Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
1,6 MB
Datum
19.11.2015
Erstellt
20.10.15, 12:04
Aktualisiert
20.10.15, 12:04
Stichworte
Inhalt der Datei
2014
Gesundheitsbericht
Schuleingangsuntersuchung
2014/2015
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
Kinder- und Jugendgesundheit
Gesundheit der Schulanfänger/innen
Impressum:
Herausgeber:
Kreis Euskirchen
Der Landrat
Abt. 53 - Gesundheitsamt
Redaktion und Gestaltung:
Abt. 53 - Gesundheitsamt
Geschäftsstelle Gesundheitskonferenz
Dr. Silja Wortberg
Jülicher Ring 32
D-53879 Euskirchen
Email:
silja.wortberg@kreis-euskirchen.de
August 2015
2
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
Inhalt
1. Einleitung ..................................................................................................................................................... 4
2. Ergebnisse aus der Schuleingangsuntersuchung 2014/2015 ......................................................................... 6
2.1 Soziodemografie......................................................................................................................................... 6
2.2 Sehen/Hören .............................................................................................................................................. 9
2.3 Früherkennungsuntersuchungen ................................................................................................................ 9
2.4 Impfstatus ................................................................................................................................................ 10
2.3 Übergewicht /Adipositas .......................................................................................................................... 12
2.4 Fernsehkonsum ........................................................................................................................................ 12
2.5 Sprache .................................................................................................................................................... 13
2.6 Visuomotorik und visuelle Wahrnehmung ............................................................................................... 16
3. Zahnmedizinische Untersuchung im Einschulungsjahr 2014 ....................................................................... 18
4. EU.KITA in der Einschulungsstatistik .......................................................................................................... 21
3
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
die in verschiedenen Bereichen hohe
1. Einleitung
Leistungsanforderungen
stellt
und
Kompetenzen erfordert.
Die Weichen für die gesunde Entwicklung und den Erhalt körperlicher und
psychischer Gesundheit werden bereits früh im Leben gestellt. Die Chancen von Kindern auf ein gesundes Leben und ihre Fähigkeiten, Schutzfaktoren zu entwickeln und gesundheitliche
Risiken zu vermeiden, hängen davon
ab,
welche
gesundheitsrelevanten
Verhaltensweisen und Einstellungen
sie in den ersten Lebensjahren entwickeln und inwieweit sie unter förderlichen Lebensbedingungen aufwachsen.
Festgestellt werden soll, ob das einzuschulende Kind der physiologischen
Belastung, den grob- und feinmotorischen Anforderungen, den kommunikativen Grundstrukturen in der Gesellschaft sowie den visuellen und auditiven
rezeptorischen
Anforderungen
zum Erlernen der Kulturtechniken wie
Schreiben und Lesen voraussichtlich
nachkommen kann. Auch Erkenntnisse
zur Belastbarkeit des Kindes in der
Schule werden gewonnen.
Die Ergebnisse der Einschulungsuntersuchungen sind somit eine Bera-
Der vorliegende Bericht gibt einen
Überblick über den Gesundheitszustand aller Kinder im Jahr vor ihrer
Einschulung zum Schuljahr 2015/16 im
Kreis Euskirchen, der im Rahmen der
Einschulungsuntersuchungen
den
Kinder-
und
durch
Jugendärztlichen
Dienst des Gesundheitsamtes von Ok-
tungsgrundlage und liefern Förderempfehlungen.
Mögliche
Auffälligkeiten
können durch eine vertiefte diagnostische Abklärung durch niedergelassene
Fachärztinnen und -ärzte beurteilt werden und ggf. frühzeitig behandelt, gebessert und idealerweise geheilt werden.
tober 2014 bis Juni 2015 erhoben wurde.
Das Ziel der Einschulungsuntersuchung ist das rechtzeitige Erkennen
von gesundheitlichen und psychosozialen Beeinträchtigungen, die den
Schulerfolg der Kinder beeinflussen
oder gar gefährden können, denn der
Übergang in die Schule stellt für Kinder
eine wichtige Entwicklungsstufe dar,
Die Einschulungsuntersuchungen setzen sich zusammen aus einer sozialen
und medizinischen Anamnese, ggf. einer körperlichen Untersuchung - sofern
diese nicht durch den betreuenden
Arzt des Kindes durchgeführt wurde und der Einschätzung der motorischen,
kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten des Kindes mit Hilfe standar-
4
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
disierter Testverfahren. In Nordrhein-
Bei der Gesundheits- und Sozialbe-
Westfalen haben sich die Kinder- und
richterstattung handelt es sich um eine
Jugendärztlichen Dienste seit 2009 auf
verdichtete, zielorientierte und ziel-
den Untersuchungsstandard SOPESS1
gruppenorientierte Darstellung von Da-
(sozialpädiatrisches
Entwicklungs-
ten und Informationen, die für die Ge-
screening für Schuleingangsuntersu-
sundheit und die soziale Lage der Be-
chungen)
gültige
völkerung, das Gesundheits- und So-
Standard wurde gemeinsam von Mit-
zialwesen und für die die gesundheitli-
arbeiterinnen und Mitarbeitern der Ge-
che und soziale Situation betreffenden
sundheitsämter
Nordrhein-West-
Lebens- und Umweltbedingungen be-
falen, dem Landeszentrum Gesundheit
deutsam sind. Sie dient als Planungs-
Nordrhein-Westfalen und dem Zentrum
grundlage für die Entwicklung und
für klinische Psychologie und Reha-
Durchführung von konkreten Maßnah-
bilitation der Universität Bremen ent-
men und deren Evaluation.
geeinigt.
in
Dieser
wickelt. Der Tabelle 1 sind die Inhalte
der Einschulungsuntersuchung zu entnehmen (Tab. 1).
Neben den medizinischen Daten werden bei der Schuleingangsuntersuchung auf freiwilliger Basis Sozialdaten
erhoben. Es wird entsprechend dem
Landeszentrum Gesundheit NRW ein
Score aus dem Bildungs- und Ausbildungsabschluss der Eltern gebildet2,
der den Sozialstatus widerspiegelt.
Landesweit wird dieser Score als
Standard benutzt.
1
Petermann, F., Daseking, M., Oldenhage, M
& Simon, K. (2009). Sozialpädiatrisches
Screening für Schuleingangsuntersuchungen.
Düsseldorf: LIGA.NRW.
2
Vgl. „Jahresbericht 2006 zur Schulärztlichen
Untersuchung
in
NRW“
unter
https://www.lzg.nrw.de/_media/pdf/gesundheit
berichtedaten/dsu/jahresbericht_dsu_2006.pdf
5
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
•
•
•
•
•
•
•
Erhebung der Anamnese (Krankheiten, Unfälle, Behinderung) und Übernahme der Daten aus dem Vorsorgeuntersuchungsheft U1 – U9 (soweit
vorhanden)
Erhebung sozialer Daten aus dem Elternfragebogen (freiwillige Angaben)
Übertragung der Impfdaten aus dem Impfbuch ; Beratung bei fehlenden
Impfungen und Vervollständigung des Impfstatus bei Bedarf
Messung von Körpergröße und Gewicht
Durchführung von Seh- und Hörprüfung mittels standardisierter apparativer Testmethoden, Überprüfung des räumlichen Sehvermögens und eventueller Farbsinnstörung (Rot-Grün-Sehschwäche)
Ggf. eine körperliche Untersuchung des Kindes
Entwicklungspädiatrische Untersuchung mittels des SOPESS mit der
Motorik, der visuellen Wahrnehmung und Visuomotorik (Erfassung und
Verarbeitung optischer Symbole und deren Reproduktion als Voraussetzung für Lesen und Schreiben) und der ausreichenden Sprach- und
Sprechfähigkeit (Redefluss, richtiges Aussprechen) sowie das Zahlen- und
Mengenvorwissen
Tab. 1 Untersuchungsinhalte der Schuleingangsuntersuchung
2. Ergebnisse aus der Schuleingangsuntersuchung 2014/2015
2.1 Soziodemografie
In
der
Schuleingangsuntersuchung
2014/15 zum
Schuljahr 2015/2016
wurden 1703 Kinder untersucht, 878
bei der alleinerziehenden Mutter (Tab.
2).
Kind wohnt bei …
Anzahl
Prozent
Jungen und 825 Mädchen. 1425 aus-
beiden Eltern
1195
79,7%
wertbare Sozialfragebögen wurden zu-
alleinerziehende Mutter
174
11,6%
Mutter mit Partner/in
82
21
5,5%
1,4%
13
7
0,9%
0,5%
Vater mit Partner/in
7
0,4%
in einem Heim
1
0,1%
rück gegeben, was einem Rücklauf
Pflegeeltern / Adoptiv-
von ca. 84% aller Fragebögen ent-
eltern
spricht.
alleinerziehender Vater
Großeltern oder Ver-
Der überwiegende Anteil der Einschulungskinder (ca. 80%) im Kreis Euskirchen wohnen bei den Eltern, die
nächst größere Gruppe von ca. 12%
wandten
Tab. 2 Familiäre Situation der Einschüler/innen 2014/15
6
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
Der
Migrationshintergrund
wurde
zelnen Städte und Gemeinden des
nicht anhand der aktuellen Nationalität
Kreises. So hat die Gemeinde Netters-
der Kinder erfasst, sondern auf Basis
heim einen Migrationsanteil von ca.
der in den ersten vier Lebensjahren mit
2%, die Stadt Euskirchen hingegen ei-
dem Kind in der Familie gesprochenen
nen von knapp 30% (vgl. Abb. 1).
Sprache. Dieses Vorgehen bildet die
kulturelle Zugehörigkeit und den Migrationsstatus des Kindes besser ab und
hat sich in den letzten Jahren als Indikator für das kulturelle und soziale Umfeld auch überregional bewährt. Der
Anteil an Einschüler/innen mit Migrationshintergrund ist im Vergleich zu den
Vorjahren leicht auf 18,8% gestiegen.
Abb. 2 Anteil an Einschüler/innen mit niedrigem Sozialstatus
Neben
dem
Migrationshintergrund
stellt der Sozialstatus des Kindes und
seiner Familie eine weitere wichtige
Einflussgröße bei der Betrachtung des
Gesundheitszustands
Abb. 1 Anteil an Einschüler/innen mit Migrationshintergrund
und
der
Ge-
sundheits- und Freizeitverhaltensweisen dar. Ähnlich wie der Migrationsanteil variiert die soziale Zusammenset-
Zu berücksichtigen ist jedoch die deut-
zung der Einschüler/innen im Kreis
liche Spannbreite hinsichtlich der ein-
Euskirchen (Abb. 2).
7
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
Für den Zusammenhang von Migrati-
der ohne Migrationshintergrund (42,8%
onshintergrund und Sozialstatus (an-
bzw. 16,7%), wohingegen der Anteil in
hand des Bildungsindex) zeigt sich in
der Gruppe mit hohem Sozialstatus
Teilen ein deutlicher Unterschied für
annähernd
Kinder mit versus ohne Migrationshin-
bzw. 27,3%) (Tab. 3).
vergleichbar
ist
(20,0%
tergrund: Kinder mit Migrationshintergrund sind in der Gruppe mit niedrigem
Sozialstatus deutlich häufiger als Kin-
Alle
Muttersprache
Muttersprache
Einschüler/innen
Deutsch
nicht Deutsch
Niedriger
20,6%
16,7%
42,8%
Mittlerer
53,2%
56,0%
37,2%
Hoher
26,2%
27,3%
20,0%
Sozialstatus
Tab. 3 Vergleich des Sozialstatus anhand des Bildungsindex der Einschüler/innen im Jahr
2014/15 im Kreis Euskirchen
8
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
2.2 Sehen/Hören
Die Befunde zum Seh- und zum Hör-
Die Inanspruchnahme der Früherken-
vermögen unterscheiden sich nicht
nungsuntersuchungen
wesentlich von denen in den Vorjah-
des Früherkennungsheftes („U-Heft“,
ren. So zeigen sich Sehstörungen bei
„gelbes Heft“) festgestellt. Die große
etwa 30% der Kinder und Hörstörun-
Mehrheit der Kinder (95,2%) brachte
gen bei ca. 7%. Sowohl beim Sehen
das Heft zur Einschulungsuntersu-
als auch beim Hören wird ein erhebli-
chung mit. Seltener legten Kinder mit
cher Anteil der Störungen erstmalig bei
einem
der Schuleingangsuntersuchung fest-
Früherkennungsheft vor (85,6%).
gestellt (44% der Sehstörungen und
Gut 95% aller Kinder hatten die U8-
35% der Hörstörungen). Aufgrund der
Früherkennungsuntersuchung
Befunde
Schuleingangsuntersu-
Alter von ca. 4 Jahren in Anspruch ge-
chung zum Sehen erhalten ca. 13%
nommen. Deutlich niedriger war die
aller Kinder die Empfehlung, zur weite-
Teilnahme jedoch bei den Kindern mit
ren Diagnostik einen niedergelassenen
Migrationshintergrund
Facharzt aufzusuchen (beim Hören gut
Sozialstatus der Familien hat keinen
2% aller Kinder). Der hohe Anteil an
wesentlichen Einfluss auf die Teilnah-
bis dahin unentdeckten Seh- und Hör-
me an der U8-Früherkennungsunter-
störungen unterstreicht die Bedeutung
suchung.
der Überprüfung im Rahmen der Schu-
Die
leingangsuntersuchung.
Früherkennungsuntersuchung
der
wird
anhand
Migrationshintergrund
(88,7%).
Inanspruchnahme
der
das
im
Der
U9im
Alter von gut 5 Jahren war mit ca. 95%
aller Kinder nur geringfügig niedriger.
2.3 Früherkennungsuntersuchungen
Hier zeigten sich keine deutlichen Un-
Bei den Früherkennungsuntersuchun-
tergrund oder in Abhängigkeit vom So-
gen im Kindesalter wird die altersge-
zialstatus.
mäße körperliche, geistige und soziale
Insgesamt bestätigt sich der bundes-
Entwicklung untersucht. Mögliche Auf-
weite Trend der gestiegenen Teilnah-
fälligkeiten können so frühzeitig er-
mequoten an den Früherkennungsun-
kannt und falls nötig behandelt werden.
tersuchungen auch im Kreis Euskir-
terschiede für Kinder mit Migrationshin-
9
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
chen. 2005 hatten nur ca. 87% die
in den letzten zwei Jahren liegt der
Früherkennungsuntersuchung
Wert bei ca. 95% (U9 ca.94%) (Abb.
U8
in
Anspruch genommen (U9 81%), 2009
3).
waren dies bereits 90% (U9 85%) und
Abb. 3 Durchgeführte U8- und U9-Früherkennungsuntersuchungen der Einschüler/innen der
Jahre 2005 bis 2014 (in %)
2.4 Impfstatus
Die
weit
überwiegende
Mehrheit
Impfkommisson
am
Robert
Koch-
(92,5%) der Kinder hat bei der Ein-
Institut in Berlin (STIKO) erneut leicht
schulungsuntersuchung das Impfbuch
erhöht.
vorgelegt,
auf
dessen
Basis
der
Impfstatus bestimmt wird. Bei Kindern
Impfung
mit
Masern
Mumps
Röteln
Hepatitis B
Poliomyelitis
Haemophilus
influenza Typ b (Hib)
Diphtherie
Tetanus
Keuchhusten
Meningokokken-C
Varizellen
(Windpocken)
Migrationshintergrund
Impfbuch
abweichend
lag
das
davon
mit
14,4% fehlenden Impfbüchern seltener
vor.
Insgesamt konnte bei den Einschüler/innen
anhand
der
vorgelegten
Impfbücher eine hohe Durchimpfungsrate festgestellt werden. Bei bereits
hohem Durchimpfungsgrad hat sich in
diesem Jahr die Durchimpfungsrate
gemäß der Definition der Ständigen
Durchimpfungsgrad
93,1%
93,1%
93,1%
93,9%
93,9%
95,5%
95,1%
95,6%
94,9%
90,0%
88,3%
Tab. 5 Vollständige Durchimpfung nach den
Empfehlungen der STIKO
10
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
Vor dem Hintergrund des WHO-Ziels
der Masern-Elimination ist insbesondere eine hohe Durchimpfung gegen
Masern entscheidend. Empfohlen wird
eine Immunisierung von min. 95% der
Bevölkerung. Erfreulich ist daher das
weitere Ansteigen der vollständigen
Immunisierung (min. 2 Impfdosen) gegen Masern der Einschüler/innen auf
93,1% im gesamten Kreis Euskirchen
(Abb. 4). Es zeigen sich jedoch Abweichungen von diesem Wert in einzelnen Gemeinden des Kreises (vgl.
Abb. 5), deren Durchimpfungsraten
noch deutlich vom WHO-Ziel abweiAbb. 5 Anteil an Einschüler/innen mit voll-
chen.
ständiger Immunisierung gegen Masern
Darüber hinaus haben Kinder mit Migrationshintergrund
mit
88,7%
eine
deutlich geringere vollständige Durchimpfung gegen Masern als Kinder ohne Migrationshintergrund (94%), wobei
Es zeigen sich keine Unterschiede für
Einschüler/innen mit unterschiedlichem
Sozialstatus bezüglich des Durchimpfungsgrades.
dieser Unterschied mehrheitlich auf
begonnenen, jedoch nicht vervollständigten Immunisierungen basiert.
Abb. 4
Entwicklung der
Durchimpfungsrate von Masern in Prozent von 2006 –
2014 (Vollständige Durchimpfung, d.h. mindestens 2
Impfungen)
11
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
2.3 Übergewicht /Adipositas
Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt
(16,7% im Vergleich zu 9,4% bzw.
sich eine leichte Zunahme des Anteils
8,0%). In dieser Gruppe zeigt sich
übergewichtiger und stark übergewich-
auch die deutlichste Zunahme zum
tiger (adipöser) Kinder. Fast 6% der
Vorjahreszeitraum (Abb. 6).
Einschüler/innen waren übergewichtig,
ca. 5% adipös, also insgesamt ca.
Kinder mit Migrationshintergrund sind
11%.
etwa gleich häufig übergewichtig, je-
Der Sozialstatus hat einen erheblichen
doch deutlich häufiger stark überge-
Einfluss auf das Körpergewicht der
wichtig als Kinder ohne Migrationshin-
Kinder: So sind mehr als doppelt so
tergrund (9,6% im Vergleich zu 4%).
viele Kinder mit niedrigem Sozialstatus
im Vergleich zu mittlerem oder hohem
Sozialstatus übergewichtig oder adipös
Übergewicht und Sozialstatus (in %)
Abb. 6 Übergewicht und Adipositas nach dem
Sozialstatus
Vergleich
Einschulungsuntersuchung
2013/2014
und
2014/15
2013/14
2014/15
16,7
10,8
7,6
niedrig
9,4
8
6,4
mittel
hoch
2.4 Fernsehkonsum
Der tägliche Fernsehkonsum wird an-
Minuten täglich und eine Minderheit
hand der Antworten der Eltern ermit-
sogar mehr als 120 Minuten täglich
telt. Auf Basis dieser Selbstauskunft
(3,2%). Kinder aus Familien mit niedri-
schauen die meisten Kinder täglich bis
gem Bildungsindex schauen deutlich
zu 60 Minuten Fernsehen (46,4%). Die
länger Fernsehen als Kinder aus Fami-
zweitgrößte Gruppe schaut täglich nur
lien mit mittlerem oder hohem Bil-
bis zu 30 Minuten (34,3%). Eine kleine-
dungsindex. Sie sind in der Gruppe der
re Gruppe (16,1%) schaut bis zu 120
Kinder mit intensivem und sehr intensi-
12
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
vem Fernsehkonsum von täglich 120
figer vertreten als Kindern aus Familien
und mehr Minuten ca. 3 bis 5 Mal häu-
mit hohem Bildungsindex (vgl. Abb. 7).
Abb. 7 Täglicher Fernsehkonsum in Minuten nach dem Sozialstatus (in %)
2.5 Sprache
Sprache ist ein zentraler Bestandteil
27% aller untersuchten Kinder ist der
unserer Kultur. Als Kulturtechnik ist sie
Sprachtest auffällig und die Abklärung
für die soziale Interaktion wichtiger
einer logopädischen Behandlung ange-
denn je. Daher wird den sprachlichen
raten.
Fähigkeiten im SOPESS ein großer
Stellenwert eingeräumt und diese in
Der in den sprachlichen Untertests be-
den standardisierten Untertests „Plu-
schriebene Zusammenhang zum Bil-
ralbildung“, „Präposition“, „Pseudowör-
dungsindex der Familie (s.u.) zeigt sich
ter“, also die auditiven Gedächtnisleis-
auch im Gesamturteil: Knapp 40% der
tungen und die „Artikulation“, die kor-
Kinder aus Familien mit niedrigem Bil-
rekte Lautbildung, geprüft.
dungsindex haben einen auffälligen
Befund, wohingegen es aus Familien
Aufbauend auf den genannten Unter-
mit mittlerem und hohem Bildungsin-
tests wird unter Einbezug der ärztli-
dex nur 26% bzw. 17% sind. Kinder mit
chen Erfahrung ein Gesamturteil über
Migrationshintergrund haben zu 32%
die sprachlichen Fähigkeiten des
einen auffälligen Sprachtest im Ver-
Kindes getroffen. Bei insgesamt knapp
13
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
gleich zu gut 25% der Kinder ohne
Migrationshintergrund
Migrationshintergrund.
(9,8% zu 8,1%).
war
gering
Die Pluralbildung war
insgesamt bei ca. 5%
der
Einschüler/innen
noch nicht sicher erworben. Die Pluralbildung
wurde von ca. 12% der
Kinder aus Familien mit
niedrigem, von ca. 3%
der Kinder aus Familien
Abb. 8 Anteil an Kindern mit Sprachstörung
in Abhängigkeit vom Sozialstatus und dem
Migrationshintergrund (in %)
mit mittlerem und von 1,6% der Kinder
aus einem Elternhaus mit hohem Bildungsindex noch nicht beherrscht. Von
den Kindern mit Deutsch als Mutter-
Ca. 58 % der Einschüler/innen zeigten
sprache waren nur 2% auffällig, von
sich in der Artikulation vollkommen
denjenigen mit anderer Erstsprache
unauffällig. Bei den ca. 42% mit einer
20%.
auffälligen Artikulation ist jedoch zu berücksichtigen, dass eine hohe Rate an
Defizite bei den Präpositionen zeigten
Sigmatismus oder Schetismus, also
sich bei ca. 6% der Einschüler/innen.
dem sog. Lispeln, zu diesem Zeitpunkt
Von den Kindern mit Deutsch als Mut-
auf den Zahnwechsel zurückzuführen
tersprache waren nur ca. 3% auffällig,
ist.
von denjenigen mit anderer Erstsprache ca. 22%. Die Präpositionen wur-
Die auditive Gedächtnisleistung, die
den von 14 % der Kinder aus Familien
anhand der Pseudowörter erhoben
mit niedrigem, 4% der Kinder aus Fa-
wurde, ergab in ca. 9% auffällige Be-
milien mit mittlerem und 2 % der Kin-
funde. Kinder mit einem niedrigen Bil-
der aus Familien mit hohem Bildungs-
dungsindex zeigten viermal so häufig
index noch nicht beherrscht (Abb. 9).
Auffälligkeiten in diesem Bereich wie
diejenigen aus Familien mit einem hohen Bildungsindex (16,3% zu 4%). Der
Unterschied von Kindern mit und ohne
14
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
Migration und Sprache
dex stammen, haben signifikant häufiger schlechtere Deutschkenntnisse als
Präpositionen und Pluralbildung als
Kinder aus Familien mit mittlerem und
Indikatoren grammatischer Fertigkeiten
hohem Bildungsindex: Nur gut die Hälf-
wurden insbesondere von Kindern mit
einer
anderen
Muttersprache
te (54,3%) sprechen gut oder akzepta-
als
bel Deutsch im Vergleich zu 78,8%
Deutsch in einem hohen Prozentsatz
bzw. 78,3%. Dieses Ergebnis weist da-
noch nicht ausreichend beherrscht.
rauf hin, dass es unabhängig vom Mig-
Andere Untertests wie Artikulation und
rationshintergrund einen Einfluss der
auditive Gedächtnisleistung weichen
Bildung der Eltern auf die sprachlichen
weniger stark ab.
Fähigkeiten der Kinder gibt. Als Kon-
Neben den dargestellten Befunden zur
sequenz haben insbesondere Kinder
Beurteilung einer möglichen Sprach-
aus bildungsfernen Schichten mit Mig-
störung bewerten die Kinder- und Ju-
rationshintergrund zum Zeitpunkt der
gendärztinnen und –ärzte bei Kindern
mit
Migrationshintergrund
Einschulungsuntersuchung sprachliche
zusätzlich
Defizite, die gezielt durch eine Sprach-
den Bedarf einer Sprachförderung.
förderung verbessert werden sollten.
Insgesamt sprechen knapp 60% der
Kinder mit Migrationshintergrund zum
Zeitpunkt
der
Einschulungsuntersu-
chung gut bis akzeptabel Deutsch.
Kinder mit Migrationshintergrund, die
aus Familien mit niedrigem Bildungsin-
Sprachstörung und Sozialstatus
Auffällige Befunde in Untertests (in %)
niedrig
mittel
Abb. 9 Auffälligkeiten
im
Sprachvermögen
bei Pseudowörtern,
Pluralbildung und Präposition
hoch
16,3
13,6
11,9
8,7
3,6
1,6
Präposition
3
4
1,6
Pluralbildung
Pseudowörter
15
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
2.6 Visuomotorik und visuelle Wahrnehmung
Weitere wichtige Bereiche zur Beurtei-
unterscheiden und sie durch Verglei-
lung der kindlichen Kompetenzen im
chen mit früheren Erfahrungen zu in-
Rahmen
Einschulungsuntersu-
terpretieren, also Problemlöse- und
chung sind die Fähigkeiten der Visuo-
Analysefähigkeiten. Die visuelle Wahr-
motorik und der visuellen Wahrneh-
nehmung ist von großer Bedeutung für
mung.
das Erlernen von Lesen, Schreiben,
der
Zu-
Rechnen und allen anderen Fertigkei-
sammenspiel von Sehen und Bewe-
ten, die für den Schulerfolg notwendig
gungsapparat. Sie ermöglicht es, Be-
sind.
wegungen zu planen und zu koordinie-
Hinsichtlich der visuellen Wahrneh-
ren. Erfasst wird im Rahmen der Ein-
mung zeigten sich bei ca. 6% der Ein-
schulungsuntersuchung die sogenann-
schüler/innen auffällige Befunde.
te Auge-Hand-Koordination, also das
Ebenso wie bei den Befunden in der
Zusammenspiel von Funktionen des
Visuomotorik wurde die Diskrepanz bei
feinmotorischen
Bewegungsapparats
den auffälligen Befunden zwischen den
mit visuellen Wahrnehmungskompo-
Kindern aus einem Elternhaus mit ei-
nenten (Grafomotorik). Störungen im
nem hohen Sozialstatus und den Kin-
visuomotorischen Bereich können zu
dern aus den Elternhäusern mit niedri-
Lernstörungen führen.
gen Sozialstatus deutlich. 11% der
In den Schuleingangsuntersuchungen
Einschüler und Einschülerinnen aus
2014/2015 zeigten sich auffällige vi-
Familien mit einem niedrigen Sozial-
suomotorische Befunde bei knapp
status zeigten Störungen in der visuel-
15 % aller Kinder im Kreis Euskirchen.
len Wahrnehmung, bei Einschülern
Aus Familien mit niedrigem Sozialsta-
und Einschülerinnen aus Familien mit
tus hat mehr als jedes 5. Kind (22,8%)
einem hohen Sozialstatus nur 3,2%.
auffällige visuomotorische Befunde. In
Auch hierbei ist der Unterschied zwi-
Familien mit hohem Sozialstatus ist der
schen dem mittleren und dem hohen
Anteil mit 9,1% weniger als halb so
Sozialstatus gering, während der Un-
groß.
terschied zum niedrigen Sozialstatus
Visuomotorik
bezeichnet
das
deutlich ist (Abb. 10).
Visuelle Wahrnehmung ist die Fähigkeit, visuelle Reize zu erkennen, zu
16
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
Visuomotorik und visuelle Wahrnehmung
Auffällige Befunde nach Sozialstatus (in %)
Sozialstatus niedrig
Sozialstatus mittel
Sozialstatus hoch
Sozialstatus gesamt
22,8
14,5
13,9
9,1
10,5
5,1
Visuomotorik
5,8
3,2
Visuelle Wahrnehmung
Abb. 10 Anteil der Kinder im Einschulungsjahr 2014/15 mit auffälligen Befunden im Bereich Visuomotorik und visueller Wahrnehmung nach Sozialstatus
17
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
3. Zahnmedizinische Untersuchung im Einschulungsjahr 2014
Zahnmedi-
Erfreulicherweise weist die deutliche
zinischen
Mehrheit (71,1%) der Einschüler/innen
Untersu-
ein naturgesundes Gebiss auf. Ein
chungen
Fünftel (20,1%) hat ein behandlungs-
gehören
bedürftiges Gebiss und eine Minderheit
nicht
zum
Umfang der
hat
bereits
ein
saniertes
Gebiss
(8,8%).
Schuleingangsunter-
Ein sehr wichtiger Einfluss für die
suchungen. Um die zahnmedizinischen
Zahngesundheit stellt der Sozialstatus
Befunde der Einschüler/innen darzu-
des Elternhauses anhand des Bil-
stellen, wurden die Einschulungskinder
dungsindex dar. Kinder mit niedrigem
aus der Gesamtzahl der Kinder, die
Sozialstatus zeigen sowohl beim Anteil
durch den Kinder- und Jugendzahn-
naturgesunder wie behandlungsbedürf-
ärztlichen Dienst des Gesundheitsam-
tiger Gebisse als auch beim hohem
tes in den Kindertagesstätten des Krei-
Kariesrisiko erheblich schlechtere Be-
ses untersucht wurden, ausgewählt.
funde: So liegt der Anteil naturgesunder Gebisse bei Kindern mit hohem
Im Berichtszeitraum wurden 1107 Ein-
Sozialstatus bei knapp 90% im Ver-
schüler/innen durch den Kinder- und
gleich zu knapp 75% bei mittlerem So-
Jugendzahnärztlichen
zialstatus und nur noch gut 50% bei
Dienst
unter-
sucht.
niedrigem Sozialstatus. Analog haben
Berichtet werden das Kariesrisiko nach
nur 5% der Kinder mit hohem Sozial-
den Kriterien der Deutschen Gemein-
status ein behandlungsbedürftiges Ge-
schaft für Jugendzahnpflege (DAJ)3
biss im Vergleich zu knapp 20% bei
sowie die Zahl der Kinder mit primär
mittlerem bzw. fast 40% bei niedrigem
gesunden und behandlungsbedürftigen
Sozialstatus.
Gebissen.
Das Kariesrisiko steigt mit abnehmendem Sozialstatus. Während Kinder aus
einem Elternhaus mit niedrigem Sozialstatus noch zu fast 16% ein erhöhtes
3
http://www.daj.de/Grundsaetze.49.0.html
Kariesrisiko aufweisen, zeigen Kinder
18
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
aus Familien mit einem hohen Sozial-
Kinder aus Familien mit niedrigem So-
status ein Kariesrisiko von nur knapp
zialstatus
4% (mittlerer Sozialstatus 5,6%).
gruppen der Zahnprophylaxe durch
besonders
wichtige
Ziel-
den Kinder- und Jugendzahnärztlichen
Kinder
mit
Migrationshintergrund
zeigen bei allen drei berichteten Dimensionen
der
Zahngesundheit
schlechtere Befunde. Ein naturgesundes Gebiss haben 57,6% der Kinder
mit Migrationshintergrund (ohne Migrationshintergrund
71,1%),
behand-
lungsbedürftige Gebisse finden sich
bei 31,5% (17,5%) und eine hohes Kariesrisiko nach DAJ liegt bei 17,2% im
Vergleich zu 6,4% vor. Dieser Zusammenhang bleibt auch bestehen, wenn
die leichte Häufung von Kindern mit
Migrationshintergrund in Familien mit
niedrigem Sozialstatus berücksichtigt
wird und nur Kinder mit und ohne Migrationshintergrund auf gleichem Sozialstatusniveau verglichen werden. Unabhängig vom Sozialstatus ist die
Zahngesundheit von Kindern mit Migrationshintergrund weniger gut als von
Kindern ohne Migrationshintergrund.
Seit 2011 zeigen die Befunde zur
Zahngesundheit
eine
relative
Kon-
stanz. Davon abweichend ist der Anteil
an Kindern mit hohem Kariesrisiko mit
mittlerem und vor allem auch niedrigem
Sozialstatus
erfreulicherweise
sichtbar gesunken. Insgesamt stellen
Kinder mit Migrationshintergrund und
Dienst des Gesundheitsamtes dar.
19
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
Hohes Kariesrisiko nach DAJ
(in %)
25
20
15
niedriger Sozialstatus
10
mittlerer Sozialstatus
hoher Sozialstatus
5
0
2011
2012
2013
2014
Abb. 11 Anteil der Kinder mit hohem Kariesrisiko nach DAJ
nach Sozialstatus 2011-2014
Primär gesundes Gebiss (in %)
100
80
60
niedriger Sozialstatus
40
mittlerer Sozialstatus
20
hoher Sozialstatus
0
2011
2012
2013
2014
Abb. 12 Anteil der Kinder mit einem primär gesunden Gebiss
nach Sozialstatus 2011-2014
Behandlungsbedürftige Zähne
(in %)
40
30
niedriger Sozialstatus
20
mittlerer Sozialstatus
10
hoher Sozialstatus
0
2011
2012
2013
2014
Abb. 13 Anteil der Kinder mit behandlungsbedürftigen Zähnen
nach Sozialstatus 2011-2014
20
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
4. EU.KITA in der Einschulungsstatistik
EU.KITA ist ein vom Kinder- und Ju-
vorstellung waren die meisten Kinder
gendärztlichen
des
vier Jahre alt. Von den 247 Kindern
Kreises Euskirchen im Jahr 2010 ent-
hatten 24% Kinder einen Migrations-
wickeltes Projekt zur Förderung der
hintergrund und 76% der Kinder nicht.
Dienst
(KJGD)
Kindergesundheit in den Kindertagesstätten. Es dient dazu, dem pädagogi-
Die absolute Anzahl an EU.KITA-
schen Fachpersonal in den Kinderta-
Kindern ist im Vergleich zum letzten
gesstätten und den Eltern gezielte und
Jahr von 190 auf 247 Kinder deutlich
bedarfsgerechte Hinweise, Anregun-
gestiegen. Auch der relative Anteil, d.h.
gen und Empfehlungen zu den Förder-
der Anteil an Einschüler/innen, die be-
bedürfnissen und einem eventuellen
reits Kontakt zum EU.KITA-Projekt ge-
Therapiebedarf ihrer Kinder zu geben.
habt hatten, ist mit 12% zu 15% leicht
EU.KITA4 stellt ein niedrigschwelliges
höher, wohingegen das Geschlechter-
Angebot im Setting Kindertagesstätte
verhältnis wie auch der Anteil an Kin-
dar mit dem Ziel, die Entwicklungs-
dern mit Migrationshintergrund kon-
chancen vor allem der Kinder, die in
stant ist.
besonders
risikobelasteten
Familien
aufwachsen, zu verbessern.
Die EU.KITA-Kinder unter den Einschüler/innen haben statistisch be-
Von den 1703 Einschülern und Ein-
deutsam häufiger einen Migrationshin-
schülerinnen zum Schuljahr 2015/2016
tergrund
waren 247 Kinder (ca. 15%) bereits im
Gut 18% der EU.KITA-Kinder haben
Rahmen des EU.KITA - Projektes be-
einen Migrationshintergrund im Ver-
treut worden; insgesamt deutlich mehr
gleich
Jungen (152) als Mädchen (95), daher
EU.KITA-Kinder. Weiterhin stammen
lag der Anteil der Jungen mit knapp
überproportional viele EU.KITA-Kinder
62% erheblich über dem der Mädchen
aus Familien mit niedrigem Sozialsta-
mit ca. 38%. Zum Zeitpunkt der Erst-
tus: Knapp 20% der Kinder mit niedri-
4
Weitere Informationen zum Projekt unter
https://www.kreiseuskirchen.de/service/gesundheit/EUKITA.php
Das Projekt wurde als beispielhaftes Projekt in
die Landesinitiative Gesundes Land NRW
2010 aufgenommen.
als
Nicht-EU.KITA-Kinder:
zu knapp 14% der Nicht-
gem Sozialstatus im Vergleich zu gut
9% der Kinder mit hohem Sozialstatus
wurde bereits im EU.KITA-Projekt untersucht (14,5% der Kinder mit mittle-
21
Schuleingangsuntersuchung 2014/15
rem Sozialstatus). Die Lebenssituation
im Rahmen des Projektes die Kinder
von
EU.KITA-Kindern
untersucht und betreut werden, die ei-
sich
nicht
unterscheidet
wesentlich
EU.KITA-Kindern;
beide
von
Nicht-
Gruppen
ner besonderen Aufmerksamkeit bedürfen.
wachsen zu knapp 80% bei beiden
Die
leiblichen Eltern auf.
Zielvorgaben
des
EU.KITA–
Projekts werden umgesetzt und mit
Die Befunde der EU.KITA-Kinder in
dem Projekt werden die Kinder er-
der Einschulungsuntersuchung zei-
reicht, die einen hohen Bedarf an zu-
gen durchgängig deutlich mehr auffäl-
sätzlicher therapeutischer oder psy-
lige Befunde als bei Kindern, die bis-
chosozialer Betreuung haben. Dies
lang nicht durch das EU.KITA-Projekt
sind insbesondere die Kinder und Fa-
betreut wurden. So ist der Anteil auffäl-
milien, die vom System der Regelver-
liger Befunde in der Visuomotorik mit
sorgung nur eingeschränkt profitieren.
29,1% mehr als doppelt so hoch für
EU.KITA-Kinder
EU.KITA-Kinder),
(12,4%
der
für
Anteil
Nichtan
Sprachstörungen liegt bei 43,7% im
Vergleich zu 23,8% und auch fast jedes 10. EU.KITA-Kind hat auffällige
Befunde in der visuellen Wahrnehmung im Kontrast zu knapp jedem 20.
Kind ohne vorherige Projektteilnahme.
Auch die Körperkoordination ist mit
17,4% im Vergleich zu 6,8% auffälliger
Befunde bei EU.KITA-Kindern deutlich
schlechter.
Zusammenfassend lässt sich daher
folgern, dass der hohe Anteil von
EU.KITA-Kinder mit auffälligen Befundkonstellationen und der überproportionale Anteil von Kindern aus bildungsfernen Schichten bestätigt, dass
22