Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
302 kB
Datum
14.12.2017
Erstellt
24.11.17, 12:13
Aktualisiert
24.11.17, 12:13
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Leopoldshöhe
Sport und Spielplätze
12821
ÜBERÖRTLICHE
PRÜFUNG
Sport und Spielplätze der
Gemeinde Leopoldshöhe im
Jahr 2017
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Gemeinde Leopoldshöhe
Sport und Spielplätze
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INHALTSVERZEICHNIS
Managementübersicht
3
Sport
3
Spiel- und Bolzplätze
3
Inhalte, Ziele und Methodik
5
Sport
6
Sporthallen
7
Flächenmanagement Schulsporthallen
7
Flächenmanagement Sporthallen (gesamt)
8
Sportplätze
10
Strukturen
10
Auslastung
11
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
12
Spiel- und Bolzplätze
15
Steuerung und Organisation
15
Strukturen
16
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
17
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Gemeinde Leopoldshöhe
Sport und Spielplätze
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Managementübersicht
Sport
Die vorhandene Datenlage ist bei Sporthallen wie auch bei Sportplätzen sehr gut. Eine Sportstättenbewertung aus dem Jahr 2007 liegt vor. Die Fortschreibung erfolgt wegen nur geringer
Änderungen nicht.
Bei den Schulsporthallen deckt der Bestand den Bedarf. Die Vereinsnutzung der Sporthallen ist
sehr intensiv. Freie Zeiten liegen kaum vor. Weitere Zeiten fragen die Vereine nicht ab.
Die Vereine sollten sich über Nutzungsentgelte für Sporthallen an den Aufwendungen beteiligen.
Die Sportplätze zeigen größtenteils eine gute Auslastung besonders durch häufige Doppelbelegungen. Die Auslastung Sportplatz Waldstraße könnte sich mit einer Flutlichtanlage verbessern.
Interkommunal über dem Durchschnitt (über dem 2. Quartil) liegen die Aufwendungen Spielfelder je m² in Euro.
Unterhaltungsmaßnahmen der Sportplätze hat die Gemeinde Leopoldshöhe auf die nutzenden
Vereine übertragen. Diese Leistungen wie auch die Auslastung der Sportplätze kontrolliert sie
zweimal jährlich.
KIWI-Bewertung
Die gpaNRW bewertet das Handlungsfeld Sport der Gemeinde Leopoldshöhe mit dem
Index 4.
Spiel- und Bolzplätze
Auch wenn die Gemeinde Leopoldshöhe noch kein Spielplatzkonzept erstellt hat, verfügt sie
schon über gute Grundlagen zur Steuerung der Spielanlagen. Ihre bisherigen Planungen haben
bereits zu einer Reduzierung der Anlagen geführt. Dies führt zu einem durchschnittlichen Flächenangebot.
Die Gemeinde Leopoldshöhe hält durchschnittlich viel Fläche Spiel- und Bolzplätze für ihre
Einwohner unter 18-Jahren vor. Diese sind mit vergleichsweise wenigen Spielgeräten bestückt.
Die durchschnittliche Größe zeigt eher große Anlagen und nur wenige kleine. Große zusammenhängende Flächen lassen sich in der Regel günstiger unterhalte.
Die Aufwendungen sind insgesamt hoch. Einen wesentlichen Aspekt dabei bilden die Abschreibungen. Auch sind die reinen Pflegeaufwendungen im interkommunalen Vergleich hoch, bei der
Grünflächenpflege sogar Maximalwert.
Handlungsmöglichkeiten bestehen sowohl bei den Flächenstandards, der Ausstattung und den
Unterhaltungs- und Pflegestandards sowie der Gewinnung von Patenschaften.
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Gemeinde Leopoldshöhe
Sport und Spielplätze
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KIWI-Bewertung
Die gpaNRW bewertet das Handlungsfeld Spiel- und Bolzplätze der Gemeinde Leopoldshöhe mit dem Index 2.
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Gemeinde Leopoldshöhe
Sport und Spielplätze
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Inhalte, Ziele und Methodik
Die Kommunen stellen zur allgemeinen Daseinsvorsorge neben Sportanlangen auch Spiel- und
Bewegungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum zur Verfügung. Im Prüfgebiet Sport und Spielplätze untersucht die gpaNRW daher die Handlungsfelder Sport sowie Spiel- und Bolzplätze.
In dem Handlungsfeld Sport betrachtet die gpaNRW als Schwerpunkte die Sporthallen und die
Sportplätze in der Gemeinde Leopoldshöhe. Das Handlungsfeld Spiel- und Bolzplätze umfasst
alle öffentlichen Spiel- und Bolzplätze. Die gpaNRW untersucht zum einen die vorgehaltenen
Flächen, die Auslastung und den Bedarf auf Basis der derzeitigen Nutzung. Zum anderen beleuchten wir, wie die Kommune diese Bereiche organisiert und steuert. Bei den Sportplätzen
sowie den Spiel- und Bolzplätzen analysieren wir zudem die Pflege und Unterhaltung.
In diesen Handlungsfeldern möchten wir u.a. einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten.
Hierfür stellen wir zunächst Transparenz bei den eingesetzten und vorgehaltenen Ressourcen
her. Diese Ressourcen in Form von Flächen und Aufwendungen vergleichen wir interkommunal. Basis für die interkommunalen Kennzahlenvergleiche sind die gesamten vorgehaltenen
Flächen, z. B. Bruttogrundflächen der Sporthallen, sowie die gesamten Aufwendungen. Für die
Bedarfsberechnungen haben wir Orientierungsgrößen und Faktoren festgelegt. Auf der Basis
dieser Größen und Faktoren berechnen wir Potenziale bzw. zeigen Kapazitäten über dem Bedarf auf. Für die Kennzahl „Aufwendungen Spiel- und Bolzplätze“ ermitteln wir anhand eines
Benchmarks Potenziale.
Darüber hinaus möchte die gpaNRW mit dieser Prüfung die strategische und operative Steuerung in diesen Handlungsfeldern verbessern. Beispielsweise erarbeiten wir Handlungsmöglichkeiten für die Kommune, damit sie auch langfristig ein bedarfsgerechtes Angebot an Sporthallen
und -plätzen sowie Spiel- und Bolzplätzen vorhalten kann. Unter bedarfsgerecht versteht die
gpaNRW, dass eine Anlage nachgefragt wird, also eine hohe Auslastung aufweist. Besonders
bei den Spielplätzen legen wir dar, wie sich die demografische Entwicklung auswirkt. Die wesentlichen Erkenntnisse zur Steuerung erlangen wir aus Prüfgesprächen vor Ort.
Die Erträge und Aufwendungen bezieht die gpaNRW auf das Haushaltsjahr 2015; die Flächenund Schülerzahlen auf das Schuljahr 2015/2016.
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Sport und Spielplätze
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Sport
Eine zielgerichtete Steuerung ist nur möglich, wenn die Kommune Kenntnisse über den Bestand und den Bedarf an kommunalen Sportanlagen hat. Im Idealfall verfügt sie über eine
Sportentwicklungsplanung mit regelmäßiger Fortschreibung.
Die Gemeinde Leopoldshöhe hat 2007 eine Sportstättenbewertung erstellt. Hier erfolgt seither
keine Fortschreibung. Allerdings dient sie bei Bedarf als Anhalt. Es erfolgten seit 2007 nur geringe Änderungen am Bestand der Sportstätten. In die Erstellung dieser Sportstättenbewertung
wurden die Vereine mit einbezogen um deren Sichtweise zu berücksichtigen.
Alle relevanten Daten über Sportstätten, deren Belegung, Pflege und Zustand liegen der Gemeinde vor. Die notwendigen Informationen für diese Prüfung konnten zeitnah geliefert werden.
Der Gemeinde Leopoldshöhe liegen auch Informationen über sonstige Sportanbieter und deren
Programme vor.
Verantwortlich für die Platz- und Hallenverwaltung ist das FamilienServiceBüro. Hier erfolgt die
Vergabe von Hallenstunden und die Führung von Belegungsplänen. Für die Sportplatzunterhaltung ist der Fachbereich Planen, Bauen, Umwelt zuständig. Beide Bereiche arbeiten eng zusammen. Bei Maßnahmen an den Gebäuden erfolgt ein Austausch mit dem Hochbaubereich.
In die Pflege der Sportplätze sind die nutzenden Vereine stark eingebunden. In den Nutzungsvereinbarungen sind die zu erbringenden Pflegeleistungen definiert. Die Gemeinde Leopoldshöhe zahlt den Vereinen dafür Zuschüsse in festgelegter Höhe. Weitere, hier nicht näher betrachtete, Zuschüsse werden für die Jugendförderung, für die Gehälter von Übungsleitern und
ggf. auf Antrag für Sportgeräte gewährt.
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Sport und Spielplätze
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Sporthallen
Zunächst betrachtet die gpaNRW die Schulsporthallen, mit Ausnahme der Hallen an Förderschulen in Trägerschaft der geprüften Kommune. Sporthallen für den Schulunterricht benötigt
eine Kommune auf jeden Fall. Das übrige Angebot an Sporthallen muss sich am zusätzlichen
Bedarf und vor allem an der finanziellen Leistungsfähigkeit der Kommune orientieren. Ebenso
muss die Kommune bereits heute berücksichtigen, wie sich der demografische Wandel auswirken wird. Um das gesamte Angebot an Sporthallen in einer Kommune darzustellen, erfasst die
gpaNRW neben den Schulsporthallen alle weiteren Hallen mit Vereinsnutzung. Dies sind zum
einen Sporthallen, an denen sich die Kommune finanziell beteiligt, z. B. Hallen im Vereinseigentum. Zum anderen erfasst die gpaNRW informativ die Hallen ohne finanzielle Beteiligung der
Kommune, die dennoch den Vereinen zur Verfügung stehen.
Flächenmanagement Schulsporthallen
Im Eigentum der Gemeinde Leopoldshöhe befinden sich vier Schulsporthallen. Davon zwei
Einfach-Sporthallen an den beiden Grundschulen. Die Gesamtschule hat zwei Sporthallen mit
insgesamt fünf Halleneinheiten.
Flächenkennzahlen Schulsporthallen 2015
Kennzahl
Leopoldshöhe
Minimum
Maximum
Mittelwert
1.
Quartil
2. Quartil
(Median)
3.
Quartil
Anzahl
Werte
Bruttogrundfläche
je Klasse/Kurs in
m² Schulsporthallen gesamt
82
37
206
98
73
87
120
32
Sportnutzfläche je
Klasse/Kurs in m²
Schulsporthallen
gesamt
75
19
107
53
39
47
66
32
Durchschnittliche
Sportnutzfläche je
Halleneinheit in m²
Schulsporthallen
gesamt
729
301
775
432
378
406
462
33
Die geringe Differenz zwischen Sportnutzfläche und Bruttogrundfläche je Klasse zeigt eine
sportorientierte Bauweise mit wenig Nebenflächen. Allerdings sind die Halleneinheiten im interkommunalen Vergleich sehr groß.
Die gpaNRW geht davon aus, dass an Grundschulen zehn Klassen und an weiterführenden
Schulen zwölf Klassen/Kurse jeweils eine Halleneinheit benötigt werden. Den so ermittelten
Bedarf für Leopoldshöhe stellt die gpaNRW dem aktuellen Bestand gegenüber:
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Gemeinde Leopoldshöhe
Sport und Spielplätze
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Vergleich Bedarf und Bestand Halleneinheiten für Schulen 2015
Schulform
Bedarf
Bestand
Saldo
Grundschulen
2,5
2,0
-0,5
Gesamtschulen
3,6
5,0
1,4
Gesamt
6,1
7,0
0,9
Der Vergleich weist keinen Überschuss von Halleneinheiten aus, da die Schulen die Sporthallen
schulübergreifend nutzten. Aber auch in Leopoldshöhe zeigt die Einwohnerprognose von
IT.NRW bis 2040 sinkende Einwohnerzahlen der unter 18 Jährigen. Prognostiziert wird ein
Rückgang von ca. 16 Prozent. Dies sollte in einer langfristigen Entwicklungsplanung berücksichtigt werden.
Flächenmanagement Sporthallen (gesamt)
Zusätzlich zu den vier Schulsporthallen gibt es eine Einfachsporthalle an der Festhalle ohne
schulische Nutzung. Diese ist in den folgenden Kennzahlen mit berücksichtigt. Eine Kennzahl
auf Grundlage der Bruttogrundflächen kann nicht gebildet werden. Die Flächen der Nebenräume der Sporthalle an der Festhalle lassen sich nicht im Einzelnen der Nutzung als Sporthalle
zuordnen.
Halleneinheiten je 1.000 Einwohner Sporthallen gesamt 2015
Leopoldshöhe
0,49
Minimum
0,29
Maximum
1,00
Mittelwert
0,56
1. Quartil
0,43
2. Quartil
(Median)
0,53
3. Quartil
Anzahl
Werte
0,69
33
Für den Freizeitsport stellt Leopoldshöhe je 1.000 Einwohner vergleichsweise weniger Halleneinheiten zur Verfügung.
Schul- und Vereinsnutzung Sporthallen
Die Schulen haben feste Zeiten zur Nutzung der Schulsporthallen. Diese variieren entsprechend der Schulform. Teilweise finden nach dem Schulsport noch OGS-Angebote in den Sporthallen statt. Die anschließende außerschulische Nutzung regelt das FamilienServiceBüro.
Freie Nutzungszeiten gibt es nur bei der Schulnutzung. Diese freien Zeiten belegt die Gemeinde Leopoldshöhe nicht mit anderen Nutzern, wie z. B. Mutter-Kind-Gruppen oder Seniorenangeboten.
Mannschaften/Gruppen je Halleneinheit Mo-Fr Sporthallen gesamt 2015
Leopoldshöhe
14,1
Minimum
7,1
Maximum
18,6
Mittelwert
12,6
1. Quartil
10,0
2. Quartil
(Median)
13,0
3. Quartil
15,2
Anzahl
Werte
24
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Gemeinde Leopoldshöhe
Sport und Spielplätze
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Die Sporthallen sind durch den Schul- und Vereinssport gut ausgelastet. Freie Zeiten stehen
nicht zur Verfügung. Eine Auswertung der Nutzung durch Mannschaften und Gruppen bestätigt
tendenziell diese Aussage. Die Vereine fragen keine weiteren Zeiten an. Leopoldshöhe geht
von einer bedarfsgerechten Ausstattung an Sporthallen aus. Die Vereine werden bisher nicht an
den Aufwendungen der Sporthallen beteiligt. Zur optimierten Nutzung werden Sportarten in den
Hallen konzentriert.
Bisher stellt die Gemeinde Leopoldshöhe den Vereinen keine Beteiligung an den Betriebskosten oder Nutzungsentgelte in Rechnung.
Die Erfahrungen in anderen Kommunen zeigen, dass durch die Erhebung von Nutzungsentgelten die Vereine nicht benötigte Zeiten regelmäßig mitteilen. Diese Zeiten können dann ggf. anderen Vereinen oder privaten Anbietern zur Verfügung stehen.
Die Beteiligung der Vereine an den Betriebskosten erhöht das Bewusstsein zum nachhaltigen
Verbrauch. Die Vereine achten vermehrt auf gelöschte Lichter, abgestellte Duschen und geschlossene Fenster. Pauschalbeträge verringern hier den Verwaltungsaufwand.
Empfehlung
Für die Überlassung kommunaler Sporthallen sollte die Gemeinde Leopoldshöhe Nutzungsentgelte und Betriebskostenbeteiligungen erheben.
Im Zuge der demografischen Entwicklung ändert sich nicht nur der Bedarf an Schulsporthallen.
Auch die außerschulischen Nutzungen verändern sich. Vereine verlieren Mitglieder. Sie müssen
ihr Angebot reduzieren oder neu ausrichten. In diesem Zusammenhang steigt die Nachfrage für
Seniorenangebote. Diese Angebote können sich auf die Vormittagsstunden ausweiten.
Entwicklung Einwohnerzahlen
Einwohner
gesamt
unter 18
Jahre
2012
2013
2014
2015
2020
2025
2030
2035
2040
15.930
16.037
16.094
16.401
16.493
16.875
17.269
17.568
17.885
3.046
3.059
3.072
3.152
2.950
2.958
2.937
2.777
2.640
Quelle: IT.NRW
Die Gemeinde Leopoldshöhe sollte sich bereits jetzt damit beschäftigen, welches Angebot sie
zukünftig in welcher Form vorhalten möchte und kann. Auch für die Sporthallen muss die Kommune den Bestand und Bedarf laufend im Blick halten. Sie muss frühzeitig auf Veränderungen
reagieren. Hierzu sollte die Gemeinde Leopoldshöhe ein Sportentwicklungskonzept erstellen.
Ersatzweise sollten die Sporthallen Inhalt einer Schulentwicklungsplanung mit Berücksichtigung
der außerschulischen Belegung sein.
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Gemeinde Leopoldshöhe
Sport und Spielplätze
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Sportplätze
1
Die gpaNRW betrachtet hier zunächst kommunale Sportplätze , die die Kommune bilanziert hat.
Darüber hinaus beziehen wir Sportplätze ein, deren Pflege und Unterhaltung die Kommune
ganz oder teilweise auf die Vereine übertragen hat. Ebenso berücksichtigen wir Flächen, die die
Kommune für Sportplätze gepachtet hat. Stadien wie auch Spiel- und Bolzplätze berücksichtigt
die gpaNRW an dieser Stelle nicht. Sportplätze im Eigentum von Vereinen oder Dritten fließen
zunächst nicht in die Kennzahlen ein. Die gpaNRW nimmt sie jedoch informativ mit auf.
Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bezieht sich auf die Spielfelder bzw. den Fußballsport. Sonstige Sportnutzflächen, wie z. B. Laufbahnen, Sprunganlagen, Beachvolleyballfelder, und deren
Nutzung betrachtet die gpaNRW in dieser Prüfrunde hingegen nicht.
Das Angebot für den Vereinssport muss bedarfsgerecht sein, d.h. die Plätze müssen tatsächlich
bespielt werden und unter normalen Bedingungen eine hohe Auslastung haben. Plätze mit wenigen Mannschaften kann eine Kommune nicht betreiben, ohne dass sie sich übermäßig belastet. Die Anlagen für den Vereinssport sollten morgens den Schulen zur Verfügung stehen.
Die Prüfung der Sportaußenanlagen untergliedert sich in verschiedene Bereiche; diese sind die
Organisation und Steuerung, der Kennzahlenvergleich hinsichtlich der Nutzung und der Kennzahlenvergleich Aufwendungen zur Pflege und Unterhaltung der Spielfelder.
Strukturen
Die Gemeinde Leopoldshöhe betreibt fünf eigene Sportplätze mit insgesamt vier Sportrasen-,
einem Tennen- und einem Kunstrasenplatz. Der Sportplatz an der Grundschule Nord wird nur
für Schulsport genutzt. Zusätzlich gibt es noch einen Sportplatz von Dritten mit einem weiteren
Sportrasenplatz. Dieser gehört dem Landesverband Lippe. Die Gemeinde Leopoldshöhe hat
diesen gepachtet und einem Sportverein überlassen.
Die Sportanlage der Grundschule Nord berücksichtigen wir in unseren Kennzahlen nicht, da sie
dem Vereinssport nicht zur Verfügung steht.
Strukturkennzahlen Sportplätze 2015
Kennzahl
1
Leopoldshöhe
Minimum
Maximum
Mittelwert
1.
Quartil
2. Quartil
(Median)
3.
Quartil
Anzahl
Werte
Fläche Sportplätze
kommunal je
Einwohner in m²
5,02
0,40
12,12
6,84
5,21
7,28
8,36
30
Fläche Spielfelder
kommunal je
Einwohner in m²
1,75
0,36
6,47
2,99
1,83
2,89
4,00
32
Sportplätze im Sinne der DIN 18035-1: Sportplätze, Teil 1: Freianalagen für Spiele und Leichtathletik, Planung und Maße
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Gemeinde Leopoldshöhe
Kennzahl
Sport und Spielplätze
Leopoldshöhe
Minimum
12821
Maximum
Mittelwert
1.
Quartil
2. Quartil
(Median)
3.
Quartil
Anzahl
Werte
Anteil Sportnutzfläche an Gesamtfläche Sportplätze
in Prozent
34,8
25,5
89,2
46,0
36,4
44,9
52,8
30
Fläche Sportplätze
gesamt je Einwohner in m²
6,11
0,89
54,11
9,44
6,32
8,20
11,01
30
Fläche Spielfelder
gesamt je Einwohner in m²
2,34
0,48
6,47
3,44
2,38
3,52
4,53
32
Anteil Sportnutzfläche an Gesamtfläche Sportplätze
in Prozent gesamt
38,3
8,0
74,4
44,8
35,6
44,6
53,9
30
Im interkommunalen Vergleich ist das Angebot an kommunalen Sportflächen wie auch an
Sportflächen gesamt unterdurchschnittlich. Das sagt jedoch noch nichts über Nutzung und Bedarf aus.
Der Anteil der Sportnutzfläche an der Gesamtfläche der Sportanlage zeigt, dass ein großer
Anteil der Fläche auf Schutzzonen, Zuschauerbereiche und andere Flächen entfällt. Diese Flächen sind nicht sportlich zu nutzen, erfordern aber auch Pflege und Unterhaltung. Interkommunal verglichen liegt der Flächenanteil Sportnutzfläche deutlich unter dem Durchschnitt.
Auslastung
Hier stellt die gpaNRW die belegten Nutzungszeiten den grundsätzlich verfügbaren Nutzungszeiten gegenüber. Für die Sportrasenplätze legen wir durchschnittlich 14 Stunden pro Woche
zugrunde. Für den Kunstrasenplatz liegt die verfügbare Nutzungszeit bei 30 Stunden pro Woche und bei Tennenplätzen bei durchschnittlich 25 Stunden pro Woche. Berücksichtigt werden
bei dieser Berechnung ausschließlich die Trainingszeiten unter der Woche von Montag bis Freitag.
Bei der Bewertung der Auslastungsgrade der Sportaußenanlagen sind folgende Aspekte zu
berücksichtigen:
• Die tatsächlichen Nutzungszeiten entnehmen wir den Belegungsplänen. Diese Zeiten
hinterfragt Leopoldshöhe bei der Kontrolle der Platzzustände regelmäßig.
• Nicht alle Anlagen verfügen über Flutflicht. Das schränkt die Nutzung in den Wintermonaten stark ein. Die Rasenplätze der Kampfbahn Leopoldshöhe werden im Winter für Trainingszeiten gesperrt. Als Ersatz steht der Tennenplatz Rübekamp zur Verfügung.
• Häufig trainieren zwei Mannschaften parallel auf einem Spielfeld.
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Gemeinde Leopoldshöhe
Sport und Spielplätze
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Auslastung Sportanlagen 2015
Sportanlage
Anzahl Mannschaften
verfügbare
Nutzungszeiten
tatsächliche
Nutzungszeiten Vereine
Auslastungsgrad
Differenz
Sportplatz Bexterhagen
14
14
18
-4
128
Kampfbahn Leopoldshöhe
10
14
12
2
86
Nebenplatz Leopoldshöhe*
8
14
10
4
71
Kunstrasenplatz Grester Straße
19
30
24
6
80
Rasenplatz Waldstraße
4
14
6
8
43
*der Nebenplatz Leopoldshöhe war in 2015 teilweise gesperrt.
Der Rasenplatz Waldstraße hat keine Flutlichtanlage und ist daher im Winter nur begrenzt
nutzbar. Dies berücksichtigt die Einteilung der Trainingszeiten bereits.
Den Sportplatz Bexterhagen bespielt der TuS Bexterhagen zusammen mit dem alten Platz am
"Grüner Siek" auf dem Gebiet der Stadt Bad Salzuflen. Hier kann bei Bedarf auf das zweite
kleinere Spielfeld der Stadt Bad Salzuflen ausgewichen werden.
Den Kunstrasenplatz stellt der TSV Asemissen bei freien Zeiten auch den anderen Vereinen in
Leopoldshöhe zur Verfügung.
Das bei vier von fünf Spielfeldern keine 100-Prozentige Auslastung besteht, ist für die Erholungszeiten der Spielfelder mit Mehrfachnutzung von Vorteil. Wenn mehr als eine Mannschaft
auf dem Spielfeld gleichzeitig trainiert, ist die Belastung für den Belag höher als in den Berechnungen für die möglichen Nutzungszeiten. Der Sportplatz Bexterhagen weist eine Belastung
über die vertretbaren Zeiten hinaus auf. Allerdings können die Ausweichzeiten auf den kleineren Platz nicht benannt werden. Diese fallen nur bei Bedarf an. Das Ausweichen der anderen
Vereine auf den Tennenplatz Rübekamp oder auf Hallenzeiten ermöglicht besonders im Winter
die notwendige Ruhe- und Erholungszeiten für die Sportrasenplätze.
Empfehlung
Die mögliche Auslastung des Platzes Waldstraße verbessert eine Flutlichtanlage. Damit
könnte der Vereine den Platz in den Abendstunden bzw. im Winter länger nutzen und der
Platz Rübekamp könnte als Ausweichplatz aufgegeben werden.
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Nur mit einer ordnungsgemäßen Nutzung und einer fachgerechten Pflege und Wartung der
Sportplätze ist es möglich, dass die Plätze die prognostizierten Lebensdauern erreichen und
kein vorzeitiger Finanzbedarf entsteht.
Bei der Pflege und Wartung der Sportplätze sind die Aufwendungen für die Spielfelder der
Hauptkostenträger.
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Gemeinde Leopoldshöhe
Sport und Spielplätze
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Zu den Aufwendungen gehören Personalaufwendungen, Aufwendungen für Fremdvergaben
von Ingenieurleistungen, Pflegeaufwendungen (Eigen- und Fremdleistungen), Abschreibungen
sowie Zuschüsse für Pflegeleistungen an Vereine.
Die Gemeinde Leopoldshöhe wendet 2015 ca. 78.000 Euro für die Spielfelder auf. In 2016
steigt dieser Aufwand auf 82.000 Euro.
Aufwendungen Spielfelder je m² in Euro 2015
Leopoldshöhe
1. Quartil
2,74
2. Quartil (Median)
1,20
3. Quartil
2,56
Anzahl Werte
3,34
14
Da die Aufwendungen der verschiedenen Belagsarten sehr unterschiedlich sind, hier die Aufschlüsselung.
Aufwendungen Spielfelder nach Belagsart je m² in Euro 2015
Sportrasen
Tennenbelag
Kunstrasen
2,37
0,55
3,40
Bei der Höhe der Aufwendungen Spielfelder je m² macht sich der hohe Aufwand für den Kunstrasen durch die geringe Fläche nicht bemerkbar. Der Kennzahlenwert wird vor allem von der
großen Fläche des Sportrasens beeinflusst.
Die Betrachtung der Pflegeaufwendungen je m² Spielfeld zeigt die Belastung des Haushaltes
ohne die Abschreibungen. Diese sind vom Fachbereich nicht zu beeinflussen und werden bei
der Steuerung des Mitteleinsatzes nicht berücksichtigt.
Pflegeaufwendungen je m² Spielfeld in Euro 2015
Leopoldshöhe
1,88
Minimum
0,11
Maximum
2,73
Mittelwert
1,51
1. Quartil
0,96
2. Quartil
(Median)
1,19
3. Quartil
2,39
Anzahl
Werte
13
Die Tabelle zeigt deutlich, dass die Abschreibungen die Kennzahl nicht auffällig beeinflusst. Die
Positionierung zwischen 2. und 3. Quartil bleibt.
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Gemeinde Leopoldshöhe
Sport und Spielplätze
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Die Gemeinde Leopoldshöhe hat für die Nutzung der Sportplätze mit den Vereinen Nutzungsvereinbarungen getroffen. Darin sind die Pflegearbeiten, die die nutzenden Vereine an den
Sportanlagen ausführen müssen, detailliert aufgeführt. Art und Umfang sowie Intervalle sind
genau beschrieben. Diese Leistungen kontrolliert die Gemeinde Leopoldshöhe zweimal jährlich
in gemeinsamen Begehungen. Der Verein erhält einen festgelegten Zuschuss und ggf. Hilfestellungen des Bauhofes für die Unterhaltungsleistungen. Ebenfalls festgelegt ist die Zahlung der
Betriebskosten durch den Verein. Auch die Geräte zur Pflege der Sportanlagen stellt der Verein.
Feststellung
Die zu erbringenden Pflegeleistungen und Zuschüsse in die Nutzungsvereinbarung mit den
Vereinen aufzunehmen, sieht die gpaNRW als richtigen Weg zu einer guten Zusammenarbeit.
Der Kunstrasenplatz wurde 2001 gebaut. Die Granulatverfüllung erfordert viel Pflege. Für eine
fachgerechte Pflege wartet diesen Platz einmal jährlich eine Fachfirma. So wird die Langlebigkeit dieses Belages gewährleistet. Das Kunstrasengerät stellt dem pflegenden Verein die Gemeinde Leopoldshöhe zur Verfügung. Durch das junge Alter des Kunstrasenplatzes sind die
Aufwendungen für Abschreibungen noch sehr hoch.
Alle Außenanlagen der Sportplätze pflegen die Vereine.
Durch die Verpflichtung zur Übernahme von Pflegeleistungen durch die nutzenden Vereine
verzichtet die Gemeinde Leopoldshöhe auf die Erhebung eines Nutzungsentgeltes.
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Gemeinde Leopoldshöhe
Sport und Spielplätze
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Spiel- und Bolzplätze
Die gpaNRW untersucht hier die öffentlich zugänglichen kommunalen Spiel- und Bolzplätze.
Somit bleiben solche an Schulen und Kindergärten unberücksichtigt.
Steuerung und Organisation
Die Produktverantwortung für die Spiel- und Bolzplätze obliegt dem Fachbereich Planen, Bauen, Umwelt, Abteilung Straßenbau. Um eine optimale Abstimmung zwischen Planung, Bau und
Unterhaltung zu gewährleisten erfolgt ein intensiver Austausch mit dem kommunalen Bauhof.
Dieser ist für die Unterhaltungs-, Kontroll- und Wartungsleistungen zuständig.
Die wichtigsten Informationen zu den Spiel- und Bolzplätzen sind in einer abteilungsinternen
Datei hinterlegt.
Die Informationen zu Pflegeleistungen und –häufigkeiten liegen in der Verantwortung des Bauhofes. Dort gibt es seit 2016 eine eigene Kostenstelle für jeden Spielplatz. Hierüber lassen sich
Aussagen zu Aufwendungen je Anlage treffen. Aufwendungen zu einzelnen Pflegeleistungen
(Leistungspreise) lassen sich Anlass bezogen ermitteln.
Auf den Spielplätzen gibt es viele große Holzspielgeräte. Diese verursachen einen höheren
Unterhaltungsaufwand als Stahl- und Kunststoffspielgeräte. Diese Folgekosten fließen in die
Entscheidungen bei Neuanschaffungen ein.
Ein Spielplatzkonzept gibt es in Leopoldshöhe bisher nicht. Es liegt eine Übersicht vor, in der
alle Spiel- und Bolzplätze dargestellt sind. Diese ist im Internet einsehbar. Mit dieser Grundlage
diskutiert die Gemeinde über den zukünftigen Bedarf. Durch Spielplatzbereisungen werden die
einzelnen Anlagen in Augenschein genommen. Die Betrachtung bezieht sich vor allem auf Flächen, Unterhaltungs- und Sanierungsaufwand und die Auslastung der Anlagen.
Ein zentrales Spielplatzkonzept sollte den langfristigen Bedarf unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung der Nutzer darstellen und die von der Verwaltungsführung entwickelten strategischen Vorgehensweisen enthalten. Es sollte die Spielplätze bezeichnen, die einen
Nutzerrückgang zeigen und mögliche Maßnahmen zur Optimierung bieten. Sanierungsnotwendigkeiten und –häufigkeiten sollten in die Entscheidungsfindung einfließen.
Feststellung
Ein Spielplatzkonzept über den langfristigen Umgang mit den Flächen liegt in der Gemeinde
Leopoldshöhe nicht vor.
Empfehlung
Die gpaNRW empfiehlt die Erstellung und Führung eines langfristigen Spielplatzkonzeptes
zum strategischen Umgang mit diesen Flächen unter Berücksichtigung der demografischen
Entwicklung.
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Gemeinde Leopoldshöhe
Sport und Spielplätze
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Strukturen
Die örtlichen Strukturen sind nicht ausschließlich von kommunalen Flächen geprägt. Deshalb
2
stellt die gpaNRW an dieser Stelle die Erholungs- und Grünflächen dar. Darunter hat die
gpaNRW die Erholungsflächen, landwirtschaftliche Flächen, Waldflächen, Wasserflächen, Flächen anderer Nutzungen und das Straßenbegleitgrün summiert. Hier fließen alle Flächen unabhängig davon ein, ob es sich um kommunale Flächen handelt oder nicht.
Strukturkennzahlen Grünflächen allgemein 2015
Kennzahl
Bevölkerungsdichte in EW je km²
Erholungs- und Grünfläche je
EW in m²
Anteil Erholungs- und Grünfläche
an Gemeindefläche in Prozent
Leopoldshöhe
Minimum
Maximum
Mittelwert
1.
Quartil
2.
Quartil
(Median)
3.
Quartil
Anzahl
Werte
444
44
828
210
129
185
247
209
1.818
762
20.914
5.554
3.394
4.710
6.835
209
80,7
38,8
94,8
86,7
85,1
88,4
90,4
209
Quelle: IT.NRW
Die Gemeinde Leopoldshöhe hat im Vergleich zu anderen kleinen kreisangehörigen Kommunen
eine geringe Gemeindefläche mit vielen Einwohnern. Also eine hohe Bevölkerungsdichte.
Im Gegensatz zu vielen Kommunen in NRW sind die Bevölkerungsentwicklung im Betrachtungszeitraum und auch die Prognose bis 2040 steigend. Allerdings zeigt sich bei den Einwohnern bis 18-Jahren ein Rückgang um 16 Prozent.
Durch die hohe Bevölkerungsdichte ist die Erholungs- und Grünfläche je Einwohner im interkommunalen Vergleich gering. Trotzdem bestehen 80 Prozent der Gemeindeflächen aus Erholungs- und Grünflächen (gem. IT-NRW). Zusätzlich steht den Einwohnern viel Fläche zur Freizeitgestaltung im Umland der Gemeinde Leopoldshöhe zur Verfügung.
Die Gemeinde Leopoldshöhe betreibt im Vergleichsjahr 24 Spielanlagen, davon 21 Spielplätze
und 3 Bolzplätze, mit einer Gesamtfläche von fast 43.000 m². Auf den Spielplätzen sind 129
Spielgeräte installiert.
Seit 2013 hat die Gemeinde drei Spielplätze und einen Bolzplatz aufgegeben. Dabei wurden 20
Spielgeräte abgebaut. Die Fläche der Spiel- und Bolzplätze beträgt 2016 nur noch 36.000 m².
2
Auswertung lt. IT-NRW, Katasterfläche nach der tatsächlichen Art der Nutzung
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Gemeinde Leopoldshöhe
Sport und Spielplätze
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Strukturkennzahlen Spiel- und Bolzplätze 2015
Kennzahl
Leopoldshöhe
Minimum
Maximum
Mittelwert
1.
Quartil
2.
Quartil
(Median)
3.
Quartil
Anzahl
Werte
Fläche der Spiel- und Bolzplätze je
EW unter 18 Jahre in m²
13,5
3,9
32,0
13,6
10,4
12,7
16,4
38
Anzahl der Spiel- und Bolzplätze je
1.000 EW unter 18 Jahre
7,6
4,9
21,7
11,6
8,3
11,4
13,5
38
Anzahl der Spielgeräte je 1.000 m²
Spielplatzfläche
3,8
2,9
14,1
6,0
4,4
5,8
7,6
38
durchschnittliche Größe der Spielund Bolzplätze
1.773
626
2.624
1.176
911
1.188
1.414
38
Den demografischen Aspekt des Rückganges der jüngeren Bevölkerung hat die Gemeinde
Leopoldhöhe in ihrer Spielraumplanung berücksichtigt und bereits Flächen aufgegeben. Wegen
des starken Rückgangs der unter 18-jährigen Einwohner sollte sie die Spielplatzfläche dieser
Entwicklung weiterhin sukzessive anpassen.
Die durchschnittliche Größe und die Anzahl der Spiel- und Bolzplätze zeigt deutlich mehr große
als kleine Spielplätze. Große Spielplätze lassen eine wirtschaftlichere Pflege und Unterhaltung
durch den Einsatz größerer Maschinen und Geräte zu. Rüst- und Fahrzeiten fallen in geringerem Maß an. Außerdem sind größere Spielplätze mit abwechslungsreichen Spielmöglichkeiten
attraktiver und von den Nutzern meist besser angenommen.
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Grundlage der Kennzahlenvergleiche ist der gesamte Ressourcenverbrauch (bzw. die Vollkosten) für die Spiel- und Bolzplätze. Die Kennzahl berücksichtigt auch die Abschreibungen für die
Spielplätze. Dies ist erforderlich, um die Vergleichbarkeit der Aufwendungen zu gewährleisten
unabhängig davon, ob die Kommune den Aufwuchs und die Spielgeräte sowie die Ausstattung
über das Festwertverfahren oder die Einzelbewertung erfasst.
Die Spielgeräte und die Ausstattung wurden im Wege der Einzelbewertung bilanziert, so dass
entsprechende Abschreibungen in die Kennzahl eingeflossen sind. Im Jahr 2015 belaufen sich
die Aufwendungen für die Spiel- und Bolzplätze in Leopoldshöhe auf 201.000 Euro. Davon sind
allein knapp 45.000 Euro Abschreibungen.
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Sport und Spielplätze
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Aufwendungen Spiel- und Bolzplätze je m² in Euro 2015
Leopoldshöhe
1. Quartil
2. Quartil (Median)
4,73
2,35
3. Quartil
3,35
Anzahl Werte
4,84
34
Da die Aufwendungen Spiel- und Bolzplätze kontinuierlich steigen ist die Zeitreihenbetrachtung
2013 bis 2016 interessant.
Aufwendungen Spiel- und Bolzplätze je m² in Euro 2013 bis 2016
2013
2014
2015
3,69
4,54
2016
4,73
4,89
Daraus ergibt sich ein 4-Jahres-Durchschnitt von 4,46 Euro je m².
Es zeigt sich ein rechnerisches Potenzial für 2015 von 1,58 Euro je m² Spiel- und Bolzplätze
(67.000 Euro). Im 4-Jahres-Durchschnitt reduziert sich das rechnerische Potenzial auf 1,31
Euro je m² Spiel- und Bolzplätze (56.000 Euro).
Kennzahlen Spiel- und Bolzplätze 2015
Kennzahl
Leopoldshöhe
Minimum
Maximum
Mittelwert
1.
Quartil
2. Quartil (Median)
3.
Quartil
Anzahl
Werte
Pflegeaufwendungen
Spiel- und Bolzplätze
gesamt je m² in Euro
3,68
0,75
10,73
3,42
1,84
2,94
4,31
34
Abschreibungen je m²
Spiel- und Bolzplatz in
Euro
1,05
0,00
5,79
0,77
0,33
0,50
0,95
37
durchschnittlicher
Bilanzwert je Spielgerät in Euro
1.994
169
2.987
961
351
635
1.212
38
Ein hoher durchschnittlicher Bilanzwert verursacht hohe Abschreibungen. Daher ist der hohe
Wert bei den Abschreibungen nachvollziehbar. Dies beeinflusst jedoch unsere Kennzahl „Aufwendungen Spiel- und Bolzplätze je m² in Euro“ erheblich. Die Pflegeaufwendungen (ohne Ab-
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Sport und Spielplätze
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schreibungen) liegen interkommunal jedoch auch nahe am 3. Quartil und sind vergleichsweise
hoch.
Hier ist eine Betrachtung einzelner Leistungskennzahlen zur vertiefenden Bewertung notwendig.
Leistungskennzahlen Spiel- und Bolzplätze 2015
Kennzahl
Leopoldshöhe
Minimum
Maximum
Mittelwert
1.
Quartil
2. Quartil (Median)
3.
Quartil
Anzahl
Werte
Aufwendungen für die
Grünflächenpflege je
m² Spiel- und Bolzplatz in Euro
1,68
0,00
1,68
0,75
0,33
0,60
1,13
25
Aufwendungen für die
Spielgeräte insgesamt
je m² Spielplatz in
Euro
1,70
0,12
8,25
1,61
0,73
1,03
1,96
23
Aufwendungen für die
Kontrolle der Spielgeräte je m² Spielplatz in
Euro
0,53
0,04
1,38
0,43
0,19
0,26
0,55
24
Aufwendungen für die
Wartung/Reparatur
der Spielgeräte je m²
Spielplatz in Euro
1,17
0,08
7,21
1,11
0,42
0,61
1,12
23
Aufwendungen für die
Spielgeräte insgesamt
je Spielgerät in Euro
442
13
1.074
293
123
264
386
23
Aufwendungen für die
Kontrolle der Spielgeräte je Spielgerät in
Euro
138
4
208
79
31
53
136
24
Aufwendungen für die
Wartung/Reparatur
der Spielgeräte je
Spielgerät in Euro
304
9
940
202
67
117
260
23
Aufwendungen für
Sand- und Fallschutzflächen je m² Spielplatz in Euro
0,26
0,01
2,15
0,38
0,08
0,18
0,36
18
Die Leistungskennzahlen liegen immer über dem 2. Quartil, teilweise über dem 3. Quartil. Die
Grünflächenpflege ist sogar der Maximalwert.
Die Aufwendungen lassen sich an folgenden Parametern beeinflussen:
• Flächenstandards
• Ausstattung
• Unterhaltungs- und Pflegestandards
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• Ehrenamt (Patenschaften)
Flächenstandard
Neben der Anzahl und Größe der vorhandenen Anlagen ist hinsichtlich der Aufwendungen für
die Grünflächenpflege auch die Aufteilung der Flächen von Bedeutung. Wichtig bei der Gestaltung der Flächen ist es, Mähhindernisse zu vermeiden. Sinnvoll ist es, z.B. Sträucher und Gehölze zu gruppieren und/oder jenseits der Rasenflächen anzusiedeln. Standorte von Bänken
sollten befestigt sein oder sich vor Gehölzflächen befinden.
Ferner kommen auch durch die Art des Bewuchses Optimierungen in Betracht. So können anspruchslosere Pflanzen pflegeintensive Arten ersetzen. Ein Indikator hierzu sind die Aufwendungen für die Grünflächenpflege auf den Spiel- und Bolzplätzen. Diese zeigen in Leopoldshöhe zurzeit der Maximalwert.
Ausstattung
Neben der Anzahl der Spielgeräte (siehe Strukturkennzahlen) ist auch die Frage von Bedeutung, welche Materialien (z.B. Holz-, Metall- oder Kunststoffgeräte) im Einsatz sind.
Grundsätzlich gilt: Bei der Auswahl neuer Spielgeräte sind die Folgeaufwendungen für die Kontrolle, Wartung und Reparatur zu berücksichtigen.
Die Gemeinde Leopoldshöhe ersetzt abgängige Holzspielgeräte durch Geräte aus Stahl,
Kunststoff und Multiplex, um die Pflege- und Unterhaltungsaufwendungen zu reduzieren. Diese
Materialien sind widerstandsfähiger gegen Vandalismus- und Witterungsschäden. Auch sind sie
wartungsfreundlich und weniger reparaturanfällig.
Empfehlung
Beim Austausch älterer Spielgeräte sollte die Gemeinde Leopoldshöhe weiterhin auf die
Verwendung pflegearmer Materialien achten.
Die Beschränkung auf wenige Hersteller der Spielgeräte erleichtert die Ersatzteilbeschaffung.
Unterhaltungs- und Pflegestandard
Ein wesentlicher Aspekt ist hier die Kontrolle der Spielgeräte. Maßgeblich dafür ist die DIN EN
1176. Diese ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber häufig Bestandteil von Versicherungsverträgen. Die DIN EN 1176 legt folgende regelmäßige Inspektionen fest:
• Visuelle Routine-Inspektion (wöchentlich bis täglich)
• Operative Inspektion (alle 1 bis 3 Monate)
• Jährliche Hauptinspektion (= Spielplatz-TÜV)
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Dabei werden die Wirkung von Witterungseinflüssen, das Vorliegen von Verrottung oder Korrosion sowie jeglicher Veränderung der Anlagen-Sicherheit als Folge von durchgeführten Reparaturen oder zusätzlich eingebauten oder ersetzten Anlagenteilen erfasst.
Die Gemeinde Leopoldshöhe hat die Intervalle für die visuelle Inspektion wöchentlich und die
operative Inspektion monatlich festgelegt.
Die visuelle und die operative Inspektion führt eigenes Personal durch. Diese Mitarbeiter sollten
eine Fortbildung zur Fachkraft für den sicheren Kinderspielplatz mit Sachkundenachweis gemäß DIN EN 1176 erhalten haben. Für die jährliche Hauptinspektion beauftragt die Gemeinde
Leopoldshöhe eine externe Fachfirma.
Empfehlung
Wenn der Zustand der Spielgeräte dies zulässt, reicht für die operative Inspektion ein vierteljährlicher Turnus.
Patenschaften
In einigen Kommunen sind angesichts der knapper werdenden Ressourcen Patenschaften für
Spiel- und Bolzplätze anzutreffen. Gerade junge Eltern sind besonders motiviert, da ihre eigenen Kindern und somit auch die gesamte Familie zu den Nutznießern attraktiver und funktionsfähiger Spielplätze gehören.
Auch wenn die Patenschaften die regelmäßigen Kontrollen durch die Kommune nicht ersetzen
können und dürfen, bietet das ehrenamtliche Engagement Vorteile. So können insbesondere
Mängel ggf. frühzeitiger erkannt und behoben werden sowie eine wöchentliche Müllsammlung
entfallen.
Empfehlung
Die Gemeinde Leopoldshöhe sollte versuchen, Spielplatzpaten zu akquirieren. Diese können
Schäden schneller melden und gewährleisten eine soziale Kontrolle der Spielplätze.
Eine Kommune schließt z. B. inzwischen Patenschaftserklärungen ab, nach denen die Spielplatzpaten gegen ein geringes Honorar auch Arbeiten wie das Zurückkehren oder -schaufeln
von herausgespieltem Sand sowie die Entfernung von Abfällen, Glasscherben, Zigarettenkippen und Tierkot vornehmen.
In einer anderen Kommune gibt es für jeden Spielplatz Interessen- und Fördervereine. Diese
unterstützen die Gemeinde bei Kontrollen, Pflege- und Wartungsleistungen. Diese Beteiligungen reduzieren Vandalismusschäden und fördern den Sicherheitsgedanken.
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Kontakt
Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen
Heinrichstraße 1, 44623 Herne
Postfach 10 18 79, 44608 Herne
t 0 23 23/14 80-0
f 0 23 23/14 80-333
e info@gpa.nrw.de
i www.gpa.nrw.de
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