Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
2,4 MB
Datum
16.03.2016
Erstellt
11.03.16, 10:52
Aktualisiert
11.03.16, 10:52
Stichworte
Inhalt der Datei
Faunistische Untersuchung
im Rahmen des
Bebauungsplans Nr. 05/04
„Am Gieselmannkreisel“
in Leopoldsh€he
Herford, im Januar 2016
Auftraggeber:
Bearbeiter:
Dipl.-Biol. Dorothee Gۥling
Dipl.-Biol. Martin Starrach
Faunistische Untersuchung im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 05/04
„Am Gieselmannkreisel“ in Leopoldsh€he
-1-
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
1. Anlass und Untersuchungsgebiet
2
2. Methode und Bewertungsmodus
3
3. Ergebnisse
6
4. Beschreibung der wertgebenden Arten, Bewertung der
€kologischen Bedeutung und der Eingriffsrelevanz
8
4.1. Raumbezogene Bewertung
10
5. Zusammenfassung
11
6. Quellen
12
7. Anhang
Faunistische Untersuchung im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 05/04
„Am Gieselmannkreisel“ in Leopoldsh€he
-2-
1. Anlass und Untersuchungsgebiet
Im Rahmen der Planung zum Bebauungsplan „S„dlich Sch€tmarsche Stra•e“ in Leopoldsh€he wurde im Jahr 2015 eine faunistische Untersuchung der Avifauna durchgef„hrt. Das Untersuchungsgebiet umfasst als Acker genutzte landwirtschaftliche Fl…chen, Geb„sch, Siedlungsrand und das Gel…nde einer Kindertagessst…tte. Nordwestlich wird das Plangebiet von der bestehenden Wohnbebauung mit Gartengrundst„cken begrenzt (s. Abb. 1.1). Im S„dosten verl…uft die L 751.
Abbildung 1.1: Lage des faunistischen Untersuchungsgebietes.
Faunistische Untersuchung im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 05/04
„Am Gieselmannkreisel“ in Leopoldsh€he
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2. Methode und Bewertungsmodus
Im Rahmen der Kartierung der Avifauna wurde das Untersuchungsgebiet gem…• Auftrag insgesamt f„nfmal zur Erfassung tagaktiver Vogelarten begangen.
Bei der Erfassung wurden alle h€r- und sichtbaren V€gel kartiert. Hierbei wurde insbesondere
auf sogenannte „revieranzeigende Merkmale" geachtet (Revierkartierung; S†DBECK ET AL. 2005;
FROEHLICH 2010). Gew€llefunde, Rupfungen, Federfunde etc. wurden miterfasst und ausgewertet.
Die Begehungen fanden zwischen M…rz und Juli 2015 statt. W…hrend der Fr„hjahrsbegehungen wurde in den geh€lzbestandenen Bereichen auch nach Horsten gesucht.
Die Auswertung umfasst eine Artenliste des gesamten Untersuchungsgebietes, die neben
dem Status (Brutvogel1, Nahrungsgast, Durchz„gler) auch die Angaben der Roten Listen
(Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Weserbergland) den deutschlandweiten Schutz (besonders bzw. streng gesch„tzt) und die Planungsrelevanz f„r NRW (MUNLV 2007) enth…lt. Au•erdem sind noch die Lebensraumpr…ferenzen (nach HAAFKE & LAMMERS 1986) der Arten aufgef„hrt.
Als „planungsrelevante Arten“ werden in NRW die europ…ischen Vogelarten bezeichnet, die in
Anhang I der VS-RL aufgef„hrt sind sowie Zugvogelarten nach Art. 4 Abs. 2 der VS-RL. „Neben diesen Arten sollten ebenso alle streng gesch„tzten Vogelarten bei der artenschutzrechtlichen Pr„fung ber„cksichtigt werden. Unter den „brigen Vogelarten wurden alle Arten als planungsrelevant eingestuft, die in der Roten Liste der gef…hrdeten Pflanzen und Tiere in Nordrhein-Westfalen (L‡BF/LAFAO 1999) einer Gef…hrdungskategorie zugeordnet wurden (Kategorien 1, R, 2, 3, I). Dar„ber hinaus wurden auch alle Koloniebr„ter mit einbezogen“ (MUNLV
2007, S. 12). Nach Drucklegung der MUNLV-Ver€ffentlichung ist eine neue Rote Liste f„r
NRW erschienen (LANUV 2011, NWO & LANUV 2009), die erstmals, in Einklang mit nationalen
und internationalen Roten Listen, die Bestandsentwicklung st…rker gewichtet als die reine Populationsgr€•e. Dadurch werden Arten, die zwar kleine, aber sich positiv entwickelnde Populationen aufweisen, nur noch als gering oder gar nicht gef…hrdet angesehen, w…hrend Arten, die
sich lang- und kurzfristig deutlich negativ entwickeln, trotz (noch) grۥerer Populationen als
gef…hrdet eingestuft werden.
Das LANUV (2011) gibt diese Bestandentwicklungen allerdings nur f„r das gesamte Bundesland NRW an, regionale Angaben finden sich jedoch bei NWO & LANUV (2009).
In die Auswertung dieses Gutachtens flie•t die H…ufigkeit der einzelnen Arten sowie die Bestandstrends und die daraus resultierende Trendgef…hrdung ein (s. Tab. 2.1). Hierbei wird der
Bestandstrend der einzelnen Art sowohl als Langzeittrend „ber etwa 100 Jahre als auch als
Kurzzeittrend („ber die letzten 25 Jahre) in NRW und des Weserberglandes betrachtet (nach
LANUV 2011 und NWO & LANUV 2009). Unsere Bewertung der Trendgef…hrdung ist in der Tabelle 2.1 dargestellt.
Die Einstufung erfolgt von 1 (h€chste Gef…hrdungsstufe) bis 9 (niedrigste Gef…hrdungsstufe)
und ergibt sich aus den Angaben der Langzeit- und Kurzzeittrends der einzelnen Arten f„r
NRW sowie f„r das Weserbergland (NWO & LANUV 2009), wobei der landesweite und der
regionale Trend zusammengefasst werden. Bei unterschiedlichen Angaben wird der ung„nstigere Trend „bernommen.
1
Erfasst als Brutnachweis oder Brutrevier.
Faunistische Untersuchung im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 05/04
„Am Gieselmannkreisel“ in Leopoldsh€he
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Tabelle 2.1: Einstufung der Trendgef…hrdung.
Trendgef€hrdung
Kurzzeittrend
1
Abnahme
2
gleichbleibend
3
Zunahme
4
Abnahme
5
gleichbleibend
6
Zunahme
7
Abnahme
8
gleichbleibend
9
Zunahme
Langzeittrend
Abnahme
Abnahme
Abnahme
gleichbleibend
gleichbleibend
gleichbleibend
Zunahme
Zunahme
Zunahme
Als „bedeutsame Arten“ werden neben den planungsrelevanten Arten auch Vogelarten der
regionalen Roten Liste (Weserbergland) und der entsprechenden Vorwarnlisten (Deutschland,
NRW, Weserbergland) zusammengefasst. Hierbei handelt es sich meist um Arten, deren Bestandstrend abnimmt.
Die Gesamtbewertung des Untersuchungsgebietes in Bezug auf die Avifauna erfolgt nach einem Wertstufenmodell mit einer siebenstufigen Skala (vgl. Tabelle 2.2 ).
Tabelle 2.2: Bewertung von Bereichen anhand von Vogelbest…nden (aktualisiert und erg…nzt nach NL‡
2003).
Vorkommen von nationaler Bedeutung (Wertstufe VII)
- Vogelbrutgebiete nationaler und landesweiter Bedeutung oder
- Gastvogellebensr…ume nationaler und landesweiter Bedeutung oder
- Vorkommen einer vom Aussterben bedrohten Vogelart (Kategorie 1, RL BRD) oder
- Vorkommen einer extrem seltenen Vogelart (Kategorie R, RL BRD) oder
- Vorkommen mehrerer stark gef…hrdeter Vogelarten (Kategorie 2, RL BRD) in „berdurchschnittlichen Bestandsgr€•en oder
- Vorkommen zahlreicher gef…hrdeter Vogelarten (Kategorie 3, RL BRD) in „berdurchschnittlichen
Bestandsgrۥen
Vorkommen von landesweiter Bedeutung (Wertstufe VI)
- Vogelbrutgebiete landesweiter Bedeutung oder
- Gastvogellebensr…ume mit landesweiter Bedeutung oder
- Vorkommen einer vom Aussterben bedrohten Vogelart (Kategorie 1, RL NRW / regional) oder
- Vorkommen einer extrem seltenen Vogelart ( (Kategorie R, RL NRW) oder
- Vorkommen einer stark gef…hrdeter Vogelart (Kategorie 2, RL NRW) und Vorkommen gef…hrdeter Vogelarten (Kategorie 3, RL NRW) in „berdurchschnittlichen Bestandsgr€•en
Vorkommen von •berregionaler Bedeutung (Wertstufe V)
- Vogelbrutgebiete „berregionaler Bedeutung
- Gastvogellebensr…ume mit „berregionaler Bedeutung oder
- Vorkommen einer stark gef…hrdeten Vogelart (Kategorie 2, RL BRD / NRW) oder
- Vorkommen gef…hrdeter Vogelarten (Kategorie 3, RL NRW) in „berdurchschnittlichen Bestandsgr€•en
Vorkommen von regionaler Bedeutung (Wertstufe IV)
- Vogelbrutgebiete regionaler Bedeutung
- Gastvogellebensr…ume mit regionaler Bedeutung
- Vorkommen einer stark gef…hrdeten Vogelart (Kategorie 2, RL regional) oder
- Vorkommen einer gef…hrdeten Vogelart (Kategorie 3, RL NRW) oder
- Vorkommen von Arten mit hoher Trendgef…hrdung (Kategorie 1 – 3) in „berdurchschnittlichen
Bestandsgrۥen
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„Am Gieselmannkreisel“ in Leopoldsh€he
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Fortsetzung Tabelle 2.2
Vorkommen von lokaler Bedeutung (Wertstufe III)
- Vorkommen gef…hrdeter Vogelarten (Kategorie 3, RL regional) oder
- allgemein hohe Vogelartenzahl bezogen auf den biotopspezifischen Erwartungswert oder
- Vorkommen einer planungsrelevanten Art oder
- Vorkommen von Arten mit hoher Trendgef…hrdung (Kategorie 1 – 3)
Vorkommen von geringer Bedeutung (Wertstufe II)
- Gef…hrdete Vogelarten fehlen als Brutvogel und bezogen auf den biotopspezifischen Erwartungswert durchschnittliche Artenzahl
- Vorkommen einer Art mit hoher Trendgef…hrdung
Vorkommen von potenzieller Bedeutung (Wertstufe I)
- Anspruchsvollere Vogelarten kommen nicht vor
- Arten mit hoher Trendgef…hrdung kommen nicht vor
- Gef…hrdete Vogelarten fehlen und bezogen auf den biotopspezifischen Erwartungswert unterdurchschnittliche Artenzahl
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„Am Gieselmannkreisel“ in Leopoldsh€he
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3. Ergebnisse
Insgesamt wurden im Untersuchungsgebiet im Rahmen der vorliegenden Untersuchung 22
Vogelarten nachgewiesen. 13 dieser Arten traten als Brutv€gel1 auf, neun Arten nutzten das
Gebiet zur Nahrungssuche (vgl. Tab. 1 im Anhang).
Eine der nachgewiesenen Brutv€gel bzw. Nahrungsg…ste ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng gesch„tzt und europaweit intensiv zu sch„tzen (Turmfalke) 2.
Diese Art sowie die Brutv€gel bzw. Nahrungsg…ste Feldlerche, Feldsperling, Mehlschwalbe
und Rauchschwalbe sind in NRW als planungsrelevant anzusehen (MUNLV 2007)(s. Tab. 3.1)
3
.
Die Gruppe der bedeutsamen Brutvogelarten und Nahrungsg…ste umfasst neben den oben
genannten Vogelarten auch noch Arten der regionalen Roten Liste sowie der Vorwarnlisten (s.
Tab. 3.1).
Tabelle 3.1: Bedeutsame Arten im Untersuchungsgebiet.
Wissenschaftlicher Status
Rote Liste
Status
Deutscher Name
Name
1
2
AS TG
BRD NRW WB NRW Ez
Bachstelze
Motacilla alba
B
JZW ‰
1
*
V
V
B
G4
Bluth…nfling
Carduelis cannabina B
JZW ‰
1
V
V
3
B
G4
Feldlerche
Alauda arvensis
B
JZW ‰
1
3
3S 2
B
U↓
Feldsperling
Passer montanus
NG JZW ‰
1
V
3
3
B
U
Gelbsp€tter
Hippolais icterina
B
Z
‰
1
*
V
V
B
G4
Haussperling
Passer domesticus
B
J
‰
1
V
V
3
B
G4
Mehlschwalbe
Delichon urbicum
NG Z
‰
1
V
3S 3
B
U
Rauchschwalbe
Hirundo rustica
NG Z
‰
1
V
3S 3
B
U↓
Star
Sturnus vulgaris
B
JZW ‰
1
*
VS *
B
G4
Turmfalke
Falco tinnunculus
NG JZW ‰‰ 4
*
VS VS B
G
In roter Schrift sind Arten hervorgehoben, die in NRW als planungsrelevant bezeichnet werden.
Status 1: Status in vorliegender Untersuchung: B: Brutvorkommen; NG: Nahrungsgast. Tritt eine Art in
mehreren Kategorien auf, so wird jeweils nur die h€chste angegeben (Hierarchie B>NG).
Status 2: Jahreszeitlicher Status in NRW (HERKENRATH 1995): J: Jahresvogel; W: Wintergast; Z: Zugvogel.
AS: Artenschutz; ‰: besonders gesch„tzt; ‰‰: streng gesch„tzt.
TG: Trendgef…hrdung, ergibt sich aus Langzeit- und Kurzzeittrend der Bestandsentwicklung (NWO &
LANUV 2009)(vgl. Tabelle 2.1).
Rote Liste: BRD: 2007; NRW und WB (Weserbergland): 2009; 2: stark gef…hrdet; 3: gef…hrdet; S: Einstufung dank Naturschutzma•nahmen; V: Vorwarnliste; *: nicht gef…hrdet.
Status in NRW: B: Brutvorkommen.
Ez: Erhaltungszustand der planungsrelevanten Arten in NRW (kontinental) (nach MUNLV 2007 u. Abgleich mit Informationssystem des LANUV 04.01.2016): G: g„nstig; U: ung„nstig; ↓ -: sich verschlechternd.
1
Als Brutvogel werden Arten bezeichnet, bei denen ein Teil oder ihr gesamtes Revier im Untersuchungsraum nachgewiesen wird.
2
Der besseren Lesbarkeit wegen sind die deutschen Trivialnamen nach S†DBECK ET AL. (2005) angegeben, die wissenschaftliche Nomenklatur ist der Tabelle 1 im Anhang zu entnehmen. S…mtliche Vogelnamen werden im Text kursiv gedruckt.
3
Die Nachtigall und der WaldlaubsÄnger, als reine Durchz„gler, sind hier nicht zu ber„cksichtigen.
4
Widerspricht den Angaben in NWO/LANUV (2009), da sich die Art in der h€chsten Klasse der Trendgef…hrdung (TG 1) findet.
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Von den Brutv€geln und Nahrungsg…sten sind vier Arten in der Roten Liste f„r NRW aufgenommen (Feldlerche, Feldsperling, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe Kategorie 3). In der regionalen Roten Liste f„r das Weserbergland werden f„nf Arten als gef…hrdet (BluthÄnfling, Feldsperling, Haussperling, Mehlschwalbe und Rauchschwalbe) und eine Art als stark gef…hrdet
(Feldlerche) gef„hrt. In der Roten Liste f„r Deutschland findet sich die Feldlerche (Kategorie
3).
Auf der Vorwarnliste des Weserberglandes finden sich zwei Arten (Bachstelze, GelbspÅtter)
und auf der Roten Liste f„r NRW sind sechs Arten (Bachstelze, BluthÄnfling, GelbspÅtter,
Haussperling, Star, Turmfalke) verzeichnet. Auf der Vorwarnliste f„r die Bundesrepublik werden f„nf Arten gef„hrt (BluthÄnfling, Feldsperling, Haussperling, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe).
Neun Brutvogelarten bzw. Nahrungsg…ste (Bachstelze, BluthÄnfling, Feldlerche, Feldsperling,
GelbspÅtter, Haussperling, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe, Star) sind in Nordrhein-Westfalen
der h€chsten Trendgef…hrdungsstufe (TG 1) zuzuordnen.
Die Standorte s…mtlicher nachgewiesener Brutv€gel und Nahrungsg…ste sind auf der beigef„gten Karte (Anlage ) vermerkt. Arten der Roten Listen, der Vorwarnlisten sowie planungsrelevante Arten sind dabei hervorgehoben.
In den Geh€lzen wurden keine Horste nachgewiesen.
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4. Beschreibung der wertgebenden Arten, Bewertung der
€kologischen Bedeutung und der Eingriffsrelevanz
Der Untersuchungsbereich weist insgesamt 22 Vogelarten auf, von denen 13 Arten innerhalb
des Gebietes br„ten.
F„nf der vorkommenden Brutv€gel bzw. Nahrungsg…ste (Feldlerche, Feldsperling, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe, Turmfalke) werden als planungsrelevant in NRW angesehen und
nachfolgend kurz beschrieben:
Feldlerche (Alauda arvensis)
Als Brutvogel n€rdlich des Plangebietes nachgewiesen.
Schutzstatus: besonders gesch„tzt
Gef€hrdungsgrad: BRD / NRW gef…hrdet (Kategorie 3); Weserbergland stark gef…hrdet (Kategorie 2)
Langzeittrend (LT)1: NRW / WB m…•iger bis starker R„ckgang (mehr als –20 %)
Kurzzeittrend (KT)2: NRW / WB sehr starke Abnahme (mehr als –50 %)
Trendgef€hrdung3: 1
Erhaltungszustand in NRW (kontinentale Region): ung„nstig, sich verschlechternd
Status in NRW: Jahresvogel, Durchz„gler, Wintergast
11.600 Brutpaare4
Lebensraumanspr•che: Die Feldlerche ist ein Vogel der offenen Kulturlandschaft mit niedriger Vegetation. Urspr„nglich wurden Wiesen besiedelt, heute aber treten h€here Brutdichten
im Ackerland auf. Als Bruthabitat wird kurzes und l„ckiges Gras oder Getreide bevorzugt.
Naturschutzrelevanz: Der Bestand der Feldlerche ist in NRW seit dem II. Weltkrieg h€chstwahrscheinlich um mehr als 80 % zur„ckgegangen. Ursachen liegen vor allem in der deutlich
intensivierten Landnutzung (z.B. durch Zusammenlegung der Ackerschl…ge, der beschleunigte
und dichtere Aufwuchs, Ver…nderungen in der Fruchtfolge oder R„ckgang im Anbau besonderer Ackerfr„chte wie Hafer) und im Fl…chenverbrauch. Durch die Anlage von Fehlstellen in Getreidefl…chen (Lerchenfenster), doppelten Reihenabstand bei der Getreideaussaat oder die
Anlage von Bl„hstreifen k€nnen Populationen der Feldlerche lokal erfolgreich gest„tzt werden
(DACHVERBAND BIOLOGISCHE STATIONEN NRW 2011). Aktuelle Untersuchungen (OBERWELLAND, C. &
K. NOTTMEYER-LINDEN 2009; NWO & LANUV 2013) zeigen aber, dass einzelne Ma•nahmen den
Bestandsr„ckgang der gef…hrdeten Feldlerche allein nicht aufhalten k€nnen.
Feldsperling (Passer montanus)
Als Nahrungsgast im Untersuchungsgebiet nachgewiesen.
Schutzstatus: besonders gesch„tzt
Gef€hrdungsgrad: BRD Art der Vorwarnliste; NRW und Weserbergland gef…hrdet (Kategorie
3)
Langzeittrend (LT): NRW / WB m…•iger bis starker R„ckgang (mehr als –20 %)
Kurzzeittrend (KT): NRW / WB sehr starke Abnahme (mehr als –50%)
Trendgef€hrdung: 1
Erhaltungszustand in NRW (kontinentale Region): ung„nstig
Status in NRW: Jahresvogel, Durchz„gler, Wintergast
103.000 Brutpaare
1
Umfasst die Bestandsentwicklung „ber einen Zeitraum von etwa 100 Jahren.
Umfasst die Bestandsentwicklung „ber die letzten 25 Jahre.
3
Ergibt sich aus Lang- und Kurzzeittrend. 1 ist die h€chste, 9 die geringste Gef…hrdungskategorie.
4
nach NWO & LANUV 2009.
2
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Lebensraumanspr•che: Lichte W…lder und Waldr…nder aller Art werden ebenso wie halboffene, geh€lzreiche Landschaften besiedelt. Oftmals findet sich der Feldsperling im Bereich
menschlicher Siedlungen wie geh€lzreiche Stadtlebensr…ume (Parks, Friedh€fe, Kleing…rten,
Gartenst…dte) sowie strukturreiche D€rfer. Von gro•er Bedeutung ist die ganzj…hrige Verf„gbarkeit von Nahrungsressourcen (S…mereien sowie Insektennahrung f„r die Jungen), sowie
Nischen und H€hlen in B…umen und Geb…uden als Brutpl…tze.
Naturschutzrelevanz: Der Wandel in der Landwirtschaft, aber auch die Zersiedlung und Modernisierung der Dorfr…nder spielen eine entscheidende Rolle beim R„ckgang der Art. Neben
der Verschlechterung des Nahrungsangebotes fehlen dem Feldsperling oftmals Brutm€glichkeiten. Insbesondere die Erhaltung der Strukturvielfalt, sowie das Schaffen neuer Brutm€glichkeiten (Nistk…sten) unterst„tzt die Art.
Mehlschwalbe (Delichon urbicum)
Als Nahrungsgast nachgewiesen.
Schutzstatus: besonders gesch„tzt, Koloniebr„ter
Gef€hrdungsgrad: BRD Art der Vorwarnliste; NRW / Weserbergland gef…hrdet (Kategorie 3)
Langzeittrend (LT): NRW / WB m…•iger bis starker R„ckgang (mehr als –20 %)
Kurzzeittrend (KT): NRW / WB sehr starke Abnahme (mehr als –50%)
Trendgef€hrdung: 1
Erhaltungszustand in NRW (kontinentale Region): ung„nstig
Status in NRW: Zugvogel
98000 Brutpaare
Lebensraumanspr•che: Als Koloniebr„ter bevorzugt die Art frei stehende, gro•e und mehrst€ckige Einzelgeb…ude in D€rfern und St…dten. Die Lehmnester werden an den Au•enw…nden der Geb…ude an der Dachunterkante, in Giebel-, Balkon- und Fensternischen oder unter
Mauervorspr„ngen angebracht. Industriegeb…ude und technische Anlagen (z.B. Br„cken, Talsperren) sind ebenfalls geeignete Brutstandorte. Bestehende Kolonien werden oft „ber viele
Jahre besiedelt, wobei Altnester bevorzugt angenommen werden. Gro•e Kolonien bestehen in
NRW aus 50 bis 200 Nestern. Als Nahrungsfl…chen werden insektenreiche Gew…sser und offene Agrarlandschaften in der N…he der Brutpl…tze aufgesucht. F„r den Nestbau werden
Lehmpf„tzen oder Schlammstellen ben€tigt.
Naturschutzrelevanz: Erhaltung und F€rderung der Brutkolonien (Belassen der Nistpl…tze,
Erhalt einer rauen Fassadenoberfl…che, zur Vorbeugung von Kotverschmutzungen ggf. Anbringen von Kotbrettern); bei Brutplatzmangel ggf. Anbringen von Kunstnestern. Erhaltung von
unbefestigten Wegen und Pl…tzen sowie Erhaltung und Anlage von st…ndig feucht gehaltenen
Wasserpf„tzen mit Lehm, Erde oder Schlamm.
Rauchschwalbe (Hirundo rustica)
Als Nahrungsgast nachgewiesen.
Schutzstatus: besonders gesch„tzt
Gef€hrdungsgrad: BRD Art der Vorwarnliste; NRW / Weserbergland gef…hrdet (Kategorie 3)
Langzeittrend (LT): NRW / WB m…•iger bis starker R„ckgang (mehr als –20 %)
Kurzzeittrend (KT): NRW / WB sehr starke Abnahme (mehr als –50%)
Trendgef€hrdung: 1
Erhaltungszustand in NRW (kontinentale Region): ung„nstig, sich verschlechternd
Status in NRW: Zugvogel
ca. 150.000 Brutpaare
Lebensraumanspr•che: Die Rauchschwalbe br„tet in D€rfern, aber auch im st…dtischen Lebensraum. Die gr€•te Dichte erreicht die Art an Einzelgeh€ften und in stark b…uerlich gepr…gten D€rfern, von besonderer Bedeutung sind offene Viehst…lle, die auch zur Nahrungssuche
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genutzt werden. Nahrungshabitate sind reich strukturierte Gr„nfl…chen (Feldflur, Gr„nland,
Gr„nanlagen) und „ber Gew…ssern im Umkreis von etwa 500 m um den Neststandort.
Naturschutzrelevanz: Die Art ist ein Indikator f„r kleinb…uerliche, extensiv genutzte Kulturlandschaft. Der Erhalt solcher Strukturen und Nutzungsformen ist f„r die Rauchschwalbe notwendig.
Turmfalke (Falco tinnunculus)
Als Nahrungsgast nachgewiesen.
Schutzstatus: streng gesch„tzt
Gef€hrdungsgrad: BRD / Weserbergland nicht gef…hrdet; NRW Art der Vorwarnliste
Langzeittrend (LT): NRW / WB m…•iger bis starker R„ckgang (mehr als –20 %)
Kurzzeittrend (KT): NRW / WB gleich bleibend (+/- 20%)
Trendgef€hrdung: 4
Erhaltungszustand in NRW (kontinentale Region): g„nstig
Status in NRW: Jahresvogel, Durchz„gler, Wintergast
4.000 bis 5.000 Brutpaare
Lebensraumanspr•che: Der Turmfalke besiedelt halboffene und offene Landschaften aller
Art mit Angebot von Nistpl…tzen in Feldgeh€lzen, Baumgruppen oder Einzelb…umen. Im Siedlungsbereich werden Nistpl…tze „berwiegend an h€heren Geb…uden (Kirchen, Hochh…usern,
Industrieanlagen zumeist in Schleiereulenk…sten in Geb…uden) bezogen.
Naturschutzrelevanz: In seiner jetzigen Bestandsdichte ist die Art nicht gef…hrdet, jedoch hat
der Verlust an landwirtschaftlicher Nutzfl…che zu einer Abnahme des Turmfalken gef„hrt. Der
Schutz von vorhandenen Brutpl…tzen ist eine wichtige Schutzma•nahme, bei hohem Nahrungsangebot kann der Bestand durch k„nstliche Nisthilfen erh€ht werden.
Nach MUNLV (2007)1 befinden sich vier der nachgewiesenen planungsrelevanten Arten in der
kontinentalen biogeographischen Region von NRW in einem ung„nstigen Erhaltungszustand
(Feldlerche, Feldsperling, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe) ), Feldlerche und Rauchschwalbe
zudem mit dem Zusatz „sich verschlechternd“. Diese vier planungsrelevanten Arten sind au•erdem der h€chsten Trendgef…hrdungsstufe (Gef…hrdungsstufe 1; s. Tab. 2.1, S. 4) zuzuordnen, da f„r sie sowohl der Langzeittrend der Bestandsentwicklung („ber ca. 100 Jahre) als
auch der Kurzzeittrend (ca. 25 Jahre) starke Bestandsr„ckg…nge sowohl in NRW als auch im
Weserbergland verzeichnet (NWO & LANUV 2009). Dasselbe gilt auch f„r die in NRW nicht
als planungsrelevant gef„hrten Arten Bachstelze, BluthÄnfling, GelbspÅtter, Haussperling und
Star.
Insgesamt l…sst sich aber feststellen, dass die betroffenen planungsrelevanten Nahrungsg…ste
(z.B. Mehlschwalbe) zwar Nahrungsfl…chen verlieren werden, aber der betroffene Bereich nur
einen Teil der gesamten Nahrungsfl…chen der Arten im Untersuchungsraum ausmacht.
4.1. Raumbezogene Bewertung
Aufgrund des Vorkommens der Feldlerche als planungsrelevante Brutvogelart, die in der landesweiten Roten Liste als gef…hrdet und in der regionalen Roten Liste als stark gef…hrdet gef„hrt wird, sowie einigen gef…hrdeten Arten wird das Untersuchungsgebiet der „Wertstufe IV –
Vorkommen von regionaler Bedeutung“ zugeordnet (vgl. Tab. 2.2, S. 4).
1
Nach MUNLV 2007 u. Abgleich mit Informationssystem des LANUV am 29.10.2015.
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5. Zusammenfassung
Im Rahmen der Planung zum Bebauungsplan Nr. 05/04 „Am Gieselmannkreisel“ in Leopoldsh€he wurde im Jahr 2015 eine faunistische Untersuchung der V€gel durchgef„hrt. Das Untersuchungsgebiet besteht „berwiegend aus Ackerland und grenzt an eine Wohnbebauung mit
G…rten.
Insgesamt wurden im Untersuchungsraum 22 Vogelarten nachgewiesen. 13 dieser Arten traten als Brutv€gel auf, neun Arten nutzten das Gebiet zur Nahrungssuche.
Eine der nachgewiesenen Nahrungsg…ste ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng gesch„tzt und europaweit intensiv zu sch„tzen (Turmfalke).
Diese Art sowie Feldlerche, Feldsperling, Mehlschwalbe und Rauchschwalbe sind in NRW als
planungsrelevant anzusehen.
Aufgrund des Vorkommens der Feldlerche als planungsrelevante Brutvogelart, die in der landesweiten Roten Liste als gef…hrdet und in der regionalen Roten Liste als stark gef…hrdet gef„hrt wird, sowie einigen gef…hrdeten Arten wird das Untersuchungsgebiet der „Wertstufe IV –
Vorkommen von regionaler Bedeutung“ zugeordnet.
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6. Quellen
BEZZEL, E. (1985): Kompendium der V€gel Mitteleuropas Nonpasseres- Nichtsingv€gel, Wiesbaden,
Aula-Verlag
BEZZEL, E. (1993): Kompendium der V€gel Mitteleuropas Passeres- Singv€gel, Wiesbaden, Aula-Verlag
BIBBY, C. J.; BURGESS, N. D.; HILL, D. A. (1995): Methoden der Feldornithologie, Bestandserfassung in
der Praxis, Neumann Verlag, Radebeul
BNATSCHG (2009): Bundesnaturschutzgesetz in der Fassung vom 06.08.2009, g„ltig ab 01.03.2010
BROWN, R.; FERGUSON, J.; LAWRENCE, M.; LEES, D. (1988): Federn, Spuren und Zeichen der V€gel Mitteleuropas; Gerstenberg, Hildesheim
FLADE, M. (1994): Die Brutvogelgemeinschaften Mittel- und Norddeutschlands: Grundlagen f„r den Gebrauch vogelkundlicher Daten in der Landschaftsplanung, IHW-Verlag, Eching
HAAFKE J.; LAMMERS, D. (1986): Die Vogelwelt als Indikator f„r Ma•nahmen zur Sicherung der nat„rlichen Lebensgrundlagen am Beispiel der Stadt Ratingen; Ratinger Protokolle;Hrsg. Bund f„r Umwelt
und Naturschutz Deutschland, Ortsgruppe Ratingen; Band 1 u.2 ; Ratingen
HERKENRATH, P. (1995): Artenliste der V€gel Nordrhein-Westfalens. Charadrius 31:S.101-108
LANUV (HRSG.)(2011): Rote Liste der gef…hrdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, 4.
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MUNLV (HRSG.)(2007): Gesch„tze Arten in Nordrhein-Westfalen, Vorkommen, Erhaltungszustand, Gef…hrdung, Ma•nahmen; D„sseldorf
NL‡ (HRSG) (2003): Arbeitshilfe zur Anwendung der Eingriffsregelung bei Bodenabbauvorhaben; Inform. d. Naturschutz Niedersachs. 23.Jg. Nr.4 S. 117-152
NWO (HRSG.)(2002): Die V€gel Westfalens, Ein Atlas der Brutv€gel von 1989 bis 1994. Beitr…ge zur
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NWO & LANUV (HRSG.)(2009): Rote Liste der gef…hrdeten Brutvogelarten Nordrhein-Westfalens 5.
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M„nster
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S†DBECK, P. ET AL. (2007): Rote Liste der Brutv€gel Deutschlands, 4.Fassung, 30.November 2007; Ber.
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Internet:
HTTP://WWW .NATURSCHUTZINFORMATIONEN-NRW.DE/ARTENSCHUTZ/DE/ARTEN/GRUPPE/VOEGEL/ LISTE_DE
Zugriff 04.01.2016
-
Faunistische Untersuchung im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 05/04
„Am Gieselmannkreisel“ in Leopoldsh€he
- Anhang 1 -
7. Anhang
Tabelle 1: Artenliste Avifauna.
K•rzelDeutscher Name
Am Amsel
Bs
Bachstelze
Bm Blaumeise
Hf
Bluth…nfling
Bf
Buchfink
Dg Dorngrasm„cke
El
Elster
Fl
Feldlerche
Fs
Feldsperling
Gg Gartengrasm„cke
Gsp Gelbsp€tter
Gf
Gr„nfink
Hs
Haussperling
Km Kohlmeise
Msw Mehlschwalbe
Mg M€nchsgrasm„cke
Rsw Rauchschwalbe
Rt
Ringeltaube
Rk
Rotkehlchen
St
Star
Tt
T„rkentaube
Tf
Turmfalke
Wissenschaftlicher Status
Name
12
23
Turdus merula
Motacilla alba
Parus caeruleus
Carduelis cannabina
Fringilla coelebs
Sylvia communis
Pica pica
Alauda arvensis
Passer montanus
Sylvia borin
Hippolais icterina
Chloris chloris
Passer domesticus
Parus major
Delichon urbicum
Sylvia atricapilla
Hirundo rustica
Columba palumbus
Erithacus rubecula
Sturnus vulgaris
Streptopelia decaocto
Falco tinnunculus
B
NG
B
B
B
B
NG
B
NG
B
B
B
B
B
NG
B
NG
NG
NG
B
NG
NG
JZW
JZW
JZW
JZW
JZW
Z
J
JZW
JZW
Z
Z
JZW
J
JZW
Z
Z
Z
JZW
JZW
JZW
J
JZW
Rote Liste1
AS
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰‰
4
BRD NRW WBg Ez
5
Lebensraum6
*
*
*
V
*
*
*
3
V
*
*
*
V
*
V
*
V
*
*
*
*
*
BG,wa,wl,wn,wr,fh,fg
FG,gb,gs,bg,ga
BG,wa,wl,wr,fg
BG,wr,fh,fb
BG,wa,wl,wn,wr,fg
FH,wr,bg
BG,wr,fh
FF,fw,fb
WR,wa,wl,fg,bg
*
V
*
V
*
*
*
3S
3
*
V
*
V
*
3S
*
3S
*
*
VS
*
VS
*
V
*
3
*
*
*
2
3
*
V
*
3
*
3
*
3
*
*
*
*
*S
G
G
G
G
G
G
G
U↓
U
G
G
G
G
G
U
G
U↓
G
G
G
G
G
Wl,wa,wr,fh,bg
WR,fh,bg
BG,wr,fg
BS,fg,bg
BG,wa,wl,wn,wr,fg
BG,fg,(gw)
WL,wa,wr,bg
FG,(bg)
WN,bg,wa,wl,wr
WL,wa,wn,wr,fh,bg
BG,wa,wl,wn,wr,fg
BG,bs,fg
FG,wr,ga,(bs)
22 Arten: 35 Brutvogelarten, 9 Nahrungsg…ste, 2 Durchz„gler
1
Rote Liste: BRD: 2007 (S†DBECK ET Al 2007); NRW und WBg (Weserbergland): 2009 (NWO & LANUV
2009); 0: ausgestorben oder verschollen; 1: vom Aussterben bedroht; 2: stark gef…hrdet; 3: gef…hrdet;
D: Daten unzureichend; G: Gef…hrdung unbekannten Ausma•es; R: durch extreme Seltenheit (potentiell) gef…hrdet; S: dank Schutzma•nahmen gleich, geringer oder nicht mehr gef…hrdet; V: Vorwarnliste;
*: nicht gef…hrdet.; ●: nicht bewertet; x: nachgewiesen in der Region, d.h. Art kommt oder kam vor; ─:
nicht nachgewiesen.
2
Status in vorliegender Untersuchung: B: Brutvorkommen; D: Durchz„gler; NG: Nahrungsgast. Tritt
eine Art in mehreren Kategorien auf, so wird jeweils nur die h€chste angegeben (Hierarchie B>NG>D).
3
Jahreszeitlicher Status in NRW (HERKENRATH 1995): J: Jahresvogel; W: Wintergast; Z: Zugvogel.
4
AS: Artenschutz; ‰: besonders gesch„tzt; ‰‰: streng gesch„tzt.
5
Ez: Erhaltungszustand der planungsrelevanten Arten in NRW (kontinental) (nach MUNLV 2007 u. Abgleich mit Informationssystem des LANUV 04.01.2016): G: g„nstig; S: schlecht; U: ung„nstig; ↑+: sich
verbessernd; ↓ -: sich verschlechternd.
6
Lebensraum (nach HAAFKE & LAMMERS 1986): BG: lockere Siedlung mit G…rten, Gr„nanlagen,
Parks, Friedh€fen u.….; BS: st…dtischer Bereich; FB: offene Landschaft mit Brachen, ‡dland, Ruderalfl…chen, Schonungen; FF: Feldflur, Ackerflur; FG: offenen Landschaft mit Geb…uden, Streuobstwiesen, Kopfb…umen; FH: offenen Landschaft mit Hecken; FW: Wiesen und Weiden; GA: Abgrabungen;
GB: flie•ende Gew…sser; GR: R€hrichte; GS: stehende Gew…sser; GW: Feucht- und Sumpfwiesen u. –
weiden; WA: Laubwaldaltholzbest…nde; WL: Laubwald; WN: Nadelwald; WR: Waldrand; Gro•buchstaben bezeichnen den charakteristischen Lebensraum, Kleinschreibung symbolisiert das Vorkommen in
weiteren Lebensr…umen.
Faunistische Untersuchung im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 05/04
„Am Gieselmannkreisel“ in Leopoldsh€he
- Anhang 2 -
In roter Schrift sind Arten hervorgehoben, die in NRW als planungsrelevant1 bezeichnet werden.
Anzahl an Arten in den einzelnen Rote-Liste-Kategorien bzw. Vorwarnliste (der Brutv€gel (B)
und Nahrungsg…ste (NG))
Rote Liste
BRD
NRW
WB
Kategorie
B
NG
B
NG
B
NG
0
1
2
1
3
1
1
3
2
3
R
V
2
3
4
2
2
1
Als „planungsrelevante Arten“ werden in NRW Vogelarten des Anhang I der VS-RL sowie Zugvogelarten nach Art. 4 Abs. 2 der VS-RL bezeichnet. Au•erdem s…mtliche streng gesch„tzten Vogelarten und
Arten, die in der Roten Liste der gef…hrdeten Pflanzen und Tiere in Nordrhein-Westfalen einer Gef…hrdungskategorie zugeordnet wurden (Kategorien 1, R, 2, 3, I). Dar„ber hinaus wurden auch alle Koloniebr„ter mit einbezogen.
Faunistische Untersuchung im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 05/04
„Am Gieselmannkreisel“ in Leopoldsh€he
- Anhang 3 -
Tabelle 2: Trendgef…hrdung der bedeutsamen1 Brutvogelarten bzw. Nahrungsg…ste im Untersuchungsgebiet.
Wissenschaftlicher Status
Trend NRW
Trend WB
TrendgeDeutscher Name
Name
1
2
AS HK LT
KKT
KT
HK LT
KT
f€hrdung
Bachstelze
Motacilla alba
B JZW ‰
h
<
-2
h
<
-2
1
Bluth…nfling
Carduelis cannabina B
JZW ‰
h
<
-2
mh <
-2
1
Feldlerche
Alauda arvensis
B JZW ‰
h
<
-3
mh <
-3
1
Feldsperling
Passer montanus
B JZW ‰
h
<
-3
h
<
-3
1
Gelbsp€tter
Hippolais icterina
B Z
‰
h
<
-2
h
<
-2
1
Haussperling
Passer domesticus B
J
‰
h
<
-3
h
<
-2
1
Mehlschwalbe
Delichon urbicum
NG Z
‰
h
<
-3
h
<
-3
1
Rauchschwalbe Hirundo rustica
B Z
‰
h
<
-3
h
<
-3
1
Star
Sturnus vulgaris
B JZW ‰
h
<
-2
h
<
=
1
Turmfalke
Falco tinnunculus
NG JZW ‰‰ mh <
=
mh <
=
4
In roter Schrift sind Arten hervorgehoben, die in NRW als planungsrelevant bezeichnet werden.
Status 1: Status in vorliegender Untersuchung: B: Brutvorkommen; Bv: Brutverdacht; D: Durchz„gler;
NG: Nahrungsgast. Tritt eine Art in mehreren Kategorien auf, so wird jeweils nur die h€chste angegeben (Hierarchie B>NG >D).
Status 2: Jahreszeitlicher Status in NRW (Herkenrath 1995): J: Jahresvogel; W: Wintergast; Z: Zugvogel.
AS: Artenschutz; ‰: besonders gesch„tzt; ‰‰: streng gesch„tzt.
Trend: Bestandstrend.
HK: H…ufigkeitsklasse: h: h…ufig; mh: m…•ig h…ufig; s: selten; ss: sehr selten.
LT: Langzeittrend: < : m…•iger bis starker R„ckgang; =: gleich bleibend; >: deutliche Zunahme.
KT: Kurzzeittrend: -3: sehr starke Abnahme; -2: starke Abnahme; =: gleich bleibend; 1: deutliche Zunahme.
Trendgef€hrdung: ergibt sich als Durchschnittswert aus den Lang- und Kurzzeittrends f„r NRW bzw.
Weserbergland (NWO & LANUV 2009).
1
Als „bedeutsame Arten“ werden neben den planungsrelevanten Arten auch Vogelarten der regionalen
Roten Liste (Weserbergland) und der entsprechenden Vorwarnlisten (Deutschland, NRW, Weserbergland) zusammengefasst.
Legende
Brutvogel
#
#
S
Dg
Fi
Fl
#
#
Nahrungsgast / Durchzügler
ungefährdete Art
Art der Vorwarnliste
Art der Roten Liste
#
Mb
Tf
Rsw
#
#
planungsrelevante Art in NRW
Abkürzungen
S# S#
Fl
Msw
#
#
# ##
# #
Gg
Mg
KmAm
Gsp
Dg
Tt
#Bf
#
S
# # S
# #
#
# #
#
# S
S# #
#
#St Am
Hs
##
Am
#Bf
# Bm
Gf
# # #Bf
Am
#Bf
#Hs
Hs
Hf
Bs
Gf
Rsw
# #
Am St
Fs
Tf
Am
Bs
Am
Amsel
Hf
Bluthänfling
Bf
Buchfink
Hs
Haussperling
Bm
Blaumeise
Km
Kohlmeise
Bs
Bachstelze
Mg
Mönchsgrasmücke
Dg
Dorngrasmücke
Msw
Mehlschwalbe
El
Elster
Rk
Rotkehlchen
Fl
Feldlerche
Rsw
Rauchschwalbe
Fs
Feldsperling
Rt
Ringeltaube
Gf
Grünfink
St
Star
Gg
Gartengrasmücke
Tf
Turmfalke
Gsp
Gelbspötter
Tt
Türkentaube
Rt
Tf
Rt
#
Rk
Grenze des Untersuchungsgebietes
#
Bs
Herford, im Januar 2016
#El
Bearbeiter:
Dipl.-Biol. Dorothee Gößling
Dipl.-Biol. Martin Starrach
Auftraggeber:
N
1 : 5000
Anlage
Avifauna
Faunistische Untersuchung im Rahmen des
Bebauungsplans Nr. 05/04
"Am Gieselmannkreisel" in Leopoldshöhe