Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
110 kB
Datum
09.02.2017
Erstellt
06.01.17, 09:21
Aktualisiert
27.01.17, 11:05
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Leopoldshöhe
Der Bürgermeister
Mitteilungsvorlage
- öffentlich Drucksache
2/2017
zur Sitzung
des Haupt- und Finanzausschusses
Fachbereich:
BdR Büro des Rates
der Gemeinde Leopoldshöhe
Auskunft erteilt:
Herr Raddatz
Telefon:
05208/991-272
Datum:
27. Januar 2017
Ostwestfälisch-Lippische Regiopolregion ("Regiopolregion Bielefeld")
hier: Information zum Sachstand
Beratungsfolge
Haupt- und Finanzausschuss
Termin
09.02.2017
Bemerkungen
Sachdarstellung:
Mit der Unterzeichnung der Erklärung zur gemeinsamen Einrichtung einer Ostwestfälisch-Lippischen
Regiopolregion („Regiopolregion Bielefeld“) am 18.02.2016 haben die 11 Vertreterinnen und Vertreter mit
ihrem Schulterschluss dokumentiert, dass sie ein Verflechtungsraum und Wachstumskern in OstwestfalenLippe sind. Sie wollen damit eine auf Dauer gleichberechtigte Wahrnehmung mit anderen Raumkategorien
erreichen und streben eine verbesserte und lebenswerte Stadt-Umland-Region an. Gemeinsame Projekte und
Vorhaben sollen an der Lebenswirklichkeit ausgerichtet und über administrative Grenzen hinweg im Rahmen
interkommunaler Zusammenarbeit umgesetzt werden.
In der Steuerungskreissitzung am 18.02.2016 wurde von den Vertreterinnen und Vertretern der 11 Städte und
Gemeinden auch die Interessenbekundung zum Modellvorhabens der Raumordnung (MORO) „Lebendige
Regionen – aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe“ (Projekttitel vor Ort: Vernetzt denken,
interkommunal handeln) begrüßt. Die Regiopolregion Bielefeld wird zwischenzeitlich seit Juli 2016 im Rahmen
des MORO als eine von acht Modellregionen gefördert und die Entstehung und Entwicklung der
Regiopolregion wissenschaftlich begleitet. Zunächst werden hierbei Themenfelder sondiert und dann der
Fokus auf die für die regionale Entwicklung gewinnbringendsten Felder gerichtet. In thematischen
Arbeitsgruppen soll herausgearbeitet werden, welche Formen der Verwaltungszusammenarbeit für welche
Ziele besonderes effektiv und effizient sind.
Hierzu verständigte sich der Steuerungskreis der Regiopolregion Bielefeld u.a. auf ein „die Lebenswirklichkeit
in der Region aufnehmendes Themenfeld“. Die Koordinationsebene der Regiopolregion (AG Regiopolregion)
bildete in ihrem Arbeitstreffen am 03.11.2016 eine Arbeitsgruppe „Mobilität / ÖPNV“, die sich mit der
Optimierung der Vernetzung der Regiopolregion beschäftigen wird. Es sollen dabei die Verbesserung der
Mobilität im weiteren Sinne unter Einbeziehung gemeinsamer Konzepte und ggf. auch Maßnahmen für einen
Stadt- /Gemeindegrenzen überschreitenden Klimaschutz thematisiert werden. Die Überlegungen sollen sich
schwerpunktmäßig auf ein integriertes Radwegenetz in der Regiopolregion konzentrieren und smarte
Sharingsysteme in allen Facetten (Fahrrad, Pkw, E-Mobilität) in die Überlegungen mit einbeziehen. Weiterhin
wurden zu folgenden Themen Informationsveranstaltungen als Vorstadien möglicher Arbeitsgruppen
beschlossen:
-2-
betriebliches Mobilitätsmanagement, E-Government / Verwaltung 4.0, Hochwasserschutz in der
Region, Bauhöfe und Einführung eines Gewerbeflächeninformationssystems.
Im Rahmen des durch den Steuerungskreis beschlossenen identitätsstiftendenden Themenfelds beschäftigt
sich die Arbeitsgruppe „Kultur“ bereits mit der Entwicklung und Stärkung des „Wir-Gefühls“ in der Region. Als
ein erster Schritt ist die gegenseitige Verlinkung der Veranstaltungskalender auf den Internetauftritten geplant.
In diesem Zusammenhang hat der Steuerungskreis in seiner Sitzung am 24.08.2016 die internetfähige,
interaktive Präsenz der Regiopolregion Bielefeld für sinnvoll erachtet. Als eine erste Maßnahme wird hierzu
eine vollständig interaktive, mobilfähige Kartenbasis durch das Amt für Geoinformation und Kataster der Stadt
Bielefeld als Beitrag zum E-Government entwickelt. Dieser regiopole Stadtplandienst, in dem
grenzüberschreitende Fachthemen wie z.B. Mobilität, Demographie, Umwelt und Kultur integriert werden
können wird in Abstimmung mit den entsprechenden Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern aus den
Partnergemeinden entwickelt.
Das Vorhaben ÖKOPROFIT Regiopole Bielefeld als Kooperationsprojekt zwischen den Städten Bielefeld,
Herford und Gütersloh wurde zwischenzeitlich umgesetzt.
Im Rahmen des „MORO Lebendige Regionen“ fand am 27.10.2016 der erste Regionsbesuch der
finanzwissenschaftlichen Begleitforschung in Bielefeld statt, an dem die Kämmerinnen und Kämmerer /
Finanzverantwortlichen der 11 Kommunen der Region teilnahmen.
Hintergrund dieses Termins ist die Beauftragung des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur
und Daseinsvorsorge e.V. an der Universität Leipzig zusammen mit dem Institut Arbeit und Technik (IAT) in
Gelsenkirchen durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung (BBSR). Die Beauftragten sollen
im Rahmen des MORO die gegenwärtige und zukünftige fiskalische Situation aller acht Modellregionen
untersuchen. Diese finanzwissenschaftliche Analyse zielt darauf ab, die originären Handlungsspielräume der
kommunalen Einheiten abschätzen zu können. Dabei wird für jede Region ein Modell entwickelt, dass die
Höhe der Schlüsselzuweisungen innerhalb des Kommunalen Finanzausgleichs anhand der Steuerkraft- und
Finanzbedarfsdaten berechnet. Die Zielstellung für dieses Modell ist die Entwicklung von drei Szenarien, um
so die künftigen Einnahmen aus den Schlüsselzuweisungen des Landes an die Kommunen einschätzen zu
können. Hierzu gaben die Finanzverantwortlichen wertvolle Hinweise. Für die Szenarienentwicklung und die
weitere Arbeit der Begleitforschung werden nun Fragebögen zur Beurteilung der zukünftigen finanziellen
Situation der Kommunen in der Region verschickt.
Die Ergebnisse dieser Analyse sollen in 2017 in einem Regionsbericht dargestellt und danach im Dialog der
finanzwirtschaftlichen mit der regionalplanerischen Ebene im Rahmen eines Planspiels reflektiert werden.
Hierdurch sollen Schlussfolgerungen für die aktive Regionalentwicklung in der noch jungen Regiopolregion
Bielefeld gezogen werden.
Schemmel