Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
41 kB
Datum
04.02.2015
Erstellt
30.01.15, 14:46
Aktualisiert
30.01.15, 14:46
Stichworte
Inhalt der Datei
Nahverkehr Rheinland GmbH . Glockengasse 37 – 39 . 50667 Köln
Nahverkehr Rheinland GmbH
Glockengasse 37 – 39
50667 Köln
Herrn
Udo Hilger
Schnorrenberger Allee 31
53909 Zülpich
Tel.: (0221) 20 80 8 - 0
Fax: (0221) 20 80 8 - 6640
Internet: www.nahverkehr-rheinland.de
E-Mail: info@nahverkehr-rheinland.de
Unser Zeichen: La
Durchwahl: -742
E-Mail:
19. Januar 2015
birgitt.lamberz@nvr.de
Beschwerde bzgl. Bahnstrecke Trier-Köln/Köln-Trier sowie des Bahnhofs Euskirchen
Sehr geehrter Herr Hilger,
Ihr Schreiben vom 12.01.2015 mit dem Sie auf die Problematik auf der Strecke der Eifelbahn
aufmerksam machen, haben wir erhalten. Den von Ihnen geschilderten Sachverhalt bedauern
wir außerordentlich und uns ist durchaus bewusst, dass die Fahrgastsituation in den letzten
Wochen keineswegs zufriedenstellend war.
Hinsichtlich Ihrer Unzufriedenheit mit den neuen Fahrzeugen möchten wir Ihnen zunächst einmal
die Hintergründe zum Einsatz der neuen LINT-Fahrzeuge erläutern.
Für
die
Folgeausschreibung
des
„Kölner
Dieselnetzes“
als
gemeinschaftliches
Wettbewerbsverfahren mit unseren Nachbaraufgabenträgern SPNV-Nord in Rheinland-Pfalz und
NWL in Westfalen galt es, einheitliche Anforderungen für den Fahrzeugeinsatz auf allen Strecken
des Verfahrens zu definieren. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass moderne Fahrzeuge mit
Klimaanlage, Videoüberwachung, behindertengerechten WCs und ausreichenden Stellflächen für
die Mitnahme von Fahrrädern auf den touristisch interessanten Strecken zum Einsatz kommen.
Selbstverständlich sind dabei die hohen fahrdynamischen und sitzplatzkapazitiven
Mindestanforderungen vorgegeben. Ebenso sind alle Anforderungen der einschlägigen
technischen Regelwerke für die Beförderung mobilitätseingeschränkter Personen berücksichtigt.
Das konkret zu beschaffende Fahrzeug kann nach den einschlägigen Vorschriften der Vergabeund Vertragsordnung für Leistung (VOL) nicht vorgegeben werden, sondern ist Ergebnis eines
weiteren Wettbewerbsverfahrens der anbietenden Eisenbahnverkehrsunternehmen. Diese
erhalten damit die Chance, von den diversen Herstellern das für diese Zwecke optimale Fahrzeug
zu beschaffen, wobei alle Mindestvorgaben einzuhalten sind. Dass dabei unterschiedlich
gestaltete Sitzlandschaften angeboten werden können, gehört zum unternehmerischen
Verantwortungsbereich der Eisenbahnverkehrsunternehmen in ihrer direkten Vertragsposition
gegenüber den Fahrgästen. Alle qualitativen Anforderungen entsprechen den Richtlinien der in
der Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger zusammen geschlossenen Besteller im
Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Zudem orientieren sich hierbei vonseiten des Herstellers
sämtliche Maße - die Innenraumgestaltung eines Fahrzeugs betreffend - wie Abstände, Tiefen,
Sie erreichen uns über:
Vorsitzender des
Aufsichtsrates:
Dierk Timm
Appellhofplatz (Linien 3, 4, 5, 16, 18)
Vorsitzender der
Gesellschafterversammlung:
Dr. Hermann-Josef Tebroke
•
Geschäftsführung:
Dr. Norbert Reinkober
Heiko Sedlaczek
Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag
Neumarkt (Linien 1, 7, 9)
Amtsgericht Köln
HRB 62186
•
Bahnhof Köln Hbf
Sparkasse KölnBonn
Konto 190 135 957 8
BLZ 370 501 98
IBAN DE87 3705 0198 1901 3595 78
BIC: COLSDE33XXX
Seite 2
Höhen und Längen an Durchschnittsgrößen bzw. – werten, um der Mehrheit der Fahrgäste
entgegen zu kommen, die darüber hinaus den Vorgaben und Sicherheitsbedingungen des
Eisenbahnbundesamtes (EBA) entsprechen.
Es ist aber leider richtig, dass die neuen Dieselnetz-Fahrzeuge Coradia LINT 54 und 81 des
Herstellers Alstom Transport aufgrund immer wieder auftretender Fahrzeugprobleme zu
Zugausfällen, verminderten Fahrzeugkapazitäten und Verspätungen auf der Eifelstrecke führten.
Nach Intervention des Nahverkehr Rheinland (NVR) begründet die DB Regio NRW (DB) –als das
für die Betriebsführung zuständige Verkehrsunternehmen- die unbefriedigende Fahrzeugsituation
mit hohen unvorhersehbaren Schadständen bei den Neufahrzeugen in Kombination mit externen
Einflüssen. Demnach treten in der vareo-Flotte eine Reihe von Hindernissen auf, welche den
Instandhaltungsaufwand erheblich erhöhen. Dazu gehören das zunehmende Auftreten von
Undichtigkeiten im Kühlkreislauf, aber auch äußere Einflüsse wie Unfälle mit Bäumen und Wild.
Des Weiteren sind seitens des Fahrzeugherstellers Rollkuren bzw. technische Änderungen
erforderlich.
Zu zusätzlichen Verspätungen führen die verlängerten Haltezeiten der Neufahrzeuge an den
Stationen. Ursache hierfür sind die Umsetzung neuer Standards für Türen und Schiebetritte
sowie aus Kapazitätsgründen an den Neufahrzeugen gegenüber den bisher eingesetzten VT 644
vorgenommene Änderungen an Tür- und Innenraumaufteilungen. Die Neufahrzeuge müssen
gegenüber den alten Fahrzeugen längere Öffnungs- und Schließzeiten der Türen aufgrund von
Veränderungen der Normenlage einhalten. Diese begründen sich durch höhere technische Prüfbzw. Sicherheitsanforderungen an das „System Türe und Schiebetritt“. Auch die Umstellung für
die Mitarbeiter auf neue Arbeitsabläufe sowie Schwierigkeiten durch das neue elektronische
Stellwerk am Bahnhof Euskirchen und eine neue Signalanlage in Bonn führten zu Problemen im
betrieblichen Ablauf.
Selbstverständlich sehen wir die DB in der Pflicht, gemeinsam mit dem Fahrzeughersteller die
„Kinderkrankheiten“ der Fahrzeuge schnellstmöglich zu beheben und kurzfristig zu einem
stabilen Betrieb auf der Strecke zurückzukehren. Demzufolge erwarten wir vonseiten des
Verkehrsunternehmens
ein
entsprechendes
Ersatzkonzept
sowie
eine
transparente
Kundeninformation, um die Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste zukünftig möglichst gering zu
halten. Sie können versichert sein, dass wir als Aufgabenträger stets die Einhaltung der
vertraglich festgelegten Kapazitäten und Qualitätsstandards fordern, wobei wir hierbei sämtliche
Möglichkeiten nutzen, die der Verkehrsvertrag zulässt.
Mit freundlichen Grüßen
Nahverkehr Rheinland GmbH
i.A.
Dr. Norbert Reinkober
Holger Fritsch