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Info Stab (Anlage_Info 75_2015_HolzCluster.Eifel)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
5,7 MB
Datum
01.06.2015
Erstellt
22.05.15, 04:05
Aktualisiert
22.05.15, 04:05

Inhalt der Datei

Jahresbericht 2014 Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Klimaschutz durch moderne Holzverwendung Impressum Inhalt Wald und Holz Eifel e. V. Vorwort 3 1. Vorstellung HolzCluster.Eifel 4 1.1. Die Eifel geografisch 6 1.2. Eifeler Holzwirtschaft historisch 7 Römerplatz 12 53947 Nettersheim Tel.: +49 (0) 2486 80 10-0 Fax: +49 (0) 2486 80 10-25 info@wald-holz-eifel.org 2. Viel Holzbau in der Eifel www. wald-holz-eifel.org 2.1. Novellierung der Landesbauordnung „eifelübergreifend“ www.holzcluster-eifel.de 2.2. Die Regelungen zur Verwendung von Holz im Bauwesen in NRW Registergericht: Amtsgericht Düren Registernummer: VR 30796 2.3. Landesbauordnung Rheinland-Pfalz 8 11 13 14 3. Clusterschwerpunkt Holzbau 15 4. Holzbau-Architektur als Wirtschaftsfaktor 17 5. Veranstaltungen 20 Steuernummer: 211/5724/5378 Verantwortlich: Horst-Karl Dengel, Vorsitzender des Vorstandes 5.1. Infostände 20 5.2. Kommunalveranstaltung 22 5.3. Architektur & Baukultur 23 Axel Krähenbrink, Geschäftsführung Wald und Holz Eifel e. V. 6. Arbeitsschwerpunkt Klimaschutz 30 Ralf Stadler, Projektmanager Wald und Holz Eifel e. V. 7. Kommunalprojekt 34 8. Holzbau verknüpft Baukultur mit aktuellen Wohnansprüchen 38 Inhalte: Holger Wolpensinger, Clustermanager Wald und Holz Eifel e. V. Externe Autoren: Kapitel 1.1, 1.2: Dr. Joerg Hensiek, Kollaxo Bonn Kapitel 2: Sarah Weber, Kreis Euskirchen Kapitel 2.1 und 2.3: Hannsjörg Pohlmeyer, Holzcluster RLP Kapitel 2.2: Dr. Volker Ehlebracht, Landesclustermanager Wald & Holz NRW Kapitel 4: Arnim Seidel, Fachagentur Holz Düsseldorf Pressespiegel: Lars Langhans, Kollaxo Bonn Umsetzung und Gestaltung: Lars Langhans /Joachim von Kozierowski KOLLAXO Markt- und Medienkonzepte, Bonn www.kollaxo.com Erstelldatum: 25.02.2015 8.1. Holzbau-Mustersiedlung 38 8.2. Waldpark Dahlem 40 8.3. Jugendwaldheim Vogelsang 41 9. HolzbauFachberatung Endverbraucher 42 10. Fazit und Ausblick 44 Pressespiegel 46 Veranstaltungstabelle 48 Literatur 49 Vorwort Der Holzbau hat in den Eifelgemeinden einen besonderen Stellenwert. Das zeigt sich in der hohen Holzbauquote von 34,8 Prozent der neu erstellten Wohngebäude im Kreis Euskirchen im Jahr 2013 (NRW 9,8 Prozent). Einzelne Kommunen trumpfen gar mit „Traumquoten“ von bis zu 50 Prozent auf. Die Offenheit der Bauherren für Holz und das Knowhow der hier ansässigen Unternehmen bilden einen Standortvorteil für hiesige Architekten und könnten zu einem Alleinstellungsmerkmal werden. Angesichts der starken Nachfrage nach neuem Wohnraum insbesondere in den Ballungsräumen rund um die Eifel (Aachen, Bonn, Düsseldorf, Koblenz, Köln, Leverkusen und Trier), aber auch den Voreifelstädten (z. B. Düren und Euskirchen), bestehen große Entwicklungspotenziale für den Holzbau aus der Eifel. Das österreichische Horst-Karl Dengel Vorarlberg zeigt, wie eine der Eifel ähnliche ländliche Region durch hochwertige Holzbau-Architektur Vorsitzender des Vorstandes von wirtschaftlich profitiert und sich gleichzeitig nachhaltig und klimafreundlich entwickeln kann. Wald und Holz Eifel e. V. und Leiter des Regionalforstamtes Hocheifel- 2014: Das vierte Jahr für das HolzCluster.Eifel Zülpicher Börde. Einer der Arbeitsschwerpunkte 2014 war der Klimaschutz durch vermehrten Holzbau. Ein engagiertes Projektteam erarbeitete dazu Grundlagen für kommunale Entscheidungsträger. Dazu gehören CO2-Kennwerte von Holzgebäuden, auf deren Grundlage der Beitrag zum Klimaschutz berechnet werden kann (Kap. 6). Die Quintessenz lautet: Holzhäuser haben in Klima- und Ökobilanzen eindeutig die Nase vorne. Weiterhin wurde eine Befragung und Beratung der Eifelkommunen Monschau, Hürtgenwald und Nettersheim sowie der Voreifelstadt Euskirchen durchgeführt und daraus Entwicklungspotenziale abgeleitet. Die HolzbauFachberatung für Multiplikatoren und Endverbraucher rundete das Angebot des HolzCluster.Eifel ab. Mit 102 Teilnehmern war die Impulsveranstaltung „Eifeler Architektur und Baukultur“ im Holzkompetenzzentrum Rheinland die bestbesuchte Fachveranstaltung seit Bestehen des HolzCluster.Eifel. Mit dieser Veranstaltung konnten wir die für das Planen und Bauen zentralen Akteure, nämlich die örtlichen Architekten, zahlreich ansprechen und für den Holzbau im ländlichen Raum interessieren. Aus dem Diskurs der Veranstaltung entstand die Idee einer Holzbau-Mustersiedlung. Ein Entwurf dazu wird in diesem Jahresbericht erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt (Kap. 8.1.). Der eindeutig holzbauliche Schwerpunkt des Projekts spiegelt die im Rahmen eines Treffens des Trägervereins Wald und Holz Eifel e. V. 2014 erstmals klar abgestimmte Projektstrategie wider. Der Holzbau soll im Mittelpunkt der fachlichen Arbeit stehen. Man ist sich allseits einig, dass die Unterstützung und Mehrung des modernen Holzbaus für alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette Wald und Holz den größten Nutzen bringt. Der Jahresbericht möchte die verschiedenen Unternehmen und Einrichtungen entlang der Wertschöp- Mehr zum Projekt HolzCluster.Eifel unter fungskette Forst und Holz über die Aktivitäten und Ergebnisse des HolzCluster.Eifel in 2014 informieren www.holzcluster-eifel.de. und sie zur Beteiligung ermuntern. 3 1. Vorstellung HolzCluster.Eifel Im Folgenden wird das HolzCluster.Eifel in Kurzform dargestellt. mischer und arbeitsmarktpolitischer Bedeutung. Das Cluster ist durch Ausführliche Informationen zum Aufbau und zur Konzeptionen des über 1.300 Unternehmen, fast 16.000 Beschäftigte und mehr als Projektes finden sich auf der Webseite des Wald und Holz Eifel e. V.. 3,3 Mrd. Euro Umsatz gekennzeichnet. Schwerpunkte sind die Säge- Die Image-Broschüre des HolzCluser.Eifel liegt als pdf.-Download industrie, die Möbelindustrie und das Holzhandwerk. und in gedruckter Form vor. Organisationsstruktur Hintergrund Die Hauptarbeit des HolzCluster.Eifel leistet das Koordinationsbüro, Die Eifel gehört zu den bedeutenden Wald- und Holzregionen in das 2014 mit der Vollzeitstelle des Clustermanagers Dipl.-Ing. Holger Nordrhein-Westfalen (NRW), Deutschland und Europa. Wie eine Cluster- Wolpensinger und einer halben Stelle der Projektmanagerin Anita studie feststellt, weist die Region eine starke Konzentration der Forst- Radermacher besetzt war. Projektträger des HolzCluster.Eifel ist und Holzwirtschaft auf, und die Branche ist von großer regionalökono- das 2008 gegründete Netzwerk Wald und Holz Eifel e. V.. Abb. 1: Organigramm HolzCluster.Eifel Quelle: Wald und Holz Eifel e. V. Finanzierung HCE II Zuwendungsfähige Ausgaben: 140.000 Euro Zuwendungsbetrag NRW2: 112.000 Euro Kreis Euskirchen: 10.000 Euro Zukunftsinitiative Eifel: 6.000 Euro Wald & Holz Eifel e. V.: 7.200 Euro Sonstige: 4.800 Euro Die Geschäftsführung wurde durch Dipl. Forstwirt/Forstassessor Beitrag der Holzverwendung zum Klimaschutzmanagement Axel Krähenbrink vom Holzkompetenzzentrum Rheinland (HKZR)1 Im Projekt wurde zunächst eine Analyse des vorhandenen Materials wahrgenommen. Das Netzwerk Wald und Holz Eifel e. V. hat derzeit (z. B. Klimakonzepte) sowie weitere Recherchen und, darauf aufbauend, 70 Mitglieder und wird durch den Vorsitzenden Horst-Karl Dengel qualitative Interviews mit kommunalen Vertretern durchgeführt. Anhand und weitere sieben Vorstände vertreten. Über die Gremienarbeit ist von vier Modellkommunen wurden die aus dem optimalen Einsatz moderner die Zukunftsinitiative Eifel kontinuierlich eng in die Arbeitsabläufe Holzbaustoffe auf kommunaler Ebene erwachsenen Potenziale zur Ein- eingebunden. Das HolzCluster.Eifel steht im Austausch und kooperiert sparung von Treibhausgasen ermittelt und daraus eine Handlungsstra- mit übergeordneten Netzwerken wie dem Cluster Wald und Holz NRW, tegie abgeleitet. Die vier Modellkommunen unterscheiden sich jeweils dem Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz (RLP) sowie dem bundesweiten in ihrer Struktur sowie Bevölkerungsdichte, so dass sie die spezifischen Informationsdienst Holz und dem europaweiten „forum holzbau“. Bedürfnisse und Problemlagen der Eifeler Kommunen gut abbilden. Um das Klimaschutzmanagement vor Ort zu unterstützen, wurde die Ruhr Universität Bochum beauftragt, CO2-Kennwerte für typische Holz- Aktivitäten im Jahr 2014 neubauten und energetische Sanierungen mit Holzwerkstoffen herauszuarbeiten. Der Hintergrund, die Methodik und die Kennwerttabelle Zu Beginn des Jahres waren die Aktivitäten des HolzCluster.Eifel werden in Kapitel 6 erstmals veröffentlicht. zunächst maßgeblich durch die organisatorischen Abschlussarbeiten des Förderprojektes „HolzCluster.Eifel I – Wettbewerbsfähigkeit und Projektschwerpunkt Eifeler HolzbauFachberatung Beschäftigung im ländlichen Raum durch Produktinnovation und Aufgrund der Projektförderung konnte die HolzbauFachberatung als Qualifikation in der Holzwirtschaft“ geprägt. Die Dokumentation der neutrale Anlauf- und Beratungsstelle kostenlos angeboten werden. Im Projektergebnisse wurde allen Projektbeteiligten und -interessierten Mittelpunkt standen eine qualifizierte Beratung, die Weiterbildung sowie zugestellt. Durch diesen Erfolg erhielt das Netzwerk eine weitere die Vermittlung von Praxiswissen und Handlungsempfehlungen. Ange- Förderung zur Durchführung des Folgevorhabens „HolzCluster.Eifel II – sprochen wurden 2014 insbesondere die für den Klimaschutz und den Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Klimaschutz durch moderne Holzbau wichtigen Multiplikatoren. Ziel war die Initiierung und fachliche Holzverwendung“ (HCE II). Der Bewilligungs- und Durchführungs- Unterstützung von Holzbauprojekten, insbesondere von Bauten mit zeitraum von HCE II lief vom 01.02.2014 bis 28.02.2015. Modellcharakter. In Kapitel 8 wird dieser Ansatz vorgestellt. Die Arbeitsschwerpunkte Veranstaltungen Die in HCE II zunächst geplanten fünf inhaltlichen Arbeitsbereiche Zudem organisierte das HolzCluster.Eifel eigene Veranstaltungen für verdichteten die Beteiligten aus thematischen und arbeitstechnischen Multiplikatoren und eine breite Fachöffentlichkeit, worüber in Kapitel 5 Gründen in zwei Schwerpunkten unter den Oberbegriffen „Klimaschutz“ berichtet wird. und „HolzbauFachberatung“. Territorial konzentrierten sich die Aktivitäten des HolzClusters 2014 aufgrund der vorwiegenden Förderung durch das Land NRW (zu 80 Prozent) und den Kreis Euskirchen auf die nord- Weitere Informationen: www.holzcluster-eifel.de rhein-westfälische Eifel. 1 Das Holzkompetenzzentrum Rheinland ist Schwerpunktaufgabe des Landesbetriebes Wald und Holz NRW und zugleich eine Kooperation der Gemeinde Nettersheim und dem Regionalforstamt Hocheifel-Zülpicher Börde. Es bietet Service zur modernen Holzverwendung aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Hierzu werden entsprechende Informationen entlang der Wertschöpfungskette Wald und Holz gebündelt und kommuniziert. 2 Vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW 5 „Die Eifel beginnt nördlich unter Gemünd an der oberen Roer, von wo 1.1. Die Eifel geografisch man allmählig von den Bergen in die fruchtreichen Felder Zülpichs hin- Die Eifel: eine kleine Landes- und Waldkunde Früher war sie als „Armenhaus“ oder das „Sibirien“ Westdeutschlands verrufen. Heute ist sie neben dem Sauerland die beliebteste und am meisten aufgesuchte Naherholungsregion Nordrhein-Westfalens. Zu ihrer Popularität haben neben der schönen Landschaft, den alten Burgen und den pittoresken Dörfern und Kleinstädten auch die Bekanntheit des Nürburgrings und die Regionalkrimis aus der Feder von Jacques Berndorf beigetragen. Wo aber liegt sie genau, wo sind ihre geografischen Grenzen? Und haben Wald und Holz schon immer eine große Rolle in der Eifel gespielt? absteigt, läuft in einem Bogen gegen Münstereifel herum und dann an der oberen Ahr bis gegen Altenahr fort. Von da längst dem rechten Ufer der Ahr, (…), immer gegen Osten bis der Stadt Ahrweiler gegenüber. Von hier ab südlich gegen Andernach hinaus in grader Richtung eine bis zwei Stunden Abstand vom Rheinlauf [gemeint ist: zu Fuß]. Dann an dem Maifeld hin in der Entfernung einer bis zwei Stunden von der Mosel in westlicher Richtung fort etwa eine Meile über das Flüßchen Prüm hinaus gegen Westen, wo man die Grenze etwa von Echternach zu St. Vith und Malmedy hinauf von Süden nach Norden zieht.“ Die Eifel wird heutzutage in drei Groß-Regionen eingeteilt, die wiederum in Unterregionen gegliedert werden: Der deutsche Schriftsteller und Politiker Ernst Moritz Arndt (17691860), der die Eifel oft und gerne besuchte, beschrieb die Lage des Mittelgebirges in sehr knapper, aber einprägsamer und vor allem auch heute noch geografisch korrekter Weise: 1. Vennvorland (die Gegend um Aachen) 2. Westeifel (dazu gehören als Unterregionen u. a. westliche Hocheifel, Rureifel, Hohes Venn) 3. Osteifel (dazu gehören als Unterregionen u. a. die Ahr-Eifel, Moseleifel, östliche Hocheifel, Kylburger Waldeifel). Unter den Unterregionen wie der Ahr-Eifel etc. gibt es wiederum weitere, Aachen kleinere Subregionen: z. B. gehört die Vulkan-Eifel zur Hocheifel, die Köln sowohl Teil der West- als auch der Osteifel ist. Manchmal wird die Vulkaneifel auch als eigenständige Region betrachtet, das hat aber eher touristische Gründe. Bonn Die genauen Abgrenzungen der Eifel sind nach wie vor umstritten. Beispiel: Je nach Literaturquelle gehört das Wachtberger Ländchen und das Laacher See-Gebiet (Pellenz) zur „Rhein-Eifel“ oder überhaupt Koblenz nicht zur Eifel. Man kann es aber ungefähr so ausdrücken: Die (sichere) Ostgrenze der Eifel verläuft von Bad Münstereifel im Norden über Eifel Ahrweiler bis fast zur Moselmündung bei Koblenz im Süden. Die Westgrenze ist schwerer zu definieren, da die Eifel geografisch als Ostteil der Ardennen begriffen wird und es daher in der Abgrenzung zu den Ardennen in Belgien keine scharfe Trennlinie gibt bzw. geben kann. Die Südgrenze bildet die Mosel. Die Nordgrenze verläuft südlich von Euskirchen bis südlich von Aachen. Dazu gibt es noch weitere Begriffe für Regionen innerhalb der Eifel (z. B. Basalteifel), die nicht geografischer, sondern geologischer (im Falle der Basalteifel) oder kulturhistorischer Art sind. Diese sind nicht mit der naturräumlichgeografischen Gliederung zu verwechseln. Davon wiederum ganz unabhängig sind die administrativen Regionen, also die Landkreise. Trier Diese decken sich natürlich nicht (oder kaum) mit den natürlichen Grenzen des Mittelgebirges Eifel. 6 1.2. Eifeler Holzwirtschaft historisch Kurze Geschichte der Eifelwälder als Basis einer prosperierenden Holzverwendung Wie alle Mittelgebirge Deutschlands war die Eifel ursprünglich fast Die neuen Aufforstungen waren aber als Basis der Holz- und Möbel- durchgehend bewaldet. Nach einer intensiven landwirtschaftlichen industrie mitverantwortlich für die wirtschaftliche Erholung der Region, Nutzung insbesondere am Ostrand der Region während der Römer- die ihren Ruf als Armenhaus Westdeutschlands nach und nach verlor. zeit, wurde sie bis zum hohen Mittelalter wieder vollkommen von Allerdings wurde der Holzreichtum noch zweimal im Laufe des 20. Jahr- Wäldern bedeckt. Seitdem und bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts hunderts bedroht. Zum einen mussten Eifeler Wälder in den zwanziger änderte sich dieser natürliche Zustand erneut komplett: Holzkohle- Jahren im Rahmen der Reparationszahlungen an Frankreich weitflächig produktion für Metallhütten, Schiffbauholz für die Niederlande, Bau- gerodet werden und während des Zweiten Weltkriegs wurden weitere und Nutzholz für die heimische Bevölkerung und insbesondere auch Forstreviere vollkommen zerstört. Nach dem Krieg wurden die zerstör- die Viehweide im Wald zerstörten die Vegetation nachhaltig und führ- ten Flächen erneut zunächst mit zwar standortfremden, aber schnell- ten vielerorts zu einem Landschaftsbild, wie man es heute etwa aus wüchsigem Nadelholz aufgeforstet. Diese Nadelholzarten wurden dem schottischen Hochland kennt: Heide so weit das Auge reicht, gewählt, um so rasch wie möglich wieder Bau- und Werkholz für den weit und breit kaum ein Baum und wenn, dann lediglich ein paar Aufbau Deutschlands liefern zu können. Sie legten somit auch den Birken und Kiefern. Grundstein für das heutige Cluster Wald und Holz Eifel. Aufgrund der beklagenswerten ökologischen Zustände, die sich Wie in anderen Regionen Deutschlands ist die nachhaltige Forstwirt- selbstverständlich auch auf die wirtschaftliche Situation der Land- schaft seit den 60er Jahren erfolgreich dabei, in den Forstrevieren der bevölkerung auswirkten, kam es zu massenhaften Auswanderungen Eifel einen artenreichen Mischwald entstehen zu lassen, der in vielem in die Rheinstädte, später auch in das Ruhrgebiet oder bis nach dem Charakter des ursprünglichen Waldes dieses Mittelgebirges sehr Amerika, was wiederum zu einer Verstärkung der sozialen und nahe kommt. Dieser „neue“ Waldreichtum hat nicht nur die ökologische wirtschaftlichen Verarmung der Eifel führte. Nachdem wegen der Situation der Eifel wieder entscheidend verbessert, sondern sorgt sogenannten „Holznot“ schon im 17. Jahrhundert erste obrigkeitliche durch die Bereitstellung des wertvollen Rohstoffs Holz dafür, dass Forstgesetze verabschiedet wurden, kam es im 19. Jahrhundert, als Arbeitsplätze entstehen, Unternehmen wirtschaften können und die die Eifel Bestandteil der preußischen Rheinprovinz wurde, zu ersten Holzbauquote in einigen Regionen der Eifel mit fast 35 Prozent Spitzen- weiträumigen Aufforstungen, vor allem mit Kiefern, Lärchen und werte für Nordrhein-Westfalen aufweist. Im Cluster Wald und Holz zunehmend der Fichte – alles Baumarten, die es vorher in der von Eifel arbeiten rund 16.000 Beschäftigte in 1.300 Unternehmen, die Laubhölzern dominierten Region gar nicht oder kaum gab. In diesen mehr als 3,3 Mrd. EUR Umsatz erwirtschaften. Dazu finden sich in der neuen Waldgebieten war die Nutzung durch die Bevölkerung streng Eifel und im direkten Umfeld mehrere Hochschulen mit Bildungsange- untersagt. Aber nicht nur dort, auch in den Wäldern der Bauern wurde boten und Forschungskapazitäten für die Holzbranche, die mitwirken, die Nutzung stark reglementiert. Dort, wo noch Reste des alten das Zukunftspotenzial der Forst- und Holzwirtschaft weiter zu steigern. Bauernwalds vorhanden waren und diese für die Menschen noch Die Eifel, der Wald und Holz: das gehört einfach zusammen! unverzichtbarer Bestandteil der eigenen Landwirtschaft waren, kam es daher zu teilweise erheblichen sozialen Spannungen mit der Obrigkeit, die ebenfalls wieder zu Auswanderungswellen aus der Region führten. 7 2. Viel Holzbau in der Eifel Die Eifeler Holzbauquote ist bisher nicht erhoben worden. Um dennoch Bei der Entwicklung der neu errichteten Wohngebäude konnte sich der eine Einschätzung zu erhalten, welchen Stellenwert der Holzbau in der Baustoff Holz seit dem Jahr 2004 im landesweiten Durchschnitt um Eifel hat, nähern wir uns dem Thema exemplarisch. Wir betrachten 2,5 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent steigern. Im Kreis Euskirchen liegt die Holzbauquote für den Kreis Euskirchen, und hier die statistischen das Niveau der Holzbauquote seit 2004 durchgängig über dem Zahlen für den Wohnungsbau. Die Werte für die Gesamteifel korrespon- Landesdurchschnitt und erreichte im Jahr 2013 einen Anteil von dieren vermutlich mit denen des Kreises. Dies wäre noch abschließend 24,4 Prozent an den gesamten Baufertigstellungen. Betrachtet man zu prüfen. Lohnenswert wäre eine solche Überprüfung in jedem Fall, ausschließlich die waldreicheren Gebiete des Kreises Euskirchen ohne denn: In der Eifel wird viel in Holz gebaut. das Flachland der Voreifel, zu der die Gemeinde Weilerswist sowie die Städte Zülpich und Euskirchen zählen, so ergibt sich eine weitere Verschiebung zugunsten des Holzbaus: hier hält er einen Anteil von nunmehr 34,8 Prozent im Jahr 2013. Insgesamt zeichnet sich über die letzten zehn Jahre eine positive Entwicklung für den Holzbau ab. Abb.1: Baufertigstellungen in Holzbauweise (Wohnungsbau) zwischen 2004 und 2013 in Prozent im Kreis Euskirchen und NRW 40 % 34,8 % Anteil Holzbauten an allen Baufertigstellungen 35 % 30 % 24,4 % 25 % 21,0 % 20 % 19,6 % 15 % 10 % 9,80 % 7,30 % 5% 0% 2004 2005 2006 2007 2008 Quelle: IT.NRW (2014), Darstellung: Struktur- und Wirtschaftsförderung Kreis Euskirchen 8 2009 2010 2011 2012 2013 Holzbauanteil Kreis Euskirchen (ohne Voreifel) Holzbauanteil Kreis Euskirchen Holzbauanteil NRW Im Kreis Euskirchen kann eine unterschiedliche Entwicklung zwischen die Wohnbauten nach Wohneinheiten tendenziell mehr im Mehrfamilien- den Nordkreis- und den Südkreiskommunen festgestellt werden. Während hausbereich zu finden sind, in welchem Holz generell schwächer vertreten im ländlich geprägten Süden der Anteil der in Holzbauweise errichteten ist, liegt die Holzbauquote dennoch im Landesschnitt oder leicht darüber. Wohngebäude im Durchschnitt der Jahre 2004 bis 2013 über 30 Prozent Die nachfolgende Abbildung informiert über die Holzbauquote in den liegt, kommen die Städte des Nordkreises nicht über einen 20-prozentigen Kommunen im Vergleich zum Kreis und Land. Holzbauanteil. Obwohl in den Städten Euskirchen, Zülpich und Mechernich Abb.2: Baufertigstellungen Holzbauweise (Wohnungsbau) im Durchschnitt der Jahre 2004 bis 2013 in Prozent nach Kommunen 40 % 38,26 % 35,92 % Anteil Holzbauten an allen Baufertigstellungen 35 % 31,31 % 30,91 % 30 % 25 % 22,8 % 21,28 % 20 % 20,23 % 17,81 % 18,98 % 18,44 % 16,41 % 15 % 10,99 % 10 % 8,16 % 7,09 % 5% 55 55 8 34 Eu s k ir c hen EW W1 96 hE 13 131 Z ül pic is t We ile r sw ll E W EW 11 162 36 Ka ere if e l EW 17 2 36 17 2 ns t Bad Mü ns t Mü Bad Ne t te ere r sh if e l e im EW EW W4 mE Da hl e en le id Sch 74 38 172 81 EW l EW He ll e n t ha EW im nh e nke Bla 12 9 80 11 84 14 n f al e n -W est hei rdr No ir c h usk is E K re K re is E usk ir c h en (oh n en (g e eV or e s am if e l t) ) 0% EW = Einwohner zum Stichtag 31.12.2013 hellgrau = Voreifelgebiete Quelle: IT.NRW (2014), Darstellung: Struktur- und Wirtschaftsförderung Kreis Euskirchen Zwischen 2004 und 2013 wurde in Blankenheim mit 38,26 Prozent und 2011 bis 2013, so fallen die Kommunen Schleiden mit einer Holzbau- Hellenthal mit 35,92 Prozent etwas mehr als jedes dritte neue Wohn- quote von 50 Prozent und wiederum Blankenheim mit 45,16 Prozent gebäude in Holz gebaut. Betrachtet man die Entwicklung der drei Jahre besonders auf. 9 Die absoluten Zahlen zeigen die baukonjunkturellen Schwankungen der Baufertigstellungen. Abb.3: Baufertigstellungen in Holzbauweise (Wohnungsbau) zwischen 2004 und 2013 in absoluten Zahlen im Kreis Euskirchen 800 743 700 600 534 500 480 446 414 400 295 300 286 273 258 213 200 100 94 97 101 94 62 55 61 49 43 46 2007 2008 2009 2010 2011 2012 0 2004 2005 2006 Quelle: IT.NRW (2014) 2013 Baufertigstellungen Holzbauweise Trotz der in den letzten Jahren gesunkenen Baufertigstellungen bei Diskussion der Ergebnisse den Wohngebäuden insgesamt, konnte der Anteil der in Holzbauweise Die hohen Holzbauquoten in Blankenheim, Hellenthal, Schleiden und errichteten Gebäude von 17,8 Prozent auf 21,5 Prozent im Kreis Euskirchen Dahlem sind bemerkenswert. Es stellt sich die Frage, was die Gründe gesteigert werden. Allgemein hat sich der Neubau in den letzten Jahren für die hohen Holzbauanteile sind. Für die Gesamteifel gilt, dass das im Kreis Euskirchen rückläufig entwickelt, so dass die Zunahme der Bauen mit Holz in waldreichen Gegenden generell eine stärkere Ver- Holzbauquote durch eine Umverteilung der Baustoffe stattfand. ankerung in der (Bau-)Kultur und Tradition hat. Das erklärt aber noch nicht die besonders hohen Holzbauanteile einzelner Orte. Hier kommt Generell ist festzustellen, dass im Kreis Euskirchen im Durchschnitt ein weiterer Aspekt zum Tragen: aufgrund der Nähe zum Rohstoff gibt der letzten zehn Jahre 394 Wohngebäude pro Jahr entstanden, wovon es in waldreichen Regionen vergleichsweise viele erfolgreiche Holzbau- 17,8 Prozent in Holzbauweise errichtet wurden. bauunternehmen. Diese verteilen sich aber nicht auf alle Kommunen gleichermaßen, sondern konzentrieren sich an einigen für die Holzbau- Tab. 1: Baufertigstellungen (Wohngebäude) gesamt im Kreis Euskirchen Holzbauanteil in % die Wirtschaftsförderung stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, wie sich die Konzentration von Holzbauunternehmen für vermehrten Baufertigstellungen Kreis Euskirchen Wohngebäude Gesamt (absolut) unternehmen besonders günstigen Standorten. Für das Holzcluster und Holzbau in der Eifel nutzen lässt, wie ein weiteres Wachstum gefördert 2004-2013 2011-2013 394 885 17,8 % 21,5 % werden kann und ob sich davon grundsätzlich Erfolgsstrategien ableiten lassen. Sarah Weber, Kreis Euskirchen 2.1. Novellierung der Landesbauordnung „eifelübergreifend“ Die beiden Nachbarländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen genannten Vorreitern darauf verzichtet, brennbare und nicht brennbare vereint momentan noch eine eher unrühmliche Gemeinsamkeit. Im Bundes- Baustoffe zu unterscheiden und diese dann jeweils für bestimmte Gebäude- ländervergleich, aber auch im Vergleich zu der seit 2002 gültigen Muster- typen und -klassen zuzulassen. Vorgeschrieben wird nur noch, welche bauordnung des Bundes, haben beide die meisten Vorschriften, die das Anforderungen die Konstruktionen zu erfüllen haben (Feuerwiderstands- Bauen mit Holz behindern oder gar ausschließen. dauer, Rauchgasdichtigkeit, Isolation gegen Hitze etc.). Dies führt nicht nur zu einem fairen Wettbewerb mit gleichen Anforderungen für alle, Während in europäischen Nachbarländern acht, neun oder, wie jetzt in sondern behindert auch nicht länger Innovationen. So waren zum Norwegen, zwölf Geschosse in Holzbauweise errichtet werden, ist hier Zeitpunkt der Aufstellung der jetzt überholten Bauordnungen neuere nach drei Geschossen schon Schluss. Je nach Gebäudeart treten weitere Entwicklungen, wie die Brettsperrholzbauweise oder Holz-Beton- Einschränkungen bei der tragenden Konstruktion, bei Außenwänden, Verbundlösungen, mit deutlich anderem Brandverhalten als klassische Treppenhäusern, Fassadenbekleidungen oder Dachaufstockungen hinzu Holzkonstruktionen nicht bekannt. und sorgen in summa dafür, dass weniger in Holz gebaut wird als anderswo. Auch nachgelagerte Vorschriften, wie z. B. Industriebaurichtlinien oder Zum Schluss dieser Betrachtung lohnt der erneute Rückblick auf den Versammlungsstättenverordnungen, schließen mitunter „brennbare Klimaschutz: Mehr als 50 Prozent des Umsatzes im Bausektor wird – Baustoffe“ aus und machen den Einsatz von Holz, aber auch von mit weiter steigender Tendenz – beim Bauen im Bestand erzielt. anderen regenerativen und klimafreundlichen Baustoffen, unmöglich. Die energetische Sanierung und Anpassung der Bestandsgebäude an Bei diesen Fragen geht es nicht um Geschmacksfragen. Bringt man die heutige Wohnansprüche ist die Herausforderung schlechthin. Sie ist Dinge auf den Punkt, so wird im Ergebnis Klimaschutz verhindert. Holz zugleich ein Bereich, in dem Holz besonders punkten kann: durch (und Stroh, Zellulose, Flachs, Hanf, etc.) hat im Bereich der hoch energie- hohe Vorfertigungsgrade, schnelle Bauzeiten, leichte Konstruktionen, effizienten Gebäude signifikant höhere Marktanteile. Überall dort, wo geringere Transportbelastungen und weniger Baustellenabfälle. anspruchsvolle Klimaziele formuliert wurden, wird auch – aus gutem Angesichts innerstädtischer Rahmenbedingungen geht es in vielen Grund: wegen der einmaligen Materialeigenschaften – viel mehr in Fällen nur mit dem Einsatz von Holz. NRW hat bereits ein Klimaschutz- Holz gebaut. Ob bei der 2000-Watt-Gesellschaft in Zürich, in Vorarlberg, gesetz, in Rheinland-Pfalz ist es auf dem Weg: Beide Länder müssten aber auch in Frankfurt, München oder in Stuttgart, überall dort gibt es konsequenterweise den Abbau von rechtlichen Hemmnissen für wirk- mehr vielgeschossige Holz- und Holz-Hybridbauten, als in ganz Nord- samen Klimaschutz angehen und ihre Bauvorschriften anpassen. rhein-Westfalen oder Rheinland-Pfalz. Wem das noch nicht reicht: 2019/2020 treten die verschärften VorDas alles basiert rechtlich entweder auf einer vorsichtigen (wie jetzt in schriften der EU-Gebäuderichtlinie in Kraft. Dann vorgeschriebene hoch Rheinland-Pfalz geplant) oder inhaltsgleichen Anpassung an die Muster- energie- und ressourceneffiziente Gebäude sind ohne nachwachsende bauordnung des Bundes oder – wie in Baden-Württemberg oder der Baustoffe nicht vorstellbar! Schweiz – auf einer radikalen Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Will sagen, nach den Erkenntnissen der Forschung hat das Baumaterial nur geringen Einfluss auf das Brandrisiko – entscheidend für die Sicher- Hannsjörg Pohlmeyer, Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz, Koblenz heit ist die Konstruktion. Konsequenterweise wurde deshalb bei den www.holzbaucluster-rlp.de 11 Abb. 1: Bewertung der baurechtlichen Regelungen in den Landesbauordungen der Bundesländer im Vergleich zur Musterbauordnung (2002) Ranking der Abweichungen 12 2.2. Die Regelungen zur Verwendung von Holz im Bauwesen in NRW Eine unendliche Geschichte auf dem Weg zu einem guten Ende? Hintergrund der Konsens, die Verwendung von Holz zu erleichtern! Umso erstaunlicher, Nordrhein-Westfalen ist das bevölkerungsreichste Bundesland in dass es 15 (in Worten: fünfzehn!) Jahre gedauert hat, die Novellierung Deutschland. Es steht beim baugewerblichen Umsatz im Bauhaupt- der Landesbauordnung NRW in Sachen Holzverwendung ernsthaft gewerbe national an zweiter Stelle. Trotz eines prognostizierten Bevöl- anzugehen. kerungsrückgangs von 18,1 Millionen Personen im Jahr 2005 auf 17,6 Millionen im Jahr 2025, wird im gleichen Zeitraum – aufgrund der Die Novellierung der Landesbauordnung NRW abnehmenden Haushaltsgröße – bis 2025 mit einem Zuwachs auf Das Cluster Wald und Holz hat seit seiner Gründung Mitte 2012 durch 8,6 Millionen Haushalte (+240.000 entsprechend 2,9 Prozent) gerech- eine Reihe von Aktionen, z. B. einen Vortrag vor dem Umweltausschuss net. In dieser Höhe entsteht künftiger Wohnungsbedarf für sich neu des Landtages und die Erstellung und Zuleitung eines Positionspapie- bildende Haushalte1. Dieser neue Wohnungsbedarf wird sich, nach res an politische Entscheidungsträger in NRW, die Politik fortwährend allen Vorhersagen, auch in den urbanen Boom-Regionen entlang der darauf hingewiesen, wie wichtig eine Novellierung der Landesbauord- Rheinschiene ergeben. Hier werden also künftig die größten Herausfor- nung in Bezug auf die Holzverwendung ist. Hierdurch wurde u. a. erreicht, derungen liegen und es gilt insbesondere Lösungen für das Bauen im dass sich Landesbauminister Michael Groschek in einem Schreiben vom Bestand (z. B. Aufstockung und Sanierung) im innerstädtischen Bereich Juni 2014 klar dafür ausgesprochen hat, die Regelungen der Muster- zu finden. Hier bietet die Verwendung von Holz schon heute, dank bauordnung des Bundes in die neue Landesbauordnung zu übernehmen. moderner Entwicklungen von Holzbaukonzepten und hervorragenden Auch wurde das Positionspapier auf der Sitzung des Bauausschusses Bauprodukten auf Holzbasis, hervorragende Möglichkeiten. Leider können am 30.10.2014 thematisiert und war Basis eines Antrages von CDU diese in unserem Bundesland, auf Grund der antiquierten Regelungen und FDP zur Novellierung der Landesbauordnung NRW. Es ist also in der Landesbauordnung von Nordrhein-Westfalen, bis dato nur mit gelungen, das Thema auf der politischen Tagesordnung zu halten und Sondergenehmigungen genutzt werden. Insbesondere im Bereich des voranzubringen. Klimaschutzes, der in NRW ein ganz wichtiges landespolitisches Thema ist (erstes Klimaschutzgesetz in Deutschland!), konnten auf Grund der Derzeit befindet sich der Referentenentwurf der Landesbauordnung Hemmnisse durch die derzeit geltende Landesbauordnung, die klima- in der Kabinettabstimmung und es steht zu erwarten, dass dieser, in tischen Vorteile durch das Bauen mit Holz, wie im vorherigen Abschnitt den Ministerien abgestimmte Entwurf, in den nächsten Wochen in die aufgezeigt, nicht einmal annähernd ausgeschöpft werden. Verbändeanhörung geht. Die Regierungskoalition aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen hat 2012 Es ist durchaus ein Fortschritt, wenn in diesem Entwurf die Regelungen daher als Ziel in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart: „... eine Steigerung der Musterbauordnung des Bundes hinsichtlich der Gebäudeklassen der Holzverwendung aus heimischen Wäldern bei Neubau und im Bestand und des Brandverhaltens übernommen werden. Aber bringen wir die (Gebäudesanierung) [durch] eine Novelle der Landesbauordnung ...“ Holzverwendung in NRW wirklich entscheidend voran, wenn lediglich zu erreichen. Auch die Oppositionsparteien von CDU und Piraten unter- Regelungen, die auch schon 13 Jahre alt sind, übernommen werden stützen den Abbau von Hemmnissen bei der Verwendung von Holz und die Fortschritte des Holzeinsatzes im Bauwesen der letzten zehn im Bauwesen in NRW. Es herrscht also – und dies ist immerhin sehr Jahre unberücksichtigt bleiben? bemerkenswert – über alle im Landtag vertretenen Parteien in NRW 1 MBV (2006): Veränderung der Wohnungsnachfrage und Reaktion des Wohnungsangebots in Nordrhein-Westfalen bis 2025. Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes NordrheinWestfalen (Hrsg.). Das Cluster Wald und Holz wird sich, in Abstimmung mit vielen Ver- Denn aus der Sicht des Clusters Wald und Holz bietet nur eine Bau- tretern der Forst- und Holzwirtschaft in NRW, dafür einsetzen, dass sich ordnung, welche die neuesten Erkenntnisse und Möglichkeiten der die neue Landesbauordnung in Nordrhein-Westfalen bezüglich der für Holzverwendung im Bauwesen berücksichtigt, die Gewähr, den Heraus- die Verwendung von Holz relevanten Abschnitten, an den fortschritt- forderungen der Zukunft optimal begegnen und die gesteckten Ziele lichsten und besten Regelungen in Deutschland orientiert. Hier ist in in Bezug auf Nachhaltigkeit, effizienter Ressourcennutzung und Klima- erster Linie die zum 1. März diesen Jahres in Kraft getretene Landes- schutz erreichen zu können! bauordnung in Baden-Württemberg zu nennen. Dr. Volker Ehlebracht, Cluster Wald und Holz Nordrhein-Westfalen www.cluster-wald-holz.de 2.3. Landesbauordnung Rheinland-Pfalz Ähnlich, wie seit kurzem in Nordrhein-Westfalen, sind auch in Rhein- keine relevanten Grenzen mehr – jedenfalls dann nicht mehr, wenn nach land-Pfalz Regierung und Parlament mit der Novellierung der seit der eigentlichen Landesbauordnung eine vergleichbare Anpassung 15 Jahren gültigen Landesbauordnung beschäftigt. Das entsprechende nachgelagerter Vorschriften erfolgt. Beispielhaft zu nennen wäre da die Gesetzgebungsverfahren ist schon relativ weit fortgeschritten und eine Industriebaurichtlinie, die relativ wenig Restriktionen für den Einsatz von Verabschiedung ist noch vor der parlamentarischen Sommerpause Stahl und Beton kennt, aber in bestimmten Bereichen Holz als brenn- 2015 geplant. Die Neuregelung wird sich an der Musterbauordnung baren Baustoff ausschließt. Auch diese Vorschriften haben anderthalb des Bundes orientieren. Damit verknüpft sind dann zahlreiche Verbes- Jahrzehnte „auf dem Buckel“ und sind nicht mehr auf dem neuesten serungen, sprich erweiterte Einsatzmöglichkeiten für den Baustoff Holz – Stand der Erkenntnisse. wie auch für andere nachwachsende Baustoffe. Es ist darauf hinzuweisen, dass es bei den rechtlichen Vorschriften Statt bisher drei Geschosse in Holzbauweise, werden künftig fünf nicht lediglich darum geht, ob jetzt ein weiteres Geschoss mehr oder Geschosse möglich sein (Gebäudeklasse 4). Weitere Erleichterungen weniger gebaut werden kann. Letztlich geht es bei den noch vorhan- betreffen den Einsatz von Holz als raumabschließende Bauteile im denen Diskriminierungen der nachwachsenden Baustoffe um einen Fassadenbereich (auch bei Gebäuden mit Tragstruktur aus Beton), stringenten Zusammenhang zwischen Rechtsnormen und Klimaschutz. die Aufstockung vorhandener Gebäude sowie nachträgliche Wärme- Wer die Bestimmungen der EU-Gebäuderichtlinie ernsthaft verwirklichen dämmmaßnahmen im Bestand. will, muss flankierend einen kontinuierlichen Anpassungsprozess unseres Baurechtes organisieren. Die Summe der Erleichterungen – besser Beseitigung vorhandener Benachteiligungen – wird nicht das Bauen mit Holz revolutionieren, Hannsjörg Pohlmeyer, Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz, Koblenz da sind andere mutiger. Für die Bau-Bedürfnisse eines in weiten Bereichen www.holzbaucluster-rlp.de eher ländlich geprägten Flächenlandes gibt es nun in weiten Bereichen Wald und Holz in NRW Quelle: Holzkompetenzzentrum Rheinland 3. Clusterschwerpunkt Holzbau Unterstützung und Mehrung des Holzbaus als Leitziel Von der Schlüsselrolle zur Schlüsselstrategie Strategietreffen des regionalen Wald und Holz-Clusters im Verein Wald und Holz Eifel e. V. Das Netzwerk Wald und Holz Eifel e. V. steht für die komplette Kette vom Primärprodukt Holz über seine Verarbeitung bis zur Planung und In NRW werden klassische Industriebranchen gern als alleinig „system- Umsetzung des modernen Holzbaus, sprich: für ein Regional-Cluster. relevant“ betiteltet. Eine explizit nachhaltige Wirtschaftsweise, die Es kann folglich nicht die Aufgabe des Netzwerks sein, jedes individuelle durch Wachstum Ressourcen schont, ausgesprochene Energieeffizienz Interesse einzelner Akteure entlang der Verarbeitungskette separat zu sowie Flexibilität und Tiefe der mit einem Wirtschaftsfeld verbundenen bedienen. Forstämter, Sägewerks- und Waldbesitzerverbände decken Betriebe sind allerdings charakteristische Merkmale der Wald- und diese vielfältigen Interessen der einzelnen Verarbeitungsstufen im poli- Holz-Branche. tischen und wirtschaftlichen Umfeld bereits differenziert ab. Die Arbeit eines modernen Clustermanagements besteht stattdessen in der Nicht nur im urbanen Umfeld gibt es eine zunehmende Notwendigkeit, gleichberechtigten Abstimmung und sinnvollen Verknüpfung letztlich schnell, flexibel, wohngesund und CO2-bilanziell günstig zu bauen bzw. aufeinander aufbauender Individualinteressen zu Gunsten eines gemein- zu sanieren. Hierzu ist der ländliche Raum zu stärken. Dort finden die samen Branchen- bzw. Clusterziels. Die gelegentlich auch im Cluster- Primärproduktion und die Verarbeitung im Handwerk mit qualifizierten umfeld immer noch geäußerte Frage nach einem scharf abgrenzbaren Arbeitsplätzen und entsprechender Wertschöpfung statt. Vorteil einzelner Maßnahmen für z. B. die Waldbauern, die Säger, die Zimmereien etc. widerspricht dem Clustergedanken. Es wird deutlich: Die Wertschöpfungskette Wald und Holz als Ganzes nimmt angesichts aktueller gesamtgesellschaftlicher, wirtschaftlicher Aufgabe des Netzwerks ist es, eine Sensibilität für eine Branchenzuge- und ökologischer Herausforderungen eine Schlüsselrolle ein. Dement- hörigkeit zu erzeugen. Hierzu ist eine zentrale Leitlinie des Handelns sprechend gilt es, das Alleinstellungsmerkmal eines ganzheitlichen über ein allseitig getragenes Ziel zu definieren, das den einzelnen Cluster-Ansatzes in einer Strategie und darauf aufbauend in der fach- Akteuren, per gleichrangigem Input, in der Umsetzung einen gleich- lichen Umsetzung abzubilden. wertigen Nutzen beschert. Darüber hinaus sollte im Sinne einer Kielwassertheorie möglichst ein Großteil der dem Leitziel nachgeordneten Interessensbereiche automatisch bedient bzw. positiv beeinflusst werden. 15 Holzbau: Zentrales Cluster-Ziel mit Kielwassereffekt Die Verarbeitungskette Wald und Holz generiert nachweislich dann den größten gesamtgesellschaftlichen Nutzen, wenn sie in die stoffliche Verwendung und hier in den Holzbau mündet. Der gegenüber der thermischen Nutzung deutlich verlängerte Veredelungsweg bis zum Holzbau verknüpft erheblich mehr Akteure und vergrößert so die Wertschöpfung. Diese wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis ist einleuchtend, und doch schwer bei den Entscheidungsträgern zu verankern. Brennholz hat seine Berechtigung als dezentraler Energieträger, ist aber nicht mehr als ein automatisch entlang der Wertschöpfungskette anfallendes Koppelprodukt. Die energetische Verwendung angesichts seiner ohnehin ausgeprägten Marktdurchdringung fachlich weiter zu fördern, würde eine Konkurrenz zur stofflichen Verwendung unnötig verstärken. Das größere energiebilanzielle Potenzial von Holz liegt klar in seiner Fähigkeit, durch hervorragende Dämmeigenschaften wiederholt Energie zu sparen, statt alternativ einmalig Energie zu liefern. Explizit auf die möglichst niveauvolle und hochwertige, weil langlebige, stoffliche Verwertung zu setzen, bedient die gesamte Bandbreite der Wertschöpfungskette zum gemeinsamen Nutzen aller Beteiligten. Deshalb steht der Holzbau im Mittelpunkt der Arbeit des HolzCluster.Eifel. Beispielhaft zeigen sich in der Umsetzung des Leitziels die Auswirkungen auf Sekundärziele: Wertschöpfungskette Grundlage für Holzbau So bedeutet mehr Holzbau einen größeren Bedarf an hochwertigem Rohholz und infolgedessen bessere Absatzmöglichkeiten für den Waldbesitz. Wald-Bewirtschaftung baut seine Attraktivität gegenüber dem bloßen Wald-Besitz aus. Ein bewirtschafteter Wald ist artenvielfältiger. Anspruchsvollere forstliche Beratung erhält einen adäquaten Stellenwert. Kleine und mittelständische Betriebe in ländlichen Regionen können bei vermehrter Nachfrage im Sinne forstlicher Produktion durch hochwertige Verarbeitung auskömmlich betrieben werden. Gute Verdienstmöglichkeiten erleichtern die Nachwuchsgewinnung bzw. den Arbeitsplatzerhalt oder sogar den Ausbau der Belegschaft. Ingenieurtechnisch anspruchsvoller Holzbau schafft gute Beispiele, insbesondere für einen urbanen Markt, der sich im Sinne aktueller sozioökonomischer Anforderungen bedienen lässt. Die dadurch erzeugte mediale Aufmerksamkeit lenkt den Blick auf eine Wertschöpfungskette, deren Bedeutung politisch unterschätzt ist. Das derzeit mancherorts ohne Not erzeugte Spannungsfeld zwischen Totalschutz von Waldgebieten und naturgemäßer, multifunktionaler Waldwirtschaft wird politisch und in der öffentlichen Abb. 1: Holzbau Meinung differenzierter betrachtet. Naturschutzdiskussion Green Economy Multifunktionale Forstwirtschaft Wahrnehmung Wald u. Holz Nicht zuletzt gelingt es über den identitätsstiftenden Holzbau, regionale baukulturelle Eigenheiten modern zu interpretieren und zudem signifikant (stoffliche) Verwendung von Holz Axel Krähenbrink, Holzkompetenzzentrum Rheinland Holzbau Politik Förderung Wertschöpfungskette: Verknüpfungen Mobilisierung (priv.) Wald Nachhaltiges Bauen Quelle: Axel Krähenbrink zu lokalen und landesweiten Klimaschutzzielen beizutragen. www.hkzr.de 4. Holzbau-Architektur als Wirtschaftsfaktor Vorarlberg gilt heute als ein Zentrum hochwertiger Architektur Das Land bot dieser Entwicklung einen speziellen Nährboden. in Europa, wenn nicht gar weltweit. Kaum eine andere Region Vorarlberg ist das zweitkleinste österreichische Bundesland. weist eine ähnliche Dichte an qualitätsvollen Holzbauten auf wie Die Einwohnerzahl von 370.000 entspricht kaum einer europäischen das Dreiländereck am Bodensee. Zeitgenössischer Holzbau ist zu Großstadt. Es besitzt eine starke bäuerliche Tradition, die verbunden einem festen Bestandteil des touristischen Angebots geworden ist mit einem historisch gewachsenen Bewusstsein von Autonomie, und sichtbarer Ausdruck der Marke „Vorarlberg“. Was ist dort Selbstbestimmung und Selbstverwaltung. Andererseits formierte geschehen? Und: Könnte dies ein Vorbild für die Entwicklung sich hier schon früh eine intensive Industrialisierung, vor allem im der Holzbaukultur in der Eifelregion sein? Textilbereich, gekoppelt an internationale Handelsverbindungen. Unterstützt durch die höchste Geburtenrate und das höchste Maßgeblichen Anteil an diesem Phänomen hatte ein Netzwerk Lohnniveau Österreichs verlief der Prozess der Urbanisierung des innovativer Planer und Architekten, das in den 1980er Jahren mit Ländlichen besonders im Rheintal rasant. Fast 70 Prozent der Bau- innovativen Bauwerken – hauptsächlich in Holzbauweise – bekannt substanz stammt aus der Zeit nach 1945. Ein Politiker aus Dornbirn: wurde und schnell internationale Beachtung fand. Sie loteten alle „Vorarlberg ist das Silicon-Valley Österreichs.“ Facetten der gängigen Bauprozesse aus und brachten die alltäglichen Standards auf intelligente Weise zu neuer Qualität. Zusammen mit nachrückenden Generationen entwickelten sie in den folgenden Jahrzehnten eine grundsätzliche technische, ökonomische und funk- Allemannische Bodenständigkeit tionelle Kompetenz, die zum erfolgreichen Umgang mit der komplexen und schwerfälligen Sphäre größerer Bauträger, Genossenschaften Einfachheit, Rationalität, Brauchbarkeit und Eleganz sind in der sowie bürokratischer und politischer Institutionen befähigte. Vorarlberger Bauszene keine theoretisch aufgesetzten Ideologien, sondern Resultat einer vom Handwerklichen zum Industriellen vorsto- In relativ kurzer Zeit etablierte sich eine Baukultur, die weit entfernt ßenden Praxis. Es wird auf die historisch vorhandene Bautradition eine von den Klischees alpiner Gemütlichkeit angesiedelt ist und auf zeitgenössische Antwort gegeben, wobei nicht die Formen, sondern die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung stößt. Hier ist einer der seltenen abstrakten, gedanklichen Prinzipien der Tradition aktualisiert werden. Fälle zu beobachten, bei denen es engagierten Architekten gelungen Darüber hinaus konnten die Baukünstler und ihr Umfeld das anfangs ist, ihre Vorstellungen von Qualität und zeitgemäßer Baukunst der im Holzbau erworbene Repertoire, ihr technisches Wissen und ihre breiten Öffentlichkeit wirkungsvoll zu vermitteln. Und zwar nicht mit ökonomisch-formale Disziplin auf andere Bauaufgaben übertragen spektakulären Bauten, sondern durch den äußerst sensiblen Umgang und erweitern. Charakteristisch ist die Entfaltung des Raumes von der mit den Gegebenheiten des Ortes und der Sorgfalt der eingesetzten Konstruktion und vom Gebrauch her sowie eine angemessene Distanz Materialien. Das Bauen mit etablierten Holzbau-Architekten ist in zu auffälligen, kurzlebigen Formen. Vorarlberg heute nicht mehr ein Ausnahmefall, sondern hat sich, wie ein Wiener Kulturkritiker formulierte, „als Bürgerpflicht etabliert”. 17 Verwaltungsgebäude Illwerkezentrum Montafon, Vorarlberg Architekten Hermann Kaufmann, Schwarzach Bodenständig, sparsam, geradlinig Im Unterschied zu anderen Regionen hat im relativ überschaubaren Es war auch die frühe Zuwendung zum Thema Nachhaltigkeit, die Vor- Raum Vorarlbergs eine intakte Tradition des Bauhandwerks diese arlberg einen Entwicklungsvorsprung einbrachte. Mehr als 7000 Solar- Ansprüche mitvollzogen und zu ihren eigenen gemacht. Lokale Zim- anlagen mit einer Kollektorfläche von rund 100.000 Quadratmetern mereien und Tischlereien verzeichnen seit den 1990er Jahren einen liefern Strom aus Sonnenenergie. Das Land produziert 3,5 Millionen Zustrom von Lehrlingen, die stolz auf ihr Handwerk sind. Die industriell Kilowattstunden an Strom aus Wasserkraft und exportiert ein Drittel geprägten Holzbauunternehmen Vorarlbergs kooperieren gerne mit ins Ausland. Bereits seit 1990 existiert das Energieinstitut Vorarlberg Architekten zur Profilierung ihrer Erzeugnisse. mit beachtlichen Fördermitteln, einem Netz von beratenden Zweigstellen und emsiger Öffentlichkeitsarbeit. Vorarlberg hat heute in Österreich Die Vorarlberger Architekten verlagerten ihren Diskurs mit dem Hand- die größte Dichte an Energiesparhäusern und Passivhäusern (66 Prozent!) werk auf Industrie und Gewerbe und zu den planerischen Instanzen der und eine Industrie mit dem geringsten Energieverbrauch. Bei regelmäßig Gemeinden. Seit 1985 sind in vielen Gemeinden Architektur-Gestaltungs- veranstalteten Exkursionen zu preisgekrönten, neuen Holzbauten beiräte als anerkannte Schnittstellen zwischen Experten, Politik und kommen hunderte Interessenten. Bevölkerung entstanden. Die Architekten fanden auch im behördlichen, raumplanerischen, bau- und feuerpolizeilichen Gegenüber ein konstruk- Bauen in Vorarlberg steht heute für die Suche nach dem Kontext. tives Verständnis für neue Entwicklungen und sinnvolle Innovationen. Es werden Bezüge zum Ort geschaffen, mit all seinen Prägungen aus Gleichzeitig intensivierte sich das architektonische Wett- Natur, Gebautem und Gesellschaft. Dabei fühlt man sich einer modernen bewerbswesen. und zukunftsorientierten Formensprache verbunden. So sagt der Vorarlberger Architekt Hermann Kaufmann, der seit 2002 an der Technischen Aus dem jahrelangen Prozess der Vertrauensbildung zwischen Planern, Universität München Holzbau lehrt: „Der heimische Baustoff Holz birgt Nutzern, Finanziers, Behörden und Medien ist mittlerweile ein Dimensions- die Chance für einen alternativen und zukunftsorientierten Bauprozess sprung erfolgt, so dass sich nun auch die großen öffentlichen, industriellen und wird als wichtige Alternative zu herkömmlichen Materialien wieder und gewerblichen Bauaufgaben – in den Städten, aber auch in ganz in unsere Lebens- und Arbeitswelten zurückgeholt.“ kleinen Gemeinden – zeitgemäß und qualitätvoll darstellen. Aus einer Dynastie von Zimmerern und Holzfachleuten stammend, treibt Hermann Kaufmann besonders den industriellen Holzbau mit rationellen, innovativen Tragwerken voran, setzt aber auch im Umbau alter Holzbausubstanz und im energieoptimierten Holzwohnbau wichtige Impulse. Sein Credo: Einfach bauen mit der Betonung auf eine unproblematische Technologie sowie eine planerische Vernunft, die mit beiden Beinen in der Realität steht. Es geht dabei um Einfachheit, die nicht mit Simplizität zu verwechseln ist. Hinzu kommt ein besonders ausgeprägter Sinn für Ökonomie als Balanceakt zwischen dem technisch Machbaren und dem sozial Leist- und Vertretbaren. 18 Kindergarten Muntlix, Zwischenwasser, Vorarlberg Hein Architekten, Bregenz Und die Eifel? Die Eifel ist nicht Vorarlberg, auch wenn beide Landschaften den Rhein Vorarlberg zeigt, dass eine moderne, neuen Entwicklungen aufgeschlos- vor der Haustüre haben. Aber dennoch existieren Parallelen. Das Geschick sene Region nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer Bodenständigkeit der kleinen Alpenregion kann als Vorbild dienen und bietet sich für Anziehungs- und Wirtschaftskraft entwickelt. Zweifelsfrei ist hier eine eine geistige Wahlverwandschaft an. Teile von Österreich, Süddeutsch- hochstehende Holzbaukultur der Motor, um die heimische wie auch land und der Schweiz gelten weltweit schon als die einflussreichsten ferne Öffentlichkeit von den Qualitäten der Region zu überzeugen. Akteure einer neu erstarkten Holzbaukultur – zu dieser Entwicklung Von Vorarlberg zu lernen heißt, zu den führenden Modellregionen können auch andere waldreiche Regionen beitragen. Hier liegt eine große innerhalb Deutschlands und Europas aufzuschließen. Die Lage, wie ökonomische Chance für eine Eifel, die sich nicht nur als Rohstofflieferant auch die strukturellen Voraussetzungen der Waldregion Eifel in Nord- versteht, sondern wesentlich an der Wertschöpfung des Materials rhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Ostbelgien und bei enger Zusam- partizipiert. menarbeit mit den europäischen Nachbarn ist eine lohnende Herausforderung, die es noch intensiver zu nutzen gilt. Die Eifel verfügt wie Vorarlberg mit einem reichen Waldvorkommen über Potenzial, um von dem weltweit wachsenden Stellenwert des Arnim Seidel, Fachagentur Holz, Düsseldorf Rohstoffes Holz zu profitieren. Sie ist grenzübergreifend mit 27 Prozent Waldfläche ein wichtiger Teil der Cluster Wald und Holz in NordrheinWestfalen und Rheinland-Pfalz sowie eines östlichen Teils von Belgien und Luxemburg. Die zusätzliche Nähe der Niederlande am Dreiländereck Aachen verleiht der Eifel eine europäische Dimension – vergleichbar der von Vorarlberg. Leistungsstarke Unternehmen, engagierte Kommunen und dem Holzbau verpflichtete Einrichtungen der Eifel verfolgen das kollektive Ziel, die regionale Forst- und Holzwirtschaft voranzubringen. Für sie sind von besonderer Bedeutung die Voreifelstädte Euskirchen und Düren sowie die urbanen Zentren um die Eifel herum – also Köln, Bonn, Aachen, Koblenz und Trier. In ihnen leben knapp zwei Millionen Menschen. Nimmt man die Landeshauptstadt Düsseldorf und Leverkusen noch mit dazu, sind es sogar 2,5 Millionen. Diese Städte bieten enormes Potenzial, denn ein Trend beflügelt den Holzbau derzeit am meisten: Er kehrt als Baustoff in den städtischen Raum zurück. Es kommt also darauf an, alle Maßnahmen zur wirtschaftlichen Entwicklung an den Werkraum Bregenzerwald, Andelsbuch, Vorarlberg Bedürfnissen der Menschen im Eifelraum und im Rheinland gleicher- Atelier Peter Zumthor & Partner, Haldenstein maßen auszurichten. 5. Veranstaltungen Öffentlichkeitsarbeit Das Projekt HolzCluster.Eifel organisiert eigene Veranstaltungen, die können. Hier soll die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Energie- sich an eine breite Fachöffentlichkeit, insbesondere Multiplikatoren agentur Eifel weitergeführt und ausgebaut werden. So beteiligt sich wie Architekten, Stadtplaner und Kommunalvertreter sowie Endver- das HolzCluster.Eifel 2015 mit Vorträgen beim sog. Sanierungstreff, braucher wenden. Während die Ansprache von Multiplikatoren erfolg- der von den Klimamanagern des Kreises Euskirchen organisiert wird reich umgesetzt werden konnte, liefen Angebote an Endverbraucher und an der Energiekompetenzschau EnerKom+ in Gemünd. Auf der häufig ins Leere. So wurden mehrere Vortragsangebote, trotz zum EnerKom+ präsentierte das HolzCluster, der Wald und Holz Eifel e. V. Teil aufwendiger Bewerbung, aufgrund zu geringer Anmeldezahlen und das Holzkompetenzzentrum Rheinland seine Leistungsangebote abgesagt. Den größten Erfolg versprechen vor diesem Hintergrund an einem Infostand. Kooperationen mit anderen Akteuren, um Synergieeffekte nutzen zu 5.1. Infostände DEUBAUKOM Essen RoadShow Nettersheim In Zusammenarbeit mit dem Holzkompetenzzentrum Rheinland prä- Im August präsentierte das HolzCluster.Eifel als Kooperationspartner sentierte sich das HolzCluster.Eifel auf der DEUBAUKOM in Essen, der Energieagentur Eifel sein Angebot der HolzbauFachberatung mit der wichtigsten Baufachmesse für Westdeutschland und die angren- einem Informationsstand auf der RoadShow und Klimatour „Energy in zenden BeNeLux-Regionen. Im Rahmen des NRW-Abends fand die the City“ der Verbraucherzentrale NRW und Energieagentur Eifel am Preisverleihung zum Holzbaupreis NRW statt. Der Holzbaupreis NRW Eifeler Naturzentrum in Nettersheim. zeichnet Referenzobjekte aus, die eine Vorbildfunktion für das nachhaltige Bauen mit Holz in Nordrhein-Westfalen haben. Unter den Preisträgern befand sich das Architekturbüro Danke aus Mechernich mit seinem Objekt „Einfamilienhaus in Mechernich-Gehn“, das bereits 2012 im Rahmen des Holzbaupreises Eifel ausgezeichnet wurde. Bürgermeisterkonferenz Nettersheim Im Juli beteiligte sich das HolzCluster.Eifel mit einem Infostand an der Bürgermeisterkonferenz 2014 zum Thema „Standortmarke Eifel/ Daseinsvorsorge“ im Holzkompetenzzentrum Rheinland in Nettersheim. Die Veranstaltung der Zukunftsinitaitive Eifel war mit mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besucht und die Fachausstellung bot, begleitend zu den Vorträgen, einen eifelweiten Überblick über die Aktivitäten der Kommunen zur Daseinsvorsorge. EBH 2014 Köln Am 16. und 17. Oktober präsentierte sich das HolzCluster.Eifel in Kooperation mit dem Holzkompetenzzentrum Rheinland am 7. Europäischen Kongress (EBH 2014) „Bauen mit Holz im urbanen Raum“ in Köln. Neben der Wissensvermittlung durch die Fachreferenten hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich in der angegliederten Fachausstellung über neueste Entwicklungen und Innovationen im Holzhausbau zu informieren. 450 Teilnehmer hörten hochkarätige Fachvorträge und trafen zahlreiche Aussteller der gesamten Bandbreite der Akteure aus Holzwirtschaft und Holzbau. Damit wurde die letztjährige Anzahl der Teilnehmer (360) erheblich übertroffen. Die Konzentration auf das Thema „Bauen mit Holz im urbanen Raum“ und die erstmalige Zusammenarbeit mit der Architektenkammer NRW scheinen dem Kongress neue Impulse gegeben zu haben. Jedenfalls zog es neben Holzbau-Fachleuten und -Ingenieuren dieses Jahr auch viele Architekten in das Kölner Kongress Zentrum Gürzenich. Der allgemeine Tenor der Veranstaltung zeugte von positiver Aufbruchstimmung. Viele der Vortragenden haben die HolzbauWeise in ihr architektonisches Betätigungsfeld aufgenommen, weil „Holz es einfach kann!“, wie es Eric Senne, be qibq, in seinem Vortrag „Der Hölzerne Weg zum Entwurf“ treffend bemerkte. 21 5.2. Kommunalveranstaltung „Klimaschutz durch Holzverwendung“ Das HolzCluster.Eifel setzt auf den Beispielcharakter öffentlicher Bauten und Vorhaben zur energetischen Sanierung bzw. Modernisierung zugunsten des Klimaschutzes. Das Clustermanagement ist überzeugt, dass sich „Best Practice“ erfolgreich auf weitere Kommunen übertragen lässt. Öffentliche Referenzen, so die Hoffnung, schaffen über die Kommunen hinaus einen Bewusstseinswandel auch bei privaten Bauherren. Vor diesem Hintergrund fand am 1. Juli 2014 eine Kommunalveranstaltung im Seebadgebäude, ein durch das Land geförderter Holzbau, auf der Landesgartenschau in Zülpich statt. Hierzu waren Bürgermeister, Bauamtsleiter und Stadtplaner der Eifeler Kommunen eingeladen. Rund 25 Vertreter nahmen den Termin wahr. „Nicht aus idealistischen Gründen, nicht aus ideologischen Gründen Vorgestellt wurde das Projekt HolzCluster.Eifel und das Angebot der und auch nicht aus Gründen der Imagepflege verwenden wir in sehr HolzbauFachberatung für Kommunen. Weiterhin referierte Joachim hohem Maße Holz als konstruktiven Baustoff im Bereich der Sanie- Seinecke (ArchPlan Münster) über die Möglichkeiten des Einsatzes rung, sondern weil wir die erheblichen Vorteile dieses Baustoffes sehr des Holzbaus im kommunalen Einflussbereich. Im Anschluss an die hoch schätzen, weil wir dadurch dem Kunden Vorteile bieten können Impulsvorträge entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Einig und zum Teil Maßnahmen realisieren können, die sonst nicht umge- waren sich die Referenten und die Vertreter der Eifeler Gemeinden, setzt worden wären.“ dass es bei den Kommunen und den Architekten nach wie vor einen Joachim Seinecke, ArchPlan Münster hohen Informationsbedarf zu Neuerungen und guten Lösungen im Holzbau gibt. An Themen wurden für die Eifelregion insbesondere die Gebäudesanierung, der Denkmalschutz und das Bauen für Senioren hervorgehoben. Man unterstrich die gemeinsame Herausforderung, gute Beispiele von Holzgebäuden zu realisieren und diese verstärkt in den Blick von Bauentscheidern zu rücken. Die Veranstaltung trug zu einer wertvollen Schärfung der strategischen Zielsetzung des HolzCluster.Eifels im kommunalen Bereich bei. 22 Versand des Programmflyers an 1.900 Architekten in der Eifelregion (Aufbau eines Adressverteilers) 5.3. Impulsveranstaltung „Architektur und Eifeler Baukultur“ Mit der Impulsveranstaltung „Architektur und Eifeler Baukultur“ am 7. Oktober 2014 im Holzkompetenzzentrum Rheinland in Nettersheim konnten über 100 Teilnehmer, insbesondere Architekten aus der Eifel, angesprochen werden. Nach den Fachveranstaltungen „Impulsveranstaltung HolzCluster.Eifel“ im Oktober 2011 mit 40 Teilnehmern, „Neues im Holzbau – der Eurocode 5 in der Praxis“ im August 2012 mit 76 Teilnehmern und „Anwendungen von Stahlblechformteilen und Vollgewindeschrauben“ im Januar 2013 mit 30 Teilnehmern, konnten mit der vierten vom HolzCluster.Eifel organisierten Fachveranstaltung zum Holzbau nochmals mehr Teilnehmer erreicht werden. Dazu wurden im Vorfeld 1.900 Architektinnen und Architekten in der Eifelregion direkt angeschrieben. Die Bewerbung erfolgte über die Architektenkammern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie Kooperationspartnern wie dem Informationsdienst Holz und der Fachzeitschrift Bauen mit Holz. Die Fachtagung war als Fortbildungsveranstaltung der Architektenkammern anerkannt. Die Fachtagung legte, neben der Verknüpfung von Architektur und Baukultur, einen besonderen Fokus auf den Holzbau in der Eifel. Das HolzCluster.Eifel bot damit ein Diskussionsforum für Bauschaffende, das an die jüngsten Diskurse an den Hochschulen und aus Fachkreisen der Baukultur anknüpft. Entsprechend gestaltete sich das Programm, das im Folgenden in Auszügen wiedergegeben wird. Die einleitenden Vorträge Einladungsflyer In der Begrüßung durch den Nettersheimer Bürgermeister Wilfried schaftskraft der Branche und generiert Arbeitsplätze, gerade im ländlichen Pracht, heißt er die Teilnehmer auch als 1. stellvertretender Vorsitzender Raum. Holzbauten und energetische Gebäudesanierung mit Holz in den des Netzwerks Wald und Holz Eifel e. V., herzlich willkommen und Kommunen schaffen per quasi automatischer Nutzung der Gebäude erläutert das langjährige Nettersheimer Engagement in Sachen Holzbau. durch Bürger bzw. potenzielle Bauherren eine grundlegende positive Wahrnehmung des Baustoffs. Baukulturelle Aspekte erhöhen die regio- Der Leiter des Holzkompetenzzentrums Rheinland (HKZR) Axel Krähenbrink nale Akzeptanz. Größere Projekte erhöhen die Nachfrage nach einem erläuterte die Angebote des HKZR und betonte die klimapolitische und Rohstoff, der vor Ort in großem Maße vorhanden ist. wirtschaftliche Bedeutung des Clusters. Mehr Holzbau erhöht die Wirt- Besucherrekord mit über 100 Teilnehmern In seinem Vortrag stellte der Projektleiter des HolzCluster.Eifel Holger Wolpensinger die Organisationsstruktur und den Aufbau des Clusters, die Finanzierungsstruktur sowie die Arbeitsschwerpunkte 2014 „Klimaschutz durch Holzbau“ und „Kommunaler Holzbau“ vor. Er zeigte beispielhaft konkrete Ansatzpunkte für modernen Holzbau in den Eifeler Modellkommunen Nettersheim, Monschau und Euskirchen auf. Weiterhin bot er eine HolzbauFachberatung für Architekten an und stellte Wilfried Pracht Axel Krähenbrink die Vision eines zweiten Vorarlbergs in der Eifel zur Diskussion. Bürgermeister, Nettersheim Leiter HKZR Im Vergleich zur österreichischen Region fehlt in der NRW-Eifel ein Förderprogramm, weshalb Wolpensinger abschließend auf Landes- „Oftmals selbst Waldbesitzer und somit Akteur der Wertschöpfungskette, profitieren die Kommunen ganz direkt und, über die Auftragsvergabe an ortsansässige Holz-Unternehmen, letztlich indirekt von einer größeren regionalen Wertschöpfung durch Holzbau.“ Axel Krähenbrink, Leiter HKZR förderprogramme für Holzbau in Bayern und Rheinland-Pfalz sowie das Förderprogramm für Klimaschutzsiedlungen in NRW hinwies. Der Fachbereichsleiter Stadtplanung, Wirtschaftsförderung und Bauaufsicht der Stadt Mechernich Thomas Schiefer eröffnete seinen Vortrag „Perspektive statt Abgesang: Baukultur im ländlichen Raum“ mit der Frage, ob es sich um eine „self-fulfilling-prophecy“, also eine sich selbst erfüllende Prophezeiung handele, wenn der ländliche Raum als perspektivlos bezeichnet wird. Denn er sähe Vorteile und Chancen, die die Eifel gegenüber den urbanen Zentren bietet. Anhand des Vergleichs eines Fertighauses des gleichen Herstellers für den Standort Mechernich bzw. in Köln Widdersdorf zeigte er eindrücklich, welchen Mehrwert die Eifel bietet. Während das exakt gleiche Haus in Mechernich mit 6 Zimmern, 136 qm Wohnfläche und 750 qm Grundstücksfläche Holger Wolpensinger Thomas Schiefer 189.000 Euro kostet (Stand Oktober 2014), würde es in Köln – Widdersdorf Projektleiter HolzCluster.Eifel Leiter Stadtplanungsamt, Mechernich mit lediglich 380 qm Grundstücksfläche 409.000 Euro kosten. Das sind Mehrkosten von 220.000 Euro und 370 qm weniger Grundstücksfläche. Auch sei die Lebensführung in der Eifel insgesamt deutlich günstiger als in der Stadt. Dies eröffnet größere Chancen, das eigene Lebensumfeld zu gestalten und z. B. durch Eigentumsbildung, Raum für (Bau-) Kultur zu schaffen. Anhand von örtlichen Beispielen zeigte er auf, was die Eifeler Baukultur der Eifeler Baukultur nach. Auf eben diese Kultur bezieht sich das Büro und deren Besonderheit ist. Dabei stütze er sich insbesondere auf die denzer & poensgen, um daraus zeitgemäße Bauten im Neubau und im von Prof. Westerheide in 2013 erstellte Studie der RWTH Aachen Bestand zu entwickeln. Das eigene Büro und Wohnhaus als Neubau in „Baukultur in der Eifel NRW“, die in einem aufwendigen Verfahren die Marmagen ebenso wie eines der jüngsten Projekte, der sanierte Winkelhof markanten Eigenheiten der Eifeler Bauten und Dörfer herausarbeitete. in Dorsel, bringen exemplarisch den Entwurfsansatz der Architekten Ein leidenschaftlicher Appell an das HolzCluster.Eifel und an die Teil- auf den Punkt. Der Einsatz von Holz war hierbei jeweils essentieller nehmer beendete den Vortrag des Stadtplaners Schiefer: „Es müssen und sichtbarer Bestandteil der Umsetzung. Umso erfreulicher, dass der Beispiele entstehen, die zur Nachahmung inspirieren.“ Gute Architektur Umbau eine deutliche Resonanz in der Fachpresse erzielt und u. a. mit soll begehbar, physisch erfahrbar und so zum Trend werden, dem man nach- dem Staatspreis Rheinland Pfalz 2013 für Architektur und Wohnungs- eifert. Theoretische Aufsätze, Flyer und Broschüren existieren genug – bau ausgezeichnet wurde. Mit dem Projekt als Initialzündung konnte eine auch Veranstaltungen zum Thema endeten in nahezu allseitiger Einigkeit. Trendwende im Ort erreicht werden. Anstelle von Leerstand erfahren Nun bedürfe es vielfältiger Architekturbeispiele mit herausgehobener nun die anderen umliegenden Winkelhöfe ebenso eine Wiederbelebung. Präsenz in den Orten. Den Betrachtern soll vor Begeisterung „die Luft Sie folgen dem guten Beispiel des von 10 Personen bewohnten Hauses: weg bleiben“ und der Wunsch erwachen: „Das ist klasse!“, „so will ich Im Innenraum gemäß heutiger Anforderungen hochmodern ausgestattet, wohnen!“ oder „da werden Nachbarn und Freunde staunen“! erzeugt es über sein eifeltypisches Äußeres Identifikation und Widererkennung. In vier Werkvorträgen stellten anschließend über die Eifelregion hinaus bekannte Planungsbüros ihre durch Wettbewerbe, Holzbau- und Architektur-Preise ausgezeichneten Beiträge zur Baukultur in der Eifel vor. Die präsentierten Bauten zeichnen sich durch eine konsequente, entwurfsbestimmte Umsetzung aus. Jedes Konzept nimmt Bezug auf den jeweiligen Ort mit seiner individuellen Geschichte, reagiert auf örtliche Gegebenheiten und stellt Bezüge dazu her (sog. „genius loci“). Daraus entwickelt sich eine spezifische Siedlungs- und Bautypologie. Damit verbunden ist außerdem eine regionaltypische Material- und Formensprache. Zukunftsentwicklung bedeutet für die Dörfer in der Eifel, Bautraditionen mit heutigen funktionellen Anforderungen des Baukulturell sensible Sanierung eines Winkelhofs in Dorsel Wohnens und mit moderner Formensprache umzusetzen. Die vier Werkvorträge Den ersten Werkvortrag hielt der in Marmagen lebende Architekturprofessor Georg A. Poensgen, der an der Hochschule Koblenz den Lehrbereich für Baukonstruktion, Wohnungsbau und Entwerfen leitet. Beginnend mit historischen Spuren erster Siedlungen u. a. der Römer, Prof. Georg A. Poensgen die in der Eifel zu finden sind, vollzog er darauf aufbauend die Entwicklung denzer & poensgen, Marmagen 25 Wohnhaus in Schalkenbach architektur_raum – Cornelia Sternberg und Wolfgang Bauer, Bonn. In seinem Vortrag zeigte Wolfgang Bauer mehrere Beispiele von Neu- und Umbauten sowie Sanierungen. Zum eigenen Wohnhaus in Schalkenbach, mit dem Deutschen Holzbaupreis 2007 bedacht, zeigte er einige aufschlussreiche Schnitte und Fassadendetails. Mittels geschickter Anordnung von Ebenen und Lichträumen realisierte er, anstelle der vom Städtebau vorgesehenen 2-geschossigen Bebauung, Wolfgang Bauer Architekt eine weitere innere Nutzungsebene. Weiterhin stellte er den Umbau eines Wohnhauses in Bad Godesberg und die Erweiterung und Sanierung eines Schulzentrums in Bonn-Hardtberg mit hohem Holzbauanteil, sowie das jüngste Projekt, den Neubau der Gärtnerunterkunft mit Fahrzeughalle in der Bonner Rheinaue vor. Neben dem eigenen Wohnhaus ist es allen anderen vorgestellten Gebäuden nicht sofort anzusehen, dass es Holz(um)bauten sind. Viele Bauherren, so Bauer, wollen Holz zwar als Baustoff verwenden, aber das soll nicht unbedingt sichtbar sein. Viel wichtiger ist, dass insbesondere der Entwurf aufgrund der architektonischen Qualität überzeugen können muss. 26 Michael Danke stellte in seinem Vortrag insbesondere sein Wohnhaus in Mechernich vor, das mehrfach ausgezeichnet wurde: u. a. mit dem Holzbaupreis NRW 2013 und dem Holzbaupreis Eifel 2012. Er, der von Mies van der Rohe stark inspirierte Architekt, kam erst recht spät zum Holzbau, als er eigentlich quasi schon im Ruhestand war, ist dem Holzbau nun jedoch umso intensiver verbunden. Wichtig ist ihm der ganzheitliche Ansatz eines Konzeptes in Materialität, Grundriss, Funktionalität und letztlich Rezyklierbarkeit (cradle-to cradle Zertifizierung). So wird ein Höchstmaß an Ästhetik, Wohngesundheit und in der Nachhaltigkeit erreicht. Kennzeichen der Gebäude des Architekten Danke sind Massivholzwände, die aus flächig mit Buchenholzdübel verbundenen Brettlagen bestehen. Sie sind dadurch metallfrei, chemiefrei und ohne Leim ausführbar. Die Schichten der Bauelemente sind kreuzweise angeordnet und haben dadurch keinen Schwund, keine Undichtheiten und Massivholzhaus in Mechernich Kältebrücken. Verwendet wird PEFC-zertifiziertes, heimisches Holz, das jeweils zu besonderen Zeitpunkten geerntet wird. Die Massivholzwände sorgen dafür, dass Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausgeglichen werden. Hochfrequenzstrahlen (z. B. von Mobiltelefonmasten) werden fast gänzlich abgeschirmt. Nach Angaben des Herstellers haben die Holzwerkstoffe eine 3-5 Mal bessere Brandsicherheit als Riegel/Ständer oder auch Stahlbeton- bzw. Ziegelbauten. In seinem Vortrag stellte Herr Danke sieben mit Massivholzwänden realisierte Bauten und Planungen vor, zu denen er auch die jeweiligen Michael Danke Baukosten aufführte. Zwei Beispiele seien im Folgenden genannt: Architekt Q Mechernich – Gehn 2012: Wohnfläche 100 m2, Terrasse 25 m2, Nutzfläche 20 m2, Umbauter Raum 487 m3 Æ Baukosten 200.000 € (2009/2010), Baugenehmigung < 4 Wochen Q Schleiden – Olef 2014: Wohnfläche 135 m2, Terrassen 50 m2, Nutzfläche 25 m2, Umbauter Raum 803 m3 Æ Baukosten inkl. Stützmauer: 350.000 € (2014); Baugenehmigung < 4 Wochen 27 Architektin Anja Axt referierte über das Gebäudeensemble der „Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst in Weidingen“, zu dem die beiden Projekte der Lagerhalle und des Gästehauses gehören. Die Lagerhalle wurde im Rahmen des Holzbaupreises Eifel 2012 mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt einen Sonderpreis für das „Bauen mit Holz“ und beim Architekturpreis der Reiners Stiftung zur Förderung von Architektur und Wissenschaft eine Auszeichnung. Im Vortrag zeigte sie Fotos der Lagerhalle als Neubau 2009 und dann im heutigen Zustand mit gleichmäßig silbervergrauter Holzfassade. Dieser Effekt ist nur mit durchdachten holzbaulichen Details zu erreichen. Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst in Weidingen Im Gebäudeensemble der „Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst“ nahm das Zusammenspiel von Kunst und Architektur eine besondere Rolle ein. So bietet die „Lagerhalle“ nicht nur Raum für Kunstausstellungen, sondern gibt den Rahmen für Kunstbildung von Studierenden und Schulklassen, aber auch für Kunstaktionen. So zeigte Axt eine Videoaufzeichnung einer Saxofon-Performance von Mats Gustafsson (2014). Die neuen Gebäude in Weidingen integrieren sich sehr gut in den Ort Anja Axt Architektin und werden nicht zuletzt von der einheimischen Bevölkerung trotz oder gerade wegen ihrer modernen Ästhetik sehr gut angenommen. Im Abschlussstatement zitiert sie Prof. Marie-Luise Niewodniczanska mit einem für Axt wichtigen Entwurfsprinzip zur Baukultur: „Niemand baut für sich allein, doch jeder baut die Umwelt des Anderen mit“ und lud die Teilnehmer zur 3. Sommerausstellung „Georg Herold“ vom 2.- 29. August 2015 nach Weidingen ein. 28 Die Referenten der Impulsveranstaltung in der Abschlussdiskussion. Bei aller Individualität im Entwurf und in der Umsetzung zeitgenössischer Holzbauten ist den Referenten doch als Gemeinsamkeit die spezifische Baukultur der Eifel ein leidenschaftliches Anliegen. Für sie gilt es, die regionalen Besonderheiten zu interpretieren und mit zeitgemäßer Architektur zu verbinden. Dieser Ansatz schafft gestalterische Freiräume, die gleichsam inspirieren und ebenso einen Widererkennungswert im Sinne eines Alleinstellungsmerkmals für die Region schaffen. Durch den Einsatz von Holz lässt sich klimafreundlich und nachhaltig bauen. Moderner Holzbau kann zugleich regionale Baukultur integrieren und prägen – dies wurde in den Werkberichten mehr als deutlich. Der Einsatz von Holz nahm und nimmt in der waldreichen Eifel immer schon eine bildprägende und (statisch) tragende Rolle ein. Die Herausforderung für die Eifel ist es, beides gestalterisch hochwertig umsetzen Die Pausen wurden zum fachlichen Austausch genutzt. zu können. Es herrschte allseitige Einigkeit: Ähnlich wie im Vorarlberg könnte sich die Eifel im Baubereich über die Region hinaus als Vorreiter wegweisender Architektur positionieren. Eine Steigerung der Attraktivität ländlicher Regionen bezüglich des Lebensumfelds, das über den Arbeitsplatz vor Ort noch hinausgeht, kann Abwanderung bremsen. Zur Realisierung dieser Potenziale bedarf es einer regionalen Einrichtung, die Belange der Baukultur aufnimmt und als Institution ansprechbar ist. Die Architekten sind unbestritten Schlüsselakteure im Verlauf von Bauentscheidungen. Der Aufruf des HolzCluster Eifel, die Kompetenz dieser Multiplikatoren in einem Forum für die Region bündeln zu wollen, ist ein Ergebnis der Veranstaltung. In anderen Regionen (z. B. Voralberg) existieren solche Foren bereits. Sie verknüpfen sinnvoll Holzbau, Architektur und Baukultur. Ein konkreter Einsatz für die Realisierung entsprechender Bauten geht hier direkt vom fachlichen Forum aus. Deshalb ist das „Architekturforum Eifel“ nun in Gründung – auch im Sinne der Vernetzung mit Initiative zur Baukultur im Eifelkreis Bitburg-Prüm (www.eifelbaukultur.de). Zunächst als Plattform für fachlichen Erfahrungsaustausch gedacht, umfasst das Architekturforum Eifel dann neben dem informativen auch den beratenden Ansatz bis zur Initiierung oder Begleitung baulicher Projekte. Erstes baukulturelles Projekt ist die Holzbau-Mustersiedlung, die den Diskurs der Impulsveranstaltung www.architekturforum-eifel.de auf den Punkt bringt (siehe Kapitel 8.1). www.facebook.com/groups/ArchitekturforumEifel 6. HCE-Projektschwerpunkt Holzverwendung als Beitrag zum Klimaschutz Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die sogenannten Die positiven Effekte liegen im sogenannten „Leitmodell II“ der Treibhausgase, darunter als wichtigstes CO2, im Vergleich zu 1990 NRW-Clusterstudie beim 2,5- bzw. 6,2-fachen der eigenen Emissionen, bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent (%) und bis 2050 um 80 bis 95 % weshalb die Clusterstudie von einem „Plus-Energie-Cluster“ bzw. zu reduzieren. Als eine zielführende Maßnahme wurde 2004 von der „Negativ-Emissions-Cluster“ spricht. Das heißt, die Förderung der Bundesregierung die „Charta für Holz“ beschlossen. Deren Ziel war Holzwirtschaft kann ein CO2-freies bzw. CO2-senkendes Wirtschafts- es, den Pro-Kopf-Verbrauch von Holz und Holzprodukten aus nach- wachstum ermöglichen [Landesbetrieb NRW 2013, S. 10]. haltiger Erzeugung in Deutschland deutlich zu steigern, was auch gelang. Die Klimaschutzleistung durch die Verwendung von Holz ist In der Studie wird des Weiteren davon ausgegangen, dass die Bedeutung gewaltig: Im Jahr 2013 wurden in Deutschland durch die Verwen- des Clusters ForstHolz NRW für den Klimaschutz als relative Größe dung von Holz pro Jahr 105 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Das von heute 5,7 % auf 6,6 % im Jahr 2020 und 8,7 % im Jahr 2030 sind rund 13 % der jährlichen deutschen Treibhausgasemissionen. wächst (Bezug: Reduktionsziele nach dem Klimaschutzgesetz NRW). Das geht aus einer Untersuchung des Thünen-Instituts (vTI) hervor, Die Steigerung des Beitrags zum Klimaschutz solle vor allem durch worin eine CO2-Gesamtbilanz der deutschen Forst- und Holzwirt- die Umstellungen des Waldmanagements hin zu einer Waldbewirt- schaft erstellt wurde. schaftung erfolgen, die eine erhöhte Klimaschutzleistung von Wald und Holzverwendung zum Ziel hat. Es wird ausführlich in der NRW- In NRW hat die Landesregierung im Juni 2011 beschlossen, die Gesamt- Clusterstudie dargestellt, dass die Bewirtschaftungsstrategien mit summe der Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 25 % einer erhöhten Holznutzung dauerhaft eine höhere Klimaschutzleistung gegenüber dem Niveau von 1990 zu reduzieren sowie um mindes- über längere Zeiträume erbringen. Weiterhin wird darin festgestellt, tens 80 % bis 2050. Die Ziele sind im Gesetz zur Förderung des dass die Klimaschutzeffekte aus Holzverwendung (Holzspeicher und Klimaschutzes festgehalten, das der Landtag am 23.01.2013 verab- Substitutionseffekte) bei den nicht speicherorientierten Szenarien größer schiedet hat. seien, als der Effekt aus der Senkenleistung des Waldes [ebd. S. 17]. Bisher wird der Beitrag zum Klimaschutz des Clusters ForstHolz bun- „Die Studie hat durchgehend gezeigt“, so Frühwald und Knauf „dass desweit und in NRW rechnerisch (noch) nicht berücksichtigt. Denn die stoffliche Nutzung des Holzes eine deutlich höhere Klimaschutz- es fehlte an einer abgestimmten Methode, wie er erfasst werden leistung erbringt als seine energetische Nutzung. Maßnahmen sollten kann, und an der Datengrundlage. Mit der von Frühwald und Knauf daher bei der Förderung der stofflichen Nutzung (ideal: langlebige in der 2013 vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW veröffentlichten Holzprodukte) ansetzen. […] Es wird empfohlen, auf die Förderung Studie „Beitrag des NRW Clusters ForstHolz zum Klimaschutz“ liegen der Ausweitung der energetischen Verwertung des Holzes zukünftig nun aber ein Vorschlag für eine Berechnungsweise und Daten vor. zu verzichten. Der Markt dafür ist etabliert, die Kapazitäten sind im Nach dieser Studie emittierte 2009 der nordrhein-westfälische Clus- Vergleich zu einer klimaoptimalen Kaskadennutzung von Holz schon ter ForstHolz (mit Papierwirtschaft) 7,3 Mio. t CO2, der Cluster ohne heute überdimensioniert.“ [ebd. S. 165] Papierwirtschaft ca. 2,9 Mio. t CO2. Setzt man diese Emissionen zu den positiven Klimaschutzleistungen in Beziehung, dann bedeutet Die Potenziale von Holzbaustoffen als Beitrag zum Klimaschutz sind dies, dass der Cluster ForstHolz in NRW seine Produkte nicht nur umfangreich wissenschaftlich aufgearbeitet und dokumentiert. Im (netto) CO2-frei zur Verfügung stellt, sondern darüber hinaus noch Folgenden sind die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst, die für einen bedeutenden positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet. das klimafreundliche Bauen mit Holz sprechen. Gute Klimabilanz durch den Plusenergiebaustoff Holz Eine Klimabilanz eines Baustoffs oder Gebäudes hängt maßgeblich von seiner Energiebilanz ab. Das heißt im Umkehrschluss, dass eine gute Energiebilanz zu einer guten CO2- und Ökobilanz führt. Deshalb schneiden die meisten Holzbau- und -werkstoffe in CO2-Bilanzen mit Bestwerten ab. Denn nur Holzbaustoffe und andere wenig stark verarbeitete nachwachsende Rohstoffe verfügen über eine Plusenergiebilanz, wenn man deren gesamten Lebenszyklus betrachtet [vTi Report 2013, S. 275]. Dazu führen der geringe Energieaufwand der Herstellung und der hohe Anteil der über die Photosynthese eingelagerten erneuerbaren Energie, die bei der Entsorgung des Altholzes energetisch genutzt werden kann. Rechnerisch nachweisen lässt sich dies im Vergleich eines Gebäudes in Massivholzbauweise (Brettstapel) mit einer Variante mit Ziegelwänden und Stahlbetondecken. Bilanziert wurde der komplette Lebenszyklus: Rohstoffabbau, Nutzung, thermische Entsorgung der Holzbaustoffe in einem Heizkraftwerk bzw. Deponierung der mineralischen Baustoffe. Weitere dem Clustermanager vorliegende rund 40 wissenschaftliche Klima- In die Rechnung eingegangen ist der erweiterte Rohbau, also alle Posi- bilanzstudien von Gebäuden kommen zum Ergebnis, dass Holz-gebäude- tionen der Kostengruppe 300, jedoch keine Haustechnik. Nimmt man und -konstruktionen zu signifikant besseren CO2-Kennwerten führen. in Anlehnung an die Vereinbarungen zur Nachhaltigkeitszertifizierung der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) und des BMUB (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor- Positive Klimaeffekte durch Holznutzung sicherheit) eine Gebäudenutzungsdauer von 50 Jahren an, ergeben sich signifikante Unterschiede zwischen den Bauweisen: der Massivholzbau 2 In Gesprächen mit Planern und Bauherren wird nun häufig die Frage liegt in der Summe mit rund 43 kWh Primärenergie pro m Energie- gestellt, ob es für den Klimaschutz denn nicht besser wäre, die Bäume bezugsfläche im Jahr günstiger als die mineralische Bauweise. Im Ver- im Wald stehen zu lassen. Dem ist definitiv nicht so. Nach Berechnun- gleich dazu beträgt der Jahresheizwärmebedarf eines Passivhauses gen des Zentrums für Holzwirtschaft der Universität Hamburg ist die rund 20 kWh/m2 pro Jahr. Die CO2-Bilanz eines Gebäudes lässt sich CO2-Einsparung in einem bewirtschafteten Wald deutlich höher als auf durch die Baustoffwahl also nochmals deutlich reduzieren. einer stillgelegten und damit nicht genutzten Waldfläche. Prof. Dr. Arno Frühwald untersuchte wirtschaftliche und klimarelevante Folgen eines Die Klima- und Ökobilanz des fünfgeschossigen „Woodcube“, der auf der Nationalparks für die Region Nordschwarzwald und stellte fest: Durch Internationalen Bauausstellung in Hamburg-Wilhelmsburg als urbanes fehlende Bewirtschaftung vergibt die Region die Chance, jedes Jahr Vorzeigeprojekt realisiert ist, kommt zum Ergebnis, dass die Holzbau- 90.000 Tonnen CO2 einzusparen. Das entspricht in etwa den heutigen stoffe aufgrund ihrer positiven Klimabilanz die Treibhauswirkung der durchschnittlichen CO2-Emissionen von 25.000 Einwohnern eines länd- anderen Baustoffe wie Glas (Fenster), Stahlbeton (Bodenplatte und lichen Gebiets. Fundamente), Metallverbindungsmittel und Kunststoffe (Abdichtungsfolien) fast komplett neutralisieren (INA 2013). 31 Holz ist das beste Beispiel für eine umweltpositive Stoffnutzung: Neben der Plusenergiebilanz ist der Baustoff Holz im Gegensatz zu den mineralischen Baustoffen CO2-Speicher – im Wald wie im verbauten Zustand. Bei seiner Produktion entsteht frische Luft und Staub wird in den Wäldern gebunden. Darüber hinaus erhält bzw. schafft die Holznutzung Erholungsund Lebensräume. In den bisherigen Verfahren zur Bewertung der Klimawirkung und zur Nachhaltigkeit wird dies nicht ausreichend berücksichtigt. Hier gilt es nachzubessern, um einheitliche und vergleichbare Klima- und Ökobilanzergebnisse zu erhalten. Im Rahmen der Expertise sind ökologische Kennwerte für moderne Holzgebäude (Neubau und Sanierungsobjekte) unterschiedlicher Größen und Konstruktionsformen (Holzbauweisen, Hybridbau) entwickelt worden. Zusätzlich wurden Daten zur Fassadensanierung mit vorgefertigten Klimaschutzkonzept und Holzbau in der Eifel Um den Klimaschutzeffekt des Holzbaus auf die Kommunen in der Eifel übertragen zu können, erfolgten im Projekt HolzCluster.Eifel Überlegungen, wie die Klimaschutzleistung durch Holzbau in die kommunalen Klimaschutzkonzepte in der Eifel integriert werden können. Denn einige Kommunen, aber auch der Landkreis Euskirchen oder die Städteregion Aachen, strengen konzeptionelle Klimaschutzüberlegungen an. In den Eifeler Klimakonzepten des Projekts HolzCluster.Eifel ist der Holzbau bisher kein nennenswertes Thema. Wenn die Integration gelänge, wäre das ein innovativer Ansatz, wovon der ländliche Raum profitieren würde. Dieser favorisierte Ansatz kann nur über eine sogenannte „Bottom up“Modellierung (im Gegensatz zu „Top down“-Modellen wie der NRWClusterstudie ForstHolz 2013) erfolgen, womit der Beitrag von Gebäudesanierungen und neuen Holzgebäuden zum Klimaschutz überschlägig berechnet werden kann. Die erforderlichen Kennwerte lagen bisher nicht vor, weshalb das HolzCluster.Eifel eine Studie initiierte. Die Beauftragung der Expertise „Kennwerte für Holzgebäude (Klimastudie)“ ging an Prof. Dr.-Ing. Annette Hafner, Fakultät für Bauund Umweltingenieurwissenschaften, Ressourceneffizientes Bauen, Ruhr-Universität Bochum. Ziel ist, das Einsparpotenzial von Klimagas abzubilden, welches entsteht, wenn in größerem Umfang mit gängigen Holzkonstruktionen neu gebaut oder saniert wird. Auf Basis von konsistenten Grundkennwerten und Gebäudedaten soll das Potenzial anhand von Modellkommunen in der Eifel entwickelt werden. Fassadenelementen ausgewertet. Die errechneten Kennwerte sind Durchschnittswerte, gemittelt über verschiedene Gebäude der jeweiligen Kategorie und verschiedener Holz- bzw. Hybridkonstruktionen. Alle verwendeten Neubauten sind reale Gebäude mit gängigen Konstruktionen im Holzbau. Sie haben alle einen hohen energetischen Standard (besser als EnEV 2009). Neben Neubauobjekten wurden zusätzlich Sanierungsobjekte untersucht (Kategorie 5 bis 7). Zur Vergleichbarkeit werden die Gebäudeergebnisse auf m2/BGF skaliert. Alle Gebäude wurden nach DIN EN 15978 [DIN 2012] gerechnet, wobei für die Kennwerte nur das Modul A, also die Herstellungsphase, Berücksichtigung fand. Die weiteren Module B (Nutzungsphase des Gebäudes), Modul C (Entsorgungsphase) sowie Modul D (Vorteile und Belastungen außerhalb der Systemgrenzen) wurden nicht berechnet. Die letzteren beiden Module können nicht angegeben werden, da die Daten für die Entsorgung und Substitution von Holzprodukten in den zugrunde gelegten Ökobilanzdatenbanken noch nicht verfügbar sind. Die ermittelten Datenkennwerte sind mit der Datenbank Ökobau.dat 2011 des Bundesministeriums für Umwelt Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit [BMUB 2014] errechnet. Durchgeführt wurden die ÖkobilanzBerechnungen mit der Planungssoftware Legep [König 2014], ein Berechnungstool für die integrale Planung nachhaltiger Gebäude. Als Kennwerte werden die Menge an nachwachsenden Rohstoffen, das Treibhauspotenzial sowie der gespeicherte Kohlenstoff für jede Gebäudekategorie je m2 Bruttogrundfläche (BGF) bzw. bei der Fassadensanierung je m2 Fassadenfläche angegeben. Alle Kennwerte sind Durchschnittswerte aus einer Vielzahl von Ökobilanzstudien und so aufbereitet, dass sie in einem nächsten Arbeitsschritt für die Abschätzung des CO2-Einsparpotenzials in den Modellkommunen verwendet werden können. 32 Download der „HCE-Klimastudie“ Eine ausführliche Darstellung der Methode und Herleitung der Gebäudekennwerte, sowie deren Auswertung und Interpretation der Ergebnisse, gibt es in der „Klimastudie“ auf der Webseite des HolzCluster.Eifel. Tab. 1: Anwendung der Kennwerte-Tabelle *) Bezogen auf m2 Fassadenfläche Quelle: Prof. Dr.-Ing. Annette Hafner, RUB (2015) Für eine Berechnung der Klimawirkung von Bauen mit Holz in den Wortes, „zu Fuß“ umsetzen. Oder aber man nutzt neue Technologien: Modellkommunen kann nun die jeweilige neu zu bauende Menge an an Hochschulen arbeiten Geographen an GIS-Auswertungsverfahren, die Gebäuden der Kategorie 1 bis 4, die mögliche Sanierung (Kat. 5) und diese Erfassung deutlich erleichtert. Eine Kooperation wird angestrebt. die Fassadensanierung (Kat. 6 und 7) mit den jeweiligen Kennwerten multipliziert werden. Dazu müssen die Bruttogrundflächen der Neubau- Sehr hilfreich diesbezüglich ist die Zusammenarbeit mit Klimamanagern, ten und Sanierungsobjekte für Kategorien 1 bis 5 vorliegen; für die Energieberatern und Bauzuständigen der Kommunen. Die Kooperations- Fassadensanierung (Kat. 6 und 7) ist die zu sanierende Fassadenfläche vereinbarung mit der ENERGIEAGENTUR EIFEL bietet hier konkrete notwendig. Daraus lassen sich die temporären CO2-Einsparungen der Ansatzpunkte. 2015 wird im Rahmen der HCE III-Projektförderung für gewünschten Modellkommunen hochrechnen. die Eifelregion die Fachtagung „Holzbau in der Energie- und Klimaschutzberatung“ angeboten. Schlussfolgerungen für das HolzCluster.Eifel Abschließend sei darauf hingewiesen, dass in der vorliegenden Kennwerte-Tabelle der Substitutionseffekt1 von Holz aufgrund der fehlenden Auf der Basis der nun vorliegenden Kennwerte wird das HolzCluster.Eifel Daten bisher noch nicht berücksichtigt ist. Eine Einarbeitung wird geprüft, am Beispiel einer Eifeler Modellkommune berechnen können, wie hoch weil sich dadurch die Kennwerte für Holzbau nochmals deutlich verbessern. der Klimaschutzbeitrag durch vermehrten Holzbau sein wird. Eine Schwierigkeit ist, dass die meisten Eifelkommunen den Zustand ihrer Gebäude nicht katalogisiert haben. Das bedeutet, dass die Bestandsgebäude Das Literaturverzeichnis zu diesem Beitrag finden Sie unter erfasst werden müssen. Das lässt sich entweder, im wahrsten Sinne des www.holzcluster.eifel.de Æ Klimaprojekt 1 „Substitutionseffekt“: Holz kann CO2-Emissionen mindern, wenn es anstelle fossiler Energieträger genutzt, oder wenn es für Produkte verwendet wird, die sonst mit energieaufwändigeren Materialien wie Stahl oder Beton hergestellt würden. 7. HCE-Kommunalprojekt HolzbauFachberatung für Kommunen Die Kommunen in der Eifel könnten sich zu bedeutenderen Holz- Veränderungen gestärkt würde. Trends würden gemildert: Einzelstand- verwendern entwickeln. Mit öffentlichen Bauten und Vorhaben orte bzw. ländliche Strukturen behielten ihre individuelle Funktionalität der energetischen Gebäudesanierung und -modernisierung ließe entgegen der Tendenz zur Suburbanisierung (Æ reines Wohnen; sich die Nachfrage nach dem vielfältigen, nachwachsenden, umwelt- Arbeit/soziales Leben nicht mehr vorhanden). Potenzielle Bauherren und klimafreundlichen Rohstoff Holz deutlich steigern. Ein Ziel des aus den Städten fänden erschwingliche vollwertige Angebote zum Projekts HolzCluster.Eifel (HCE II) ist es, Möglichkeiten zur Holzver- Wohnen und Leben in ländlichem Umfeld als Reaktion auf hohe wendung im kommunalen Umfeld aufzuzeigen und entsprechend Wohnkosten in den Städten um die Eifel herum. geeignete Projekte und Planungen durch fachlichen Input zu unterstützen. Hierzu wurden vier Kommunen gesucht, die typisch für Eine konsequente Umsetzung der Wertschöpfungskette gibt den die NRW-Eifel sind und anhand derer modellhaft auf die Eifel abge- Kommunen ein Teil ihrer direkten Handlungsfähigkeit zurück: stimmte Wege entwickelt und durchgespielt wurden, um den Holz- die finanzielle Leistungsfähigkeit steigt, der Aufbau spezifischer einsatz zu Gunsten von Ökonomie und Klimaschutz zu erhöhen. Kompetenzen im Bereich eines Wirtschaftsfeldes der Zukunft ist realisier- bzw. als Geschäftsfeld ausbaubar. Interkommunale Konkurrenz (z. B. um Fördergelder) nimmt ab, Ressourcen werden frei, Hintergrund Kooperationen zur Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen (z. B. Klimaschutz) fallen leichter. Der Holzbau als Schlüssel für Holzeinsatz im Bau fördert den Absatz des regionalen Rohstoffs in zukunftsfähige kommunale Arbeit ist somit keine Utopie, sondern der waldreichen Region Eifel und generiert so Wertschöpfung vor beantwortet ganz konkret global und insbesondere regional abseh- Ort. Alleine die Umsatzzahlen des Regionalforstamtes Hocheifel- bare Veränderungen durch proaktives Handeln. Zülpicher Börde belegen die wirtschaftliche Bedeutung von Wald und Holz in der Region: hier werden jährlich ca. 300.000 m3 Holz geschlagen. Mit 17-20 Mio. Euro jährlich verdient hier zunächst Vorgehensweise der Waldbesitzer. Doch Holz ist darüber hinaus Grundlage für eine weitreichende Wertschöpfungskette, in deren Verlauf vielfältige Aus vielen Einzelgesprächen und insbesondere bei der Kommunal- holzverarbeitende Betriebe, das Handwerk sowie Planer vom Einsatz veranstaltung im Juni in Zülpich (siehe Kapitel 5.2) äußerten die eben dieses Holzes für den modernen Holzbaus profitieren. Die Wert- eingeladenen Bürgermeister der Eifeler Kommunen den Wunsch, bei schöpfung vom Wald zum Holzbau zu optimieren, steigert nicht der Planung, Konzeption und Umsetzung ganz konkreter Holzbau- zuletzt die Attraktivität einer Region, insbesondere für jüngere projekte Beratung zu erfahren. Dieser Wunsch wurde aufgegriffen Menschen. Einer in den meisten Eifeler Kommunen rückläufigen und in das Projektkonzept der vier Modellkommunen übernommen. Bevölkerungsentwicklung der letzten zehn Jahre könnte durch vielfältige, hochwertige Arbeitsplätze und mehr Wirtschaftskraft Auswahlkriterien der sogenannten Modellkommunen waren deren entgegengewirkt werden. Den Problemen der Kommunen (z. B. geografische Lage in den Landkreisen der NRW-Eifel, dass sie typische Euskirchen) mit steigenden Bevölkerungszahlen – allerdings in eher Eifeler kommunale Themen und Problemlagen repräsentieren und städtischem Umfeld mit zu wenig Wohnraum – könnte ebenso wenn möglich, eine besondere Affinität zum Einsatz von Holz begegnet werden. Die Folgen der Globalisierung mit Konzentration aufweisen bzw., nach grober Analyse des Gebäudebestands, das von Bevölkerung in urbanen Zentren ließe sich in Teilen abfangen, Potenzial zur stofflichen Holzverwendung im Neubau und in der indem die Resilienz ländlicher Gebiete gegenüber sozio-ökonomischer Bestandssanierung. Ausgewählt wurden für die Städteregion Aachen die Stadt Monschau Stattgefunden haben die Gespräche in Monschau mit dem dortigen mit 11.967 EW, für den Kreis Düren die Gemeinde Hürtgenwald mit Kämmerer, in der Gemeinde Hürtgenwald mit dem Bürgermeister und 8.606 EW sowie aus dem Kreis Euskirchen die Verbandsgemeinde dem Abteilungsleiter des Bauamts, in Nettersheim mit dem Bürgermeister Nettersheim mit 7.475 EW und die Voreifelstadt Euskirchen mit und in der Stadt Euskirchen mit dem Technischen Beigeordneten. In den 55.639 Einwohnern. Gesprächen und den daran anschließenden Vorortbegehungen wurden Ansatzpunkte für vermehrten Holzeinsatz ermittelt. Sie dienen dazu, Das Konzept der „Kommunalberatung“ umfasst zunächst eine Analyse das Potenzial für den Holzbau konkret zu benennen und eifeltypische des vorhandenen Materials (u. a. Klimakonzepte, Studien zum Zustand Holzbaulösungen anzubieten. Eine Auswahl exemplarischer Ideen und An- des Gebäudebestands und statistische Daten zur Holzbauquote und sätze zur Umsetzung von Holzbau in den einzelnen HCE-Modellkommunen ansässigen Holzbauunternehmen und Holzhäusern) sowie qualitative gibt es auf www.holzcluster.eifel.de Æ Holzbaufachberatung Æ für Interviews mit kommunalen Entscheidungsträgern bei Vorortterminen. Kommunen. Abb. 1: Projektablauf 2014 35 Vielfältige Ansatzpunkte für den kommunalen Holzbau Einen umfassenden Überblick, kommunale Liegenschaften in Holz zu Holzbaudatenbank mit Schwerpunkt Eifel des Holzkompetenzzentrum realisieren, bot der Impulsvortrag von Architekt Joachim Seinecke von Rheinland www.hkzr.de => Themen => Holzbau => Holzbaudatenbank ArchPlan aus Münster. Den Vortrag hielt er auf der HCE-Kommunalveranstaltung (siehe Kapitel 5.2), worin er die folgenden Holzgebäude Holzbaureferenzdatenbank NRW vorstellte, die in Fachkreisen für Architektur und Holzbau als gute www.holzbau-in-nrw.de Beispiele zitiert werden: Holzbaudatenbank des Holzbau-Clusters RLP Q Kindertagesstätte „Kleine Löwen“ in Düsseldorf; Architekten: www.holzbaucluster-rlp.de/index.php?id=167 Ruf + Partner Architekten Q KiTa im Technologiepark Bremen; Architekten: plus+ bauplanung GmbH Bundesweite Objektdatenbank des Informationsdienst Holz: http://informationsdienst-holz.de/holzbauten Q Schulbausanierung in Schwanstadt (Österreich); Architekten: PAUAT Architekten ZTGmbh Q Verwaltungsgebäude „Zentrum für angewandte Energieforschung“ in Garching; Architekten: Heinisch-Lembach-Huber Architekten Q Umweltbundesamt Dessau; Architekten: Sauerbruch und Hutton Q Finanzamt Garmisch; Architekten: Reinhard Bauer Architekten Q Mehrfamilienhaus „3xgrün“ in Berlin; Architektur: IfuH – Institut für urbanen Holzbau Q 7-geschossiges Holzhaus „e3“ in Berlin; Architekten: Kaden Klingbeil Q Wohnanlage „Fritz-Kandl-Gasse“ in Wien; Architekten: Hermann Kaufmann ZTGmbH Q Studentenwohnanlage in Wuppertal; Architekten: Schlüter Q Expo Dach in Hannover; Architekten: Thomas Herzog Q Kaufhaus in Köln; Architekten: Renzo Piano Diese und weitere Holzgebäude, nach Gebäudekategorien abrufbar oder katalogisiert, finden Sie auf den folgenden kostenlosen Holzbaudatenbanken im Internet: 36 Wege zum Holz www.wegezumholz.de/index.php?id=41 Fazit und Ausblick Ähnliche Herausforderungen aber auch eine Rahmenbedingung einen die Eifel-Kommunen: Es fehlt an Geld. Dringend erforderliche Investitionen lassen sich zumindest konventionell nicht realisieren – „das rechnet sich nicht“! Für die baulichen Entscheidungsträger ist jedoch – das zeigten die Interviews – eine Ergebenheit in diese Situation keine Option. Vielmehr wurde ein großes Interesse deutlich, inwieweit regionale wirtschaftliche Strukturen gepaart mit dem Baustoff Holz etwaig eine Lösung kommunaler Probleme bedeuten können. Regionale Strukturen und ihre spezielle Leistungsfähigkeit mit hölzerner Materialität zu Gunsten der Ökonomie und zugleich des Klimaschutzes umzusetzen, bietet den Kommunen einen neuen Denkansatz, bei dem das Cluster unterstützen möchte. Besonderheiten der Region aktiv wie gezielt zu nutzen und so durch wohlüberlegte Investition in holzbauliche Projekte gleichzeitig Lösungen für klimapolitische, betriebswirtschaftliche, demographische und volkswirtschaftliche Probleme zu finden, ist das Gebot der Stunde. Es gibt zum Teil jahrzehntlang eingespielte Planungs- und Verwaltungsabläufe. Neben der schnelleren Amortisation holzbaulicher Projekte aufgrund Dämmwirkung und Geschwindigkeit per Vorfertigung, ist durchaus ein Anreiz vonnöten, neue Wege zu gehen. Ein Holzbauförderprogramm, würde ein breites Umdenken anstoßen. Neben den bisherigen Förderprogrammen der KfW-Bank zur energetischen Sanierung, gab es in NRW bisher keine Möglichkeit der Bezuschussung des Holzbaus. Nun kündigte das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) ein neues Förderprogramm für Holz und andere Nachwachsende Rohstoffe ab Mai 2015 an. Das BMEL wird darin neue Schwerpunkte im Bereich „Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen“ setzen. Die Eifeler Kommunen könnten davon profitieren. Die dafür nötige Überzeugungsarbeit für den Holzbau als grundsätzliche kommunale Option zu leisten, bleibt Daueraufgabe aller Akteure des Clusters 8. Holzbau verknüpft Baukultur mit aktuellen Wohnansprüchen 8.1. Visionärer Entwurf einer Holzbau-Mustersiedlung für die Eifel Das HolzCluster.Eifel bemüht sich um vermehrten Holzbau im Sinne eines modernen, energieeffizienten Ansatzes, der sich darüber hinaus in das jeweilige baukulturelle Umfeld einordnet. Im Planungsmodell für eine Holzbau-Mustersiedlung an einem möglichen Standort in Nettersheim werden die Vorteile des Holzbaus mit der regionaltypischen Baukultur verknüpft dargestellt. Die prinzipielle Übertragbarkeit des Holzbau-Entwurfs auf andere Eifelgemeinden stand im Mittelpunkt der Überlegungen. Für die meisten Eifelkommunen sind die demographischen, kulturellen, topographischen und ökonomischen Herausforderungen sehr ähnlich. Die vorliegende Idee gibt ein Beispiel, wie man diesen Fragestellungen mit dem modernen Holzbau begegnen könnte. Urbane Prägung potenzieller Bauherren Die Klientel potenzieller Bauherren ist in unserer Gesellschaft zunehmend urban geprägt und hat erfahrungsgemäß äußerst konkrete Vorstellungen zur möglichst vielfältigen Funktionalität und zur Verortung eines Gebäudes. Diesen Parametern der Funktionalität, wie z. B. Materialität, flexible Raumaufteilung, Energieeffizienz, Wohngesundheit durch Naturmaterialien, Individualität oder bauliches Planung: Umfeld, wird dann der individuelle finanzielle Rahmen angepasst denzer & poensgen und nicht umgekehrt. Diese Zielgruppe ist am besten sowohl ratio- architektur & innenarchitektur nal als auch emotional über weitgehend entwickelte Entwürfe bzw. Zum Rott 13 konkret umgesetzte und somit erlebbare Best-Practice-Beispiele vor 53947 Marmagen Ort zu erreichen. Bearbeitung: Andrea Denzer, Dipl.-Des., Innenarchitektin Georg Poensgen, Prof. Dipl.-Ing., Architekt Daria Rossova, MA. Sandra Fiebig, BA. Nicole Piatek, cand. Arch. Beauftragung: Wald und Holz Eifel e. V./Projekt HolzCluster.Eifel II Horst-Karl Dengel, Vorsitzender Wald und Holz Eifel e. V. Dipl.-Forstwirt/Forstassessor Axel Krähenbrink, Geschäftsführer Wald und Holz Eifel e. V. Dipl.-Ing. Holger Wolpensinger, Clustermanager, Projektleitung 38 Konkrete Objekte geben – mit den Möglichkeiten des Holzbaus – Antworten auf heutige sozioökonomische, ökologische, bauphysikalische, ästhetische und baukulturelle Anforderungen an ein Bauwerk als Lebens-, Arbeits- und Wohnraum. Nicht zuletzt schaffen durchdachte, gute Beispiele weitere Multiplikatoren für den Holzbau. Dem strategischen Ansatz des Holzbaus als Leitziel für das Holz- daraus erwachsene Expositionsoptionen die Möglichkeit, sich als Cluster.Eifel folgend, war es das Ziel, eine für die Eifelregion muster- Bewohner gegen Einblicke von außen zu schützen. Die vorgeschlagene gültige und beispielgebende Wohnsiedlung zu konzeptionieren, die Gebäude-Typologie als Split-Level-Typ mit drei vollwertigen Ebenen tradierte ortstypische Architektur zitiert und mittels innovativer kommt einer in der Eifel häufigen Topographie mit ausgeprägten Holzbauweise neu interpretiert. Eine solche Holzbausiedlung ist als Hanglagen nach. Hier wird eine Rahmenbedingung zur Tugend, so zusammengehörige Struktur erkennbar, bietet jedoch in der konkre- dass alle Gebäude ebenerdig zu erschließen sind. ten Umsetzung von allgemeinen (holzbaulichen) Details, Grad der Ein direkter Übergang vom öffentlichen Raum innerhalb des Hauses, Energieeffizienz, Fassadenstruktur oder Lichtsteuerung durch Fens- den Küchen- und Essbereichen, in den öffentlichen Raum des Quartiers ter Raum für individuelle Ideen und Gestaltung. Der Entwurf lässt in Form eines gemeinschaftlichen Platzes, ist problemlos möglich. durchaus eine Planung der einzelnen Gebäude durch unterschiedliche Ein Miteinander obliegt, ebenso wie ein jederzeit mögliches Neben- Architekten zu. Gemeinsamer Nenner bleibt dabei die eifeltypische einander zur Wahrung der Privatsphäre, der freien Wahl der Bewohner. Gebäudestruktur, der Siedlungscharakter und die möglichst konsequente, immer jedoch hoch qualitative Holzbauweise. Raum für Individualität im Holzbau-Quartier Holzbau, erkennbar eifeltypisch umgesetzt Auch wenn die äußere Gebäudestruktur festgelegt ist, wird über das gesamte bauliche Konzept hinweg die große Flexibilität der hölzernen Ein Holzbauensemble, das konkret und ganzheitlich die eifelspezifi- Materialität deutlich. Durch die Eigenschaft des Holzbaus, das Trag- schen Alleinstellungsmerkmale wie Naturnähe, günstigeres Bauland werk problemlos ausschließlich in die Gebäudehülle zu integrieren, und Baustil mit Wiederkennung gegenüber oftmals stereotypen ist der innere Zuschnitt zur Nutzung frei wählbar, weil statisch nicht baulichen Alternativen herausarbeitet, kompensiert etwaige Stand- relevant. So lassen sich im Inneren, jeweils angepasst an individuelle ortnachteile gegenüber einem urbaneren Umfeld; dort wäre ein Lebensabschnittsbedingungen, die Grundrisse sehr frei wählen bzw. vergleichbarer Ansatz schwerer denkbar. im Nutzungsverlauf bei beruflichen, familiären oder ökonomischen Veränderungen leicht anpassen. Eine heutzutage oft geäußerte Anforde- Dementsprechend ist die Siedlung so angelegt, dass sie den typischen rung sind eben diese breitgefächerten Optionen bei der Nutzung Eifeler Winkelhof, das Langhaus und den Bruchsteinsockel mit auf- und Umgestaltung des Wohnraums. Hier kann der Holzbau punkten, stockendem Holzgeschoss, die sich allgegenwärtig in den Bestands- indem er sich vielfältigen Lebenssituationen anpassen kann. So ist das gebäuden älteren Datums finden, als individuelle Stilelemente auf- reine Wohnen ebenso als Grundrisskonzept umsetzbar wie das genera- nimmt. Kombiniert mit einer sensiblen Einbettung in vorhandene tionenübergreifende Wohnen, die Option einer Einliegerwohnung, Ortsstrukturen wird eine entsprechend gestaltete Holzbausiedlung die Ausgestaltung mit einem Home-Office-Bereich oder gar ein nicht als Störelement empfunden, sondern fügt sich organisch ein abgrenzbares Geschäftsbüro mit Besprechungsräumen. und ergänzt bzw. bereichert das Ortsbild. Zunächst ist es ein Ziel des Holzbauquartiers, einer definitiv vorhanEine Besonderheit des vorliegenden städtebaulichen Entwurfs ist der denen Nachfrage nach hochwertigem Wohnraum auf dem Land mit Quartiersgedanke. Die Gebäudestruktur bietet über den Winkel und einer Holzbaulösung nachzukommen. 39 Auf mittelfristige Sicht ist der Mustercharakter jedoch ganz wörtlich im Kreise verschiedener in der Eifel verorteter Architekturbüros wurde zu verstehen. Die Siedlung wird als überregional wahrgenommener Ort schließlich das Büro denzer & poensgen aus Marmagen ausgewählt zur Besichtigung der Möglichkeiten des Holzbaus auch für den urbanen und mit dem Entwurf nach den Vorgaben des Projektes betraut. Raum aufgebaut – nicht nur für Fachleute, sondern auch für allgemein Mit der Vision zur Holzhaussiedlung ist nun in Form eines Angebotes Interessierte. Hierzu könnte ein Gebäude als begehbares Musterhaus an die Eifelgemeinden ein erster Schritt als Diskussionsgrundlage zu und temporärer Ausstellungsraum zum Thema Holzbau und Baukultur weiteren Planungen vollzogen. u. U. in Partnerschaft mit regionalen Firmen der Wertschöpfungskette Wald und Holz dienen. Auf diese Weise würde sich das Konzept in Eine moderne ganzheitlich durchdachte Siedlung bietet Chancen: die Initiativen sowohl des Holzkompetenzzentrums Rheinland, des Sie kann mittels außergewöhnlichem Charakter die Gemeindeattrak- HolzCluster.Eifel, aber auch in die Zielsetzung von Kooperations- tivität steigern, Abwanderungen bremsen und Zuzug generieren. partnern des Vereins Wald und Holz Eifel e. V., wie der Zukunfts- Die Umsetzung einer solchen Siedlung würde im identitätsstiftenden initiative Eifel mit ihrem regionalwirtschaftlichen Ansatz, einordnen. Sinne des Projektansatzes die gesamte Wertschöpfungskette Wald und Holz vom Waldbesitz über die Sägewerke bis zum Holzbau bedienen. Nicht zuletzt ließe sich so die größtenteils im ländlichen Raum ange- Chance für Eifelgemeinden und Regionalwirtschaft siedelte Branche zu Gunsten von Wirtschaft und Klimaschutz stärken. Im Rahmen der Angebotsabfrage war der Leitung des Holzkompetenz- Axel Krähenbrink, Holzkompetenzzentrum Rheinland zentrums Rheinland und dem Clustermanagement des HolzCluster.Eifel, www.hkzr.de neben der Affinität zum Ingenieur-Holzbau, insbesondere der Regionalbezug in den Referenzen der kontaktierten Büros wichtig. Nach Abfrage Weitere Informationen enthält das Exposé „Ein Ort im Ort“. 8.2. Holzbausiedlung „Waldpark Dahlem“ 2008 entstand in Dahlem in Zusammenarbeit mit dem Holzkompe- Vier Baugrundstücke stehen noch zum Verkauf (50 Euro/qm inklusive tenzzentrum Rheinland (Nettersheim) und der Fachagentur Holz Erschließungskosten). Einen Kaufpreisnachlass von 1,50 Euro/qm (Düsseldorf) die Idee, am Sönsberg einen „Wohnpark mit dem Holz- je Kind bis zum 18. Lebensjahr (für max. drei Kinder) gewährt die haus der Zukunft“ entstehen zu lassen. Im Februar 2009 wurde im Gemeindeverwaltung beim Grundstückskauf. Die Grundstücks- Bauausschuss der Gemeinde Dahlem ein Entwicklungskonzept vor- größen liegen zwischen 721 und 765 Quadratmetern. gestellt, das einen ersten Eindruck von der zukünftigen Wohnsiedlung vermittelte. Mittlerweile sind von den insgesamt 29 Baugrund- Bei dem Baugebiet „Am Sönsberg“ handelt es sich um ein reines stücken 25 verkauft, zwei Häuser bezogen und ein Gebäude kurz vor Wohngebiet mit einer Fläche von rund 3,5 Hektar Größe im östlichen der Fertigstellung. Bereich von Dahlem. Alle Baugrundstücke befinden sich in exponierter Südhanglage mit entsprechender Besonnung und hoher Eignung für die Nutzung von erneuerbaren Energien. 40 Die Grundstücke sind ruhig gelegen und über den „Rotkelchenweg“ Deshalb unterstützt das HolzCluster.Eifel das Bauvorhaben und erschlossen. Der „Waldpark“ ist, wie der Name vermuten lässt, von Wald wird das Projekt weiterhin mit Interesse begleiten. umgeben und bietet einen weiten Ausblick in die freie Landschaft. Eine Besonderheit im Baugebiet „Waldpark Dahlem“ ist die Fest- Ansprechpartner: legung in der Satzung gemäß § 86 BauO NW: „Alle Gebäude, Gemeinde Dahlem Garagen, Carports und Nebenlagen sind in nach außen sichtbarer Erwin Bungartz Holzbauweise, als Fachwerk, Ständerwerk oder Holzblock-/bohlen- Telefon: 02447/95 55 47 haus auszuführen. Erstellung in Holzrahmen- oder Holztafelbau- http://dahlem.de/BaugebietWaldpark weise ist zulässig in Verbindung mit Holzverkleidungen als Stülpschalung, Boden-Deckel-Schalung oder Nut- und Federschalung.“ 8.3. Wegweisende Architektur in Holz: Internationale Begegnungsstätte und Jugendwaldheim in Schleiden-Vogelsang Seit 2002 bemüht man sich intensiv um die Konversion der ehemaligen Ordensburg der Nationalsozialisten in Vogelsang. In der Projektierung befinden sich dabei zwei Gebäude, die bei entsprechender Umsetzung zu Vorzeigeprojekten für wegweisende Holzarchitektur in der Eifel werden und gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur Konversion des geschichtsträchtigen Ortes leisten könnten. Die auf 18,6 Millionen Euro projektierten Gebäude wären die größten Holzbauten in der Eifel. Aufgrund der Nutzungsart würden sie als Internationale Begegnungsstätte (Jugendherberge) und als Jugendwaldheim gerade bei einem jüngeren Publikum für moderne Holzbauweisen werben. Der Landesverband Rheinland des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) wird das Projekt realisieren. 200 Betten in der Jugendherberge und 60 Betten im Jugendwaldheim sollen den Gästen künftig zur Verfügung stehen. Die Neubauten sollen in Holz und Glas im Kontrast zu den Bestandsgebäuden bewusst leicht gestaltet werden. Die bisherigen Planungen erfolgten durch das Architekturbüro Hascher + Jehle Planungsgesellschaft, Berlin, die Ende 2009 den 1. Preis des Architekturwettbewerbes erhielten. Lageplan Internationale Begegnungsstätte und Jugendwaldheim (Erster Preis Architekturwettbewerb von Hascher + Jehle, Berlin) Das inhaltliche Profil der Begegnungsstätte des DJH soll sich an den Das HolzCluster.Eifel und das Holzkompetenzzentrum Rheinland Themen des Standortes ausrichten: „Geschichte und Gesellschaft“, werden das Projekt weiterhin fachlich unterstützen und mit großem „Region und Europa“ und „Natur und Nachhaltigkeit“. Das eigen- Interesse begleiten. ständige Jugendwaldheim des Nationalparks Eifel soll Grundschülerinnen und -schülern den Nationalpark Eifel an diesem außerschulischen Weitere Infos und Kontakt: Lernort näher bringen. Der Landesbetrieb Wald und Holz soll den Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang GmbH Gebäudeteil des Jugendwaldheims vom Jugendherbergsverband Schleiden – Thomas Fischer-Reinbach langfristig anmieten und eigenständig betreiben. http://investieren.vogelsang-ip.de 9. In kompetenten Händen bei der HolzbauFachberatung Eifel Die HolzbauFachberatung ist eine neutrale Anlauf- und Beratungsstelle für Multiplikatoren der Kommunen, Architekten und Ingenieure sowie für alle am Holzbau interessierten Bürgerinnen und Bürger in der Eifel. Im Mittelpunkt stehen eine qualifizierte Beratung, die Weiterbildung sowie die Vermittlung von Praxiswissen und Handlungsempfehlungen. Aufgrund der Projektförderung HolzCluster.Eifel wird die HolzbauFachberatung seit Juni 2014 für Kommunen und seit September 2014 für Endkunden kostenlos angeboten. Die HolzbauFachberatung wird auf verschiedenen Wegen beworben. Wichtige Kooperationspartner im Jahr 2014 waren das Holzkompetenzzentrum Rheinland, die Energieagentur Eifel, die Verbraucherzentrale NRW, die Vhs Kreis Euskirchen und der Sanierungstreff im Kreis Euskirchen. Darüber hinaus erfolgten Vortragsangebote für Endverbraucher im Holzkompetenzzentrum Rheinland und auf Messen für Endverbraucher. Eine Übersicht der für Endverbraucher erfolgten Aktivitäten findet sich in Kapitel 5 „Veranstaltungen“ Æ „Infostände“ und im Anhang in Form einer Veranstaltungstabelle. Unabhängiger Rat für Endverbraucher In Zeiten der Ressourcenschonung und der Energiewende bietet Holz nicht nur im Objektbau öffentlicher Bauherren entscheidende Vorteile, sondern wird auch zunehmend im Privathausbau und für Mehrfamilienhäuser eingesetzt. Der CO2-Ausstoß wird durch Holz deutlich gesenkt, womit der Baustoff zu einer optimalen Umweltbilanz beiträgt. Als ältester Baustoff spielt Holz als natürlicher Roh- und Werkstoff aufgrund seiner vielfältigen physikalischen, technischen, wirtschaftlichen, physiologischen und ästhetischen Vorzüge für die Menschen eine wichtige Rolle. Holz sorgt für ein gesundes Raumklima, nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie gleichermaßen wieder ab, ohne an Dämmwirkung zu verlieren. Durch seine niedrige Wärmeleitfähigkeit eignet sich Holz zur idealen Isolierung sowohl gegen Kälte als auch gegen Hitze. Die Beratung richtet sich vor allem an Neubau- und Sanierungsprojekte durch Privatpersonen. Dabei bietet die HolzbauFachberatung vor allem ökologische Alternativen zur konventionellen Wärmedämmung an. Sie berät ganzheitlich beim Holzbaukonzept oder auch zu Detailfragen wie Brandschutzauflagen. Sie äußert sich unabhängig zu Produkten, empfiehlt kompetente Architekten und Unternehmen und dient als Antragswegweiser zu Fördermitteln. Das Angebot: Kontakt & Beratungszeiten: Q unabhängige, produkt- und herstellerneutrale Beratung im Bereich Es berät Sie: Neubau und Sanierung Q Unterstützung bei der Entscheidungsfindung des richtigen Holzbaukonzepts Holger Wolpensinger, Dipl.-Ing. (Architektur) Clustermanager HolzCluster.Eifel Beratungsanfragen und Terminvereinbarungen per E-Mail: baufachberatung@holzcluster-eifel.de Q ökologische Alternativen zu konventionellen Wärmedämmverbundsystemen Q Musterbaustoffe zur Veranschaulichung in der Geschäftsstelle Q umfangreiche kostenlose Informationsmaterialien zum Mitnehmen Telefonische Beratungszeiten: dienstags zwischen 9.00 und 12.00 Uhr und donnerstags zwischen 14.00 und 17.00 Uhr. Vorortbesichtigungen sind nach Absprache möglich und können ebenfalls unter u. g. Kontaktdaten vereinbart werden. Q Bibliothek und Nachschlagewerke zu allen Fragen des Holzbaus Q Hinweise auf gute Beispiele von Wohngebäuden in Holzbau Postanschrift: Römerplatz 12, 53947 Nettersheim Q Beratung zum preiswerten und energieeffizienten Holzbau (Stichwort „Plusenergiebauweise“) Q Klärung spezifischer Fragen zum Brandschutz Q Klärung von Fragen zur Finanzierung (KfW-Förderbank, Umweltbank, GLS-Bank) Q Fördermittelberatung Büroanschrift: Urftstraße 10F, 53947 Nettersheim, Telefon: +49 (0)2486 80 27-546 Internet: www.holzcluster-eifel.de Æ HOLZBAUFACHBERATUNG Q Vermittlung kompetenter Architekten, Holzbau-Ingenieure, Holzhändler und Holzbauunternehmen in der Eifel Q Nennung von vorbildlichen Holzhäusern Der Clustermanager Dipl.-Ing. Holger Wolpensinger berät seit über 20 Jahren u. a. das Bundesbauministerium, den Informationsdienst Holz und verschiedene Hochschulen bei Fragen rund um nachhaltiges Bauen mit Holz und ist Ansprechpartner für Privatpersonen in der Eifel, die sich bei Fragen zu Neubauten und Sanierungen mit Holz informieren wollen. Er kann zu kostenfreien Vorträgen eingeladen werden. 43 10. Fazit HolzCluster.Eifel 2014 – Ausblick für 2015 Mit der gewählten Themenbreite, Projektvielfalt und Angebotsstruktur auf einem guten Weg. An den Beiträgen in diesem Jahresbericht ist deutlich die Breite der Nicht zuletzt liegt – aufbauend auf Ergebnissen der Impulsveranstal- Themen und Vielfalt der Aktivitäten des HolzCluster.Eifel (HCE) zu tung des HCE – mit dem Entwurf der Holzbau-Mustersiedlung ein erkennen. Ohne die vielen Mitwirkenden aus den unterschiedlichsten konkretes Ergebnis für weitere Planungen zur sinnvollen Verknüpfung Bereichen hätten die Projektziele nicht so erfolgreich umgesetzt von Eifeler- Baukultur und Holzbau vor. Die prinzipielle Übertragbarkeit werden können. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle dafür! der Konzeption bietet allen Eifeler Kommunen große Potenziale, ökonomischen ebenso wie demographischen Herausforderungen Als eines der zentralen Projektergebnisse liegen nun mit der „Klima- zu begegnen, ohne das so wichtige Identifikationsmerkmal der tabelle“ erstmals konsistente Kennwerte für typische Holzgebäude Eifelregion zu vernachlässigen. vor, mit denen Kommunen die Höhe der Einsparungen von Treibhausgasen durch den Einsatz von Holzbaustoffen berechnen können. Den kommunalen Klimamanagern und Energieberatern ermöglichen die nun vorliegenden Daten, Holzbauten und Holzwerkstoffe in den kommunalen Klimabilanzen zu berücksichtigen. Dies war bisher nicht möglich. Weiterhin ermöglichte die Befragung der Schlüsselakteure im sogenannten „Kommunalprojekt“ eine qualitative Potenzialanalyse. Konkrete Ansatzpunkte und Projekte zur vermehrten Holzverwendung für die vier Modellkommunen Monschau, Hürtgenwald, Nettersheim und Euskirchen wurden identifiziert. Zudem wurde die „HolzbauFachberatung Eifel“ installiert, die sich als neutrale Anlauf- und Beratungsstelle sowohl an Fachleute im Holzbau als auch an Endverbraucher wendet. Die HCE-Veranstaltungen sind auf eine gute Resonanz gestoßen. Insbesondere die im Vorgängerprojekt HCE I als wichtige Multiplikatoren für den Holzbau identifizierten Bürgermeister und Architekten konnten 2014 mit den durchgeführten Impulsveranstaltungen, den Informationsständen sowie dem Kommunalprojekt verstärkt angesprochen werden. 44 Arbeitsschwerpunkte 2015: Q Proaktive und reaktive HolzbauFachberatung mit gezielter Ansprache von Bauentscheidern und zentralen Entscheidungsträgern: Architekten, Bauingenieure, Bürgermeister, Bauamtsleiter, Klimamanager und Energieberater Q Identifikation potenzieller Leuchtturmprojekte in den Bereichen Neubau und Sanierung mit überregionaler Bedeutung und Übertragbarkeit (z. B. Initiierung einer Holzbau-Mustersiedlung gemäß dem Vorbild Voralberg). Bei Bedarf im Rahmen der ersten Schritte zur Umsetzung: Unterstützung, Beratung, Netzwerkvermittlung, Projektentwicklung und Antragsstellung von Fördermitteln Q Quantifizierung der Kohlenstoffspeicherwirkung und der kommunalen Wertschöpfung durch vermehrten Holzbau anhand von Modellkommunen der Eifel Q Praxisleitfaden zum kommunalen Holzbau Q Ausbau der Kooperation mit Holz-Clustern überregional (Landesclustermanagement NRW usw.) Q Verstetigung des Clustermanagements über 2015 hinaus Anhang 2: Pressespiegel Medienarbeit: Erfolgreiche Erweiterung unserer Reichweite Im Berichtsjahr konnte Wald und Holz Eifel e. V. im Rahmen des Die Impulsveranstaltung Architektur und Eifeler Baukultur wurde Projektes HolzCluster.Eifel II einen erfreulichen Anstieg der Presse- auch durch einen Beitrag im renommierten Fachmagazin „Bauen mit berichte gegenüber 2013 verzeichnen – als Früchte einer intensiveren Holz“ gewürdigt, durch den wir Interesse und Zuspruch aus ganz Ansprache der lokalen und regionalen Medien sowie der überregio- Deutschland erhielten. nalen Fachpresse. Allein die wenigen genannten Beispiele beweisen, dass es sich lohnt, Höhepunkte waren ohne Zweifel die Berichterstattung in zwei der die Pressearbeit konsequent in die Projektarbeit zu integrieren. Sie größten rheinischen Zeitungen, der Kölnischen Rundschau und dem bringt die gewünschten Resultate, wenn sie mit der sonstigen Öffent- Kölner Stadt-Anzeiger. Positiv war hierbei nicht nur, dass die Artikel lichkeitsarbeit (z. B. Anzeigen, Flyer, Plakate, Mailings) Hand in Hand im jeweiligen Regionalteil für Euskirchen eine große Leserschaft – geht und wenn attraktive und fachlich fundierte Veranstaltungen einen und damit viele Waldinteressierte und potenzielle Holzverwender – wirksamen Aufhänger bilden. Über die Medien, und dazu zählen auch erreichten. Noch erfreulicher war, dass zwei der Artikel, „Bohren die von uns informierten Internetportale (z. B. volksfreund.de), konnten dicker Bretter“ in der Kölnischen Rundschau und „Werbung für das wir 2014 auch diejenigen Multiplikatoren, Entscheidungsträger, Bauen mit Holz“ im Kölner Stadt-Anzeiger, in halbseitigen Artikeln Architekten und Bauherren erreichen, die nicht die konkrete Gelegen- dem Leser auch ganz generell den Wert von Holz und die praktischen heit ergreifen konnten, eine unserer Info- und Beratungsleistungen Vorteile dieses nachhaltigsten aller Baustoffe erläutert haben. wahrzunehmen. Diesen Weg wollen wir entschlossen weitergehen. Das waren ohne Zweifel gute Bausteine in der Aufklärungsarbeit und eine unterstützende Werbung für alle Akteure des Clusters. Hauptanlass für die Berichterstattung in der Presse waren unsere Veranstaltungen und öffentlichen Auftritte, so etwa die Impulsveranstaltung „Architektur und Eifeler Baukultur“ in Nettersheim, der Besuch von Clustermanager Holger Wolpensinger beim Kreiswirtschaftsförderungsausschuss Euskirchen und die Informationsvorträge zu diversen Aspekten des Bauens mit Holz. Termine des Clustermanagers (Auswahl; chronologisch) Mit der gewählten Themenbreite, Projektvielfalt und Angebotsstruktur auf einem guten Weg. Datum Ort Veranstaltung 14.03.2014 Nettersheim Pressetermin Holzkompetenzzentrum Rheinland (HKZR) 10.04.2014 Olsberg Vorstellung HCE II am Treffen des Landesclusters NRW 28.04.2014 Nettersheim Beginn Clustermanager Holger Wolpensinger 14.05.2014 Euskirchen Teilnahme an Fachtagung „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ 03.06.2014 Zülpich Vorstellung des Arbeitsprogramms bei der 8. Mitgliederversammlung des WHE e. V. 01.07.2014 Landesgartenschau (LaGa) Zülpich Impulsveranstaltung „Klimaschutz durch Holzverwendung“ 10.07.2014 HKZR Nettersheim Infostand auf der Bürgermeisterkonferenz der Zukunftinitiative Eifel 08.08.2014 Naturzentrum Nettersheim Infostand auf der RoadShow u. Klimatour „Energy in the City“ der Verbraucherzentrale NRW 27.08.2014 LaGa Zülpich HKZR-Fachtagung „Urbaner Holzbau“ 03.09.2014 Gemeinde Nettersheim Holzbaupotenziale Modellkommune Nettersheim 10.09.2014 Stadt Euskirchen Holzbaupotenziale Modellkommune Euskirchen 16.09.2014 Region Eifel Start der HolzbauFachberatung Eifel für Endverbraucher 18.09.2014 LaGa Zülpich HKZR-Fachtagung „Nadelholz in der Wertschöpfungskette Wald und Holz“ 26.09.2014 Stadt Monschau Holzbaupotenziale Modellkommune Monschau 01.10.2014 Nettersheim WHE-Strategiegespräch 07.10.2014 HKZR Nettersheim Impulsveranstaltung „Architektur und Eifeler Baukultur“ 16./17.10.14 Köln-Gürzenich Infostand beim 7. Europäischen Kongress (EBH 2014) „Bauen mit Holz im urbanen Raum“ 04.11.2014 Nettersheim Pressegespräch: HolzbauFachberatung für Endverbraucher 18.11.2014 Gemeinde Hürtgenwald Holzbaupotenziale Modellkommune Hürtgenwald 10.11.2014 Kreis Euskirchen Vortrag HCE II vor dem Ausschuss der Wirtschaftsförderung 12.11.2014 HKZR Nettersheim Fachtagung „Holzbau in der Energie- und Klimaschutzberatung“ 13.11.2014 Nettersheim WHE- Vorstandssitzung 26.11.2014 Energieagentur Eifel, Nettersheim Vortrag „Ökologische Dämmstoffe“ 27.11.2014 Nettersheim Sondierungstreffen des „Architekturforum Eifel“ (Arbeitstitel) 09.12.2014 Nettersheim HolzbauFachberatung Private Bauherren 10.12.2014 Olsberg Landesclustertreffen NRW; Vorstellung HCE II 11.12.2014 Vogelsang IP HolzbauFachberatung Jugendwaldheim Vogelsang 29.01.2015 Schleiden Vortrag „Preiswertes nachhaltiges Bauen mit Holz“ Literatur insbesondere Planungs- und Praxisleitfäden Kommunaler Holzbau Q Landesbetrieb Wald und Holz NRW (2011): Holz für nachhaltiges Bauen und Modernisieren. Informationen für Architekten, Planer, Projektentwickler und Bauentscheidungsträger. Münster Q Landkreis Barnim (2009): Leitfaden „Nachhaltigkeit für Neubau und Bauerneuerung“. Teilkonzept im Rahmen der Umsetzung der Null-EmissionsStrategie des Landkreises Barnim. Eberswalde Q Holzabsatzfonds (2007): Nachhaltig bauen und modernisieren. Praxisbeispiele für öffentliche Entscheider. Bonn Q Herzog, Natterer, Schweitzer, Volz, Winter (2003): Holzbau Atlas. Detail Verlag, München Bestandssanierung Q Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (2014): Altbausanierung mit nachwachsenden Rohstoffen. Gülzow Q Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (2014): Marktübersicht Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Gülzow Q Landesinstitut für Bauwesen des Landes NRW (2001): Leitfaden zur ökologischen Altbausanierung. Aachen Bauen und Klimaschutz Q Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen (2013): Beitrag des NRW Clusters ForstHolz zum Klimaschutz. Münster Q StädteRegion Aachen (2012): Gewerbeflächen im Klimawandel. Leitfaden zum Umgang mit Klimatrends und Extremwettern. Aachen Q Deutsches Institut für Urbanistik (2011): Klimaschutz in Kommunen. Praxisleitfaden. Berlin Q Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (2011): Handlungsleitfaden zur Energetischen Stadterneuerung. Berlin Q BMVBS (2009): Handlungsleitfaden zur Energetischen Stadterneuerung. Berlin Q Dagmar Everding (2007): Solarer Städtebau. Stuttgart Nachhaltiges und ökologisches Bauen mit Holz Q Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (2013): Holzhauskonzepte. Gülzow Q Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (2013): Leitfaden Nachhaltiges Bauen. Berlin Q Landesbetrieb Wald und Holz NRW (2011): Holz - Baustoff mit Lebensqualität. Informationen für private, gewerbliche und kommunale Bauherren. Münster Q Bernhard Kolb (2005): Nachhaltiges Bauen für die Praxis. München Q Umweltbundesamt (1997): Leitfaden zum ökologisch orientierten Bauen. Berlin Baukultur Q Institut für Städtebau und Landesplanung RWTH Aachen (2013): Bauen in der Eifel NRW. Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten, Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel. Aachen Q Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (2012): Kommunale Kompetenz Baukultur. Werkzeugkasten der Qualitätssicherung. Berlin Bitte beachten Sie weiterhin die Schriftenreihe des INFORMATIONSDIENST HOLZ unter: www.informationsdienst-holz.de 49 Ansprechpartner Axel Krähenbrink Holger Wolpensinger Dipl. Forstwirt/Forstassessor Dipl.-Ing. Architektur Leitung Holzkompetenzzentrum Rheinland Clustermanager HolzCluster.Eifel Geschäftsführung Wald und Holz Eifel e. V. Römerplatz 12 53947 Nettersheim Tel.: +49 (0) 2486 80 10-26 Römerplatz 12 53947 Nettersheim Tel.: +49 (0) 2486 80 27-546 E-Mail: wolpensinger@holzcluster-eifel.de E-Mail: a.kraehenbrink@hkzr.de Bildnachweis Anja Axt: S. 1; S. 28 (m., u., o.l.) Dominik Ketz (Eifel Tourismus GmbH): S. 6 (o.); S. 7 (o.) Wolfgang Bauer: S. 26 (o., m.r., m.l.) KOLLAXO: S. 10; S. 12 (o.r., u.); S. 13 (o.l.); S. 14 (o.); S. 23 (o.l.); S. 24 (u.); S. 25 (u.); S. 29 (u.); S. 30 (o.l., u.), S. 31 (u.); S. 32 (o., u.); S. 34 (u.), S. 35 (u.); S. 36 (o., m.); S. 37 (o., m.); S. 42 (u.); S. 43 (u.); S. 44 (o.l.); S. 45 (o.r.); S. 47 (o.); S. 48-49 (u.) Markus Bstieler: S. 18 (u.); S. 19 (u.) Erwin Bungartz: S. 40 (o.); S. 41 (o.l) Denzer & Poensgen: S. 25 (o., m.) Axel Krähenbrink: S. 2; S. 3; S. 4; S. 5; S. 7 (u.); S. 8; S. 9; S. 11; S. 12 (o.l.); S. 13 (o.r.); S. 14 (u.); S. 15; S. 16; S. 17 (u.l.); S. 19. (o.r.); S. 20 (u.); S. 21 (u.); S. 22 (u.); S. 34 (o.); S. 35 (o.); S. 36 (u.); S. 37 (u.); S. 38 (o., m.); S. 44 (o.r., u.); S.45 (o.l., u.); S. 50; S. 51 HAF: S. 31 (o.) Anita Radermacher: S. 40 (u.); S. 41 (o.r.) Hascher + Jehle: S. 41 (Abb.), S. 42 (Abb.) WHE/HCE/HKZR: S. 22 (o., m.); S. 23 (o.r.); S. 24 (o., m.); S. 29 (o., m.); S. 38 (u.); S. 39; S. 42 (o.); S. 43 (o.) Michael Danke: S. 26 (u.); S. 27 Kurt Hörbst: S. 17 (o., u.r.); S. 18 (o.l., o.r.); S. 19 (o.l.) Holger Wolpensinger: S. 31 (m.) Alois Hren: S. 20 (o.); S. 21 (o., m.); S. 48-49 Gedruckt auf PEFC-zertifiziertem Papier von Vorsmann Druck & Verlag GmbH (www.vorsmanndruck.de) HolzCluster.Eifel Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Klimaschutz durch moderne Holzverwendung Unterstützungserklärung Wir begrüßen und unterstützen das Vorhaben „HolzCluster.Eifel“ des Netzwerks Wald und Holz Eifel e. V. Wir sehen das Projekt als sehr geeignet an, die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit in der Eifel zu stärken und einen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaftswachstum der Region zu leisten. Wir werden uns inhaltlich am Vorhaben beteiligen und uns personell in das Projekt einbringen, z. B. im Rahmen von Fachveranstaltungen und Kooperationsprojekten. Zudem werden wir das Vorhaben mit Euro pro Jahr unterstützen. Der finanzielle Beitrag wird dem Wald und Holz Eifel e. V. zur Erfüllung seiner satzungsgemäßen Bitte unterzeichnet und ggf. mit Firmenstempel senden an: Wald und Holz Eifel e. V. Römerplatz 12 53947 Nettersheim Fax: +49 (0) 2486 80 10-25 E-Mail: info@wald-holz-eifel.org Aufgaben zum jeweiligen Jahresbeginn zur Verfügung gestellt. Firma/Institution Name/Vorname Position Straße/Nr. PLZ/Ort Telefon Ansprechpartner: E-Mail Holger Wolpensinger Internet Tel.: +49 (0) 2486 80 27-546 E-Mail: wolpensinger@wald-holz-eifel.org Axel Krähenbrink Tel.: +49 (0) 2486 80 10-26 E-Mail: a.kraehenbrink@hkzr.de Firmenstempel Datum Unterschrift Zu eventuellen Beteiligung an spezifischen Kooperationen und Maßnahmen des Projektes werden gesonderte Vereinbarungen getroffen. Eine Haftung des Projektträgers Wald und Holz Eifel e. V. ist ausgeschlossen. Projekt gefördert durch: Wald und Holz Eifel e. V. Projekt HolzCluster.Eifel Römerplatz 12 53947 Nettersheim Tel.: +49 (0) 2486 80 27-546 Fax: +49 (0) 2486 80 10-25 info@wald-holz-eifel.org Geschäftsführung und fachliche Unterstüzung von: www.wald-holz-eifel.org www.holzcluster-eifel.de Hauptsponsoren: Projektpartner mit finanzieller Unterstützung: HolzCluster.Eifel – ausgewählte Termine 2015 25.02. – 02.04. Euskirchen: Ausstellung „Wald und Holz in NRW“ 08.03. Gemünd: Vortrag von Clustermanager Holger Wolpensinger „Nachhaltiges Bauen mit Holz im Neubau“ auf der EnerKom + 2015 – Energiekompetenzschau Nordeifel 15.04. Düsseldorf: Vorstellung der Klimaanpassungsstrategie Wald NRW; Veranstalter Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen 08.05. Trier: 5. Trierer Holzbaugespräch; Veranstalter: Lehr- und Forschungsgebiet Holzbau, Hochschule Trier, Mitveranstalter Landesbeirat Holz RLP, HWK Trier 11.05. – 15.05. Hannover: LIGNA – Weltleitmesse für die Forst- und Holzwirtschaft. Infostand von Holzkompetenzzentrum Rheinland und HolzCluster.Eifel 25.06. Zülpich: Vortrag von Holger Wolpensinger „Preiswertes nachhaltiges Bauen mit Holz: Beispiele im Bestand“; Veranstalter: Sanierungstreff Kreis Euskirchen 02.08 – 29.08. Weidingen: 3. Sommerausstellung „Georg Herold“; Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst (im mit dem Holzbaupreis Eifel 2012 ausgezeichneten Gebäude von AXT Architekten) 03.09. – 04.09. Aachen: Aachener Holzbautagung der Fachhochschule Aachen. Infostand von HolzCluster.Eifel und Holzkompetenzzentrum Rheinland sowie Vortrag von Axel Krähenbrink „Die Wertschöpfungskette Wald und Holz – Schlüssel für Herausforderungen der Zukunft“ 24.09. – 27.09. Nettersheim: Eifeler Holz & Waldtage; Veranstalter: Holzkompetenzzentrum Rheinland und HolzCluster.Eifel 21.10. – 22.10. Köln: Europäischer Kongress für effizientes Bauen mit Holz (EBH 2015) mit Infostand von HolzCluster.Eifel und Holzkompetenzzentrum Rheinland Diese Termine finden Sie auch unter: www.holzcluster-eifel.de Æ Aktuelles