Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
69 kB
Datum
15.06.2016
Erstellt
03.06.16, 11:10
Aktualisiert
03.06.16, 11:10
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Leopoldshöhe
Der Bürgermeister
Mitteilungsvorlage
- öffentlich -
Drucksache
71/2016
zur Sitzung
des Haupt- und Finanzausschusses
der Gemeinde Leopoldshöhe
Fachbereich:
FB IV Bauen / Planen / Umwelt
Auskunft erteilt:
Herr Raddatz
Telefon:
05208/991-272
Datum:
3. Juni 2016
Ostwestfälisch-Lippische Regiopolregion
hier: Informationen zum aktuellen Sachstand
Beratungsfolge
Haupt- und Finanzausschuss
Termin
15.06.2016
Bemerkungen
Sachdarstellung:
Der Rat der Gemeinde Leopoldshöhe hat am 10.12.2015 den Beitritt zur Ostwestfälisch-Lippischen
Regiopolregion mit der Regiopole Bielefeld beschlossen.
Insgesamt haben sich mittlerweile 11 Kommunen der Regiopolregion angeschlossen:
⎯ Stadt Bad Salzuflen
⎯ Stadt Bielefeld
⎯ Stadt Enger (Westf.)
⎯ Stadt Gütersloh
⎯ Stadt Halle (Westf.)
⎯ Stadt Herford
⎯ Gemeinde Leopoldshöhe
⎯ Stadt Oerlinghausen
⎯ Stadt Spenge
⎯ Gemeinde Steinhagen
⎯ Stadt Werther (Westf.)
Die Region hat eine Größe von ca. 860 km² mit einer Bevölkerung von ca. 677.000 Einwohnerinnen bzw.
Einwohnern (Stand: 2015). Sie umfasst damit 13 % der Fläche und 33 % der Einwohner des
Regierungsbezirkes. Die 11 Kommunen der Regiopolregion bilden bereits einen Verflechtungsraum. Die
Region verfügt als Wachstumsbereich außerhalb der Ballungsräume über beachtliches
Entwicklungspotential.
Der Zusammenschluss zur Regiopole soll eine stärkere Wahrnehmung der Region auf EU-, Bundes- und
Landesebene erreichen. Die Kommunen verstehen sich nach innen, d. h. in die Region hinein, als
Entwicklungsmotor einer regionalen Identität und streben an, eine verbesserte und lebenswerte StadtUmland-Region zu gestalten und die Attraktivität ihrer Gesamtregion weiter zu befördern. Sie bekennen sich
zu gemeinsamen Projekten und Vorhaben und sind bestrebt, hierfür Fördergelder zu gewinnen, u. a. für eine
Verschlankung von Verwaltungsapparaten und -strukturen. Projekte im Verwaltungsbereich sollen über
administrative Grenzen hinweg angegangen und im Rahmen interkommunaler Zusammenarbeit initiiert und
im partnerschaftlichen Schulterschluss ohne Rücksicht auf Stadtgrenzen umgesetzt werden.
-2-
Die Vertreterinnen und Vertreter der 11 Städte und Gemeinden haben folgende vier Schwerpunktthemen
identifiziert:
1. Als „identitätsstiftendes Themenfeld“ für die Entwicklung und Stärkung des „Wir-Gefühls“ in der Region
→ Kooperationen im Kulturbereich (z. B. Einführung einer Kultur-Tourist Card).
2. Als „notwendiges Themenfeld“ → Neuordnung der Klärschlammverwertung und Monoverbrennung mit
Phosphor-Rückgewinnung.
3. Als „die Lebenswirklichkeit in der Region aufnehmendes Themenfeld“ → Weiterentwicklung des ÖPNV
mit Optimierung der Vernetzung der Regiopolregion, mit Verbesserung der Mobilität unter Einbeziehung
gemeinsamer Konzepte und ggf. auch Maßnahmen für einen Stadt- /Gemeindegrenzen
überschreitenden Klimaschutz.
4. Als „Profil schärfendes Thema“ → Förderung der Kreativwirtschaft in der Regiopolregion.
Über die Identifizierung der o.g. 4 Schwerpunktthemen hinaus wollen die Verwaltungen kooperieren, um
ihre Leistungsfähigkeit in unterschiedlichen Handlungsfeldern zu erhöhen. Die Handlungsfelder werden
zurzeit erfasst, benannt und konkretisiert. Die beteiligten Kommunen möchten bestehende Ressourcen
nutzen und keine neue, zusätzliche Bürokratie aufbauen.
Die Lenkungsebene besteht aus dem Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld und den Bürgermeisterinnen
bzw. Bürgermeistern der weiteren 10 Mitgliedskommunen. Eine „AG Regiopolregion“, die sich aus bereits
benannten zentralen Ansprechpartnerinnen und -partnern der Kommunen zusammensetzt, nimmt
zusammen mit der im Büro des Oberbürgermeisters der Stadt Bielefeld verorteten Geschäftsstelle die
Aufgaben einer Koordinationsebene wahr. In Fach-Arbeitsgruppen werden gemeinsam mit
Querschnittsfunktionen aus den Bereichen Finanzen und Organisation identifizierte Kooperationsprojekte
geprüft, ausgearbeitet, bewertet und dem Steuerungskreis zur abschließenden Beratung und Entscheidung
vorgelegt. Die erforderliche Einbindung der kommunalen Gremien und Entscheidungsträger ist durch den
Steuerungskreis sichergestellt.
Ende 2015 hat die Regiopolregion – damals zunächst vertreten durch die drei Gründungskommunen Bad
Salzuflen, Bielefeld, Herford – ihr Interesse an einer Aufnahme im MORO-Projekt „Lebendige Regionen –
aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe“ des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur
(BMVI) zusammen mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für
Bauwesen und Raumordnung (BBR) bekundet (Projekttitel vor Ort: „Vernetzt denken, interkommunal
handeln“). Das Projekt verfolgt das Ziel einer langfristigen und in einem umfassenden Sinne verstandenen
Zukunftsfähigkeit von Regionen. Im Rahmen des Projekts sollen mit Unterstützung einer zentralen
Projektassistenz und wissenschaftlichen Begleitung integrierte Leitbilder für die Regiopolregion erarbeitet
werden.
In der Forschungsplanung für die Modellvorhaben der Raumordnung für 2015 sind für das Projekt
"Lebendige Regionen" allein rund 1,4 Mio. Euro an Haushaltsmitteln vorgesehen. Pro Projekt ergibt sich ein
max. Fördervolumen von bis zu 200.000 € je Projektphase; insges. sind 2 Projektphasen à 2 Jahre
angedacht (Fördervolumen daher bis zu 400.000 € je Projekt).
Die Zielperspektive der Regiopolregion Bielefeld ist das Zukunftsbild eng zusammenarbeitender
Kommunalverwaltungen, die auf der Steuerungs- und Umsetzungsebene den Verflechtungsbeziehungen
folgen, die die Menschen in der Region bereits leben. Diese Verwaltungskooperation zielt auf die Schaffung
von Grundlagen für eine Verbesserung der regionalen Entwicklung. In der ersten Phase des Projektes sollen
regionale Entwicklungsstrategien erarbeitet werden. Konkrete Projekte können dann in Phase zwei
entwickelt werden.
Der Bürgermeister und der Kämmerer der Gemeinde Leopoldshöhe haben die Mitwirkungsbereitschaft am
MORO-Projekt erklärt.
Das BBSR hat am 07.04.2016 mitgeteilt, dass die Ostwestfälisch-Lippische Regiopolregion („Regiopolregion
Bielefeld“) für die 2. Förderrunde im „MORO-Projekt - Lebendige Regionen“ ausgewählt worden ist. Ein
Zuwendungsantrag auf der Grundlage der Interessenbekundung wurde zwischenzeitlich gestellt.
Schemmel