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Beschlussvorlage (#WW-Lagebericht-2016-Stichtag 25.09.2017)

Daten

Kommune
Leopoldshöhe
Größe
51 kB
Datum
14.12.2017
Erstellt
10.11.17, 12:13
Aktualisiert
10.11.17, 12:13

Inhalt der Datei

Lagebericht für das Wirtschaftsjahr 2016 Wasserwerk Leopoldshöhe Kirchweg 1 33818 Leopoldshöhe Wasserwerk Leopoldshöhe Kirchweg 1 33818 Leopoldshöhe Blatt 1 Lagebericht für das Wirtschaftsjahr 2016 1. Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der kommunalen Unternehmen Die Wasserversorgung ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge. Wasser ist eine elementare natürliche Ressource und eine unverzichtbare Grundlage für das Leben von Mensch, Flora und Fauna. Es ist daher erforderlich, Grund- und Oberflächengewässer nachhaltig und auf Dauer zu schützen. Deshalb hat eine nachhaltige Wasserwirtschaft in Nordrhein-Westfalen einen besonders hohen Stellenwert. 2. Wirtschaftliche Verhältnisse und Geschäftsverlauf 2.1 Wirtschaftliche Aktivitäten Die Wasserversorgung gehört zu der wirtschaftlichen Betätigung der Gemeinde. Sie ist in diesem Bereich Unternehmerin und entsprechend steuerpflichtig. Das Wasserwerk wird als Eigenbetrieb geführt. Die wirtschaftlichen Aktivitäten des Wasserwerkes umfassten im Wirtschaftsjahr 2016 gemäß § 1 Betriebssatzung vom 16.12.2009 in der Fassung der Änderung vom 17.03.2016 und der Wasserversorgungssatzung vom 21.12.2001 die Versorgung mit Wasser und die Veranlagung zu den Schmutzwassergebühren im Auftrag und Namen der eigenbetriebsähnlichen "Abwasserwerk Leopoldshöhe" sowie alle dem Betriebszweck dienenden Maßnahmen. Einrichtung Wasserwerk Leopoldshöhe Kirchweg 1 33818 Leopoldshöhe Blatt 2 2.2 Investitionen Im Wirtschaftsjahr 2016 wurden Anlageinvestitionen in Höhe von T€ 363 durchgeführt. Die Investitionen betrafen im Einzelnen: T€ Wegerechte Gebäude / Carport Leitungsnetz und Speicheranlagen Hausanschlüsse Wassermesser Geräte und Werkzeuge sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 9 4 243 52 17 35 3 363 Im Vermögensplan sind Investitionen i. H. v. 1.446 T€ geplant gewesen, wovon 1.300 T€ auf Investitionen in das Verteilungsnetz entfallen. Dieser Planansatz (vgl. Vermögensplan Kostenstelle 0214) ist für Wasserversorgungsleitungen in Abstimmung mit anstehenden Straßen- und Kanalbaumaßnahmen sowie im Zuge der Umsetzung des Sanierungskonzeptes vorgesehen gewesen. Die wesentliche Abweichung ist in der Verschiebung der Baumaßnahmen im Zuge der B 66 begründet. Darüber hinaus hat sich die Erschließung des neuen Baugebietes am Gieselmannkreisel verzögert. Die geplanten Investitionen des folgenden Wirtschaftsjahres sind dem Anhang zu entnehmen. 2.3 Finanzierung Das Verhältnis Eigenkapital (einschließlich empfangener Ertragszuschüsse) zu Fremdkapital beträgt 1 : 1,04 (2015: 1 : 0,74). Das Wasserwerk verfügt naturgemäß über einen sehr hohen Anteil an Anlagevermögen im Verhältnis zum Gesamtvermögen (Leitungsnetz, technische Anlagen, Brunnen, Punpen etc.). Dieses Anlagevermögen ist durch Eigenkapital (einschließlich empfangener Ertragszuschüsse) sowie langfristiges Fremdkapital finanziert. 2.4 Jahresergebnis Gegenüber dem Ergebnisplan, in dem ein Jahresüberschuss von 0,00 € geplant wurde, ist ein Jahresüberschuss in Höhe von 71.622,15 € erwirtschaftet worden. Die Ergebnisverbesserung hängt im Wesentlichen mit den gesunkenen Kosten im Bereich Unterhaltung Rohrnetz und Hausanschlüssen zusammen. Auch die Vorräte für Aufwendungen von Roh-, Hilfs-, und Betriebsstoffe haben sich zum Vorjahr verringert. Bei der Einzelwertberichtigung die als Vorstufe der Abschreibung gilt ist das Ausfallrisiko verringert worden. Wasserwerk Leopoldshöhe Kirchweg 1 33818 Leopoldshöhe Blatt 3 2.5 Umsatzentwicklung Die Erlöskonten sind im Rahmen der Umsetzung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) angepasst worden. Die Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge sind im Wirtschaftsjahr 2016 um € 89.791,61 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Wirtschaftsjahr 2016 blieb die Verbrauchsgebühr je m³ von € 1,35 gegenüber dem Vorjahr unverändert. Wegen verhältnismäßig gleichbleibenden Wassermengen sind die Erlöse Wasserabgabe annähernd konstant geblieben. Bei den Grundgebühren für Wasserzähler von € 36,84/ Jahr ergeben sich ebenfalls keine Veränderungen. Grund für die allgemeine Umsatzverbesserung gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere der Wegfall einer Auflösung der Abgrenzung aus dem Vorsystem Veranlagung-SAP. Die Entwicklung der Wasserabgabe ist dem Anhang zu entnehmen. 2.6 Materialaufwand Für die Leistungsfähigkeit des Wasserwerkes Leopoldshöhe ist die Funktion des Verteilungsnetzes von elementarer Bedeutung. Zur langfristigen Sicherung eines funktionsfähigen Versorgungsnetzes sind permanente Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich. Im Wirtschaftsjahr 2016 wurden notwendige Instandhaltungsmaßnahmen am Rohrnetz und den Hausanschlüssen in Höhe von € 82.411,26 (2015: € 146.126,43) durchgeführt. Hier konnten nicht alle Maßnahmen wie ursprünglich vorgesehen umgesetzt werden, wobei es sich hier zum Teil um Verschiebungen handelt. Der Anstieg der Stromkosten hängt mit Nachberechnungen sowie der EEG-Umlage zusammen. Im Wirtschaftsjahr 2016 sind keine Brunnen-Befahrungen und auch keine Filterreinigung durchgeführt worden diese Maßnahmen werden im direkten Vorfeld der Baumaßnahme B 66 im Jahr 2018 durchgeführt. Wasserwerk Leopoldshöhe Kirchweg 1 33818 Leopoldshöhe Blatt 4 2.7 Personalaufwand Die unmittelbar dem Wasserwerk zugeordneten Personen, die in der Gewinn- und Verlustrechnung zu Personalaufwendungen führen, ergeben sich aus dem Stellenplan. Durchschnittlich sind 9 Personen in 2016 beschäftigt gewesen. Im August ist ein Auszubildener eingestellt worden. Für das Wasserwerk Leopoldshöhe sind darüber hinaus weitere Personen zeitanteilig beschäftigt, deren Kosten als Personalkostenerstattungen unter sonstige betriebliche Aufwendungen gebucht werden. Für folgende Personen sind im Wirtschaftsjahr 2016 mit der Gemeinde € 69.616,15 abgerechnet worden: Betriebsleiter (kaufmänisch und technisch) Verwaltungsbeamte technische Angestellte Verwaltungsangestellte Wasserwerker Reinigungskräfte Auszubildende 3. 31.12.2016 Personen 2 1 1 1 0 1 0 6 31.12.2015 Personen 2 1 1 1 0 1 0 6 Wasserverluste und Wasserqualität Im Berichtsjahr ist, unter Berücksichtigung von ermittelbaren Wasserverlusten, ein rechnerischer Wasserverlust von 23.481 m³ bzw. 3,29 % (2015: 24.012 m³ bzw. 3,44 %) bei einer eingespeisten Wassermenge (inklusive Fremdwasserbezug) von 712.977 m³ (2015: 698.960 m³) zu verzeichnen. Das entspricht einem rechnerischen Wasserverlust je km Verteilungsnetz (127 km) von ca. 184,89 m³ (2015 ca. 189 m³) Im Wirtschaftsjahr 2016 wurden chemische, physikalische und bakteriologische Wasseruntersuchungen vorgenommen. Wasserwerk Leopoldshöhe Kirchweg 1 33818 Leopoldshöhe 4. Blatt 5 Chancen und Risiken Die Führung des Wasserwerkes erfolgt effizient und realisiert mögliche Aufwandseinsparungen, um angemessene Verbrauchsgebühren bei einer gleichbleibenden Trinkwasserqualität zu gewährleisten. Das Wasserwerk Leopoldshöhe übernimmt als Grundversorger Aufgaben der Daseinsvorsorge und befindet sich nach § 9 GO NRW in keiner Wettbewerbssituation mit Drittanbietern. Die laufenden Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen dienen zur langfristigen Sicherung des funktionsfähigen Verteilungsnetzes, der Wassergewinnungs- und Wasserspeicherungsanlagen sowie der Minimierung der Wasserverluste. Die derzeit zur Verfügung stehenden Wassergewinnungs- und Wasserspeicherungsanlagen, der Fremdwasserbezug als auch die vorliegenden Wasserrechte reichen unter Beachtung der voraussichtlichen Entwicklung der Einwohnerzahlen bereits aus, um langfristig die Versorgung der Bevölkerung von Leopoldshöhe mit Trinkwasser zu gewährleisten. Die weitere Entwicklung des Wasserwerkes hängt von verschiedenen Faktoren ab, die zum Teil durch das Wasserwerk nicht unmittelbar beeinflusst werden können und hier kurz skizziert werden. Zum einen wirkt sich die Bevölkerungsentwicklung auf den Betrieb aus. Eine wachsende oder zumindest gleichbleibende Einwohnerschaft führt zu mindestens konstanten Wasserverbräuchen. Im Gegensatz zu vielen anderen Orten wird sich Leopoldshöhe in den kommenden Jahren weiterentwickeln, was die geringen Leerstände, die Nachfrage an Wohnraum sowie die Erschließung neuer Wohngebiete mit weiteren Anschlussleitungen und Anschlussteilnehmern wie am Gieselmannkreisel zeigen. Zum anderen haben sich die Trinkwasserverbräuche durch das Verbraucherverhalten und Wassereinsparmaßnahmen verändert. Diese wirken sich aber durch die positive Entwicklung der Gemeinde als attraktiver und lebendiger Wohn- und Wirtschaftsstandort nicht negativ aus. Darüber hinaus beeinflussen Konjunktur und Wirtschaft den Wasserverbrauch. Die Gewerbegebiete sind ausgelastet. Zur Zeit werden am Gieselmannkreisel neue Flächen erschlossen. Branche, technische Entwicklungen, z. B. bei der Produktion, usw. haben Einfluss auf den Wasserverbrauch. Die sehr guten Wirtschaftslage in Deutschland wirkt sich auch auf Leopoldshöhe positiv aus. Erhebliche niedrigere Trinkwasserverbräuche hätten zusätzliche Wartungskosten und aufwendige Leitungsspülungen zur Folge, die sich negativ auf die Aufwandsstruktur des Wasserwerkes auswirken würden. Aufgrund der obigen Ausführungen werden die Risiken aber als gering eingeschätzt, weil die positiven Indikatoren überwiegen. Soweit im übrigen Risiken erkannt und identifiziert werden, erfolgt eine Analyse und Maßnahmen werden eingeleitet. Aktuell ist nicht einschätzbar, in wie weit eine Kostenbeteiligung für notwendige Maßnahmen am Leitungsnetz im Zuge des vierspurigen Ausbaus der Bundesstraße 66 erfolgt. Wasserwerk Leopoldshöhe Kirchweg 1 33818 Leopoldshöhe Blatt 6 Die Aufrechterhaltung der Trinkwasserqualität ist weiterhin eine wichtige Aufgabe für das Wasserwerk. Viren und Parasiten, die gegenüber Chlor weitgehend resistent sind (z.B. Giardia, Cryptosporidium), die chemische Belastung des Rohwassers insbesondere mit Nitrat und Pflanzenschutzmitteln, sowie mit sogenannten "neuen" Umweltchemikalien wie perfluorierte Komponenten (PFC) stellen hierbei eine Herausforderung dar. Weniger die Aufbereitungstechniken sondern vielmehr weitergehende Aktivitäten zum Schutz der Ressourcen sind gefragt (verstärkte Kooperation mit der Landwirtschaft). Im Gegensatz zur Qualität des Trinkwassers liegen derzeit keine Risiken bezüglich der Verfügbarkeit von eigenen ortsnahen Ressourcen vor. Aufgrund der Tatsache, dass die Ent- nahmemenge bisher kleiner als die Grundwasserneubildungsrate ist, wird es in Leopoldshöhe voraussichtlich auch unter sich ändernden Klimabedingungen (Klimawandel) keine grundsätzlichen Probleme mit der Trinkwasserversorgung geben. 5. Voraussichtliche Entwicklung des Wasserwerkes Leopoldshöhe In den kommenden Jahren werden neben Verteilungsnetzerweiterungen in Neubaugebieten umfangreiche Maßnahmen im Zuge des Neubaus der B 66 beginnen. Diese Maßnahmen beinhalten auch eine Versorgung des Gewerbegebeites Asemissen durch unser Wasserwerk. Der Wasserliefervertrag mit der Stadtwerke Bielefeld AG wurde in 2017 neu verhandelt und abgeschlossen. Im Anschluss an die Baumaßnahmen ist die Sanierung des Hochbehälters Am Fresenberg vorgesehen. Im Bereich der Umsatzerlöse wird für das Wirtschaftsjahr 2017 im Vergleich zum Planansatz für das Wirtschaftsjahr 2016 mit einem geringfügigen Erhöhung der Umsatzerlöse um € 1.000,00 gerechnet. Der Erfolgsplan geht für das folgende Wirtschaftsjahr 2017 von einem Jahresfehlbetrag von € 12.200,00 aus. Leopoldshöhe, 10.09.2017 Uwe Aust Dirk Puchert-Blöbaum (kaufm. Betriebsleiter) (techn. Betriebsleiter)