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Info GB (Schülerverkehre auf der Voreifelbahn hier: Information über die Ergebnisse einer Sicherheitskonferenz)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
95 kB
Datum
27.05.2015
Erstellt
19.05.15, 10:30
Aktualisiert
19.05.15, 10:30
Info GB (Schülerverkehre auf der Voreifelbahn
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hier: Information über die Ergebnisse einer Sicherheitskonferenz)

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Kreis Euskirchen Der Landrat X Öffentliche Sitzung Datum: Info 62/2015 06.05.2015 Nichtöffentliche Sitzung Beratungsfolge: Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr 27.05.2015 Schülerverkehre auf der Voreifelbahn hier: Information über die Ergebnisse einer Sicherheitskonferenz Seit Einführung der neuen Lintfahrzeuge auf der Voreifelbahn liegen Beschwerden über zu geringe Fahrzeugkapazitäten auf dem Abschnitt zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel vor. Probleme traten insbesondere dann auf, wenn zu Zeiten der Schülerbeförderung nach Bad Münstereifel aus betrieblichen Gründen statt eines großen Lintfahrzeuges (300 Sitzplätze) eine kleine Einheit (180 Sitzplätze) eingesetzt wurde. Die Verwaltung hat sich hierzu mehrfach mit dem NVR ausgetauscht (s. a. Schreiben des Landrates an den NVR - Anlage). Das in diesem Schreiben angeregte gemeinsame Gespräch zwischen dem NVR und dem Kreis Euskirchen wurde vor dem Hintergrund eines Vorfalls, bei dem ein Schüler im Bereich des Bahnhofs Bad Münstereifel zwischen Bahnsteig und einfahrendem Zug gefallen war, auf Einladung des Kreises Euskirchen zu einer "Sicherheitskonferenz" ausgeweitet. Neben dem NVR waren zu der Konferenz am 24.03.2015 Vertreter der Stadt Bad Münstereifel, der Bad Münstereifeler Schulen, der DB Regio, der DB Station&Service, der Bundespolizei Aachen und der Busverkehrsunternehmen eingeladen. Ergebnisse (Auszüge aus dem Protokoll; in den Kästen sind die Handlungsoptionen dargestellt): 1. Fahrgastnachfrage Die Mehrzahl der o. a. Anwesenden hat an der so genannten Schülerfahrt (07:33 Uhr ab Euskirchen) teilgenommen, um einen Eindruck über die tatsächliche Besetzung zu gewinnen. Beobachtungen: In allen Bereichen des Fahrzeuges (Lint 81) waren ab Kreuzweingarten alle Sitzplätze und darüber hinaus ein Großteil der Stellplatzfläche belegt. Als problematisch zeigte sich, dass die Stellplatzfläche entweder durch die Schulrucksäcke auf den Rücken der Schüler oder durch die auf dem Boden abgestellten Rucksäcke reduziert wird. Die Rucksäcke erschweren auch eine Verteilung der Fahrgäste bzw. machen sie an manchen Engstellen fast unmöglich. Besonders problematisch ist das Durchkommen in den Abschnitten mit einer Dreierbestuhlung zzgl. Klappsitz. Im mittleren und hinteren Bereich wären noch einige wenige Stellplätze frei gewesen. In der ersten Klasse saß ein Fahrgast, der in Arloff ausgestiegen ist. Aus Sicht des NVR war die Fahrt sehr gut besetzt, aber nicht überfüllt. In den Zulaufstrecken auf die Ballungsräume seien ähnliche Besetzungen zu beobachten. -22. Infrastrukturelle Möglichkeiten Der NVR bestätigte, dass auf dem Abschnitt Euskirchen - Bad Münstereifel die infrastrukturelle Möglichkeit besteht, zwei Lint 54 einzusetzen. Damit würde sich die Sitzplatzkapazität von 300 auf 360 erhöhen. Die Doppeleinheit Lint 54 sei nur einmal im Rahmen eines Störkonzeptes eingesetzt worden als im Oberbergischen Kreis alte Talentfahrzeuge im Einsatz und die Lint 81 in der Werkstatt waren. Dauerhaft könne nur der Lint 81 eingesetzt werden, da alle anderen Fahrzeuge umlauftechnisch anders gebunden seien. Abgesehen davon, sei mit einer Doppeleinheit Lint 54 das Problem verbunden, dass keine Fahrgastverteilung zwischen den Fahrzeugen erfolgen könne. 3. Freigabe 1. Klasse Die erste Klasse wird nach Auskunft von DB Regio entweder durch den Zugführer oder den Zugbegleiter freigegeben, sofern dieses nach deren Einschätzung notwendig ist. Um für eine dauerhafte Entlastung zu sorgen, wurde folgende Testphase vereinbart: Nach den Osterferien bis zu den Sommerferien soll die erste Klasse bei den kritischen Schülerfahrten um 07:33 Uhr ab Euskirchen bzw. 14:05 Uhr ab Bad Münstereifel grundsätzlich freigegeben werden, und dies bereits ab dem Startbahnhof. Sollte sich diese Regelung als sinnvoll erweisen, würde sie zukünftig grundsätzlich innerhalb der Schulzeit gelten. Aktueller Stand 12.05.2015 lt. DB Regio: "Die erste Bilanz fällt positiv aus. Bisher gab es weder Beschwerden von 1. Klasse-Fahrgästen noch eine negative Resonanz über unsere Kundenbetreuer…" 4. Schienenentlastungsverkehre Darüber hinaus stellte der NVR eine Mitfinanzierung von "Schienenentlastungsverkehren" in Aussicht, die beispielsweise die Schüler im Bereich Iversheim aufnehmen könnten. Hierzu muss geprüft werden, ob freie Buskapazitäten bestehen. Aktueller Stand 12.05.2015 lt. DB Regio: "Eine erste Prüfung hat ergeben, dass aufgrund der nahezu zeitgleichen bestehenden Schulanfangszeiten bei den Unternehmen keine zusätzlichen Buskapazitäten zur Verfügung stehen. …" 5. Störkonzepte Angesprochen wurde auch, dass die bisherigen Störkonzepte, die einen Busverkehr im Falle von Zugausfällen als Schienenersatzverkehr vorsehen, bisher nicht funktioniert haben. Problematisch ist, dass in der morgendlichen Hauptverkehrszeit bei den vor Ort ansässigen Unternehmen keine Busse zu Verfügung stehen. DB Regio führte aus, dass das Konzept zwischenzeitlich verbessert worden sei und auch neue Rahmenverträge mit Verkehrsunternehmen abgeschlossen worden seien. Bei sehr kurzfristigen Zugausfällen, etwa bei Startproblemen der Fahrzeuge könne jedoch auch kein alternatives Buskonzept greifen. Hier sei die einzige Möglichkeit, sich über die Bahn-App über Ausfälle und Ersatz zu informieren. Es herrschte Einvernehmen, dass bei Störfällen eine bessere Fahrgastinformation als bisher erfolgen muss. DB Regio wird auf Anregung des Kreises zunächst eine grundsätzliche Information über die Bahn-App und die Störfallkonzepte für die Schulen erstellen. Aktueller Stand 12.05.2015 lt. DB Regio: "Eine entsprechende Melderegelung wurde unsererseits bereits aufgestellt. Ausfälle oder eine Zugbildung mit Abweichungen werden sofort nach Bekanntwerden über elektronische Systeme von unserer Fahrzeugleitstelle der Transportleitung mitgeteilt; bei kurzfristigem Eingreifen erfolgt dies telefonisch. Die Störungen werden in das Informationssystem (DB App) eingepflegt und können unter der jeweiligen Verbindung eingesehen werden. -3Die Erstellung einer Information für die Schulen ist noch offen und muss angegangen werden. 6. Sicherheit: Aus Sicht der Bundespolizei Aachen, die in den letzten Wochen häufiger vor Ort war, ist die Rückfahrsituation (14:05 Uhr ab Bad Münstereifel) deutlich kritischer als die morgendliche Hinfahrt, weil hier die Schüler in einem Schwung in das Fahrzeug drängen. Bei der Wartesituation komme es zu Rangeleien unter den Schülern; teilweise würden sogar Ranzen ins Gleis geworfen. DB Regio bestätigte dies aus seinen Gesprächen mit den Zugführern. Als Konsequenz würden die Zugführer nur mit Schrittgeschwindigkeit anstatt der erlaubten 30 km in den Bahnhof Bad Münstereifel einfahren. DB Station&Service berichtete, dass die DB Sicherheit eine Woche lang vor Ort im Einsatz gewesen sei, um die Schüler zu sensibilisieren, die weiße Haltelinie am Bahnsteig bei Einfahrt des Zuges nicht zu übertreten. Darüber hinaus seien in unregelmäßigen Abständen auch Beamte der Bundespolizei und der ortsansässigen Landespolizei (Ortsdienst Bad Münstereifel) vor Ort gewesen. Eine ständige Präsenz sei allerdings von keiner Behörde leistbar. DB Station&Service würde sich wünschen, auch den Ordnungsdienst Stadt Bad Münstereifel im Rahmen einer Ordnungspatenschaft einzubeziehen. In einem solchen Fall könnte die DB Station&Service ihr Hausrecht auf den Ordnungsdienst übertragen. Die Stadt Bad Münstereifel wird diesen Wunsch intern prüfen und besprechen. aktueller Stand 11.05.2015, Stadt Bad Münstereifel: Die Prüfung hat zwischenzeitlich stattgefunden; die Stadt Bad Münstereifel hat angeboten, den Ortsdienst der Polizei zeitweise zu unterstützen. Eine Übertragung des Hausrechts ist nicht gewünscht.) Die Frage einer Vertreterin der Gemeinschaftshauptschule, ob die DB Regio nicht die Schüler, die eine Gefährdung verursachen, von der Beförderung ausschließen könne, wurde kontrovers diskutiert. DB Regio legte dar, dass ein Ausschluss von der Beförderung an hohe Hürden gebunden sei und einer soliden Beweissicherung bedürfe. Die tatsächliche Umsetzung sei äußerst schwierig. Es herrschte allerdings Einigkeit, dass alle Möglichkeiten untersucht werden sollen, die "Gefährder" in die Schranken zu weisen und auch nach Möglichkeit deren Eltern einzubeziehen. Dazu könnte z.B. dienen, die Personalien der Störer aufzunehmen, den Ausschluss von der Beförderung anzudrohen und die Eltern anzuschreiben. Die Bundespolizei wird diese Aufgabe übernehmen und demnächst in Zivil vor Ort sein. Aktueller Stand lt. Bundespolizei(11.05.2015): "Durch die Bundespolizei wurden zwischenzeitlich Streifen, sowohl offen (uniformiert) als auch verdeckt (zivil) durchgeführt. Erkenntnisse im Sinne von verfolgbaren Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten konnten nicht gewonnen werden." Zur Abschreckung und zur Beweissicherung soll darüber hinaus auf Anregung des Kreises geprüft werden, ob der Bahnsteigbereich mit Videokameras ausgerüstet werden kann. Der NVR sagte gegenüber DB Station&Service, die diese Prüfung durchführen müsste, eine grundsätzliche Förderung der Maßnahme aus NVR-Mitteln zu. Aktueller Stand lt. Bundespolizei (11.05.2015): "Zwischen der Bundespolizei und DB Station & Service hat eine Besprechung stattgefunden. Im Vergleich mit anderen Bahnhöfen wurde seitens der Fachlichkeit der Bundespolizei die polizeitaktische Ausstattung des Bahnhofs Bad Münstereifel als nicht prioritär bewertet." DB Station&Service wird sich diesbezüglich mit der Bundespolizei abstimmen. Eventuell könne auch kurzfristig ein mobiles Einsatzfahrzeug der Bundespolizei eingesetzt werden, das über eine entsprechende Kamera-Ausstattung verfüge. -4Der Kreis Euskirchen wies auch darauf hin, dass die Installierung der Kameras beim Umbau der Bahnsteigkante berücksichtigt werden muss. Aktueller Stand lt. Bundespolizei (11.05.2015): "Durch Negierung einer ortsfesten Installation wird auch auf eine mobile Variante verzichtet." DB Regio hatte einen Vorschlag zur Ausdehnung der Präsenz der Zugbegleiter in der Mittagszeit. Da auf dem Abschnitt zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel bei den Abendfahrten eine 200% Präsenz nicht notwenig sei, könnten die Personale alternativ in der Mittagszeit eingesetzt werden, so dass dann zwei Zugbegleiter zur Verfügung stehen. Eine entsprechende Prüfung wird von DB Regio veranlasst. Aktueller Stand 12.05.2015 lt. DB Regio: "Der Vorschlag zur Ausdehnung der Präsenz der Zugbegleiter zur Mittagszeit ist nach den Osterferien umgesetzt worden. Die aus den Wochenendnächten von 200 % auf 100 % reduzierten und dadurch frei werdenden Kontingente wurden auf den Tag verlegt. Ein Kundenbetreuer steht bereits vor Ankunft des Zuges 13:56 Uhr in Bad Münstereifel am Bahnsteig und unterstützt durch die Präsenz die sichere Einfahrt des Zuges. 7. Bahnscouts Der Kreis Euskirchen regte den Einsatz von Bahnscouts und der Ausbildung von Bahnpaten, ähnlich dem RVK-Modell "Schulscouts" an. DB Regio stand dem Vorschlag positiv gegenüber. Die Vertreter der Schulen wiesen aber auch auf Probleme hin. So könnten die "Bahnpaten" ggf. überfordert sein. Auch hätten heutzutage viele jüngere Schüler keinen Respekt vor älteren Schülern. Es wurde vereinbart, dass der Kreis Euskirchen nach den Osterferien die Beteiligten noch einmal einlädt, um das Thema "Bahnscouts" näher zu beleuchten. Die RVK könnte dann von ihren Erfahrungen mit den "Schulscouts" berichten. Aktueller Stand: Ein Folgetermin zur Sicherheitskonferenz wird am 20.05.2015 im Kreishaus stattfinden; die RVK ist bereit, ihr Projekt vorzustellen. gez. i. V. Poth Landrat Geschäftsbereichsleiter/in: Abteilungsleiter/in: Sachbearbeiter/in: Kreistagsbüro: ___________________ (Unterschrift) ___________________ (Unterschrift) ___________________ (Unterschrift) ___________________ (Unterschrift)