Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
5,7 MB
Datum
01.06.2015
Erstellt
22.05.15, 04:05
Aktualisiert
22.05.15, 04:05
Stichworte
Inhalt der Datei
Jahresbericht 2014
Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Klimaschutz
durch moderne Holzverwendung
Impressum
Inhalt
Wald und Holz Eifel e. V.
Vorwort
3
1. Vorstellung HolzCluster.Eifel
4
1.1. Die Eifel geografisch
6
1.2. Eifeler Holzwirtschaft historisch
7
Römerplatz 12
53947 Nettersheim
Tel.: +49 (0) 2486 80 10-0
Fax: +49 (0) 2486 80 10-25
info@wald-holz-eifel.org
2. Viel Holzbau in der Eifel
www. wald-holz-eifel.org
2.1. Novellierung der Landesbauordnung „eifelübergreifend“
www.holzcluster-eifel.de
2.2. Die Regelungen zur Verwendung von Holz im
Bauwesen in NRW
Registergericht: Amtsgericht Düren
Registernummer: VR 30796
2.3. Landesbauordnung Rheinland-Pfalz
8
11
13
14
3. Clusterschwerpunkt Holzbau
15
4. Holzbau-Architektur als Wirtschaftsfaktor
17
5. Veranstaltungen
20
Steuernummer: 211/5724/5378
Verantwortlich:
Horst-Karl Dengel, Vorsitzender des Vorstandes
5.1. Infostände
20
5.2. Kommunalveranstaltung
22
5.3. Architektur & Baukultur
23
Axel Krähenbrink, Geschäftsführung Wald und Holz Eifel e. V.
6. Arbeitsschwerpunkt Klimaschutz
30
Ralf Stadler, Projektmanager Wald und Holz Eifel e. V.
7. Kommunalprojekt
34
8. Holzbau verknüpft Baukultur mit aktuellen Wohnansprüchen
38
Inhalte:
Holger Wolpensinger, Clustermanager Wald und Holz Eifel e. V.
Externe Autoren:
Kapitel 1.1, 1.2: Dr. Joerg Hensiek, Kollaxo Bonn
Kapitel 2: Sarah Weber, Kreis Euskirchen
Kapitel 2.1 und 2.3: Hannsjörg Pohlmeyer, Holzcluster RLP
Kapitel 2.2: Dr. Volker Ehlebracht, Landesclustermanager
Wald & Holz NRW
Kapitel 4: Arnim Seidel, Fachagentur Holz Düsseldorf
Pressespiegel: Lars Langhans, Kollaxo Bonn
Umsetzung und Gestaltung:
Lars Langhans /Joachim von Kozierowski
KOLLAXO Markt- und Medienkonzepte, Bonn
www.kollaxo.com
Erstelldatum:
25.02.2015
8.1. Holzbau-Mustersiedlung
38
8.2. Waldpark Dahlem
40
8.3. Jugendwaldheim Vogelsang
41
9. HolzbauFachberatung Endverbraucher
42
10. Fazit und Ausblick
44
Pressespiegel
46
Veranstaltungstabelle
48
Literatur
49
Vorwort
Der Holzbau hat in den Eifelgemeinden einen besonderen Stellenwert. Das zeigt sich in der hohen
Holzbauquote von 34,8 Prozent der neu erstellten Wohngebäude im Kreis Euskirchen im Jahr 2013
(NRW 9,8 Prozent). Einzelne Kommunen trumpfen gar mit „Traumquoten“ von bis zu 50 Prozent auf.
Die Offenheit der Bauherren für Holz und das Knowhow der hier ansässigen Unternehmen bilden einen
Standortvorteil für hiesige Architekten und könnten zu einem Alleinstellungsmerkmal werden. Angesichts
der starken Nachfrage nach neuem Wohnraum insbesondere in den Ballungsräumen rund um die Eifel
(Aachen, Bonn, Düsseldorf, Koblenz, Köln, Leverkusen und Trier), aber auch den Voreifelstädten (z. B. Düren
und Euskirchen), bestehen große Entwicklungspotenziale für den Holzbau aus der Eifel. Das österreichische
Horst-Karl Dengel
Vorarlberg zeigt, wie eine der Eifel ähnliche ländliche Region durch hochwertige Holzbau-Architektur
Vorsitzender des Vorstandes von
wirtschaftlich profitiert und sich gleichzeitig nachhaltig und klimafreundlich entwickeln kann.
Wald und Holz Eifel e. V. und Leiter
des Regionalforstamtes Hocheifel-
2014: Das vierte Jahr für das HolzCluster.Eifel
Zülpicher Börde.
Einer der Arbeitsschwerpunkte 2014 war der Klimaschutz durch vermehrten Holzbau. Ein engagiertes Projektteam erarbeitete dazu Grundlagen für kommunale Entscheidungsträger. Dazu gehören CO2-Kennwerte
von Holzgebäuden, auf deren Grundlage der Beitrag zum Klimaschutz berechnet werden kann (Kap. 6).
Die Quintessenz lautet: Holzhäuser haben in Klima- und Ökobilanzen eindeutig die Nase vorne. Weiterhin wurde eine Befragung und Beratung der Eifelkommunen Monschau, Hürtgenwald und Nettersheim
sowie der Voreifelstadt Euskirchen durchgeführt und daraus Entwicklungspotenziale abgeleitet. Die HolzbauFachberatung für Multiplikatoren und Endverbraucher rundete das Angebot des HolzCluster.Eifel ab.
Mit 102 Teilnehmern war die Impulsveranstaltung „Eifeler Architektur und Baukultur“ im Holzkompetenzzentrum Rheinland die bestbesuchte Fachveranstaltung seit Bestehen des HolzCluster.Eifel. Mit dieser
Veranstaltung konnten wir die für das Planen und Bauen zentralen Akteure, nämlich die örtlichen
Architekten, zahlreich ansprechen und für den Holzbau im ländlichen Raum interessieren. Aus dem
Diskurs der Veranstaltung entstand die Idee einer Holzbau-Mustersiedlung. Ein Entwurf dazu wird in
diesem Jahresbericht erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt (Kap. 8.1.).
Der eindeutig holzbauliche Schwerpunkt des Projekts spiegelt die im Rahmen eines Treffens des Trägervereins Wald und Holz Eifel e. V. 2014 erstmals klar abgestimmte Projektstrategie wider. Der Holzbau
soll im Mittelpunkt der fachlichen Arbeit stehen. Man ist sich allseits einig, dass die Unterstützung und
Mehrung des modernen Holzbaus für alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette Wald und Holz
den größten Nutzen bringt.
Der Jahresbericht möchte die verschiedenen Unternehmen und Einrichtungen entlang der Wertschöp-
Mehr zum Projekt HolzCluster.Eifel unter
fungskette Forst und Holz über die Aktivitäten und Ergebnisse des HolzCluster.Eifel in 2014 informieren
www.holzcluster-eifel.de.
und sie zur Beteiligung ermuntern.
3
1. Vorstellung HolzCluster.Eifel
Im Folgenden wird das HolzCluster.Eifel in Kurzform dargestellt.
mischer und arbeitsmarktpolitischer Bedeutung. Das Cluster ist durch
Ausführliche Informationen zum Aufbau und zur Konzeptionen des
über 1.300 Unternehmen, fast 16.000 Beschäftigte und mehr als
Projektes finden sich auf der Webseite des Wald und Holz Eifel e. V..
3,3 Mrd. Euro Umsatz gekennzeichnet. Schwerpunkte sind die Säge-
Die Image-Broschüre des HolzCluser.Eifel liegt als pdf.-Download
industrie, die Möbelindustrie und das Holzhandwerk.
und in gedruckter Form vor.
Organisationsstruktur
Hintergrund
Die Hauptarbeit des HolzCluster.Eifel leistet das Koordinationsbüro,
Die Eifel gehört zu den bedeutenden Wald- und Holzregionen in
das 2014 mit der Vollzeitstelle des Clustermanagers Dipl.-Ing. Holger
Nordrhein-Westfalen (NRW), Deutschland und Europa. Wie eine Cluster-
Wolpensinger und einer halben Stelle der Projektmanagerin Anita
studie feststellt, weist die Region eine starke Konzentration der Forst-
Radermacher besetzt war. Projektträger des HolzCluster.Eifel ist
und Holzwirtschaft auf, und die Branche ist von großer regionalökono-
das 2008 gegründete Netzwerk Wald und Holz Eifel e. V..
Abb. 1: Organigramm HolzCluster.Eifel
Quelle: Wald und Holz Eifel e. V.
Finanzierung HCE II
Zuwendungsfähige Ausgaben: 140.000 Euro
Zuwendungsbetrag NRW2: 112.000 Euro
Kreis Euskirchen: 10.000 Euro
Zukunftsinitiative Eifel: 6.000 Euro
Wald & Holz Eifel e. V.: 7.200 Euro
Sonstige: 4.800 Euro
Die Geschäftsführung wurde durch Dipl. Forstwirt/Forstassessor
Beitrag der Holzverwendung zum Klimaschutzmanagement
Axel Krähenbrink vom Holzkompetenzzentrum Rheinland (HKZR)1
Im Projekt wurde zunächst eine Analyse des vorhandenen Materials
wahrgenommen. Das Netzwerk Wald und Holz Eifel e. V. hat derzeit
(z. B. Klimakonzepte) sowie weitere Recherchen und, darauf aufbauend,
70 Mitglieder und wird durch den Vorsitzenden Horst-Karl Dengel
qualitative Interviews mit kommunalen Vertretern durchgeführt. Anhand
und weitere sieben Vorstände vertreten. Über die Gremienarbeit ist
von vier Modellkommunen wurden die aus dem optimalen Einsatz moderner
die Zukunftsinitiative Eifel kontinuierlich eng in die Arbeitsabläufe
Holzbaustoffe auf kommunaler Ebene erwachsenen Potenziale zur Ein-
eingebunden. Das HolzCluster.Eifel steht im Austausch und kooperiert
sparung von Treibhausgasen ermittelt und daraus eine Handlungsstra-
mit übergeordneten Netzwerken wie dem Cluster Wald und Holz NRW,
tegie abgeleitet. Die vier Modellkommunen unterscheiden sich jeweils
dem Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz (RLP) sowie dem bundesweiten
in ihrer Struktur sowie Bevölkerungsdichte, so dass sie die spezifischen
Informationsdienst Holz und dem europaweiten „forum holzbau“.
Bedürfnisse und Problemlagen der Eifeler Kommunen gut abbilden.
Um das Klimaschutzmanagement vor Ort zu unterstützen, wurde die
Ruhr Universität Bochum beauftragt, CO2-Kennwerte für typische Holz-
Aktivitäten im Jahr 2014
neubauten und energetische Sanierungen mit Holzwerkstoffen herauszuarbeiten. Der Hintergrund, die Methodik und die Kennwerttabelle
Zu Beginn des Jahres waren die Aktivitäten des HolzCluster.Eifel
werden in Kapitel 6 erstmals veröffentlicht.
zunächst maßgeblich durch die organisatorischen Abschlussarbeiten
des Förderprojektes „HolzCluster.Eifel I – Wettbewerbsfähigkeit und
Projektschwerpunkt Eifeler HolzbauFachberatung
Beschäftigung im ländlichen Raum durch Produktinnovation und
Aufgrund der Projektförderung konnte die HolzbauFachberatung als
Qualifikation in der Holzwirtschaft“ geprägt. Die Dokumentation der
neutrale Anlauf- und Beratungsstelle kostenlos angeboten werden. Im
Projektergebnisse wurde allen Projektbeteiligten und -interessierten
Mittelpunkt standen eine qualifizierte Beratung, die Weiterbildung sowie
zugestellt. Durch diesen Erfolg erhielt das Netzwerk eine weitere
die Vermittlung von Praxiswissen und Handlungsempfehlungen. Ange-
Förderung zur Durchführung des Folgevorhabens „HolzCluster.Eifel II –
sprochen wurden 2014 insbesondere die für den Klimaschutz und den
Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Klimaschutz durch moderne
Holzbau wichtigen Multiplikatoren. Ziel war die Initiierung und fachliche
Holzverwendung“ (HCE II). Der Bewilligungs- und Durchführungs-
Unterstützung von Holzbauprojekten, insbesondere von Bauten mit
zeitraum von HCE II lief vom 01.02.2014 bis 28.02.2015.
Modellcharakter. In Kapitel 8 wird dieser Ansatz vorgestellt.
Die Arbeitsschwerpunkte
Veranstaltungen
Die in HCE II zunächst geplanten fünf inhaltlichen Arbeitsbereiche
Zudem organisierte das HolzCluster.Eifel eigene Veranstaltungen für
verdichteten die Beteiligten aus thematischen und arbeitstechnischen
Multiplikatoren und eine breite Fachöffentlichkeit, worüber in Kapitel 5
Gründen in zwei Schwerpunkten unter den Oberbegriffen „Klimaschutz“
berichtet wird.
und „HolzbauFachberatung“. Territorial konzentrierten sich die Aktivitäten
des HolzClusters 2014 aufgrund der vorwiegenden Förderung durch
das Land NRW (zu 80 Prozent) und den Kreis Euskirchen auf die nord-
Weitere Informationen: www.holzcluster-eifel.de
rhein-westfälische Eifel.
1
Das Holzkompetenzzentrum Rheinland ist Schwerpunktaufgabe des Landesbetriebes
Wald und Holz NRW und zugleich eine Kooperation der Gemeinde Nettersheim und dem
Regionalforstamt Hocheifel-Zülpicher Börde. Es bietet Service zur modernen Holzverwendung aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Hierzu werden entsprechende Informationen
entlang der Wertschöpfungskette Wald und Holz gebündelt und kommuniziert.
2
Vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW
5
„Die Eifel beginnt nördlich unter Gemünd an der oberen Roer, von wo
1.1. Die Eifel geografisch
man allmählig von den Bergen in die fruchtreichen Felder Zülpichs hin-
Die Eifel: eine kleine Landes- und Waldkunde
Früher war sie als „Armenhaus“ oder das „Sibirien“ Westdeutschlands
verrufen. Heute ist sie neben dem Sauerland die beliebteste und am
meisten aufgesuchte Naherholungsregion Nordrhein-Westfalens.
Zu ihrer Popularität haben neben der schönen Landschaft, den alten
Burgen und den pittoresken Dörfern und Kleinstädten auch die Bekanntheit des Nürburgrings und die Regionalkrimis aus der Feder von Jacques
Berndorf beigetragen. Wo aber liegt sie genau, wo sind ihre geografischen Grenzen? Und haben Wald und Holz schon immer eine große
Rolle in der Eifel gespielt?
absteigt, läuft in einem Bogen gegen Münstereifel herum und dann an
der oberen Ahr bis gegen Altenahr fort. Von da längst dem rechten
Ufer der Ahr, (…), immer gegen Osten bis der Stadt Ahrweiler gegenüber. Von hier ab südlich gegen Andernach hinaus in grader Richtung
eine bis zwei Stunden Abstand vom Rheinlauf [gemeint ist: zu Fuß].
Dann an dem Maifeld hin in der Entfernung einer bis zwei Stunden von
der Mosel in westlicher Richtung fort etwa eine Meile über das Flüßchen
Prüm hinaus gegen Westen, wo man die Grenze etwa von Echternach
zu St. Vith und Malmedy hinauf von Süden nach Norden zieht.“
Die Eifel wird heutzutage in drei Groß-Regionen eingeteilt, die wiederum
in Unterregionen gegliedert werden:
Der deutsche Schriftsteller und Politiker Ernst Moritz Arndt (17691860), der die Eifel oft und gerne besuchte, beschrieb die Lage des
Mittelgebirges in sehr knapper, aber einprägsamer und vor allem
auch heute noch geografisch korrekter Weise:
1. Vennvorland (die Gegend um Aachen)
2. Westeifel (dazu gehören als Unterregionen u. a. westliche Hocheifel,
Rureifel, Hohes Venn)
3. Osteifel (dazu gehören als Unterregionen u. a. die Ahr-Eifel, Moseleifel, östliche Hocheifel, Kylburger Waldeifel).
Unter den Unterregionen wie der Ahr-Eifel etc. gibt es wiederum weitere,
Aachen
kleinere Subregionen: z. B. gehört die Vulkan-Eifel zur Hocheifel, die
Köln
sowohl Teil der West- als auch der Osteifel ist. Manchmal wird die
Vulkaneifel auch als eigenständige Region betrachtet, das hat aber
eher touristische Gründe.
Bonn
Die genauen Abgrenzungen der Eifel sind nach wie vor umstritten.
Beispiel: Je nach Literaturquelle gehört das Wachtberger Ländchen
und das Laacher See-Gebiet (Pellenz) zur „Rhein-Eifel“ oder überhaupt
Koblenz
nicht zur Eifel. Man kann es aber ungefähr so ausdrücken: Die (sichere)
Ostgrenze der Eifel verläuft von Bad Münstereifel im Norden über
Eifel
Ahrweiler bis fast zur Moselmündung bei Koblenz im Süden.
Die Westgrenze ist schwerer zu definieren, da die Eifel geografisch als
Ostteil der Ardennen begriffen wird und es daher in der Abgrenzung
zu den Ardennen in Belgien keine scharfe Trennlinie gibt bzw. geben
kann. Die Südgrenze bildet die Mosel. Die Nordgrenze verläuft südlich
von Euskirchen bis südlich von Aachen. Dazu gibt es noch weitere
Begriffe für Regionen innerhalb der Eifel (z. B. Basalteifel), die nicht
geografischer, sondern geologischer (im Falle der Basalteifel) oder
kulturhistorischer Art sind. Diese sind nicht mit der naturräumlichgeografischen Gliederung zu verwechseln. Davon wiederum ganz
unabhängig sind die administrativen Regionen, also die Landkreise.
Trier
Diese decken sich natürlich nicht (oder kaum) mit den natürlichen
Grenzen des Mittelgebirges Eifel.
6
1.2. Eifeler Holzwirtschaft historisch
Kurze Geschichte der Eifelwälder als Basis einer prosperierenden Holzverwendung
Wie alle Mittelgebirge Deutschlands war die Eifel ursprünglich fast
Die neuen Aufforstungen waren aber als Basis der Holz- und Möbel-
durchgehend bewaldet. Nach einer intensiven landwirtschaftlichen
industrie mitverantwortlich für die wirtschaftliche Erholung der Region,
Nutzung insbesondere am Ostrand der Region während der Römer-
die ihren Ruf als Armenhaus Westdeutschlands nach und nach verlor.
zeit, wurde sie bis zum hohen Mittelalter wieder vollkommen von
Allerdings wurde der Holzreichtum noch zweimal im Laufe des 20. Jahr-
Wäldern bedeckt. Seitdem und bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts
hunderts bedroht. Zum einen mussten Eifeler Wälder in den zwanziger
änderte sich dieser natürliche Zustand erneut komplett: Holzkohle-
Jahren im Rahmen der Reparationszahlungen an Frankreich weitflächig
produktion für Metallhütten, Schiffbauholz für die Niederlande, Bau-
gerodet werden und während des Zweiten Weltkriegs wurden weitere
und Nutzholz für die heimische Bevölkerung und insbesondere auch
Forstreviere vollkommen zerstört. Nach dem Krieg wurden die zerstör-
die Viehweide im Wald zerstörten die Vegetation nachhaltig und führ-
ten Flächen erneut zunächst mit zwar standortfremden, aber schnell-
ten vielerorts zu einem Landschaftsbild, wie man es heute etwa aus
wüchsigem Nadelholz aufgeforstet. Diese Nadelholzarten wurden
dem schottischen Hochland kennt: Heide so weit das Auge reicht,
gewählt, um so rasch wie möglich wieder Bau- und Werkholz für den
weit und breit kaum ein Baum und wenn, dann lediglich ein paar
Aufbau Deutschlands liefern zu können. Sie legten somit auch den
Birken und Kiefern.
Grundstein für das heutige Cluster Wald und Holz Eifel.
Aufgrund der beklagenswerten ökologischen Zustände, die sich
Wie in anderen Regionen Deutschlands ist die nachhaltige Forstwirt-
selbstverständlich auch auf die wirtschaftliche Situation der Land-
schaft seit den 60er Jahren erfolgreich dabei, in den Forstrevieren der
bevölkerung auswirkten, kam es zu massenhaften Auswanderungen
Eifel einen artenreichen Mischwald entstehen zu lassen, der in vielem
in die Rheinstädte, später auch in das Ruhrgebiet oder bis nach
dem Charakter des ursprünglichen Waldes dieses Mittelgebirges sehr
Amerika, was wiederum zu einer Verstärkung der sozialen und
nahe kommt. Dieser „neue“ Waldreichtum hat nicht nur die ökologische
wirtschaftlichen Verarmung der Eifel führte. Nachdem wegen der
Situation der Eifel wieder entscheidend verbessert, sondern sorgt
sogenannten „Holznot“ schon im 17. Jahrhundert erste obrigkeitliche
durch die Bereitstellung des wertvollen Rohstoffs Holz dafür, dass
Forstgesetze verabschiedet wurden, kam es im 19. Jahrhundert, als
Arbeitsplätze entstehen, Unternehmen wirtschaften können und die
die Eifel Bestandteil der preußischen Rheinprovinz wurde, zu ersten
Holzbauquote in einigen Regionen der Eifel mit fast 35 Prozent Spitzen-
weiträumigen Aufforstungen, vor allem mit Kiefern, Lärchen und
werte für Nordrhein-Westfalen aufweist. Im Cluster Wald und Holz
zunehmend der Fichte – alles Baumarten, die es vorher in der von
Eifel arbeiten rund 16.000 Beschäftigte in 1.300 Unternehmen, die
Laubhölzern dominierten Region gar nicht oder kaum gab. In diesen
mehr als 3,3 Mrd. EUR Umsatz erwirtschaften. Dazu finden sich in der
neuen Waldgebieten war die Nutzung durch die Bevölkerung streng
Eifel und im direkten Umfeld mehrere Hochschulen mit Bildungsange-
untersagt. Aber nicht nur dort, auch in den Wäldern der Bauern wurde
boten und Forschungskapazitäten für die Holzbranche, die mitwirken,
die Nutzung stark reglementiert. Dort, wo noch Reste des alten
das Zukunftspotenzial der Forst- und Holzwirtschaft weiter zu steigern.
Bauernwalds vorhanden waren und diese für die Menschen noch
Die Eifel, der Wald und Holz: das gehört einfach zusammen!
unverzichtbarer Bestandteil der eigenen Landwirtschaft waren,
kam es daher zu teilweise erheblichen sozialen Spannungen mit der
Obrigkeit, die ebenfalls wieder zu Auswanderungswellen aus der
Region führten.
7
2. Viel Holzbau in der Eifel
Die Eifeler Holzbauquote ist bisher nicht erhoben worden. Um dennoch
Bei der Entwicklung der neu errichteten Wohngebäude konnte sich der
eine Einschätzung zu erhalten, welchen Stellenwert der Holzbau in der
Baustoff Holz seit dem Jahr 2004 im landesweiten Durchschnitt um
Eifel hat, nähern wir uns dem Thema exemplarisch. Wir betrachten
2,5 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent steigern. Im Kreis Euskirchen liegt
die Holzbauquote für den Kreis Euskirchen, und hier die statistischen
das Niveau der Holzbauquote seit 2004 durchgängig über dem
Zahlen für den Wohnungsbau. Die Werte für die Gesamteifel korrespon-
Landesdurchschnitt und erreichte im Jahr 2013 einen Anteil von
dieren vermutlich mit denen des Kreises. Dies wäre noch abschließend
24,4 Prozent an den gesamten Baufertigstellungen. Betrachtet man
zu prüfen. Lohnenswert wäre eine solche Überprüfung in jedem Fall,
ausschließlich die waldreicheren Gebiete des Kreises Euskirchen ohne
denn: In der Eifel wird viel in Holz gebaut.
das Flachland der Voreifel, zu der die Gemeinde Weilerswist sowie
die Städte Zülpich und Euskirchen zählen, so ergibt sich eine weitere
Verschiebung zugunsten des Holzbaus: hier hält er einen Anteil von
nunmehr 34,8 Prozent im Jahr 2013. Insgesamt zeichnet sich über die
letzten zehn Jahre eine positive Entwicklung für den Holzbau ab.
Abb.1: Baufertigstellungen in Holzbauweise (Wohnungsbau) zwischen 2004 und 2013 in Prozent im Kreis Euskirchen und NRW
40 %
34,8 %
Anteil Holzbauten an allen Baufertigstellungen
35 %
30 %
24,4 %
25 %
21,0 %
20 %
19,6 %
15 %
10 %
9,80 %
7,30 %
5%
0%
2004
2005
2006
2007
2008
Quelle: IT.NRW (2014), Darstellung: Struktur- und Wirtschaftsförderung Kreis Euskirchen
8
2009
2010
2011
2012
2013
Holzbauanteil Kreis Euskirchen (ohne Voreifel)
Holzbauanteil Kreis Euskirchen
Holzbauanteil NRW
Im Kreis Euskirchen kann eine unterschiedliche Entwicklung zwischen
die Wohnbauten nach Wohneinheiten tendenziell mehr im Mehrfamilien-
den Nordkreis- und den Südkreiskommunen festgestellt werden. Während
hausbereich zu finden sind, in welchem Holz generell schwächer vertreten
im ländlich geprägten Süden der Anteil der in Holzbauweise errichteten
ist, liegt die Holzbauquote dennoch im Landesschnitt oder leicht darüber.
Wohngebäude im Durchschnitt der Jahre 2004 bis 2013 über 30 Prozent
Die nachfolgende Abbildung informiert über die Holzbauquote in den
liegt, kommen die Städte des Nordkreises nicht über einen 20-prozentigen
Kommunen im Vergleich zum Kreis und Land.
Holzbauanteil. Obwohl in den Städten Euskirchen, Zülpich und Mechernich
Abb.2: Baufertigstellungen Holzbauweise (Wohnungsbau) im Durchschnitt der Jahre 2004 bis 2013 in Prozent nach Kommunen
40 %
38,26 %
35,92 %
Anteil Holzbauten an allen Baufertigstellungen
35 %
31,31 % 30,91 %
30 %
25 %
22,8 %
21,28 %
20 %
20,23 %
17,81 %
18,98 % 18,44 %
16,41 %
15 %
10,99 %
10 %
8,16 %
7,09 %
5%
55
55
8
34
Eu s
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EW
W1
96
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13
131
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11
162
36
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17
2
36
17
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38
172
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12
9
80
11
84
14
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)
0%
EW = Einwohner zum Stichtag 31.12.2013
hellgrau = Voreifelgebiete
Quelle: IT.NRW (2014), Darstellung: Struktur- und Wirtschaftsförderung Kreis Euskirchen
Zwischen 2004 und 2013 wurde in Blankenheim mit 38,26 Prozent und
2011 bis 2013, so fallen die Kommunen Schleiden mit einer Holzbau-
Hellenthal mit 35,92 Prozent etwas mehr als jedes dritte neue Wohn-
quote von 50 Prozent und wiederum Blankenheim mit 45,16 Prozent
gebäude in Holz gebaut. Betrachtet man die Entwicklung der drei Jahre
besonders auf.
9
Die absoluten Zahlen zeigen die baukonjunkturellen Schwankungen der Baufertigstellungen.
Abb.3: Baufertigstellungen in Holzbauweise (Wohnungsbau) zwischen 2004 und 2013 in absoluten Zahlen im Kreis Euskirchen
800
743
700
600
534
500
480
446
414
400
295
300
286
273
258
213
200
100
94
97
101
94
62
55
61
49
43
46
2007
2008
2009
2010
2011
2012
0
2004
2005
2006
Quelle: IT.NRW (2014)
2013
Baufertigstellungen
Holzbauweise
Trotz der in den letzten Jahren gesunkenen Baufertigstellungen bei
Diskussion der Ergebnisse
den Wohngebäuden insgesamt, konnte der Anteil der in Holzbauweise
Die hohen Holzbauquoten in Blankenheim, Hellenthal, Schleiden und
errichteten Gebäude von 17,8 Prozent auf 21,5 Prozent im Kreis Euskirchen
Dahlem sind bemerkenswert. Es stellt sich die Frage, was die Gründe
gesteigert werden. Allgemein hat sich der Neubau in den letzten Jahren
für die hohen Holzbauanteile sind. Für die Gesamteifel gilt, dass das
im Kreis Euskirchen rückläufig entwickelt, so dass die Zunahme der
Bauen mit Holz in waldreichen Gegenden generell eine stärkere Ver-
Holzbauquote durch eine Umverteilung der Baustoffe stattfand.
ankerung in der (Bau-)Kultur und Tradition hat. Das erklärt aber noch
nicht die besonders hohen Holzbauanteile einzelner Orte. Hier kommt
Generell ist festzustellen, dass im Kreis Euskirchen im Durchschnitt
ein weiterer Aspekt zum Tragen: aufgrund der Nähe zum Rohstoff gibt
der letzten zehn Jahre 394 Wohngebäude pro Jahr entstanden, wovon
es in waldreichen Regionen vergleichsweise viele erfolgreiche Holzbau-
17,8 Prozent in Holzbauweise errichtet wurden.
bauunternehmen. Diese verteilen sich aber nicht auf alle Kommunen
gleichermaßen, sondern konzentrieren sich an einigen für die Holzbau-
Tab. 1: Baufertigstellungen (Wohngebäude) gesamt im Kreis Euskirchen
Holzbauanteil in %
die Wirtschaftsförderung stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage,
wie sich die Konzentration von Holzbauunternehmen für vermehrten
Baufertigstellungen Kreis Euskirchen
Wohngebäude
Gesamt (absolut)
unternehmen besonders günstigen Standorten. Für das Holzcluster und
Holzbau in der Eifel nutzen lässt, wie ein weiteres Wachstum gefördert
2004-2013
2011-2013
394
885
17,8 %
21,5 %
werden kann und ob sich davon grundsätzlich Erfolgsstrategien ableiten
lassen.
Sarah Weber, Kreis Euskirchen
2.1. Novellierung der Landesbauordnung „eifelübergreifend“
Die beiden Nachbarländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen
genannten Vorreitern darauf verzichtet, brennbare und nicht brennbare
vereint momentan noch eine eher unrühmliche Gemeinsamkeit. Im Bundes-
Baustoffe zu unterscheiden und diese dann jeweils für bestimmte Gebäude-
ländervergleich, aber auch im Vergleich zu der seit 2002 gültigen Muster-
typen und -klassen zuzulassen. Vorgeschrieben wird nur noch, welche
bauordnung des Bundes, haben beide die meisten Vorschriften, die das
Anforderungen die Konstruktionen zu erfüllen haben (Feuerwiderstands-
Bauen mit Holz behindern oder gar ausschließen.
dauer, Rauchgasdichtigkeit, Isolation gegen Hitze etc.). Dies führt nicht
nur zu einem fairen Wettbewerb mit gleichen Anforderungen für alle,
Während in europäischen Nachbarländern acht, neun oder, wie jetzt in
sondern behindert auch nicht länger Innovationen. So waren zum
Norwegen, zwölf Geschosse in Holzbauweise errichtet werden, ist hier
Zeitpunkt der Aufstellung der jetzt überholten Bauordnungen neuere
nach drei Geschossen schon Schluss. Je nach Gebäudeart treten weitere
Entwicklungen, wie die Brettsperrholzbauweise oder Holz-Beton-
Einschränkungen bei der tragenden Konstruktion, bei Außenwänden,
Verbundlösungen, mit deutlich anderem Brandverhalten als klassische
Treppenhäusern, Fassadenbekleidungen oder Dachaufstockungen hinzu
Holzkonstruktionen nicht bekannt.
und sorgen in summa dafür, dass weniger in Holz gebaut wird als anderswo.
Auch nachgelagerte Vorschriften, wie z. B. Industriebaurichtlinien oder
Zum Schluss dieser Betrachtung lohnt der erneute Rückblick auf den
Versammlungsstättenverordnungen, schließen mitunter „brennbare
Klimaschutz: Mehr als 50 Prozent des Umsatzes im Bausektor wird –
Baustoffe“ aus und machen den Einsatz von Holz, aber auch von
mit weiter steigender Tendenz – beim Bauen im Bestand erzielt.
anderen regenerativen und klimafreundlichen Baustoffen, unmöglich.
Die energetische Sanierung und Anpassung der Bestandsgebäude an
Bei diesen Fragen geht es nicht um Geschmacksfragen. Bringt man die
heutige Wohnansprüche ist die Herausforderung schlechthin. Sie ist
Dinge auf den Punkt, so wird im Ergebnis Klimaschutz verhindert. Holz
zugleich ein Bereich, in dem Holz besonders punkten kann: durch
(und Stroh, Zellulose, Flachs, Hanf, etc.) hat im Bereich der hoch energie-
hohe Vorfertigungsgrade, schnelle Bauzeiten, leichte Konstruktionen,
effizienten Gebäude signifikant höhere Marktanteile. Überall dort, wo
geringere Transportbelastungen und weniger Baustellenabfälle.
anspruchsvolle Klimaziele formuliert wurden, wird auch – aus gutem
Angesichts innerstädtischer Rahmenbedingungen geht es in vielen
Grund: wegen der einmaligen Materialeigenschaften – viel mehr in
Fällen nur mit dem Einsatz von Holz. NRW hat bereits ein Klimaschutz-
Holz gebaut. Ob bei der 2000-Watt-Gesellschaft in Zürich, in Vorarlberg,
gesetz, in Rheinland-Pfalz ist es auf dem Weg: Beide Länder müssten
aber auch in Frankfurt, München oder in Stuttgart, überall dort gibt es
konsequenterweise den Abbau von rechtlichen Hemmnissen für wirk-
mehr vielgeschossige Holz- und Holz-Hybridbauten, als in ganz Nord-
samen Klimaschutz angehen und ihre Bauvorschriften anpassen.
rhein-Westfalen oder Rheinland-Pfalz.
Wem das noch nicht reicht: 2019/2020 treten die verschärften VorDas alles basiert rechtlich entweder auf einer vorsichtigen (wie jetzt in
schriften der EU-Gebäuderichtlinie in Kraft. Dann vorgeschriebene hoch
Rheinland-Pfalz geplant) oder inhaltsgleichen Anpassung an die Muster-
energie- und ressourceneffiziente Gebäude sind ohne nachwachsende
bauordnung des Bundes oder – wie in Baden-Württemberg oder der
Baustoffe nicht vorstellbar!
Schweiz – auf einer radikalen Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Will sagen, nach den Erkenntnissen der Forschung hat das Baumaterial
nur geringen Einfluss auf das Brandrisiko – entscheidend für die Sicher-
Hannsjörg Pohlmeyer, Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz, Koblenz
heit ist die Konstruktion. Konsequenterweise wurde deshalb bei den
www.holzbaucluster-rlp.de
11
Abb. 1: Bewertung der baurechtlichen Regelungen in den Landesbauordungen der Bundesländer im Vergleich zur Musterbauordnung (2002)
Ranking der Abweichungen
12
2.2. Die Regelungen zur Verwendung von Holz im Bauwesen in NRW
Eine unendliche Geschichte auf dem Weg zu einem guten Ende?
Hintergrund
der Konsens, die Verwendung von Holz zu erleichtern! Umso erstaunlicher,
Nordrhein-Westfalen ist das bevölkerungsreichste Bundesland in
dass es 15 (in Worten: fünfzehn!) Jahre gedauert hat, die Novellierung
Deutschland. Es steht beim baugewerblichen Umsatz im Bauhaupt-
der Landesbauordnung NRW in Sachen Holzverwendung ernsthaft
gewerbe national an zweiter Stelle. Trotz eines prognostizierten Bevöl-
anzugehen.
kerungsrückgangs von 18,1 Millionen Personen im Jahr 2005 auf 17,6
Millionen im Jahr 2025, wird im gleichen Zeitraum – aufgrund der
Die Novellierung der Landesbauordnung NRW
abnehmenden Haushaltsgröße – bis 2025 mit einem Zuwachs auf
Das Cluster Wald und Holz hat seit seiner Gründung Mitte 2012 durch
8,6 Millionen Haushalte (+240.000 entsprechend 2,9 Prozent) gerech-
eine Reihe von Aktionen, z. B. einen Vortrag vor dem Umweltausschuss
net. In dieser Höhe entsteht künftiger Wohnungsbedarf für sich neu
des Landtages und die Erstellung und Zuleitung eines Positionspapie-
bildende Haushalte1. Dieser neue Wohnungsbedarf wird sich, nach
res an politische Entscheidungsträger in NRW, die Politik fortwährend
allen Vorhersagen, auch in den urbanen Boom-Regionen entlang der
darauf hingewiesen, wie wichtig eine Novellierung der Landesbauord-
Rheinschiene ergeben. Hier werden also künftig die größten Herausfor-
nung in Bezug auf die Holzverwendung ist. Hierdurch wurde u. a. erreicht,
derungen liegen und es gilt insbesondere Lösungen für das Bauen im
dass sich Landesbauminister Michael Groschek in einem Schreiben vom
Bestand (z. B. Aufstockung und Sanierung) im innerstädtischen Bereich
Juni 2014 klar dafür ausgesprochen hat, die Regelungen der Muster-
zu finden. Hier bietet die Verwendung von Holz schon heute, dank
bauordnung des Bundes in die neue Landesbauordnung zu übernehmen.
moderner Entwicklungen von Holzbaukonzepten und hervorragenden
Auch wurde das Positionspapier auf der Sitzung des Bauausschusses
Bauprodukten auf Holzbasis, hervorragende Möglichkeiten. Leider können
am 30.10.2014 thematisiert und war Basis eines Antrages von CDU
diese in unserem Bundesland, auf Grund der antiquierten Regelungen
und FDP zur Novellierung der Landesbauordnung NRW. Es ist also
in der Landesbauordnung von Nordrhein-Westfalen, bis dato nur mit
gelungen, das Thema auf der politischen Tagesordnung zu halten und
Sondergenehmigungen genutzt werden. Insbesondere im Bereich des
voranzubringen.
Klimaschutzes, der in NRW ein ganz wichtiges landespolitisches Thema
ist (erstes Klimaschutzgesetz in Deutschland!), konnten auf Grund der
Derzeit befindet sich der Referentenentwurf der Landesbauordnung
Hemmnisse durch die derzeit geltende Landesbauordnung, die klima-
in der Kabinettabstimmung und es steht zu erwarten, dass dieser, in
tischen Vorteile durch das Bauen mit Holz, wie im vorherigen Abschnitt
den Ministerien abgestimmte Entwurf, in den nächsten Wochen in die
aufgezeigt, nicht einmal annähernd ausgeschöpft werden.
Verbändeanhörung geht.
Die Regierungskoalition aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen hat 2012
Es ist durchaus ein Fortschritt, wenn in diesem Entwurf die Regelungen
daher als Ziel in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart: „... eine Steigerung
der Musterbauordnung des Bundes hinsichtlich der Gebäudeklassen
der Holzverwendung aus heimischen Wäldern bei Neubau und im Bestand
und des Brandverhaltens übernommen werden. Aber bringen wir die
(Gebäudesanierung) [durch] eine Novelle der Landesbauordnung ...“
Holzverwendung in NRW wirklich entscheidend voran, wenn lediglich
zu erreichen. Auch die Oppositionsparteien von CDU und Piraten unter-
Regelungen, die auch schon 13 Jahre alt sind, übernommen werden
stützen den Abbau von Hemmnissen bei der Verwendung von Holz
und die Fortschritte des Holzeinsatzes im Bauwesen der letzten zehn
im Bauwesen in NRW. Es herrscht also – und dies ist immerhin sehr
Jahre unberücksichtigt bleiben?
bemerkenswert – über alle im Landtag vertretenen Parteien in NRW
1
MBV (2006): Veränderung der Wohnungsnachfrage und Reaktion des Wohnungsangebots
in Nordrhein-Westfalen bis 2025. Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes NordrheinWestfalen (Hrsg.).
Das Cluster Wald und Holz wird sich, in Abstimmung mit vielen Ver-
Denn aus der Sicht des Clusters Wald und Holz bietet nur eine Bau-
tretern der Forst- und Holzwirtschaft in NRW, dafür einsetzen, dass sich
ordnung, welche die neuesten Erkenntnisse und Möglichkeiten der
die neue Landesbauordnung in Nordrhein-Westfalen bezüglich der für
Holzverwendung im Bauwesen berücksichtigt, die Gewähr, den Heraus-
die Verwendung von Holz relevanten Abschnitten, an den fortschritt-
forderungen der Zukunft optimal begegnen und die gesteckten Ziele
lichsten und besten Regelungen in Deutschland orientiert. Hier ist in
in Bezug auf Nachhaltigkeit, effizienter Ressourcennutzung und Klima-
erster Linie die zum 1. März diesen Jahres in Kraft getretene Landes-
schutz erreichen zu können!
bauordnung in Baden-Württemberg zu nennen.
Dr. Volker Ehlebracht, Cluster Wald und Holz Nordrhein-Westfalen
www.cluster-wald-holz.de
2.3. Landesbauordnung Rheinland-Pfalz
Ähnlich, wie seit kurzem in Nordrhein-Westfalen, sind auch in Rhein-
keine relevanten Grenzen mehr – jedenfalls dann nicht mehr, wenn nach
land-Pfalz Regierung und Parlament mit der Novellierung der seit
der eigentlichen Landesbauordnung eine vergleichbare Anpassung
15 Jahren gültigen Landesbauordnung beschäftigt. Das entsprechende
nachgelagerter Vorschriften erfolgt. Beispielhaft zu nennen wäre da die
Gesetzgebungsverfahren ist schon relativ weit fortgeschritten und eine
Industriebaurichtlinie, die relativ wenig Restriktionen für den Einsatz von
Verabschiedung ist noch vor der parlamentarischen Sommerpause
Stahl und Beton kennt, aber in bestimmten Bereichen Holz als brenn-
2015 geplant. Die Neuregelung wird sich an der Musterbauordnung
baren Baustoff ausschließt. Auch diese Vorschriften haben anderthalb
des Bundes orientieren. Damit verknüpft sind dann zahlreiche Verbes-
Jahrzehnte „auf dem Buckel“ und sind nicht mehr auf dem neuesten
serungen, sprich erweiterte Einsatzmöglichkeiten für den Baustoff Holz –
Stand der Erkenntnisse.
wie auch für andere nachwachsende Baustoffe.
Es ist darauf hinzuweisen, dass es bei den rechtlichen Vorschriften
Statt bisher drei Geschosse in Holzbauweise, werden künftig fünf
nicht lediglich darum geht, ob jetzt ein weiteres Geschoss mehr oder
Geschosse möglich sein (Gebäudeklasse 4). Weitere Erleichterungen
weniger gebaut werden kann. Letztlich geht es bei den noch vorhan-
betreffen den Einsatz von Holz als raumabschließende Bauteile im
denen Diskriminierungen der nachwachsenden Baustoffe um einen
Fassadenbereich (auch bei Gebäuden mit Tragstruktur aus Beton),
stringenten Zusammenhang zwischen Rechtsnormen und Klimaschutz.
die Aufstockung vorhandener Gebäude sowie nachträgliche Wärme-
Wer die Bestimmungen der EU-Gebäuderichtlinie ernsthaft verwirklichen
dämmmaßnahmen im Bestand.
will, muss flankierend einen kontinuierlichen Anpassungsprozess unseres
Baurechtes organisieren.
Die Summe der Erleichterungen – besser Beseitigung vorhandener
Benachteiligungen – wird nicht das Bauen mit Holz revolutionieren,
Hannsjörg Pohlmeyer, Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz, Koblenz
da sind andere mutiger. Für die Bau-Bedürfnisse eines in weiten Bereichen
www.holzbaucluster-rlp.de
eher ländlich geprägten Flächenlandes gibt es nun in weiten Bereichen
Wald und Holz in NRW
Quelle: Holzkompetenzzentrum Rheinland
3. Clusterschwerpunkt Holzbau
Unterstützung und Mehrung des Holzbaus als Leitziel
Von der Schlüsselrolle zur Schlüsselstrategie
Strategietreffen des regionalen Wald und Holz-Clusters im Verein
Wald und Holz Eifel e. V.
Das Netzwerk Wald und Holz Eifel e. V. steht für die komplette Kette
vom Primärprodukt Holz über seine Verarbeitung bis zur Planung und
In NRW werden klassische Industriebranchen gern als alleinig „system-
Umsetzung des modernen Holzbaus, sprich: für ein Regional-Cluster.
relevant“ betiteltet. Eine explizit nachhaltige Wirtschaftsweise, die
Es kann folglich nicht die Aufgabe des Netzwerks sein, jedes individuelle
durch Wachstum Ressourcen schont, ausgesprochene Energieeffizienz
Interesse einzelner Akteure entlang der Verarbeitungskette separat zu
sowie Flexibilität und Tiefe der mit einem Wirtschaftsfeld verbundenen
bedienen. Forstämter, Sägewerks- und Waldbesitzerverbände decken
Betriebe sind allerdings charakteristische Merkmale der Wald- und
diese vielfältigen Interessen der einzelnen Verarbeitungsstufen im poli-
Holz-Branche.
tischen und wirtschaftlichen Umfeld bereits differenziert ab. Die Arbeit
eines modernen Clustermanagements besteht stattdessen in der
Nicht nur im urbanen Umfeld gibt es eine zunehmende Notwendigkeit,
gleichberechtigten Abstimmung und sinnvollen Verknüpfung letztlich
schnell, flexibel, wohngesund und CO2-bilanziell günstig zu bauen bzw.
aufeinander aufbauender Individualinteressen zu Gunsten eines gemein-
zu sanieren. Hierzu ist der ländliche Raum zu stärken. Dort finden die
samen Branchen- bzw. Clusterziels. Die gelegentlich auch im Cluster-
Primärproduktion und die Verarbeitung im Handwerk mit qualifizierten
umfeld immer noch geäußerte Frage nach einem scharf abgrenzbaren
Arbeitsplätzen und entsprechender Wertschöpfung statt.
Vorteil einzelner Maßnahmen für z. B. die Waldbauern, die Säger, die
Zimmereien etc. widerspricht dem Clustergedanken.
Es wird deutlich: Die Wertschöpfungskette Wald und Holz als Ganzes
nimmt angesichts aktueller gesamtgesellschaftlicher, wirtschaftlicher
Aufgabe des Netzwerks ist es, eine Sensibilität für eine Branchenzuge-
und ökologischer Herausforderungen eine Schlüsselrolle ein. Dement-
hörigkeit zu erzeugen. Hierzu ist eine zentrale Leitlinie des Handelns
sprechend gilt es, das Alleinstellungsmerkmal eines ganzheitlichen
über ein allseitig getragenes Ziel zu definieren, das den einzelnen
Cluster-Ansatzes in einer Strategie und darauf aufbauend in der fach-
Akteuren, per gleichrangigem Input, in der Umsetzung einen gleich-
lichen Umsetzung abzubilden.
wertigen Nutzen beschert. Darüber hinaus sollte im Sinne einer Kielwassertheorie möglichst ein Großteil der dem Leitziel nachgeordneten
Interessensbereiche automatisch bedient bzw. positiv beeinflusst werden.
15
Holzbau: Zentrales Cluster-Ziel mit Kielwassereffekt
Die Verarbeitungskette Wald und Holz generiert nachweislich dann
den größten gesamtgesellschaftlichen Nutzen, wenn sie in die stoffliche
Verwendung und hier in den Holzbau mündet. Der gegenüber der
thermischen Nutzung deutlich verlängerte Veredelungsweg bis zum
Holzbau verknüpft erheblich mehr Akteure und vergrößert so die Wertschöpfung. Diese wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis ist einleuchtend,
und doch schwer bei den Entscheidungsträgern zu verankern. Brennholz
hat seine Berechtigung als dezentraler Energieträger, ist aber nicht mehr
als ein automatisch entlang der Wertschöpfungskette anfallendes Koppelprodukt. Die energetische Verwendung angesichts seiner ohnehin ausgeprägten Marktdurchdringung fachlich weiter zu fördern, würde eine
Konkurrenz zur stofflichen Verwendung unnötig verstärken. Das größere
energiebilanzielle Potenzial von Holz liegt klar in seiner Fähigkeit, durch
hervorragende Dämmeigenschaften wiederholt Energie zu sparen, statt
alternativ einmalig Energie zu liefern. Explizit auf die möglichst niveauvolle und hochwertige, weil langlebige, stoffliche Verwertung zu setzen,
bedient die gesamte Bandbreite der Wertschöpfungskette zum gemeinsamen Nutzen aller Beteiligten. Deshalb steht der Holzbau im Mittelpunkt
der Arbeit des HolzCluster.Eifel. Beispielhaft zeigen sich in der Umsetzung des Leitziels die Auswirkungen auf Sekundärziele:
Wertschöpfungskette Grundlage für Holzbau
So bedeutet mehr Holzbau einen größeren Bedarf an hochwertigem
Rohholz und infolgedessen bessere Absatzmöglichkeiten für den Waldbesitz. Wald-Bewirtschaftung baut seine Attraktivität gegenüber dem
bloßen Wald-Besitz aus. Ein bewirtschafteter Wald ist artenvielfältiger.
Anspruchsvollere forstliche Beratung erhält einen adäquaten Stellenwert. Kleine und mittelständische Betriebe in ländlichen Regionen können
bei vermehrter Nachfrage im Sinne forstlicher Produktion durch hochwertige Verarbeitung auskömmlich betrieben werden. Gute Verdienstmöglichkeiten erleichtern die Nachwuchsgewinnung bzw. den Arbeitsplatzerhalt oder sogar den Ausbau der Belegschaft. Ingenieurtechnisch
anspruchsvoller Holzbau schafft gute Beispiele, insbesondere für einen
urbanen Markt, der sich im Sinne aktueller sozioökonomischer Anforderungen bedienen lässt. Die dadurch erzeugte mediale Aufmerksamkeit
lenkt den Blick auf eine Wertschöpfungskette, deren Bedeutung politisch
unterschätzt ist. Das derzeit mancherorts ohne Not erzeugte Spannungsfeld zwischen Totalschutz von Waldgebieten und naturgemäßer, multifunktionaler Waldwirtschaft wird politisch und in der öffentlichen
Abb. 1: Holzbau
Meinung differenzierter betrachtet.
Naturschutzdiskussion
Green
Economy
Multifunktionale
Forstwirtschaft
Wahrnehmung
Wald u. Holz
Nicht zuletzt gelingt es über den identitätsstiftenden Holzbau, regionale
baukulturelle Eigenheiten modern zu interpretieren und zudem signifikant
(stoffliche)
Verwendung
von Holz
Axel Krähenbrink, Holzkompetenzzentrum Rheinland
Holzbau
Politik
Förderung
Wertschöpfungskette:
Verknüpfungen
Mobilisierung
(priv.) Wald
Nachhaltiges
Bauen
Quelle: Axel Krähenbrink
zu lokalen und landesweiten Klimaschutzzielen beizutragen.
www.hkzr.de
4. Holzbau-Architektur als Wirtschaftsfaktor
Vorarlberg gilt heute als ein Zentrum hochwertiger Architektur
Das Land bot dieser Entwicklung einen speziellen Nährboden.
in Europa, wenn nicht gar weltweit. Kaum eine andere Region
Vorarlberg ist das zweitkleinste österreichische Bundesland.
weist eine ähnliche Dichte an qualitätsvollen Holzbauten auf wie
Die Einwohnerzahl von 370.000 entspricht kaum einer europäischen
das Dreiländereck am Bodensee. Zeitgenössischer Holzbau ist zu
Großstadt. Es besitzt eine starke bäuerliche Tradition, die verbunden
einem festen Bestandteil des touristischen Angebots geworden
ist mit einem historisch gewachsenen Bewusstsein von Autonomie,
und sichtbarer Ausdruck der Marke „Vorarlberg“. Was ist dort
Selbstbestimmung und Selbstverwaltung. Andererseits formierte
geschehen? Und: Könnte dies ein Vorbild für die Entwicklung
sich hier schon früh eine intensive Industrialisierung, vor allem im
der Holzbaukultur in der Eifelregion sein?
Textilbereich, gekoppelt an internationale Handelsverbindungen.
Unterstützt durch die höchste Geburtenrate und das höchste
Maßgeblichen Anteil an diesem Phänomen hatte ein Netzwerk
Lohnniveau Österreichs verlief der Prozess der Urbanisierung des
innovativer Planer und Architekten, das in den 1980er Jahren mit
Ländlichen besonders im Rheintal rasant. Fast 70 Prozent der Bau-
innovativen Bauwerken – hauptsächlich in Holzbauweise – bekannt
substanz stammt aus der Zeit nach 1945. Ein Politiker aus Dornbirn:
wurde und schnell internationale Beachtung fand. Sie loteten alle
„Vorarlberg ist das Silicon-Valley Österreichs.“
Facetten der gängigen Bauprozesse aus und brachten die alltäglichen
Standards auf intelligente Weise zu neuer Qualität. Zusammen mit
nachrückenden Generationen entwickelten sie in den folgenden
Jahrzehnten eine grundsätzliche technische, ökonomische und funk-
Allemannische Bodenständigkeit
tionelle Kompetenz, die zum erfolgreichen Umgang mit der komplexen
und schwerfälligen Sphäre größerer Bauträger, Genossenschaften
Einfachheit, Rationalität, Brauchbarkeit und Eleganz sind in der
sowie bürokratischer und politischer Institutionen befähigte.
Vorarlberger Bauszene keine theoretisch aufgesetzten Ideologien,
sondern Resultat einer vom Handwerklichen zum Industriellen vorsto-
In relativ kurzer Zeit etablierte sich eine Baukultur, die weit entfernt
ßenden Praxis. Es wird auf die historisch vorhandene Bautradition eine
von den Klischees alpiner Gemütlichkeit angesiedelt ist und auf
zeitgenössische Antwort gegeben, wobei nicht die Formen, sondern die
hohe Akzeptanz in der Bevölkerung stößt. Hier ist einer der seltenen
abstrakten, gedanklichen Prinzipien der Tradition aktualisiert werden.
Fälle zu beobachten, bei denen es engagierten Architekten gelungen
Darüber hinaus konnten die Baukünstler und ihr Umfeld das anfangs
ist, ihre Vorstellungen von Qualität und zeitgemäßer Baukunst der
im Holzbau erworbene Repertoire, ihr technisches Wissen und ihre
breiten Öffentlichkeit wirkungsvoll zu vermitteln. Und zwar nicht mit
ökonomisch-formale Disziplin auf andere Bauaufgaben übertragen
spektakulären Bauten, sondern durch den äußerst sensiblen Umgang
und erweitern. Charakteristisch ist die Entfaltung des Raumes von der
mit den Gegebenheiten des Ortes und der Sorgfalt der eingesetzten
Konstruktion und vom Gebrauch her sowie eine angemessene Distanz
Materialien. Das Bauen mit etablierten Holzbau-Architekten ist in
zu auffälligen, kurzlebigen Formen.
Vorarlberg heute nicht mehr ein Ausnahmefall, sondern hat sich,
wie ein Wiener Kulturkritiker formulierte, „als Bürgerpflicht etabliert”.
17
Verwaltungsgebäude Illwerkezentrum Montafon, Vorarlberg
Architekten Hermann Kaufmann, Schwarzach
Bodenständig, sparsam, geradlinig
Im Unterschied zu anderen Regionen hat im relativ überschaubaren
Es war auch die frühe Zuwendung zum Thema Nachhaltigkeit, die Vor-
Raum Vorarlbergs eine intakte Tradition des Bauhandwerks diese
arlberg einen Entwicklungsvorsprung einbrachte. Mehr als 7000 Solar-
Ansprüche mitvollzogen und zu ihren eigenen gemacht. Lokale Zim-
anlagen mit einer Kollektorfläche von rund 100.000 Quadratmetern
mereien und Tischlereien verzeichnen seit den 1990er Jahren einen
liefern Strom aus Sonnenenergie. Das Land produziert 3,5 Millionen
Zustrom von Lehrlingen, die stolz auf ihr Handwerk sind. Die industriell
Kilowattstunden an Strom aus Wasserkraft und exportiert ein Drittel
geprägten Holzbauunternehmen Vorarlbergs kooperieren gerne mit
ins Ausland. Bereits seit 1990 existiert das Energieinstitut Vorarlberg
Architekten zur Profilierung ihrer Erzeugnisse.
mit beachtlichen Fördermitteln, einem Netz von beratenden Zweigstellen
und emsiger Öffentlichkeitsarbeit. Vorarlberg hat heute in Österreich
Die Vorarlberger Architekten verlagerten ihren Diskurs mit dem Hand-
die größte Dichte an Energiesparhäusern und Passivhäusern (66 Prozent!)
werk auf Industrie und Gewerbe und zu den planerischen Instanzen der
und eine Industrie mit dem geringsten Energieverbrauch. Bei regelmäßig
Gemeinden. Seit 1985 sind in vielen Gemeinden Architektur-Gestaltungs-
veranstalteten Exkursionen zu preisgekrönten, neuen Holzbauten
beiräte als anerkannte Schnittstellen zwischen Experten, Politik und
kommen hunderte Interessenten.
Bevölkerung entstanden. Die Architekten fanden auch im behördlichen,
raumplanerischen, bau- und feuerpolizeilichen Gegenüber ein konstruk-
Bauen in Vorarlberg steht heute für die Suche nach dem Kontext.
tives Verständnis für neue Entwicklungen und sinnvolle Innovationen.
Es werden Bezüge zum Ort geschaffen, mit all seinen Prägungen aus
Gleichzeitig intensivierte sich das architektonische Wett-
Natur, Gebautem und Gesellschaft. Dabei fühlt man sich einer modernen
bewerbswesen.
und zukunftsorientierten Formensprache verbunden. So sagt der Vorarlberger Architekt Hermann Kaufmann, der seit 2002 an der Technischen
Aus dem jahrelangen Prozess der Vertrauensbildung zwischen Planern,
Universität München Holzbau lehrt: „Der heimische Baustoff Holz birgt
Nutzern, Finanziers, Behörden und Medien ist mittlerweile ein Dimensions-
die Chance für einen alternativen und zukunftsorientierten Bauprozess
sprung erfolgt, so dass sich nun auch die großen öffentlichen, industriellen
und wird als wichtige Alternative zu herkömmlichen Materialien wieder
und gewerblichen Bauaufgaben – in den Städten, aber auch in ganz
in unsere Lebens- und Arbeitswelten zurückgeholt.“
kleinen Gemeinden – zeitgemäß und qualitätvoll darstellen.
Aus einer Dynastie von Zimmerern und Holzfachleuten stammend,
treibt Hermann Kaufmann besonders den industriellen Holzbau mit
rationellen, innovativen Tragwerken voran, setzt aber auch im Umbau
alter Holzbausubstanz und im energieoptimierten Holzwohnbau wichtige
Impulse. Sein Credo: Einfach bauen mit der Betonung auf eine unproblematische Technologie sowie eine planerische Vernunft, die mit beiden
Beinen in der Realität steht. Es geht dabei um Einfachheit, die nicht
mit Simplizität zu verwechseln ist. Hinzu kommt ein besonders ausgeprägter Sinn für Ökonomie als Balanceakt zwischen dem technisch
Machbaren und dem sozial Leist- und Vertretbaren.
18
Kindergarten Muntlix, Zwischenwasser, Vorarlberg
Hein Architekten, Bregenz
Und die Eifel?
Die Eifel ist nicht Vorarlberg, auch wenn beide Landschaften den Rhein
Vorarlberg zeigt, dass eine moderne, neuen Entwicklungen aufgeschlos-
vor der Haustüre haben. Aber dennoch existieren Parallelen. Das Geschick
sene Region nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer Bodenständigkeit
der kleinen Alpenregion kann als Vorbild dienen und bietet sich für
Anziehungs- und Wirtschaftskraft entwickelt. Zweifelsfrei ist hier eine
eine geistige Wahlverwandschaft an. Teile von Österreich, Süddeutsch-
hochstehende Holzbaukultur der Motor, um die heimische wie auch
land und der Schweiz gelten weltweit schon als die einflussreichsten
ferne Öffentlichkeit von den Qualitäten der Region zu überzeugen.
Akteure einer neu erstarkten Holzbaukultur – zu dieser Entwicklung
Von Vorarlberg zu lernen heißt, zu den führenden Modellregionen
können auch andere waldreiche Regionen beitragen. Hier liegt eine große
innerhalb Deutschlands und Europas aufzuschließen. Die Lage, wie
ökonomische Chance für eine Eifel, die sich nicht nur als Rohstofflieferant
auch die strukturellen Voraussetzungen der Waldregion Eifel in Nord-
versteht, sondern wesentlich an der Wertschöpfung des Materials
rhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Ostbelgien und bei enger Zusam-
partizipiert.
menarbeit mit den europäischen Nachbarn ist eine lohnende Herausforderung, die es noch intensiver zu nutzen gilt.
Die Eifel verfügt wie Vorarlberg mit einem reichen Waldvorkommen
über Potenzial, um von dem weltweit wachsenden Stellenwert des
Arnim Seidel, Fachagentur Holz, Düsseldorf
Rohstoffes Holz zu profitieren. Sie ist grenzübergreifend mit 27 Prozent
Waldfläche ein wichtiger Teil der Cluster Wald und Holz in NordrheinWestfalen und Rheinland-Pfalz sowie eines östlichen Teils von Belgien
und Luxemburg. Die zusätzliche Nähe der Niederlande am Dreiländereck Aachen verleiht der Eifel eine europäische Dimension – vergleichbar der von Vorarlberg.
Leistungsstarke Unternehmen, engagierte Kommunen und dem Holzbau verpflichtete Einrichtungen der Eifel verfolgen das kollektive Ziel,
die regionale Forst- und Holzwirtschaft voranzubringen. Für sie sind von
besonderer Bedeutung die Voreifelstädte Euskirchen und Düren sowie
die urbanen Zentren um die Eifel herum – also Köln, Bonn, Aachen,
Koblenz und Trier. In ihnen leben knapp zwei Millionen Menschen.
Nimmt man die Landeshauptstadt Düsseldorf und Leverkusen noch
mit dazu, sind es sogar 2,5 Millionen. Diese Städte bieten enormes
Potenzial, denn ein Trend beflügelt den Holzbau derzeit am meisten:
Er kehrt als Baustoff in den städtischen Raum zurück. Es kommt also
darauf an, alle Maßnahmen zur wirtschaftlichen Entwicklung an den
Werkraum Bregenzerwald, Andelsbuch, Vorarlberg
Bedürfnissen der Menschen im Eifelraum und im Rheinland gleicher-
Atelier Peter Zumthor & Partner, Haldenstein
maßen auszurichten.
5. Veranstaltungen
Öffentlichkeitsarbeit
Das Projekt HolzCluster.Eifel organisiert eigene Veranstaltungen, die
können. Hier soll die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Energie-
sich an eine breite Fachöffentlichkeit, insbesondere Multiplikatoren
agentur Eifel weitergeführt und ausgebaut werden. So beteiligt sich
wie Architekten, Stadtplaner und Kommunalvertreter sowie Endver-
das HolzCluster.Eifel 2015 mit Vorträgen beim sog. Sanierungstreff,
braucher wenden. Während die Ansprache von Multiplikatoren erfolg-
der von den Klimamanagern des Kreises Euskirchen organisiert wird
reich umgesetzt werden konnte, liefen Angebote an Endverbraucher
und an der Energiekompetenzschau EnerKom+ in Gemünd. Auf der
häufig ins Leere. So wurden mehrere Vortragsangebote, trotz zum
EnerKom+ präsentierte das HolzCluster, der Wald und Holz Eifel e. V.
Teil aufwendiger Bewerbung, aufgrund zu geringer Anmeldezahlen
und das Holzkompetenzzentrum Rheinland seine Leistungsangebote
abgesagt. Den größten Erfolg versprechen vor diesem Hintergrund
an einem Infostand.
Kooperationen mit anderen Akteuren, um Synergieeffekte nutzen zu
5.1. Infostände
DEUBAUKOM Essen
RoadShow Nettersheim
In Zusammenarbeit mit dem Holzkompetenzzentrum Rheinland prä-
Im August präsentierte das HolzCluster.Eifel als Kooperationspartner
sentierte sich das HolzCluster.Eifel auf der DEUBAUKOM in Essen,
der Energieagentur Eifel sein Angebot der HolzbauFachberatung mit
der wichtigsten Baufachmesse für Westdeutschland und die angren-
einem Informationsstand auf der RoadShow und Klimatour „Energy in
zenden BeNeLux-Regionen. Im Rahmen des NRW-Abends fand die
the City“ der Verbraucherzentrale NRW und Energieagentur Eifel am
Preisverleihung zum Holzbaupreis NRW statt. Der Holzbaupreis NRW
Eifeler Naturzentrum in Nettersheim.
zeichnet Referenzobjekte aus, die eine Vorbildfunktion für das nachhaltige Bauen mit Holz in Nordrhein-Westfalen haben. Unter den
Preisträgern befand sich das Architekturbüro Danke aus Mechernich
mit seinem Objekt „Einfamilienhaus in Mechernich-Gehn“, das bereits
2012 im Rahmen des Holzbaupreises Eifel ausgezeichnet wurde.
Bürgermeisterkonferenz Nettersheim
Im Juli beteiligte sich das HolzCluster.Eifel mit einem Infostand an
der Bürgermeisterkonferenz 2014 zum Thema „Standortmarke Eifel/
Daseinsvorsorge“ im Holzkompetenzzentrum Rheinland in Nettersheim. Die Veranstaltung der Zukunftsinitaitive Eifel war mit mehr
als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besucht und die Fachausstellung bot, begleitend zu den Vorträgen, einen eifelweiten
Überblick über die Aktivitäten der Kommunen zur Daseinsvorsorge.
EBH 2014 Köln
Am 16. und 17. Oktober präsentierte sich das HolzCluster.Eifel in
Kooperation mit dem Holzkompetenzzentrum Rheinland am 7. Europäischen Kongress (EBH 2014) „Bauen mit Holz im urbanen Raum“
in Köln. Neben der Wissensvermittlung durch die Fachreferenten
hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich in der angegliederten
Fachausstellung über neueste Entwicklungen und Innovationen im
Holzhausbau zu informieren.
450 Teilnehmer hörten hochkarätige Fachvorträge und trafen zahlreiche Aussteller der gesamten Bandbreite der Akteure aus Holzwirtschaft und Holzbau. Damit wurde die letztjährige Anzahl der
Teilnehmer (360) erheblich übertroffen. Die Konzentration auf das
Thema „Bauen mit Holz im urbanen Raum“ und die erstmalige
Zusammenarbeit mit der Architektenkammer NRW scheinen dem
Kongress neue Impulse gegeben zu haben. Jedenfalls zog es neben
Holzbau-Fachleuten und -Ingenieuren dieses Jahr auch viele Architekten in das Kölner Kongress Zentrum Gürzenich.
Der allgemeine Tenor der Veranstaltung zeugte von positiver
Aufbruchstimmung. Viele der Vortragenden haben die HolzbauWeise in ihr architektonisches Betätigungsfeld aufgenommen,
weil „Holz es einfach kann!“, wie es Eric Senne, be qibq, in seinem
Vortrag „Der Hölzerne Weg zum Entwurf“ treffend bemerkte.
21
5.2. Kommunalveranstaltung „Klimaschutz durch Holzverwendung“
Das HolzCluster.Eifel setzt auf den Beispielcharakter öffentlicher
Bauten und Vorhaben zur energetischen Sanierung bzw. Modernisierung zugunsten des Klimaschutzes. Das Clustermanagement ist
überzeugt, dass sich „Best Practice“ erfolgreich auf weitere Kommunen übertragen lässt. Öffentliche Referenzen, so die Hoffnung,
schaffen über die Kommunen hinaus einen Bewusstseinswandel
auch bei privaten Bauherren. Vor diesem Hintergrund fand am 1. Juli
2014 eine Kommunalveranstaltung im Seebadgebäude, ein durch
das Land geförderter Holzbau, auf der Landesgartenschau in Zülpich
statt. Hierzu waren Bürgermeister, Bauamtsleiter und Stadtplaner
der Eifeler Kommunen eingeladen. Rund 25 Vertreter nahmen den
Termin wahr.
„Nicht aus idealistischen Gründen, nicht aus ideologischen Gründen
Vorgestellt wurde das Projekt HolzCluster.Eifel und das Angebot der
und auch nicht aus Gründen der Imagepflege verwenden wir in sehr
HolzbauFachberatung für Kommunen. Weiterhin referierte Joachim
hohem Maße Holz als konstruktiven Baustoff im Bereich der Sanie-
Seinecke (ArchPlan Münster) über die Möglichkeiten des Einsatzes
rung, sondern weil wir die erheblichen Vorteile dieses Baustoffes sehr
des Holzbaus im kommunalen Einflussbereich. Im Anschluss an die
hoch schätzen, weil wir dadurch dem Kunden Vorteile bieten können
Impulsvorträge entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Einig
und zum Teil Maßnahmen realisieren können, die sonst nicht umge-
waren sich die Referenten und die Vertreter der Eifeler Gemeinden,
setzt worden wären.“
dass es bei den Kommunen und den Architekten nach wie vor einen
Joachim Seinecke, ArchPlan Münster
hohen Informationsbedarf zu Neuerungen und guten Lösungen im
Holzbau gibt. An Themen wurden für die Eifelregion insbesondere
die Gebäudesanierung, der Denkmalschutz und das Bauen für Senioren
hervorgehoben. Man unterstrich die gemeinsame Herausforderung,
gute Beispiele von Holzgebäuden zu realisieren und diese verstärkt
in den Blick von Bauentscheidern zu rücken.
Die Veranstaltung trug zu einer wertvollen Schärfung der strategischen
Zielsetzung des HolzCluster.Eifels im kommunalen Bereich bei.
22
Versand des Programmflyers an 1.900 Architekten in der Eifelregion
(Aufbau eines Adressverteilers)
5.3. Impulsveranstaltung „Architektur und Eifeler Baukultur“
Mit der Impulsveranstaltung „Architektur und Eifeler Baukultur“ am
7. Oktober 2014 im Holzkompetenzzentrum Rheinland in Nettersheim
konnten über 100 Teilnehmer, insbesondere Architekten aus der Eifel,
angesprochen werden. Nach den Fachveranstaltungen „Impulsveranstaltung HolzCluster.Eifel“ im Oktober 2011 mit 40 Teilnehmern,
„Neues im Holzbau – der Eurocode 5 in der Praxis“ im August 2012
mit 76 Teilnehmern und „Anwendungen von Stahlblechformteilen und
Vollgewindeschrauben“ im Januar 2013 mit 30 Teilnehmern, konnten
mit der vierten vom HolzCluster.Eifel organisierten Fachveranstaltung
zum Holzbau nochmals mehr Teilnehmer erreicht werden. Dazu wurden
im Vorfeld 1.900 Architektinnen und Architekten in der Eifelregion
direkt angeschrieben. Die Bewerbung erfolgte über die Architektenkammern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie Kooperationspartnern wie dem Informationsdienst Holz und der Fachzeitschrift
Bauen mit Holz. Die Fachtagung war als Fortbildungsveranstaltung der
Architektenkammern anerkannt.
Die Fachtagung legte, neben der Verknüpfung von Architektur und
Baukultur, einen besonderen Fokus auf den Holzbau in der Eifel. Das
HolzCluster.Eifel bot damit ein Diskussionsforum für Bauschaffende,
das an die jüngsten Diskurse an den Hochschulen und aus Fachkreisen
der Baukultur anknüpft. Entsprechend gestaltete sich das Programm,
das im Folgenden in Auszügen wiedergegeben wird.
Die einleitenden Vorträge
Einladungsflyer
In der Begrüßung durch den Nettersheimer Bürgermeister Wilfried
schaftskraft der Branche und generiert Arbeitsplätze, gerade im ländlichen
Pracht, heißt er die Teilnehmer auch als 1. stellvertretender Vorsitzender
Raum. Holzbauten und energetische Gebäudesanierung mit Holz in den
des Netzwerks Wald und Holz Eifel e. V., herzlich willkommen und
Kommunen schaffen per quasi automatischer Nutzung der Gebäude
erläutert das langjährige Nettersheimer Engagement in Sachen Holzbau.
durch Bürger bzw. potenzielle Bauherren eine grundlegende positive
Wahrnehmung des Baustoffs. Baukulturelle Aspekte erhöhen die regio-
Der Leiter des Holzkompetenzzentrums Rheinland (HKZR) Axel Krähenbrink
nale Akzeptanz. Größere Projekte erhöhen die Nachfrage nach einem
erläuterte die Angebote des HKZR und betonte die klimapolitische und
Rohstoff, der vor Ort in großem Maße vorhanden ist.
wirtschaftliche Bedeutung des Clusters. Mehr Holzbau erhöht die Wirt-
Besucherrekord mit über 100 Teilnehmern
In seinem Vortrag stellte der Projektleiter des HolzCluster.Eifel Holger
Wolpensinger die Organisationsstruktur und den Aufbau des Clusters,
die Finanzierungsstruktur sowie die Arbeitsschwerpunkte 2014 „Klimaschutz durch Holzbau“ und „Kommunaler Holzbau“ vor. Er zeigte beispielhaft konkrete Ansatzpunkte für modernen Holzbau in den Eifeler
Modellkommunen Nettersheim, Monschau und Euskirchen auf. Weiterhin bot er eine HolzbauFachberatung für Architekten an und stellte
Wilfried Pracht
Axel Krähenbrink
die Vision eines zweiten Vorarlbergs in der Eifel zur Diskussion.
Bürgermeister, Nettersheim
Leiter HKZR
Im Vergleich zur österreichischen Region fehlt in der NRW-Eifel ein
Förderprogramm, weshalb Wolpensinger abschließend auf Landes-
„Oftmals selbst Waldbesitzer und somit Akteur der Wertschöpfungskette,
profitieren die Kommunen ganz direkt und, über die Auftragsvergabe
an ortsansässige Holz-Unternehmen, letztlich indirekt von einer größeren
regionalen Wertschöpfung durch Holzbau.“
Axel Krähenbrink, Leiter HKZR
förderprogramme für Holzbau in Bayern und Rheinland-Pfalz sowie
das Förderprogramm für Klimaschutzsiedlungen in NRW hinwies.
Der Fachbereichsleiter Stadtplanung, Wirtschaftsförderung und
Bauaufsicht der Stadt Mechernich Thomas Schiefer eröffnete seinen
Vortrag „Perspektive statt Abgesang: Baukultur im ländlichen Raum“
mit der Frage, ob es sich um eine „self-fulfilling-prophecy“, also eine
sich selbst erfüllende Prophezeiung handele, wenn der ländliche Raum
als perspektivlos bezeichnet wird. Denn er sähe Vorteile und Chancen,
die die Eifel gegenüber den urbanen Zentren bietet. Anhand des
Vergleichs eines Fertighauses des gleichen Herstellers für den Standort
Mechernich bzw. in Köln Widdersdorf zeigte er eindrücklich, welchen
Mehrwert die Eifel bietet. Während das exakt gleiche Haus in Mechernich
mit 6 Zimmern, 136 qm Wohnfläche und 750 qm Grundstücksfläche
Holger Wolpensinger
Thomas Schiefer
189.000 Euro kostet (Stand Oktober 2014), würde es in Köln – Widdersdorf
Projektleiter HolzCluster.Eifel
Leiter Stadtplanungsamt, Mechernich
mit lediglich 380 qm Grundstücksfläche 409.000 Euro kosten. Das sind
Mehrkosten von 220.000 Euro und 370 qm weniger Grundstücksfläche.
Auch sei die Lebensführung in der Eifel insgesamt deutlich günstiger
als in der Stadt. Dies eröffnet größere Chancen, das eigene Lebensumfeld zu gestalten und z. B. durch Eigentumsbildung, Raum für (Bau-)
Kultur zu schaffen.
Anhand von örtlichen Beispielen zeigte er auf, was die Eifeler Baukultur
der Eifeler Baukultur nach. Auf eben diese Kultur bezieht sich das Büro
und deren Besonderheit ist. Dabei stütze er sich insbesondere auf die
denzer & poensgen, um daraus zeitgemäße Bauten im Neubau und im
von Prof. Westerheide in 2013 erstellte Studie der RWTH Aachen
Bestand zu entwickeln. Das eigene Büro und Wohnhaus als Neubau in
„Baukultur in der Eifel NRW“, die in einem aufwendigen Verfahren die
Marmagen ebenso wie eines der jüngsten Projekte, der sanierte Winkelhof
markanten Eigenheiten der Eifeler Bauten und Dörfer herausarbeitete.
in Dorsel, bringen exemplarisch den Entwurfsansatz der Architekten
Ein leidenschaftlicher Appell an das HolzCluster.Eifel und an die Teil-
auf den Punkt. Der Einsatz von Holz war hierbei jeweils essentieller
nehmer beendete den Vortrag des Stadtplaners Schiefer: „Es müssen
und sichtbarer Bestandteil der Umsetzung. Umso erfreulicher, dass der
Beispiele entstehen, die zur Nachahmung inspirieren.“ Gute Architektur
Umbau eine deutliche Resonanz in der Fachpresse erzielt und u. a. mit
soll begehbar, physisch erfahrbar und so zum Trend werden, dem man nach-
dem Staatspreis Rheinland Pfalz 2013 für Architektur und Wohnungs-
eifert. Theoretische Aufsätze, Flyer und Broschüren existieren genug –
bau ausgezeichnet wurde. Mit dem Projekt als Initialzündung konnte eine
auch Veranstaltungen zum Thema endeten in nahezu allseitiger Einigkeit.
Trendwende im Ort erreicht werden. Anstelle von Leerstand erfahren
Nun bedürfe es vielfältiger Architekturbeispiele mit herausgehobener
nun die anderen umliegenden Winkelhöfe ebenso eine Wiederbelebung.
Präsenz in den Orten. Den Betrachtern soll vor Begeisterung „die Luft
Sie folgen dem guten Beispiel des von 10 Personen bewohnten Hauses:
weg bleiben“ und der Wunsch erwachen: „Das ist klasse!“, „so will ich
Im Innenraum gemäß heutiger Anforderungen hochmodern ausgestattet,
wohnen!“ oder „da werden Nachbarn und Freunde staunen“!
erzeugt es über sein eifeltypisches Äußeres Identifikation und Widererkennung.
In vier Werkvorträgen stellten anschließend über die Eifelregion hinaus
bekannte Planungsbüros ihre durch Wettbewerbe, Holzbau- und
Architektur-Preise ausgezeichneten Beiträge zur Baukultur in der Eifel vor.
Die präsentierten Bauten zeichnen sich durch eine konsequente, entwurfsbestimmte Umsetzung aus. Jedes Konzept nimmt Bezug auf den
jeweiligen Ort mit seiner individuellen Geschichte, reagiert auf örtliche
Gegebenheiten und stellt Bezüge dazu her (sog. „genius loci“). Daraus
entwickelt sich eine spezifische Siedlungs- und Bautypologie. Damit
verbunden ist außerdem eine regionaltypische Material- und Formensprache. Zukunftsentwicklung bedeutet für die Dörfer in der Eifel,
Bautraditionen mit heutigen funktionellen Anforderungen des
Baukulturell sensible Sanierung eines Winkelhofs in Dorsel
Wohnens und mit moderner Formensprache umzusetzen.
Die vier Werkvorträge
Den ersten Werkvortrag hielt der in Marmagen lebende Architekturprofessor Georg A. Poensgen, der an der Hochschule Koblenz den
Lehrbereich für Baukonstruktion, Wohnungsbau und Entwerfen leitet.
Beginnend mit historischen Spuren erster Siedlungen u. a. der Römer,
Prof. Georg A. Poensgen
die in der Eifel zu finden sind, vollzog er darauf aufbauend die Entwicklung
denzer & poensgen, Marmagen
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Wohnhaus in Schalkenbach
architektur_raum – Cornelia Sternberg und Wolfgang Bauer, Bonn.
In seinem Vortrag zeigte Wolfgang Bauer mehrere Beispiele von
Neu- und Umbauten sowie Sanierungen. Zum eigenen Wohnhaus
in Schalkenbach, mit dem Deutschen Holzbaupreis 2007 bedacht,
zeigte er einige aufschlussreiche Schnitte und Fassadendetails. Mittels
geschickter Anordnung von Ebenen und Lichträumen realisierte er,
anstelle der vom Städtebau vorgesehenen 2-geschossigen Bebauung,
Wolfgang Bauer
Architekt
eine weitere innere Nutzungsebene. Weiterhin stellte er den Umbau
eines Wohnhauses in Bad Godesberg und die Erweiterung und Sanierung eines Schulzentrums in Bonn-Hardtberg mit hohem Holzbauanteil,
sowie das jüngste Projekt, den Neubau der Gärtnerunterkunft mit Fahrzeughalle in der Bonner Rheinaue vor. Neben dem eigenen Wohnhaus
ist es allen anderen vorgestellten Gebäuden nicht sofort anzusehen,
dass es Holz(um)bauten sind. Viele Bauherren, so Bauer, wollen Holz
zwar als Baustoff verwenden, aber das soll nicht unbedingt sichtbar
sein. Viel wichtiger ist, dass insbesondere der Entwurf aufgrund der
architektonischen Qualität überzeugen können muss.
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Michael Danke stellte in seinem Vortrag insbesondere sein Wohnhaus
in Mechernich vor, das mehrfach ausgezeichnet wurde: u. a. mit dem
Holzbaupreis NRW 2013 und dem Holzbaupreis Eifel 2012. Er, der von
Mies van der Rohe stark inspirierte Architekt, kam erst recht spät zum
Holzbau, als er eigentlich quasi schon im Ruhestand war, ist dem Holzbau nun jedoch umso intensiver verbunden. Wichtig ist ihm der ganzheitliche Ansatz eines Konzeptes in Materialität, Grundriss, Funktionalität und letztlich Rezyklierbarkeit (cradle-to cradle Zertifizierung). So
wird ein Höchstmaß an Ästhetik, Wohngesundheit und in der Nachhaltigkeit erreicht. Kennzeichen der Gebäude des Architekten Danke sind
Massivholzwände, die aus flächig mit Buchenholzdübel verbundenen
Brettlagen bestehen. Sie sind dadurch metallfrei, chemiefrei und ohne
Leim ausführbar. Die Schichten der Bauelemente sind kreuzweise angeordnet und haben dadurch keinen Schwund, keine Undichtheiten und
Massivholzhaus in Mechernich
Kältebrücken. Verwendet wird PEFC-zertifiziertes, heimisches Holz, das
jeweils zu besonderen Zeitpunkten geerntet wird. Die Massivholzwände
sorgen dafür, dass Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausgeglichen werden. Hochfrequenzstrahlen (z. B. von Mobiltelefonmasten)
werden fast gänzlich abgeschirmt. Nach Angaben des Herstellers
haben die Holzwerkstoffe eine 3-5 Mal bessere Brandsicherheit als
Riegel/Ständer oder auch Stahlbeton- bzw. Ziegelbauten.
In seinem Vortrag stellte Herr Danke sieben mit Massivholzwänden
realisierte Bauten und Planungen vor, zu denen er auch die jeweiligen
Michael Danke
Baukosten aufführte. Zwei Beispiele seien im Folgenden genannt:
Architekt
Q Mechernich – Gehn 2012: Wohnfläche 100 m2, Terrasse 25 m2,
Nutzfläche 20 m2, Umbauter Raum 487 m3 Æ Baukosten 200.000 €
(2009/2010), Baugenehmigung < 4 Wochen
Q Schleiden – Olef 2014: Wohnfläche 135 m2, Terrassen 50 m2, Nutzfläche 25 m2, Umbauter Raum 803 m3 Æ Baukosten inkl. Stützmauer:
350.000 € (2014); Baugenehmigung < 4 Wochen
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Architektin Anja Axt referierte über das Gebäudeensemble der
„Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst in Weidingen“, zu dem
die beiden Projekte der Lagerhalle und des Gästehauses gehören.
Die Lagerhalle wurde im Rahmen des Holzbaupreises Eifel 2012 mit
einer Anerkennung ausgezeichnet. Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt
das Projekt einen Sonderpreis für das „Bauen mit Holz“ und beim Architekturpreis der Reiners Stiftung zur Förderung von Architektur und
Wissenschaft eine Auszeichnung.
Im Vortrag zeigte sie Fotos der Lagerhalle als Neubau 2009 und dann
im heutigen Zustand mit gleichmäßig silbervergrauter Holzfassade.
Dieser Effekt ist nur mit durchdachten holzbaulichen Details zu erreichen.
Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst in Weidingen
Im Gebäudeensemble der „Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst“
nahm das Zusammenspiel von Kunst und Architektur eine besondere
Rolle ein. So bietet die „Lagerhalle“ nicht nur Raum für Kunstausstellungen, sondern gibt den Rahmen für Kunstbildung von Studierenden
und Schulklassen, aber auch für Kunstaktionen. So zeigte Axt eine
Videoaufzeichnung einer Saxofon-Performance von Mats Gustafsson
(2014).
Die neuen Gebäude in Weidingen integrieren sich sehr gut in den Ort
Anja Axt
Architektin
und werden nicht zuletzt von der einheimischen Bevölkerung trotz
oder gerade wegen ihrer modernen Ästhetik sehr gut angenommen.
Im Abschlussstatement zitiert sie Prof. Marie-Luise Niewodniczanska
mit einem für Axt wichtigen Entwurfsprinzip zur Baukultur: „Niemand
baut für sich allein, doch jeder baut die Umwelt des Anderen mit“
und lud die Teilnehmer zur 3. Sommerausstellung „Georg Herold“ vom
2.- 29. August 2015 nach Weidingen ein.
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Die Referenten der Impulsveranstaltung in der Abschlussdiskussion.
Bei aller Individualität im Entwurf und in der Umsetzung zeitgenössischer
Holzbauten ist den Referenten doch als Gemeinsamkeit die spezifische
Baukultur der Eifel ein leidenschaftliches Anliegen. Für sie gilt es,
die regionalen Besonderheiten zu interpretieren und mit zeitgemäßer
Architektur zu verbinden. Dieser Ansatz schafft gestalterische Freiräume, die gleichsam inspirieren und ebenso einen Widererkennungswert im Sinne eines Alleinstellungsmerkmals für die Region schaffen.
Durch den Einsatz von Holz lässt sich klimafreundlich und nachhaltig
bauen. Moderner Holzbau kann zugleich regionale Baukultur integrieren und prägen – dies wurde in den Werkberichten mehr als deutlich.
Der Einsatz von Holz nahm und nimmt in der waldreichen Eifel immer
schon eine bildprägende und (statisch) tragende Rolle ein. Die Herausforderung für die Eifel ist es, beides gestalterisch hochwertig umsetzen
Die Pausen wurden zum fachlichen Austausch genutzt.
zu können. Es herrschte allseitige Einigkeit: Ähnlich wie im Vorarlberg
könnte sich die Eifel im Baubereich über die Region hinaus als Vorreiter
wegweisender Architektur positionieren. Eine Steigerung der Attraktivität
ländlicher Regionen bezüglich des Lebensumfelds, das über den Arbeitsplatz vor Ort noch hinausgeht, kann Abwanderung bremsen.
Zur Realisierung dieser Potenziale bedarf es einer regionalen Einrichtung,
die Belange der Baukultur aufnimmt und als Institution ansprechbar
ist. Die Architekten sind unbestritten Schlüsselakteure im Verlauf von
Bauentscheidungen. Der Aufruf des HolzCluster Eifel, die Kompetenz
dieser Multiplikatoren in einem Forum für die Region bündeln zu wollen,
ist ein Ergebnis der Veranstaltung. In anderen Regionen (z. B. Voralberg)
existieren solche Foren bereits. Sie verknüpfen sinnvoll Holzbau, Architektur
und Baukultur. Ein konkreter Einsatz für die Realisierung entsprechender
Bauten geht hier direkt vom fachlichen Forum aus. Deshalb ist das
„Architekturforum Eifel“ nun in Gründung – auch im Sinne der Vernetzung mit Initiative zur Baukultur im Eifelkreis Bitburg-Prüm (www.eifelbaukultur.de). Zunächst als Plattform für fachlichen Erfahrungsaustausch gedacht, umfasst das Architekturforum Eifel dann neben dem
informativen auch den beratenden Ansatz bis zur Initiierung oder
Begleitung baulicher Projekte. Erstes baukulturelles Projekt ist die
Holzbau-Mustersiedlung, die den Diskurs der Impulsveranstaltung
www.architekturforum-eifel.de
auf den Punkt bringt (siehe Kapitel 8.1).
www.facebook.com/groups/ArchitekturforumEifel
6. HCE-Projektschwerpunkt
Holzverwendung als Beitrag zum Klimaschutz
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die sogenannten
Die positiven Effekte liegen im sogenannten „Leitmodell II“ der
Treibhausgase, darunter als wichtigstes CO2, im Vergleich zu 1990
NRW-Clusterstudie beim 2,5- bzw. 6,2-fachen der eigenen Emissionen,
bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent (%) und bis 2050 um 80 bis 95 %
weshalb die Clusterstudie von einem „Plus-Energie-Cluster“ bzw.
zu reduzieren. Als eine zielführende Maßnahme wurde 2004 von der
„Negativ-Emissions-Cluster“ spricht. Das heißt, die Förderung der
Bundesregierung die „Charta für Holz“ beschlossen. Deren Ziel war
Holzwirtschaft kann ein CO2-freies bzw. CO2-senkendes Wirtschafts-
es, den Pro-Kopf-Verbrauch von Holz und Holzprodukten aus nach-
wachstum ermöglichen [Landesbetrieb NRW 2013, S. 10].
haltiger Erzeugung in Deutschland deutlich zu steigern, was auch
gelang. Die Klimaschutzleistung durch die Verwendung von Holz ist
In der Studie wird des Weiteren davon ausgegangen, dass die Bedeutung
gewaltig: Im Jahr 2013 wurden in Deutschland durch die Verwen-
des Clusters ForstHolz NRW für den Klimaschutz als relative Größe
dung von Holz pro Jahr 105 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Das
von heute 5,7 % auf 6,6 % im Jahr 2020 und 8,7 % im Jahr 2030
sind rund 13 % der jährlichen deutschen Treibhausgasemissionen.
wächst (Bezug: Reduktionsziele nach dem Klimaschutzgesetz NRW).
Das geht aus einer Untersuchung des Thünen-Instituts (vTI) hervor,
Die Steigerung des Beitrags zum Klimaschutz solle vor allem durch
worin eine CO2-Gesamtbilanz der deutschen Forst- und Holzwirt-
die Umstellungen des Waldmanagements hin zu einer Waldbewirt-
schaft erstellt wurde.
schaftung erfolgen, die eine erhöhte Klimaschutzleistung von Wald
und Holzverwendung zum Ziel hat. Es wird ausführlich in der NRW-
In NRW hat die Landesregierung im Juni 2011 beschlossen, die Gesamt-
Clusterstudie dargestellt, dass die Bewirtschaftungsstrategien mit
summe der Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 25 %
einer erhöhten Holznutzung dauerhaft eine höhere Klimaschutzleistung
gegenüber dem Niveau von 1990 zu reduzieren sowie um mindes-
über längere Zeiträume erbringen. Weiterhin wird darin festgestellt,
tens 80 % bis 2050. Die Ziele sind im Gesetz zur Förderung des
dass die Klimaschutzeffekte aus Holzverwendung (Holzspeicher und
Klimaschutzes festgehalten, das der Landtag am 23.01.2013 verab-
Substitutionseffekte) bei den nicht speicherorientierten Szenarien größer
schiedet hat.
seien, als der Effekt aus der Senkenleistung des Waldes [ebd. S. 17].
Bisher wird der Beitrag zum Klimaschutz des Clusters ForstHolz bun-
„Die Studie hat durchgehend gezeigt“, so Frühwald und Knauf „dass
desweit und in NRW rechnerisch (noch) nicht berücksichtigt. Denn
die stoffliche Nutzung des Holzes eine deutlich höhere Klimaschutz-
es fehlte an einer abgestimmten Methode, wie er erfasst werden
leistung erbringt als seine energetische Nutzung. Maßnahmen sollten
kann, und an der Datengrundlage. Mit der von Frühwald und Knauf
daher bei der Förderung der stofflichen Nutzung (ideal: langlebige
in der 2013 vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW veröffentlichten
Holzprodukte) ansetzen. […] Es wird empfohlen, auf die Förderung
Studie „Beitrag des NRW Clusters ForstHolz zum Klimaschutz“ liegen
der Ausweitung der energetischen Verwertung des Holzes zukünftig
nun aber ein Vorschlag für eine Berechnungsweise und Daten vor.
zu verzichten. Der Markt dafür ist etabliert, die Kapazitäten sind im
Nach dieser Studie emittierte 2009 der nordrhein-westfälische Clus-
Vergleich zu einer klimaoptimalen Kaskadennutzung von Holz schon
ter ForstHolz (mit Papierwirtschaft) 7,3 Mio. t CO2, der Cluster ohne
heute überdimensioniert.“ [ebd. S. 165]
Papierwirtschaft ca. 2,9 Mio. t CO2. Setzt man diese Emissionen zu
den positiven Klimaschutzleistungen in Beziehung, dann bedeutet
Die Potenziale von Holzbaustoffen als Beitrag zum Klimaschutz sind
dies, dass der Cluster ForstHolz in NRW seine Produkte nicht nur
umfangreich wissenschaftlich aufgearbeitet und dokumentiert. Im
(netto) CO2-frei zur Verfügung stellt, sondern darüber hinaus noch
Folgenden sind die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst, die für
einen bedeutenden positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet.
das klimafreundliche Bauen mit Holz sprechen.
Gute Klimabilanz durch den Plusenergiebaustoff Holz
Eine Klimabilanz eines Baustoffs oder Gebäudes hängt maßgeblich von
seiner Energiebilanz ab. Das heißt im Umkehrschluss, dass eine gute
Energiebilanz zu einer guten CO2- und Ökobilanz führt. Deshalb schneiden die meisten Holzbau- und -werkstoffe in CO2-Bilanzen mit Bestwerten ab. Denn nur Holzbaustoffe und andere wenig stark verarbeitete
nachwachsende Rohstoffe verfügen über eine Plusenergiebilanz, wenn
man deren gesamten Lebenszyklus betrachtet [vTi Report 2013, S. 275].
Dazu führen der geringe Energieaufwand der Herstellung und der hohe
Anteil der über die Photosynthese eingelagerten erneuerbaren Energie,
die bei der Entsorgung des Altholzes energetisch genutzt werden kann.
Rechnerisch nachweisen lässt sich dies im Vergleich eines Gebäudes in
Massivholzbauweise (Brettstapel) mit einer Variante mit Ziegelwänden
und Stahlbetondecken. Bilanziert wurde der komplette Lebenszyklus:
Rohstoffabbau, Nutzung, thermische Entsorgung der Holzbaustoffe in
einem Heizkraftwerk bzw. Deponierung der mineralischen Baustoffe.
Weitere dem Clustermanager vorliegende rund 40 wissenschaftliche Klima-
In die Rechnung eingegangen ist der erweiterte Rohbau, also alle Posi-
bilanzstudien von Gebäuden kommen zum Ergebnis, dass Holz-gebäude-
tionen der Kostengruppe 300, jedoch keine Haustechnik. Nimmt man
und -konstruktionen zu signifikant besseren CO2-Kennwerten führen.
in Anlehnung an die Vereinbarungen zur Nachhaltigkeitszertifizierung
der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) und des
BMUB (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor-
Positive Klimaeffekte durch Holznutzung
sicherheit) eine Gebäudenutzungsdauer von 50 Jahren an, ergeben sich
signifikante Unterschiede zwischen den Bauweisen: der Massivholzbau
2
In Gesprächen mit Planern und Bauherren wird nun häufig die Frage
liegt in der Summe mit rund 43 kWh Primärenergie pro m Energie-
gestellt, ob es für den Klimaschutz denn nicht besser wäre, die Bäume
bezugsfläche im Jahr günstiger als die mineralische Bauweise. Im Ver-
im Wald stehen zu lassen. Dem ist definitiv nicht so. Nach Berechnun-
gleich dazu beträgt der Jahresheizwärmebedarf eines Passivhauses
gen des Zentrums für Holzwirtschaft der Universität Hamburg ist die
rund 20 kWh/m2 pro Jahr. Die CO2-Bilanz eines Gebäudes lässt sich
CO2-Einsparung in einem bewirtschafteten Wald deutlich höher als auf
durch die Baustoffwahl also nochmals deutlich reduzieren.
einer stillgelegten und damit nicht genutzten Waldfläche. Prof. Dr. Arno
Frühwald untersuchte wirtschaftliche und klimarelevante Folgen eines
Die Klima- und Ökobilanz des fünfgeschossigen „Woodcube“, der auf der
Nationalparks für die Region Nordschwarzwald und stellte fest: Durch
Internationalen Bauausstellung in Hamburg-Wilhelmsburg als urbanes
fehlende Bewirtschaftung vergibt die Region die Chance, jedes Jahr
Vorzeigeprojekt realisiert ist, kommt zum Ergebnis, dass die Holzbau-
90.000 Tonnen CO2 einzusparen. Das entspricht in etwa den heutigen
stoffe aufgrund ihrer positiven Klimabilanz die Treibhauswirkung der
durchschnittlichen CO2-Emissionen von 25.000 Einwohnern eines länd-
anderen Baustoffe wie Glas (Fenster), Stahlbeton (Bodenplatte und
lichen Gebiets.
Fundamente), Metallverbindungsmittel und Kunststoffe (Abdichtungsfolien) fast komplett neutralisieren (INA 2013).
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Holz ist das beste Beispiel für eine umweltpositive Stoffnutzung: Neben
der Plusenergiebilanz ist der Baustoff Holz im Gegensatz zu den mineralischen Baustoffen CO2-Speicher – im Wald wie im verbauten Zustand.
Bei seiner Produktion entsteht frische Luft und Staub wird in den Wäldern
gebunden. Darüber hinaus erhält bzw. schafft die Holznutzung Erholungsund Lebensräume. In den bisherigen Verfahren zur Bewertung der Klimawirkung und zur Nachhaltigkeit wird dies nicht ausreichend berücksichtigt. Hier gilt es nachzubessern, um einheitliche und vergleichbare
Klima- und Ökobilanzergebnisse zu erhalten.
Im Rahmen der Expertise sind ökologische Kennwerte für moderne Holzgebäude (Neubau und Sanierungsobjekte) unterschiedlicher Größen
und Konstruktionsformen (Holzbauweisen, Hybridbau) entwickelt worden.
Zusätzlich wurden Daten zur Fassadensanierung mit vorgefertigten
Klimaschutzkonzept und Holzbau in der Eifel
Um den Klimaschutzeffekt des Holzbaus auf die Kommunen in der Eifel
übertragen zu können, erfolgten im Projekt HolzCluster.Eifel Überlegungen,
wie die Klimaschutzleistung durch Holzbau in die kommunalen Klimaschutzkonzepte in der Eifel integriert werden können. Denn einige
Kommunen, aber auch der Landkreis Euskirchen oder die Städteregion
Aachen, strengen konzeptionelle Klimaschutzüberlegungen an. In den
Eifeler Klimakonzepten des Projekts HolzCluster.Eifel ist der Holzbau
bisher kein nennenswertes Thema. Wenn die Integration gelänge, wäre
das ein innovativer Ansatz, wovon der ländliche Raum profitieren würde.
Dieser favorisierte Ansatz kann nur über eine sogenannte „Bottom up“Modellierung (im Gegensatz zu „Top down“-Modellen wie der NRWClusterstudie ForstHolz 2013) erfolgen, womit der Beitrag von Gebäudesanierungen und neuen Holzgebäuden zum Klimaschutz überschlägig
berechnet werden kann. Die erforderlichen Kennwerte lagen bisher
nicht vor, weshalb das HolzCluster.Eifel eine Studie initiierte.
Die Beauftragung der Expertise „Kennwerte für Holzgebäude (Klimastudie)“ ging an Prof. Dr.-Ing. Annette Hafner, Fakultät für Bauund Umweltingenieurwissenschaften, Ressourceneffizientes Bauen,
Ruhr-Universität Bochum. Ziel ist, das Einsparpotenzial von Klimagas
abzubilden, welches entsteht, wenn in größerem Umfang mit gängigen
Holzkonstruktionen neu gebaut oder saniert wird. Auf Basis von konsistenten Grundkennwerten und Gebäudedaten soll das Potenzial anhand
von Modellkommunen in der Eifel entwickelt werden.
Fassadenelementen ausgewertet. Die errechneten Kennwerte sind
Durchschnittswerte, gemittelt über verschiedene Gebäude der jeweiligen
Kategorie und verschiedener Holz- bzw. Hybridkonstruktionen. Alle verwendeten Neubauten sind reale Gebäude mit gängigen Konstruktionen
im Holzbau. Sie haben alle einen hohen energetischen Standard (besser
als EnEV 2009). Neben Neubauobjekten wurden zusätzlich Sanierungsobjekte untersucht (Kategorie 5 bis 7). Zur Vergleichbarkeit werden die
Gebäudeergebnisse auf m2/BGF skaliert.
Alle Gebäude wurden nach DIN EN 15978 [DIN 2012] gerechnet,
wobei für die Kennwerte nur das Modul A, also die Herstellungsphase,
Berücksichtigung fand. Die weiteren Module B (Nutzungsphase des
Gebäudes), Modul C (Entsorgungsphase) sowie Modul D (Vorteile und
Belastungen außerhalb der Systemgrenzen) wurden nicht berechnet.
Die letzteren beiden Module können nicht angegeben werden, da die
Daten für die Entsorgung und Substitution von Holzprodukten in den
zugrunde gelegten Ökobilanzdatenbanken noch nicht verfügbar sind.
Die ermittelten Datenkennwerte sind mit der Datenbank Ökobau.dat
2011 des Bundesministeriums für Umwelt Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit [BMUB 2014] errechnet. Durchgeführt wurden die ÖkobilanzBerechnungen mit der Planungssoftware Legep [König 2014], ein Berechnungstool für die integrale Planung nachhaltiger Gebäude.
Als Kennwerte werden die Menge an nachwachsenden Rohstoffen, das
Treibhauspotenzial sowie der gespeicherte Kohlenstoff für jede Gebäudekategorie je m2 Bruttogrundfläche (BGF) bzw. bei der Fassadensanierung
je m2 Fassadenfläche angegeben. Alle Kennwerte sind Durchschnittswerte aus einer Vielzahl von Ökobilanzstudien und so aufbereitet, dass sie in
einem nächsten Arbeitsschritt für die Abschätzung des CO2-Einsparpotenzials in den Modellkommunen verwendet werden können.
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Download der „HCE-Klimastudie“
Eine ausführliche Darstellung der Methode und Herleitung der Gebäudekennwerte, sowie deren Auswertung und Interpretation der Ergebnisse,
gibt es in der „Klimastudie“ auf der Webseite des HolzCluster.Eifel.
Tab. 1: Anwendung der Kennwerte-Tabelle
*)
Bezogen auf m2 Fassadenfläche
Quelle: Prof. Dr.-Ing. Annette Hafner, RUB (2015)
Für eine Berechnung der Klimawirkung von Bauen mit Holz in den
Wortes, „zu Fuß“ umsetzen. Oder aber man nutzt neue Technologien:
Modellkommunen kann nun die jeweilige neu zu bauende Menge an
an Hochschulen arbeiten Geographen an GIS-Auswertungsverfahren, die
Gebäuden der Kategorie 1 bis 4, die mögliche Sanierung (Kat. 5) und
diese Erfassung deutlich erleichtert. Eine Kooperation wird angestrebt.
die Fassadensanierung (Kat. 6 und 7) mit den jeweiligen Kennwerten
multipliziert werden. Dazu müssen die Bruttogrundflächen der Neubau-
Sehr hilfreich diesbezüglich ist die Zusammenarbeit mit Klimamanagern,
ten und Sanierungsobjekte für Kategorien 1 bis 5 vorliegen; für die
Energieberatern und Bauzuständigen der Kommunen. Die Kooperations-
Fassadensanierung (Kat. 6 und 7) ist die zu sanierende Fassadenfläche
vereinbarung mit der ENERGIEAGENTUR EIFEL bietet hier konkrete
notwendig. Daraus lassen sich die temporären CO2-Einsparungen der
Ansatzpunkte. 2015 wird im Rahmen der HCE III-Projektförderung für
gewünschten Modellkommunen hochrechnen.
die Eifelregion die Fachtagung „Holzbau in der Energie- und Klimaschutzberatung“ angeboten.
Schlussfolgerungen für das HolzCluster.Eifel
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass in der vorliegenden Kennwerte-Tabelle der Substitutionseffekt1 von Holz aufgrund der fehlenden
Auf der Basis der nun vorliegenden Kennwerte wird das HolzCluster.Eifel
Daten bisher noch nicht berücksichtigt ist. Eine Einarbeitung wird geprüft,
am Beispiel einer Eifeler Modellkommune berechnen können, wie hoch
weil sich dadurch die Kennwerte für Holzbau nochmals deutlich verbessern.
der Klimaschutzbeitrag durch vermehrten Holzbau sein wird. Eine Schwierigkeit ist, dass die meisten Eifelkommunen den Zustand ihrer Gebäude
nicht katalogisiert haben. Das bedeutet, dass die Bestandsgebäude
Das Literaturverzeichnis zu diesem Beitrag finden Sie unter
erfasst werden müssen. Das lässt sich entweder, im wahrsten Sinne des
www.holzcluster.eifel.de Æ Klimaprojekt
1
„Substitutionseffekt“: Holz kann CO2-Emissionen mindern, wenn es anstelle fossiler
Energieträger genutzt, oder wenn es für Produkte verwendet wird, die sonst mit
energieaufwändigeren Materialien wie Stahl oder Beton hergestellt würden.
7. HCE-Kommunalprojekt
HolzbauFachberatung für Kommunen
Die Kommunen in der Eifel könnten sich zu bedeutenderen Holz-
Veränderungen gestärkt würde. Trends würden gemildert: Einzelstand-
verwendern entwickeln. Mit öffentlichen Bauten und Vorhaben
orte bzw. ländliche Strukturen behielten ihre individuelle Funktionalität
der energetischen Gebäudesanierung und -modernisierung ließe
entgegen der Tendenz zur Suburbanisierung (Æ reines Wohnen;
sich die Nachfrage nach dem vielfältigen, nachwachsenden, umwelt-
Arbeit/soziales Leben nicht mehr vorhanden). Potenzielle Bauherren
und klimafreundlichen Rohstoff Holz deutlich steigern. Ein Ziel des
aus den Städten fänden erschwingliche vollwertige Angebote zum
Projekts HolzCluster.Eifel (HCE II) ist es, Möglichkeiten zur Holzver-
Wohnen und Leben in ländlichem Umfeld als Reaktion auf hohe
wendung im kommunalen Umfeld aufzuzeigen und entsprechend
Wohnkosten in den Städten um die Eifel herum.
geeignete Projekte und Planungen durch fachlichen Input zu unterstützen. Hierzu wurden vier Kommunen gesucht, die typisch für
Eine konsequente Umsetzung der Wertschöpfungskette gibt den
die NRW-Eifel sind und anhand derer modellhaft auf die Eifel abge-
Kommunen ein Teil ihrer direkten Handlungsfähigkeit zurück:
stimmte Wege entwickelt und durchgespielt wurden, um den Holz-
die finanzielle Leistungsfähigkeit steigt, der Aufbau spezifischer
einsatz zu Gunsten von Ökonomie und Klimaschutz zu erhöhen.
Kompetenzen im Bereich eines Wirtschaftsfeldes der Zukunft ist
realisier- bzw. als Geschäftsfeld ausbaubar. Interkommunale Konkurrenz (z. B. um Fördergelder) nimmt ab, Ressourcen werden frei,
Hintergrund
Kooperationen zur Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen
(z. B. Klimaschutz) fallen leichter. Der Holzbau als Schlüssel für
Holzeinsatz im Bau fördert den Absatz des regionalen Rohstoffs in
zukunftsfähige kommunale Arbeit ist somit keine Utopie, sondern
der waldreichen Region Eifel und generiert so Wertschöpfung vor
beantwortet ganz konkret global und insbesondere regional abseh-
Ort. Alleine die Umsatzzahlen des Regionalforstamtes Hocheifel-
bare Veränderungen durch proaktives Handeln.
Zülpicher Börde belegen die wirtschaftliche Bedeutung von Wald
und Holz in der Region: hier werden jährlich ca. 300.000 m3 Holz
geschlagen. Mit 17-20 Mio. Euro jährlich verdient hier zunächst
Vorgehensweise
der Waldbesitzer. Doch Holz ist darüber hinaus Grundlage für eine
weitreichende Wertschöpfungskette, in deren Verlauf vielfältige
Aus vielen Einzelgesprächen und insbesondere bei der Kommunal-
holzverarbeitende Betriebe, das Handwerk sowie Planer vom Einsatz
veranstaltung im Juni in Zülpich (siehe Kapitel 5.2) äußerten die
eben dieses Holzes für den modernen Holzbaus profitieren. Die Wert-
eingeladenen Bürgermeister der Eifeler Kommunen den Wunsch, bei
schöpfung vom Wald zum Holzbau zu optimieren, steigert nicht
der Planung, Konzeption und Umsetzung ganz konkreter Holzbau-
zuletzt die Attraktivität einer Region, insbesondere für jüngere
projekte Beratung zu erfahren. Dieser Wunsch wurde aufgegriffen
Menschen. Einer in den meisten Eifeler Kommunen rückläufigen
und in das Projektkonzept der vier Modellkommunen übernommen.
Bevölkerungsentwicklung der letzten zehn Jahre könnte durch
vielfältige, hochwertige Arbeitsplätze und mehr Wirtschaftskraft
Auswahlkriterien der sogenannten Modellkommunen waren deren
entgegengewirkt werden. Den Problemen der Kommunen (z. B.
geografische Lage in den Landkreisen der NRW-Eifel, dass sie typische
Euskirchen) mit steigenden Bevölkerungszahlen – allerdings in eher
Eifeler kommunale Themen und Problemlagen repräsentieren und
städtischem Umfeld mit zu wenig Wohnraum – könnte ebenso
wenn möglich, eine besondere Affinität zum Einsatz von Holz
begegnet werden. Die Folgen der Globalisierung mit Konzentration
aufweisen bzw., nach grober Analyse des Gebäudebestands, das
von Bevölkerung in urbanen Zentren ließe sich in Teilen abfangen,
Potenzial zur stofflichen Holzverwendung im Neubau und in der
indem die Resilienz ländlicher Gebiete gegenüber sozio-ökonomischer
Bestandssanierung.
Ausgewählt wurden für die Städteregion Aachen die Stadt Monschau
Stattgefunden haben die Gespräche in Monschau mit dem dortigen
mit 11.967 EW, für den Kreis Düren die Gemeinde Hürtgenwald mit
Kämmerer, in der Gemeinde Hürtgenwald mit dem Bürgermeister und
8.606 EW sowie aus dem Kreis Euskirchen die Verbandsgemeinde
dem Abteilungsleiter des Bauamts, in Nettersheim mit dem Bürgermeister
Nettersheim mit 7.475 EW und die Voreifelstadt Euskirchen mit
und in der Stadt Euskirchen mit dem Technischen Beigeordneten. In den
55.639 Einwohnern.
Gesprächen und den daran anschließenden Vorortbegehungen wurden
Ansatzpunkte für vermehrten Holzeinsatz ermittelt. Sie dienen dazu,
Das Konzept der „Kommunalberatung“ umfasst zunächst eine Analyse
das Potenzial für den Holzbau konkret zu benennen und eifeltypische
des vorhandenen Materials (u. a. Klimakonzepte, Studien zum Zustand
Holzbaulösungen anzubieten. Eine Auswahl exemplarischer Ideen und An-
des Gebäudebestands und statistische Daten zur Holzbauquote und
sätze zur Umsetzung von Holzbau in den einzelnen HCE-Modellkommunen
ansässigen Holzbauunternehmen und Holzhäusern) sowie qualitative
gibt es auf www.holzcluster.eifel.de Æ Holzbaufachberatung Æ für
Interviews mit kommunalen Entscheidungsträgern bei Vorortterminen.
Kommunen.
Abb. 1: Projektablauf 2014
35
Vielfältige Ansatzpunkte für den kommunalen Holzbau
Einen umfassenden Überblick, kommunale Liegenschaften in Holz zu
Holzbaudatenbank mit Schwerpunkt Eifel des Holzkompetenzzentrum
realisieren, bot der Impulsvortrag von Architekt Joachim Seinecke von
Rheinland www.hkzr.de => Themen => Holzbau => Holzbaudatenbank
ArchPlan aus Münster. Den Vortrag hielt er auf der HCE-Kommunalveranstaltung (siehe Kapitel 5.2), worin er die folgenden Holzgebäude
Holzbaureferenzdatenbank NRW
vorstellte, die in Fachkreisen für Architektur und Holzbau als gute
www.holzbau-in-nrw.de
Beispiele zitiert werden:
Holzbaudatenbank des Holzbau-Clusters RLP
Q Kindertagesstätte „Kleine Löwen“ in Düsseldorf; Architekten:
www.holzbaucluster-rlp.de/index.php?id=167
Ruf + Partner Architekten
Q KiTa im Technologiepark Bremen; Architekten: plus+ bauplanung GmbH
Bundesweite Objektdatenbank des Informationsdienst Holz:
http://informationsdienst-holz.de/holzbauten
Q Schulbausanierung in Schwanstadt (Österreich); Architekten: PAUAT
Architekten ZTGmbh
Q Verwaltungsgebäude „Zentrum für angewandte Energieforschung“
in Garching; Architekten: Heinisch-Lembach-Huber Architekten
Q Umweltbundesamt Dessau; Architekten: Sauerbruch und Hutton
Q Finanzamt Garmisch; Architekten: Reinhard Bauer Architekten
Q Mehrfamilienhaus „3xgrün“ in Berlin; Architektur: IfuH – Institut
für urbanen Holzbau
Q 7-geschossiges Holzhaus „e3“ in Berlin; Architekten: Kaden Klingbeil
Q Wohnanlage „Fritz-Kandl-Gasse“ in Wien; Architekten: Hermann
Kaufmann ZTGmbH
Q Studentenwohnanlage in Wuppertal; Architekten: Schlüter
Q Expo Dach in Hannover; Architekten: Thomas Herzog
Q Kaufhaus in Köln; Architekten: Renzo Piano
Diese und weitere Holzgebäude, nach Gebäudekategorien abrufbar
oder katalogisiert, finden Sie auf den folgenden kostenlosen Holzbaudatenbanken im Internet:
36
Wege zum Holz
www.wegezumholz.de/index.php?id=41
Fazit und Ausblick
Ähnliche Herausforderungen aber auch eine Rahmenbedingung einen
die Eifel-Kommunen: Es fehlt an Geld. Dringend erforderliche Investitionen
lassen sich zumindest konventionell nicht realisieren – „das rechnet sich
nicht“! Für die baulichen Entscheidungsträger ist jedoch – das zeigten
die Interviews – eine Ergebenheit in diese Situation keine Option.
Vielmehr wurde ein großes Interesse deutlich, inwieweit regionale
wirtschaftliche Strukturen gepaart mit dem Baustoff Holz etwaig eine
Lösung kommunaler Probleme bedeuten können. Regionale Strukturen
und ihre spezielle Leistungsfähigkeit mit hölzerner Materialität zu
Gunsten der Ökonomie und zugleich des Klimaschutzes umzusetzen,
bietet den Kommunen einen neuen Denkansatz, bei dem das Cluster
unterstützen möchte. Besonderheiten der Region aktiv wie gezielt zu
nutzen und so durch wohlüberlegte Investition in holzbauliche Projekte
gleichzeitig Lösungen für klimapolitische, betriebswirtschaftliche,
demographische und volkswirtschaftliche Probleme zu finden, ist das
Gebot der Stunde.
Es gibt zum Teil jahrzehntlang eingespielte Planungs- und Verwaltungsabläufe. Neben der schnelleren Amortisation holzbaulicher Projekte
aufgrund Dämmwirkung und Geschwindigkeit per Vorfertigung, ist
durchaus ein Anreiz vonnöten, neue Wege zu gehen. Ein Holzbauförderprogramm, würde ein breites Umdenken anstoßen. Neben den bisherigen
Förderprogrammen der KfW-Bank zur energetischen Sanierung, gab es
in NRW bisher keine Möglichkeit der Bezuschussung des Holzbaus.
Nun kündigte das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) ein neues
Förderprogramm für Holz und andere Nachwachsende Rohstoffe ab
Mai 2015 an. Das BMEL wird darin neue Schwerpunkte im Bereich
„Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen“ setzen. Die Eifeler Kommunen
könnten davon profitieren. Die dafür nötige Überzeugungsarbeit für
den Holzbau als grundsätzliche kommunale Option zu leisten, bleibt
Daueraufgabe aller Akteure des Clusters
8.
Holzbau verknüpft Baukultur mit aktuellen Wohnansprüchen
8.1. Visionärer Entwurf einer Holzbau-Mustersiedlung für die Eifel
Das HolzCluster.Eifel bemüht sich um vermehrten Holzbau im Sinne
eines modernen, energieeffizienten Ansatzes, der sich darüber hinaus
in das jeweilige baukulturelle Umfeld einordnet. Im Planungsmodell
für eine Holzbau-Mustersiedlung an einem möglichen Standort in
Nettersheim werden die Vorteile des Holzbaus mit der regionaltypischen Baukultur verknüpft dargestellt. Die prinzipielle Übertragbarkeit des Holzbau-Entwurfs auf andere Eifelgemeinden stand im
Mittelpunkt der Überlegungen. Für die meisten Eifelkommunen sind
die demographischen, kulturellen, topographischen und ökonomischen
Herausforderungen sehr ähnlich. Die vorliegende Idee gibt ein Beispiel,
wie man diesen Fragestellungen mit dem modernen Holzbau begegnen
könnte.
Urbane Prägung potenzieller Bauherren
Die Klientel potenzieller Bauherren ist in unserer Gesellschaft zunehmend urban geprägt und hat erfahrungsgemäß äußerst konkrete
Vorstellungen zur möglichst vielfältigen Funktionalität und zur Verortung eines Gebäudes. Diesen Parametern der Funktionalität, wie
z. B. Materialität, flexible Raumaufteilung, Energieeffizienz, Wohngesundheit durch Naturmaterialien, Individualität oder bauliches
Planung:
Umfeld, wird dann der individuelle finanzielle Rahmen angepasst
denzer & poensgen
und nicht umgekehrt. Diese Zielgruppe ist am besten sowohl ratio-
architektur & innenarchitektur
nal als auch emotional über weitgehend entwickelte Entwürfe bzw.
Zum Rott 13
konkret umgesetzte und somit erlebbare Best-Practice-Beispiele vor
53947 Marmagen
Ort zu erreichen.
Bearbeitung:
Andrea Denzer, Dipl.-Des., Innenarchitektin
Georg Poensgen, Prof. Dipl.-Ing., Architekt
Daria Rossova, MA.
Sandra Fiebig, BA.
Nicole Piatek, cand. Arch.
Beauftragung:
Wald und Holz Eifel e. V./Projekt HolzCluster.Eifel II
Horst-Karl Dengel, Vorsitzender Wald und Holz Eifel e. V.
Dipl.-Forstwirt/Forstassessor Axel Krähenbrink, Geschäftsführer Wald
und Holz Eifel e. V.
Dipl.-Ing. Holger Wolpensinger, Clustermanager, Projektleitung
38
Konkrete Objekte geben – mit den Möglichkeiten des Holzbaus –
Antworten auf heutige sozioökonomische, ökologische, bauphysikalische,
ästhetische und baukulturelle Anforderungen an ein Bauwerk als
Lebens-, Arbeits- und Wohnraum. Nicht zuletzt schaffen durchdachte,
gute Beispiele weitere Multiplikatoren für den Holzbau.
Dem strategischen Ansatz des Holzbaus als Leitziel für das Holz-
daraus erwachsene Expositionsoptionen die Möglichkeit, sich als
Cluster.Eifel folgend, war es das Ziel, eine für die Eifelregion muster-
Bewohner gegen Einblicke von außen zu schützen. Die vorgeschlagene
gültige und beispielgebende Wohnsiedlung zu konzeptionieren, die
Gebäude-Typologie als Split-Level-Typ mit drei vollwertigen Ebenen
tradierte ortstypische Architektur zitiert und mittels innovativer
kommt einer in der Eifel häufigen Topographie mit ausgeprägten
Holzbauweise neu interpretiert. Eine solche Holzbausiedlung ist als
Hanglagen nach. Hier wird eine Rahmenbedingung zur Tugend, so
zusammengehörige Struktur erkennbar, bietet jedoch in der konkre-
dass alle Gebäude ebenerdig zu erschließen sind.
ten Umsetzung von allgemeinen (holzbaulichen) Details, Grad der
Ein direkter Übergang vom öffentlichen Raum innerhalb des Hauses,
Energieeffizienz, Fassadenstruktur oder Lichtsteuerung durch Fens-
den Küchen- und Essbereichen, in den öffentlichen Raum des Quartiers
ter Raum für individuelle Ideen und Gestaltung. Der Entwurf lässt
in Form eines gemeinschaftlichen Platzes, ist problemlos möglich.
durchaus eine Planung der einzelnen Gebäude durch unterschiedliche
Ein Miteinander obliegt, ebenso wie ein jederzeit mögliches Neben-
Architekten zu. Gemeinsamer Nenner bleibt dabei die eifeltypische
einander zur Wahrung der Privatsphäre, der freien Wahl der Bewohner.
Gebäudestruktur, der Siedlungscharakter und die möglichst konsequente, immer jedoch hoch qualitative Holzbauweise.
Raum für Individualität im Holzbau-Quartier
Holzbau, erkennbar eifeltypisch umgesetzt
Auch wenn die äußere Gebäudestruktur festgelegt ist, wird über das
gesamte bauliche Konzept hinweg die große Flexibilität der hölzernen
Ein Holzbauensemble, das konkret und ganzheitlich die eifelspezifi-
Materialität deutlich. Durch die Eigenschaft des Holzbaus, das Trag-
schen Alleinstellungsmerkmale wie Naturnähe, günstigeres Bauland
werk problemlos ausschließlich in die Gebäudehülle zu integrieren,
und Baustil mit Wiederkennung gegenüber oftmals stereotypen
ist der innere Zuschnitt zur Nutzung frei wählbar, weil statisch nicht
baulichen Alternativen herausarbeitet, kompensiert etwaige Stand-
relevant. So lassen sich im Inneren, jeweils angepasst an individuelle
ortnachteile gegenüber einem urbaneren Umfeld; dort wäre ein
Lebensabschnittsbedingungen, die Grundrisse sehr frei wählen bzw.
vergleichbarer Ansatz schwerer denkbar.
im Nutzungsverlauf bei beruflichen, familiären oder ökonomischen Veränderungen leicht anpassen. Eine heutzutage oft geäußerte Anforde-
Dementsprechend ist die Siedlung so angelegt, dass sie den typischen
rung sind eben diese breitgefächerten Optionen bei der Nutzung
Eifeler Winkelhof, das Langhaus und den Bruchsteinsockel mit auf-
und Umgestaltung des Wohnraums. Hier kann der Holzbau punkten,
stockendem Holzgeschoss, die sich allgegenwärtig in den Bestands-
indem er sich vielfältigen Lebenssituationen anpassen kann. So ist das
gebäuden älteren Datums finden, als individuelle Stilelemente auf-
reine Wohnen ebenso als Grundrisskonzept umsetzbar wie das genera-
nimmt. Kombiniert mit einer sensiblen Einbettung in vorhandene
tionenübergreifende Wohnen, die Option einer Einliegerwohnung,
Ortsstrukturen wird eine entsprechend gestaltete Holzbausiedlung
die Ausgestaltung mit einem Home-Office-Bereich oder gar ein
nicht als Störelement empfunden, sondern fügt sich organisch ein
abgrenzbares Geschäftsbüro mit Besprechungsräumen.
und ergänzt bzw. bereichert das Ortsbild.
Zunächst ist es ein Ziel des Holzbauquartiers, einer definitiv vorhanEine Besonderheit des vorliegenden städtebaulichen Entwurfs ist der
denen Nachfrage nach hochwertigem Wohnraum auf dem Land mit
Quartiersgedanke. Die Gebäudestruktur bietet über den Winkel und
einer Holzbaulösung nachzukommen.
39
Auf mittelfristige Sicht ist der Mustercharakter jedoch ganz wörtlich
im Kreise verschiedener in der Eifel verorteter Architekturbüros wurde
zu verstehen. Die Siedlung wird als überregional wahrgenommener Ort
schließlich das Büro denzer & poensgen aus Marmagen ausgewählt
zur Besichtigung der Möglichkeiten des Holzbaus auch für den urbanen
und mit dem Entwurf nach den Vorgaben des Projektes betraut.
Raum aufgebaut – nicht nur für Fachleute, sondern auch für allgemein
Mit der Vision zur Holzhaussiedlung ist nun in Form eines Angebotes
Interessierte. Hierzu könnte ein Gebäude als begehbares Musterhaus
an die Eifelgemeinden ein erster Schritt als Diskussionsgrundlage zu
und temporärer Ausstellungsraum zum Thema Holzbau und Baukultur
weiteren Planungen vollzogen.
u. U. in Partnerschaft mit regionalen Firmen der Wertschöpfungskette
Wald und Holz dienen. Auf diese Weise würde sich das Konzept in
Eine moderne ganzheitlich durchdachte Siedlung bietet Chancen:
die Initiativen sowohl des Holzkompetenzzentrums Rheinland, des
Sie kann mittels außergewöhnlichem Charakter die Gemeindeattrak-
HolzCluster.Eifel, aber auch in die Zielsetzung von Kooperations-
tivität steigern, Abwanderungen bremsen und Zuzug generieren.
partnern des Vereins Wald und Holz Eifel e. V., wie der Zukunfts-
Die Umsetzung einer solchen Siedlung würde im identitätsstiftenden
initiative Eifel mit ihrem regionalwirtschaftlichen Ansatz, einordnen.
Sinne des Projektansatzes die gesamte Wertschöpfungskette Wald
und Holz vom Waldbesitz über die Sägewerke bis zum Holzbau bedienen.
Nicht zuletzt ließe sich so die größtenteils im ländlichen Raum ange-
Chance für Eifelgemeinden und Regionalwirtschaft
siedelte Branche zu Gunsten von Wirtschaft und Klimaschutz stärken.
Im Rahmen der Angebotsabfrage war der Leitung des Holzkompetenz-
Axel Krähenbrink, Holzkompetenzzentrum Rheinland
zentrums Rheinland und dem Clustermanagement des HolzCluster.Eifel,
www.hkzr.de
neben der Affinität zum Ingenieur-Holzbau, insbesondere der Regionalbezug in den Referenzen der kontaktierten Büros wichtig. Nach Abfrage
Weitere Informationen enthält das Exposé „Ein Ort im Ort“.
8.2. Holzbausiedlung „Waldpark Dahlem“
2008 entstand in Dahlem in Zusammenarbeit mit dem Holzkompe-
Vier Baugrundstücke stehen noch zum Verkauf (50 Euro/qm inklusive
tenzzentrum Rheinland (Nettersheim) und der Fachagentur Holz
Erschließungskosten). Einen Kaufpreisnachlass von 1,50 Euro/qm
(Düsseldorf) die Idee, am Sönsberg einen „Wohnpark mit dem Holz-
je Kind bis zum 18. Lebensjahr (für max. drei Kinder) gewährt die
haus der Zukunft“ entstehen zu lassen. Im Februar 2009 wurde im
Gemeindeverwaltung beim Grundstückskauf. Die Grundstücks-
Bauausschuss der Gemeinde Dahlem ein Entwicklungskonzept vor-
größen liegen zwischen 721 und 765 Quadratmetern.
gestellt, das einen ersten Eindruck von der zukünftigen Wohnsiedlung vermittelte. Mittlerweile sind von den insgesamt 29 Baugrund-
Bei dem Baugebiet „Am Sönsberg“ handelt es sich um ein reines
stücken 25 verkauft, zwei Häuser bezogen und ein Gebäude kurz vor
Wohngebiet mit einer Fläche von rund 3,5 Hektar Größe im östlichen
der Fertigstellung.
Bereich von Dahlem. Alle Baugrundstücke befinden sich in exponierter Südhanglage mit entsprechender Besonnung und hoher Eignung
für die Nutzung von erneuerbaren Energien.
40
Die Grundstücke sind ruhig gelegen und über den „Rotkelchenweg“
Deshalb unterstützt das HolzCluster.Eifel das Bauvorhaben und
erschlossen. Der „Waldpark“ ist, wie der Name vermuten lässt, von Wald
wird das Projekt weiterhin mit Interesse begleiten.
umgeben und bietet einen weiten Ausblick in die freie Landschaft.
Eine Besonderheit im Baugebiet „Waldpark Dahlem“ ist die Fest-
Ansprechpartner:
legung in der Satzung gemäß § 86 BauO NW: „Alle Gebäude,
Gemeinde Dahlem
Garagen, Carports und Nebenlagen sind in nach außen sichtbarer
Erwin Bungartz
Holzbauweise, als Fachwerk, Ständerwerk oder Holzblock-/bohlen-
Telefon: 02447/95 55 47
haus auszuführen. Erstellung in Holzrahmen- oder Holztafelbau-
http://dahlem.de/BaugebietWaldpark
weise ist zulässig in Verbindung mit Holzverkleidungen als Stülpschalung, Boden-Deckel-Schalung oder Nut- und Federschalung.“
8.3. Wegweisende Architektur in Holz: Internationale Begegnungsstätte
und Jugendwaldheim in Schleiden-Vogelsang
Seit 2002 bemüht man sich intensiv um die Konversion der ehemaligen Ordensburg der Nationalsozialisten in Vogelsang. In der Projektierung befinden sich dabei zwei Gebäude, die bei entsprechender
Umsetzung zu Vorzeigeprojekten für wegweisende Holzarchitektur
in der Eifel werden und gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur
Konversion des geschichtsträchtigen Ortes leisten könnten.
Die auf 18,6 Millionen Euro projektierten Gebäude wären die größten Holzbauten in der Eifel. Aufgrund der Nutzungsart würden sie
als Internationale Begegnungsstätte (Jugendherberge) und als
Jugendwaldheim gerade bei einem jüngeren Publikum für moderne
Holzbauweisen werben.
Der Landesverband Rheinland des Deutschen Jugendherbergswerks
(DJH) wird das Projekt realisieren. 200 Betten in der Jugendherberge
und 60 Betten im Jugendwaldheim sollen den Gästen künftig zur
Verfügung stehen. Die Neubauten sollen in Holz und Glas im Kontrast zu den Bestandsgebäuden bewusst leicht gestaltet werden.
Die bisherigen Planungen erfolgten durch das Architekturbüro
Hascher + Jehle Planungsgesellschaft, Berlin, die Ende 2009 den
1. Preis des Architekturwettbewerbes erhielten.
Lageplan
Internationale Begegnungsstätte und Jugendwaldheim
(Erster Preis Architekturwettbewerb von Hascher + Jehle, Berlin)
Das inhaltliche Profil der Begegnungsstätte des DJH soll sich an den
Das HolzCluster.Eifel und das Holzkompetenzzentrum Rheinland
Themen des Standortes ausrichten: „Geschichte und Gesellschaft“,
werden das Projekt weiterhin fachlich unterstützen und mit großem
„Region und Europa“ und „Natur und Nachhaltigkeit“. Das eigen-
Interesse begleiten.
ständige Jugendwaldheim des Nationalparks Eifel soll Grundschülerinnen und -schülern den Nationalpark Eifel an diesem außerschulischen
Weitere Infos und Kontakt:
Lernort näher bringen. Der Landesbetrieb Wald und Holz soll den
Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang GmbH
Gebäudeteil des Jugendwaldheims vom Jugendherbergsverband
Schleiden – Thomas Fischer-Reinbach
langfristig anmieten und eigenständig betreiben.
http://investieren.vogelsang-ip.de
9. In kompetenten Händen bei der HolzbauFachberatung Eifel
Die HolzbauFachberatung ist eine neutrale Anlauf- und Beratungsstelle für Multiplikatoren der Kommunen, Architekten und Ingenieure
sowie für alle am Holzbau interessierten Bürgerinnen und Bürger in
der Eifel. Im Mittelpunkt stehen eine qualifizierte Beratung, die Weiterbildung sowie die Vermittlung von Praxiswissen und Handlungsempfehlungen.
Aufgrund der Projektförderung HolzCluster.Eifel wird die HolzbauFachberatung seit Juni 2014 für Kommunen und seit September
2014 für Endkunden kostenlos angeboten. Die HolzbauFachberatung
wird auf verschiedenen Wegen beworben. Wichtige Kooperationspartner im Jahr 2014 waren das Holzkompetenzzentrum Rheinland,
die Energieagentur Eifel, die Verbraucherzentrale NRW, die Vhs Kreis
Euskirchen und der Sanierungstreff im Kreis Euskirchen. Darüber hinaus erfolgten Vortragsangebote für Endverbraucher im Holzkompetenzzentrum Rheinland und auf Messen für Endverbraucher. Eine
Übersicht der für Endverbraucher erfolgten Aktivitäten findet sich in
Kapitel 5 „Veranstaltungen“ Æ „Infostände“ und im Anhang in Form
einer Veranstaltungstabelle.
Unabhängiger Rat für Endverbraucher
In Zeiten der Ressourcenschonung und der Energiewende bietet
Holz nicht nur im Objektbau öffentlicher Bauherren entscheidende
Vorteile, sondern wird auch zunehmend im Privathausbau und für
Mehrfamilienhäuser eingesetzt. Der CO2-Ausstoß wird durch Holz
deutlich gesenkt, womit der Baustoff zu einer optimalen Umweltbilanz beiträgt. Als ältester Baustoff spielt Holz als natürlicher
Roh- und Werkstoff aufgrund seiner vielfältigen physikalischen,
technischen, wirtschaftlichen, physiologischen und ästhetischen
Vorzüge für die Menschen eine wichtige Rolle. Holz sorgt für ein
gesundes Raumklima, nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie gleichermaßen wieder ab, ohne an Dämmwirkung zu verlieren. Durch seine
niedrige Wärmeleitfähigkeit eignet sich Holz zur idealen Isolierung
sowohl gegen Kälte als auch gegen Hitze.
Die Beratung richtet sich vor allem an Neubau- und Sanierungsprojekte durch Privatpersonen. Dabei bietet die HolzbauFachberatung
vor allem ökologische Alternativen zur konventionellen Wärmedämmung an. Sie berät ganzheitlich beim Holzbaukonzept oder auch zu
Detailfragen wie Brandschutzauflagen. Sie äußert sich unabhängig
zu Produkten, empfiehlt kompetente Architekten und Unternehmen
und dient als Antragswegweiser zu Fördermitteln.
Das Angebot:
Kontakt & Beratungszeiten:
Q unabhängige, produkt- und herstellerneutrale Beratung im Bereich
Es berät Sie:
Neubau und Sanierung
Q Unterstützung bei der Entscheidungsfindung des richtigen Holzbaukonzepts
Holger Wolpensinger, Dipl.-Ing. (Architektur)
Clustermanager HolzCluster.Eifel
Beratungsanfragen und Terminvereinbarungen per
E-Mail: baufachberatung@holzcluster-eifel.de
Q ökologische Alternativen zu konventionellen Wärmedämmverbundsystemen
Q Musterbaustoffe zur Veranschaulichung in der Geschäftsstelle
Q umfangreiche kostenlose Informationsmaterialien zum Mitnehmen
Telefonische Beratungszeiten: dienstags zwischen 9.00 und 12.00 Uhr
und donnerstags zwischen 14.00 und 17.00 Uhr.
Vorortbesichtigungen sind nach Absprache möglich und können
ebenfalls unter u. g. Kontaktdaten vereinbart werden.
Q Bibliothek und Nachschlagewerke zu allen Fragen des Holzbaus
Q Hinweise auf gute Beispiele von Wohngebäuden in Holzbau
Postanschrift:
Römerplatz 12, 53947 Nettersheim
Q Beratung zum preiswerten und energieeffizienten Holzbau
(Stichwort „Plusenergiebauweise“)
Q Klärung spezifischer Fragen zum Brandschutz
Q Klärung von Fragen zur Finanzierung (KfW-Förderbank, Umweltbank,
GLS-Bank)
Q Fördermittelberatung
Büroanschrift:
Urftstraße 10F, 53947 Nettersheim,
Telefon: +49 (0)2486 80 27-546
Internet:
www.holzcluster-eifel.de Æ HOLZBAUFACHBERATUNG
Q Vermittlung kompetenter Architekten, Holzbau-Ingenieure, Holzhändler und Holzbauunternehmen in der Eifel
Q Nennung von vorbildlichen Holzhäusern
Der Clustermanager Dipl.-Ing. Holger Wolpensinger berät seit über
20 Jahren u. a. das Bundesbauministerium, den Informationsdienst
Holz und verschiedene Hochschulen bei Fragen rund um nachhaltiges
Bauen mit Holz und ist Ansprechpartner für Privatpersonen in der
Eifel, die sich bei Fragen zu Neubauten und Sanierungen mit Holz
informieren wollen.
Er kann zu kostenfreien Vorträgen eingeladen werden.
43
10. Fazit HolzCluster.Eifel 2014 – Ausblick für 2015
Mit der gewählten Themenbreite, Projektvielfalt und Angebotsstruktur auf einem guten Weg.
An den Beiträgen in diesem Jahresbericht ist deutlich die Breite der
Nicht zuletzt liegt – aufbauend auf Ergebnissen der Impulsveranstal-
Themen und Vielfalt der Aktivitäten des HolzCluster.Eifel (HCE) zu
tung des HCE – mit dem Entwurf der Holzbau-Mustersiedlung ein
erkennen. Ohne die vielen Mitwirkenden aus den unterschiedlichsten
konkretes Ergebnis für weitere Planungen zur sinnvollen Verknüpfung
Bereichen hätten die Projektziele nicht so erfolgreich umgesetzt
von Eifeler- Baukultur und Holzbau vor. Die prinzipielle Übertragbarkeit
werden können. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle dafür!
der Konzeption bietet allen Eifeler Kommunen große Potenziale,
ökonomischen ebenso wie demographischen Herausforderungen
Als eines der zentralen Projektergebnisse liegen nun mit der „Klima-
zu begegnen, ohne das so wichtige Identifikationsmerkmal der
tabelle“ erstmals konsistente Kennwerte für typische Holzgebäude
Eifelregion zu vernachlässigen.
vor, mit denen Kommunen die Höhe der Einsparungen von Treibhausgasen durch den Einsatz von Holzbaustoffen berechnen können.
Den kommunalen Klimamanagern und Energieberatern ermöglichen
die nun vorliegenden Daten, Holzbauten und Holzwerkstoffe in den
kommunalen Klimabilanzen zu berücksichtigen. Dies war bisher
nicht möglich.
Weiterhin ermöglichte die Befragung der Schlüsselakteure im sogenannten „Kommunalprojekt“ eine qualitative Potenzialanalyse. Konkrete
Ansatzpunkte und Projekte zur vermehrten Holzverwendung für die
vier Modellkommunen Monschau, Hürtgenwald, Nettersheim und
Euskirchen wurden identifiziert.
Zudem wurde die „HolzbauFachberatung Eifel“ installiert, die sich
als neutrale Anlauf- und Beratungsstelle sowohl an Fachleute im
Holzbau als auch an Endverbraucher wendet. Die HCE-Veranstaltungen
sind auf eine gute Resonanz gestoßen. Insbesondere die im Vorgängerprojekt HCE I als wichtige Multiplikatoren für den Holzbau identifizierten Bürgermeister und Architekten konnten 2014 mit den durchgeführten Impulsveranstaltungen, den Informationsständen sowie
dem Kommunalprojekt verstärkt angesprochen werden.
44
Arbeitsschwerpunkte 2015:
Q Proaktive und reaktive HolzbauFachberatung mit gezielter Ansprache
von Bauentscheidern und zentralen Entscheidungsträgern: Architekten,
Bauingenieure, Bürgermeister, Bauamtsleiter, Klimamanager und
Energieberater
Q Identifikation potenzieller Leuchtturmprojekte in den Bereichen
Neubau und Sanierung mit überregionaler Bedeutung und Übertragbarkeit (z. B. Initiierung einer Holzbau-Mustersiedlung gemäß dem
Vorbild Voralberg). Bei Bedarf im Rahmen der ersten Schritte zur
Umsetzung: Unterstützung, Beratung, Netzwerkvermittlung, Projektentwicklung und Antragsstellung von Fördermitteln
Q Quantifizierung der Kohlenstoffspeicherwirkung und der kommunalen
Wertschöpfung durch vermehrten Holzbau anhand von Modellkommunen der Eifel
Q Praxisleitfaden zum kommunalen Holzbau
Q Ausbau der Kooperation mit Holz-Clustern überregional
(Landesclustermanagement NRW usw.)
Q Verstetigung des Clustermanagements über 2015 hinaus
Anhang 2: Pressespiegel
Medienarbeit: Erfolgreiche Erweiterung unserer Reichweite
Im Berichtsjahr konnte Wald und Holz Eifel e. V. im Rahmen des
Die Impulsveranstaltung Architektur und Eifeler Baukultur wurde
Projektes HolzCluster.Eifel II einen erfreulichen Anstieg der Presse-
auch durch einen Beitrag im renommierten Fachmagazin „Bauen mit
berichte gegenüber 2013 verzeichnen – als Früchte einer intensiveren
Holz“ gewürdigt, durch den wir Interesse und Zuspruch aus ganz
Ansprache der lokalen und regionalen Medien sowie der überregio-
Deutschland erhielten.
nalen Fachpresse.
Allein die wenigen genannten Beispiele beweisen, dass es sich lohnt,
Höhepunkte waren ohne Zweifel die Berichterstattung in zwei der
die Pressearbeit konsequent in die Projektarbeit zu integrieren. Sie
größten rheinischen Zeitungen, der Kölnischen Rundschau und dem
bringt die gewünschten Resultate, wenn sie mit der sonstigen Öffent-
Kölner Stadt-Anzeiger. Positiv war hierbei nicht nur, dass die Artikel
lichkeitsarbeit (z. B. Anzeigen, Flyer, Plakate, Mailings) Hand in Hand
im jeweiligen Regionalteil für Euskirchen eine große Leserschaft –
geht und wenn attraktive und fachlich fundierte Veranstaltungen einen
und damit viele Waldinteressierte und potenzielle Holzverwender –
wirksamen Aufhänger bilden. Über die Medien, und dazu zählen auch
erreichten. Noch erfreulicher war, dass zwei der Artikel, „Bohren
die von uns informierten Internetportale (z. B. volksfreund.de), konnten
dicker Bretter“ in der Kölnischen Rundschau und „Werbung für das
wir 2014 auch diejenigen Multiplikatoren, Entscheidungsträger,
Bauen mit Holz“ im Kölner Stadt-Anzeiger, in halbseitigen Artikeln
Architekten und Bauherren erreichen, die nicht die konkrete Gelegen-
dem Leser auch ganz generell den Wert von Holz und die praktischen
heit ergreifen konnten, eine unserer Info- und Beratungsleistungen
Vorteile dieses nachhaltigsten aller Baustoffe erläutert haben.
wahrzunehmen. Diesen Weg wollen wir entschlossen weitergehen.
Das waren ohne Zweifel gute Bausteine in der Aufklärungsarbeit
und eine unterstützende Werbung für alle Akteure des Clusters.
Hauptanlass für die Berichterstattung in der Presse waren unsere
Veranstaltungen und öffentlichen Auftritte, so etwa die Impulsveranstaltung „Architektur und Eifeler Baukultur“ in Nettersheim,
der Besuch von Clustermanager Holger Wolpensinger beim Kreiswirtschaftsförderungsausschuss Euskirchen und die Informationsvorträge zu diversen Aspekten des Bauens mit Holz.
Termine des Clustermanagers (Auswahl; chronologisch)
Mit der gewählten Themenbreite, Projektvielfalt und Angebotsstruktur auf einem guten Weg.
Datum
Ort
Veranstaltung
14.03.2014
Nettersheim
Pressetermin Holzkompetenzzentrum Rheinland (HKZR)
10.04.2014
Olsberg
Vorstellung HCE II am Treffen des Landesclusters NRW
28.04.2014
Nettersheim
Beginn Clustermanager Holger Wolpensinger
14.05.2014
Euskirchen
Teilnahme an Fachtagung „Wirtschaft trifft Wissenschaft“
03.06.2014
Zülpich
Vorstellung des Arbeitsprogramms bei der 8. Mitgliederversammlung des WHE e. V.
01.07.2014
Landesgartenschau (LaGa)
Zülpich
Impulsveranstaltung „Klimaschutz durch Holzverwendung“
10.07.2014
HKZR Nettersheim
Infostand auf der Bürgermeisterkonferenz der Zukunftinitiative Eifel
08.08.2014
Naturzentrum Nettersheim
Infostand auf der RoadShow u. Klimatour „Energy in the City“ der Verbraucherzentrale NRW
27.08.2014
LaGa Zülpich
HKZR-Fachtagung „Urbaner Holzbau“
03.09.2014
Gemeinde Nettersheim
Holzbaupotenziale Modellkommune Nettersheim
10.09.2014
Stadt Euskirchen
Holzbaupotenziale Modellkommune Euskirchen
16.09.2014
Region Eifel
Start der HolzbauFachberatung Eifel für Endverbraucher
18.09.2014
LaGa Zülpich
HKZR-Fachtagung „Nadelholz in der Wertschöpfungskette Wald und Holz“
26.09.2014
Stadt Monschau
Holzbaupotenziale Modellkommune Monschau
01.10.2014
Nettersheim
WHE-Strategiegespräch
07.10.2014
HKZR Nettersheim
Impulsveranstaltung „Architektur und Eifeler Baukultur“
16./17.10.14
Köln-Gürzenich
Infostand beim 7. Europäischen Kongress (EBH 2014) „Bauen mit Holz im urbanen Raum“
04.11.2014
Nettersheim
Pressegespräch: HolzbauFachberatung für Endverbraucher
18.11.2014
Gemeinde Hürtgenwald
Holzbaupotenziale Modellkommune Hürtgenwald
10.11.2014
Kreis Euskirchen
Vortrag HCE II vor dem Ausschuss der Wirtschaftsförderung
12.11.2014
HKZR Nettersheim
Fachtagung „Holzbau in der Energie- und Klimaschutzberatung“
13.11.2014
Nettersheim
WHE- Vorstandssitzung
26.11.2014
Energieagentur Eifel,
Nettersheim
Vortrag „Ökologische Dämmstoffe“
27.11.2014
Nettersheim
Sondierungstreffen des „Architekturforum Eifel“ (Arbeitstitel)
09.12.2014
Nettersheim
HolzbauFachberatung Private Bauherren
10.12.2014
Olsberg
Landesclustertreffen NRW; Vorstellung HCE II
11.12.2014
Vogelsang IP
HolzbauFachberatung Jugendwaldheim Vogelsang
29.01.2015
Schleiden
Vortrag „Preiswertes nachhaltiges Bauen mit Holz“
Literatur
insbesondere Planungs- und Praxisleitfäden
Kommunaler Holzbau
Q Landesbetrieb Wald und Holz NRW (2011): Holz für nachhaltiges Bauen und Modernisieren. Informationen für Architekten, Planer, Projektentwickler
und Bauentscheidungsträger. Münster
Q Landkreis Barnim (2009): Leitfaden „Nachhaltigkeit für Neubau und Bauerneuerung“. Teilkonzept im Rahmen der Umsetzung der Null-EmissionsStrategie des Landkreises Barnim. Eberswalde
Q Holzabsatzfonds (2007): Nachhaltig bauen und modernisieren. Praxisbeispiele für öffentliche Entscheider. Bonn
Q Herzog, Natterer, Schweitzer, Volz, Winter (2003): Holzbau Atlas. Detail Verlag, München
Bestandssanierung
Q Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (2014): Altbausanierung mit nachwachsenden Rohstoffen. Gülzow
Q Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (2014): Marktübersicht Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Gülzow
Q Landesinstitut für Bauwesen des Landes NRW (2001): Leitfaden zur ökologischen Altbausanierung. Aachen
Bauen und Klimaschutz
Q Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen (2013): Beitrag des NRW Clusters ForstHolz zum Klimaschutz. Münster
Q StädteRegion Aachen (2012): Gewerbeflächen im Klimawandel. Leitfaden zum Umgang mit Klimatrends und Extremwettern. Aachen
Q Deutsches Institut für Urbanistik (2011): Klimaschutz in Kommunen. Praxisleitfaden. Berlin
Q Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (2011): Handlungsleitfaden zur Energetischen Stadterneuerung. Berlin
Q BMVBS (2009): Handlungsleitfaden zur Energetischen Stadterneuerung. Berlin
Q Dagmar Everding (2007): Solarer Städtebau. Stuttgart
Nachhaltiges und ökologisches Bauen mit Holz
Q Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (2013): Holzhauskonzepte. Gülzow
Q Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (2013): Leitfaden Nachhaltiges Bauen. Berlin
Q Landesbetrieb Wald und Holz NRW (2011): Holz - Baustoff mit Lebensqualität. Informationen für private, gewerbliche und kommunale Bauherren.
Münster
Q Bernhard Kolb (2005): Nachhaltiges Bauen für die Praxis. München
Q Umweltbundesamt (1997): Leitfaden zum ökologisch orientierten Bauen. Berlin
Baukultur
Q Institut für Städtebau und Landesplanung RWTH Aachen (2013): Bauen in der Eifel NRW. Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten,
Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel. Aachen
Q Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (2012): Kommunale Kompetenz Baukultur. Werkzeugkasten der Qualitätssicherung. Berlin
Bitte beachten Sie weiterhin die Schriftenreihe des INFORMATIONSDIENST HOLZ unter:
www.informationsdienst-holz.de
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Ansprechpartner
Axel Krähenbrink
Holger Wolpensinger
Dipl. Forstwirt/Forstassessor
Dipl.-Ing. Architektur
Leitung Holzkompetenzzentrum Rheinland
Clustermanager HolzCluster.Eifel
Geschäftsführung Wald und Holz Eifel e. V.
Römerplatz 12
53947 Nettersheim
Tel.: +49 (0) 2486 80 10-26
Römerplatz 12
53947 Nettersheim
Tel.: +49 (0) 2486 80 27-546
E-Mail: wolpensinger@holzcluster-eifel.de
E-Mail: a.kraehenbrink@hkzr.de
Bildnachweis
Anja Axt: S. 1; S. 28 (m., u., o.l.)
Dominik Ketz (Eifel Tourismus GmbH): S. 6 (o.); S. 7 (o.)
Wolfgang Bauer: S. 26 (o., m.r., m.l.)
KOLLAXO: S. 10; S. 12 (o.r., u.); S. 13 (o.l.); S. 14 (o.); S. 23 (o.l.); S. 24 (u.); S. 25 (u.);
S. 29 (u.); S. 30 (o.l., u.), S. 31 (u.); S. 32 (o., u.); S. 34 (u.), S. 35 (u.); S. 36 (o., m.);
S. 37 (o., m.); S. 42 (u.); S. 43 (u.); S. 44 (o.l.); S. 45 (o.r.); S. 47 (o.); S. 48-49 (u.)
Markus Bstieler: S. 18 (u.); S. 19 (u.)
Erwin Bungartz: S. 40 (o.); S. 41 (o.l)
Denzer & Poensgen: S. 25 (o., m.)
Axel Krähenbrink: S. 2; S. 3; S. 4; S. 5; S. 7 (u.); S. 8; S. 9; S. 11; S. 12 (o.l.);
S. 13 (o.r.); S. 14 (u.); S. 15; S. 16; S. 17 (u.l.); S. 19. (o.r.); S. 20 (u.); S. 21 (u.);
S. 22 (u.); S. 34 (o.); S. 35 (o.); S. 36 (u.); S. 37 (u.); S. 38 (o., m.); S. 44 (o.r., u.);
S.45 (o.l., u.); S. 50; S. 51
HAF: S. 31 (o.)
Anita Radermacher: S. 40 (u.); S. 41 (o.r.)
Hascher + Jehle: S. 41 (Abb.), S. 42 (Abb.)
WHE/HCE/HKZR: S. 22 (o., m.); S. 23 (o.r.); S. 24 (o., m.); S. 29 (o., m.); S. 38 (u.);
S. 39; S. 42 (o.); S. 43 (o.)
Michael Danke: S. 26 (u.); S. 27
Kurt Hörbst: S. 17 (o., u.r.); S. 18 (o.l., o.r.); S. 19 (o.l.)
Holger Wolpensinger: S. 31 (m.)
Alois Hren: S. 20 (o.); S. 21 (o., m.); S. 48-49
Gedruckt auf PEFC-zertifiziertem Papier von Vorsmann Druck & Verlag GmbH (www.vorsmanndruck.de)
HolzCluster.Eifel
Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Klimaschutz durch moderne Holzverwendung
Unterstützungserklärung
Wir begrüßen und unterstützen das Vorhaben „HolzCluster.Eifel“ des Netzwerks Wald und
Holz Eifel e. V.
Wir sehen das Projekt als sehr geeignet an, die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit in der
Eifel zu stärken und einen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaftswachstum der Region zu leisten.
Wir werden uns inhaltlich am Vorhaben beteiligen und uns personell in das Projekt einbringen,
z. B. im Rahmen von Fachveranstaltungen und Kooperationsprojekten.
Zudem werden wir das Vorhaben mit
Euro pro Jahr unterstützen.
Der finanzielle Beitrag wird dem Wald und Holz Eifel e. V. zur Erfüllung seiner satzungsgemäßen
Bitte unterzeichnet
und ggf. mit Firmenstempel
senden an:
Wald und Holz Eifel e. V.
Römerplatz 12
53947 Nettersheim
Fax: +49 (0) 2486 80 10-25
E-Mail: info@wald-holz-eifel.org
Aufgaben zum jeweiligen Jahresbeginn zur Verfügung gestellt.
Firma/Institution
Name/Vorname
Position
Straße/Nr.
PLZ/Ort
Telefon
Ansprechpartner:
E-Mail
Holger Wolpensinger
Internet
Tel.: +49 (0) 2486 80 27-546
E-Mail: wolpensinger@wald-holz-eifel.org
Axel Krähenbrink
Tel.: +49 (0) 2486 80 10-26
E-Mail: a.kraehenbrink@hkzr.de
Firmenstempel
Datum
Unterschrift
Zu eventuellen Beteiligung an spezifischen Kooperationen und Maßnahmen des Projektes werden
gesonderte Vereinbarungen getroffen. Eine Haftung des Projektträgers Wald und Holz Eifel e. V.
ist ausgeschlossen.
Projekt gefördert durch:
Wald und Holz Eifel e. V.
Projekt HolzCluster.Eifel
Römerplatz 12
53947 Nettersheim
Tel.: +49 (0) 2486 80 27-546
Fax: +49 (0) 2486 80 10-25
info@wald-holz-eifel.org
Geschäftsführung und fachliche Unterstüzung von:
www.wald-holz-eifel.org
www.holzcluster-eifel.de
Hauptsponsoren:
Projektpartner mit finanzieller Unterstützung:
HolzCluster.Eifel – ausgewählte Termine 2015
25.02. – 02.04. Euskirchen: Ausstellung „Wald und Holz in NRW“
08.03.
Gemünd: Vortrag von Clustermanager Holger Wolpensinger „Nachhaltiges Bauen mit Holz im Neubau“
auf der EnerKom + 2015 – Energiekompetenzschau Nordeifel
15.04.
Düsseldorf: Vorstellung der Klimaanpassungsstrategie Wald NRW; Veranstalter Ministerium für Klimaschutz,
Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
08.05.
Trier: 5. Trierer Holzbaugespräch; Veranstalter: Lehr- und Forschungsgebiet Holzbau, Hochschule Trier,
Mitveranstalter Landesbeirat Holz RLP, HWK Trier
11.05. – 15.05. Hannover: LIGNA – Weltleitmesse für die Forst- und Holzwirtschaft. Infostand von Holzkompetenzzentrum
Rheinland und HolzCluster.Eifel
25.06.
Zülpich: Vortrag von Holger Wolpensinger „Preiswertes nachhaltiges Bauen mit Holz: Beispiele im Bestand“;
Veranstalter: Sanierungstreff Kreis Euskirchen
02.08 – 29.08. Weidingen: 3. Sommerausstellung „Georg Herold“; Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst
(im mit dem Holzbaupreis Eifel 2012 ausgezeichneten Gebäude von AXT Architekten)
03.09. – 04.09. Aachen: Aachener Holzbautagung der Fachhochschule Aachen. Infostand von HolzCluster.Eifel und
Holzkompetenzzentrum Rheinland sowie Vortrag von Axel Krähenbrink „Die Wertschöpfungskette Wald
und Holz – Schlüssel für Herausforderungen der Zukunft“
24.09. – 27.09. Nettersheim: Eifeler Holz & Waldtage; Veranstalter: Holzkompetenzzentrum Rheinland und HolzCluster.Eifel
21.10. – 22.10.
Köln: Europäischer Kongress für effizientes Bauen mit Holz (EBH 2015) mit Infostand von HolzCluster.Eifel
und Holzkompetenzzentrum Rheinland
Diese Termine finden Sie auch unter: www.holzcluster-eifel.de Æ Aktuelles