Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
115 kB
Datum
19.05.2015
Erstellt
11.05.15, 14:46
Aktualisiert
11.05.15, 14:46
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 60/2015
05.05.2015
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Inklusion
19.05.2015
Regionale Kulturförderung Landschaftsverband Rheinland 2016
hier: Information über die eingereichten Anträge
Der Kreis Euskirchen ist als Mitgliedskörperschaft des LVR als einziger im Kreis Euskirchen
berechtigt, Förderanträge im Rahmen der Regionalen Kulturförderung des LVR zu stellen. Dabei
muss er nicht selber Projektträger sein. Er ist dies in der Regel auch nicht. In fast allen Fällen ist der
Kreis offizieller Antragsteller für andere Einrichtungen und Institutionen, aber auch Einzelpersonen in
seinem Verwaltungsgebiet. Dies können z. B. Museen, Sammlungen, Archive, Stiftungen,
gemeinnützige Vereine oder auch freischaffende Künstlerinnen und Künstler sein.
Die vorgenannten Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden reichen ihre Förderanträge beim Kreis
ein. Sie werden hier inhaltlich geprüft und mit einer Stellungnahme versehen an den LVR
weitergeleitet.
Grundlage der gesamten Regionalförderung des LVR ist die sog. "Handreichung für die Regionale
Kulturförderung aus GFG-Mitteln des Landschaftsverbandes Rheinland" in der Fassung vom
24.5.2013. Gemäß Ziff. 3 der Handreichung ist die politische Vertretung der Mitgliedskörperschaft
über die beim LVR eingereichten Anträge zu informieren.
Für das Förderjahr 2016 wurden zwei Förderanträge eingereicht und - mit Stellungnahme versehen an den LVR weitergeleitet. Hier die Anträge im Einzelnen:
Antrag des:
Honerather Skulpturen Symposion
KUNSTHOF GREVEN
Brahmsstraße 37
53902 Bad Münstereifel-Honerath
1. Projektbezeichnung
Das Trojanische Pferd in Hohnerath
2. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Obwohl seit Monaten über Griechenland täglich in den Medien berichtet wird, gerät die griechische
Kultur z. Zt. total ins Hintertreffen. Wirtschaftliche Aspekte und Schlagwörter wie "Eurokrise,
Fiskalpakt, Rettungsschirm, Schuldenbremse, Generalstreik, Korruption" usw. beherrschen die
Berichterstattung über Griechenland.
-2Dem will Paul Greven mit seinen künstlerischen Mitteln etwas entgegen setzen. Globalisierung soll ja
nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Kultur stattfinden. Mit dem Bau eines "Trojanischen
Pferds in Honerath" will er dem z. Zt. herrschenden negativen Griechenbild etwas Positives
entgegensetzen. Dazu wählt er bewusst symbolisch das Trojanische Pferd; denn es räumte mit
Geduld, Mut und Einfallsreichtum - so die Griech. Sage - auch die scheinbar nicht zu überwindenden
Hindernisse aus dem Weg und verhalf den Griechen zum Erfolg.
Das antike Griechenland hat zu unserer Entwicklung Bedeutendes beigetragen. Es ist daher für ihn
ein zwingender Grund, mit seinen Mitteln auf die heutigen Schwierigkeiten hinzuweisen und
symbolisch eine friedliche Lösung mit dem "Trojanischen Pferd in Honerath" aufzuzeigen.
3. Projektbeschreibung
Das "Trojanische Pferd in Honerath" soll zur Hauptsache, wie alle seine Naturplastiken, aus Holz
gebaut werden. Geplant ist für das Pferd eine Höhe von maximal 5 Meter und eine Länge von ca. 7
Meter. Das Pferd soll, um die Symbolik zu unterstreichen, in einer Stellung gearbeitet werden, wo es
sich mit hochgestrecktem Kopf aufrichtet. Das hölzerne Kunstwerk wird begehbar sein. Wie in der
Ilias von Homer beschrieben werden auch aus seinem Pferd in Honerath acht lebensgroße Figuren
herunter steigen. Aber im Gegensatz zu der Sage werden bei ihm keine hochgerüsteten Krieger das
Pferd verlassen. Er möchte normale griechische Frauen und Männer als eine friedliche Delegation auf
dem Kunsthof begrüßen. Diese Figuren, die an dem Pferd stehen sollen, wird er lebensgroß
modellieren und bemalen.
Es ist angedacht, dass einige dieser Figuren von befreundeten Künstlern hergestellt werden. Er
denkt hier vor allem an Künstler wie z. B. Peter Nettesheim, Dirk Schmitt, Herbert Labusga, Herbert
Rosner, Klaus Tenner, alle aus Köln und Ralph Kleiner, Euskirchen sowie Andreas Finke,
Rheinbach, die alle schon mehrmals an seinen Symposien teilgenommen haben.
Dieses Projekt wird sehr aufwendig und kostenintensiv werden. Die Verleihung des Rheinlandtalers
an ihn am 1.6.15 ist für ihn eine große Ehre. Darüber hinaus wäre eine Förderungszusage an Paul
Greven für ihn eine wirklich große Hilfe.
4. Hiermit bestätige ich als Projektträger, dass es sich um eine Maßnahme mit
Alleinstellungsmerkmal handelt und/oder sich klar von rein kommerziellen Kulturprojekten
unterscheidet und damit die Kriterien der besonderen Daseinsvorsorge/
Gemeinwohlverpflichtung erfüllt.
Begründung
Die Projekte auf dem Kunsthof Greven verfolgen keinerlei kommerzielle Zwecke. Sie sind den vielen
Besucherinnen und Besuchern frei zugängig, Eintritte werden nicht erhoben. Die großen Bauwerke
und lebensgroßen Skulpturen, überwiegend aus Holz, Pappmaché, Kleister und Farben, aber auch
aus Naturmaterialien wie Erde und Steine, zeigen zum einen Szenen aus dem Leben in der Eifel (z.B.
der Ziegenturm, die Scheunengesellschaft), zum anderen aber auch weltumspannende,
völkerverbindende Themen wie z.B. "Hallo Neuseeland - hallo Rheinland", und mit der Landung eines
Ufo's habe ich mich mit meiner Kunst sogar bis ins Weltall gewagt. Eine Anlage wie der "Kunsthof
Greven" ist in der Region - und weit darüber hinaus - einmalig. Er lädt die Bürgerinnen und Bürger
des Kreises Euskirchen, aber auch viele Gäste und Touristen, förmlich dazu ein, hier auf ihren
(Wander)touren durch die Eifel zu rasten, sich die Kunstwerke anzuschauen und daran zu erfreuen
und dabei abseits vom Alltag "die Seele baumeln zu lassen".
5. Projektbezogene Stellungnahme der Mitgliedskörperschaft (Kreis EU)
Mit dem neuen Projekt knüpft Paul Greven nahtlos an die vielen großformatigen - und großartigen! Bauwerke und Skulpturen an, die seinen "Kunsthof Greven" für die Region, ja sogar für das ganze
Rheinland und die Eifel, so einmalig machen. Er stellt "Eifeler Szenen" ebenso dar wie Themen aus
der ganzen Welt, ja sogar bis ins Universum hinein. In diesen Gesamtkontext passt das neue Projekt
"Das Trojanische Pferd in Honerath" natürlich bestens hinein. Und vor dem Hintergrund der aktuellen
Ereignisse in Griechenland und der EU kommt das Projekt zum richtigen Zeitpunkt. Nach der
-3Fertigstellung wird es mit Sicherheit ein neuer, attraktiver Anziehungspunkt für viele Wanderer und
Touristen sein, zum "Kunsthof Greven" zu kommen. Damit wird es verstärkt zu einer weiteren
positiven Entwicklung im Tourismus, hier speziell im Kulturtourismus, beitragen. Daher befürworte ich
die Realisierung und Förderung des Projektes "Trojanisches Pferd" in hohem Maße.
6. Kostenplan
Projektkosten insgesamt: 32.700,00 Euro
Eigenmittel Honerather Skulpturen Symposion, KUNSTHOF GREVEN: 12.700,00 Euro
Antrag des:
Verein zur Förderung der Burg und sonstiger Kulturgüter in der Gemeinde Blankenheim e.V.
Dr. Andreas Lange, Vorsitzender
Thomas Mann Str. 60
53111 Bonn
1. Projektbezeichnung
Revitalisierung des historischen Ensembles der Unterburg Blankenheim
2. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Die Blankenheimer Unterburg gilt als das einzige Ensemble von Profanbauten, welches als Erbe des
einstmals bedeutendsten Dynastengeschlechtes der Eifel - der Grafen von ManderscheidBlankenheim - die Zerstörungen in Folge der französischen Besetzung des Rheinlandes nach 1794
größtenteils unversehrt überstanden hat und bis heute erhalten ist.
In den 1990er Jahren konnten – finanziert von den Eigentümern – mehrere zentrale
Erhaltungsmaßnahmen abgeschlossen werden: Wiederaufbau des gleichzeitig als Stützkonstruktion
gegen Erdrutsch dienende Ökonomiegebäudes, Wiederaufbau des eingestürzten Burgstalles,
Wiederaufbau der Stützmauern der „Terrassengärten“, Sanierung und Neueindeckung des
Batterieturms, Dach- und Fassaden-Sanierung des Kanzleigebäudes.
Mit Hilfe von Fördermitteln der NRW-Stiftung werden im Verlauf diesen Jahres
Sanierungsmaßnahmen an der Zuwegung vom Ort zur Unterburg, am Batterieturm, an
Kanzleiterrasse und Burggefängnis durchgeführt. Ziel der Sanierungen ist Verkehrssicherung und
Erschließung der Unterburg – auch des Batterieturms und des Burggefängnisses für die
Öffentlichkeit.
Das zur Abrundung der Unterburg-Revitalisierung wichtigste Projekt ist die Wiederanlage des
Barockgartens der alten Kanzlei. Das 1787 errichtete barocke Kanzleigebäude diente der seit 1668
reichsunmittelbaren Grafschaft immerhin als „Staatskanzlei“ ihres nur dem Kaiser verantwortlichen
Landes im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Der Kanzlei im Süden vorgelagert entstand
gestützt von einer insgesamt 95 m langen und bis zu 7 m hohen Befestigungsmauer ein barocker
Ziergarten. Die barocke Anlage, ehemals mit 4 Broderie-Parterres um einen Brunnen angeordnet, ist
auf Photographien nach dem 1. Weltkrieg noch unzweifelhaft sichtbar. Spätestens nach 2
Bombentreffern im 2. Weltkrieg und dem damit verbundenen Verlust der Standfestigkeit der Stütz und Befestigungsmauern zur Talseite verlor die Anlage die barocke Stringenz. Der schleichende
Verfall der Stützmauern und Rettungsversuche mit Einlagerung der Bruchsteine zum Wiederaufbau
der Mauer auf Gartenniveau machten den Garten schließlich kurz vor der Jahrtausendwende zu
einem nicht mehr betretbaren Schandfleck des Unterburg-Ensembles.
Wiedererrichtung der Stützmauern und Wiederanlage des Barockgartens werden voraussichtlich
zusammen 176.619,91 € kosten.
3. Projektbeschreibung
Der Wiederaufbau der Stützmauer und die Wiederanlage des Kanzlei-Barockgartens ist ein sehr
wesentlicher Bestandteil der Sanierungsmaßnahmen an der Unterburg.
Aus den von der NRW-Stiftung zugesagten Fördermitteln für den Wiederaufbau der Stützmauer und
die Wiederanlage des Barockgartens stehen 89.710,51 € zur Verfügung. Die Gesamtkosten dieser
Maßnahme belaufen sich voraussichtlich auf 176.619,91 €, sodass für den Burgverein eine
-4Finanzierungslücke von 86.909,40 Euro verbleibt. In diesem Antrag bitten wir zu prüfen, ob der LVR
Fördermittel in diesem Umfang für das Projekt Wiederaufbau der Stützmauer und Wiederanlage des
Barockgartens der Unterburg Blankenheim zur Verfügung stellen kann.
Beschreibung der in Aussicht genommenen Maßnahmen zum Wiederaufbau der Stützmauern
und der Wiederanlage des Barockgartens
Stützmauern
Mit dem Wiederaufbau der Stützmauern soll eine Spezialfirma beauftragt werden, die auf das Bauen
historischer Mauern mit Naturstein (Bruchstein) spezialisiert ist (z.B. in 2014 Wiederaufbau römischer
Mauern in Nettersheim)
Mit dem Wiederaufbau einer ähnlich großen Befestigungsmauer zur oben gelegenen ehem.
Schlossanlage hin wurden für den Standort einschlägige Erfahrungen gemacht, und zwar sind die
Fundamente der historischen Mauern in der Regel noch vorhanden und nutzbar. Sie werden durch
armierten Stampfbeton zum Berg hin ausreichend verstärkt. Der eingestürzte Teil der Mauer muss
auf eine Lange von ca. 55 m auf eine Höhe von bis zu 4,20 m wieder errichtet werden. Die im
Garten gelagerten Bruchsteine werden talseits vermauert den authentischen Charakter der Anlage
wieder herstellen. Im östlichen Verlauf der Stützmauer auf ca. 40 m sind lediglich Sanierungsarbeiten
erforderlich. Die Mauer ist nach Verfugen und einigen Ergänzungen nicht weiter einsturzgefährdet.
Zum Vorplatz der Unterburg hin ist eine rechtwinklig abgehende Mauer von ca. 20 m Länge (1,20 bis
3,0 m Höhe) vorgesehen, die oberhalb eines natürlichen Hanges den Garten die östliche begrenzt. Es
wird dort ein Aussichtspunkt für die Südfront der Kanzlei, Barockgarten und Batterieturm mit Blick
aufs Dorf Blankenheim entstehen (diese Ansicht/Aussicht gibt es sonst nirgendwo in der gesamten
Burganlage!)
Die Baustelle muss für schweres Gerät mit einer später wieder zurück zu bauenden Zuwegung
erschlossen werden.
Barockgarten
Das ehemalige Schloss glänzte mit der wahrscheinlich aufwendigsten barocken Gartenanlage der
ganzen Eifel. Diese ist außergewöhnlich gut dokumentiert. Daraus als Vorbild dient das Muster von
Broderie-Parterres für den Garten der Kanzlei. Ohne Zweifel würde eine Anlage mit Buchsbaum Rabatten, farbigem Kies und zahlloser in den Jahreszeiten wechselnder Blumenbepflanzung heutige
Budgets völlig überfordern.
Daher wurde mit dem Landeskonservator eine Lösung diskutiert, die in den Orangerie-Gärten von
Versailles realisiert wurde: Die Broderie- Parterres werden nur noch als Muster im Rasen
nachgezeichnet, mit Alu-Schienen ebenerdig abgegrenzt von Kiesflächen. (siehe Anlagen).
Perspektive
Historischer Ortskern, Ahrquelle und Burg sind Schwerpunkte zur touristischen Aufwertung in einem
von der RWTH-Aachen im Dez. 2014 vorgelegten Masterplan für Blankenheim. Der Rat der
Gemeinde hat die Erstellung eines Integrierten Handlungskonzeptes beschlossen. Eine revitalisierte
Unterburg wird die Attraktivität des Städtchens sukzessive erheblich aufwerten.
4. Hiermit bestätige ich als Projektträger, dass es sich um eine Maßnahme mit
Alleinstellungsmerkmal handelt und/oder sich klar von rein kommerziellen Kulturprojekten
unterscheidet und damit die Kriterien der besonderen
Daseinsversorge/Gemeinwohlverpflichtung erfüllt.
Begründung
Die Maßnahme wird die Unterburg Blankenheim der Öffentlichkeit zugänglich machen. Der Eintritt ist
frei. Die Öffentlichkeit ist durch Grundbucheintragung im Rahmen der Fördermittelzuteilung durch die
NRW-Stiftung gesichert. Durch die Maßnahme werden keinerlei sonstigen Erlöse generiert.
-55. Projektbezogene Stellungnahme der Mitgliedskörperschaft (Kreis EU)
Frieder Vüllers, Eigentümer der Anlage, hat bereits in den letzten Jahrzehnten erhebliche Geldmittel
in die Restaurierung der Burganlage gesteckt. So wurden der Batterieturm und das Kanzleigebäude
komplett saniert. Das Burgensemble ist in Verbindung mit der Kirche und dem Gildehaus (siehe
Fotos) für das Stadtbild von ausschlaggebender kulturhistorischer und - vor allem - touristischer
Bedeutung. Durch die o.a. Maßnahmen wird ein weiterer Schritt zur Wiederherstellung der im 2.
Weltkrieg stark zerstörten Burganlage in den Originalzustand realisiert. Neben den von der Gemeinde
durchgeführten Maßnahmen (Römerstraße, Römervilla, Tiergartentunnel, Eifelmuseum, Ausstellung
"900 Jahre Manderscheider Herrschaft") trägt besonders die Burganlage wesentlich dazu bei,
Blankenheim kulturhistorisch und touristisch wieder attraktiver zu machen. Ich befürworte daher die
Förderung der Sanierungs-/ Restaurierungsmaßnahmen, die im Übrigen vom LVR durch Frau Dr.
Herzog und Herrn Dr. Kühn (Denkmalbereich/ Kulturförderung) begleitet werden, in hohem Maße und
wäre für eine Förderzusage dankbar.
6. Kostenplan
Projektkosten insgesamt: 176.619,91 Euro
Eigenmittel des Vereins zur Förderung der Burg und sonstiger Kulturgüter in der Gemeinde
Blankenheim e.V.: 10.000,00 Euro
NRW-Stiftung 79.710,51 Euro
gez. i. V. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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