vergleich mit anderen Kreisen und NRW ........................................................... 2
2.1 Die Vergleichskreise ................................................................................................................................ 2
2.2 Ergebnisse ............................................................................................................................................... 5
2.2.1 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung .................................................................... 5
2.2.2 Arbeitsmarkt, Erwerbs- und Einkommenssituation ...................................................................... 12
2.2.3 Soziales ......................................................................................................................................... 20
2.2.4 Wohnsituation .............................................................................................................................. 30
2.2.5 Bildungssituation .......................................................................................................................... 33
2.2.6 Gesundheitliche Lage ................................................................................................................... 35
3. Sozialraumindikatoren .......................................................................................................................... 36
3.1 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung ........................................................................... 36
3.1.1 Wanderungen ............................................................................................................................... 47
3.1.2 Haushaltsstrukturen ..................................................................................................................... 69
3.2 Arbeitsmarkt, Erwerbs- und Einkommenssituation .............................................................................. 72
3.3 Soziales .................................................................................................................................................. 80
3.4 Wohnsituation ....................................................................................................................................... 94
3.5 Bildungssituation ................................................................................................................................. 100
3.6 Gesundheitliche Lage .......................................................................................................................... 101
4. Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen ................................................................................ 114
4.1 Die Städte und Gemeinden im Überblick ............................................................................................ 114
4.2 Rückschlüsse und zentrale Herausforderungen .................................................................................. 118
4.3 Aufgabenschwerpunkte ...................................................................................................................... 119
4.4 Bestehende Aktivitäten im Kreis Euskirchen ....................................................................................... 124
Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung
ii
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
ABBILDUNG 1:
EINWOHNERDICHTE IN DEN FLÄCHENKREISEN VON NRW (2013) - ZENSUSWERTE
3
ABBILDUNG 2:
EINWOHNERDICHTE UND ARBEITSLOSENQUOTE IN DEN FLÄCHENKREISEN VON NRW
(2013) IM VERGLEICH - ZENSUSWERTE
4
ANZAHL DER EINWOHNER IN DEN NACHBAR- UND VERGLEICHSKREISEN (2013) -
ZENSUSWERTE
5
ABBILDUNG 3:
ABBILDUNG 4:
EINWOHNERENTWICKLUNG IN EUSKIRCHEN UND IN DEN NACHBARKREISEN (2011 = 100)
- ZENSUSWERTE
6
ABBILDUNG 5:
EINWOHNERENTWICKLUNG IN EUSKIRCHEN UND IN DEN VERGLEICHSKREISEN (2011 =
100) - ZENSUSWERTE
6
ABBILDUNG 6:
BEVÖLKERUNGSSALDEN (2011-2013 IN SUMME) - ZENSUSWERTE
7
ABBILDUNG 7:
BEVÖLKERUNG NACH ALTERSKLASSEN (2013 UND 2012) - ZENSUSWERTE
8
ABBILDUNG 8:
AUSLÄNDERANTEIL AN DER BEVÖLKERUNG (2012 UND 2013) - ZENSUSWERTE
9
ABBILDUNG 9:
ANTEIL PERSONEN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND AN EINWOHNERN (2011) –
ZENSUSWERTE (KEINE AKTUELLEREN WERTE ALS 2011 VERFÜGBAR)
10
ABBILDUNG 10:
AUSBLICK: PROGNOSE DER BEVÖLKERUNGSVERÄNDERUNG 2013 2030 IN %
11
ABBILDUNG 11:
EINKOMMENSNIVEAU (2012) UND RELATIVE ENTWICKLUNG (2009-2012)
12
ABBILDUNG 12:
ARBEITSPLATZBESATZ (2012 UND 2013)
13
ABBILDUNG 13:
TERTIÄRISIERUNGSGRAD (2011 UND 2013)
14
ABBILDUNG 14:
ENTWICKLUNG DER SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTEN AM ARBEITSPLATZ
(NACHBARKREISE), (2008 = 100)
15
ABBILDUNG 15:
ENTWICKLUNG DER SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTEN AM ARBEITSPLATZ
(VERGLEICHSKREISE), (2008 = 100)
15
ABBILDUNG 16:
ARBEITSPLATZZENTRALITÄT (2012 UND 2013)
ABBILDUNG 17:
ZAHL DER SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTEN FRAUEN AM WOHNORT JE
1.000 FRAUEN IM ERWERBSFÄHIGEM ALTER (2011 UND 2013) - ZENSUSWERTE
17
ABBILDUNG 18:
ARBEITSLOSENQUOTE (2012 UND 2014)
18
ABBILDUNG 19:
ENTWICKLUNG DER ARBEITSLOSEN INSGESAMT (SGB II UND III) IN DEN
NACHBARKREISEN, (2008 = 100)
19
ENTWICKLUNG DER ARBEITSLOSEN INSGESAMT (SGB II UND III) IN DEN
VERGLEICHSKREISEN, (2008 = 100)
19
ABBILDUNG 21:
ENTWICKLUNG DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN (NACHBARKREISE), (2008 = 100)
20
ABBILDUNG 22:
ENTWICKLUNG DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN (VERGLEICHSKREISE), (2008 = 100) 21
ABBILDUNG 23:
ANTEIL DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN MIT KINDERN AN ALLEN
BEDARFSGEMEINSCHAFTEN, 2012 UND 2014
ABBILDUNG 20:
16
22
Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung
iii
ABBILDUNG 24:
ANTEIL UNTER 15 JAHREN IN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN AN ALLEN KINDERN UNTER 15
JAHREN, 2012 UND 2014
23
ABBILDUNG 25:
ANZAHL ARBEITSLOSER JUGENDLICHER JE 1.000 JUGENDLICHEN IM ALTER VON 15-25
JAHREN, 2012 UND 2013 - ZENSUSWERTE
24
ABBILDUNG 26:
ANTEIL DER PERSONEN MIT GRUNDSICHERUNG IM ALTER UND ERWERBSMINDERUNG AN
ALLEN EINWOHNERN DER ALTERSKLASSE 65+, 2011 UND 2013 - ZENSUSWERTE
25
ABBILDUNG 27:
AUSGABEN DER KINDER- UND JUGENDHILFE EINSCHL. KINDERTAGESSTÄTTEN (JE UNTER
21-JÄHRIGEM 2011 UND 2012) - ZENSUSWERTE
26
ABBILDUNG 28:
TÄTIGE PERSONEN IN DER JUGENDHILFE JE 1.000 UNTER 27 JÄHRIGE (KEINE
AKTUELLEREN WERTE ALS 2010 VERFÜGBAR)
28
ABBILDUNG 29:
BETREUUNGSQUOTE 0 BIS UNTER 3 JAHRE, 2012 UND 2014
29
ABBILDUNG 30:
BETREUUNGSQUOTE 3 BIS UNTER 6 JAHRE, 2012 UND 2014
30
ABBILDUNG 31:
ANTEIL PREISGEBUNDENER MIETWOHNUNGEN AN ALLEN GESCHOSSWOHNUNGEN, 2011
(NRW) (KEINE AKTUELLEREN WERTE ALS 2011VERFÜGBAR)
31
ABBILDUNG 32:
WOHNGELDEMPFÄNGER JE 1.000 EINWOHNER, 2011 UND 2013
32
ABBILDUNG 33:
ANTEIL DER SCHULABGÄNGER OHNE HAUPTSCHULABSCHLUSS AN ALLEN
SCHULABGÄNGERN, 2011 UND 2013
33
ÜBERGANGSQUOTE VON DER GRUNDSCHULE ZUM GYMNASIUM IN DEN SCHULJAHREN
2012/2013 UND 2014/2015
34
ABBILDUNG 35:
ANTEIL PFLEGEBEDÜRFTIGER AN DER GESAMTBEVÖLKERUNG (2009 UND 2011)
35
ABBILDUNG 36:
BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES
EUSKIRCHEN (NORD) - 2011 BIS 2013 - ZENSUSWERTE
37
BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES
EUSKIRCHEN (SÜD) - 2011 BIS 2013 - ZENSUSWERTE
37
ABBILDUNG 34:
ABBILDUNG 37:
ABBILDUNG 38:
BEVÖLKERUNGSSALDEN IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN
(SÜD) – 2012 BIS 2013 IN SUMME
38
ABBILDUNG 39:
BEVÖLKERUNGSPROGNOSE FÜR DIE STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN
– PROZENTUALE VERÄNDERUNG 2013-2030
39
ABBILDUNG 40:
BEVÖLKERUNGSPROGNOSE - ALTERSSTRUKTURVERSCHIEBUNG FÜR DIE STÄDTE UND
GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN IN % 2013-2030 - ZENSUSWERTE (BLAU =
UNTER 18 JAHRE; ROT = 18 – 64 JAHRE; GRÜN = ÜBER 64 JAHRE)
40
ABBILDUNG 41:
ALTERSTRUKTUR DER GEMEINDEN 2013 - ZENSUSWERTE
41
ABBILDUNG 42:
ANTEIL UNTER 18 JÄHRIGER AN DER GESAMTBEVÖLKERUNG – 2012 UND 2013 -
ZENSUSWERTE
42
ABBILDUNG 43:
ANTEIL DER KINDER UNTER 6 JAHREN AN DER GESAMTBEVÖLKERUNG – 2012 UND 2013
- ZENSUSWERTE
42
ABBILDUNG 44:
ANTEIL EINWOHNER 85 JAHRE UND ÄLTER AN DER BEVÖLKERUNG – 2012 UND 2013 -
ZENSUSWERTE
43
ABBILDUNG 45:
AUSLÄNDERANTEIL – 2012 UND 2013 - ZENSUSWERTE
45
Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung
ABBILDUNG 46:
iv
ANZAHL ASYLBEWERBERINNEN IM KREIS EUSKIRCHEN ZWISCHEN 31.12.2012 UND
30.9.2015 2015
46
ABBILDUNG 47:
BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): BAD MÜNSTEREIFEL
47
ABBILDUNG 48:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: BAD MÜNSTEREIFEL
48
ABBILDUNG 49:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN: BAD
MÜNSTEREIFEL
49
ABBILDUNG 50:
BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): BLANKENHEIM
50
ABBILDUNG 51:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: BLANKENHEIM
50
ABBILDUNG 52:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN:
BLANKENHEIM
51
ABBILDUNG 53:
BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): DAHLEM
52
ABBILDUNG 54:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: DAHLEM
52
ABBILDUNG 55:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN:
DAHLEM
53
ABBILDUNG 56:
BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): EUSKIRCHEN, STADT
54
ABBILDUNG 57:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: EUSKIRCHEN STADT
54
ABBILDUNG 58:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN:
EUSKIRCHEN, STADT
55
ABBILDUNG 59:
BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): HELLENTHAL
56
ABBILDUNG 60:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: HELLENTHAL
56
ABBILDUNG 61:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN:
HELLENTHAL
57
ABBILDUNG 62:
BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): KALL
58
ABBILDUNG 63:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: KALL
58
ABBILDUNG 64:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN: KALL59
ABBILDUNG 65:
BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): MECHERNICH
60
ABBILDUNG 66:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: MECHERNICH, STADT
60
ABBILDUNG 67:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN:
MECHERNICH
61
ABBILDUNG 68:
BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): NETTERSHEIM
62
ABBILDUNG 69:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: NETTERSHEIM
62
ABBILDUNG 70:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN:
NETTERSHEIM
63
ABBILDUNG 71:
BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): SCHLEIDEN, STADT
64
ABBILDUNG 72:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: SCHLEIDEN, STADT
64
Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung
ABBILDUNG 73:
v
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN:
SCHLEIDEN, STADT
65
ABBILDUNG 74:
BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): WEILERSWIST
66
ABBILDUNG 75:
BEVÖLKERUNGSSALO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: WEILERSWIST
66
ABBILDUNG 76:
BEVÖLKERUNGSSALO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN:
WEILERSWIST
67
ABBILDUNG 77:
BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2011-2013): ZÜLPICH, STADT
68
ABBILDUNG 78:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013: ZÜLPICH, STADT
68
ABBILDUNG 79:
BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2012-2013 NACH ALTERSKLASSEN:
ZÜLPICH, STADT
69
ABBILDUNG 80:
HAUSHALTE MIT KINDERN 2014: ANTEIL AN HAUSHALTEN MIT KINDERN NACH ANZAHL
DER KINDER
70
ABBILDUNG 81:
ANTEIL DER ALLEINERZIEHENDEN HAUSHALTE AN DEN HAUSHALTEN MIT KINDERN 2012
UND 2014*
71
ABBILDUNG 82:
ENTWICKLUNG DER SVP-BESCHÄFTIGTEN AM ARBEITSORT IN DEN STÄDTEN UND
GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (NORD) – – 2008 BIS 2013
73
ENTWICKLUNG DER SVP-BESCHÄFTIGTEN AM ARBEITSORT IN DEN STÄDTEN UND
GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (SÜD) – – 2008 BIS 2013
73
ABBILDUNG 84:
ARBEITSPLATZZENTRALITÄT – 2012 UND 2013
74
ABBILDUNG 85:
ARBEITSLOSE JE 1.000 EINWOHNER IM ERWERBSFÄHIGEN ALTER - ZENSUSWERTE
75
ABBILDUNG 86:
ENTWICKLUNG DER ZAHL DER ARBEITSLOSEN INSGESAMT (SGB II UND III) IN DEN
STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (NORD) – INDEX: 2008 = 100 76
ABBILDUNG 87:
ENTWICKLUNG DER ZAHL DER ARBEITSLOSEN INSGESAMT (SGB II UND III) IN DEN
STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (SÜD) – INDEX: 2008 = 100
ABBILDUNG 83:
76
ABBILDUNG 88:
ARBEITSLOSE AUSLÄNDER JE. 1.000 ERWERBSFÄHIGER AUSLÄNDER IM ALTER VON 15 BIS
65, 2012 UND 2014 (SGB II UND III) - ZENSUSWERTE
78
ABBILDUNG 89:
ARBEITSLOSE JUGENDLICHE (15 BIS UNTER 25 JAHRE) JE. 1.000 JUGENDLICHER DER
ALTERSKLASSE, 2012 UND 2014 (SGB II UND III) - ZENSUSWERTE
79
ABBILDUNG 90:
ENTWICKLUNG DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN IM
KREIS EUSKIRCHEN (NORD) – INDEX: 2008 = 100
81
ABBILDUNG 91:
ENTWICKLUNG DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN IM
KREIS EUSKIRCHEN (SÜD) – INDEX: 2008 = 100
81
ABBILDUNG 92:
ANTEIL DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN MIT KINDERN AN ALLEN
BEDARFSGEMEINSCHAFTEN, 2012 UND 2014
82
ABBILDUNG 93:
ANTEIL DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN MIT KINDERN AN FAMILIENHAUSHALTEN, 2012
UND 2014
83
ABBILDUNG 94:
ANTEIL KINDER UNTER 15 JAHREN IN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN AN ALLEN KINDERN
UNTER 15 JAHREN, 2012 UND 2013 - ZENSUSWERTE
84
Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung
vi
ABBILDUNG 95:
ANTEIL KINDER UNTER 7 JAHREN IN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN AN ALLEN KINDERN
UNTER 7 JAHREN, 2012 UND 2013 - ZENSUSWERTE
85
ABBILDUNG 96:
ANTEIL KINDER UNTER 3 JAHREN IN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN AN ALLEN KINDERN
UNTER 3 JAHREN, 2012 UND 2013 - ZENSUSWERTE
86
ABBILDUNG 97:
ANTEIL BEZIEHER VON GRUNDSICHERUNG IM ALTER UND BEI ERWERBSMINDERUNG IM
ALTER VON 65 JAHREN ODER ÄLTER AN DER GLEICHALTRIGEN GESAMTBEVÖLKERUNG
2013
87
ABBILDUNG 98:
FALLZAHLEN: HILFE ZUM LEBENSUNTERHALT JE 1.000 EINWOHNER, 2012 UND 2013 -
ZENSUSWERTE
88
ABBILDUNG 99:
INANSPRUCHNAHME DER ERZIEHUNGSBERATUNG (§ 28 KJHG) JE 10.000 UNTER 2189
JÄHRIGEN IM KREIS EUSKIRCHEN (2011 BIS 2013) - ZENSUSWERTE
ABBILDUNG 100: INANSPRUCHNAHME DER HILFEN ZUR ERZIEHUNG JE 10.000 UNTER 21-JÄHRIGEN IM
KREIS EUSKIRCHEN (§§30, 31, 33, 34 KJHG, 2011 BIS 2013) - ZENSUSWERTE
90
ABBILDUNG 101: INANSPRUCHNAHME DER ERZIEHUNGSBERATUNG (§ 28 KJHG) JE 10.000 UNTER 21JÄHRIGEN IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (JAHRESDURCHSCHNITTSWERTE
2011 BIS 2013) - ZENSUSWERTE
91
ABBILDUNG 102: INANSPRUCHNAHME DER HILFEN ZUR ERZIEHUNG JE 10.000 UNTER 21-JÄHRIGEN IN DEN
GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (§§ 30, 31, 33, 34 KJHG,
JAHRESDURCHSCHNITTSWERTE 2012 BIS 2013) - ZENSUSWERTE
92
ABBILDUNG 103: ANTEIL JUGENDLICHER UND HERANWACHSENDER IN BETREUUNG DER
JUGENDGERICHTSHILFE AN ALLEN PERSONEN DER ALTERSKLASSE IN DEN GEMEINDEN IM
KREIS EUSKIRCHEN (JAHRESDURCHSCHNITTSWERTE 2012 BIS 2013) - ZENSUSWERTE 93
ABBILDUNG 104: ANTEIL FÜR FAMILIEN FINANZIERBARER WOHNANGEBOTE AN ALLEN
FAMILIENGEEIGNETEN WOHNANGEBOTEN IM KREIS EUSKIRCHEN (2014)
97
ABBILDUNG 105: ANTEIL FÜR FAMILIEN FINANZIERBARER WOHNANGEBOTE AN ALLEN
FAMILIENGEEIGNETEN WOHNANGEBOTEN IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN
(2014)
98
ABBILDUNG 106: WOHNGELDEMPFÄNGERHAUSHALTE JE 1.000 EINWOHNER, 2006 UND 2012 (KEINE
AKTUELLEREN WERTE ALS 2012 VERFÜGBAR)
99
ABBILDUNG 107: ANTEIL PREISGEBUNDENER MIETWOHNUNGEN AN ALLEN GESCHOSSWOHNUNGEN 2013100
ABBILDUNG 108: ANTEIL DER SCHULÜBERGÄNGE VON DER GRUNDSCHULE AUF GYMNASIEN NACH
GEMEINDEN (SCHULJAHRE 2011/12 UND 2013/14)
101
ABBILDUNG 109: TEILNAHME AN DER FRÜHERKENNUNGSUNTERSUCHUNG U8 IN DEN GEMEINDEN IM KREIS
EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2008/2009 BIS 2014/2015 KUMULIERT)
103
ABBILDUNG 110: ÜBERGEWICHT UND ADIPOSITAS BEI KINDERN IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN
(SCHULJAHRE 2008/2009 BIS 2014/2015 KUMULIERT)
104
ABBILDUNG 111: SPRACHAUFFÄLLIGKEITEN BEI KINDERN IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN
(SCHULJAHRE 2012/2013 BIS 2014/2015 KUMULIERT)
105
ABBILDUNG 112: MIGRATIONSHINTERGRUND VON KINDERN NACH SOZIAL-SCORE IM KREIS EUSKIRCHEN
(SCHULJAHRE 2012/2013 BIS 2014/2015)
106
Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung
vii
ABBILDUNG 113: TEILNAHME AN DER FRÜHERKENNUNGSUNTERSUCHUNG U8 NACH SOZIAL-SCORE UND
MIGRATIONSHINTERGRUND IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2012/2013 BIS
2014/2015)
107
ABBILDUNG 114: ÜBERGEWICHT UND ADIPOSITAS BEI KINDERN NACH SOZIAL-SCORE IM KREIS
EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2012/2013 BIS 2014/2015) - KUMULIERT
108
ABBILDUNG 115: SPRACHAUFFÄLLIGKEITEN BEI KINDERN NACH SOZIAL-SCORE IM KREIS EUSKIRCHEN
(SCHULJAHRE 2013/2014 BIS 2014/2015)
109
ABBILDUNG 116: SPRACHAUFFÄLLIGTEN BEI KINDERN NACH SOZIAL-SCORE UND
MIGRATIONSHINTERGRUND IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2013/2014 BIS
2014/2015)
110
ABBILDUNG 117: ANZAHL DER PLÄTZE IN BETREUUNGSEINRICHTUNGEN IM KREIS EUSKIRCHEN, 2012 UND
2014
112
ABBILDUNG 118: ANZAHL DER PLÄTZE IN BETREUUNGSEINRICHTUNGEN 2012 UND 2013 IN DEN
GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN JE 1.000 EINWOHNER
113
Sozialbericht Kreis Euskirchen Fortschreibung
viii
TABELLENVERZEICHNIS
TABELLE 1:
AUSGABEN DER KINDER- UND JUGENDHILFE OHNE KINDERTAGESSTÄTTEN SOWIE ANZAHL
DER UNTER 21-JÄHRIGEN UND AUSGABEN JE UNTER 21-JÄHRIGEN (2012)
27
TABELLE 2:
TÄTIGE PERSONEN IN DER JUGENDHILFE (2006 UND 2010) (KEINE AKTUELLEREN
WERTE ALS 2010 VERFÜGBAR)
27
TABELLE 3:
ARBEITSLOSENKENNZIFFERN 2014 UND 2012
77
TABELLE 4:
EINZELHANDELSRELEVANTE KAUFKRAFT 2015
80
TABELLE 5:
ANGEBOTSMIETEN FÜR GESCHOSSWOHNUNGEN IM KREIS EUSKIRCHEN (2014 UND 2012)94
TABELLE 6:
FAMILIENGEEIGNETES WOHNANGEBOT IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (2014
UND 2012)
95
TABELLE 7:
AUSGEWERTETE FÄLLE DER SCHULEINGANGSUNTERSUCHUNG IM KREIS EUSKIRCHEN
INSGESAMT
102
AUSGEWERTETE FÄLLE DER SCHULEINGANGSUNTERSUCHUNG IM KREIS EUSKIRCHEN
NACH GEMEINDE (WOHNORT)
102
PFLEGEBEDÜRFTIGE 2007 UND 2011 (KEINE AKTUELLEREN DATEN VERFÜGBAR)
111
TABELLE 8:
TABELLE 9:
Sozialbericht Kreis Euskirchen
1
SOZIALBERICHT KREIS EUSKIRCHEN
1.
Einleitung
In dem vorliegenden Bericht wurden die empirischen Beobachtungen zentraler demografischer, sozialer, wirtschaftlicher sowie bildungsbezogener und wohnungsmarktbezogener Entwicklungen im Kreis Euskirchen auf Basis des Sozialberichtes
Kreis Euskirchen, Stand Januar 2014, fortgeschrieben. Abgebildet werden – abhängig vom Aktualisierungszyklus der Daten – die Entwicklungen zwischen 2011 und
2015.
Bei einer Vielzahl von Daten hat sich aufgrund von Zensus 2011 die Datengrundlage geändert. Im Mai 2011 führten die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder eine Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungszählung (Zensus) als Bundesstatistik durch. Bis 2013 wurden viele Millionen Datensätze ausgewertet, um aktuelle
Zahlen zum Leben, Wohnen und Arbeiten in Deutschland zu gewinnen. Alle Daten,
die in der Fortschreibung auf den Zensuswerten basieren, wurden in der Abbildungsüberschrift entsprechend mit „Zensuswerte“ gekennzeichnet. Die Vergleichswerte ab 2011 wurden in den jeweiligen Datensätzen um die Zensuswerte korrigiert. Eine Vergleichbarkeit mit den entsprechenden Daten des Sozialberichtes 2014
ist in diesen Fällen nicht möglich.
Form und Inhalt des Berichtes wurden weitgehend beibehalten. Die Nummerierung
der Abbildungen hat sich durch den Wegfall weniger Abbildungen jedoch geändert.
Aufgrund der steigenden Flüchtlingszahlen in den letzten Jahren, insbesondere in
2015, wurde eine zusätzliche Abbildung eingebaut.
Im ersten Teil des Berichts wird die Entwicklung im Kreis Euskirchen im Vergleich
mit Nachbarkreisen und ausgewählten Vergleichskreisen betrachtet.
In einem zweiten Schritt erfolgt die räumliche Differenzierung innerhalb des Kreisgebiets auf Ebene der kreisangehörigen Gemeinden und Städte.
Die fortgeschriebenen Daten des Sozialberichts Kreis Euskirchen sind ab Januar
2016 in digitaler Form im KECK-Atlas abrufbar. In dieser Internetanwendung liegen
einerseits die statistischen Indikatoren für die Fachanwender zur weiteren Bearbeitung (Auswertungen, Diagramme, Karten) vor, andererseits können ausgewählte
Daten (Indikatoren) von der Öffentlichkeit eingesehen werden. Perspektivisch erfolgt die künftige Fortschreibung des Sozialberichtes im KECK-Atlas. Der KECK-Atlas
ist über folgende Internetadresse aufrufbar:
www.keck-atlas.de/keck/teilnahme/keck-kommune/profile/kreis-euskirchen.html
Sozialbericht Kreis Euskirchen
1.1
2
Dialogprozess und Datenkonzept
Die Fortschreibung erfolgte in einem Dialogprozess mit den Ansprechpartnern der
Fachbereiche in der Kreisverwaltung sowie im Austausch mit kommunalen Vertretern im Kreisgebiet. Die gemeinsam festgelegten thematischen Beobachtungsbereiche wurden beibehalten. Der zeitliche Beobachtungskorridor wurde wie folgt definiert:
-
-
Bei Verlaufsdiagrammen: bis zu fünf Jahre Rückschau ab dem aktuellsten
verfügbaren Datensatz (Bsp.: 2008 bis 2013, 2010 bis 2015)
Bei Balkendiagrammen: jeweils der aktuellste verfügbare Datensatz im Vergleich zu dem aktuellsten Datensatz des Sozialberichts 2014
Bei zensusbasierten Abbildungen: jeweils der aktuellste verfügbare Datensatz im Vergleich zu dem aktuellsten Datensatz des Sozialberichts 2014, korrigiert um die Zensusdaten
Abbildungen, zu denen bis zum Abschluss der Datenrecherche keine aktuellen Daten verfügbar waren, wurden aus dem Sozialbericht 2014 übernommen und sind in der Überschrift mit (keine aktuelleren Werte verfügbar) gekennzeichnet.
2.
Der Kreis Euskirchen im Vergleich mit anderen Kreisen und NRW
2.1
Die Vergleichskreise
Um z.B. aus regionalwirtschaftlicher Perspektive die Arbeitsplatzdynamik oder die
demografische Entwicklung und damit regionale Rahmenbedingungen zu untersuchen, eignet sich der Vergleich mit anderen Kreisen. Aufgrund der Nähe und bestehenden Verflechtungen bieten sich hierzu zunächst die benachbarten Kreise an, die
in ihren Ausgangsbedingungen dem Kreis Euskirchen relativ entsprechen.
Hierbei handelt es sich um:
•
•
Städteregion Aachen, Kreis Düren und Rhein-Erft-Kreis in NordrheinWestfalen
Landkreis Ahrweiler, Landkreis Vulkaneifel, Landkreis Bitburg-Prüm in
Rheinland-Pfalz
Zusätzlich zu den benachbarten Kreisen erfolgt auch eine vergleichende Betrachtung von Kreisen in NRW, die in ihrer Siedlungs- und Sozialstruktur Ähnlichkeiten
mit dem Kreis Euskirchen aufweisen.
Hierbei handelt es sich um:
•
Kreis Düren, Kreis Heinsberg, Kreis Minden-Lübbecke, Kreis Lippe, Kreis Soest
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 1:
3
Einwohnerdichte in den Flächenkreisen von NRW (2013) -
Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten von IT.NRW, (Tab. 1 Anhang)
Der Kreis Euskirchen zählt zu den Flächenkreisen mit der geringsten Einwohnerdichte (152 Einwohner pro km2). Auch die Vergleichskreise weisen eine unterdurchschnittliche Einwohnerdichte auf.
Die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen ist wie bereits 2012 in 2013 nach dem
Kreis Minden-Lübbecke die zweitniedrigste unter den oben genannten Vergleichskreisen.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 2:
Einwohnerdichte und Arbeitslosenquote in den
Flächenkreisen von NRW (2013) im Vergleich - Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten von IT.NRW, (Tab. 1 Anhang)
4
Sozialbericht Kreis Euskirchen
2.2
5
Ergebnisse
2.2.1 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung
Außer den drei benachbarten rheinlandpfälzischen Kreisen haben die Vergleichs-
und Nachbarkreise eine größere Einwohnerzahl als der Kreis Euskirchen mit
187.437 Einwohnern (2013, Zensuswerte). Die Städteregion Aachen ist mit rund
545.067 (2013, Zensuswerte) Einwohnern der bevölkerungsreichste Vergleichskreis.
Abbildung 3:
Anzahl der Einwohner in den Nachbar- und Vergleichskreisen
(2013) - Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 2 Anhang)
Im Betrachtungszeitraum 2011 bis 2013 ist die Zahl der Einwohner im Kreis Euskirchen im Gegensatz zum Landesdurchschnitt kontinuierlich leicht zurückgegangen.
Im Landesdurchschnitt stieg die Einwohnerzahl seit 2011 von 17.544.938 auf
17.571.856 in 2013 leicht an. Vier der Nachbarkreise (Rhein-Erft-Kreis, Städteregion
Aachen, Eifelkreis Bitburg-Prüm, Kreis Ahrweiler) verzeichnen von 2011 bis 2013
einen Bevölkerungsanstieg.
Der Kreis Düren verlor ebenfalls wie der Kreis Euskirchen moderat an Bevölkerung,
die Einwohnerzahl des Kreises Vulkaneifel ist dagegen in dem Zeitraum um 2,2%
und damit am stärksten zurückgegangen.
Bis auf den Kreis Heinsberg sind die anderen Referenzkreise im Betrachtungszeitraum leicht geschrumpft.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 4:
6
Einwohnerentwicklung in Euskirchen und in den
Nachbarkreisen (2011 = 100) - Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 3 Anhang)
Abbildung 5:
Einwohnerentwicklung in Euskirchen und in den
Vergleichskreisen (2011 = 100) - Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 3 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
7
Die rückläufige Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen resultiert wie in allen
Referenzkreisen aus den Bevölkerungsverlusten der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Sterbeüberschuss), die in Euskirchen mit den Wanderungsgewinnen nicht
ganz kompensiert werden können. Mit Blick auf die Wanderungsentwicklung lassen
sich drei Gruppen unterscheiden: Kreise mit deutlichen Wanderungsgewinnen
(Rhein-Erft-Kreis, Städteregion Aachen), Kreise mit Wanderungsverlusten (Lippe,
Vulkaneifel) und die übrigen Kreise mit noch weitgehend ausgeglichenem Wanderungssaldo (u.a. Euskirchen).
Abbildung 6:
Bevölkerungssalden (2011-2013 in Summe) - Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 4 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
8
Die Alterszusammensetzung der Bevölkerung hat sich im Betrachtungszeitraum in
den Kreisen nicht auffällig verändert.
Abbildung 7:
Bevölkerung nach Altersklassen (2013 und 2012) -
Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Tab. 5(Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
9
Der Anteil von Einwohnern ohne deutsche Staatsangehörigkeit ist im Kreis Euskirchen mit 5% (2013) sowohl im Landesvergleich als auch im Vergleich der anderen
Kreise gering. Ein Vergleich mit den Werten vor 2011 ist aufgrund von Zensus nicht
möglich.
Abbildung 8:
Ausländeranteil an der Bevölkerung (2012 und 2013) -
Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 6 Anhang)
Berücksichtigt man jedoch nicht nur die Staatsangehörigkeit, sondern auch die Herkunft der Einwohner (Migrationshintergrund nach Definition des MZ)1 ergibt sich
ein etwas anderes Bild. Während der Ausländeranteil in den Vergleichskreisen von
rund 5% bis rund 13% variiert, liegen die Anteile der Einwohner mit Migrationshintergrund nach den Erhebungen von Zensus 2011 zwischen rund 14% und 26%.
In einigen Kreisen wie z.B. auch in Euskirchen mit rund 16% Migranten verdreifacht
sich die Zahl der Personen mit Migrationshintergrund gegenüber den Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Nur die drei rheinlandpfälzischen Nachbarkreise
haben geringere Migrantenanteile als der Kreis Euskirchen.
1
Im Jahr 2005 wurde der Themenkomplex Migration und Integration neu in das Erhebungsprogramm des Mikrozensus
aufgenommen. Seither ist es möglich, zwischen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund und der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund zu unterscheiden. Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund zählen alle, die nach 1949
auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zugezogen sind, alle in Deutschland geborenen Ausländer/innen und alle in Deutschland mit deutscher Staatsangehörigkeit Geborene mit zumindest einem zugezogenen oder als
Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil. Der Migrationsstatus einer Person wird somit sowohl aus ihren persönlichen Merkmalen zu Zuzug, Einbürgerung und Staatsangehörigkeit wie auch aus den entsprechenden Merkmalen
der Eltern abgeleitet.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
10
Zu berücksichtigen ist, dass die Angaben zum Migrationshintergrund aus dem Zensus 2011 stammen und in den Folgejahren in vergleichbarer Form nicht mehr verfügbar sind. Der jährliche Mikrozensus erfasst als Stichprobe ebenfalls dieses
Merkmal, ermöglicht es jedoch nicht in allen Fällen, dies bis auf die Ebene der Kreise
auszuwerten.
Abbildung 9:
Anteil Personen mit Migrationshintergrund an Einwohnern
(2011) – Zensuswerte (keine aktuelleren Werte als 2011 verfügbar)
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 7 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
11
Die vorliegenden amtlichen Bevölkerungsvorausberechnungen der statistischen
Landesämter Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz prognostizieren für die
Kreise bis 2030 einen nicht mehr so starken Bevölkerungsrückgang wie noch in der
Prognose 2012.
Mit einer fortgeschriebenen rückläufigen Bevölkerungsentwicklung um rund - 1%
bis 2030 liegt Euskirchen knapp unter dem Landesdurchschnitt (+0,7%) und damit
günstiger als in den meisten Vergleichskreisen. Die stärkste Wachstumsprognose
hat unter den Vergleichskreisen der Rhein-Erft-Kreis (+6,5%), während die Städteregion Aachen um rund 2,1% nur leicht und Heinsberg (+0,3%) sehr leicht ansteigen
werden.
Den stärksten prognostizierten Rückgang hat mit -8,4% der Kreis Vulkaneifel, gefolgt von Lippe, Minden-Lübbecke und Soest mit absehbaren Schrumpfungen zwischen rund 5% und 6,4%.
Abbildung 10:
Ausblick: Prognose der Bevölkerungsveränderung 2013
2030 in %2
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, it.nrw sowie
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, (Tab. 8 Anhang)
2
Berechnung der Bevölkerungsveränderung auf Basis der veröffentlichten Daten der Bevölkerungsfortschreibung des
Jahres 2013. Prognostizierte Einwohnerzahlen für das Jahr 2030 stammen für die Kreise in NRW aus der Bevölkerungsvorausberechnung von it.nrw (Basisvariante); für die Landkreise in Rheinland-Pfalz wurde auf die Vorausberechnung des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz zurückgegriffen (mittlere Variante).
Sozialbericht Kreis Euskirchen
12
2.2.2 Arbeitsmarkt, Erwerbs- und Einkommenssituation
Die Höhe des durchschnittlich verfügbaren Haushaltseinkommens liegt pro Einwohner nach den jüngsten verfügbaren Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (2012) im Kreis Euskirchen bei rund 19.899€. Der Landesdurchschnitt
liegt mit rund 20.409€ höher und auch sieben Vergleichskreise verfügen über ein
höheres durchschnittliches Einkommen der Privathaushalte. Euskirchen liegt im
unteren Drittel der Referenzkreise, von denen drei über ein niedrigeres Durchschnittseinkommen verfügen. Eine starke Entwicklungsdynamik der Einkommen
zwischen 2009 und 2012 verzeichnen die Kreise Ahrweiler und Vulkaneifel. Bei den
restlichen Vergleichskreisen war die prozentuale Veränderung der Einkommen im
Kreis Euskirchen mit 9% am höchsten. Hier spielt vermutlich der Zuzug einkommensstarker Familien in die Neubaugebiete im Kreis Euskirchen (insbesondere in
Weilerswist) eine Rolle.
Abbildung 11:
Einkommensniveau (2012) und relative Entwicklung
(2009-2012)
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab 18 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
13
Gemessen an der erwerbsfähigen Wohnbevölkerung (15 bis 65-Jährige) verfügt der
Wirtschaftsstandort Kreis Euskirchen über einen vergleichsweise geringen Arbeitsplatzbesatz. Am Arbeitsort Kreis Euskirchen sind 2013 rund 50.000 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt während gleichzeitig rund 124.000 erwerbsfähige Personen im Kreis wohnen. Somit ergibt sich bei einer Relation von rund 40,5%
Beschäftigten je Erwerbsfähige, ein geringer Arbeitsplatzbesatz. Außer Ahrweiler
und Heinsberg liegen die Vergleichswerte der anderen Kreise darüber (der Landesdurchschnitt bei rund 52,5%).
Abbildung 12:
Arbeitsplatzbesatz (2012 und 2013)
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder und des Statistischen Bundesamtes, (Tab. 19 Anhang)
Arbeitsplatzbesatz: Relation der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort zur erwerbsfähigen Bevölkerung (15-65 Jahre), gibt Auskunft über die regionale Arbeitsplatzversorgung
Sozialbericht Kreis Euskirchen
14
Bei einem vergleichsweise geringen Arbeitsplatzbesatz verfügt der Wirtschaftsstandort Kreis Euskirchen über einen hohen Tertiärisierungsgrad. Etwas mehr als
zwei Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind in Dienstleistungsbranchen tätig.
Abbildung 13:
Tertiärisierungsgrad (2011 und 2013)
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 20 Anhang)
Tertiärisierungsgrad: Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Wirtschaftszweigen G-U an allen
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort
Die günstige konjunkturelle Entwicklung nach dem Einbruch 2009 hat sowohl im
landesweiten Durchschnitt als auch in den Referenzkreisen zu einem Beschäftigungsanstieg geführt. Im Vergleich war der relative Beschäftigungsanstieg im Kreis
Euskirchen (im Zeitraum 2008 bis 2013 ein Plus von rund 10% sozialversicherungspflichtig Beschäftigen) höher als in einem Großteil der Vergleichskreise bzw.
der benachbarten Kreise.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 14:
15
Entwicklung der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten am Arbeitsplatz (Nachbarkreise),
(2008 = 100)
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 21 Anhang)
Abbildung 15:
Entwicklung der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten am Arbeitsplatz (Vergleichskreise),
(2008 = 100)
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Tab. 21 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
16
Die Arbeitsplatzzentralität ist im Kreis Euskirchen gleich geblieben. In der Summe
gehen nach wie vor mehr Einwohner im Kreis Euskirchen außerhalb des Kreises
einer Beschäftigung nach, als umgekehrt Einwohner von außerhalb im Kreis Euskirchen arbeiten. Eine geringere Arbeitsplatzzentralität als in Euskirchen besteht nur
in Heinsberg und Ahrweiler.
Abbildung 16:
Arbeitsplatzzentralität (2012 und 2013)3
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 22 Anhang)
Arbeitsplatzzentralität: Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort
3
Bedeutung als Arbeitsort: Eine höhere Bedeutung einer Gemeinde als Arbeitsort denn als Wohnort liegt vor, wenn die
Kennziffer > 1 ist.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
17
Der Anteil erwerbsfähiger Frauen, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind,
ist in den Jahren 2011 bis 2013 insgesamt weiter gestiegen. Trotz dieses Anstiegs
liegt der Anteil landesweit sowie in fast allen Vergleichskreisen (bis auf MindenLübbecke und Ahrweiler) noch unter 50%. Die Entwicklungsdynamik in den Kreisen
unterscheidet sich nicht erheblich. Mit dem Anteil beschäftigter Frauen an allen erwerbsfähigen Frauen von rund 46,6% liegt Euskirchen im Kreisvergleich im Mittelfeld.
Abbildung 17:
Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten
Frauen am Wohnort je 1.000 Frauen im erwerbsfähigem
Alter (2011 und 2013) - Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 23 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
18
Die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen ist 2014 mit 6,7% vergleichbar zur der
von 2012 (6,8%). Bis auf den Kreis Heinsberg ist die Arbeitslosenquote in allen anderen Vergleichskreisen leicht angestiegen. Nur vier der Referenzkreise haben eine
geringere Arbeitslosenquote.
Abbildung 18:
Arbeitslosenquote (2012 und 2014)4
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 24 Anhang)
Ein etwas detaillierterer Vergleich zur Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen verdeutlicht, dass der Kreis Euskirchen im Leistungsbereich SGB II und III, weniger von
der günstigen Arbeitsmarktlage profitiert hat als die Nachbar- und Vergleichskreise.
Der Anstieg ist in den letzten drei Jahren jedoch als moderat zu werten. Die Entwicklung der Arbeitslosen seit 2008 ist nur in Düren und Bitburg-Prüm ungünstiger als
im Kreis Euskirchen.
Allerdings zeigt sich bei der Entwicklung der Arbeitslosen, dass die rückläufige Arbeitslosigkeit in allen Nachbar- und Vergleichsräumen relativ stärker erfolgt ist. Im
Kreis Ahrweiler ist Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zu 2008 von allen Vergleichskreisen am stärksten zurückgegangen.
Hier steht die relativ günstige Beschäftigungsentwicklung am Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort Kreis Euskirchen im Kontrast zu einer deutlich verhaltenen Beschäftigungswirkung am Wohnort Kreis Euskirchen.
4
bezogen auf alle zivile Erwerbspersonen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 19:
19
Entwicklung der Arbeitslosen insgesamt (SGB II und III)
in den Nachbarkreisen, (2008 = 100)
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder und der Statistik
der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 26 Anhang)
Abbildung 20:
Entwicklung der Arbeitslosen insgesamt (SGB II und III)
in den Vergleichskreisen, (2008 = 100)
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder und der Statistik
der Bundesagentur für Arbeit (Tab. 26 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
20
2.2.3 Soziales
Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im SGB II hat sich im Kreis Euskirchen in den
letzten beiden Jahren 2013 und 2014 wieder leicht reduziert. Landesweit ist die
Zahl der Bedarfsgemeinschaften zwischen 2008 und 2014 um rund 3% angestiegen,
ebenso in den meisten Vergleichskreisen. Der stärkste Rückgang an Bedarfsgemeinschaften im selben Zeitraum ist mit -16% im Kreis Vulkaneifel zu beobachten, gefolgt vom Kreis Soest mit -9%.
Abbildung 21:
Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften
(Nachbarkreise), (2008 = 100)5
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 31 Anhang)
5
jeweils Stand zum Juni
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 22:
21
Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften
(Vergleichskreise), (2008 = 100)6
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 31 Anhang)
Die widersprüchliche Entwicklung mit einer stärkeren Beschäftigungsdynamik einerseits und gleichzeitig einem schwächeren Rückgang an Arbeitslosen sowie in der
Folge an Bedarfsgemeinschaften im Kreis Euskirchen erklärt sich erstens durch einen Anstieg der Beschäftigungsquote (Arbeitsaufnahmen aus der sogenannten „stillen Reserve“, d. h. von Personen, die vorher nicht arbeitslos waren); zweitens durch
die Pendlerbewegungen. Neu geschaffene Arbeitsplätze insbesondere an der Grenze
zu den Nachbarkreisen werden häufig auch von Einpendlern besetzt und drittens
durch die Wanderungsbewegungen. (Hohe Wanderungsverluste bei den 1824jährigen, insbesondere durch Aufnahme eines Studiums, Zuzüge von Bedarfsgemeinschaften /Arbeitslosen aus den Ballungsgebieten wegen Mangel an bedarfsgerechtem Wohnraum.)
6
Stand jeweils zum Juni
Sozialbericht Kreis Euskirchen
22
Etwa ein Drittel der Bedarfsgemeinschaften im Kreis Euskirchen sind Haushalte mit
Kindern. Dieser Anteil liegt über dem Landesdurchschnitt, jedoch im Mittelfeld der
Vergleichskreise.
Abbildung 23:
Anteil der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an allen
Bedarfsgemeinschaften, 2012 und 20147
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 25 Anhang)
7
Stand jeweils zum Juni
Sozialbericht Kreis Euskirchen
23
Landesweit ist ein Anstieg der Anteile der Kinder unter 15 Jahren, die in einer Bedarfsgemeinschaft leben, zu beobachten. Verglichen mit allen Familien im Kreis,
liegt der Anteil der Kinder unter 15 Jahren, die in einer Bedarfsgemeinschaft leben,
mit rund 14% an allen Kindern der Altersgruppe in 2014 im unteren Bereich der
Vergleichskreise (nur die rheinlandpfälzischen Kreise und der Kreis Soest haben
geringere Anteile) und deutlich unter dem Landesdurchschnitt von rund 21%.
Abbildung 24:
Anteil Kinder unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften
an allen Kindern unter 15 Jahren, 2012 und 2014
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 32 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
24
Während der Kreis über eine im Kreisvergleich geringere Kinderarmut verfügt, ist
das relative Risiko bei jungen Erwerbsfähigen, keinen Arbeitsplatz zu finden, etwas
stärker ausgeprägt. Der Anteil arbeitsloser Jugendlicher/ junger Erwachsener an
allen Personen der gleichen Altersgruppe (2013 rund 36 auf 1.000 Personen) ist in
allen Kreisen leicht angestiegen. Im Kreis Euskirchen liegt er im Mittelfeld der Vergleichsregionen und nur gering unter dem Landesdurchschnitt.
Abbildung 25:
Anzahl arbeitsloser Jugendlicher je 1.000 Jugendlichen
im Alter von 15-25 Jahren, 2012 und 2013 - Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit und des Statistischen Bundesamtes,
(Tab. 33 Anhang)
Zu den demografischen Herausforderungen zählt eine insbesondere mittel- und
langfristig absehbar steigende Anzahl an älteren Personen, die auf Transferleistungen angewiesen sein werden. Einerseits wachsen zukünftig mit den Babyboomern
mehr Menschen „ins Alter“, so dass sich zunächst die Zahl der künftigen Rentenempfänger absolut erhöht. Selbst bei einem stabilen Anteil an „ärmeren“ Seniorenhaushalten würde damit die Zahl einkommensarmer Senioren wachsen. Modellrechnungen zeigen hingegen, dass sich zudem der Anteil an älteren Personen erhöhen wird,
die auf zusätzliche Unterstützung angewiesen sein werden.
Gemessen an den demografisch zu erwartenden Anforderungen einer künftigen
Altersarmut ist der heute beobachtbare Anteil älterer Personen, die auf eine Grundsicherung im Alter angewiesen sind, vergleichsweise gering. Alleine die Beobachtung der Grundsicherung liefert noch keinen umfassenden Überblick über die unterschiedlichen Facetten von Altersarmut, ermöglicht jedoch systematische räumliche
und zeitliche Vergleiche und Einordnungen.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
25
So ist im Kreis Euskirchen 2013 der Anteil Bezieher der Grundsicherung im Alter
und bei Erwerbsminderung an Personen über 65 Jahre gegenüber 2011 um 0,5%
gestiegen. Der Kreis Euskirchen liegt damit immer noch deutlich unter dem Landesdurchschnitt von rund 3,8%. Im Kreisvergleich ist der Anteil nur in den drei rheinlandpfälzischen Nachbarkreisen geringer als im Kreis Euskirchen.
Abbildung 26:
Anteil der Personen mit Grundsicherung im Alter und
Erwerbsminderung an allen Einwohnern der
Altersklasse 65+, 2011 und 2013 - Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes und der Statistischen Ämter des
Bundes und der Länder, (Tab. 34 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
26
Kinder und Jugendhilfe
Im Vergleich mit den nordrhein-westfälischen Nachbar- und Vergleichskreisen wird
sichtbar, dass die zusammengefassten Ausgaben in den Leistungsbereichen der Kinder- und Jugendhilfe bezogen auf die Zielgruppe junger Menschen unter 21 Jahren
im Kreis Euskirchen 2012 - wie auch in den Vorjahren - gering sind.
Abbildung 27: Ausgaben der Kinder- und Jugendhilfe einschl.
Kindertagesstätten (je unter 21-Jährigem 2011 und 2012) -
Zensuswerte
Quelle: Eigene Berechnung und Darstellung auf Basis von IT.NRW, (Tab. 1 siehe unten)
Von 2011 zu 2012 sind die Pro-Kopf-Ausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe ohne
Kindertagesstätten in allen Kreisen gestiegen (siehe nachfolgende Tabelle). Jedoch
sind die Pro-Kopf-Ausgaben nach wie vor nur im Kreis Soest (510€) niedriger als im
Kreis Euskirchen (520€). Unverändert zu 2011 ist auch, dass die Ausgaben in der
Städteregion Aachen (768€) von den dargestellten Kreisen am höchsten sind.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Tabelle 1:
27
Ausgaben der Kinder- und Jugendhilfe ohne
Kindertagesstätten sowie Anzahl der unter 21-Jährigen und
Ausgaben je unter 21-Jährigen (2012)
2012
Ausgaben
Städteregion Aachen
Düren, Kreis
Euskirchen, Kreis
Heinsberg, Kreis
Lippe, Kreis
Minden-Lübbecke, Kreis
Rhein-Erft-Kreis
Soest, Kreis
Nordrhein-Westfalen
in Tsd. EUR
76.157
35.893
19.223
28.145
39.150
35.099
53.780
30.155
Anzahl unter 21Jährige
99.148
50.949
36.940
49.677
70.637
62.794
87.918
59.075
2.193.739
Quote (Ausgaben je
unter 21-Jährigen)
in EUR
768
704
520
567
554
559
612
510
3.320.581
661
Quelle: Eigene Berechnung und Darstellung auf Basis von IT.NRW
Die Entwicklung der tätigen Personen in den Leistungsbereichen der Jugendhilfe
(Einrichtungen der Jugendhilfe ohne Tageseinrichtungen für Kinder) kann anhand
der amtlichen Statistik nur alle vier Jahre beobachtet werden. Zum Zeitpunkt der
Fortschreibung lagen keine aktuelleren Werte als 2010 vor. Daher werden nochmal
die Entwicklungen 2006 bis 2010 dargestellt.
In Nordrhein-Westfalen arbeiteten 2010 rund 17% mehr Personen in der Kinder-
und Jugendhilfe, als das noch 2006 der Fall war. Im Vergleich verzeichnete der Kreis
Euskirchen eine Zunahme von rund +12% in diesem Zeitraum.
Tabelle 2:
Tätige Personen in der Jugendhilfe (2006 und 2010) (keine
aktuelleren Werte als 2010 verfügbar)
2006
Städteregion Aachen
Düren, Kreis
Euskirchen, Kreis
Heinsberg, Kreis
Lippe, Kreis
Minden-Lübbecke, Kreis
Rhein-Erft-Kreis
Soest, Kreis
Nordrhein-Westfalen
678
484
505
304
979
616
781
476
35.112
Tätige Personen
2010
914
397
564
492
1.116
841
836
562
40.999
2006-2010
34,8%
-18,0%
11,7%
61,8%
14,0%
36,5%
7,0%
18,1%
16,8%
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder
Blickt man auf die Leistungsbereiche der Jugendhilfe wird erkennbar, dass sich das
Verhältnis von tätigen Personen zur Zielgruppe junger Menschen verändert hat.
Zwischen 2006 und 2010 sind im Kreis Euskirchen einerseits etwa 12% mehr Personen in der Jugendhilfe beschäftigt, während andererseits die Zahl der unter 27-
Sozialbericht Kreis Euskirchen
28
Jährigen um etwa 6% zurückgegangen ist. Damit kommen auf rund 1.000 junge
Menschen in 2010 etwa 11 tätige Personen, gegenüber 2006 mit rund 9 Personen.
Mit Ausnahme von Düren und dem Kreis Vulkaneifel ist eine vergleichbare Entwicklung in allen Vergleichskreisen zu beobachten. Die Beschäftigungsrelation liegt in
Euskirchen deutlich über dem Landesdurchschnitt und fast allen Vergleichskreisen.
Abbildung 28:
Tätige Personen in der Jugendhilfe je 1.000 unter 27
Jährige (keine aktuelleren Werte als 2010 verfügbar)
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 2 siehe
oben)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
29
Der Ausbau der U3-Betreuung erfolgt zwischen 2012 und 2014 in allen Vergleichskreisen mit ähnlicher Intensität. Der Kreis Euskirchen hat jedoch 2014 mit knapp
20% im Kreisvergleich eine der geringsten Betreuungsquoten.
Abbildung 29:
Betreuungsquote 0 bis unter 3 Jahre, 2012 und 2014
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 37 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
30
Die Betreuungsquote im Bereich Ü3 konnte von 2012 zu 2014 um 4% verbessert
werden und liegt 2014 mit rund 96% im Kreisvergleich im mittleren Bereich.
Abbildung 30:
Betreuungsquote 3 bis unter 6 Jahre, 2012 und 2014
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 38 Anhang)
2.2.4 Wohnsituation
Zum Anteil der Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern liegen zum Zeitpunkt
der Fortschreibung keine aktuelleren Werte als 2011 vor. Daher wird nochmal der
Stand von 2011 dargestellt.
Entsprechend der eher ländlichen Siedlungsstruktur der Vergleichskreise und meisten Nachbarkreise liegt der Anteil 2011 gegenüber den Wohnungen in Mehrfamilienhäusern mit rund 57% (Rhein-Erft-Kreis) bis rund 83% (Eifelkreis Bitburg-Prüm)
hoch. Im Kreis Euskirchen liegt der Anteil mit rund 76% am dritthöchsten. Einzige
Ausnahme bildet die Städteregion Aachen, in der mit rund 42% mehr Haushalte im
Geschoss wohnen, als in Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Ein- und Zweifamilienhausquote hat sich in den betrachteten Kreisen seit 2006 nur geringfügig geändert,
in den meisten Kreisen mit einem leichten Zuwachs von etwa 0,1 bis 0,4%-Punkten.
Nur bezogen auf die Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau (die in den betrachteten Kreisen einen geringeren Anteil haben) liegt der Anteil preisgebundener
Mietwohnungen im Kreis Euskirchen mit rund 15% hoch. Nur der Kreis Heinsberg
liegt mit einem Anteil von rund 20% höher. Im Landesschnitt liegt der Anteil bei
rund 11%.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 31:
31
Anteil preisgebundener Mietwohnungen an allen
Geschosswohnungen, 2011 (NRW) (keine aktuelleren
Werte als 2011verfügbar)
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder und dem Bereich
Wohnraumförderung der NRW.Bank, (Tab. 47 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
32
Der Anteil der Wohngeldempfänger im Kreis Euskirchen liegt 2013 nur noch bei
7,3% und ist damit von 2011 um 2,7% zurückgegangen. Ein ähnlicher Rückgang ist
in den Nachbar- und Vergleichskreise zu beobachten.
Abbildung 32:
Wohngeldempfänger je 1.000 Einwohner, 2011 und 2013
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 48 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
33
2.2.5 Bildungssituation
Der Anteil der Schulabgänger, die ohne Abschluss die Schule verlassen, geht landesweit zwischen 2011 und 2013 weiter zurück. Auch im Kreis Euskirchen kann nun
dieser Trend beobachtet werden. Mit rund 3,4% (2013) hat der Kreis Euskirchen
einen der geringsten Anteile und wird nur vom Kreis Heinsberg unterschritten.
Abbildung 33:
Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss an
allen Schulabgängern, 2011 und 2013
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, (Tab. 52 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
34
Der Kreis Euskirchen hat mit geringeren Anteilen Schulabgänger ohne Abschluss
bereits eine vergleichsweise günstige Bildungssituation. Bei den Schulübergängen
von der Grundschule in die Gymnasien liegt der Kreis Euskirchen mit rund 48% nun
im Kreisvergleich an erster Stelle. Die Übergangsquote konnte zwischen 2013 und
2015 nochmal um 3% verbessert werden.
Abbildung 34:
Übergangsquote von der Grundschule zum Gymnasium in
den Schuljahren 2012/2013 und 2014/2015
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 53 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
35
2.2.6 Gesundheitliche Lage
Pflegebedürftigkeit
Der Anteil pflegebedürftiger Personen an der Gesamtbevölkerung liegt im Landesschnitt 2011 bei rund 3,1%. Mit 3,8% liegt der Kreis Euskirchen im oberen Drittel
der Vergleichskreise. Im Vergleich zu 2009 ist der Anteil der Pflegebedürftigen in
allen Vergleichskreisen leicht angestiegen. Im Kreis Euskirchen ist der Anteil 2011
in etwa so groß wie im Kreis Düren, im Kreis Heinsberg und im Kreis Vulkaneifel.
Abbildung 35:
Anteil Pflegebedürftiger an der Gesamtbevölkerung
(2009 und 2011)
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes, (Tab. 54 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
3.
Sozialraumindikatoren
3.1
Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung
36
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahl im Kreis Euskirchen musste wie bereits eingangs erwähnt aufgrund von Zensus ab 2011 nach unten korrigiert werden.
In 2013 leben im Kreis Euskirchen insgesamt rund 187.437 Einwohner. Die Größenordnungen der Städte und Gemeinde im Kreis Euskirchen haben sich durch Zensus
jedoch nicht grundlegend verändert. In der Kreisstadt Euskirchen leben mit rund
55.000 Einwohnern die meisten Personen. Die zweitgrößte Stadt im Kreis ist Mechernich. Hier leben rund 27.000 Personen, also etwa halb so viele Menschen wie in
der Kreisstadt. In der Stadt Zülpich gibt es derzeit rund 20.000 Einwohner und in
der Stadt Bad Münstereifel leben rund 18.000 Einwohner. Die Stadt Schleiden hat
gegenwärtig eine Einwohnerzahl von rund 13.000 Einwohnern und ist damit kleiner
als die Gemeinde Weilerswist mit 16.500 Einwohnern. Die Gemeinde Kall ist mit
11.500 Einwohnern der siebtgrößte Ort im Kreis. Die anderen Gemeinden haben
eine Einwohnerzahl von unter 10.000 Einwohnern, wobei die Gemeinde Dahlem mit
4.000 Einwohnern die kleinste Gemeinde im Kreis ist.
Im Zeitraum zwischen 2011 und 2013 ist die Einwohnerzahl im Kreis Euskirchen
nur um rund 350 Personen zurückgegangen, was einem prozentualen Rückgang von
0,2% entspricht.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 36:
37
Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden
des Kreises Euskirchen (Nord) - 2011 bis 2013 -
Zensuswerte
z.V. Kreiswerte:
Min. 2013: Vulkaneifel, Landkreis 99
Max. 2013: Rhein-Erft-Kreis 101
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 9 Anhang)
Abbildung 37:
Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden
des Kreises Euskirchen (Süd) - 2011 bis 2013 -
Zensuswerte
z.V. Kreiswerte:
Min. 2013: Vulkaneifel, Landkreis 99
Max. 2013: Rhein-Erft-Kreis 101
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 9 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
38
Die Einwohnerentwicklung in den einzelnen Städten und Gemeinden des Kreises
verlief auch 2011 bis 2013 unterschiedlich. Während die Einwohnerzahl in der Stadt
Mechernich (+0,1%), Stadt Euskirchen (+0,2%) leicht und in der Gemeinde Weilerswist am stärksten (+3,4%) anstieg, ging die Einwohnerzahl in den anderen Städten und Gemeinden zurück. Den stärksten prozentualen Einwohnerrückgang gab es
in der Gemeinde Blankenheim (-5,4%) und Hellenthal (-2,4%). In der Gemeinde
Blankenheim ging die Einwohnerzahl auch absolut am stärksten zurück (466 Personen).
Die Bestimmungsfaktoren der Bevölkerungsentwicklung sind die natürliche Bevölkerungsentwicklung – der Saldo der Geburten – und Sterbefälle sowie der Saldo aus
Zu- und Fortzügen. In Summe der Jahre 2012 bis 2013 war der natürliche Bevölkerungssaldo in allen Städten und Gemeinden wie auch in den Vorjahren negativ, das
heißt die Zahl der Sterbefälle hat die Zahl der Geburten überstiegen. Dieser negative
natürliche Bevölkerungssaldo konnte nur in Euskirchen, Mechernich und Weilerswist durch einen positiven Wanderungssaldo überkompensiert werden.
Abbildung 38:
Bevölkerungssalden in den Städten und Gemeinden des
Kreises Euskirchen (Süd) – 2012 bis 2013 in Summe
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 10 Anhang)
Eine detaillierte Wanderungsanalyse erfolgt in Kap. 3.1.1.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
39
Bevölkerungsvorausberechnung (Gemeindemodellrechnung it.nrw)
Die Gemeindemodellrechnung 2013 – 2030 von it.nrw geht davon aus, dass die Bevölkerung in den meisten Städten und Gemeinden im Kreis Euskirchen bis 2030
zurückgehen wird. Die vorausberechnete Entwicklung in den Städten und Gemeinden ist dabei sehr unterschiedlich und unterscheidet sich erheblich von der bisherigen Vorausberechnung 2012 bis 2030. Für die Gemeinde Weilerswist wird nun ein
Bevölkerungswachstum bis 2030 von +23,1% prognostiziert. Weilerswist ist damit
mit Abstand die einzige Kommune im Kreis, der ein größeres Bevölkerungswachstum vorausberechnet wird. Sehr viel kleinere Zunahmen sind laut Prognose in der
Stadt Euskirchen (+3,0%) und Zülpich (+0,5%) zu erwarten. In den anderen Kommunen wird nach wie vor von einer rückläufigen Einwohnerzahl ausgegangen. Der
Rückgang wird zwar nicht mehr so stark ausfallen wie bei der letzten Prognose, das
Spektrum der negativen Bevölkerungsentwicklung reicht jedoch von -14,4% in
Schleiden bis -2,2% in Mechernich. Allen Kommunen gemein ist, dass die Zahl der
älteren Einwohner (65+) zunimmt, während die Zahl der Kinder und Jugendlichen
zurückgeht.
Abbildung 39:
Bevölkerungsprognose für die Städten und Gemeinden
des Kreises Euskirchen – prozentuale Veränderung 20132030
z.V. Kreiswerte:
Min. 2030: Vulkaneifel, Landkreis -8,4%
Max. 2030: Rhein-Erft-Kreis 6,5%
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 12 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 40:
40
Bevölkerungsprognose - Altersstrukturverschiebung für
die Städte und Gemeinden des Kreises Euskirchen in %
2013-2030 - Zensuswerte
(blau = unter 18 Jahre; rot = 18 – 64 Jahre; grün = über 64
Jahre)
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 11 Anhang)
Methodik Gemeindemodellrechnung (it.nrw)
Die hier dargestellten Ergebnisse der Bevölkerungsprognose sind das Ergebnis einer Modellrechnung (Gemeindemodellrechnung), die vom statistischen Landesamt
NRW (it.nrw) durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden im September 2015 abgerufen.
Die Ergebnisse für einzelne Gemeinden sind vor dem Hintergrund der existierenden
spezifischen Gegebenheiten, wie z.B. Aufnahmeeinrichtungen für Spätaussiedler
bzw. Asylbewerber und den damit in Zusammenhang stehenden Wanderungsbewegungen mit Bedacht zu interpretieren. Darüber hinaus lässt sich bei der Analyse der
Ergebnisse feststellen, dass die angewandte Berechnungsmethode zur Ermittlung
der kreisspezifischen Anteile nicht immer die derzeitige Entwicklung der einzelnen
Städte und Gemeinden aufzeigt. Hintergrund hierfür ist die aktuelle Wanderungsentwicklung, die vom Wanderungsverhalten des Referenzzeitraums abweicht. Es
wird aber davon ausgegangen, dass langfristig, bis zum Jahr 2030, mit den vorausberechneten Entwicklung gerechnet werden kann. (Quelle: it.nrw)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
41
Altersstruktur
Die Altersstruktur hat sich auch durch Zensus in den Städten und Gemeinden des
Kreises Euskirchen nicht grundlegend verändert.
Der Anteil der unter 18-Jährigen im Kreis Euskirchen an der Gesamtbevölkerung
beträgt 2013 wie auch 2012 rund 17%. Einen geringen Anteil hat die Altersgruppe
in Bad Münstereifel (16%) und Hellenthal (16%). In den anderen Städten und Gemeinden des Kreises entspricht der Anteil dem Kreisdurchschnitt oder liegt höher.
Abbildung 41:
Altersstruktur der Gemeinden 2013 - Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 12 Anhang)
Der Anteil der Bevölkerungsgruppe der 18 bis unter 65-Jährigen, also der Großteil
der Personen im erwerbsfähigen Alter, beträgt im Kreis insgesamt 63%. Die Gemeinde mit dem höchsten Anteil dieser Bevölkerungsgruppe ist mit 65% Weilerswist. Den niedrigsten Wert weist die Gemeinde Dahlem mit 59% auf.
Der Anteil der Bevölkerung in einem Alter von 65 Jahren oder älter an der Gesamtbevölkerung beträgt im Kreis insgesamt 20% (2013). Den höchsten Anteil dieser
Altersgruppe haben die Gemeinde Hellenthal und die Stadt Bad Münstereifel mit
24%. In Schleiden und Blankenheim liegt der Anteil mit 23%, in Dahlem mit 22%
ebenfalls über dem Durchschnitt. Leicht unterdurchschnittliche Anteile haben Zülpich, Weilerswist, Mechernich und Euskirchen mit jeweils 19%.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 42:
42
Anteil unter 18 Jähriger an der
Gesamtbevölkerung – 2012 und 2013 - Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 13 Anhang)
Abbildung 43:
Anteil der Kinder unter 6 Jahren an der
Gesamtbevölkerung – 2012 und 2013 - Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 14 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
43
Der Kreis Euskirchen wird älter. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen geht zurück.
Zwischen 2012 und 2013 war dieser Rückgang jedoch moderat. Im gesamten Kreis
ging die Zahl der unter 6-Jährigen um nur 150 Personen zurück. Derzeit liegt der
Anteil im Kreis bei 4,7%. Einen überdurchschnittlichen Anteil mit über 5% haben
die Städte Mechernich sowie die Gemeinden Weilerswist und Dahlem. Der Anteil der
Bevölkerungsgruppe stieg in Blankenheim (+0,5%, +15 Personen). In den anderen
Kommunen war die Entwicklung negativ.
Einen überdurchschnittlichen Anteil an unter 6-Jährigen haben Dahlem (5,2%) und
Weilerswist (5%).
Abbildung 44:
Anteil Einwohner 85 Jahre und Älter an der Bevölkerung
– 2012 und 2013 - Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 15 Anhang)
Die Zahl der Personen im Alter über 85 Jahre steigt zwischen 2012 und 2013 im
Kreisdurchschnitt nur sehr gering an (+0,1%).
Bei den Städten und Gemeinden verzeichnen Schleiden und Dahlem mit einem Plus
von 0,2% die höchsten Anstiege dieser Altersklasse und weisen auch 2013 mit jeweils 3,3% die größten Anteile auf. In Weilerswist ist der Anteil mit 2,1% am geringsten.
Zur Beschreibung der Verhältnisse zwischen Altersgruppen lassen sich verschiedene Quotienten heranziehen. Die Veränderung der Quotienten zeigt zudem an, wie
sich die Verhältnisse zwischen den Altersgruppen verändern.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
44
Alt-Jung-Quotient
Der Alt-Jung-Quotient stellt die Zahl der jüngeren Einwohner unter 18 Jahren der
Anzahl der Einwohner der älteren Generation im Alter von 65 Jahren und älter gegenüber und drückt somit aus, wie viele Einwohner der älteren Generation auf 100
Einwohner unter 18 Jahren kommen. Der Alt-Jung-Quotient ist somit ein Maß für die
Altersstruktur eines Gebietes, der sowohl von der Zunahme der Zahl älterer Menschen als auch von der Abnahme der Zahl der Kinder und Jugendlichen beeinflusst
wird. Ergeben sich im Zeitverlauf größere Verschiebungen im relativen Anteil der
einzelnen Altersgruppen, können veränderte Prioritätensetzungen der kommunalen
Sozialpolitik erforderlich sein.
Aufgrund von Zensus hat sich der Wert des Alt-Jung-Quotienten für den Kreis Euskirchen rückwirkend verändert und daher wurden die Werte des ersten Sozialberichts korrigiert. Im Jahr 2012 liegt der Alt-Jung-Quotient bei 115, 2013 bei 119. Auf
100 Einwohner unter 18 Jahren kommen 2013 demnach 119 Einwohner, die 65
Jahre oder älter sind. Ein leichter Anstieg dieses Wertes ist in allen Städten und Gemeinden des Kreises zu verzeichnen. Den stärksten Anstieg hatten dabei Kall, Bad
Münstereifel, Dahlem und Hellenthal zu verzeichnen. Am geringsten war der Anstieg
demgegenüber in Euskirchen.
Altenquotient
Ein weiterer Indikator zur Darstellung der Verhältnisse zwischen Altersgruppen in
einem Gebiet ist der Altenquotient. Der Altenquotient gibt an, wie viele Senioren
(hier definiert als Personen im Alter von 65 Jahren und älter) 100 Personen im Alter
von 18 bis 65 Jahre gegenüberstehen. Der Quotient ist ein Indikator für die Überalterung der Gesellschaft. Je höher der Wert, umso weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter stehen den Senioren gegenüber.
Für das gesamte Kreisgebiet liegt der Wert im Jahr 2012 auch nach Zensus bei 32
und ist 2013 unverändert. Den höchsten Altenquotient im Kreis haben Hellenthal
und Bad Münstereifel. In allen anderen Kommunen sind die Werte gleich geblieben
oder leicht angestiegen.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
45
Ausländeranteil insgesamt sowie nach Altersgruppen
Der Ausländeranteil im Kreis Euskirchen beträgt – korrigiert nach Zensus – 2012
4,8% und 2013 5,0%. Den höchsten Anteil an Ausländern hat die Stadt Euskirchen
mit 7,5% in 2013. In den anderen Städten und Gemeinden des Kreises liegt der Ausländeranteil unter dem Durchschnitt des Kreises. Den niedrigsten Ausländeranteil
weist dabei die Gemeinde Kall 2013 mit 2,8% auf.
Abbildung 45:
Ausländeranteil – 2012 und 2013 - Zensuswerte
z.V. Kreiswerte:
Min. 2013: Vulkaneifel, Landkreis 4,5%
Max. 2013: Städteregion Aachen 11,1%
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 16 Anhang)
Wie beim Ausländeranteil insgesamt, müssen die Werte für 2012 auch in den Altersgruppen (Anteil der Ausländer in der Altersklasse „x“ an allen Einwohner der
Altersgruppe) aufgrund von Zensus nach unten korrigiert werden.
Bei den Kindern und Jugendlichen (0 bis unter 18 Jahren) beträgt der Ausländeranteil 2013 kreisweit 3,4% (Zensuswert). Der Ausländeranteil bei den Kindern und
Jugendlichen liegt damit unter dem gesamten Ausländeranteil von 5,0%. In der Altersklasse der 18 bis unter 65-Jährigen beträgt der Ausländeranteil kreisweit 6,2%.
In dieser Altersgruppe sind die Ausländer also leicht überdurchschnittlich vertreten.
Bei den älteren Menschen (65 Jahre und älter) verhält es sich genau andersherum.
Der Ausländeranteil in dieser Altersgruppe beträgt im Kreis insgesamt 2,6%.
Diese Werte werden sich in den nächsten Jahren aufgrund steigender Asylbewerberzahlen - insbesondere in den letzten drei Jahren – verändern.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
46
Die Anzahl an AsylbewerberInnen im Kreis Euskirchen ist in den letzten drei Jahren
sehr stark angestiegen. Wurden zum Stichtag, 01.12.2012 238 AsylbewerberInnen
gezählt, waren es am 30.9.2015 2015 1.728, die in den kommunalen Flüchtlingsunterkünften untergebracht sind.
Abbildung 46:
Anzahl AsylbewerberInnen im Kreis Euskirchen
zwischen 31.12.2012 und 30.9.2015 2015
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Ausländerbüros Kreis Euskirchen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
47
3.1.1 Wanderungen
Die hier dargestellten Daten der Wanderungen knüpfen an die Daten des Sozialberichts 2014. Die dortigen aktuellsten Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2012, so dass
in den folgenden Abbildungen die Entwicklungen 2012 bis 2013 für jede Kommune
einzeln dargestellt werden.
In der jeweils ersten Abbildung „Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013)“
wird das Jahr 2011 der besseren Übersicht der Entwicklung mit dargestellt.
Bad Münstereifel
Abbildung 47:
Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Bad
Münstereifel
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Die Stadt Bad Münstereifel verzeichnet in 2013 Wanderungsverluste, zeigt in Summe der Jahre 2012 bis 2013 jedoch einen noch positiven Wanderungssaldo +76 Personen auf.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 48:
48
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013: Bad
Münstereifel
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Fast gleich viele Personen wandern in Summe der Jahre 2012 bis 2013 aus dem Ausland (bzw. unbekannt) und dem restlichen Kreis Euskirchen nach Bad Münstereifel.
Der Wanderungssaldo mit dem Kreis Euskirchen ist geringfügig positiv. An Rheinland-Pfalz verliert die Stadt im geringen Maße, an die übrigen Bundeländer verstärkt Einwohner.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 49:
49
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach
Altersklassen: Bad Münstereifel
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Betrachtet man den Wanderungssaldo nach Altersklassen zeigt sich, dass Bad Münstereifel nicht mehr nur bei der Altersklasse der 18- bis unter 30-Jährigen, sondern
auch bei den 30- bis unter 65-Jährigen einen negativen Saldo hat. Bei den jüngeren
sind dies insbesondere Ausbildungswanderungen, in der Gruppe der jungen Erwachsenen verlassen mehr Personen den Ort, um eine Ausbildung oder Studium zu
beginnen oder eine erste Arbeitsstelle anzunehmen. Dabei geht es in den Kreis Euskirchen oder in das übrige NRW.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
50
Blankenheim
Abbildung 50:
Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013):
Blankenheim
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Nach einem leicht positiven Bevölkerungssaldo 2012, weist Blankenheim innerhalb
des Beobachtungszeitraumes 2012 bis 2013 einen leichten negativen Wanderungssaldo (-38 Personen) auf.
Abbildung 51:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013:
Blankenheim
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
51
Vor allem verliert Blankenheim zwischen 2012 und 2013 Personen an die übrigen
Gemeinden und Städte im Kreis Euskirchen. Auch nach Rheinland-Pfalz und in die
übrigen Bundesländer wandern Einwohner ab. Aus dem restlichen NRW und aus
dem Ausland gewinnt der Ort an Einwohnern hinzu.
Abbildung 52:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach
Altersklassen: Blankenheim
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Die Wanderungsverluste liegen zwischen 2012 und 2013 nach wie vor bei den 18-
bis 30-Jährigen. Wie in Bad Münstereifel sind dies Ausbildungswanderungen in den
Kreis Euskirchen und in das restliche Nordrhein-Westfalen. Einen Wanderungsgewinn verzeichnet Blankenheim – wie auch in den Vorjahren – bei den 30- bis unter
65-Jährigen. Diese kommen insbesondere aus dem restlichen Teil von NordrheinWestfalen.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
52
Dahlem
Abbildung 53:
Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Dahlem
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Nach einem negativen Wanderungssaldo im Jahr 2012 (-39 Personen), liegt der
Wert 2013 wieder im positiven Bereich (+24 Personen). In Summe der Jahre 2012
bis 2013 liegt der Wanderungssaldo entsprechend der beiden obigen Werte bei -15
Personen.
Abbildung 54:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013:
Dahlem
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
53
Dahlem verzeichnet zwischen 2012 und 2013 einen hohen positiven Saldo aus dem
Ausland. An die anderen Gebietseinheiten verliert Dahlem Einwohner. Die höchsten
Verluste bestehen dabei an den Kreis Euskirchen, an das restliche NRW und an das
restliche Bundesgebiet.
Abbildung 55:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach
Altersklassen: Dahlem
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Auch in Dahlem besteht zwischen 2012 und 2013 der höchste Wanderungsverlust
bei den 18- bis 30-Jährigen. Ein Verlust an Einwohnern im Alter von 65 Jahren oder
älter ist gegenüber den Vorjahren nicht mehr festzustellen. Junge Menschen unter
18 Jahren sowie die Gruppe der 30- bis 65 Jährigen ziehen im Beobachtungszeitraum verstärkt nach Dahlem.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
54
Euskirchen, Stadt
Abbildung 56:
Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013):
Euskirchen, Stadt
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Der Wanderungssaldo in der Stadt Euskirchen ist zwischen 2011 und 2013 in allen
Jahren positiv. In Summe der Jahre 2012 bis 2013 konnte Euskirchen insgesamt im
Saldo 295 Einwohnern hinzugewinnen.
Abbildung 57:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013:
Euskirchen Stadt
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
55
Die Kreisstadt gewinnt dabei an Einwohnern insbesondere durch die Zuwanderung
aus dem Ausland. Aus Rheinland-Pfalz, dem restlichen NRW und dem Kreis Euskirchen wandern jeweils zwischen 34 und 42 Personen zu. Ein negativer Saldo besteht
mit dem restlichen Deutschland.
Abbildung 58:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach
Altersklassen: Euskirchen, Stadt
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Nach Altersklassen gewinnt die Kreisstadt bei der Zuwanderung durch Familien an
Einwohnern hinzu (unter 18-Jährige und 30- bis 65-Jährige). Die Familien kommen
dabei insbesondere aus dem übrigen Nordrhein-Westfalen nach Euskirchen. Bei den
18- bis unter 30-Jährigen ist der Wanderungssaldo ausgeglichen. Zuzug kommt in
dieser Gruppe aus dem restlichen Kreisgebiet sowie aus dem Ausland.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
56
Hellenthal
Abbildung 59:
Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013):
Hellenthal
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Zwischen 2012 und 2013 verzeichnet die Kommune einen negativen Saldo (-93 Person). Im Jahr 2012 lag der Saldo nur bei -1, folglich betrug der Saldo insgesamt in
Summe der Jahre 2012 bis 2013 rund -94 Personen.
Abbildung 60:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013:
Hellenthal
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
57
Wanderungsverluste bestehen – wie auch in den Vorjahren - insbesondere mit den
übrigen Gemeinden und Städten im Kreisgebiet (-79 Personen). Auch mit NRW und
Rheinland-Pfalz besteht in Summe der Jahre ein negativer Saldo. Gewinne verzeichnet Hellenthal nach wie vor durch Zuwanderung aus dem Ausland (und unbekannt).
Abbildung 61:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach
Altersklassen: Hellenthal
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Nach den Altersklassen verliert Hellenthal weiterhin vor allem bei den jungen Erwachsenen (18 bis unter 30 Jahre) an Einwohnern durch Abwanderung in andere
Gemeinden und Städte des Kreisgebietes und durch Abwanderung in das restliche
Nordrhein-Westfalen. Auch bei den 65-Jährigen und älteren ist der Wanderungssaldo in Summe der Jahre negativ. Ein Wanderungsverlust besteht hier insbesondere
mit dem übrigen Kreis Euskirchen. Bei den Familien ist der Wanderungssaldo nicht
mehr positiv (unter 18-Jährige sowie 30- bis unter 65-Jährige). Die Familien wandern zunehmend in die restlichen Kommunen des Kreises ab.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
58
Kall
Abbildung 62:
Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Kall
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
In Summe der Jahre 2012 bis 2013 war der Wanderungssaldo mit rund -99 Personen insgesamt negativ.
Abbildung 63:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013: Kall
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
59
Ein negativer Wanderungssaldo besteht in Summe der Jahre 2012 bis 2013 mit dem
restlichen NRW und im geringeren Umfang mit dem übrigen Deutschland. Hinzugewinnen kann Kall demgegenüber bei den Wanderungen mit den anderen Gemeinden
und Städten im Kreisgebiet sowie dem Ausland (und unbekannt) und zu einem kleinen Anteil mit Personen aus Rheinland-Pfalz.
Abbildung 64:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach
Altersklassen: Kall
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Wie in vielen anderen Kommunen des Kreises verliert auch Kall Einwohner weiterhin durch Abwanderung von jungen Erwachsenen (18 bis unter 30 Jahre) an den
Kreis, an die restlichen Bundesländer sowie überwiegend ans restliche NRW. Zusätzlich besteht auch weiterhin ein negativer Saldo bei den 65-Jährigen und älteren.
Ein positiver Saldo demgegenüber haben die Altersklassen der unter 18 Jährigen
und der 30 bis unter 65-Jährigen (insbesondere Familien).
Sozialbericht Kreis Euskirchen
60
Mechernich, Stadt
Abbildung 65:
Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013):
Mechernich
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Der Wanderungssaldo in der Stadt Mechernich ist weiterhin positiv und konnte
2013 nochmal zulegen. Zwischen 2012 und 2013 beträgt der Zugewinn in Summe
rund +288 Personen.
Abbildung 66:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013:
Mechernich, Stadt
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
61
Ein positiver Wanderungssaldo besteht überwiegend mit dem Ausland (und unbekannt), dem übrigen NRW sowie dem übrigen Kreis Euskirchen. Wanderungsverluste im Saldo bestehen demgegenüber im geringen Maße mit Rheinland-Pfalz und den
anderen Bundesländern.
Abbildung 67:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach
Altersklassen: Mechernich
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Auch Mechernich verliert nach wie vor bei jungen Erwachsenen (18 bis unter 30
Jahre) an Einwohnern durch Abwanderung. Bei allen anderen Altersklassen ist der
Wanderungssaldo positiv. Auffällig hoch ist der positive Saldo bei den 30- bis unter
65-Jährigen.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
62
Nettersheim
Abbildung 68:
Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013):
Nettersheim
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
In Nettersheim ist der Bevölkerungssaldo zwischen 2012 und 2013 negativ (-49
Personen).
Abbildung 69:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013:
Nettersheim
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
63
Der Wanderungssaldo in Summe ist nur mit dem Ausland positiv, ansonsten, wie
auch in den Vorjahren, mit allen anderen Gebietseinheiten negativ. Die höchsten
Wanderungsverluste bestehen mit den übrigen Gemeinden und Städten im Kreis
Euskirchen, kleinere Verluste gehen an Rheinland-Pfalz und in die restlichen Bundesländer.
Abbildung 70:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach
Altersklassen: Nettersheim
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Nach Altersgruppen verliert Nettersheim weiterhin stark bei den jungen Erwachsenen, gewinnt dagegen leicht bei den unter 18-Jährigen. Positiv ist der Wanderungssaldo bei den 30- bis unter 65-Jährigen und den Älteren, die vor allem aus dem restlichen NRW zuziehen.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
64
Schleiden, Stadt
Abbildung 71:
Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Schleiden,
Stadt
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
In der Stadt Schleiden ist der Bevölkerungssaldo 2013 positiv (+107 Personen). Der
Saldo der Jahre 2012 bis 2013 beträgt trotz eines negativen Saldos in 2012 (-26 Personen) insgesamt +81 Personen.
Abbildung 72:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013:
Schleiden, Stadt
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
65
Einen positiven Wanderungssaldo hat die Stadt Schleiden mit dem übrigen Kreis
Euskirchen sowie mit dem Ausland (bzw. unbekannt). Mit den anderen Gebietseinheiten besteht ein negativer Saldo.
Abbildung 73:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach
Altersklassen: Schleiden, Stadt
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Nach Altersgruppen verliert die Stadt Schleiden stark weiterhin bei den jungen Erwachsenen. Ein positiver Wanderungssaldo besteht demgegenüber verstärkt bei
den unter 18-Jährigen, bei den 30- bis 65-Jährigen und in einem geringen Umfang
bei den über 65-Jährigen.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
66
Weilerswist
Abbildung 74:
Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013):
Weilerswist
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
In Weilerswist ist der Wanderungssaldo – wie auch in den Vorjahren - positiv. In
Summe der Jahre 2012 bis 2013 beträgt der Wanderungsüberschuss insgesamt +
590 Personen. Weilerswist verzeichnet damit die größten Wanderungsgewinne im
Kreis Euskirchen.
Abbildung 75:
Bevölkerungssalo in Summe der Jahre 2012-2013:
Weilerswist
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
67
Weilerswist gewinnt weiterhin stark durch die Zuwanderung aus dem restlichen
Nordrhein-Westfalen und dem Ausland. Ein im Vergleich dazu geringer negativer
Saldo besteht mit dem restlichen Kreis Euskirchen.
Abbildung 76:
Bevölkerungssalo in Summe der Jahre 2012-2013 nach
Altersklassen: Weilerswist
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Nach Altersgruppen gewinnt Weilerswist bei den unter 18-Jährigen und insbesondere bei den 30- bis unter 65-Jährigen (Familien). Auch bei den Älteren (65+) ist der
Saldo weiterhin leicht positiv.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
68
Zülpich, Stadt
Abbildung 77:
Bevölkerungssalden nach Jahren (2011-2013): Zülpich,
Stadt
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
In Summe der Jahre 2012 bis 2013 hat die Stadt Zülpich leicht an Einwohnern gewonnen (+73 Personen), dabei war das Saldo in allen Jahren des Betrachtungszeitraumes positiv.
Abbildung 78:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013:
Zülpich, Stadt
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
69
Den höchsten Wanderungsgewinn verzeichnet Zülpich bei den Wanderungen mit
dem übrigen Nordrhein-Westfalen. Auch mit dem Ausland (und unbekannt), dem
restlichen Deutschland und Rheinland-Pfalz bestehen positive Salden. Den geringsten Wanderungsgewinn erzielt die Stadt Zülpich bei Wanderungen mit dem übrigen
Kreisgebiet und mit den restlichen Bundesländern.
Abbildung 79:
Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2012-2013 nach
Altersklassen: Zülpich, Stadt
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Nach Altersgruppen verliert Zülpich bei den 18- bis unter 30-Jährigen, gewinnt dagegen leicht bei den unter 18-Jährigen sowie verstärkt bei den 30- bis unter 65Jährigen (Familien). Auch bei den Älteren (65+) ist der Saldo positiv.
3.1.2 Haushaltsstrukturen
Die Datenlage lässt eine Betrachtung der Haushalte nur nach Haushalten mit Kindern zu. Eine Betrachtung der gesamten Haushaltszahlen und deren Zusammensetzung ist nicht möglich.
Im Kreis Euskirchen gibt es 2014 rund 18.450 Haushalte mit Kindern und damit
1.850 weniger als 2012 (20.300). Die meisten Haushalte mit Kindern im Kreis haben
ein Kind (51%). Der Anteil der Haushalte mit 2 Kindern beträgt im Kreis 37%. Der
Anteil kinderreicher Familien (3 und mehr Kinder) liegt dementsprechend kreisweit
bei 12%.
Die Anteile haben sich in den Kommunen im Vergleich zu 2012 nur minimal verschoben. Hellenthal hat 2014 den größten Anteil von Haushalten mit zwei Kindern
(43%). Blankenheim weist mit 14% den größten Anteil von kinderreichen Haushal-
Sozialbericht Kreis Euskirchen
70
ten (3 und mehr Kinder) auf. Einen leicht überdurchschnittlichen Anteil mit 13% hat
die Stadt Euskirchen.
Abbildung 80:
Haushalte mit Kindern 2014: Anteil an Haushalten mit
Kindern nach Anzahl der Kinder
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Kreisverwaltung Euskirchen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
71
Detaillierte Aussagen über die Haushalte mit Kindern sind für den gesamten Kreis
für 2014 aufgrund der heterogenen Datenlage in den Kommunen nicht zu treffen.
Bei den Kommunen, die die Haushalte von Alleinerziehenden ermitteln können,
wird jedoch deutlich, dass der Anteil im Vergleich zu 2012 in allen Kommunen stark
angestiegen ist.
Abbildung 81:
Anteil der alleinerziehenden Haushalte an den
Haushalten mit Kindern 2012 und 2014*
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Kreisverwaltung Euskirchen, (Tab. 17 Anhang)
* Mechernich, Euskirchen und Schleiden konnten die Daten differenziert nach alleinerziehenden Haushalten nicht
liefern.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
3.2
72
Arbeitsmarkt, Erwerbs- und Einkommenssituation
Erwerbstätigkeit – sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Erwerbsquote - Zensuswerte
Zur Messung des Beschäftigungsumfanges in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen wird die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am
Wohnort herangezogen, da Zahlen zu allen Erwerbstätigen auf Ebene von Gemeinden nicht vorliegen. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an
allen Erwerbstätigen liegt 2012 in Deutschland bei rund 70%8.
Als Indikator wird die Erwerbsquote dargestellt. Die Erwerbsquote gibt den Anteil
der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Bevölkerung im erwerbstätigen Alter zwischen 15 bis unter 65 Jahren an. Entsprechend beschreibt die Frauen-
bzw. Männererwerbsquote den Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten
Frauen bzw. Männer an den Frauen bzw. Männern zwischen 15 bis unter 65 Jahren.
Im Kreis Euskirchen liegt die Erwerbsquote 2013 insgesamt bei 51,7%.
In Weilerswist (56,1%), Nettersheim (53,3%), Kall (52,5%) und Schleiden (52,2%)
liegt die Erwerbsquote über dem Kreisdurchschnitt. Die niedrigsten Erwerbsquoten
haben Blankenheim (48,1%), Mechernich (50,9%) und Euskirchen (50,8%).
Die Erwerbsquote der Männer liegt im Kreis mit 56,7% weiterhin über der der
Frauen mit 46,6%. Diese Konstellation ist in allen Städten und Gemeinden des Kreises vorzufinden. Die höchste Erwerbsquote der Männer besteht mit 62,1% in Weilerswist. Die höchste Frauenerwerbsquote haben Bad Münstereifel mit 49,9% und
Nettersheim mit 49,6%.
SVP-Beschäftigte am Arbeitsort
Insgesamt ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die im Kreis
Euskirchen arbeiten, zwischen 2008 und 2013 leicht angestiegen (+10%). Besonders dynamisch war die Entwicklung in Weilerswist (+39%), wobei es insbesondere
zwischen 2011 und 2013 zu einem starken Anstieg der Beschäftigten am Ort kam.
Auch in Blankenheim war die Entwicklung mit +24% sehr positiv. Eine überdurchschnittliche Entwicklung verzeichneten daneben Hellenthal und Mechernich (jeweils +11%). In Euskirchen, Zülpich (jeweils +9%) und Schleiden (+6%) stieg die
Beschäftigtenzahl. Unverändert blieb die Zahl der Beschäftigten in Bad-Münstereifel,
nahezu unverändert in Kall (-2%), und Nettersheim (+2%). Den einzigen stärkeren
Rückgang gab es in Dahlem (-8%).
8
Quelle: www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-eutschland/61702/sozialversicherungspflichtig-
beschaeftigte
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 82:
73
Entwicklung der SVP-Beschäftigten am Arbeitsort in den
Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Nord) –
– 2008 bis 2013
z.V. Kreiswerte:
Min. 2013: Lippe, Kreis 104
Max. 2013: Heinsberg, Kreis 115
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 27 Anhang)
Abbildung 83:
Entwicklung der SVP-Beschäftigten am Arbeitsort in den
Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Süd) – –
2008 bis 2013
z.V. Kreiswerte:
Min. 2013: Lippe, Kreis 104
Max. 2013: Heinsberg, Kreis 115
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 27 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
74
Arbeitsplatzzentralität
Die Bedeutung einer Stadt oder Gemeinde als Arbeitsort kann mit dem Indikator der
Arbeitsplatzzentralität anschaulich gemacht werden. Der Indikator drückt das Verhältnis zwischen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort zu den
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort aus. In Kommunen in denen
mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte arbeiten als dort wohnen liegt der
Wert über 1. Hohe Werte zeigen also die besondere Bedeutung eines Ortes als Wirtschafts- und Arbeitsstandort an und geben Hinweise auf das Pendleraufkommen
(siehe unten). Im Kreis Euskirchen weist auch 2013 nur die Kreisstadt einen Wert
von über 1 auf. In den anderen Städten und Gemeinden liegt der Wert darunter. Die
Kreisstadt ist dementsprechend der bedeutsamste Arbeitsort im Kreis. Zwischen
2012 und 2013 haben sich die Werte nur minimal verändert.
Abbildung 84:
Arbeitsplatzzentralität – 2012 und 2013
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 30 Anhang)
Pendlersaldo
Der Pendlersaldo hat sich in den Kommunen in den vergangenen Jahren kaum verändert. Auch 2014 besteht - mit Ausnahme der Kreisstadt Euskirchen - in allen anderen Gemeinden und Städten des Kreises ein negativer Pendlersaldo, das heißt, es
pendeln mehr Personen zur Arbeit aus dem Gemeindegebiet aus, als zur Arbeit einpendeln (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte). Die höchste Auspendlerquote9
9
Anteil der Auspendler an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort
Sozialbericht Kreis Euskirchen
75
hat auch 2014 die Gemeinde Dahlem (86%), das heißt, von den rund 1.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten die in Dahlem wohnen, pendeln rund 1.200
Personen zur Arbeit aus, nur rund 200 Personen wohnen und arbeiten gleichzeitig
im Ort. Auch Weilerswist hat 2014 mit 85% eine ähnlich hohe Auspendlerquote. Die
Gemeinde hat gleichzeitig aber auch die höchste Einpendlerquote im Kreis mit 75%,
das heißt von den rund 4.000 SVP-Beschäftigten, die in Weilerswist arbeiten, kommen rund 3.000 von außerhalb.
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen umfasst die Bezieher von Arbeitslosengeld II nach dem
SGB II, dem sog. „Hartz 4“, sowie die Bezieher von Arbeitslosengeld I nach dem SGB
III. Im gesamten Kreis kommen auf 1.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter (15
bis unter 65 Jahre) 2013 insgesamt 50 Arbeitslose (2012: 49, korrigierter Wert nach
Zensus). Mit Abstand die höchste Arbeitslosenzahl hat die Stadt Euskirchen. Hier
kommen auf 1.000 Personen im erwerbsfähigen Alter 68 Arbeitslose. In den anderen Städten und Gemeinden liegt die Arbeitslosenzahl unter dem Durchschnittswert
des Kreises. Wie auch bereits 2012 ist die Arbeitslosigkeit in Nettersheim mit 29
Arbeitslosen je 1.000 Personen im erwerbsfähigen Alter am geringsten.
Abbildung 85:
Arbeitslose je 1.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter -
Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 86:
76
Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen insgesamt (SGB II
und III) in den Städten und Gemeinden des Kreises
Euskirchen (Nord) – Index: 2008 = 100
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Abbildung 87:
Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen insgesamt (SGB II
und III) in den Städten und Gemeinden des Kreises
Euskirchen (Süd) – Index: 2008 = 100
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
77
Von den insgesamt rund 6.200 Personen, die 2014 im Kreis Euskirchen arbeitslos
sind, bekommen unverändert zu 2012 rund Zweidrittel Arbeitslosengeld II nach
dem SGB II (65%; 3.900 Personen). Überdurchschnittlich ist dieser Anteil in der
Stadt Euskirchen. In der Kreisstadt bekommen 75% aller Arbeitslosen Leistungen
nach dem SGB II.
Eine differenzierte Betrachtung der Arbeitslosigkeit zwischen 2012 und 2014 nach
SGBII und SGB III zeigt folgendes Bild:
Rückgang der Arbeitslosigkeit:
-
durch Rückgang der Arbeitslosenzahlen nach SGB II und III: Bad Münstereifel, Hellenthal und Euskirchen
durch Rückgang der Arbeitslosenzahlen nach SGB III: Blankenheim und Bad
Münstereifel
durch Rückgang der Arbeitslosenzahlen nach SGB II: Hellenthal
Anstieg der Arbeitslosigkeit:
-
durch Anstieg der Arbeitslosenzahlen nach SGB II und III: Schleiden, Nettersheim und Dahlem
durch Anstieg der Arbeitslosenzahlen nach SGB III: Zülpich und Dahlem
durch Anstieg der Arbeitslosenzahlen nach SGB II: Blankenheim und Schleiden
Tabelle 3:
Bad Münstereifel, Stadt
Blankenheim
Dahlem
Euskirchen, Stadt
Hellenthal
Kall
Mechernich, Stadt
Nettersheim
Schleiden, Stadt
Weilerswist
Zülpich, Stadt
Euskirchen, Kreis
Arbeitslosenkennziffern 2014 und 2012
SGB II
259
101
44
1832
94
188
554
47
185
267
361
3932
Anzahl der Arbeitslosen
2012
SGBIII
insgesamt
SGB II
187
446
256
109
210
127
36
80
42
657
2489
1767
89
183
83
132
320
193
291
845
523
79
126
50
146
331
229
202
469
281
194
555
342
2121
6053
3894
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
2014
SGBIII
insgesamt
171
427
94
221
47
89
700
2467
94
177
137
330
336
859
93
143
151
380
229
510
256
598
2306
6200
prozentuale Veränderung
2012-2014
SGB II
SGBIII
insgesamt
-1,3%
-8,5%
-4,5%
26,0%
-13,8%
5,1%
-4,0%
29,6%
10,0%
-3,5%
6,5%
-0,9%
-11,8%
6,1%
-3,2%
2,7%
3,5%
2,9%
-5,5%
15,3%
1,6%
7,3%
17,2%
11,9%
23,7%
3,3%
12,8%
5,4%
13,4%
8,1%
-5,3%
31,9%
7,2%
-1,0%
8,7%
2,4%
Sozialbericht Kreis Euskirchen
78
Die Zahl der arbeitslosen Ausländer je 1.000 erwerbsfähiger Ausländer im Alter von
15 bis 65 muss für 2012 aufgrund von Zensus korrigiert werden. Sie beträgt 2012
83 und ist 2013 auf 89 angestiegen. Das heißt, auf 1.000 ausländische Personen im
erwerbsfähigen Alter kommen 2013 rund 89 Arbeitslose Ausländer. Eine überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit bei Ausländern gibt es in der Stadt Euskirchen
sowie in den Gemeinden Kall und Weilerswist. Der Anstieg war in der Gemeinde Kall
von 2012 (75) auf 2013 (98) besonders auffällig. In Weilerswist war die Zahl im
selben Zeitraum rückläufig (von 101 2012 zu 94 2013). Einen Rückgang gab es auch
in Nettersheim von 50 auf 40.
Abbildung 88:
Arbeitslose Ausländer je 1.000 erwerbsfähiger Ausländer
im Alter von 15 bis 65, 2012 und 2014 (SGB II und III) -
Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 28 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
79
Auch die Jugendarbeitslosigkeit im Kreis muss um die Zensuswerte für 2012 korrigiert werden. Sie liegt 2012 damit bei 36 Arbeitslosen je 1.000 Einwohner im Alter
von 15 bis unter 25 Jahre. Zwischen 2012 und 2013 hat sich die Kennziffer der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen kaum verändert. Im Jahr 2013
kamen auf 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und unter
25 Jahre 37 Arbeitslose in diesem Alter.
Den höchsten Wert hat auch 2013 die Stadt Euskirchen. In der Kreisstadt kommen
auf 1.000 Personen der Altersklasse 53 Arbeitslose. Den geringsten Wert weist 2013
Dahlem auf. Hier kommen auf 1.000 Personen der Altersklasse nur 22 Arbeitslose.
Stärkere Anstiege der Jugendarbeitslosigkeit verzeichnen Bad Münstereifel, Blankenheim und Nettersheim. In den anderen Kommunen ist die Jugendarbeitslosigkeit
zwischen 2012 und 2013 entweder gleich geblieben oder leicht angestiegen.
Abbildung 89:
Arbeitslose Jugendliche (15 bis unter 25 Jahre) je. 1.000
Jugendlicher der Altersklasse, 2012 und 2014 (SGB II und
III) - Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 29 Anhang)
Kaufkraft
Der Kaufkraftindex kann aus lizenzrechtlichen Gründen nicht in der gleichen Form
Sozialbericht Kreis Euskirchen
80
fortgeschrieben werden. Alternativ wird die einzelhandelsrelevante Kaufkraft10 für
2015 dargestellt.
Die höchste einzelhandelsrelevante Kaufkraft im Kreis Euskirchen gibt es in Weilerswist. Hier liegt der Kaufkraftindex bei 104 und damit leicht über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Auch in Bad Münstereifel ist dieser Index leicht überdurchschnittlich (101). Die anderen Städte und Gemeinden haben eine leicht unterdurchschnittliche Kaufkraft.
Tabelle 4:
Einzelhandelsrelevante Kaufkraft 2015
Bad Münstereifel, Stadt
Blankenheim
Dahlem
Euskirchen, Stadt
Hellenthal
Kall
Mechernich, Stadt
Nettersheim
Schleiden, Stadt
Weilerswist
Zülpich, Stadt
Einzelhandelsrelevante Kaufkraft 2015
je Einwohner
Index
in €
BRD = 100
6.508
101
5.906
91
6.110
95
6.315
98
6.124
95
6.243
97
6.371
99
6.240
97
6.070
94
6.712
104
6.330
98
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Michael Bauer-Research GmbH; Angaben ohne Gewähr.
3.3
Soziales
Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften
Im Jahr 2014 gab es im Kreis Euskirchen insgesamt rund 5.600 Bedarfsgemeinschaften (Jahresdurchschnittswert). Im Vergleich mit dem Jahr 2012 hat sich die Anzahl
insgesamt kaum verändert (Rückgang um 94 Bedarfsgemeinschaften). Eine überdurchschnittliche Entwicklung bei den Bedarfsgemeinschaften gibt es seit 2008 in
der Kreisstadt Euskirchen (+10%), Weilerswist (+12%), eine Steigerung im Vergleich zu 2008 in Blankenheim (+14%) und Schleiden (+12%). In den anderen Städten und Gemeinden des Kreises ging die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften zurück.
10
Seit dem 1. Januar 2015 veröffentlicht die IHK die Kraftkraft-Kennziffern der Michael Bauer-Research GmbH. Aufgrund unterschiedlicher Erhebungssystematiken sind die Daten nicht vergleichbar mit den bisher veröffentlichten Zahlen
der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). So werden beispielsweise bei den Daten der MB-Research im Sortiment
"Gesundheit und Körperpflege" die Kaufkraft für rezeptpflichtige Arzneimittel (Apotheken etc.) mit erfasst, während die
GfK
diese
nicht
berücksichtigt
hat.
(Quelle:
https://www.aachen.ihk.de/standortpolitik/Standort_Region_Aachen/Daten_Zahlen_Fakten/Kaufkraftkennziffern/Kaufkr
aftkennziffern/608514, zuletzt abgerufen am 15.10.2015)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 90:
81
Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften in den Städten
und Gemeinden im Kreis Euskirchen (Nord) –
Index: 2008 = 100
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 39 Anhang)
Abbildung 91:
Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften in den Städten
und Gemeinden im Kreis Euskirchen(Süd) – Index: 2008
= 100
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 39 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
82
Nach wie vor leben in weit mehr als einem Drittel aller Bedarfsgemeinschaften Kinder. 2014 beträgt der Anteil von Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an allen Bedarfsgemeinschaften kreisweit 37%. Stark überdurchschnittlich ist der Anteil in
Zülpich und Nettersheim mit jeweils 41% sowie in Mechernich mit 40%.
Demgegenüber ist der Anteil in Hellenthal (32%), Bad Münstereifel (32%) und Dahlem (33%) am geringsten.
Abbildung 92:
Anteil der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an allen
Bedarfsgemeinschaften, 2012 und 2014
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 40 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
83
Der Anteil der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern bezogen auf die Anzahl der Familienhaushalte ist im Kreis zwischen 2012 und 2014 minimal angestiegen (+1%) und
liegt 2014 bei 12%. Besonders hoch ist der Anteil nach wie vor in der Stadt Euskirchen mit 18%. In den anderen Orten liegt der Wert unter dem Kreisdurchschnitt.
Besonders niedrig ist der Anteil fast unverändert zu 2012 in Nettersheim mit 5%.
Abbildung 93:
Anteil der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an
Familienhaushalten, 2012 und 2014
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 40 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
84
Der Anteil der Kinder unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften an allen Kindern
unter 15 Jahren hat sich im Vergleich zu 2012 – trotz Korrekturen der Werte durch
Zensus kaum verändert.
Abbildung 94:
Anteil Kinder unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften
an allen Kindern unter 15 Jahren, 2012 und 2013 -
Zensuswerte
z.V. Kreiswerte:
Min. 2014: Eifelkreis, Bitburg-Prüm 6,0%
Max. 2014: Städteregion Aachen 23,4%
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 40 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 95:
85
Anteil Kinder unter 7 Jahren in Bedarfsgemeinschaften
an allen Kindern unter 7 Jahren, 2012 und 2013 -
Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 40 Anhang)
Auch der Anteil jüngerer Kinder bis unter 7 Jahren ist im Kreisdurchschnitt zu 2012
mit rund 15% 2013 fast unverändert. Auffällig ist der Anstieg in Schleiden um rund
5%. Ein etwas stärkerer Rückgang ist nur in Zülpich zu beobachten (-2,3%). In Euskirchen lebt auch 2013 mit rund 22% mehr als jedes fünfte unter 7-Jährige Kind in
einer Bedarfsgemeinschaft.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
86
Bei den jüngsten Kindern unter 3 Jahren bleibt der Anteil kreisweit 2013 bei rund
16% aller Gleichaltrigen, die in Bedarfsgemeinschaften aufwachsen fast gleich zu
dem Wert von 2012 (Zensuswerte). Deutlich angestiegen sind die Anteile in Kall
(+4,7%), Schleiden (+3,2%) und Hellenthal (+4,2%). Einen stärkeren Rückgang weisen Blankenheim (-3,6%) und Zülpich (-5,3%) auf.
Abbildung 96:
Anteil Kinder unter 3 Jahren in Bedarfsgemeinschaften
an allen Kindern unter 3 Jahren, 2012 und 2013 -
Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, (Tab. 40 Anhang)
Entwicklung der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung
Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII erhalten
ältere Personen und Personen, die auf Grund einer Erwerbsminderung dauerhaft
nicht in der Lage sind zu arbeiten (voll erwerbsgemindert). Anspruchsberechtigt
sind dementsprechend:
•
•
Personen, welche die Altersgrenze erreicht haben (65 Jahre und älter11)und
Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und dauerhaft voll erwerbsgemindert sind,
11
Personen, die vor dem 1. Januar 1947 geboren sind, erreichen die Altersgrenze mit Vollendung des 65. Lebensjahres.
Für Personen, die nach dem 31. Dezember 1946 geboren sind, wird die Altersgrenze schrittweise angehoben (§ 41
Abs. 2 SGB XII): So erfolgt für den Geburtsjahrgang 1947 eine Anhebung der Altersgrenze um einen Monat, für den
Geburtsjahrgang 1948 erfolgt eine Anhebung der Altersgrenze um zwei Monate. Diese Systematik setzt sich bis zum
Geburtsjahrgang 1958 fort, danach erhöht sich die Altersgrenze pro Geburtsjahrgang um zwei Monate und endet mit
dem Geburtsjahrgang 1964. Für Personen ab dieser Altersgrenze beträgt die Anhebung der Altersgrenze 24 Monate.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
87
und ihren Lebensunterhalt nicht aus eigener Tätigkeit oder Mitteln sicherstellen
können.
Abbildung 97:
Anteil Bezieher von Grundsicherung im Alter und bei
Erwerbsminderung im Alter von 65 Jahren oder älter an
der gleichaltrigen Gesamtbevölkerung 2013
*innerhalb von Einrichtungen
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Kreis Euskirchen, (Tab. 35 Anhang)
Die hier dargestellten Daten beziehen sich auf das Jahr 2013. Eine Vergleichbarkeit
mit den Vorjahresdaten ist aufgrund von unterschiedlichen Quellen und Erhebungsgrundlagen nicht möglich. Im Jahr 2013 bezogen im Kreis Euskirchen insgesamt 959
Personen im Alter von 65 Jahren oder älter Leistungen der Grundsicherung. Ihr Anteil an der gleichaltrigen Gesamtbevölkerung beträgt damit 2,5%. Einen überdurchschnittlichen Anteil von Grundsicherungsempfängern gibt es 2013 mit jeweils 2,9%
in Euskirchen und Schleiden. Stark unterdurchschnittlich ist der Anteil in Dahlem,
Weilerswist, Hellenthal, Blankenheim und Nettersheim.
Hilfe zum Lebensunterhalt (HLU)
Eine weitere Leistung zur Sicherung des Existenzminimums von Personen ist die
Hilfe zum Lebensunterhalt (HLU) nach dem SGB XII. Hilfe zum Lebensunterhalt erhält, wer keine Möglichkeit, hat seinen Lebensunterhalt aus eigener Arbeit oder eigen Mitteln (Einkommen, Vermögen) bestreiten zu können, keine Unterstützung von
Angehörigen erfahren kann und keinen Anspruch auf andere Sozialleistungen hat
(Grundsicherung oder Leistungen nach dem SGB II). Hilfe zum Lebensunterhalt ist
damit die letzte Stufe der Sozialleistungen zur Absicherung des Existenzminimums.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Abbildung 98:
88
Fallzahlen12: Hilfe zum Lebensunterhalt je 1.000
Einwohner, 2012 und 2013 - Zensuswerte
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Kreises Euskirchen, (Tab. 36 Anhang)
Von 2012 auf 2013 ist im Kreis Euskirchen ein Anstieg der Fallzahlen zur HLU von
1,1 (korrigierter Wert wegen Zensus) auf 1,4 pro 1.000 Einwohner erfolgt. Die Fallzahlen sind in allen Kommunen bis auf Weilerswist und Dahlem leicht angestiegen.
Stark überdurchschnittlich sind die Fallzahlen auch 2013 in der Stadt Schleiden.
Hilfe zur Pflege
Hilfe zur Pflege nach dem SGB XII können Personen beziehen, die eine körperliche,
geistige oder seelische Krankheit oder Behinderung haben. Die Leistung wird gewährt, wenn der Pflegebedürftige die Pflegeleistungen finanziell weder selbst tragen
kann, noch sie von anderen erhält (z.B. Pflegeversicherung). Die Hilfe zur Pflege ist
damit Bestandteil der Sozialhilfe. Informationen zu den Hilfeempfängern liegen auf
Ebene des Kreises und den Kommunen vor.
Im Jahr 2013 bezogen insgesamt 650 Personen innerhalb und außerhalb von Einrichtungen Hilfe zur Pflege (3,5 Personen je 1.000 Einwohner). Im Jahr 2012 betrug
die Zahl der Hilfeempfänger insgesamt 665 Personen (3,4 Personen je 1.000 Einwohner). Damit nahm die Zahl der Hilfeempfänger – absolut gesehen – um 2,5% ab.
Der Großteil der Hilfeempfänger lebt in einer Einrichtung (rund 90%).
12
Die Fallzahlen entsprechen nicht automatisch der Zahl der berechtigten Personen. Die Fallzahlen umfassen Fälle
außerhalb von Einrichtungen und sind nach dem Wohnort erhoben.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
89
Entwicklung der Hilfen zur Erziehung
Im Folgenden sind drei Leistungsbereiche der Hilfen zur Erziehung aus der Kinder-
und Jugendhilfe detailliert dargestellt: die Erziehungsberatung (§ 28 KJHG), die ambulanten Hilfen im Bereich der Erziehungsbeistandschaft (§ 30 KJHG) und der sozialpädagogischen Familienhilfe (§ 31 KJHG) sowie die stationären Hilfen im Bereich
der Vollzeitpflege (§ 33 KJHG) und der Heimerziehung (§ 34 KJHG).13
Abbildung 99: Inanspruchnahme der Erziehungsberatung (§ 28 KJHG) je
10.000 unter 21-Jährigen im Kreis Euskirchen (2011 bis
2013) - Zensuswerte
Quelle: eigene Berechnung und Darstellung KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt.
Jugend und Familie, (Tab. 41 Anhang)
Die Inanspruchnahme der Erziehungsberatung (§ 28 KJHG) je 10.000 unter 21Jährigen ist im Kreis Euskirchen zwischen 2011 und 2013 (Zensuswerte) angestiegen.
Auch in den Bereichen der ambulanten Hilfen (§§ 30, 31 KJHG) und der stationären
Hilfen (§§ 33, 34 KJHG) ist in dem Betrachtungszeitraum ein Anstieg der Inanspruchnahmen zu beobachten.
13
Die Tabellen im Anhang differenzieren zudem noch die Anzahl der Fälle und die Inanspruchnahme für die Leistungsbereiche Erziehung in einer Tagesgruppe (§ 32 KJHG) sowie Hilfen für junge Volljährige (§ 41 KJHG).
Sozialbericht Kreis Euskirchen
90
Abbildung 100: Inanspruchnahme der Hilfen zur Erziehung je 10.000 unter
21-Jährigen im Kreis Euskirchen (§§30, 31, 33, 34 KJHG, 2011
bis 2013) - Zensuswerte
Quelle: eigene Berechnung und Darstellung KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt.
Jugend und Familie sowie eigene Berechnung, (Tab. 42 Anhang)
Dargestellt sind Erziehungsbeistand (§ 30 KJHG), Sozialpädagogische Familienhilfe (§ 31 KJHG), Vollzeitpflege Minderjähriger (§ 33 KJGH) sowie Heimerziehung (§ 34 KJHG)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
91
Um eine hinreichende Differenzierung der Gemeinden zu ermöglichen, wurden für
die dargestellten Leistungsbereiche Jahresdurchschnittswerte je Gemeinde berechnet. In Abbildung 101 sind die durchschnittlichen, jährlichen Inanspruchnahmen der
Hilfen je 10.000 unter 21-Jährigen für die Gemeinden im Vergleich dargestellt (Zensuswerte).
Auch zwischen 2011 und 2013 ergeben sich hinsichtlich der Erziehungsberatung (§
28 KJHG) deutliche Unterschiede. In der Stadt Euskirchen sind im Durchschnitt auf
10.000 unter 21-Jährige etwas über 300 Fälle in der Statistik ausgewiesen. In Hellenthal liegt die Zahl der Inanspruchnahme der Erziehungsberatung nur knapp über
100 je 10.000 unter 21-Jährigen.
Wie auch in den Vorjahren weisen die drei Städte Euskirchen, Zülpich und Bad
Münstereifel im Durchschnitt höhere Inanspruchnahmen aus als der Kreis Euskirchen während in den übrigen Gemeinden die Quoten niedriger ausfallen.
Abbildung 101: Inanspruchnahme der Erziehungsberatung (§ 28 KJHG) je
10.000 unter 21-Jährigen in den Gemeinden im Kreis
Euskirchen (Jahresdurchschnittswerte 2011 bis 2013) -
Zensuswerte
Quelle: eigene Berechnung und Darstellung KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt.
Jugend und Familie, (Tab. 41 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
92
Im Bereich der ambulanten Hilfen (§§ 30, 31 KJHG) sind Unterschiede zwischen den
Kommunen auch in den Jahren 2012/2013 zu erkennen. In Nettersheim liegt die
durchschnittliche Inanspruchnahme bei rund 70 Fällen je 10.000 unter 21-Jährigen,
in Schleiden bei rund 140 Fällen (Zensuswerte).
Die Unterschiede bei der Inanspruchnahme der stationären Hilfen (§ 33, 34 KJHG)
sind mit den ambulanten Hilfen vergleichbar. Während in Nettersheim auf 10.000
unter 21-Jährige etwas unter 55 Hilfen im Jahresdurchschnitt zu verzeichnen sind,
weist die Gemeinde Schleiden eine Inanspruchnahme von rund 125 Hilfen je 10.000
unter 21-Jährige auf. Diese Werte sind sehr ähnlich zu denen aus dem letzten Beobachtungszeitraum 2006 bis 2012.
Abbildung 102: Inanspruchnahme der Hilfen zur Erziehung je 10.000 unter
21-Jährigen in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (§§ 30, 31,
33, 34 KJHG, Jahresdurchschnittswerte 2012 bis 2013) -
Zensuswerte
Quelle: eigene Berechnung und Darstellung KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt.
Jugend und Familie, (Tab. 42 + 44 Anhang)
Dargestellt sind Erziehungsbeistand (§ 30 KJHG), Sozialpädagogische Familienhilfe (§ 31 KJHG), Vollzeitpflege Minderjähriger (§ 33 KJGH) sowie Heimerziehung (§ 34 KJHG)
Entwicklung der Jugendgerichtshilfe
Die Anteile der Jugendlichen und Heranwachsenden in Betreuung der Jugendgerichtshilfe wurden aufgrund von Zensus für das Jahr 2012 korrigiert und für das
Jahr 2013 auf der Grundlage der Zensuswerte neu berechnet.
Der Anteil der Jugendlichen (14 bis unter 18 Jahre), die durch die Jugendgerichtshilfe betreut werden, hat sich im Vergleich zu den Vorjahren nicht stark verändert – er
variiert im Zeitraum 2012 bis 2013 im Kreis Euskirchen zwischen rund 8% und
Sozialbericht Kreis Euskirchen
93
rund 13% gemessen an allen Jugendlichen dieser Altersklasse. Bei den Heranwachsenden (18 bis unter 21 Jahre) ist zwischen 2012 und 2013 im Vergleich zu den Vorjahren dagegen ein deutlicher Anstieg des Anteils von Personen in Betreuung der
Jugendgerichtshilfe im Kreis Euskirchen zu erkennen.
Im Vergleich der Gemeinden zeigen sich auch 2012 bis 2013 deutliche Unterschiede
bei den beiden Gruppen „Jugendliche“ und „Heranwachsende“. Während der Anteil
der Jugendlichen in Betreuung in Kall bei rund 10% liegt, beträgt der Anteil an Heranwachsenden in Betreuung 13%. Auch in Euskirchen, Dahlem und Weilerswist liegt
der Anteil an Heranwachsenden in Betreuung über dem Kreisdurchschnitt von rund
8%. Am geringsten ist der Anteil der in der Jugendgerichtshilfe betreuten Jugendlichen in Bad Münstereifel mit rund 4% gemessen an allen Jugendlichen. Den geringsten Anteil an Heranwachsenden in Betreuung weist Nettersheim mit rund 4% auf.
Abbildung 103: Anteil Jugendlicher und Heranwachsender in Betreuung der
Jugendgerichtshilfe an allen Personen der Altersklasse in den
Gemeinden im Kreis Euskirchen (Jahresdurchschnittswerte
2012 bis 2013) - Zensuswerte
Quelle: eigene Darstellung auf Basis KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt. Jugend und
Familie, (Tab. 46 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
3.4
94
Wohnsituation
Die folgende Tabelle 5 zeigt die durchschnittliche Miete je Quadratmeter in Geschosswohnungen14 für die Jahre 2012 und 2014 in den Kommunen des Kreises
Euskirchen. Der Median der Mietpreise im Kreis beträgt 2014 5,70€/m² und ist damit im Vergleich zu 2012 nur leicht angestiegen. In der Stadt Euskirchen (6,03€/m²)
sowie in der Gemeinde Weilerswist (6,69€/m²) werden im Durchschnitt höhere
Angebotsmietpreise inseriert. In den übrigen Kommunen ist die durchschnittliche
Angebotsmiete geringer, insbesondere in den Gemeinden Blankenheim (4,44€/m²)
und Hellenthal (4,71€/m²).
Die Unterschiede der durchschnittlichen Angebotsmietpreise spiegeln das in 2014
auf dem Wohnungsmarkt öffentlich inserierte Angebot wider und zeigen unterschiedlichen Mietniveaus innerhalb des Kreises. Berücksichtigt wurden für diese
Auswertungen Angebotsmieten aus der empirica-Preisdatenbank (Basis: empiricasysteme). Darin erfasst sind Immobilienangebote von Internetplattformen sowie
Angebote aus diversen lokalen, regionalen und überregionalen Zeitungen in
Deutschland.
Tabelle 5:
Angebotsmieten für Geschosswohnungen im Kreis Euskirchen
(2014 und 2012)
2014
Bad Münstereifel
Blankenheim
Dahlem
Euskirchen
Hellenthal
Kall
Mechernich
Nettersheim
Schleiden
Weilerswist
Zülpich
Kreis Euskirchen
Median in €/m²
5,34
4,44
k.A.
6,03
4,71
5,23
5,43
5,00
4,80
6,69
5,49
5,70
2012
Stichprobe
231,00
59,00
14,00
728,00
21,00
91,00
150,00
44,00
82,00
194,00
164,00
1778,00
Median in €/m²
5,31
4,38
k.A.
5,76
4,88
5,33
5,20
4,53
4,69
6,31
5,25
5,50
Quelle: empirica-Preisdatenbank (Basis: empirica-systeme)
Stichprobe
205,00
51,00
16,00
746,00
26,00
104,00
231,00
37,00
132,00
224,00
202,00
1974,00
Für eine Auswertung des Wohnungsangebotes im Kreis Euskirchen steht – wie auch
im vorherigen Sozialbericht – das Thema Familienwohnen im Fokus. Aus dem Wohnungsangebot 2014 werden diejenigen Wohnangebote ausgewählt, die anhand gesetzter Orientierungswerte als familiengeeignete Wohnangebote spezifiziert werden
können. Dazu gehören alle Einfamilienhäuser sowie Mietgeschosswohnungen ab
75m² und 3 Zimmern sowie Eigentumswohnungen ab 100 m² und 4 Zimmern. Dabei
ist nicht berücksichtigt, in wie weit die Wohnlagen der einzelnen Angebote auch den
14
Die nachfolgenden Angebotsmietpreise beziehen sich auf alle angebotenen Geschosswohnungen.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
95
Anforderungen von Familien entsprechen (Verkehrslage, Infrastrukturangebot oder
andere Faktoren). In Tabelle 6 sind für die berücksichtigten Wohnobjekte die Anteile der Objekte angegeben, die nach der genannten Spezifikation familiengeeignet
sind. Der Anteil im Kreis liegt 2014 wie bereits 2012 bei rund 73% und entspricht
der ländlich geprägten Siedlungsstruktur. Entsprechend fallen die Anteile in den
Städten im Kreis niedriger aus, da hier ein größeres Angebot an kleineren Geschosswohnungen vorhanden ist. Diese sind auf Grund der Größe für eine Familie
nicht geeignet und werden im Folgenden nicht mehr berücksichtigt. In einigen Gemeinden liegt der Anteil der familiengeeigneten Angebote weiterhin bei über 90%
(Dahlem, Hellenthal), da hier überwiegend Einfamilienhäuser angeboten werden.
Tabelle 6:
Familiengeeignetes Wohnangebot in den Gemeinden im Kreis
Euskirchen (2014 und 2012)
Bad Münstereifel
Blankenheim
Dahlem
Euskirchen
Hellenthal
Kall
Mechernich
Nettersheim
Schleiden
Weilerswist
Zülpich
Kreis Euskirchen
Anzahl Objekte
544
229
108
1.326
162
239
544
142
267
508
460
4.529
2014
davon familiengeeignet Anteil familiengeeignet
407
74,8%
187
81,7%
98
90,7%
784
59,1%
151
93,2%
181
75,7%
452
83,1%
117
82,4%
207
77,5%
381
75,0%
350
76,1%
3.315
73,2%
Bad Münstereifel
Blankenheim
Dahlem
Euskirchen
Hellenthal
Kall
Mechernich
Nettersheim
Schleiden
Weilerswist
Zülpich
Kreis Euskirchen
Anzahl Objekte
568
282
122
1.436
194
273
728
140
328
616
511
5.198
2012
davon familiengeeignet Anteil familiengeeignet
419
73,8%
238
84,4%
113
92,6%
878
61,1%
182
93,8%
200
73,3%
589
80,9%
121
86,4%
244
74,4%
460
74,7%
368
72,0%
3.812
73,3%
Quelle: empirica-Preisdatenbank (Basis: empirica-systeme)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
96
Deutschlandweit wurden auf Basis einer Sonderauswertung des Mikrozensus
(2011) auf der räumlichen Ebene von sogenannten Beobachtungsregionen15 die
Einkommen von Familien ausgewertet und anhand der Einkommen der privaten
Haushalte (Basis: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder) auf Ebene von
Kreisen regional gewichtet. Auf Grundlage dieser Daten erfolgt die Berechnung der
im Folgenden dargestellten Indikatoren für eine Modellfamilie mit zwei Elternteilen
sowie einem Kind unter 14 Jahren und einem Kind zwischen 14 und unter 18 Jahren.
Es wird unterschieden zwischen einer Familie, die ein für die Region durchschnittliches, monatliches Nettoeinkommen zur Verfügung hat, sowie einer Familie mit einem Einkommen, das der regionalen Armutsschwelle entspricht. Weiterhin wird
angenommen, dass diesen beiden Modellfamilien jeweils 30% des monatlichen Nettoeinkommens für die Finanzierung einer Nettokaltmiete bzw. für die Finanzierung
von Eigentum zur Verfügung steht. Warme Nebenkosten werden für diese Modellierung nicht berücksichtigt. Der Kaufpreis ist so berechnet, dass die monatliche Belastung für Tilgung und Zins maximal 30% des Nettoeinkommens beträgt.16
Das Einkommen ist – analog zur letzten Auswertung – für das Vorjahr, also für 2013,
modelliert worden. Dadurch ergeben sich für eine Familie mit einem mittlerem Einkommen im Kreis Euskirchen Orientierungswerte für die Finanzierung eines
Mietangebots von rund 980€ im Monat (netto-kalt) und für die Einkommensbildung
ein finanzierbarer Kaufpreis von rund 180.000€. Grundlage dafür ist ein monatlich
verfügbares Nettoeinkommen von rund 3.100€. Eine einkommensschwache Familie
kann dagegen mit einem monatlich verfügbaren Nettoeinkommen von rund 1.900€
eine Netto-Kaltmiete von rund 600€ bzw. einen Kaufpreis von rund 110.000€ finanzieren.
Das durchschnittliche Primäreinkommen der privaten Haushalte im Kreis Euskirchen ist etwas stärker gestiegen als die durchschnittlichen Preise aus den Wohnungsangeboten, so dass der Anteil der finanzierbaren Objekte nach der Modellrechnung seit 2012 in allen Segmenten gestiegen ist.
2014 können im Kreis Euskirchen 64% aller Wohnungsangebote mit einem mittleren Familieneinkommen finanziert werden. Das bedeutet, eine Familie mit einem
durchschnittlichen Einkommen, die im Jahr 2014 umziehen wollte, hätte rund 64%
15
Für den Kreis Euskirchen liegen aus dem Mikrozensus Daten zum Einkommen verschiedener Lebensformen (Familien, Haushalte ohne Kinder, etc.) für die Beobachtungsregion Bonn, Köln und Aachen vor. Diese Region entspricht
den drei gleichnamigen Raumordnungsregionen. Die Bildung von Beobachtungsregionen ist damit begründet, dass für
eine detaillierte Sonderauswertung des Mikrozensus eine ausreichend große Stichprobe erreicht werden muss, damit
die einzelnen Werte von den statistischen Landesämtern ausgewiesen werden. Für die deutschlandweite Auswertung
wurden darum Beobachtungsregionen mit mindestens 1 Mio. Einwohner gebildet. Eine detaillierte Beschreibung der
Methodik erfolgt in Braun, R., Grade, J. u. T. Heyn (empirica ag) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung (2013): Wohnungsangebot für arme Familien in Großstädten. Eine bundesweite Analyse am Beispiel der 100 einwohnerstärksten
Städte.
Abrufbar
unter:
http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-10840BDA-
3635345B/bst/xcms_bst_dms_38453_38454_2.pdf (letzter Abruf: 15.10.2014).
16
Unterstellt ist, dass ein Objekt mit jährlich 7,5% für Zins und Tilgung und einer Eigenkapitalquote von 25% finanziert
wird. Weiterhin werden für Transaktionskosten sowie einen zusätzlichen finanziellen Puffer 15% des Kaufpreises
veranschlagt.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
97
aller Angebote mit 30% des monatlichen Nettoeinkommens finanzieren können.
2012 lag dieser Wert bei rund 54%. Im Eigentumsbereich sind die Anteile auch
2014 etwas geringer mit rund 46% der Einfamilienhäuser jedoch auch höher als
2012 (37%). Der Anteil der für Familien finanzierbaren Eigentumswohnungen ist
dagegen stark angestiegen. Lag dieser 2012 bei rund 27%, sind 2014 rund 68% der
Eigentumswohnungen mit mittlerem Familieneinkommen finanzierbar. Auch der
Anteil der angebotenen Einfamilienhäuser zur Miete ist von rund 71% (2012) auf
rund 90% (2014) gestiegen. Wie auch 2012 sind 2014 annähernd alle familiengeeigneten Mietgeschosswohnungen (rund 98%) unter genannten Annahmen finanzierbar.
Für eine Familie mit einem geringen Einkommen fallen die Anteile finanzierbarer
Wohnangebote sehr viel geringer aus, jedoch ist auch hier der Anteil 2014 für alle
Wohnformen gestiegen. Für die Modellfamilie waren 2014 rund 33% aller familiengeeigneten Wohnungsangebote finanzierbar (2012: 29%).17 Dagegen ist der Anteil
der finanzierbaren Mietgeschosswohnungen mit rund 73% aller familiengeeigneten
Angebote immer noch relativ hoch.
Abbildung 104: Anteil für Familien finanzierbarer Wohnangebote an allen
familiengeeigneten Wohnangeboten im Kreis Euskirchen
(2014)
Quelle: eigene Berechnung, empirica-Preisdatenbank (Basis: empirica-systeme), Sonderauswertung
Mikrozensus 2011 (IT.NRW), Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder (Destatis), (Tab. 51 im
Anhang)
17
Im Eigentumsbereich sind es 2014 wie auch 2012 nur rund 17% der Einfamilienhäuser, dagegen rund 25% der Eigentumswohnungen (2012: 9%). Auch Einfamilienhäuser zur Miete sind weiterhin nur zu einem geringen Anteil (rund
29%) bezahlbar für diese Familien gewesen (2012: 22%).
Sozialbericht Kreis Euskirchen
98
Im kommunalen Vergleich ist auch 2014 der geringste Anteil der familiengeeigneten
Wohnobjekte in Weilerswist finanzierbar (rund 48% für mittlere Einkommen bzw.
16% für geringe Einkommen). Hier sind auch die Angebotsmieten im Vergleich der
Gemeinden im Kreis Euskirchen am höchsten. Neben Weilerswist, ist der Anteil an
für Familien finanzierbarer Wohnangebote im Vergleich zu 2012 jedoch in allen
Kommunen gestiegen. Allein in Mechernich ist der Anteil an Wohnangeboten für
Familien mit geringem Einkommen konstant bei rund 28% geblieben. Am höchsten
liegt der Anteil für Familien mit mittlerem Einkommen 2014 mit rund 82% in Hellenthal.
Abbildung 105: Anteil für Familien finanzierbarer Wohnangebote an allen
familiengeeigneten Wohnangeboten in den Gemeinden im
Kreis Euskirchen (2014)
Quelle: eigene Berechnung, empirica-Preisdatenbank (Basis: empirica-systeme), Sonderauswertung
Mikrozensus 2011 (IT.NRW), Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder (Destatis), (Tab. 51 im
Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
99
Zu den Wohngeldempfängerhaushalten lagen zum Zeitpunkt der Datenrecherche
keine aktuelleren Werte als 2012 vor.
Auf je 1.000 Einwohner im Kreis Euskirchen kommen insgesamt 9 Wohngeldempfängerhaushalte (2012). Überdurchschnittlich ist die Zahl in der Stadt Euskirchen
(12) und Schleiden (10). In den anderen Orten liegt die Zahl im Kreisschnitt oder
drunter. Bezogen auf die Einwohner ist die Zahl in Blankenheim, Mechernich und
Zülpich stärker angestiegen. In Schleiden ging die Zahl am stärksten zurück. Im
Kreis insgesamt blieb die Zahl unverändert.
Abbildung 106:
Wohngeldempfängerhaushalte je 1.000 Einwohner, 2006
und 2012 (keine aktuelleren Werte als 2012 verfügbar)
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen,
(Tab. 49 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
100
Der Anteil der preisgebundenen Mietwohnungen am Geschosswohnungsbestand ist
im Kreis Euskirchen zwischen 2011 und 2013 insgesamt angestiegen (+3%). In Weilerswist, Kall und Blankenheim liegt der Anteil mit 25% bzw. 23% am höchsten.
Einen sehr geringen Anteil haben preisgebundene Wohnungen nach wie vor in Hellenthal (12%), Bad Münstereifel (12%) und Nettersheim (10%).
Abbildung 107:
Anteil preisgebundener Mietwohnungen an allen
Geschosswohnungen 201318
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der NRW.BANK, (Tab. 50 Anhang)
3.5
Bildungssituation
Der Anteil an Schülern, die von der Grundschule auf ein Gymnasium wechseln, hat
sich auch seit dem Schuljahr 2011/2012 kreisweit wieder erhöht, auf rund 48%
2013/2014. Innerhalb des Kreises reicht die Bandbreite in den Gemeinden im Schuljahr 2013/2014 von 32% bis 56%. Unterschiede ergeben sich dabei nicht ausschließlich durch die Übergangsfähigkeit der Schüler aus den Grundschulen der jeweiligen Gemeinden, sondern auch durch die Standorte der Gymnasien. Nicht alle
Gemeinden sind Gymnasialstandorte. Geringere Übergangsquoten entstehen daher
aufgrund von unterschiedlichen Schulstandortvoraussetzungen, wie z.B. in Weilerswist, das kein Gymnasialstandort ist. Entgegen dem Trend auf Kreisebene ist der
Anteil der Schulübergänger auf Gymnasien in Hellenthal, Dahlem, Nettersheim und
Bad Münstereifel in den beiden betrachteten Schuljahren zurückgegangen. Den
stärksten relativen Anstieg hat Zülpich (+11%).
18
NRW.BANK: Städte und Gemeinden = kommunale Daten, Kreis Euskirchen = Verwaltungsdaten
Sozialbericht Kreis Euskirchen
101
Abbildung 108: Anteil der Schulübergänge von der Grundschule auf
Gymnasien nach Gemeinden (Schuljahre 2011/12 und
2013/14)
Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kommunales Bildungsmonitoring
3.6
Gesundheitliche Lage
Kindergesundheit
Die gesundheitliche Lage von Kindern in den Gemeinden im Kreis Euskirchen wird
anhand statistischer Auswertungen der Schuleingangsuntersuchung (SEU) dargestellt. Im Folgenden werden die Befunde der Schuleingangsuntersuchungen in den
Bereichen Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung U8, Übergewicht/Adipositas und Sprachauffälligkeiten aufgezeigt. Eine weiterführende detaillierte Darstellung der Untersuchungen, der Begriffsdefinitionen sowie weiterer Ergebnisse in allen Bereichen der Untersuchung finden sich im Bericht zur Schuleingangsuntersuchung
(http://www.kreiseuskirchen.de/service/gesundheit/gesundheitsberichterstattung.php).
Bei den SEUs wird auf freiwilliger Basis anhand des Bildungsabschlusses und des
Ausbildungsabschlusses der Eltern ein Sozial-Score erfasst. Dieser Sozial-Score ordnet die Kinder einem niedrigen, mittleren und hohen Sozial-Score zu. Darüber hinaus werden die Kinder anhand der in den ersten vier Lebensjahren in der Familie
Sozialbericht Kreis Euskirchen
102
überwiegend gesprochenen Sprache in Kinder mit und ohne Migrationshintergrund
eingeteilt.
Zu beachten ist, dass die Gesamtzahl der untersuchten Kinder in einzelnen Kommunen sehr klein sein kann. Schwankungen der Werte ergeben sich hier zum Teil aufgrund von Auffälligkeiten bei nur wenigen Kindern und haben keine statistisch bedeutsame Aussagekraft. In den folgenden Tabellen sind die Anzahl der ausgewerteten Fälle nach dem Schuljahr (Einschulung des Kindes) sowie die Anzahl der ausgewerteten Fälle in den einzelnen Gemeinden dargestellt. Auf Grund der geringen Fallzahlen in einigen Gemeinden werden gemeindespezifische Auswertungen im Folgenden immer für mehrere Jahre zusammengefasst dargestellt.
Tabelle 7:
Ausgewertete Fälle der Schuleingangsuntersuchung im Kreis
Euskirchen insgesamt19
Ausgewertete Fälle
Schuljahr (Einschulung)
2010/2011
2011/2012
2012/2013
2013/2014
2014/2015
insgesamt
1.824
1.701
1.656
1.760
1.703
mit Angabe zum
mit Angabe zum SozialMigrationshintergrund
Score
1.819
1.353
1.661
1.401
1.655
1.347
1.759
1.456
1.702
1.425
Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen
Tabelle 8:
Ausgewertete Fälle der Schuleingangsuntersuchung im Kreis
Euskirchen nach Gemeinde (Wohnort)
Schuljahr (Einschulung)
Bad Münstereifel
Blankenheim
Dahlem
Euskirchen
Hellenthal
Kall
Mechernich
Nettersheim
Schleiden
Weilerswist
Zülpich
Kreis Euskirchen
2010/ 2011/ 2012/ 2013/ 2014/
2011 2012 2013 2014 2015
166
135
134
142 126
74
73
49
74
70
45
46
43
48
44
568
563
523
576 576
73
64
63
70
53
122
100
109
96
92
275
242
266
263 219
66
54
66
56
55
107
114
89
108 117
145
130
130
154 158
183
180
184
166 179
1.824 1.701 1.656 1.753 1.689
Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen (Abweichungen der Gesamtzahl zu Tab. 8
ergeben sich aufgrund von Kindern, die im Kreisgebiet eingeschult werden, aber zum Zeitpunkt der
Untersuchung noch nicht hier wohnhaft waren)
19
„Der Sozial-Score basiert auf freiwilligen Angaben der Eltern. Alle genannten Ergebnisse mit Bezug zum Sozial-Score
basieren auf dieser geringeren Zahl an Kindern. Kleinere Abweichungen der Prozentwerte in den Ergebnissen können
auf dieser unterschiedlichen Datenbasis beruhen, sofern Zahlen mit und ohne Bezug zum Sozial-Score verglichen
werden.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
103
Die Anzahl der ausgewerteten Fälle ist insgesamt in den letzten drei Jahren relativ
konstant geblieben.
Die Teilnahmequote für die Früherkennungsuntersuchung U8 ist im Zeitraum
von 2008 bis 2015 in allen Kommunen angestiegen und liegt kreisweit bei ca. 94%
(2012/13 bis 2014/15 kumuliert). Bundesweit ist im Vergleichszeitraum ebenfalls
ein Anstieg der Teilnahmequote zu verzeichnen, was auf die Einladungsschreiben
der Krankenkassen sowie auf die Erinnerungen bei fehlender Teilnahme (in NRW
durch die Zentrale Stelle im Landeszentrum für Gesundheit) und mögliche weitere
Maßnahmen durch die Jugendämter zurückzuführen ist. Einzelne Kommunen wie
z.B. Schleiden oder die Stadt Euskirchen zeigen einen besonders deutlichen Anstieg
der Teilnahmequoten von 71% auf 96% bzw. von 79% auf 93%.
Abbildung 109: Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung U8 in den
Gemeinden im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2008/2009 bis
2014/2015 kumuliert)
Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
104
Im Kreis Euskirchen liegt die Zahl der übergewichtigen und stark übergewichtigen Kinder relativ konstant bei 9%20 (2008 bis 2015 kumuliert). Kreisweit zeigt
sich im Jahr 2014/5 jedoch ein Anstieg des Anteils übergewichtiger Einschüler/innen auf ca. 11% (vgl. Anhang Abb. 2). Die Daten der zukünftigen Jahrgänge
werden hier Auskunft über einen Trend zur Gewichtssteigerung geben. Beobachtete
Schwankungen in einzelnen Gemeinden wie z.B. Schleiden bewegen sich im Bereich
der Norm und stellen aufgrund geringer Fallzahlen keine statistisch bedeutsame
Veränderung dar.
Abbildung 110: Übergewicht und Adipositas bei Kindern in den Gemeinden
im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2008/2009 bis 2014/2015
kumuliert)
Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen
20
Als übergewichtig werden Kinder definiert, die schwerer als 90% alters- und größengleicher Kinder sind, als stark übergewichtig Kinder, die schwerer als 97% des Vergleichswertes sind.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
105
In Bezug auf Sprachauffälligkeiten, definiert als Defizite in verschiedenen sprachlichen Untertests der Schuleingangsuntersuchung wie der Artikulation oder der
grammatikalischen Kompetenz, liegt der Anteil der Kinder mit Beeinträchtigungen
relativ konstant um 28% (kumuliert für 2012/2013 bis 2014/2015) mit leichten
Schwankungen (29% in 2012/2013 bzw. 27% in2014/2015).
Abbildung 111: Sprachauffälligkeiten bei Kindern in den Gemeinden im Kreis
Euskirchen (Schuljahre 2012/2013 bis 2014/2015 kumuliert)
Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen
Der soziale Hintergrund der Kinder gemessen anhand des Sozial-Scores (Bildungsniveau der Eltern) wie auch der Migrationshintergrund beeinflussen die Ergebnisse
der Schuleingangsuntersuchung zum Teil erheblich.
Beschreibend lässt sich feststellen, dass die Eltern der Einschüler/innen in den letzten Jahren zu einem geringen Anteil von ca. 20% einen niedrigen Sozial-Score aufweisen. Das Verhältnis von mittlerem und hohem Sozial-Score schwankt in den einzelnen Jahren um je ca. 40%, mit einer Tendenz zu niedrigeren Anteilen an hohem
Sozial-Score. In 2014/2015 beispielsweise hat über die Hälfte der Kinder einen mittleren (53%) und nur 26% einen hohen Sozial-Score. (vgl. Tab. 61 im Anhang). Der
Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in den Schuleingangsuntersuchungen
ist zwischen 2012/2013 (18%) und 2014/2015 (19%) in etwa gleichgeblieben (vgl.
Tab. 62 im Anhang).
Betrachtet man das Verhältnis von Kindern mit Migrationshintergrund in den drei
Kategorien des Sozial-Scores zeigt sich eine deutliche Überrepräsentation in der
Kategorie niedriger Sozialstatus, d.h. Kinder mit Migrationshintergrund stammen
deutlich häufiger aus Familien mit niedrigem Sozial-Score als aus Familien mit mitt-
Sozialbericht Kreis Euskirchen
106
lerem oder hohem Sozial-Score. Dieses Verhältnis ist in den letzten Jahren nahezu
konstant.
Abbildung 112: Migrationshintergrund von Kindern nach Sozial-Score im
Kreis Euskirchen (Schuljahre 2012/2013 bis 2014/2015)
Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
107
Die Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung U8 hat sich in den letzten Jahren für Kinder mit niedrigem Sozial-Score deutlich erhöht und zeigt seit 2013/2014
nur geringfügige Abweichungen in Abhängigkeit vom Sozial-Score des Kindes (vgl.
Abb. 5 im Anhang). Bei der gleichzeitigen Analyse von Migrationshintergrund und
Sozial-Score zeigt sich diese verstärkte Teilnahme von Kinder mit niedrigem SozialScore sowohl für Kinder mit als auch ohne Migrationshintergrund. Dennoch bleibt
die Teilnahmequote in 2014/2015 mit 90% für Kinder mit Migrationshintergrund
deutlich unter dem Wert der Gruppe ohne Migrationshintergrund und niedrigem
Bildungsniveau (97%). Im Bereich des mittleren Bildungsniveaus ist die Teilnahme
der Gruppe mit Migrationshintergrund 2014/2014 leicht zurückgegangen (von 95%
auf 90%). Dagegen haben mehr Kinder mit Migrationshintergrund in Familien mit
hohem Sozial-Score an der U8-Untersuchung teilgenommen (95%).
Abbildung 113: Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung U8 nach
Sozial-Score und Migrationshintergrund im Kreis Euskirchen
(Schuljahre 2012/2013 bis 2014/2015)
Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
108
Für den Anteil von Kindern mit Übergewicht ist in den letzten drei Jahren durchgängig die starke Abhängigkeit vom Sozial-Score festzustellen. Während im Kreis Euskirchen im Durchschnitt rund 9% der Kinder übergewichtig oder adipös sind, beträgt der Anteil bei niedrigem Sozial-Score fast 13%. Bei mittlerem Sozial-Score liegt
der Anteil im Durchschnitt, während er bei hohem Bildungsniveau der Eltern darunter liegt.
Kinder mit Migrationshintergrund sind häufiger übergewichtig als Kinder ohne Migrationshintergrund. Der Sozial-Score hat bei Kindern mit Migrationshintergrund
keinen nennenswerten Einfluss: unabhängig vom Sozial-Score sind ca. 14% übergewichtig (vgl. Abb. 8 im Anhang).
Abbildung 114: Übergewicht und Adipositas bei Kindern nach Sozial-Score im
Kreis Euskirchen (Schuljahre 2012/2013 bis 2014/2015) -
kumuliert
Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
109
Sprachauffälligkeiten zeigen ebenfalls einen starken Sozialgradienten, d.h. Kinder
mit niedrigem Sozial-Score haben sehr viel häufiger auffällige Sprachbefunde als
Kinder mit mittlerem oder hohem Sozial-Score.
Die Rate der Kinder mit Sprachauffälligkeiten ist bei Kindern mit Migrationshintergrund nach wie vor höher als bei Kindern ohne Migrationshintergrund, jedoch ist
bei der erstgenannten Gruppe in den letzten drei Jahren ein Rückgang von 35% auf
32% (vgl. Abb. 9 im Anhang) festzustellen. Betrachtet man die Befunde zu Sprachauffälligkeiten differenziert für den Migrationshintergrund und den Sozial-Score
gleichzeitig nähern sich die Ergebnisse für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund nahezu an, d.h. das Bildungsniveau der Eltern hat einen erheblich stärkeren
Einfluss auf die Sprachbefunde der Kinder als der Migrationshintergrund an sich.
Abbildung 115: Sprachauffälligkeiten bei Kindern nach Sozial-Score im Kreis
Euskirchen (Schuljahre 2013/2014 bis 2014/2015)
Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
110
Abbildung 116: Sprachauffälligten bei Kindern nach Sozial-Score und
Migrationshintergrund im Kreis Euskirchen (Schuljahre
2013/2014 bis 2014/2015)
Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen
Pflegebedürftigkeit
Im Kreis Euskirchen gibt es im Jahr 2011 fast 3.600 Pflegebedürftige21. Die Zahl der
Pflegebedürftigen ist im Vergleich zum Jahr 2007 um rund 15% im Kreis angestiegen. Ein Anstieg der Anzahl der Pflegebedürftigen war in allen Städten und Gemeinden zu verzeichnen. Eine Ausnahme bildet Bad Münstereifel. Hier ging die Zahl der
Pflegebedürftigen leicht zurück. Auf Grund des Datenschutzes kann für Kall, Nettersheim und Hellenthal nur ein gemeinsamer Wert ausgewiesen werden.
21
Als pflegebedürftig werden Personen erfasst, die Leistungen nach dem SGB XI erhalten. Generelle Voraussetzung für
die Erfassung als Pflegebedürftige oder Pflegebedürftiger ist die Entscheidung der Pflegekasse bzw. des privaten Versicherungsunternehmens über das Vorliegen von Pflegebedürftigkeit und die Zuordnung der Pflegebedürftigen zu den
Pflegestufen I bis III.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Tabelle 9:
111
Pflegebedürftige 2007 und 2011 (keine aktuelleren Daten
verfügbar)
Bad Münstereifel, Stadt
Blankenheim
Dahlem
Euskirchen, Stadt
Hellenthal , Kall und Nettersheim
Mechernich, Stadt
Schleiden, Stadt
Weilerswist
Zülpich, Stadt
Euskirchen, Kreis
Pflegebedürftige
prozentuale
Anzahl
Veränderung
2007
2011
2007-2011
450
414
-8,0%
276
332
20,3%
k.A.
k.A.
k.A.
598
694
16,1%
137
203
48,2%
668
763
14,2%
361
452
25,2%
341
369
8,2%
299
369
23,4%
3.130
3.596
14,9%
Quelle: it.nrw
Pflegewohngeld
In Nordrhein-Westfalen können Heimbewohner einen Zuschuss zu den Investitionskosten der Pflegeeinrichtung erhalten. Das sogenannte Pflegewohngeld ist eine Sozialleistung, die auf Antrag des Bewohners oder der Pflegeeinrichtung gewährt wird.
Der Anspruch auf Pflegewohngeld setzt voraus, dass bei dem Bewohner mindestens
die Pflegestufe I vorliegt und seine Einkommens- und Vermögensverhältnisse zur
Finanzierung der Investitionskosten ganz oder teilweise nicht ausreichen. Der Vermögensfreibetrag beträgt bei Einzelpersonen 10.000€ und bei nicht getrennt lebenden Ehepaaren, eingetragenen Lebenspartnerschaften und ehe- oder lebenspartnerschaftsähnlichen Gemeinschaften 15.000€. Sollte Vermögen über diesen Freibeträgen vorhanden sein, muss dieses zunächst für die Finanzierung der Investitionskosten eingesetzt werden.
Die Höhe des Pflegewohngeldes richtet sich nach den von den Landschaftsverbänden festgesetzten Investitionskosten der Pflegeeinrichtung und ist daher in den
Pflegeheimen unterschiedlich hoch.
Plätze in Betreuungseinrichtungen
Im Kreis Euskirchen gibt es insgesamt 3.272 Plätze in Betreuungseinrichtungen.
(2014). Der Großteil der Plätze befindet sich in vollstationären Pflegeinrichtungen
(74%). Zwischen 2012 und 2014 ist Zahl um 18 Plätze angestiegen.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
112
Abbildung 117: Anzahl der Plätze in Betreuungseinrichtungen im Kreis
Euskirchen, 2012 und 2014
Quelle: eigene Darstellung, Datenbasis: Kreis Euskirchen, (Tab. 57 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
113
Im Kreis kommen auf 1.000 Einwohner rund 17 Plätze in Betreuungseinrichtungen.
Die höchsten Werte haben Blankenheim, Bad Münstereifel und Mechernich mit 30
bzw. 28 Plätzen je 1.000 Einwohner. Stark unterdurchschnittliche Werte haben Weilerswist und Kall sowie Euskirchen, wo die Zahl der Plätze je 1.000 Einwohner von
10 auf 7 gesunken ist.
Abbildung 118: Anzahl der Plätze in Betreuungseinrichtungen 2012 und 2013
in den Gemeinden des Kreises Euskirchen je 1.000 Einwohner
Quelle: eigene Darstellung, Datenbasis: Kreis Euskirchen, (Tab. 58 Anhang)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
4.
Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen
4.1
Die Städte und Gemeinden im Überblick
114
Weilerswist
•
•
•
•
Demografie: Weilerswist hat zwischen 2012 und 2013 die größte Bevölkerungsentwicklung und die höchste Bevölkerungsdynamik. Die Wanderungsgewinne stammen wie auch in den Vorjahren insbesondere aus benachbarten Kreisen in NRW. Leichte Wanderungsverluste ergeben sich durch Abwanderungen innerhalb des Kreises.
Arbeitsmarkt: Weilerswist hat weiterhin die dynamischste Beschäftigungsentwicklung, bei leicht zunehmender Arbeitslosenentwicklung.
Familiensituation: In Weilerswist leben häufig Alleinerziehende, die Hilfen
zur Erziehung (HzE)-Fälle haben leicht abgenommen. Es gibt keine ausgeprägte Kinderarmut und keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen. Weilerswist ist der teuerste Wohnstandort im Kreis.
Soziales: Es besteht ein leichter Anstieg der Zahl der Bedarfsgemeinschaften
bei stagnierender Personenzahl der BG´s. Es gibt eine vergleichsweise geringe Altersarmut.
Zülpich
•
•
•
•
Demografie: Zülpich weist zwischen 2012 und 2013 keine extreme Bevölkerungsveränderung auf. Wanderungsgewinne stammen vor allem aus NRW.
Arbeitsmarkt: Zülpich hat eine positive Beschäftigungsentwicklung und eine
leicht rückläufige Arbeitslosenentwicklung.
Familiensituation: Der Anteil an Alleinerziehenden an allen Haushalten ist
konstant geblieben, die Fälle an HzE entsprechen in etwa dem Kreisdurchschnitt. Kinderarmut ist leicht ausgeprägt, wobei es keine Auffälligkeiten bei
den Schuleingangsuntersuchungen gibt. Die Wohnpreise liegen im Durchschnitt des Kreises.
Soziales: Zülpich hat einen stärkeren Rückgang der Bedarfsgemeinschaften
und der Personenzahl in den BG´s. Die Altersarmut ist durchschnittlich.
Euskirchen
•
•
•
Demografie: In Euskirchen hält die positive Bevölkerungsdynamik zwischen
2012 und 2013 an, mit besonders hohen Wanderungsgewinnen aus dem
Ausland. Leichte Wanderungsverluste gibt es mit den restlichen Bundesländern.
Arbeitsmarkt: Euskirchen hat eine positive Beschäftigungsentwicklung und
eine unauffällige Arbeitslosenentwicklung.
Familiensituation: Zur Entwicklung des Anteils Alleinerziehender liegen keine Daten vor. Die HzE-Fälle liegen weit über dem Kreisdurchschnitt. Euskirchen hat die im Vergleich höchste Kinderarmut und Auffälligkeiten bei den
Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise liegen im Kreisdurchschnitt.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
•
115
Soziales: Euskirchen hat den stärksten Anstieg an Bedarfsgemeinschaften
bei einer steigenden Personenzahl in den BG´s. Die Altersarmut ist im Vergleich auffällig.
Mechernich
•
•
•
•
Demografie: Mechernich hat eine positive Bevölkerungsentwicklung mit hohen Wanderungsgewinnen aus dem Ausland, den Umlandkreisen NRW, und
aus dem Kreis Euskirchen. Leichte Wanderungsverluste gibt es nach Rheinland-Pfalz.
Arbeitsmarkt: Mechernich hat eine positive Beschäftigungsentwicklung, bei
leicht rückläufiger Arbeitslosenentwicklung.
Familiensituation: Zur Entwicklung des Anteils Alleinerziehender liegen keine Daten vor. Die HzE-Fallzahlen sind weiterhin unauffällig, die Kinderarmut
jedoch leicht ausgeprägt. Es gibt keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangssituationen. Die Wohnpreise liegen im Kreisdurchschnitt.
Soziales: Mechernich hat einen stärkeren Rückgang an Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist durchschnittlich.
Schleiden
•
•
•
•
Demografie: Schleiden hat eine positive Bevölkerungsentwicklung, mit einem positiven Wanderungssaldo mit dem übrigen Kreis Euskirchen sowie
mit dem Ausland.
Arbeitsmarkt: Schleiden hat eine positive Beschäftigungsentwicklung bei einer stärker steigenden Arbeitslosenentwicklung.
Familiensituation: Zur Entwicklung des Anteils Alleinerziehender liegen keine Daten vor. Die HzE-Fälle sind konstant. Auffällig sind in Schleiden positivere Ergebnisse bei den Schuleingangsuntersuchungen. Es gibt eine vergleichsweise geringe Kinderarmut. Die Wohnpreise sind in Schleiden niedrig.
Soziales: Schleiden hat einen stärkeren Rückgang der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Schleiden hat eine vergleichsweise hohe
Altersarmut.
Kall
•
•
•
Demografie: Kall hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung, insbesondere mit Wanderungsverlusten ins restliche NRW und im geringeren Umfang ins übrige Deutschland. Hinzugewinnen kann Kall demgegenüber bei
den Wanderungen mit den anderen Gemeinden und Städten im Kreisgebiet
sowie dem Ausland.
Arbeitsmarkt: Kall hat eine konstante Beschäftigungsentwicklung. Die Arbeitslosenentwicklung ist rückläufig, allerdings mit leicht gestiegener Jugendarbeitslosigkeit.
Familiensituation: In Kall gibt es häufig Alleinerziehende. Die HzE-Fälle sind
unauffällig, ebenso die Kinderarmut. Es gibt keine Auffälligkeiten bei den
Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise sind im Kreisdurchschnitt.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
•
116
Soziales: Kall hat einen Rückgang der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist durchschnittlich.
Bad Münstereifel
•
•
•
•
Demografie: Bad Münstereifel hat trotz Wanderungsverlusten in 2013 zwischen 2012 und 2013 eine positive Bevölkerungsentwicklung. Wanderungsgewinne ergeben sich aus dem Ausland und dem restlichen Kreis Euskirchen. Der Wanderungssaldo mit dem Kreis Euskirchen ist geringfügig positiv. An Rheinland-Pfalz verliert die Stadt im geringen Maße, an die übrigen
Bundeländer verstärkt Einwohner.
Arbeitsmarkt: Bad Münstereifel hat eine konstante Beschäftigungsentwicklung, bei einer rückläufigen Arbeitslosenentwicklung, jedoch mit auffälliger
Jugendarbeitslosigkeit.
Familiensituation: Bad Münstereifel hat häufig Alleinerziehende und eine
Häufung der HzE-Fälle. Die Kinderarmut ist im Vergleich unauffällig. Unauffällig sind die Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise liegen im
Kreisdurchschnitt.
Soziales: Es gibt eine konstante Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften und
der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist durchschnittlich.
Nettersheim
•
•
•
•
Demografie: Nettersheim hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung, mit
Wanderungsverlusten gegenüber dem Kreis Euskirchen und den Umlandkreisen NRW und Rheinland-Pfalz sowie dem sonstigen Deutschland. Nur
mit dem Ausland ist der Wanderungssaldo in Summe positiv.
Arbeitsmarkt: Nettersheim hat eine leicht positive Beschäftigungsentwicklung bei leicht angestiegener Arbeitslosigkeit und gestiegener Jugendarbeitslosigkeit.
Familiensituation: In Nettersheim hat einen gestiegenen Anteil an Alleinerziehenden. Die Zahl der HzE-Fälle ist unauffällig und die Kinderarmut im
Vergleich gering. Auffälligkeiten gibt es bei den Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise in Nettersheim sind niedrig.
Soziales: Nettersheim hat einen leichten Wiederanstieg an Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist unauffällig.
Hellenthal
•
•
•
Demografie: Hellenthal hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung mit
Wanderungsverlusten, wie auch in den Vorjahren, insbesondere mit den übrigen Gemeinden und Städten im Kreisgebiet. Auch mit NRW und RheinlandPfalz besteht in Summe der Jahre ein negativer Saldo. Gewinne verzeichnet
Hellenthal nach wie vor durch Zuwanderung aus dem Ausland.
Arbeitsmarkt: Hellenthal hat eine leicht rückläufige Beschäftigungsentwicklung bei niedriger Arbeitslosigkeit.
Familiensituation: Hellenthal hat einen gestiegenen Anteil an Alleinerziehenden. Unauffällig sind die HzE-Fallzahlen. Die Kinderarmut ist vergleichs-
Sozialbericht Kreis Euskirchen
•
117
weise niedrig und es gibt keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise sind niedrig.
Soziales: Es gibt einen leicht verstärkten Rückgang der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist im Vergleich niedrig.
Dahlem
•
•
•
•
Demografie: Dahlem hat eine leicht rückläufige Bevölkerungsentwicklung.
Die höchsten Verluste bestehen dabei an den Kreis Euskirchen, an das restliche NRW und an das restliche Bundesgebiet. Der Zuwanderungsgewinn aus
dem Ausland ist dagegen hoch.
Arbeitsmarkt: Dahlem hat eine rückläufige Beschäftigungsentwicklung mit
Tendenz nach oben, bei jedoch leicht steigender Arbeitslosigkeit und Jugendarbeitslosigkeit.
Familiensituation: Dahlem hat einen gestiegenen Anteil an Alleinerziehenden. Die HzE-Fallzahlen sind unauffällig und die Kinderarmut vergleichsweise gering. Es gibt keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen.
Soziales: Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften sowie die Personenzahl in
BG´s sind konstant rückläufig. Die Altersarmut ist im Vergleich niedrig.
Blankenheim
•
•
•
•
Demografie: Blankenheim hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung mit
Wanderungsverlusten insbesondere in den Kreis Euskirchen. Auch nach
Rheinland-Pfalz und in die übrigen Bundesländer wandern Einwohner ab.
Aus dem restlichen NRW und aus dem Ausland gewinnt der Ort an Einwohnern hinzu.
Arbeitsmarkt: Blankenheim hat eine positive Beschäftigungsentwicklung mit
steigender Tendenz, bei leicht gestiegener Arbeitslosigkeit und Jugendarbeitslosigkeit.
Familiensituation: Blankenheim hat einen gestiegenen Anteil an Alleinerziehenden. Die Zahl der HzE-Fälle ist unauffällig. Die Kinderarmut ist im Vergleich gering. Es gibt keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise sind niedrig.
Soziales: Blankenheim hat einen relativ konstanten Anstieg der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist im Vergleich
niedrig.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
4.2
118
Rückschlüsse und zentrale Herausforderungen
Gegensätzliche Entwicklungen
Gegensätzliche Entwicklungen der Städte und Gemeinden prägen nach wie vor den
Kreis Euskirchen. Bevölkerungswachstum durch Wanderungsgewinne und
Schrumpfung der Einwohnerzahl mit Wanderungsverlusten stehen sich im Kreisgebiet gegenüber.
Aktuell stellt der Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund und von Flüchtlingen den Kreis Euskirchen vor die Herausforderung, diese Menschen gut in das
Wohn-, Lebens- und Arbeitsumfeld zu integrieren. Gleichzeitig bietet diese Herausforderung die Chance, die demografische Entwicklung positiv zu beeinflussen.
Unterschiedliche Alterungsdynamik
Der in den Kommunen unterschiedliche Anteil älterer Bewohner wird sich aufgrund
selektiver Wanderungen künftig voraussichtlich räumlich noch stärker differenzieren.
Leerstandsrisiken und Folgeeffekte
Weiterhin besteht das Risiko, dass die teilräumliche Schrumpfung der Einwohner
auch zu einem teilräumlichen Rückgang der wohnungsnachfragenden Haushalte
und in Folge dessen leer stehender Immobilien zu negativen Ausstrahlungseffekte
und
resultierender
Folgeeffekte
auf
das
Wohnumfeld
führen.
Auch hier bietet der Zuzug von Menschen aus dem Ausland eine Chance, diesem
Trend entgegenzuwirken.
Wanderungsverluste junger Menschen
Der Kreis Euskirchen hat nach wie vor bei jungen Menschen Wanderungsverluste. In
der Altersgruppe junger Erwachsener, die nach Schulabschluss Ausbildung oder
Studium beginnen, verliert der Kreis kontinuierlich Einwohner, insbesondere an die
Großstädte mit Universitätsangeboten. Einzig mit dem Ausland gibt es in der Altersgruppe der jungen Menschen Wanderungsgewinne.
Punktuelle Erziehungs- und Bildungsherausforderungen
Auch weiterhin gibt es punktuelle Schwerpunkte der Erziehungs- und Bildungsherausforderungen innerhalb des Kreises. Die Stadt Euskirchen unterscheidet sich sehr
deutlich von der durchschnittlichen Kreisentwicklung. Die Entwicklungschancen
von Kindern stehen dabei im Fokus. Schwierigere familiäre Ausgangsbedingungen
stehen im Zusammenhang mit schwierigeren schulischen Startvoraussetzungen der
Kinder, wie die Auswertungen der Schuleingangsuntersuchungen auch für den Kreis
Euskirchen belegen. Die Erfahrungen vieler anderer Städte zeigen dabei auch, dass
sich Familien nach sozialem Status, oft auch im Zusammenhang mit Migrationshintergrund, in einzelnen Wohngebieten mit preiswerteren Familienwohnungen konzentrieren. Zudem erschweren auch unterschiedliche Zusammensetzung der Kinder
in Kitas und Schulen den Erziehungs- und Bildungsalltag.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
4.3
119
Aufgabenschwerpunkte
Die im Folgenden skizzierten strategischen Aufgabenstellungen wurden aus dem
ersten Sozialbericht 2014 übernommen, da sich die Aufgabenschwerpunkte in den
letzten beiden Jahren nicht verändert haben.
Strategischer Umgang mit räumlich gegensätzlichen Entwicklungen
Im Umgang mit den bestehenden und sich künftig verstärkenden räumlichen Gegensätzen sollten diese unterschiedlichen Entwicklungsbedingungen entsprechend
„kommuniziert werden“ und sowohl Akteure als auch die Öffentlichkeit für dies Unterschiede „sensibilisiert werden“. Dabei geht es darum, offen über die Unterschiede
anhand von Zahlen, Daten und Fakten zu berichten. Es geht dabei nicht um „Dramatisierung und Schlagzeilen“ und das Erzeugen von „negativen Images“ in den Gemeinden mit stärkeren Herausforderungen. Die einzelnen Städte und Gemeinden
sollten im Umgang mit Schrumpfungstrends die Balance finden, jeweilige Trends zu
„akzeptieren und diese Trends zu gestalten“. Es geht um eine Balance zwischen Anpassung und ggf. Gegensteuerung (z.B. Erhalt attraktiver Standortbedingungen),
sofern dies in der Praxis möglich ist. Da keine kommunalen Blaupausen für die erfolgreiche Handhabung solcher Schrumpfungsentwicklungen greifbar und verfügbar
sind (es gibt demgegenüber viele übertragbare Projektbeispiele), die „nur“ eins zu
eins umgesetzt werden müssten, sind spezifische kommunale Handlungskonzepte
erforderlich, die die jeweiligen Rahmenbedingungen und vor allem auch Handlungsmöglichkeiten und Ressourcen vor Ort aufgreifen.
Bei sinkender Auslastung von Einrichtungen und Infragestellung der Wirtschaftlichkeit bisheriger privater aber auch öffentlicher Leistungsformen gewinnt die Beteiligung und letztlich auch Aktivierung von Bewohnern, Geschäftsleuten, Immobilieneigentümern, Vereinen eine voraussichtlich größere Bedeutung als unter vergangenen
stabileren demografischen Voraussetzungen. Um dies zu erreichen eignet sich u.a.
auch die Entwicklung einer „Engagementkultur“, mit der die Beteiligung und die
Aktivitäten von Bürgern nicht nur systematisch initiiert werden, sondern auch entsprechend anerkannt und gewürdigt werden. Zudem sollte selbstverständlich sein,
dass Engagementkultur nicht bedeutet, dass Engagement grundsätzlich unentgeltlich erfolgt.
Auch wenn konkrete Konzepte idealerweise für Gemeinden oder auch differenziert
für Ortsteile erarbeitet werden, können diese Konzepte wiederum idealerweise in
einen übergeordneten „Unterstützungsrahmen“ z.B. auf Ebene des Kreises eingebettet sein. Das sind z.B. Hilfestellungen zur Entwicklung einer Engagementkultur (Beteiligungsprozesse, Anerkennung), aber auch eines übergreifenden Monitorings
oder der Aktivierung von lokalen Fonds zur Finanzierung von Querschnittsprojekten. Gerade der Umgang mit Schrumpfungsprozessen ist eine Querschnittsaufgabe
und erfordert entsprechende ressortübergreifende Querschnittsinstrumente (z.B.
Bauen/Wohnen,
lokale
Wirtschaft/Infrastruktur,
Familienunterstützung/Bildung/Erziehung/Gesundheit, Unterstützung von Senioren). Das schließt
auch ein, dass strategische Abstimmungen über Aufgabenschwerpunkte entsprechend priorisiert werden müssen, zum einen innerhalb der Kommune, zum anderen
Sozialbericht Kreis Euskirchen
120
aber auch übergreifend (z.B. bei der Schulentwicklungsplanung). Die Vielfalt erforderlicher Aufgaben und unterschiedliche fachliche Schwerpunkte lassen sich z.B.
auch arbeitsteilig unter schwerpunktbezogenen Aufgabenteilungen der Kommune
bearbeiten. Dies setzt wiederum eine Kooperation und Koordinierung solcher Kooperationen voraus.
Umgang mit teilräumlich starker Alterung der Bevölkerung
Die grundlegende Zielsetzung im Kreis Euskirchen ein „selbstbestimmtes Wohnen
im Alter“ (insbesondere wohnen in der eigenen Wohnung, auch bei Einschränkungen der Alltagsbewältigung) zu ermöglichen, stößt in verschiedener Hinsicht an
Grenzen. Diese Grenzen sind einerseits baulicher Art (z.B. Schaffung einer erforderlichen baulichen Barrierearmut in den bestehenden Wohnungen/Häusern). Anderseits bildet auch die „Einsamkeit“ älterer Einpersonenhaushalte in der bestehenden
Wohnung eine Barriere. Die Erfahrungen z.B. im Rahmen von Befragungen zeigen
zudem, dass die Umzugsbereitschaft älterer Haushalte häufig gering ist, sofern es
nicht Umzüge innerhalb des Dorfes/ Quartiers oder Ortsteils sind. „Selbstbestimmtes Wohnen im Alter“ erfordert daher neben baulichen Lösungen auch die Ausbildung von lokalen Unterstützungsnetzwerken die sowohl privat als professionell
(z.B. in Kombination) erfolgen. Um z.B. die „Einsamkeit“ älterer Einpersonenhaushalte abzubauen (aber auch durch gegenseitige Aufmerksamkeit die Sicherheit zu
erhöhen) eignen sich private Wohngemeinschaften oder auch ambulant betreute
Wohngemeinschaften sowie selbst organisierte Pflegewohngemeinschaften (Dienste
werden in eigener Verantwortung organisiert, z.B. durch Poole von Pflegezuschüssen). Kommunale Aufgabe ist es, in diesen Fällen solche Prozesse zu initiieren (Möglichkeiten aufzeigen, Interessen bündeln und vermitteln, etc.). Darüber hinaus können Quartierskonzepte/ Dorfkonzepte für Jung und Alt im Bestand und Mehrgenerationennachbarschaften (z.B. mit Neubau barrierearmer Wohnungen im Dorf/ Quartier) erarbeitet werden. Weiterführende Initiativen sind z.B. die Initiierung von
Mehrgenerationenhäusern, mit dem Ziel gemeinschaftliches Zusammenleben in getrennten Wohnungen mit Gemeinschaftsräumen zu ermöglichen.
Ein beispielhaftes Projekt für gemeinschaftliches Wohnen in einem Dorf ist z.B. die
Initiative Bürgergemeinschaft Eichstetten22 e.V. (Bürgerverein mit rund 500 Bürgern). Die Bürgergemeinschaft bietet mit Hilfe von ehrenamtlichen Kräften aus dem
Dorf hauswirtschaftliche und in Zusammenarbeit mit anerkannten Pflegediensten
pflegerische Hilfen für Bewohner des „Schwanenhofes“ an, einer betreuten Wohnanlage im Ortskern (mit Umbau und Neubau), die vom Verein initiiert wurde. Die
Dienstleistungsangebote beschränken sich dabei nicht nur auf den Schwanenhof,
sondern werden auch im ganzen Dorf angeboten.
Ein anderes beispielhaftes Projekt ist die Dorfgemeinschaft Külz23 e.V., die mit
Nachbarschaftshilfe und sozialen Dienstleistungen einen Hilfe-Mix im Dorf anbietet.
Mit dem initiierten Bauvorhaben einer „Seniorenwohngruppe“ (Umbau eines Be
22
Baden Württemberg
23
Rheinland-Pfalz
Sozialbericht Kreis Euskirchen
121
standsgebäudes), die auch Pflegeangebote einschließt, sollen alle Menschen im Dorf
wohnen bleiben und alt werden können. Das Projekt erfolgt in Trägerschaft und
ehrenamtlichem Betrieb durch die Dorfgemeinschaft. Es erfolgt eine Zusammenarbeit mit ambulanten Pflegediensten (bis Kurzzeitpflege). Das Projekt zielt auf die
Schließung von Versorgungsketten (gegenseitige Hilfsprogramme, verbesserte Mobilität und neue Wohngemeinschaften).
Strategischer Umgang mit Leerständen und negativen Ausstrahlungen
Im Sinne einer strategischen Herangehensweise mit Leerstandsfolgen spielt gerade
eine frühzeitige Beobachtung absehbare Leerstände bzw. Leerstandsrisiken eine
besondere Rolle. Ein Monitoring der „Früherkennung“ unterstützt z.B. Aktivitäten,
die die Entstehung von Leerständen dort verhindern, wo diese besonders schädlich
sind. Sind bereits längerfristige Leerstände entstanden, steigt der Aufwand für eine
Folgenutzung bzw. Inwertsetzung dieser Leerstände. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit negativer Ausstrahlungen und Folgewirkungen. Da die absehbare Schrumpfung der wohnungsnachfragenden Haushalte in einzelne Gemeinden deutlich stärker werden wird, wird Früherkennung in diesen Gemeinden künftig dringlicher
werden als in der Vergangenheit.
Es liegt auf der Hand, dass bei rückläufiger Wohnungsnachfrage weniger attraktive
Immobilien keine Nachfrager finden werden. Allerdings sollten mit einem strategischen Umgang Dörfer/Dorfkerne und Ortsteile/Ortskerne priorisiert werden, auf
die sich Aktivitäten zur Verhinderung dauerhafter Leerstände konzentrieren, um
dort negative Folgewirkungen zu minimieren oder auch zu verhindern.
Grundlage für strategische Herangehensweisen und Früherkennungen bilden kleinräumige Auswertungen aus Kataster und Melderegister (Überlagerung von Gebäuden und Alter der Bewohner auf Ebene von Baublöcken) sowie die Erfassung von
Leerständen bzw. qualitativen Einschätzungen in einer fortschreibungsfähigen Datenbank. Diese können z.B. durch Ortsvorsteher mit Kenntnissen vor Ort erfasst und
fortgeschrieben werden. Die amtlichen Erfassungen haben hierzu erhebliche Unzulänglichkeiten, so dass alternative Herangehensweise erforderlich sind. Alternative
Herangehensweise ermöglichen es z.B. Schlüsselimmobilien zu identifizieren, die für
Ortskerne eine wichtige Funktion haben oder auch Sanierungszustände leerstandsgefährdeter Gebäude zu erheben.
Auf Grundlage eines Monitorings sowie der Priorisierung von Lagen/Gebäuden
können entsprechende Aktivierungsstrategien entwickelt werden, wie diese z.T. in
den Initiativen/Maßnahmen in Gemeinden des Kreises Euskirchen bestehen. Dazu
zählen Beratungen von Eigentümern oder Nutzungsinteressenten, Informationsbereitstellungen zu Investitions- und Bewirtschaftungsfragen, Klärung von Investitionsbereitschaften, Verkaufsbereitschaften oder Umzugsbereitschaften. Erfolgversprechende Ansätze sind z.B. die Etablierung von lokalen Beratungsnetzwerken,
Ansprechpartnern oder auch Börsen.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
122
Umgang mit selektiver Wanderung junger Menschen
Da viele erfolgreiche Schulabgänger den Kreis verlassen (insb. Studium) entsteht
eine selektive Zusammensetzung junger Erwerbstätiger (Ausbildung und Beruf),
häufig auch junger Erwerbstätiger mit Migrationshintergrund. Der Übergang von
der Schule in den Beruf (Ausbildung) hat dadurch eine besondere Bedeutung für den
Arbeitsmarkt im Kreis Euskirchen.
Mit einer besseren Verknüpfung von Schulen und Unternehmen vor Ort (z.B. Intensivierung/Ausweitung und Ergänzung der bestehenden Projekte und Maßnahmen)
könnten ggf. künftig Schulabgänger für Ausbildungsberufe oder kombinierte Formen von Hochschulausbildung mit beruflicher Praxis im Kreisgebiet gewonnen
werden. Ausgangspunkt wären z.B. der Ausbau von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen. Ergänzende Themen können z.B. sein, dass Unternehmen im Rahmen des Unterrichts eingebunden werden oder Lehrerfortbildung in
Unternehmen stattfinden. Es könnten lokale Fonds gegründet werden für gemeinsame Aktivitäten mit Schulen/Schülern. Andere Möglichkeiten sind, dass Kompetenznachweise für Schüler in den Unternehmen erworben werden können oder Unternehmen im Rahmen von Schulmessen auftreten.
Andererseits kann aus der selektiven Zusammensetzung junger Menschen für den
Arbeitsmarkt gefolgert werden, dass gerade die Weiterqualifikation zuwandernder
junger Menschen in den Gemeinden des Kreises einen Schwerpunkt bilden könnte.
Dabei dürfte es gerade um die jungen Erwerbstätigen gehen, die bereits in den Unternehmen (mit „einfachen Arbeiten“) tätig sind und „im Job“ systematisch weiterqualifiziert werden. Um zu erörtern, ob eine solche Strategie praktikabel und sinnvoll ist, sollte die Zusammenarbeit bzw. der Austausch mit den Unternehmen gesucht werden.
Umgang mit punktuellen Bildungsherausforderungen
Die sozialräumliche Beobachtung zeigt gerade in der frühen Bildung (Schuleingangsdaten) einzelne „Problembefunde“. Erkennbar ist etwa die leichte Zunahme
von schwächerem Bildungshintergrund bei Eltern mit Migrationshintergrund und in
der Folge erkennbarer Problembefunde beim Schuleingang der Kinder.
Erfahrungen anderer Städte zeigen, dass sich vergleichbare „Problembefunde“ auch
kleinräumig häufen und meist einzelne Kitas und Grundschulen dadurch größere
Anforderungen haben. Entsprechend sollten die „betroffenen Grundschulen“ sowie
Kitas und Quartiere (insb. in Stadt Euskirchen) identifiziert werden, so dass hier
gezielt an Unterstützungsleistungen bei bestehenden Engpässen (z.B. Intensivierung
und Ergänzung vorhandener Maßnahmen der Elternarbeit, der frühen Sprachförderung) gearbeitet werden kann.
Die Erfahrungen in Modellprojekten zeigen, dass Ganztagsangebote in Kombination
mit der Öffnung der Schule und qualifizierter Einbindung außerschulischer Partner
Erfolgskriterien sind, um Integration und Bildungschancen systematisch zu verbessern. Idealerweise werden diese Ansätze mit einer differenzierten Bildungsbeobachtung begleitet und gesteuert.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
123
Steuerung und Beobachtung
Die zentralen Indikatoren des hier vorliegenden, fortgeschriebenen Sozialberichts
werden in dem unter Kapitel 1.1 erwähnten KECK-Atlas eingestellt und künftig jährlich für eine Berichterstattung ergänzt.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
4.4
124
Bestehende Aktivitäten im Kreis Euskirchen
Viele der bestehenden Aktivitäten im Kreis Euskirchen greifen die unter Kapitel 4.3
genannten Aufgabenschwerpunkte bereits auf. Im Folgenden werden diese Aktivitäten in aktualisierter Form vorgestellt.
Das Kommunale Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Euskirchen (KoBIZ), eine
Anfang 2014 neu gegründete Organisationseinheit im Kreis Euskirchen, befasst sich
mit den Themenfeldern Bildung und Integration. Bestehende Aktivitäten, Projekte
und Maßnahmen in den entsprechenden Handlungsfeldern werden aufgrund der
Vielzahl hier nicht im Einzelnen aufgeführt.
Alle in 2014 und 2015 durchgeführten Projekte des KoBIZ finden sich in folgenden
Berichten:
•
•
Integrationsbericht Kreis Euskirchen 2015
Jahresbericht Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Euskirchen (KoBIZ) 2015
Das Handlungskonzept der DemografieInitiative Kreis Euskirchen - als Grundlage
für die Gestaltung des demographischen Wandels im Kreis Euskirchen - wurde 2015
fortgeschrieben. Aktuelle und bereits umgesetzte Projekte der Handlungsfelder Bildung; Integration; Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit; Wirtschaft und Arbeit; Lebensqualität und Infrastruktur sowie Verständnis zwischen den Generationen aus dem Jahr 2014 werden im Folgenden vorgestellt (vgl. auch Handlungskonzept Teil II – Die Projekte, Stand Januar 2015).
•
Bildung
aktuelle Projekte:
•
Rucksack KiTa, Rucksack Grundschule: Ziele des Projektes sind die Förderung der Mehrsprachigkeit
bei Migrantenkindern, Stärkung der Erziehungskompetenz der Mütter, Stärkung des Selbstwertgefühls der Kinder und der Mütter sowie die Stärkung der Interkulturellen Pädagogik und des Mehrsprachenkonzepts der Einrichtung (KITA/Schule).
•
Fachberatungsstelle Herkunftssprachlicher Unterricht
•
SmiLe (Sprachbildung mit individuellem Spracherfolg): Sprachpatenschaften für Kinder mit Migrationshintergrund
•
Übergangsmanagement Schule - Beruf mit dem EDV-Verfahren "Schüler-online": Ziele des Projektes
sind die Sicherstellung der Schulpflichtüberwachung beim Übergang von der Sek. I in die Sek. II
durch Optimierung des Verfahrens (Stichwort „kein Schüler darf verloren gehen“).
•
Bildungsregion Euskirchen (BRE) – Bildungsportal: Mit dem Pilotprojekt wird die Erstellung eines
Bildungsportals als Datenbank im Internet mit einer übersichtlichen Darstellung des Bildungssektors, aller Weiterbildungsakteure sowie Zielgruppen und Ressourcen verfolgt, um die Angebote
sichtbarer zu machen und mehr Nachfrage zu generieren (insbesondere bildungsferner Schichten)
•
4. Bildungskonferenz: „Erfolgreich Netzwerken im Kreis Euskirchen“ Regionales Bildungsnetzwerk
Kreis Euskirchen
•
Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAOA): Das neue Übergangssystem SchuleBeruf in NRW unterstützt die Schülerinnen und Schüler frühzeitig bei der Berufs- und Studienorientierung, der Berufswahl und beim Eintritt in Ausbildung oder Studium. Ziel ist es, allen jungen Menschen nach der Schule möglichst rasch eine Anschlussperspektive für Berufsausbildung oder Studium zu eröffnen und durch ein effektives, kommunal koordiniertes Gesamtsystem unnötige Warteschleifen zu vermeiden. (Quelle: www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de)
•
Weitere Projekte: siehe Jahresbericht Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Euskirchen (KoBIZ)
Sozialbericht Kreis Euskirchen
125
abgeschlossene und verstetigte Projekte:
•
•
Informationsveranstaltung "Duales Studium": Das Projekt informiert Gymnasiasten über Ausbildungsmöglichkeiten des dualen Studiums in der Region (Schwerpunktzielgruppe: SchülerInnen des
Südkreises) mit dem Ziel, Nachwuchskräfte an die Region zu binden.
•
Bildungscampus Euskirchen: Das Ziel des Projektes ist es, Bildungsangebote an Unternehmer zu
vermitteln. Mittlerweile ist das Projekt an die Arbeiten zum Bildungsportal übergegangen.
•
Entwicklung eines Bildungsprogramms für werdende Eltern und Eltern mit einem Kind im ersten
Lebensjahr: Der Zielgruppe wird ein ortsnahes und kostenfreies sowie mehrstündiges Bildungsprogramm angeboten. Ziel ist die Steigerung der Kommunikation zwischen Eltern und Kind und der
Vorbeugung von seelischen Erkrankungen des Kindes. Das Programm wird regelmäßig angeboten
und stark nachgefragt. Das Projekt ist verstetigt.
•
Potenzialanalyse 2011/2012 und 2012/2013: Durch die systematische Beobachtung während der
Potenzialanalyse entsteht Aufschluss über berufsrelevante Fähigkeiten, wie personale-, berufsbezogene-, und soziale Kompetenzmerkmale. Das Ergebnis der Potenzialanalyse wird in einer aussagekräftigen Bewertung festgehalten und anschließend werden zielgerichtete individuelle Fördermöglichkeiten entwickelt. Die Potenzialanalyse wird seit drei Jahren durchgeführt. Zielgruppen waren
bisher Haupt- und Förderschüler/innen. Ab 2012 wird das Angebot auf die Realschulen im Kreis
Euskirchen ausgedehnt, da die beiden anderen Schulformen größtenteils durch andere Programme
bedient werden.
•
Berufsorientierungsprogramm (BOP) - Vertiefte Berufsorientierung in überbetrieblichen Bildungsstätten - BIBB Modul für die SI: Das Projekt richtet sich an SchülerInnen der Jahrgangsstufe 8 der SISchule. Ziel ist eine vertiefte Berufsorientierung in überbetrieblichen Bildungsstätten zur Verbesserung der Ausbildungsreife. Im Schuljahr 2011/2012 beteiligten sich sieben Schulen. Derzeit läuft eine neue Ausschreibung.
•
Komm auf Tour 2011: Das Projekt ist ein Impulsangebot zur Stärkenentdeckung mit Elementen der
Berufsorientierung und Lebensplanung für Jugendliche in der 7. Klasse der Hauptschule, der 8. Klasse einzelner Förderschulen und der Gesamtschule. Das Projekt ist mittlerweile dreimal durchgeführt
worden. Vorausgesetzt, dass die Finanzierung des Parcours weiterhin durch die Arbeitsagentur und
die BzgA gesichert ist, gilt das Projekt als fester Berufsorientierungsbaustein.
•
KURS - Kooperation Unternehmen der Region und Schulen: Integration von Expertenwissen in den
Unterricht in einzelnen Fächern an allen Schulen der SI und SII (außer BKs). Ziele sind unter anderem eine systematische und nachhaltige Kooperation und Vernetzung, Neuorientierung in der Bildungslandschaft, verbesserte Ausbildungsvoraussetzungen und wirtschaftsnaher Unterricht. Das
Projekt ist verstetigt.
•
Schulabgängerbefragung 2011: Die Befragung wurde im Februar und Juni 2012 durchgeführt. Das
Befragungsergebnis unterstützt die Arbeit des Regionalen Übergangsmanagements und gibt Aufschluss über die Ausbildungssituation der Jugendlichen der Haupt-, Förder- und Realschulen im
Kreis Euskirchen. Die Ergebnisse unterstützen auch die Arbeit der Berufsberatung der Arbeitsagentur.
•
Haus der kleinen Forscher - Aufbau eines regionalen Netzwerkes im Kreis Euskirchen: Über das
Netzwerk werden Kinder an naturwissenschaftliche und technische Phänomene herangeführt. Das
Projekt ist verstetigt.
•
Gute Einschulungsvorbereitung: Ortsnahe, niederschwellige Angebote in Familienzentren (Elternabende) hinsichtlich der Förderung von visueller und auditiver Wahrnehmung und Motivation, um
eine gute Einschulungsvorbereitung sicherzustellen. Elternabende werden mittlerweile regelmäßig
angeboten.
•
Einrichtung eines Regionalen Bildungsnetzwerks im Kreis Euskirchen: Systematischer Ausbau bereits vorhandener Kooperations- und Vernetzungsstrukturen aller Bildungsakteure auf kommunaler
Ebene. Für die Region bedeutsame Entwicklungen sollen künftig im Rahmen einer kommunalenstaatlichen Verantwortungsgemeinschaft auf der Grundlage eines Kooperationsvertrages mit dem
Land NRW getragen werden. Die bisherigen Handlungsfelder "Übergang KITA - Grundschule" und
"Übergang Schule - Beruf/Studium" werden um den Bereich "Übergang Grundschule - weiterführende Schule" erweitert und künftig in einem Handlungsfeld mit der Bezeichnung "Übergänge gestalten" zusammengefasst.
Integration
aktuelle Projekte:
•
Siehe Integrationsbericht Kreis Euskirchen 2015
•
Siehe Jahresbericht Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Euskirchen (KoBIZ)
2015
Sozialbericht Kreis Euskirchen
•
•
126
abgeschlossene und verstetigte Projekte:
•
Reise durch die Welt: Das Projekt zielt darauf ab die Vorurteile bei Kindern und Eltern bezüglich andere Kulturen durch einen interkulturellen Austausch nachhaltig abzubauen (Besuch von Familien
anderer Kulturkreise im Kreis).
•
Offenen Zeltstadt: Mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund sollen in die Planung und Durchführung der für in den Sommerferien daheimgebliebene Jugendlichen angebotenen Zeltstadt eingebunden werden. Das Projekt ist verstetigt.
Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit
aktuelle Projekte:
•
Öffentlichkeitsarbeit: Mit dem Projekt wird die Bereitstellung von Informationen für Familien durch
den Aufbau eines Internetportals fokussiert.
•
Familienfreundliche Verwaltung: Mit dem Projekt verbessert die Kreisverwaltung Euskirchen die
familienfreundliche Gestaltung. Zielgruppe sind sowohl die Bürger als auch die Mitarbeiter.
•
Qualitätssiegel Familienfreundlicher Arbeitgeber: Eine Zertifizierung des Kreises Euskirchen durch
die Bertelsmann-Stiftung zum Erhalt des „Qualitätssiegel Familienfreundlicher Arbeitgeber“ verbunden mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen hierzu mit dem Ziel, die Motivation der Belegschaft weiter zu erhöhen und die Attraktivität des Kreises Euskirchen als Arbeitgeber weiter zu steigern.
•
Familienkarte: Mit der Familienkarte erhalten Familien Vergünstigungen bei privaten Unternehmen
und öffentlichen Einrichtungen. Übergeordnetes Ziel ist die Steigerung der Familienfreundlichkeit
im Kreis Euskirchen.
•
der familienfreundliche Veranstaltungskalender: Ziel des familienfreundlichen Veranstaltungskalenders ist es, die im Kreis vorhandenen Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien gebündelt
darzustellen.
abgeschlossene und verstetigte Projekte:
•
Quantitativer und qualitativer Ausbau der Betreuung für Kinder U3: Laufende Umsetzung Ausbauplanung in Kooperation mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden von Jahr zu Jahr. Alle
Träger verfügen über Kinderschutzfachkräfte. Intensivierung der Fortbildungsangebote für Erzieherinnen, insbesondere U 3-Bereich. Weiterhin Initiierung geeigneter Familienbildungsangebote in
den Familienzentren.
•
Babybegrüßungsbesuche im Stadtgebiet Euskirchen: Nach guter Resonanz der Begrüßungsbesuche
werden diese seit Oktober 2011 nun auch in den Gemeinden Blankenheim, Kall, Nettersheim, Weilerswist und der Stadt Schleiden angeboten. Das Angebot wird stetig auf weitere Städte und Gemeinden ausgeweitet.
•
Familien-Unterstützungs-Netzwerk (FUN) im Kreis Euskirchen: Im Netzwerk tauschen die Beteiligten Informationen aus und stimmen ihre Angebote untereinander ab.
•
Zusammenarbeit Schule und Jugendhilfe: Die Beratung und Unterstützung bei der Schulentwicklung
und die fortlaufende Information zur Zusammenarbeit, insbesondere im Kinderschutz, soll mit dem
Projekt verbessert werden. Das Projekt gilt als abgeschlossen. Ein Aufbau bzw. eine Weiterführung
findet im Rahmen des Projekts "Partizipation von Eltern und Jugendlichen" statt.
•
Partizipation von Eltern und Jugendlichen: Ein Kreiselternrat wurde im Jahr 2011 gegründet. Es
wurde ein gemeinsames Handlungskonzept der Schulsozialarbeit entwickelt.
•
Nachgehende Fürsorge: Follow-up-Beobachtung und Intervention in KiTa / Schulen und Beurteilungen der Gefährdungssituation sowie nachgehende Fürsorge (ggf. mit Jugendamt) für gesunde Kindsentwicklung sind Bestandteile des Projektes. Das Projekt wird fortgeführt und auf den gesamten
Kreis ausgedehnt.
•
Zahnärztliche Gesundheitsförderung: Niederschwellige Angebote in Familienzentren zur Verbesserung der Zahngesundheit von 0 bis 6-Jährigen Kindern sind Ziel des Projektes. Es wurde ein Informationsflyer erstellt (auch in russischer Sprache).
Wirtschaft und Arbeit
aktuelle Projekte:
•
Familienfreundlicher Arbeitgeber: Die Zertifizierung des Kreises Euskirchen mit dem „Qualitätssiegel Familienfreundlicher Arbeitgeber“ durch die Bertelsmann-Stiftung ist verbunden mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen, um die Motivation der Belegschaft weiter zu erhöhen und die Attraktivität des Kreises Euskirchen als Arbeitgeber weiter zu steigern. Darüber hinaus übernimmt die
Kreisverwaltung eine Vorbildfunktion für weitere Unternehmen in der Region. Eine Steigerung der
Arbeitgeberattraktivität wirkt sich positiv auf die Attraktivität des gesamten Standortes aus.
•
Demografie Dialog für Unternehmen: Mit dem Projekt Demografie-Dialog sollen die Unternehmen
für die mit dem demografischen Wandel verbundenen Herausforderungen sensibilisiert und über
ihre Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten informiert werden. Spezifische Beratungsangebote
sollen präsentiert werden.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
•
•
127
Initiative Duales Studium: Für viele Unternehmen wird es zunehmend schwerer, Fachkräfte zu finden und zu binden. Abhilfe verspricht in dieser Situation die zielgerichtete Ausbildung eigener
Nachwuchskräfte. So wurden in den letzten Jahren an den Hochschulen rund um den Kreis Euskirchen vermehrt duale Studiengänge aufgebaut. Im Rahmen des hier beschriebenen Projektes werden
einerseits Informationsveranstaltungen für zukünftige Schulabgängerinnen und -abgänger mit entsprechender Hochschulzugangsberechtigung und andererseits Veranstaltungen für Unternehmen,
die ihren Auszubildenden ein duales Studium ermöglichen wollen, angeboten.
•
Demografie-Plattform: Mit dem Projekt Demografie-Plattform sollen die Unternehmen für die mit
dem demografischen Wandel verbundenen Herausforderungen sensibilisiert und über ihre Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten informiert werden. Spezifische Beratungsangebote sollen dabei präsentiert werden.
abgeschlossene und verstetigte Projekte:
•
Netzwerk Familie und Beruf: Durch den Aufbau eines Unternehmernetzwerkes sollen die demografischen Nachteile des ländlichen Raumes in Stärken umgewandelt werden. Durch die Steigerung der
Arbeitgeberattraktivität und der Mitarbeiterzufriedenheit wird das Ziel verfolgt, dem Fachkräftemangel und der Landflucht entgegenzuwirken.
•
Betrieblicher Familienkoffer: Der betriebliche Familienkoffer ist eine Informationssammlung zur
Unterstützung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Der Koffer soll klare Orientierung beim
plötzlichen Eintreten eines Pflegefalls bieten. Er soll weitergehende Informationen über konkrete
Hilfestellungen bündeln und somit bei der praktischen Umsetzung helfen. Zusätzlich werden auch
Aspekte der Kinderbetreuung berücksichtigt. Ziel ist es, die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und
Pflege/Betreuung zu verbessern.
•
Wirtschaftliches Entwicklungskonzept für den Kreis Euskirchen: Die Wirtschaftsstruktur des Kreises Euskirchen wurde hinsichtlich ihrer Bestandskraft und ihrer Wachstumspotenziale durch die
Prognos AG untersucht. Neben der betrieblichen Ebene wurde auch die zu prognostizierenden vorhandenen bzw. fehlenden Kapazitäten/ Potenziale am Arbeitsmarkt miteinbezogen. Als Schlüsselmaßnahme wurde ein Markenbildungsprozess definiert, der sich in der Umsetzung befindet. Weitere Maßnahmen werden sukzessive aus dem Konzept entwickelt.
•
Technology Transfer and Recruiting in Rural Areas: Der Technologietransfer und die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und kleinen bzw. mittelständigen Unternehmen in den ländlichen Regionen soll aktiv initiiert und verbessert werden. Dies geschieht u.a. durch den Ausbau oder die Errichtung von Relaisstationen, Errichtung einer Kooperationsplattform oder Marketingaktionen. Projekt befindet sich in der Umsetzung und wird durch zahlreiche Einzelmaßnahmen und Veranstaltungen begleitet.
•
Maßnahmen zur Bindung von Fachkräften / Studenten an den Standort: Insbesondere durch die Beteiligung des Kreises Euskirchen an der Landesinitiative Fachkräftesicherung NRW für 3 Jahre werden entsprechende Maßnahmen entwickelt und umgesetzt.
Lebensqualität und Infrastruktur
aktuelle Projekte:
•
Nahversorgung erhalten und stärken: Projektziel ist dem Verlust von Grund- und Nahversorgungsangeboten zu begegnen.
•
Konzept Übungsleiter Ausbildung / Freizeitangebote vor Ort im ländlichen Raum: Ziel des Projektes
ist es, das Ehrenamt in Sportvereinen zu stärken und neue Zielgruppen zu erreichen. Maßnahmen
sind die Schaffung einer Ehrenamtsbörse des Sports (Übungsleiterbörse) sowie die Einbindung /
Angebotsentwicklung für die Nachmittagsbetreuung in offenen Ganztagsschulen.
•
Neues Leben in alten Gebäuden - Innenentwicklung / Leerstandsmanagement: Oberstes Ziel des
Projektes ist es, die Attraktivität in den Dorfkernen zu erhalten und die Wohn- und Lebensqualität in
den Dörfern zu sichern. Es werden verschiedene Teilprojekte und Maßnahmen hierfür umgesetzt
(z.B. "Leerstandsmonitoring und Daseinsvorsorge in Dahlem und Hellenthal"; Beratungsangebote
für Eigentümer zum Thema der energetischen Sanierung, Aufbau einer Immobilien- & Baulückenbörse als Vermarktungstool für leerstehende und leerstandsbedrohte Wohnimmobilien).
abgeschlossene und verstetigte Projekte:
•
Aktive Dörfer Stärken! (ehemals: Werkstätten zur Dorfentwicklung): Ziel ist die Stärkung der Ortsvereine /Kartelle in den Dörfern und eine breite Einbindung der Bevölkerung in die Dorfentwicklung (Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements).
•
Altengerechtes Wohnen im ländlichen Raum: Das Projekt verfolgt das Ziel, Senioren möglichst lange
das Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen durch Fokussierung von barrierefreien oder
barrierearmen und bezahlbaren Wohnungsneubau und Umbau sowie der Etablierung von Dienstleistungen rund ums Haus.
Sozialbericht Kreis Euskirchen
•
•
128
Aktionsplan Verknüpfung der Verkehrsträger: Das Projekt verfolgt das Ziel, das Mobilitätsangebot
im Kreis Euskirchen zu verbessern. Eine Zielgruppe die besonders im Vordergrund dabei steht sind
die Senioren.
•
Zielgruppenspezifische Mobilitätskonzepte: Ziel ist Konzeption und Prüfung der Umsetzbarkeit zielgruppenspezifischer Mobilitätskonzepte ( z.B. Krankenhausbus, Jugendbus/-taxi)
•
Projekte im Rahmen Kommunales Mobilitätsmanagement für Senioren im Kreis Euskirchen:
o
Checkliste zur Nutzung von Bus & Bahn (Mobil in..)
o
Bus- und Bahntraining für Senioren
o
Dauerhafte Erreichbarkeit der Zielgruppe: Sicherstellung von Beratungsmöglichkeiten für
Senioren zu Mobilitätsfragen
o
Barrierefreie Bushaltestellen
o
Barrierefrei zum ÖPNV – Kall
o
Barrierefrei zum ÖPNV – Blankenheim
o
Neue Tarif-Angebote
o
Seniorengerechte Radroute: Euskirchen – Zülpich im Alltags- und Freizeitradverkehr
•
Ärztliche Versorgung im ländlichen Raum: Eine Arbeitsgruppe der Politik, Verwaltung, Ärztekammer, Kassenärztliche Vereinigung und Krankenkasse erarbeitet Vorgehen auf kommunaler Ebene,
um der erwarteten Minderversorgung entgegenzuwirken und hausärztliche und fachärztliche Versorgung der Bürger sicherzustellen.
Verständnis zwischen den Generationen
aktuelle Projekte:
•
Aktionswoche der Generationen - Gemeinsam geht`s besser!: Ziel des Projektes ist es, den Kontakt
zwischen den Generationen (jung, mittel, alt) herzustellen und zu verbessern.
abgeschlossene und verstetigte Projekte:
•
Erweiterung der Pflegeberatung des Z.I.P. um aufsuchende Hilfen: Das bisherige Beratungsangebot
des Z.I.P. wird um aufsuchende Hilfe und einzelfallbezogene Beratung (Case-Management) erweitert
•
Einrichtung von Pflegestützpunkten: Ziel der Pflegestützpunkte ist es, auf wohnortnaher Ebene bereits bestehende Versorgungs- und Beratungsangebote so zu vernetzen, dass eine optimale abgestimmte Versorgung und Betreuung Pflegebedürftiger gewährleistet wird.