Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
102 kB
Datum
25.08.2015
Erstellt
14.08.15, 12:01
Aktualisiert
14.08.15, 12:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 82/2015
04.08.2015
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Inklusion
25.08.2015
Konservierung und Restaurierung der Fritz-von-Wille-Bilder des Eifelmuseums
Blankenheim
hier: Abschluss der Maßnahme
Der Kreis Euskirchen ist als Nachfolger der Altkreise Schleiden und Euskirchen seit der kommunalen
Neugliederung 1972 Eigentümer der Fritz-von-Wille-Bilder des Eifelmuseums Blankenheim. Fritz-vonWille (* 1860 - † 1941) studierte in Düsseldorf, war Professor und ist bis heute der bedeutendste
Eifelmaler. Bis zum Jahre 2007 waren die Bilder, überwiegend Ölgemälde, in einer Dauerausstellung
im Dachgeschoss des "Gildehauses" ausgestellt. Aufgrund einer Neukonzipierung des Raumes für
Wechselausstellungen, wurden die Gemälde aus dem Gildehaus entfernt und in das Bilderdepot im
Haupthaus an der Ahrstraße gebracht. Dort lagerten sie - sachgerecht und klimatisiert untergebracht bis zum Herbst letzten Jahres.
Ende 2013 hatte das Ministerium für Familie, Jugend, Kultur und Sport des Landes NordrheinWestfalen (MFKJKS NRW) ein Programm "Förderung von Projekten der Bildenden Kunst und der
Medienkunst im Jahre 2014" aufgelegt. Ein Förderschwerpunkt war die "Restaurierung von Werken
der Bildenden Kunst", also Gemälde und Skulpturen.
Der Förderbetrag pro Kommune war auf max. 50 Tsd. Euro begrenzt, der Fördersatz betrug 80%, ein
Eigenanteil von 20% (max. also 12.500 Euro) war zwingend. Die Gesamtsumme einer Maßnahme
war damit auf 62.500 Euro begrenzt. Die Gesamtsumme eines Projektes sollte den Betrag von
25.000 Euro nicht unterschreiten.
Das Förderprogramm stieß bei den Verantwortlichen des Kreises und des Fördervereins des
Eifelmuseums auf großes Interesse, weil seit längerem bekannt war, dass die Fritz-von-Wille-Bilder in
einem stark restaurierungsbedürftigen, teilweise auch konservatorisch schlechten Zustand waren.
Hier wäre in absehbarer Zeit unausweichlicher Handlungsbedarf nötig gewesen.
Die Entscheidung am Förderprogramm teilzunehmen war daher sinnvoll und zugleich die für den
Kreis kostengünstigste Lösung.
Um den Kostenrahmen sowie den Restaurierungs- und Konservierungsaufwand genau ermitteln zu
können, wurde eine externe Gutachterin hinzugezogen.
Sie ermittelte für die Arbeiten an den 13 Fritz-von-Wille-Bildern einen Aufwand von ca. 9.700 Euro.
Ein Betrag, der weit unter dem geforderten minimalen Projektvolumen von 25 Tsd. Euro lag.
In dieser Situation kam die Bitte vom Förderverein des Eifelmuseums, der gerade zwei lange
verschollene Grafenbilder aus dem Jahre 1634 ersteigert hatte, diese ebenfalls in sehr schlechtem
-2Zustand befindlichen Bilder, mit in das Kreisprojekt aufzunehmen. Selbstverständlich bei voller
Kostenübernahme des Eigenanteils durch den Förderverein.
Die Bezirksregierung stimmte dem zu, sodass das Gesamtvolumen des Förderantrags auf 37.485
Euro gesteigert wurde.
Die Förderzusage des Landes wurde am 20.06.2014 erteilt.
Nach erfolgtem Ausschreibungsverfahren durch die Zentrale Vergabestelle des Kreises an dem sich
11 Restauratoren beteiligten, ging der Auftrag schließlich an die Firma AM'ARTE, Koblenz/Rom.
Hinter AM'ARTE verbirgt sich die Kunsthistorikerin und Restauratorin Cornelia Peres, die - neben
einem günstigen Angebot - vor allem durch ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Restaurierung alter
Gemälde überzeugen konnte. Sie arbeitet in Rom für die Vatikanischen Museen, arbeitete in
Amsterdam für das Van-Gogh-Museum, in diversen Schweizer Museen sowie in weiteren Museen,
Kirchen und Schlössern in ganz Europa.
Frau Peres schloss die Restaurierung und Konservierung der Bilder Ende Februar 2015 ab.
Die Abnahme der Arbeit durch den Restauratorenverband Bonn bestätigte, dass die Bilder
außergewöhnlich professionell, in hervorragender künstlerischer und handwerklicher Qualität
restauriert und konserviert wurden. Frau Peres hätte, so der Verband, weit über die von ihr letztlich in
Rechnung gestellten Leistungen hinaus gearbeitet.
Mittlerweile befinden sich die Bilder wieder im Eifelmuseum in Blankenheim, wo sie - dies ist eine
zwingende Forderung aus dem Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung - ausgestellt und der
Öffentlichkeit zugängig gemacht werden müssen.
Die Fritz-von-Wille-Bilder hängen jetzt im Dachgeschoss des Gildehauses, die beiden Grafenbilder im
2. Obergeschoss. Sie sind seit dem 14.08.2015 in der Dauerausstellung "900 Jahre
Territorialgeschichte der Herrschaft Manderscheid-Blankenheim" nach etlichen Jahren (von-WilleBilder) bzw. erstmals (Grafenbilder) wieder für die Öffentlichkeit zu sehen.
Die interne Abrechnung mit dem Förderverein ist inzwischen erfolgt. Der Anteil des Kreises
Euskirchen wird im Budget "Kulturförderung" erwirtschaftet. Der Verwendungsnachweis liegt der
Bezirksregierung vor und wurde von dieser - vorab telefonisch - als vollständig, nachvollziehbar und
schlüssig testiert.
Die Ausstellungen sind täglich in der Zeit von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr zu besichtigen.
gez.
i.V. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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(Unterschrift)
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